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Vampire in love

Vampire sind auch nur Menschen
von

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Sieg und Niederlage

Es war kurz nach 23 Uhr und die Stimmung war ausgelassen. Die Leute standen oder saßen in kleinen Grüppchen zusammen, aßen, tranken und redeten. Es waren auch einige Leute gekommen, die nicht auf der Gästeliste standen. Aber so war es ja meist.

Sakura und Neji hatten neben Softgetränken auch so etwas wie Bier, Sake, Wodka und ähnliches gekauft. Nicht zu viel. Die Party sollte nicht aus dem Ruder laufen. Dennoch war der Großteil um die 19, 20 Jahre alt. So ganz auf dem Trockenen konnte man die Partygäste nicht sitzen lassen.

Als die Pizza geliefert wurde, waren die Gespräche ein wenig verstummt und hatten Kaugeräuschen weichen müssen.

Bislang hatten es Ino, Mizuki und Karin ruhig angehen lassen. Karin ging noch am geschicktesten vor. Sie sprach ab und an mit Sasuke, doch genauso oft mit Itachi, Neji und anderen männlichen Klassenkameraden, was diese meist mit Skepsis betrachteten. Immerhin wusste jeder das sich Karin nur für Sasuke interessierte. Ihr „Fremdflirten“ war daher etwas offensichtlich.

Mizuki war dagegen meist in Sasukes Nähe. Wenn Sakura sich nicht täuschte, drückte Mizuki Sasuke regelmäßig ein alkoholisches Getränk in die Hand, was dieser nicht zu bemerken schien. Mizukis Plan war wohl, Sasuke betrunken zu machen. Ziemlich erbärmlich, fand Sakura.

Ino dagegen war wohl raus aus dem Rennen. Fast den kompletten Abend hatte sie bei Shikamaru gestanden. Er war ein Kumpel von Sasuke, der ziemlich schweigsam war und schnell von allem genervt schien. Dennoch schien Inos Gegenwart ihn nicht zu stören. Sakura selbst hatte nur einmal kurz mit Shikamaru geredet. Sie fand ihn nett, doch man würde nie auf die Idee kommen, dass er das Genie der Schule war. Vor einer guten halben Stunde hatten sich Ino und Shikamaru in eine Ecke verkrümelt und knutschen wild miteinander rum. Eine Wendung, mit der Sakura nicht gerechnet hatte. Neji, Sasuke und Hinata schienen dagegen nicht sonderlich verwundert. Anscheinend hatte Ino schon immer eine kleine Schwäche für Shikamaru gehabt. Immerhin war Ino nüchtern. Das konnte Sakura von ihrem Platz aus erkennen. Wofür war man denn ein Vampir mit super geschärften Sinnen? Shikamaru war übrigens auch nüchtern.

Sakura freute sich irgendwie für Ino. Sie war die einzige der drei Zicken, die nicht ganz so zickenhaft war wie der Rest.
 

Die Party gefiel Sasuke sehr. Er hatte Spaß, musste sich selbst keinen Stress machen, weil er nicht für die Feier verantwortlich war und war von seinen Freunden umgeben. Das einzige, was ihn ein wenig störte, waren Karin und Mizuki. Sie tauchten andauernd auf und sprachen über uninteressante Dinge mit ihm. Sakura dagegen ließ sich kaum blicken. Ob sie jetzt auf Abstand ging? Sasuke hoffte nicht.

„Wer von euch hatte eigentlich die Idee für die Party?“ fragte Sasuke in die Runde.

Schon die ganze Zeit interessierte es ihn. Neji klärte ihn auf.

„Sakura und ich haben alles geplant. Bei der Dekoration hat Itachi geholfen. Naruto und Hinata sollten dich nur ablenken.“

„So etwas dachte ich mir schon.“

Naruto grinste breit, während er sich Hinata auf den Schoß zog. Obwohl sie schon ein paar Wochen zusammen waren, wurde Hinata rot wie eine Tomate. Wehren tat sie sich jedoch nicht.

„Leute, ich glaub mein Typ wird verlangt“, sagte da Neji und deutete mit dem Kopf auf Tenten, die sich mit ihren Klassenkameraden Lee und Kiba unterhielt.

„Willst du dein Glück bei Tenten probieren?“ fragte Naruto verwundert. „Ich dachte du stehst nicht auf diesen Typ Frau.“

Sasuke nickte wissend. In der Tat hatte Naruto recht. Bislang hatte sich Neji noch nicht für Tenten interessiert. Schon lange gingen sie in eine Klasse oder Parallelklasse. Häufiger hatten sie alle was zusammen unternommen. Das Tenten gewisse Gefühle für Neji hegte, war jedem der drei Jungs bewusst. Gerade deshalb hatte sich Neji immer auf Abstand zu ihr gehalten, denn er hatte sich lange Zeit wirklich nicht für sie interessiert. Sie war ihm ein wenig zu sportlich, zu selbstbewusst und unabhängig. Etwas, das Neji an seinen Freundinnen nicht ganz so sehr schätzte. Nicht das Neji auf dumme Blondchen stand, doch es spielte gerne den Mittelpunkt im Universum einer Frau.

In den letzten Wochen und Monaten hatte Neji immer häufiger Tenten angeblickt, sich nach ihr erkundigt und dafür gesorgt, dass sie alle gemeinsam etwas unternahmen. Sein Interesse hatte zwischenzeitlich etwas nachgelassen, nachdem Sakura neu an ihre Schule gekommen war. Letztendlich war es wohl auf Sakuras Vampirduft zurück zu führen. Dennoch hatte Neji Sasuke einmal gestanden, das Tenten doch einen gewissen Reiz hatte.

„Viel Erfolg und vergeig es nicht“, sagte Sasuke und klopfte seinem besten Freund aufmunternd auf die Schulter.

Dieser nickte knapp mit dem Kopf, erhob sich und ging zu Tenten hinüber. Sasuke hoffte wirklich das er eine Chance bei Tenten hatte. Die zwei würden sicherlich ein schönes Paar abgeben.

„Sasuke, du siehst heute wirklich sehr gut aus“, kam es da plötzlich von seiner linken Seite. Mizuki hatte sich neben ihn gesetzt und schmiegte sich bereits an ihn.

„Sasuke sieht immer gut aus“, kam es da von Karin, die sich auf seine andere Seite setzte und sich ebenfalls an ihn schmiegte.

Sofort kam ein ungutes Gefühl in Sasuke auf. Hoffentlich würde Sakura diese Situation jetzt nicht falsch verstehen. Bei einer kleinen Auseinandersetzung würde es jetzt sicherlich nicht mehr bleiben.

„Äh, Mädels, ich muss mal auf Toilette“, sagte Sasuke schnell, befreite sich aus der Umklammerung und warf Naruto einen bösen Blick zu, da dieser nur laut loslachte. Anschließend beeilte sich Sasuke von seinen zwei Anhängseln weg zu kommen.

Was war nur los mit den Frauen heutzutage, fragte sich Sasuke kopfschüttelnd.
 

„Tja, sieht ja nicht besonders gut für euch aus“, bemerkte Sakura fröhlich und nahm den Platz ein, den Sasuke soeben frei zurückgelassen hatte.

Sogleich erntete Sakura bitterböse Blicke.

„Halt mal die Luft an. Denkst du, weil du ein hübsches Kleid anhast, hättest du bessere Chancen?“ keifte Karin los.

Fragend richteten sich zwei Augenpaare auf Sakura. Naruto und Hinata fragten sich beide was hier vor sich ging. Hinata schien jedoch zu ahnen das Sakura etwas vor hatte. Zumindest hatte sie entsprechende Gedankengänge.

„Wer hat bessere Chancen?“ kam sogleich Narutos neugierige Frage.

Oh weh. Was sollte Sakura jetzt tun falls Karin oder Mizuki von der Wette erzählten? Naruto konnte sicherlich alles kaputt machen.

„Ach nichts, Naruto“, beeilte sich Sakura zu sagen. „Willst du nicht noch was essen? Es ist noch genügend Pizza da.“

„Oh ja, Pizza! Ich hab schon wieder Hunger“, erklärte Naruto, dessen Magen in diesem Moment bestätigend knurrte.

Hinata mit sich ziehend, stand Naruto auf, um seinen Hunger zu stillen. Der Typ konnte wirklich essen und essen ohne je satt zu werden. Oder dick.

„Hast deinen kleinen, feinen Freunden wohl nichts von der Wette erzählt, wie?“

„Hast wohl Angst vor deiner Niederlage.“

Biestig grinste Karin Sakura an. Bei diesen Worten wäre sie am liebsten gleich wieder gegangen. Mit so viel Ignoranz und überheblichem Selbstbewusstsein konnte sie einfach nichts anfangen. Dennoch blieb Sakura sitzen und lächelte unschuldig.

„Niederlage? Ich denke nicht. Oder redet ihr von eurer bevorstehenden Niederlage?“

„Pah“, kam es abwertend von Karin. „Als ob wir gegen eine wie dich verlieren würden.“

„Tja, deine Würde hast du zumindest schon vor langer Zeit verloren“, gab Sakura zurück und ließ provozierend langsam ihren Blick über Karins Outfit wandern.

Die Rothaarige trug nichts weiter als eine kurze, schwarze Hotpants und ein bauchfreies, tief geschnittenes Top in gelb. Schlampig traf es nicht einmal ansatzweise. Mizuki hatte sich zu ihrem roten Minirock wenigstens ein Top ausgesucht, das den Bauch bedeckte, wenngleich das nicht für ihre Brüste galt.

„Pass nur auf, du flachbrüstige, neidische Schlampe“, keifte Karin sofort los. Sie wollte eindeutig noch mehr sagen, doch da tauchte Itachi auf und sagte nur kurz: „Es war wirklich eine super Idee, die Party bei dir daheim abzuhalten.“ Kaum hatte er das gesagt, verschwand er auch schon wieder. Sasuke war gerade in den Raum zurückgekehrt und hatte seinem Bruder zugewunken.

„Was? Echt jetzt? Du wohnst in dieser geilen Villa?“ platzte es ungläubig aus Mizuki heraus. Doch direkt danach zuckte sie zusammen, schrie leise vor Schmerz auf, ehe sie Karins tödlichem Blick begegnete. Den Seitenhieb hatte Sakura mit einem Grinsen mitangesehen. Ob die beiden sich wohl gleich gegenseitig an die Kehle springen würden?

„Glaub ja nicht, nur weil du die Party bei dir daheim ausrichtest, hättest du bessere Chancen bei Sasuke als wir“, keifte Karin sofort los.

Schade. Wurde wohl doch nichts mit dem an-die-Kehle-springen.

Unschuldig zuckte Sakura mit den Schultern.

„Wenn ihr meint.“

„Also mir ist eure Streiterei jetzt egal. Ich werde jetzt zu Sasuke gehen“, erklärte Mizuki.

Gerade erhob sie sich, da zog Karin sie am Arm wieder zurück auf ihren Sitzplatz.

„Vergiss es.“

„Bitte was?“ gab Mizuki ungehalten zurück.

Oh ha, vielleicht würde Sakura ja doch noch eine Show geboten werden. Auf jeden Fall hatten es beide verdient einen auf ihre überschminkten, hässlichen Visagen zu bekommen. Nur wenn Sakura das tat, würde Sasuke wohl wieder sauer auf sie werden. Da sollten sich die zwei doch lieber gegenseitig zerfleischen.

„Sasuke gehört mir.“

„Wir sind doch hier um das ein für alle mal zu entscheiden. Dir gehört er sicherlich nicht“, zickte Karin ihre angebliche Freundin an.

Das inzwischen einige der Gäste zu ihnen blickten, schien die zwei Zicken nicht zu stören, falls sie es denn überhaupt bemerkten.

„Sag das noch mal, du gefärbte Rothaarige!“

„Sagt die mit den falschen Titten.“

Wütend sprangen Mizuki und Karin auf, funkelten sich mit hasserfüllten Blicken an. Jeden Moment würden sich die zwei prügeln. Direkt am Wohnzimmertisch. Wenn der kaputt ginge, würde Kakashi sicherlich sauer werden.

„Äh, kommt mal wieder runter“, versuchte Sakura die zwei Furien zu beruhigen.

Synchron fuhren beide zu ihr herum, funkelten sie aus zu Schlitzen verengten Augen an und spieen Gift und Galle.

„Pass bloß auf, du…“

„Alles in Ordnung bei euch?“

Besorgt kam Sasuke zu ihnen und musterte Sakura. Anscheinend machte er sich Sorgen um sie. Ein Gedanke, bei dem Sakura automatisch freudig zu lächeln begann und bei dem ihrem Körper wohlig warm wurde.

„Sasuke, da bist du endlich wieder!“ kam es da sofort mit einer Engelsstimme von Karin.

Verblüfft sah Sakura drein. So einen krassen Stimmungswandel hatte sie nicht erwartet.

„Wir haben dich vermisst“, schalt sich nun auch Mizuki in das Gespräch ein.

Und schon hingen Karin und Mizuki wieder an Sasuke. Entnervt verdrehte Sakura die Augen. Dennoch blieb sie sitzen und zwang sich dazu, einfach nichts zu tun.

„Du bekommst übrigens noch dein Geburtstagsgeschenk“, säuselte Karin in dem verführerischsten Tonfall, den sie drauf hatte.

„Ihr habt mir schon etwas geschenkt“, warf Sasuke abwehrend ein.

„Aber noch nicht deinen Geburtstagskuss“, erklärte Mizuki mit verführerischem Augenaufschlag.

Erneut verdrehte Sakura die Augen.

„Danke, aber ich verzichte“, gab Sasuke nüchtern zurück.

„Vielleicht möchtest du ja stattdessen einen Geburtstagskuss von mir?“ mischte sich nun auch Sakura in das Geschehen ein.

Kaum hatte sie das gesagt, blickten Karin und Mizuki sich kurz an, dann zurück zu Sakura und lachten lautstark los. Sakura indessen ließ sich davon wenig beeindrucken, stand auf und drückte Sasuke einfach einen Kuss auf den Mund. So langsam hatte sie keine Lust mehr auf das Spielchen.

Das Lachen verstummte augenblicklich. Vor allem, als Sasuke ihren Kuss auch noch erwiderte.

„Hatte ich nicht heute schon einen von dir bekommen?“ fragte Sasuke augenzwinkernd, während Sakura nur leise loslachte. Doch nicht nur wegen Sasuke sondern auch wegen Karins und Mizukis entsetzten Gesichtern.

„Ich würde sagen, ich habe gewonnen“, gab Sakura keck von sich, zwinkerte Ino und Karin zu, ehe sie Sasuke mit sich zog.

Stirnrunzelnd sah der Schwarzhaarige seine Freundin an. In manchen Momenten fand Sakura es schade Sasukes Gedanken nicht lesen zu können. Jetzt war einer dieser Momente.

„Will ich wissen, was du gerade gewonnen hast?“

„Dich.“

„Mich?“

„Ja“, erklärte Sakura gut gelaunt.

Egal wie katastrophal dieser Abend begonnen hatte, Sakura genoss inzwischen jede Minute. Nicht nur weil sie die Wette gewonnen hatte. Es war schön mit so vielen Menschen zu feiern, zu sehen wie gut es Sasuke ging und zu wissen, dass ihre Beziehung eine neue Stufe erreicht hatte.

„Du hast mich doch schon längst gewonnen“, raunte Sasuke ihr da ins Ohr, was Sakura einen wohligen Schauer über ihren Rücken jagte. Als er dann anfing an ihrem Ohrläppchen zu knabbern, war Sakura dankbar, dass sie in einer Ecke des Zimmers standen, abseits der Gäste. Automatisch schlang sie ihre Arme um seinen Hals und presste ihren Körper gegen seinen.

„Der Vorteil, wenn man bei sich daheim eine Feier veranstaltet, ist, dass das Schlafzimmer nicht weit weg ist.“

„Na, wenn das nicht ungezogen ist.“

Abrupt lösten sich Sakura und Sasuke voneinander. Sofort stellte sich Sasuke schützend vor Sakura, wenngleich seine noble Tat zwecklos war. Immerhin stand Sasori, mit einem anzüglichen und gleichzeitig kalten Grinsen, vor ihnen. In der rechten Hand hielt er ein Glas, dessen Inhalt wie Rotwein aussah, von dem Sakura aber wusste, dass es sich um Blut handelte. Woher er das hatte, wusste Sakura nicht. Vor allem wusste sie nicht, wie Sasori hierher gelangt war. Auf der Gästeliste hatte er ganz gewiss nicht gestanden. Auch hatte sie bislang seine Gegenwart nicht spüren können.

Mit zusammengekniffenen Augen funkelte Sakura ihren verhassten Verlobten wütend an. Sie kam hinter Sasuke hervor und baute sich vor dem Rothaarigen auf.

„Was hast du hier zu suchen?“

„Darf ich denn nicht im Haus meiner Verlobten verweilen?“ fragte Sasori unschuldig.

„Nein, darfst du nicht“, entgegnete Sakura kühl.

„Und sie ist nicht deine Verlobte“, klärte Sasuke Sasori kalt auf, während er demonstrativ einen Arm um Sakura legte.

Mit hochgezogener Augenbraue kommentierte Sasori diese Demonstration nur abfällig mit einem: „Der hohe Rat sieht dies sicherlich anders, schwaches Menschlein.“

Sakura wusste sofort, Sasori war nur hier, um Sasuke und sie zu provozieren. Vielleicht zu einer dummen Tat oder Aussage. Etwas, das Sasori gegen sie verwenden konnte. Und er würde, falls er etwas angeboten bekam.

„Sasuke, lass uns zu den anderen zurück gehen. Sasori, von mir aus bleib hier. Doch sobald meine Eltern zurück sind, wirst du gehen. Ansonsten wirst du hier niemanden anrühren. Ich werde es mitbekommen und dann kannst du dich darauf verlassen, dass dir etwas blüht.“

Kühl warnte Sakura den Rothaarigen. Anschließend zog sie Sasuke von Sasori weg.

„Oh, da spielt wohl jemand die mein-Papa-ist-der-Größte-Karte aus. Doch das wird dich nicht retten, kleine Sakura. Du gehörst mir.“

Bei Sasoris Worten, die außer ihr wohl niemand mitbekam, versteifte sich Sakura, dennoch setzte sie ihren Weg unbeirrt fort.

„Warum schmeißen wir ihn nicht raus?“ verlangte Sasuke mürrisch zu wissen.

„Das geht nicht. Ich habe nicht die Macht dazu, ihn aus diesem Haus zu verbannen. Mein Vater kann das, ich nicht.“

Leise schnaubte Sasuke auf, schwieg jedoch. Sie beide wussten, es würde noch dauern, bis ihre Eltern wieder zurück waren. Kakashi und Hanami hatten versprochen frühestens gegen drei Uhr nachts zurück zu kehren, wollte sie doch das sie alle ungestört feiern konnten.

„Ich muss etwas trinken“, erklärte Sakura.

Ihre Nerven waren, seitdem sie von Sasoris Anwesenheit wusste, bis zum Äußersten angespannt. Bei den vielen Menschen, der Lust, die aufkommen konnte und der möglichen Gefahr, wollte Sakura einerseits ihre Sinne geschärft wissen, andererseits nicht Gefahr laufen, die Kontrolle zu verlieren.

„Soll ich dir meins geben?“ fragte Sasuke.

Sakura wusste, Sasuke wollte schon die ganze Zeit das sie von ihm trank, doch gerade sein Blut würde sie nur anheizen. Beim Bluttrinken würde es nicht bleiben. Dessen war sich Sakura bewusst.

Entschuldigend blickte Sakura drein.

„Ein andermal.“

„Warum? Warum willst du mein Blut nicht? Bislang warst du doch auch scharf darauf.“

„Gerade deshalb. Ich kann mich einfach nicht kontrollieren. Allein der Gedanke an dein Blut sorgt dafür, dass ich dich am liebsten gleich anspringen will!“ gestand Sakura und versuchte ihr aufkommende Lust im Zaum zu halten.

„Ich würde mich sicherlich nicht beklagen“, versuchte Sasuke die Stimmung zwischen ihnen augenzwinkernd wieder zu lockern.

„Gib mir noch etwas Zeit, bis ich mich besser unter Kontrolle habe. Immerhin sind wir erst seit gut einer Woche zusammen.“

Das war die Wahrheit. Sakura wollte nicht die Kontrolle verlieren. Weder beim Sex, noch beim Bluttrinken. Ihren eigenen Blutkonsum hatte sie ohnehin schon deutlich erhöht. Wenn sie jetzt anfangen würde sein Blut zu trinken, konnte der Konsum sogar noch mehr ansteigen. Das war wirklich ein Bestandteil der Seelenverwandtschaft, den Sakura nicht schätzte und auf den sie gut und gerne verzichten könnte.
 

Was fiel dieser Göre eigentlich ein? Das sich der Mensch überhaupt gewagt hatte, sich in ein Gespräch zwischen zwei Vampire einzumischen! Itachis kleiner Bruder lief eindeutig Gefahr, dass sein zwanzigster Geburtstag auch sein Todestag wurde.

Doch nicht nur wegen Sasukes Einmischen war Sasori tödlich geladen. Vielmehr störte es ihn, dass Sakura nach diesem Menschen roch und umgekehrt. Die zwei trieben es wie die Karnickel. Das konnte Sasori an ihnen riechen. An sich wäre es Sasori gleichgültig. Doch Sakura gehörte ihm. War seine Fahrkarte raus aus der Schmach, die er sein Leben nannte. Vor allem aber würde seine Heirat mit Sakura Kakashi schaden. Und weil sie ihm gehörte, bestimmte auch Sasori, mit wem Sakura schlafen durfte und mit wem nicht. Inzwischen nahm sich der Uchiha-Bengel zu viele Freiheiten hinaus. Ebenso seine kleine Verlobte. Solch ein Verhalten konnte Sasori nicht tolerieren. Bei niemandem.

„Sasori! Mit dir habe ich hier ja gar nicht gerechnet.“

Mit einem kleinen Lächeln im Gesicht stand Itachi vor ihm, eine junge Frau in seinem Arm, in der anderen eine Flasche Rotwein. Mit hochgezogener Augenbraue sah Sasori seinen „Freund“ an.

„Wie du siehst, bin ich hier“, erwiderte der Vampir kühl.

Was Itachi vorhatte, konnte sich Sasori denken. Er wollte mit dieser Frau nach draußen, etwas Wein trinken und sie dann vernaschen. So ging Itachi meistens vor. Während Sasori Sasuke tot sehen wollte, hatte er gegen Itachis nichts. Er würde einen Menschen niemals zu seinen Freunden zählen, doch die Gegenwart des Uchihas war erträglich.

„Ich hatte wirklich nicht mit dir gerechnet. Entschuldigst du uns einen Moment? Ich komme gleich zu dir. Du kannst dir draußen schon einmal einen ruhigen, gemütlichen Platz suchen. Ich beeile mich.“

Itachi ließ seinen ganzen Charme spielen, während die junge Frau in seinen Armen erst enttäuscht, dann in freudiger Erwartung drein sah. Um seine Aussage noch zu unterstreichen, küsste Itachi sie kurz, ehe die dumme Menschenfrau verschwand. Und wieder einmal eine Frau, die Itachi verfallen war.

„Du willst mit mir reden?“

Mit hochgezogener Augenbraue bedachte Sasori Itachi mit einem unterkühlten Blick, während er einen Schluck Blut zu sich nahm.

„Ja. Ich muss sagen, ich bin etwas sauer auf dich.“

Leicht runzelte Sasori die Stirn. Wenn er einfach Itachis Gedanken lesen könnte, würde er sich jetzt nicht fragen müssen, weshalb Itachi sauer auf ihn war. Erst recht müsste er dann jetzt keine Unterhaltung mit dem Uchiha führen müssen. Doch leider war das bei Itachi einfacher gesagt als getan.

„Du hast mir gar nichts über deine wahre Natur gesagt!“

Sasori ließ sich den Schock nicht anmerken. Gleichgültig blickte er drein. Itachi konnte unmöglich die Wahrheit in Erfahrung gebracht haben. Kakashi achtete immer darauf, dass niemand hinter das große Familiengeheimnis der Hatakes kam. Auch nicht der ältere Bruder vom Freund der eigenen Tochter. Da erst recht nicht.

„Ich weiß nicht wovon du sprichst.“

„Klar doch. Du bist genauso wie Sakura“, versuchte Itachi sein Glück weiter.

Sasori ignorierte ihn einfach. Stattdessen sah er sich im Raum um. Wen konnte er hier wohl um ein wenig Blut erleichtern? Vielleicht einen guten Freund von Sakura?

„Du bist ein Vampire“, kam die geflüsterte, unerwünschte Antwort seitens Itachis.

Kurz blickte Sasori zu Itachi. Tat so, als wisse er nicht, wovon dieser Sprach.

„Ich kann dir leider nicht weiterhelfen. Ich…“

„Ach was! Ich weiß alles! Sakura und ihre Eltern sind welche, genauso wie du! Und Sasuke ist Sakuras…“

„Ist ja gut! Sei leise, bevor noch jemand davon etwas erfährt!“ zischte Sasori den leicht angetrunkenen Uchiha – zu seiner Schande musste er gestehen das er es vorher nicht bemerkt hatte - an.

„Ist ja gut. Beruhig dich mal. Ich dachte wir sind Freunde. Da hättest du mir das auch erzählen können“, klagte Itachi.

„Menschen“, war alles, was sich Sasori dachte, während er versuchte, diesem einzubläuen, niemandem etwas davon zu erzählen.

„Keine Sorge. Mache ich nicht. Hat mir Sakuras Vater eingeschärft.“

Das war Itachis Glück. Ansonsten hätte sich Sasori von diesem Menschen entledigen müssen, dessen Gedanken er immer nur schwerlich kontrollieren und manipulieren konnte.
 

„Was soll die Scheiße?“

„Hast du Sasuke was ins Trinken gemischt?“

Mit hasserfüllten Blicken sahen Karin und Mizuki Sakura an. Diese lächelte unschuldig zurück.

„Ich weiß gar nicht, wovon ihr redet.“

„Du hast Sasuke doch irgendwie verhext. Hast du ihn unter Drogen gesetzt?“ verlangte Karin wütend zu wissen.

Innerlich grinste Sakura in sich hinein. Es hatte wirklich Spaß gemacht mit Sasuke diese Show abzuziehen, wenngleich er nichts davon geahnt hatte.

„Ich habe ihn nicht unter Drogen gesetzt oder sonst wie manipuliert.“

„Und warum sollte Sasuke dich dann küssen?“ warf nun Mizuki ein. „Immerhin haben wir mehr zu bieten als du.“ Während sie sprach, richtete Mizuki ihren Oberkörper auf, sodass ihre falschen Brüste provokant wackelten. Man hätte ihr lieber ein neues Gehirn implantieren sollen, statt neue, größere Brüste.

„Im Gegensatz zu euch, habe ich ein Hirn, das ich zu benutzen weiß und Klasse. Ein Tipp für die Zukunft. Wenn ihr was von einem Mann wollt, dann schmeißt euch nicht einfach so billig an ihn heran. Ein normales Gespräch kann Wunder wirken.“

Mit diesem ernst gemeinten Ratschlag ließ Sakura Karin und Mizuki blöd gucken zurück. Es wurde tatsächlich einmal Zeit diesen gackernden Hühner klar zu machen, dass sie kein heruntergesetztes Sonderangebot waren oder billiges wie williges Fleisch waren. Ansonsten sah Sakura deren Zukunft als Sekretärin eines schmierigen Kerls, dessen Geliebte sie gleichzeitig waren. Wenn es gut für sie verlief.

Allerdings war Sakura nicht in der Stimmung mehr zu tun. Dafür hatte Sasori gesorgt. Der Abend war bislang so schön verlaufen. Was hatte dieser machtbesessene Idiot hier auftauchen müssen? Apropos wenn man von diesem machtbesessenen Idioten sprach. Gerade sah Sakura, wie Sasori sich mit Itachi unterhalten hatte und diesen nun einfach stehen ließ. Sasori steuerte die Tür des Wohnzimmers an und war kurz darauf verschwunden. Hoffentlich würde er sich tatsächlich benehmen. Sakura graute es davor, wenn einer ihrer oder Sasukes Freunde als Blutspender herhalten durfte. Sasori war nicht gerade bekannt dafür, dass er es seinen Opfern angenehm gestaltete, während er von ihnen trank.

Suchend sah sich Sakura um. Sasuke hatte zu Naruto und Hinata gewollt. Wo nur steckten die drei? Während Sakura ihren Blick suchen durch den Raum wandern ließ, entdeckte sie, dass Ino und Shikamaru immer noch in der Zimmerecke standen und wild herumknutschten. Nur wenige Meter weiter war Neji dabei Tenten zu verführen. Zumindest ging Sakura davon aus. Immerhin lehnte die Brünette an der Wand, Neji hatte einen Arm über ihren Köpfen an der Wand abgelehnt, während er mit der anderen Hand ihren nackten Arm entlang strich. Diese zwei Paare waren nicht die einzigen, die miteinander flirteten oder herummachten. Sakura hoffte wirklich darauf, das niemand in ihr Zimmer ging, um dort noch wildere Dinge zu treiben. Das war ausschließlich ihr und Sasuke vorbehalten!

Gerade kamen Naruto, Hinata und Kiba aus der Küche, dicht gefolgt von Sasuke. Endlich hatte sie ihn gefunden. Lächelnd steuerte Sakura auf die Vier los. Bei ihnen angekommen, konnte es sich Sakura nicht verkneifen, gab Sasuke einen flüchtigen Kuss, ehe sie sich bei ihm einhakte. Das Karin und Mizuki ihr dabei zu sahen war sich Sakura sehr wohl bewusst.

„Gratuliere. Nicht nur zu deinem Geburtstag, Sasuke, sondern auch zu der tollen Party, dem coolen Haus und vor allem zu einer so hübschen Freundin!“

Lächelnd sah Sakura Kiba an, Naruto lachte laut los, während sich Sasuke beeilte gleich alles richtig zustellen.

„Für die Party bin ich aber nicht verantwortlich. Und wir sind hier bei Sakura zu Hause.“

„Danke für dein Kompliment“, gab Sakura zwinkernd zurück, woraufhin Kiba loslachte.

Er war ein netter, lustiger Mann, mit dem Sakura jedoch noch nicht viel geredet hatte. Dennoch wusste Sakura, dass gerade Kiba und Naruto gut miteinander klar kamen. Wohl, weil sie sich doch ziemlich ähnelten.

„Ich hatte gar keine Ahnung, das ihr ein Paar seid. Da werden die Mädels und Jungs in der Schule aber ziemlich enttäuscht sein.“

„Wir sind auch noch nicht lange zusammen.“

Ausgelassen unterhielten sich die Fünf, doch plötzlich ruckte Sakuras Kopf ein wenig hoch. Angestrengt sah sie sich um, während sie tief einatmete. Ohne Zweifel, dieser schwere, köstliche Duft stammte von Blut. Frischem, menschlichen Blut.

Verdammt! Sasori tat sich doch allen Ernstes geraden an einen Menschen gütlich! Na, dem würde sie jetzt die Leviten lesen, Zwangsverlobung und hoher Vampirrat hin oder her! In ihrem Haus wurden keine Menschen angefallen. Erst recht nicht, wenn Sakura einige davon zu ihren Freunden zählte!

„Entschuldigt mich kurz“, sagte Sakura in die Runde. In Sasukes Ohr geflüstert fügte sie noch hinzu: „Ich muss nach Sasori sehen. Geht schnell. Bis gleich.“

Zum Abschied gab Sakura Sasuke einen kleinen Kuss auf die Wange. Dann steuerte sie bereits die Tür des Wohnzimmers an. Wenn sie nicht alles täuschte, kam der Blutgeruch aus dem ersten Stock. Ohne Umschweife ging Sakura die Treppe hinauf. Hier oben war mit Absicht alles dunkel gehalten. Die Gäste sollten immerhin nicht auf die Idee kommen, den ersten Stock zu betreten. Für sie selbst stellte es kein Problem dar. Auch dem Blutgeruch konnte sie problemlos folgen. Sakura ging den langen, dunklen Flur entlang. Fast am Ende angekommen, hörte sie ein Stöhnen. Es kam aus …der Besenkammer. Echt jetzt? Sasori zog solch eine klischeehafte Nummer ab?

Es war Sakura egal. Ohne anzuklopfen oder irgendwie vorzuwarnen, riss sie die Tür der Besenkammer auf. Eine junge Frau hing in den Armen des Vampirs. Sein Gesicht war in der Halsbeuge der jungen Frau verborgen. Seine roten Haare standen in starkem Kontrast zu der blassen Haut der Frau.

„Du hast eindeutig genug getrunken“, fuhr Sakura Sasori an.

Was für ein Idiot! Wollte er die Frau etwa umbringen?

Da Sasori nicht auf sie hörte und die junge Frau nur noch schwach aufstöhnte, griff Sakura nach seinem Arm. Wollte ihn von der immer schwächer werdenden Frau lösen.

Sein Gesicht schnellte hoch. Von den Fangzähnen tropfte das frische Blut. Seine Augen leuchtete grün auf. Ehe sich Sakura versah, warf er die junge Frau Sakura entgegen. Überrascht fing diese sie auf und legte sie behutsam auf den Boden ab. Als Sakura wieder aufsah, sah sie nur noch, wie eine Faust auf sie zuraste. Sie spürte die übernatürlich starke Kraft des Vampires, als er gegen ihre Schläfe schlug. Bewusstlos sank Sakura zu Boden.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Natürlich hat Sakura gewonnen. War ja wohl klar oder? *G* Ich hoffe, die Wette und deren Verlauf, sowie die Feier hat euch gefallen. :)
Was ist nur am Ende los? Stirbt die junge Frau? Was passiert mit Sakura? Und was hat Sasori nun vor? Lasst euch überraschen ^.^ Eure Ideen fände ich wirklich sehr interessant. Nicht, das es was am nächsten Kapi ändern würde...aber es würde mich wirklich interessieren. ^.^
Wir sind jetzt übrigens beim Endspurt angelangt. Noch 4 Kapitel, dann ist die ff fertig!
Bis nächste nächste Woche *wink* Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  fahnm
2014-08-14T19:56:43+00:00 14.08.2014 21:56
Spitzen Kapi^^
Antwort von:  Yuri91
14.08.2014 22:01
danke ^.^
Von:  Kleines-Engelschen
2014-08-14T19:16:26+00:00 14.08.2014 21:16
omg! er hat sie.. wie kannst du jetzt nur nen cut machen?? o.0 viel zu spannend :) freue mich aufs nächste kapi

greetz
Antwort von:  Yuri91
14.08.2014 21:20
danke ^.^
freut mich.
Muss es halt spannend halten, ne? ;)
Von:  xXSakuraHarunoXx
2014-08-14T19:00:47+00:00 14.08.2014 21:00
sasori sollte aphauen kann ita nicht,s da gegen tun?biss dann
Antwort von:  Yuri91
14.08.2014 21:02
hm, wer weiß? ^.^
Von:  Cosplay-Girl91
2014-08-14T18:29:43+00:00 14.08.2014 20:29
Cooles Kapi.

Oha. Hoffentlich überlebt die arme Frau, Sasori stirbt und Sasuke eilt als Ritter Sakura zur Hilfe :)
LG
Antwort von:  Yuri91
14.08.2014 20:35
*g* Danke.
Ja, nein, vielleicht? xD Darfst ankreuzen xD


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