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Sie konnte über seinen Anblick nur lächeln. Sie hätte nie für möglich gehalten das dieser Moment eintreten würde. Er grinste sie wie üblich an, als wäre es das normalste der Welt und ging langsam auf sie zu. Automatisch beschleunigten sich ihre Schritte und auch er kam ihr immer näher. Aus den Metern die sie getrennt waren wurden Zentimeter, und nicht mehr lange und sie lagen sich in den Armen und man vernahm ihr freudiges aufschreien.
Alle wunderschönen Momente die beide zusammen erlebt haben kamen ihr in den Sinn. Sie wollte noch so viel mit ihm erleben, ihm so viel zeigen, ihm so viel erzählen. Es fühlte sich so real an. Es war so echt. Er war war wieder bei ihr.
„Ich hab schon gedacht du tauchst nie wieder auf!“
Lange grinste sie ihn an und zog ihn zu sich hinab und flüsterte ihm was zu.
Er grinste sie an und ergriff ihre Hände „Ich hab dich vermisst, meine Beste Freundin hat mir wirklich gefehlt“, er sah sie an. Der Griff um seine Hände wurde stärker, sie fasste es nicht.
„Ich dich auch“.
Sie waren noch nie so lange getrennt von einander gewesen. Noch nie mussten sie so lange ohneinander durchstehen. Er ließ von ihrer Hand ab und griff nach ihrem langen blonden Haar. Es ist länger geworden, es kam ihm auch so vor als wäre es noch heller geworden. Als würde es silbrig schimmern.
Sie berührte sein Gesicht. Wie lange sie ihn nicht gesehen hat, es kam ihr vor wie eine Ewigkeit. Aber er war noch genau so wie früher. So wie sie ihn am meisten mochte.
Die Blicke der Passanten waren ihnen egal, auch das einige gleichaltrige Menschen ihnen dümmliche Blicke zuwarfen und sie beleidigten. Überall waren sie unerwünscht.
Zuhause wollten ihre Eltern dass sie doch endlich diese Sachen ablegten und dass sie anderes Make-up benutzen. Über ihren Musikstil hatte sowieso die Mehrheit etwas zu meckern.
Aber es war ihnen egal. Einfach alles wurde unwichtig. Sie hatten sich wieder. Endlich teilten sie alles wieder mit einander.
„Bleib nie wieder so lange weg.“
„Lass mich liegen ich will sterben!“, keifte sie ihn an und blieb reglos liegen.
Er seufzte erneut auf. Wieso musste sie immer so ein Drama machen? Es war ja klar, kaum war es wieder September begann auch der Alltag wieder. Die wohl gesonnen Ferien waren zu Ende.
Endgültig.
Leider.
„Komm schon wir wollen doch keinen schlechten Eindruck machen!“, versuchte er sein erstes ziemlich schwaches Argument anzubringen. Er konnte verstehen wieso sie am liebsten auf dem Badezimmerboden vergammeln würde.
Sie lugte zu ihm rüber „Als ob…“, sie murmelte es eher zu sich als zu ihm.
„Die hassen mich doch so oder so…auch wenn ich nicht komme macht sowieso keinen Unterschied“, sie atmete tief ein. Auf seine Antwort nicht wartend, es war keine nötig.
Er setzte sich zu ihr auf den kalten Marmorboden und legte seine Arme um sie.
„Seit wann interessiert es dich was andere denken? Drama Queen so was hast du nicht nötig! Mag man dich halt nicht, na und? Wir sind in einem komplizierten Alter wo alle aufs äußere achten, bald sind wir fertig mit der Schule dann wird dir keiner mehr was sagen, und trag das worin du dich gut fühlst! Dann kuckt uns keiner mehr schief an versprochen!“, er strich ihr übers weiche, blonde Haar.
„Was wenn wir in verschiedenen Klassen sind?“, meinte sie, aufkommende Panik machte sich in ihr breit.
Erneut seufzte er auf, „Wir sind garantiert in der selben Klasse! Also komm hoch“, er packte sie an den Schultern und hob sie hoch.
Sie ergab sich diesmal kampflos. Die Drama Queen ergab sich selten, aber seltenheiten kamen vor.