Ende
Prolog: Ende
Das wars also gewesen, ihr letztes Konzert. Seit längerer Zeit hatten sie darauf hin gespielt, das hatten sie gewusst und doch war der Moment so schnell gekommen, hier in Westerland. Und nun saßen sie beide allein in der Kabine, Hagen hatte sich schon verzogen.
„Jetzt ist es vorbei...“ murmelte Farin, ganz entgegen seiner normalen Verhaltensmuster war er ziemlich ruhig, erinnerte sich an all die schönen Tage, die er und Bela gemeinsam gehabt hatten. Was würde nun aus ihnen werden?
Diese Frage stellte sich auch Bela, wie sollte es mit ihnen weiter gehen. Nicht mit der Band, das war klar, die war Geschichte...was würde aus ihnen beiden werden, ihnen beiden als Paar? Würden sie sich seltener sehen, beide ihren eigenen Projekten nachgehen, sich kaum noch sehen, aneinander vorbei leben? Das wollte er nicht und er würde alles dafür geben, dass es nicht so werden würde! Alles!
„Bela...ich...muss dir etwas sagen....ich...werde verreisen, für längere Zeit...morgen geht’s los.“Wie vor den Kopf gestoßen, starrte Bela den größeren an. „Wie? Wohin denn? Und...ich?“
„Ich weiß noch nicht so ganz...zuerst fliege ich nach Ägypten, und dann mal sehen...ich...hab kein Rückflugticket gebucht...es wird also länger dauern, je nachdem wohin es mich verschlägt. Du...verstehst das doch? Oder?“ Bela wollte ihm einen kurzen Kuss auf den Mund geben, doch Farin drehte seinen Kopf zur Seite. „Ich...muss mir auch über meine Gefühle dir gegenüber im klaren werden...“Offen standen diese Wort nun im Raum, keiner wusste was genau zu sagen war. Allerdings entfernte sich Bela nach kurzem vom Blonden.
„Farin...Jan...Ich versteh dich nicht“ der Schwarzhaarige stand auf. „...aber wenn du jetzt gehst...kannst du für immer gehen...“ nur er selbst wusste, wie sehr ihn diese Worte schmerzten, wie er sich selbst dafür hasste den größeren so unter Druck zu setzen, doch hatte er doch Angst seinen Geliebten zu verlieren. Das dies der falsche Weg war bemerkte er erst als der Blonde ohne ein weiteres Wort den Raum verließ.
Dann brach der Dunkelhaarige zusammen, all die Euphorie vom Konzert waren schlagartig verschwunden, waren einer Leere gewichen. Er war weg...und nach diesen Worten würde er auch nicht wieder kommen, das wusste Bela, der Blonde war zwar lieb und gutherzig, aber auch nachtragend. Unter der Maske seines Grinsens lag eine ziemlich zerbrechliche Seele und ein paar Worte würden genügen damit diese zerbrach.
Waren dies seine Worte gewesen? Aber sie entsprachen doch vollends seinen Gefühlen...und außerdem hatte Bela ja gehofft Jan, seinen Jan, oder....ehemals seinen Jan damit aufzuhalten und doch wars ihm nicht gelungen.
Langsam bahnten sich Tränen den Weg über sein Gesicht, es war vorbei. Das war ihm nun klar, vorbei, vorbei, vorbei, vorbei....
Mit diesen Gedanken stand er auf, eilte durch die Tür, vielleicht in der Hoffnung der Blonde würde noch da sein, doch nirgends war mehr eine Spur von ihm, als hätte er nie existiert, als hätte ihre Band nie existiert.
Das war das Ende....von allem bisher da gewesenen....
