remembrance
Titel: ナイトメア [Na-i-to-me-a] ~ never ending nightmare?
Teil: 15/?
Autor: fluffy_toy_Yomi
Fanfiction: Nightmare
Pairing: Ruka x Yomi
Disclaimer: Die Jungs gehören nicht mir, lediglich die Story ist meinen unergründlichen Hirnwindungen entsprungen und ich kriege auch kein Geld hierfür ^^“
Rating: PG-16
Warnung: Shounen Ai, Drama, vllt. ein bisschen Horror/Psycho? *sich am Hinterkopf kratzt* Jedenfalls recht düster, wenn es so wird wie ich es geplant habe xD
Kommentar: Die Idee hierzu ist mir im Zug gekommen, dabei habe ich nur gelangweilt aus dem Fenster geguckt und die Coverversion von einem Nirvana-Song gehört *drop* Ja, ich bin komisch *lach*
Ein brennender Schmerz zuckte durch seine Wange, als die flache Hand seines Vaters rücksichtslos auf diese traf, das Geräusch hallte in seinen Ohren wider und nun kullerte auch die erste Träne über die Wange des kleinen Jungen.
„Fängst jetzt auch noch an zu heulen?! Du kannst wirklich nicht mein Sohn sein, dann wärst du nämlich nicht so empfindlich!“, meinte der Mann mit eisiger, distanzierter Stimme und packte Jun am Kragen, sodass dieser im ersten Moment nach Luft schnappte.
Das Blut rauschte ihm durch die Ohren, während der pochende Schmerz durch seine Wange kroch und er die Lippen aufeinander presste, um nur keinen Laut von sich zu geben.
„Ich muss dir wohl mal wieder ein paar Manieren beibringen! Vielleicht lernst du dann doch irgendwann, dass du Respekt vor deinem Vater haben musst!“, zischte sein Vater bedrohlich, übte kurzen Druck auf seinen Hals aus und zerriss ihm dann mit einem Ruck das Hemd. Diesmal konnte Jun einen verängstigten Laut nicht verhindern und das Zittern nahm seinen Körper noch mehr in Besitz, während heiße Tränen über seine Wangen rollten und er den Blick starr zur Seite richtete.
Er war noch zu klein um zu verstehen, was sein Vater gerade in Begriff war zu tun, als er die rauen Hände unsanft über den schmalen Körper wandern ließ, aber tief in seinem Inneren wusste er einfach, dass es schlimmer sein würde als die Prügel, die er sonst bezogen hatte.
Heißes Keuchen am Ohr - das ungeduldige Öffnen der Hose - die Hand an einer Stelle, wo sie sich niemals befinden dürfte – hilfloses Schluchzen – grobe Männerhände die sich in helle Haut drückten – und dann…
„Hey, was machen Sie da?!“, hallte auf einmal eine fremde Stimme durch die kleine dunkle Nebenstraße, gerade noch rechtzeitig um das allerschlimmste aufzuhalten. Eine wirkliche Reaktion seines Vaters erfolgte auf den Ruf allerdings nicht und auch die sich nun nähernden Schritte schienen ihn nicht weiter zu beirren.
Irgendwie schaffte Jun es einen gewimmerten Hilferuf über die Lippen zu bringen und bekam dafür einen Schlag auf den Brustkorb, der ihm für einen Moment die Luft aus den Lungen trieb.
„Entfernen Sie sich sofort von dem Jungen!“, befahl der fremde Mann, der sich nun als junger Polizist herausstellte und scheinbar auch nicht gänzlich wusste, was er nun tun sollte.
„Das ist mein Junge! Also hast Du mir nicht zu sagen, was ich mit ihm zu tun und zu lassen habe!“, gab der ältere Mann grollend zurück und sah unbeeindruckt auf die Waffe, die der Andere nun zur Sicherheit zog.
„Willst Du mich etwa erschießen?! Das traust Du dich doch gar nicht – bist ja selbst noch ein Kind!“, meinte Juns Vater mit einem überlegenen Grinsen, wandte sich nun dem Anderen zu und ließ dabei seinen Sohn los, der sofort schluchzend zu Boden sank, da seine Beine ihn nicht mehr halten wollten.
Erst als er das Klicken vernahm, das vom Entsichern der Waffe stammte, bemerkte er, dass sein Vater ein paar Schritte auf den Polizisten zuging und diesen scheinbar einschüchtern wollte. Allerdings hatte er nicht damit gerechnet, dass dieser vor Nervosität ausversehen an den Abzug kam und mit einem lauten Knall löste sich die Kugel aus dem Lauf der Waffe.
Der Schuss traf ihn direkt in den Hals, durch die Luftröhre und ließ ihn mit einem erstickten Röcheln zu Boden gehen. Dunkelrotes Blut quoll aus der Wunde, erstickte die letzten verzweifelten Atemversuche und breitete sich unter dem zuckenden Körper auf dem Asphalt aus.
Mit weit aufgerissenen Augen starrte der kleine Jungs auf seinen Vater, wie dieser regelrecht in seinem eigenen Blut ertrank und schließlich reglos liegen blieb, getränkt in einer Lache aus dem roten Lebenssaft…
Nur wenige Minuten Schlaf hatten ausgereicht, um ihm die gesamte Erinnerung an diesen Abend wieder vor Augen zu rufen, ihn das Ganze erneut durchleben und schließlich mit einem erstickten Schrei aufschrecken zu lassen.
Am ganzen Körper zitternd versuchte er vom Bett aufzustehen, scheiterte daran allerdings durch seinen verletzten Fuß und sank somit neben dem Bett auf den Boden. Der kleine Vocal versuchte erfolglos seine Atmung zu beruhigen und ließ den Blick unruhig durch das Zimmer schwirren.
„Ruka…“, wisperte er hilflos den Namen des Älteren, während ihn kurz das Gefühl überkam, dass er sich übergeben müsste. Erschrocken zuckte der Braunhaarige zusammen, als die Tür plötzlich regelrecht aufflog und der Drummer ins Zimmer kam – wahrscheinlich hatte er irgendwie seinen Aufschrei als er wach wurde gehört.
„Yomi, was ist passiert??“, fragte er hörbar besorgt und schob noch rasch die Tür hinter sich zu, bevor er sich vor dem kleinen bebenden Körper auf die Knie sinken ließ. Sanft wischte er etwas kalten Schweiß von der Stirn des Jüngeren, bevor er die Hände an dessen Wangen legt und ihn dazu brachte ihm in die Augen zu sehen.
„Was ist los, Kleiner?“, wisperte der Größere mit sanfter Stimme und streichelte federleicht über die warmen Wangen.
„Alptraum…Mein…Vater…“, nuschelte Yomi scheinbar zusammenhanglos, aber das genügte dem Blonden, um zu verstehen was los war. Nun schimmerten in den tiefbraunen Augen wieder salzige Tränen und Ruka schlang schützend die Arme um den kleineren Körper, zog ihn in eine liebevolle Umarmung.
„Schscht…schon okay. Ich bin doch bei dir…“, hauchte der Drummer in das Ohr des Braunhaarigen, küsste sanft seine Wange und schenkte ihm dann ein warmes Lächeln. Zu seiner Erleichterung löste sich keine der Tränen aus den Augenwinkeln des Jüngeren und durch die Umarmung und liebevoll ins Ohr geflüsterte Worte schien er sich auch ziemlich schnell wieder etwas zu beruhigen. Yomi wusste inzwischen einfach, dass er keine Angst haben brauchte, wenn der Ältere bei ihm war und dessen Nähe hatte eine unglaublich beruhigende Wirkung auf ihn - normalerweise hätte er diese Erinnerungen nämlich ganz sicher nicht so leicht weggesteckt.
„Soll ich mich gerade um deinen Fuß kümmern? Ich habe einen Verbandskasten mitgebracht…“, meinte Ruka nach einigen Minuten leise, als der Andere wieder ruhig atmete und sich an ihn schmiegte, während er ihm leicht über den Rücken streichelte. Besagten Verbandskasten hatte nach dem Schließen der Tür einfach neben dieser auf den Boden gestellt und deutete beim Sprechen kurz in diese Richtung.
„Eigentlich…würde ich jetzt lieber erst mal duschen gehen…“, murmelte der Braunhaarige gegen den Stoff vom Shirt des Größeren und löste sich wieder etwas von diesem, um ihn ansehen zu können. Irgendwie brauchte er gerade das Gefühl von warmem Wasser auf der Haut – schon alleine wegen der Hoffnung, die Erinnerungen und Gedanken an die Berührungen seines Vaters damit vielleicht wenigstens etwas abwaschen zu können.
„Das wird mit deinem Fuß wohl kaum möglich sein oder du gehst in die Badewanne, dann hätte sich das Problem erledigt.“, meinte Ruka leise, strich eine vorwitzige Haarsträhne aus der Stirn des Kleinen und man konnte in den tiefbraunen Augen sehen, dass der Andere einen Moment über die Alternative nachdachte. Schließlich nickte er aber zustimmend, wurde allerdings in seinem Versuch aufzustehen gehindert, da der Drummer sich nun selbst erhob und ihn einfach mit sich zog bzw. ihn hochhob.
„Du solltest deinen Fuß wirklich nicht mehr als nötig belasten, sonst wird es nur noch schlimmer.“, brummte der Blonde kopfschüttelnd und brachte den Jüngeren ins angrenzende Badezimmer, wo er ihn behutsam auf einem dort stehenden Stuhl absetzte. Ein kleiner Kuss auf die warme Stirn, dann löste er sich ganz von dem Vocal und machte sich daran das Wasser der Wanne anzustellen. Als er ein bisschen Schaumbad in das klare Wasser gab, breitete sich sofort der Geruch von Pfirsich im Raum aus und er konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen, als Yomi daraufhin erst mal schnupperte.
„Ich hole mal Handtücher aus dem Schrank, du kannst dich ja schon in die Wanne setzen.“, meinte der Drummer schließlich, nachdem die Wanne voll genug war und er das Wasser abgestellt hatte. Der weiße Schaum auf der Oberfläche des angenehm temperierten Wassers knisterte leise vor sich hin und bereits jetzt fing der Spiegel über dem Waschbecken etwas an zu beschlagen, da der Raum nicht wirklich groß war. Yomi nickte kurz und streifte sich dann sein Shirt über den Kopf, während der Ältere wieder ihm Zimmer verschwand.
Die Schranktür knatschte leise, als er sie aufzog und er brauchte einen Moment, um die strahlend weißen Handtücher im obersten Fach zu entdecken. Nur gut, dass der Blonde alles andere als klein war, sonst hätte er jetzt allen Ernstes einen Stuhl gebraucht, nur um sich zwei oder drei Handtücher zu holen. Sie befanden sich in einem Land, wo die Menschen durchschnittlich kleiner waren, als zum Beispiel Europäer und trotzdem schien das kein Anstoß zu sein, um die Möbel etwas kleiner zu bauen. Allerdings würde er dann wohl auch nicht mehr in den Genuss kommen den kleinen Sänger dabei zu beobachten, wie er in der Kaffeeküche neben dem Probenraum erfolglos und leise vor sich hin maulend versuchte sich eine Tasse aus dem – Überraschung – obersten Regalfach zu holen. Er war keineswegs schadenfroh, er wollte diese niedlichen Momente einfach nur nicht missen, wenn der Jüngere dann doch irgendwann aufgab (was ziemlich lange dauern konnte, da es meistens keinen Stuhl in Reichweite gab) und dann zu dem großen schlanken Drummer tapste, um ihn mit Kulleraugen um Hilfe zu beten. Ruka musste sich dann oft davon abhalten den Kleinen nicht einfach in den Arm zu nehmen, zu knuddeln und am besten nie wieder los zu lassen. Es war aber auch einfach nur zu verdammt süß, wie unschuldig dieses eigentlich perverse und aufgedrehte Persönchen sein konnte.
Der Blonde konnte an dem Punkt nur wieder inständig hoffen, dass er genau diese Augenblicke auch wieder erleben konnte und der Andere wieder wie früher wurde – diese ruhige Art wollte einfach so gar nicht zu dem eigentlich aufgedrehten jungen Mann passen.
„Ruka~a??“, vernahm der Drummer auf einmal die Stimme besagter Person aus dem Badezimmer und er runzelte verwundert die Stirn über die etwas merkwürdige Tonlage des Jüngeren. Als er gleich darauf das Badezimmer betrat, saß der Kleine inzwischen nur noch mit Boxershorts bekleidet auf dem Stuhl, vor sich seine anderen Klamotten auf dem Boden liegend und schaute ihn mit seinen großen tiefbraunen Kulleraugen von unten an.
„Was ist denn?“, fragte der Blonde nun etwas verwirrt, verstand er doch nicht, wieso der Andere sich nicht bereits komplett ausgezogen hatte und in der Wanne saß.
„Naja…wie soll ich…mit dem Fuß…“, nuschelte Yomi mit einem verlegenen Rotschimmer auf den Wangen und deutete zuerst auf besagten Körperteil, dann auf die Wanne. Den Satz sprach er gar nicht erst zu Ende, da der Größere auch so verstanden hatte, was er ihm gerade versuchte klar zu machen. Das hätte Ruka sich aber auch vorher denken können, dass der Braunhaarige sich mit seinem Fuß wohl schwer tun würde in die Wanne zu steigen – zumal er sich bei dem Versuch wahrscheinlich nur mal wieder verletzt hätte und das mit dem Fuß reichte definitiv.
~tsusuku~
Meine Güte, den Vater habe ich aber auch einen Abgang machen lassen...ist ja ekelig >.o kein Wunder, dass das Kind davon ein Trauma kriegt – ist sicherlich kein sonderlich schöner Anblick ^^“
Sayo~
_Yomi