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Frei wie der Wind aber dennoch gefangen

von

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Königreich der niemals untergehenden Sonne

Des Abends saßen sie an einem Lagerfeuer. Die Sonne stand dicht über dem Horizont, jedoch würde sie nicht endgültig untergehen. Es wurde dennoch etwas kühl. „Kann ich dich was fragen?“, wandte Silver sich an Mireille. Sie nickte und sah ihn aufmerksam an. „Warum musst du für diese Organisation arbeiten? Du kannst uns vertrauen, dass weißt du. Und wir vertrauen dir. Dennoch würde ich gerne wissen, wofür du das alles auf dich nimmst.“ Überrascht sah Mireille ihn an.
 

Als sie antwortete, senkte sie den Kopf. „Die Organisation hat jemanden gefangen, den ich sehr liebe. Wenn ich nicht tue, was sie sagen, wird er sterben. Sein Name ist John.“, sagte sie leise und ein Ausdruck von großem Kummer trat auf ihr Gesicht. Nach kurzem Zögern antwortete Silver. „Dann werden wir dir helfen ihn zu befreien.“ Fenrill nickte und ein Lächeln huschte über Mireille‘ s Gesicht. „Ich werde mich noch ein wenig hinlegen.“, erklärte sie und legte sich etwas abseits des Feuers auf eine Decke. „Heute Nacht werden wir sowieso

nicht weiter reiten. Es ist gefährlich um diese Tageszeit die Wüste weiter zu durchqueren,

auch wenn es nicht vollends dunkel wird.“, ließ Fenrill verlauten. Silver stimmte ihm zu und nahm einen Schluck aus dem Wasserbeutel.
 

Er sah noch einmal nach den Reittieren und legte sich dann ebenfalls hin. Fenrill begann mit der Wache und sollte später von Silver abgelöst werden. Der Wind zerzauste ihm leicht das Haar und ließ die Funken aufstieben.

Mireille öffnete die Augen. Jemand schüttelte sie leicht an der Schulter. „Mireille, steh auf.“, sagte die freundliche Stimme von Fenrill, der ebenfalls gerade aufgestanden war. Silver hatte ihn geweckt und wollte sich dann um die Pferde kümmern. „Danke.“, sagte sie und setzte sich auf. Als sie sich schüttelte, versank sie in einer Wolke aus Sand. „Oh man.“, hustete sie. „Wenn wir hier raus sind, brauche ich erst einmal eine vernünftige Dusche oder ein Bad.“, fluchte sie. Fenrill grinste, während er das Feuer löschte. Schließlich stand sie ganz auf und klopfte den Sand aus ihrer Kleidung.
 

Silver hatte die Pferde unterdessen gesattelt und saß nun abreisebereit vor ihnen im Sattel. Mireille nahm noch einen Schluck aus dem Wasserbeutel, bevor sie diesen in eine der Sattel- taschen legte. Silver drückte ihr die Zügel ihres Pferdes in die Hand und schon saß die Schwarzhaarige im Sattel. Fenrill war der letzte, der aufstieg. „Wir dürften heute gegen Mittag an unserem Ziel ankommen.“, er und Silver grinsten sich an. Mireille rollte mit den Augen. Na das konnte ja noch heiter werden. Warum gab es nur keinen besseren Plan? Ach, war ja auch egal. Wieso sollte sie einem Mann die Aufgabe überlassen, wenn eine Frau es doch viel besser machen konnte?

Eine Zeit lang waren sie bereits geritten und die Sonne briet erbarmungslos vom Himmel herab. Die Dünen der Wüste schienen immer höher und steiler zu werden. Wieder nahm Mireille einen Schluck aus dem Wasserbeutel; er war schon so gut wie leer.
 

„Was meinst du, wie lange dauert es noch, bis wir da sind?“, wandte sie sich an Fenrill. Silver ritt etwas weiter vorne. „Es dürfte nicht mehr lange dauern.“, sein Blick wandte sich dem Vorausreitenden zu, der nun umkehrte. „Wir sind da. Hinter der Düne liegt es.“, sprach Silver. Triumphierend grinste Fenrill. „Also gut, meine Person wird verlangt.“, Mireille zügelte ihr Pferd und sprang aus dem Sattel. Dann drehte sie es so zu den Männern, dass es zwischen ihnen stand. „Und wehe, wenn einer schmult.“, drohte sie und zog etwas aus einer weiteren Satteltasche.

Die Palastwache staunte nicht schlecht, als drei Reiter auf sie zugeritten kamen. Es waren zwei Männer und eine Frau. Kurz vor dem Tor hielten sie an. „Was wollt ihr hier?“, fragte einer der Wachleute und trat ein wenig näher.
 

Sein Blick musterte die schwarzhaarige Schönheit, die in einem orientalischen Gewand gefesselt im Sattel saß. Ihr offenes Haar bewegte sich leicht in dem Wind. Ein Schleier verdeckte die untere Gesichtshälfte. „Wir kommen von weit her und bringen euch diese Sklavin. Man erzählt sich, euer König ist an dunkelhaarigen Schönheiten interessiert.“, sprach Silver, der die Zügel von Mireille‘ s Pferd in der Hand hielt. „Vielleicht können wir ins Geschäft kommen.“, schlug der Schatzjäger vor. Die Wache nickte. „Öffnet das Tor!“, rief er. Es dauerte einen kleinen Moment, dann schwang das Tor langsam nach außen auf. „Kommt herein.“, bat die Wache sie.
 

Silver trieb sein Pferd an. Die anderen beiden folgten ihm. Zunächst kamen sie in einen klei- nen Vorhof, der durch ein weiteres Tor von dem eigentlichen Palast getrennt war. Dieses schwang ebenfalls auf und gab einen einmaligen Blick auf die Pracht des Herrschaftssitzes frei. Bewundernd ritten die Drei weiter. An einer Stallung wurden sie gebeten abzusteigen. Noch bevor die Männer Mireille aus dem Sattel hieven konnten, schwang diese das rechte Bein über den Pferdehals und sprang elegant auf den Boden. Silver packte sie etwas herber am Arm und fing sich dafür einen grimmigen Seitenblick ein. „Bitte führt uns zu Eurem König.“, äußerte er. Die Wachen nickten. So wurden die Drei von zwei Wachen begleitet und tief in den Palast hinein geführt.
 

Schließlich standen sie vor einer großen, massiven Tür. Der Wachmann klopfte zweimal an. So- fort wurde geöffnet und der Weg in den Thronsaal wurde frei. „Tretet ein.“, sagte ihnen der Wachmann und folgte ihnen. „Aah, wie schön, dass ihr da seid. Man hatte mir schon von euch berichtet, als ihr noch vor meinen Toren standet. Kommt näher.“, freute sich der König. Er war unverkennbar an einer Krone und einem langen Umhang zu erkennen und der Tatsache, dass er auf dem Thron saß. „Vielen Dank, dass ihr uns eingelassen habt und uns Eure Gastfreundschaft gewährt.“ Er kniete sich kurz vor dem Thron hin, ebenso wie Fenrill. Mireille tat es ihm, mit gespieltem Widerwillen, gleich. „Wie ich sehe, hat die Wache nicht gelogen, als sie sagte, dass ihr mit einer wahren Schönheit zu mir kommt.“
 

Silver nickte und zog der Schwarzhaarigen den Schleier vom Gesicht herunter. Der König kam näher und musterte sie von Kopf bis Fuß. „Hmm, sie ist etwas schmutzig.“, bemerkte er. „Wir haben einen langen Ritt hinter uns.“, erklärte Silver entschuldigend. „Nun gut. Dann wird sie sogleich ein Bad erhalten. Ich nehme sie. Wache! Badet das Mädchen und bringt sie heute Abend auf mein Zimmer. Und wir unterhalten uns über den Preis, einverstanden?“, schlug er vor. Silver und Fenrill sahen Mireille nach, wie sie von den Wachen gepackt und aus dem Saal ge- zerrt wurde. „Wenn Sie mir nun folgen würden, meine Herren.“ Der König trat durch einen Vor- hang auf einen weit ausladenden Balkon. Ein Tisch mit Speisen und frischen Getränken stand für sie bereit. Sie nahmen auf Geheiß des Herrschers Platz. „Und nun erzählen Sie mir von ihren Reisen und woher sie kommen.“ Silver begann und schon bald waren sie in ein Gespräch über edle Pferde vertieft.
 

Mireille wurde in ein warmes und von Dunstschwaden durchzogenes Zimmer gebracht. Die Wachen ließen sie los und übergaben sie an Frauen, die vermutlich zu dem königlichen Harem gehörten. Mit einem bestimmten Wink wurden die Männer hinaus geschickt. Dann sollte Mireille sich aus- ziehen. Zögerlich tat sie, wie ihr aufgetragen wurde, auch wenn es ihr unangenehm war. Zu- nächst wurde ihr ein Eimer Wasser über den Kopf gekippt und sie mit Bürsten abgeschrubbt. Die Borsten waren nicht sehr weich und schon bald brannte ihre Haut und wurde krebsrot. Als die Frauen zufrieden waren, zogen sie die verärgerte Schatzjägerin hinter sich her.
 

Erst jetzt bemerkte sie, dass sie nur in einem Vorraum des Bades gewesen war. Vor ihr tat sich ein großes Becken mit heißem Wasser auf, von dem sie jedoch nur einen kleinen Teil wegen der aufsteigenden Dunstschwaden erkennen konnte. Auf der Oberfläche schwammen viele verschie- dene Blütenblätter und das Wasser roch angenehm aromatisch nach Rosen. „Komm schon.“, forder- te sie eine Jüngere auf und zog sie an der Hand hinter sich her in das warme Badewasser. Das Wasser prickelte angenehm auf der Haut. Mit einem entspannten Gesichtsausdruck tauchte sie unter die Oberfläche.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  FinAP
2008-09-07T19:40:48+00:00 07.09.2008 21:40
Hi dut!
hab das neue Kappi entdeckt *triumphierend guck*

Nun, dann mal los:
"Wieso sollte sie einem Mann die Aufgabe überlassen, wenn eine Frau es doch viel besser machen konnte?"
Wie recht sie hat ^^

Oi, Mire in nem orientalischen Gewand *grinz* Das sie da freiwillig reingestiegen is. *prust* Kein Wunder, dass die Jungs nicht "schmuhen" durften. XD
Der König: *prust* geile Beschreibung:
"unverkennbar an der Krone und dem langen Umhang. Und er sitzt auf dem Thron." *grinz* nein, wirklich? *erstaunt tu* ich hab mir Könige immer anders vorgestellt ^^

Silva und Fenne - essen
Mire - badet
wer hat es besser getroffen? ^^

jedenfalls sehr gut gelungen, das Kappi!
*pat pat*

bis zum nächsten !
cu dat Fin


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