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All I ever wanted

Jonouchi/Yuugi ♥ Seto/Anzu
von

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Sorgen um die Freundschaft

„Bissig wie eh und je wie ich merke.“ zischte der Fremde aus dem Wagen, musterte sie nun und wurde leicht rot um die Nase. Mit dem Finger auf ihren Rock zeigend, grinste er etwas amüsiert und dennoch leicht peinlich berührt. Nicht, dass ihm dieser Anblick nicht gefiel, aber es war und würde niemals seine Art sein jemanden so unverfroren anzusehen. Erst recht nicht ein Mädchen. Und noch viel weniger die wortgewandte Brünette, mit der er liebend gerne stundenlang Debatten über Sozialverhalten und Freundschaft hielt. Eigentlich konnte er sie nicht ausstehen. Ihre eigensinnige und besserwisserische Art! Immer musste sie das letzte Wort haben. Das war schon immer so gewesen. Er kannte es von ihr gar nicht anders. Ob sie ihren Freunden auch so auf den Zeiger ging? Nun, bei Jonouchi und Honda hatte er bereits mehrmals mitbekommen, dass sie vor ihr flüchteten. Aber die beiden verdienten es gar nicht anders. Sie waren für ihr Alter einfach viel zu unreif. In dem Sinne war Anzu anders. Behielt sie doch immer die Ruhe und packte die Sachen mit Vernunft an. Aber jede Medaille hatte zwei Seiten. Genauso wie er vor seinem Bruder Mokuba mit Leichtigkeit ein Lächeln erbrachte, so konnte er anderen Menschen gegenüber eiskalt und skrupellos sein. Genau diese Art, diese Eigenschaft hatte ihn heute so weit gebracht wie er war. Firmenchef Seto Kaiba, gab niemals nach. Und noch viel weniger ließ er es zu, dass andere ein Urteil über ihn fällten.
 

„Du bist am Oberschenkel verletzt!“ quiekte plötzlich eine weitere Stimme, die ihr ebenfalls bekannt vorkam. Vorher hatte sie die Wunde nicht gespürt, doch jetzt wo sie daraufhin gewiesen wurde, merkte sie, dass ein blitzartiges Stechen sie durchzog. Außerdem bemerkte sie nun, dass ihr Rock eingerissen war und dass jeder einen perfekten Einblick auf ihre Unterwäsche hatte. Hastig und beschämt rückte sie den Rock so zurecht, dass nur noch minimal etwas zu sehen war. Dann hob sie den Kopf und im gleichen Moment, wurde die Tür des Wagens aufgerissen und ein schwarzhaariger Junge stieg heraus. Es war Mokuba und sie merkte, dass er um Einiges gewachsen war. Mittlerweile ging er ihr bis zu Schulter und wahrscheinlich würde er seinen großen Bruder Seto auch noch einholen. „Komm mit, du bist verletzt. Seto, wir müssen sie zu einem Arzt bringen.“ mit diesen Worten wand er sich seinem Bruder zu und bückte sich nun vor Anzu, die erschrocken nach hinten taumelte und zu Boden fiel. Auch Mokuba ging nun in die Hocke und band sein Lieblingshalstuch um ihr Bein. Mokuba und Seto waren sehr unterschiedlich.
 

„Los steig ein... ich bin ja kein Unmensch, kann dich ja unmöglich hier stehen lassen.“ sagte Seto dann gefühlvoll. Dieses Verhalten erschrak ihn. Was war los? Er spürte diese plötzliche Hitze im Gesicht, sah schnell zur Seite. „Wäre auch schlecht für meinen Ruf! Und Mokuba würde ja eh keine Ruhe geben.“ nicht, dass sie dachte, dass er sie mitnehmen wollte, weil er sie mochte. Nein! So war es nicht, zumindest versuchte er sich das einzureden. Anzu überlegte und zögerte erst, entschloss sich dann aber dazu einzusteigen. Mit einem Lächeln streckte Mokuba die Hand nach ihr aus und half ihr zurück auf die Beine. Sie schien etwas wacklig auf den Beinen zu sein und wenn er sie recht betrachtete, musste er zugeben, dass sie geschwächt aussah. War sie etwa alleine hier? Der Schwarzhaarige konnte sich das nicht ganz vorstellen. Bestimmt hatte es einen plausiblen Grund warum sie hier war. Eine längere Zeit war es still zwischen den Dreien. Jeder machte sich Gedanken. Anzu hatte den Blick zu Boden gerichtet und versuchte nach Möglichkeit nicht den jungen Firmenleiter zu ihrer Rechten anzusehen. Wenn sie ihn ansah, würde er sie bestimmt wieder ausschimpfen und jetzt im Moment hatte sie absolut nicht die Lust mit ihm zu streiten. Dafür hatte sie einfach keine Kraft mehr. Der Tag war lang, sie erschöpft und das Einzige, was sie sich jetzt noch ersehnte war ein warmer Tee und ein gemütliches Bett.
 

Es war komisch, dass sie ausgerechnet nun neben den beiden Kaiba Brüdern saß. Beide wirkten sehr nervös auf sie. Seto tippte immer wieder auf seinem Oberarm herum und starrte fest aus dem Fenster, wahrscheinlich um jeglicher Kommunikation mit ihr aus dem Weg zu gehen. Sie hatten angehalten, weil Mokuba es wollte. Er wäre weiter gefahren und hätte sie dort stehen lassen. Selbst dann, wenn er ein schlechtes Gewissen gehabt hätte. Aber Mokuba wäre ihn dann den ganzen Abend im Nacken gesessen und hätte keine Ruhe gegeben. Er konnte es ja kaum erwarten, dass sie wieder anfing mit ihm über sein ach so asoziales Verhalten zu diskutieren. Von wegen, dass wenn er andere Menschen näher an sich heran ließ, dass es ihm dann besser gehen würde. Von wegen, dass er doch freundlicher zu anderen sein sollte. Von wegen, dass er auch Mal lächeln und sich einbringen sollte. Arg! Manchmal hatte er so eine Wut auf sie! Warum konnte sie ihn nicht einmal zufrieden lassen? Das Einzige, was er wollte, war seine Ruhe. Nur das und nichts weiter. Einen Trost gab es für ihn jedoch. Das war das letzte Jahr in dieser Schule und bisher gab es gute Chancen darauf, dass er sie nach ihrem Abschluss nicht mehr sehen brauchte. Es war wirklich nicht so, dass er sie hasste. Er konnte es lediglich nicht ausstehen, wenn andere ihm sagten, was er zu tun und zu lassen hatte. Und warum überhaupt hatte sie so einen Narren an ihm gefressen? Ja, wenn er nochmal genauer nachdachte, war sie die einzige, die ständig zu ihm angelaufen kam und das Gespräch mit ihm suchte. Selbst Yuugi Mutou, sein ewiger Duel Monsters Rivale, war nicht so darauf erpicht, ihn in diese Kindergartentruppe zu integrieren. Bereits im Cyber Space, in ihrem Kampf gegen Noah, war sie es, die ihm stur ihre Meinung aufzwang. In der Tat, das war ihre ganz natürliche Art.
 

Sie hatten einige Stunden gesucht und waren irgendwann in den Wohnwagen zurückgekehrt. Keine Spur von ihrer Freundin. Im wahrste Sinne des Wortes war sie vom Erdboden verschwunden. Nun hatten sie entschlossen, sich etwas auszuruhen und zu schlafen. Abwechselnd würden sie die Nachtwache machen, falls Anzu noch einmal zurück kommen würde. Rebecca, Ryou, Otogi und Honda waren im dunklen Wohnwagen. Jeder lag auf seiner Schlafmatte. Es war ruhig. Zumindest weitgehend. Hondas lautes Schnarchen, hielt selbst einen Löwen wach. Nachdenklich sah Otogi die Decke an. Es war einfach nicht Anzus Art so lange wegzubleiben. Jonouchi und Yuugi hatten erklärt, dass sie sauer geworden war, weil sie Yuugi mochte, dieser sie aber abgelehnt hatte. Aber war das wirklich alles? Irgendetwas verschwiegen sie vor ihm. Vor ihren Freunden. Auch Rebecca war nach ihrem Spaziergang anders als vorher. Und nach der Erzählung der beiden, war sie nicht mit ihnen unterwegs gewesen. Lügen über Lügen. Was konnte er denn jetzt noch glauben? Leise seufzte er, drehte sich auf die Seite. So sehr er sich auch bemühte, so war es ihm nicht vergönnt einzuschlafen. Am Kaffee konnte es nicht liegen. Er war es gewohnt abends Getränke mit Koffein zu trinken, auch wenn Anzu ihm schon mehrmals vor den möglichen Folgen wie Schlafstörungen gewarnt hatte. Dann richtete er sich auf. Schleichend bewegte er sich im Raum, vermied es das Licht anzumachen um die anderen zu wecken. Eine Silhouette auf der Coach machte ihn stutzig. „Bist du etwa noch wach, Rebecca?“ flüsterte er leise. Immerhin konnte er nicht sagen, ob sie vielleicht doch schlief.
 

„Hm? Otogi?“ hörte er sie leise antworten. Langsam gewöhnten sich seine Augen an die Dunkelheit und er setzte sich neben sie. Wie gewohnt griff er zu der Kaffeekanne und schüttelte sie leicht, um festzustellen, ob sich noch etwas von der schwarzen Flüssigkeit in ihr befand. Als er eine Bestätigung durch ein brüchiges Plätschern erhielt, drehte er sie von oben auf und goss sich etwas in seine Tasse. Völlig schwarz und heiß führte er den heißen Kaffee zu seinen Lippen. Sie sprachen nicht miteinander. Jeder war in seinen eigenen Gedanken versunken. Rebecca schien mitgenommen zu sein und er fragte sich, was wirklich vorgefallen war. Waren denn nun alle durchgedreht? Außer Honda und Ryou benahmen sich alle so eigenartig. Von wegen Freunde für immer. Zugegebenermaßen ärgerte er sich. Wieder fühlte er sich außen vor gelassen. So als wäre es nicht nötig ihn in Geheimnisse einzuweihen. Dieses Gefühl hatte er schon öfter gehabt. Manchmal kam es ihm so vor, als wäre er das fünfte Rad am Wagen. Und irgendwo machte ihn das sauer und es verletzte ihn. Welches Gefühl letztendlich überwog, konnte er nicht sagen. „Sag Mal, ist noch etwas vorgefallen?“ fragte er sie dann. Auch wenn es unwahrscheinlich war, so hoffte er, dass er noch etwas aus ihr herausquetschen konnte. Sie musste etwas wissen.
 

Aus irgendeinem Grund pochte ihr Herz, so als würde es gleich aus ihrer Brust herausspringen, als er wieder das Gespräch mit ihr suchte. Sie war sich nicht sicher, ob sie ihm erzählen sollte, was geschehen war. Aber noch mehr lügen wollte sie nicht. Das kam ihr so falsch und unfair vor. Dass sie ihn bereits einmal angelogen hatte, war ihm garantiert nicht entgangen. Vor allem nachdem Jonouchi und Yuugi beide eine andere Geschichte erzählten, als sie. Glücklicherweise hatte keiner nochmal nachgehakt. Dass diese Frage unvermeidlich war, war ihr die ganze Zeit bewusst gewesen. Vor allem als sie nach Anzu gesucht hatten, die trotz größter Bemühungen nicht wieder aufgetaucht war. „Ich weiß nicht, ob ich mit dir darüber reden sollte. Ich- ich meine es ja nicht böse.“ redete sie sich heraus. Ihre Stimme war leise und zittrig. Er antwortete erst nicht, bewegte die Tasse erneut zu seinem Mund und trank vorsichtig einen weiteren Schluck. Also wusste sie noch etwas. Ein kluges Mädchen wie sie, war nicht mit Worten zu überreden. „Schon gut.“ bemerkte er dann und stellte die Tasse langsam und möglichst leise wieder auf den Tisch, um die noch am Boden schlafenden nicht zu wecken. Die Zeit schien in Zeitlupe zu verstreichen und irgendwann hatte er tröstend einen Arm um sie gelegt. Einfach so. So wie es Freunde taten, wenn sie Halt brauchten und füreinander da sein wollten. Leise und kaum hörbar hatte sie „Danke“ geflüstert.
 

„Anzu ist immer noch nicht aufgetaucht. Jonouchi, das ist alles meine Schuld!“ jammerte Yuugi und versuchte die Tränen in seinen Augenwinkeln zurückzuhalten. Sie saßen vor dem Lagerfeuer, passten auf, dass das Feuer nicht erlosch und hofften, dass Anzu den Weg doch noch zurückfand. Verzweifelt sah Yuugi den Boden an, das Ganze ging nicht spurlos an ihm vorbei. Schuldgefühle und Angst plagten ihn. Aber es war nicht so, dass er in dieser Situation vollkommen alleine war. Jonouchi hatte ihn in den Arm genommen und wiegte ihn hin und her, um ihn so zu beruhigen. Dem Blonden war die ganze Zeit über bewusst, wie sehr ihn der Verlust des Pharaos mitgenommen hatte. Oft hatten sie Nächtelang über das Erlebte geredet. Immer wieder wurde Jonouchi dabei klar, dass diese Lücke, die der Pharao unbemerkt zurückgelassen hatte, nicht gefüllt werden konnte. Für Yuugi war es wie ein Schlag ins Gesicht, nur noch schmerzhafter. Atemu, der Geist aus dem Milleniumspuzzle, hatte ihm den Weg gezeigt. Hatte ihm das Selbstbewusstsein geschenkt, war er gebraucht hatte. Dennoch. Obwohl Yuugi mittlerweile viel reifer und sicherer handelte, so war ein Teil dieses schwachen Yuugis geblieben. Der Teil dessen Yuugis, den er kennen gelernt und anfangs sogar nicht hatte leiden können. Und diese schwache Seite eröffnete sich ihm jetzt.
 

„Jetzt mach dir nicht so viele Sorgen um sie. Ihr geht es sicherlich gut. Du kennst sie doch!“ sagte er und drückte ihn leicht von sich.

„Und trotzdem! Was ist wenn ihr etwas passiert ist? Machst du dir keine Sorgen um sie?“

„Doch natürlich, aber sie ist sehr schlagkräftig. Ich vertraue ihr. Sie ist nicht dumm.“

„Und was ist wenn ein Bär sie angefallen hat? Oder ein Fuchs? Dann bringt es rein gar nichts, dass sie nicht dumm ist!“ kam es aufgeregt von Yuugi und er zog wütend die Augenbrauen runter.

„Hier gibt es doch kaum wilde Tiere! Das weißt du genauso wie ich!“

„A-aber....“ wollte Yuugi widersprechen, ließ es dann aber bleiben.

„Höchstens ein paar Eichhörnchen oder Hirsche... du machst dir zu viele Sorgen.“

„Vielleicht.... vielleicht hast du Recht. Hoffentlich geht es ihr gut.“

„Du wirst schon sehen. Bald steht sie wieder lachend vor uns. So wie immer.“ sagte er und legte eine Hand auf Yuugis Wange. Zögerlich hob Yuugi seine und legte sie auf die seines Freundes. Einige Tränen liefen noch über seine Wangen, bis auch diese versiegt waren und er sich deutlich beruhigte. Anzu war taff und wahrscheinlich hatte Jonouchi recht. Er machte sich nur so viele Sorgen, weil er sich die schlimmsten erdenklichen Sachen vorstellte. Sogleich er anfing positiv zu denken, wurden Jonouchis Worte immer glaubhafter für seine Ohren. Nun drückte er sich wieder an seine Brust und legte seine Arme um ihn. Der ganze Ausflug bisher war komplett anders gelaufen als geplant. Rebecca war komischerweise auch irgendwie sauer auf ihn. Zumindest hatte er es im Gefühl. Nicht, dass er ihr ständiges aufdringliches Verhalten vermisste, aber es bereitete ihn Sorge, dass sie sich auf einmal ihm gegenüber anders verhielt. Normalerweise näherte sie sich ihm sofort an, sobald sie auch nur für eine kurze Zeit zusammen waren. Aber nun war sie ihm gegenüber ganz still. So als würde etwas Ungreifbares zwischen ihnen liegen. Eine unsichtbare Mauer.
 

Jonouchi schob Yuugi ein kleines Stück von sich weg, holte nun das nach, was ihm vorher nicht vergönnt gewesen war. Sanft strich er mit seinen Händen über seinen Rücken, wanderte unter das T-Shirt und spürte die Wärme des kleinen Körpers auf seiner Haut. Ein angenehmes Kribbeln durchfuhr ihn und schnell, beinahe voreilig, legte er seine Lippen auf die von Yuugi, presste diese hart und verlangend gegen die des Anderen. Ohne auf Einlass zu warten, verschaffte er sich diesen einfach. Dass Yuugi einige Zentimeter zurückwich und bereits nach Luft rang, bekam er nur nebenbei mit. Dann löste er sich von ihm. Keuchend. Für einen Moment hatte Yuugi geglaubt ein Feuer in seinen Augen sehen zu können. Ein Verlangen, das gestillt werden wollte. Nie hatte er gedacht, dass sie sich irgendwann auf diese Weise nahe stehen würden. Ohne auf eine Reaktion zu warten, küsste der Blonde ihn noch einige Male federleicht, drückte ihn dann an sich und zerquetschte ihn beinahe. Auch wenn er es nicht offen sagte und noch viel weniger zeigen wollte, so wusste Yuugi, dass ihn das ganze mitgenommen hatte und dass auch ihm, ihre derzeitige Lage, bewusst war. Er war einfach nicht der Typ, der seine Emotionen aussprach. Viel mehr folgten überstürzte Handlungen. Aber das war nur einer der Gründe, warum Yuugi ihn so mochte. Sie passten gut zusammen und ergänzten sich einfach. Man konnte behaupten, dass Yuugi ihn mit seiner offenen und gefühlvollen Art half über Ängste, Trauer oder Wut hinwegzukommen. Und Jonouchis Mut war es, der Yuugi dazu anstachelte seinen Weg selbstbewusst und bestimmt zu gehen. Jeder gab dem Anderen das, was ihm fehlte.
 

Die ganze Fahrt über war es still, bis jetzt hatte keiner mehr etwas gesagt und die Stille, die sie umgab, empfanden alle Insassen des Wagens immer mehr als bedrückend. Jeder hing seinen Gedanken nach. Es war Mokuba, der diese bedeutsame Ruhe brach, indem er Anzu einige Fragen stellte und sie mit seiner unbescholtenen Art zum Lachen brachte. Der Firmenchef sagte nichts, reagierte nicht und sah weiterhin aus dem Fenster. Sie waren wegen einer Besprechung eines neues Produktes (es handelte sich hierbei um einen neuartigen Controller, den er selbst entwickelt hatte), das möglichst bald in die Produktpalette seines Unternehmens aufgenommen werden sollte, hier. Es war also kein Schicksal, dass sie sich getroffen hatten. Auch wenn Isis Ishitaru darauf beharrt hätte. Diese altmodische Frau war sehr eigenartig, vielleicht hatte er sie deswegen nie wirklich verstehen können. Alle Frauen waren unverständlich und handelten viel zu emotional. Es störte ihn nicht. Aber einige Frauen, vor allem die, die er in seiner Laufbahn hatte kennen lernen müssen, gingen ihm gehörig auf den Zeiger. Wenigstens hatte Anzu sich dieses Mal zurück gehalten und befasste sich mehr mit seinem kleinen Bruder. Mokuba schien sich sehr über ihre plötzliche, unerwartete weibliche Gesellschaft zu freuen. Die ganzen sechs Tage, die sie in dieser Gegend verbracht hatten, war er kaum aus sich heraus gekommen und benahm sich wie ein richtiger Geschäftsmann. Darauf sollte er stolz sein, aber manchmal überschlich ihn das Gefühl, dass seinem Bruder dies alles nicht so lag.
 

„Isono, fahren Sie schneller! Ich will endlich raus aus dieser Pampa!“ fuhr Seto plötzlich seinen treuen Fahrer an, dieser erschrak. Anzu und Mokuba sahen ihn etwas überrascht an. Was war denn jetzt auf einmal mit ihm los? Die ganze Zeit über hatte er nichts gesagt und dann war er grundlos so wütend. Mokuba sah seinen Bruder besorgt an. Er zeigte es nicht, aber er war sehr schlecht gelaunt. Das Produkt, das sie hier vorgestellt hatten, hatte nicht jedem gefallen und es hagelte nur mit Kritik von allen Seiten. Sein Bruder war Perfektionist. Und es musste ihn ziemlich verletzt haben, dass er so kritisiert worden war. Bisher war er immer erfolgreich und die Spiele, die er entwickelte und auf den Markt brachte, kamen eigentlich immer gut an. In letzter Zeit jedoch schienen die Menschen nicht ganz so kaufkräftig zu sein, was die Verkaufszahlen eindeutig widerspiegelten. Vermutlich würde er sich wieder fassen, aber Gefühle von Sorge konnte er nicht völlig verdrängen. Auch Anzu sah ihn an, schnell wand sie den Blick wieder ab und sie spürte ihr Herz laut schlagen. Er hatte sie noch nie so angefahren. Bei ihr sprach er immer im ruhigen Ton und sie hatte beinahe vergessen wie er sich anhörte, wenn er wirklich wütend war.
 

„Was guckst du mich so an, Mazaki?“ wollte er wissen und sah sie musternd an, eine Antwort erwartend.

„Was?“ hatte sie ihn etwa doch länger angesehen, als sie geglaubt hatte?

„Gut, druckse ruhig vor dich, solange du mir nicht auf die Nerven gehst.“ sagte er triumphierend.

„Ich habe auch nicht vor mit dir zu reden!“

„Gut.“

Gut!“ sagte sie sehr laut und drehte sich beleidigt zum Fenster. Genauso wie sie vergessen hatte, wie er klang wenn er wütend war, hatte sie für einen winzigen Moment vergessen, was für ein Ekel er sein konnte. Aber das sollte sie nicht weiter stören. Mokuba war hier und wenn sein Bruder anwesend war, hielt Seto sich meistens raus. Also erklärte sie dem Schwarzhaarigen lückenhaft die Situation, dass sie sich verlaufen hatte und darauf gewartet hatte, dass sie jemand mitnimmt. Wie und warum es dazu gekommen war, ließ sie beherzt aus. Dann hielt der Wagen an und fuhr eine Kurve. Vor einem kleinen Sommerhaus blieb der Wagen zu stehen. Seto stieg einfach aus, beachtete das Mädchen gar nicht weiter, wollte sie anscheinend einfach im Wagen lassen. Gemeinsam mit Mokuba stieg sie aus. Leicht humpelnd betrat sie das hübsche Haus, das nicht allzu weit von der Stadt gelegen war. Eventuell ein, maximal zwei Kilometer von hier entfernt war der Vorort, durch den sie auch mit dem Wohnwagen hierher gefahren waren.
 

„Du kannst heute Nacht hier bleiben. Wir haben einen Arzt hier, der wird sich dein Bein ansehen.“ erklärte der Schwarzhaarige und geleitete sie weiter hinein. Es schien sich hierbei um ein Ferienhaus zu handeln. Alles war sehr gemütlich und dennoch nobel eingerichtet. Das Haus alleine musste ein Vermögen gekostet haben! Und dann diese Einrichtung erst! Anzu staunte nicht schlecht über den herrschenden Wohlstand in der Familie Kaiba. Aber was anderes hätte sie gar nicht erwartet. Es handelte sich hier immerhin um Kaiba. Ziemlich komisch einen Firmenleiter persönlich zu kennen. In den Filmen wurden diese meistens als alte, verbitterte Männer dargestellt, die sich nur ihrem Job widmeten. Seto ähnelte diesen Leuten nicht ganz, im Gegensatz zu den Männern im Film war er jung und gutaussehend. Und gegenüber seinem Bruder konnte er auch sehr nett sein, das wusste sie. Schon mehrmals hatte er seine liebevolle Art ihm gegenüber beobachten können, also war er gar nicht so eiskalt und verklemmt, wie er immer tat. Aber warum dachte sie nun soviel über ihn nach? Sollte sie nicht viel eher an Yuugi denken, der sie so belogen und auch verletzt hatte? Ganz verstehen konnte sie es noch nicht und es würde sicherlich länger dauern, bis sie akzeptieren konnte, dass ihr bester Freund ein Homosexueller war. Aber sie wollte die Freundschaft zu ihm nicht aufgeben, um keinen Preis. Hart schluckend folgte sie Mokuba weiter ins Innere, wo ein Arzt die Wunde desinfizierte und einen Verband anbrachte. Mehrmals musste sie schmerzhaft aufstöhnen. Wie hatte sie es geschafft bis jetzt die Wunde so leichtfüßig zu ignorieren?
 

Damit würde sie die nächsten Wochen garantiert nicht tanzen können. Dabei war es ihr Leben zu tanzen. Das Tanzen war ihr liebstes Hobby. Die Bewegung und die Musik erfüllten sie und für den Moment, in dem sie zeigen konnte, was sie drauf hatte, war sie glücklich. Dann schoss ihr ein Gedanke durch den Kopf. In wenigen Wochen trat sie doch mit ihrer Mannschaft in einem kleinen Turnier an, indem sie gegen einige andere Tanzgruppen sich beweisen mussten. Sie schüttelte den Kopf. Jetzt sollte sie nicht daran denken. Sie war ein Optimist und so langsam sollte sie sich auch wieder so verhalten und sich fassen. Nachdem sie von dem Arzt behandelt worden war, hatte sie sich im Badezimmer gewaschen und sich im Gästezimmer zu Ruhe gelegt. Der nächste Tag würde sicherlich noch anstrengender als dieser werden. Es schauderte sie leicht, als sie daran dachte, dass sie mit Seto Kaiba in einem Haus übernachtete. Das war ungewohnt...
 

Überarbeitet am: 26.03.2011



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Von:  CharleyQueens
2011-04-28T13:19:20+00:00 28.04.2011 15:19
Uih, wie genial.
ich liebe diese fanfic über alles. So toll und abwechslungsreich und detailliert wie du schreiben kannst, macht es immer wieder spaß was von dir zu lesen. und auch grammatisch ist alles richtig. keine spur von rechtschreibfehlern.

du hast die charaktere wirklich gut rübergebracht, sodass ich mich richtig gut in die charaktere hineinversetzen konnte. dass sich anzus freunde so um sie sorgen, ich bin gespannt, was passiert, wenn sie sich wiedersehen.
und wann jonouchi und yuugi mit ihrer bezihung herausrücken. zwei wissen es ja schon, ob anzu wohl petzt? auch wenn das nicht zu ihr passen würde, wenn man unglücklich verliebt ist, macht man die verrücktesten dinge. hehe, ich lass mich überraschen.

uih, die szenen in setos wagen waren ja wirklich der oberhammer. man merkt seto an, dass er von frauen genervt ist, aber eigentlich hat der gute doch null ahnung. und die ausrede, als anzu bei ihm und moki mitfahren sollte, hehe, das ist so typisch für ihn.
ich bin gespannt, wie es weitergeht
LG,Lilim
Von:  LawChan
2011-03-27T01:20:10+00:00 27.03.2011 03:20
Hallo meine Liebe! =3

Ich freue mich sehr darüber, dass du deine Fanfic überarbeitest! Ich bin glücklich, dass ich bis jetzt noch nicht weiter gelesen habe, da du ja wirklich den kompletten Inhalt geändert hast, was mir ausgesprochen gut gefällt.

Man merkt, dass du dich in den letzten Jahren sehr gesteigert und mehr Erfahrung im Schreiben gesammelt hast. Ich musste mir deine überarbeiteten Kapitel einfach nochmal durchlesen und ich staune wie gut diese Kapitel geworden sind. Du hast die Nebencharakter "Honda, Otogi und Rebecca" gut in Szene gesetzt und wirklich sehr darauf geachtet, dass du sie so Orginaltreu wie möglich darstellst. Mir gefällt es sehr gut, dass du die Ortschaft, wo sie sich gerade befinden so schön ausführlich beschreibst und dass sich die Charakter noch ein Weilchen dort aufhalten. Bei deiner noch nicht überarbeiteten Version waren die Charas sehr schnell wieder nach Domino zurück gefahren, so weit ich mich erinnere. Die Charaktere beschreibst du heutzutage sehr erwachsen. Mir gefällt ganz besonders Rebecca. Sie handelt nicht wie ein kleines Mädchen, sondern versucht mit der Situation, das Yuugi Homosexuell ist, klar zu kommen. Ich finde es außerdem wirklich süß von dir, dass du Otogi so viel einräumst. Er macht sich Sorgen um Rebecca, weil sie sich seltsam benimmt, als sie von ihrem kleinen Spaziergang zurück kommt. Das da etwas im Busch ist, hat der Schwarzhaarige sofort gemerkt und es ist durchaus verständlich, dass Rebecca erstmal nicht darüber sprechen möchte.

Yuugi und Jonouchi sind so ein süßes Pärchen. Es ist traurig, dass Anzu es auf diese Art und Weise erfahren musste und sich Yuugi deshalb Vorwürfe macht. Er selbst möchte doch nur schöne Stunden mit seinem liebsten verbringen, aber stattsdessen bereitet Anzu den Freunden Kopfschmerzen, da sie leider verschwunden ist. Ich fand es süß von Jonouchi, dass er Yuugi mit seinen Worten so sehr beruhigt. Ich hoffe Anzu verzeiht den beiden und die Freundschaft geht nicht in die Brüche. Ich bin mal gespannt, ob Yuugi und Rebecca über Yuugis Homosexualität sprechen werden oder ob es im Freundeskreis angesprochen wird. Schließlich können die zwei nicht auf ewig dieses Geheimnis für sich behalten.

Erst ist es der Pharao, dann ist es Yuugi, aber Anzu weiß noch nicht, dass sie sich die ganze Zeit nur eingebildet hat, dass sie in Yuugi verliebt ist. Anzu sucht nach einem Ersatz für den Pharao, allerdings wird Yuugi ihn nie ersetzen können. Ich glaube der süßen Anzu wird das erst später bewusst werden. Anzu war die ganze Zeit allein und es ist ja verständlich, dass man sich in diesem Alter einen Freund wünscht.
Ich finde es so niedlich, dass Anzu sich aufgeregt hat, als Kaiba's Limosine an ihr vorbei fuhr. Letzen Endes wurde er noch Zeuge von ihrer Unterwäsche. *gg*
Kaiba's Produkte verkaufen sich schlecht, weshalb er schlechte Laune hat? Woah ... besser hätte man es gar nicht mehr beschreiben können! Und dann muss sich die süße Anzu auch noch ein Haus mit Seto Kaiba höchstpersönlich teilen. Merkwürdiger Gedanke für sie anfangs, aber ich bin sehr gespannt, wie es weiter geht!!!

Ich freue mich schon sehr auf das nächste, überarbeitete Kapitel! Der Inhalt ist zwar derselbe, aber du hast so VIEL neues und ausführliches dazu geschrieben, dass man gar nicht mehr so recht weiß, ob der Inhalt sich nicht doch noch ändern wird? Ehrlich gesagt kommt es mir gerade so vor, als würde ich eine neue Fanfic beginnen zu lesen!♥

Bitte schreib schnell weiter! =D
Ich bin sehr gespannt wie es weiter geht!<3

Hab dich ganz dolle lieb!♥
deine Satine
Von:  Tea_Kaiba
2008-06-07T12:34:30+00:00 07.06.2008 14:34
Also... dass Seto hier gleich rot wird und was weiss ich, wenn er Tea sieht, finde ich etwas zu überstürzt.
Ansonsten:
>Dieses Verhalten erschrak ihn
Erschreckte, muss es heissen. Auch das "gefühlvoll" im Satz davor finde ich nicht passend, vielleicht ersetzt du es durch so etwas wie "freundlicher" oder so.

Zweiter Absatz:
>auf der Coach
Auf der Couch. :)

Ich finde es toll, dass du den Konflik von Joey eingebracht hast. Ist ja schliesslich klar, dass er Mai nicht einfach so vergessen kann, so, wie er für sie geschwärmt hat. Allerdings solltest du den Absatz, wo er Yugi tröstet, noch etwas erweitern. Es ist nämlich irgendwann schwer, zu erkennen, wer nun was sagt.

>Langsam überschlich die Müdigkeit Tea

^^ Entweder du meinst überfiel oder beschlich. Ich glaube aber, in dem Zusammenhang würde beschlich besser passen.

>und ohne es zu wollen, fielen ihr dann doch die Augen zu.

Ich glaube nicht, dass man im Zusammenhang mit Teas Augen von einem Willen sprechen kann, aber wahrscheinlich meinst du ihren. Dann müsste es heissen "ohne, dass sie es wollte".

Im letzten Abschnitt haben wir noch mal die "Coach". ^^

Ansonsten... Gürkchen erinnert mich nur an Türkisch für Anfänger. ^^° Wie kommst du denn ausgerechnet auf so einen Namen für Yugi?
Von: abgemeldet
2008-04-29T15:53:19+00:00 29.04.2008 17:53
hallo!!

ein echt tolles kapitel. :-)
vor allem freut es mich, dass du dieses mal so viel über seto und tea geschrieben hast.
was mich etwas gestörrt hat war kaibas artikulation, die an manchen stellen wohl mehr zu der von joey passte.
aber ansonsten war das kapitel echt toll, freu mich schon richtig aufs nächste.

glg Heli
Von:  Kassia
2008-04-29T15:05:33+00:00 29.04.2008 17:05
Ich mag die Seto und Tea Szenen; ist ganz witzig, wie sie sich so gegenseitig "auskundschaften", z.B. während der Autofahrt.
Kaibas "'ne" ziemlich am Kapitelanfang stört mich insofern etwas, weil Kaiba für mich nicht der Typ ist, der mit diesen umgangssprachlichen Kurzformen um sich schmeißt (sowas passt eher zu Joey oder Tristan), aber es war ja nur einmal und er wollte ohnehin Tea ein wenig aufziehen.
Ich fands gut, dass sich Yugi solche Sorgen um Tea gemacht hat, denn das passt so richtig gut zu seinem fürsorglichen Charakter. Allerdings soll er sich mal wegen Mai nicht so anstellen - er selbst war ja, außer du hast es für deine Story geändert, selber auch ziemlich in Anzu verknallt. Joey hätte also genauso viel Grund zur Sorge bzw. Eifersucht wie er selbst.
Von:  LawChan
2008-04-29T13:20:40+00:00 29.04.2008 15:20
Hallo meine süße^^

nein,das Kaoitel ist soooo schön,nicht nur zu lesen! man kann sich in die rollrn direkt reinversetzten^^
aber man merkt das du das kappi gestern abend geschrieben hast^^
da du ein paar echtschreibfehlerchen drin hast,was aber überhaupt nicht schlimm ist,aber was ich lustig finde ist das kaiba bei dir am anfang ne sie ist XD

und was mich wirklich erstaunt hat,du hast vorwiegend über kaiba und tea geschrieben,als um joey und yugi^^
aber auch wenn die szene zwischen ihnen nur sehr kurz ist,finde ich sie toll^^...der arme kleine yugi,er liebt joey und joey hängt innerlich bestimmmt immer noch an mai,nicht wahr?
der arme, er macht so einen geknickten eindruck!
er weiß ja das joey ihn liebt,aber mai stört ihn >///<
uu,ich bin so gespannt wie es weitergehen wird zwischen den beiden!

also das jeder junge etwas pervers denkt,ist ja auch völlig normal,selbst ein seto kaiba^^,aber wie du schon sagtest ist er auch nur ein mensch,nicht wahr?
kaiba hat bestimmt so etwas noch nie in wirklichkeit gesehen was teas slip betrifft,schließlich ist ihm ja sowas egal^^
du hast kaiba sehr gut dargestellt!
seine kühle art ist auch das was man an ihm liebt^^
und moki *__________*
als er gesagt hat ich dachte gar nicht das seto was von tea will hätte ich mich wegschmeißen könn^^,gut getroffen,aber am besten war als yugi anfing aufzuzählen,was alles im wald rumläuft,der bär war cool XD
*voll gelacht hab*

auf jeden fall bin ich sehr sehr gespannt wie es weitergeht und was nun zwischen joey und yugi passiert und was kaiba nun mit tea vorhat^^

schreib schnell weiter,ich kann es kaum abwarten mehr von dieser ff zu lesen^///^

habsch ganz dolle lüb deine satine^^
Von:  Jhix
2008-04-29T09:36:30+00:00 29.04.2008 11:36
Also das Kapitel ist dir wirklich sehr gelungen. Du hast Seto wirklich gut rüber gebracht. Würd mich mal interesieren wie er reagiert wenn er erfährt das Yugi schwul ist.
HDL Ashura01


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