Zum Inhalt der Seite

Sometimes in order to live you have to die

a little bit
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

3. ...under the stars

Daisuke

"Ja, draußen." Sein Blick brachte mich fast zum Lachen, bestätigte mich aber nur noch in meiner Entscheidung. So griff ich nach seiner Hand, ohne auf eine weitere Antwort zu warten, zog ihn auf die Beine und hinter mir her durch die geöffnete Tür in die kühle Nachtluft. Früher war dieser Teil des Palastes die Residenz gewesen und wurde erst seit wenigen Generationen als kaiserliche Gemächer genutzt.

Der Holzboden der Terrasse fühlte sich unter meinen Füßen kalt und klamm an, sodass ich am liebsten sofort wieder umgekehrt wäre, doch das konnte ich Jui wohl kaum antun und wenigstens war die Luft mild. Es war Frühjahr und um uns herum blühten bereits die Kirschblüten.
 

Jui

Ich hielt die Luft an als ich den seichten Frühlingswind auf meiner Haut spürte. Ich sah Kirschblüten, es war also Frühling. Von der Terrasse aus kam man gleich zu einem Rasenstück, auf das ich sogleich schritt. Die Grashalme kitzelten meine Füße und sogleich musste ich lachen. Das Gras war leicht feucht - doch ich hatte es seit Ewigkeiten nicht mehr gespürt. Vorsichtig kniete ich mich hin und fuhr mit der Hand über die weichen, zerbrechlichen Halme.

"Dai, weißt du noch wann ich das letzte mal draußen war?"
 

Daisuke

Jui aufmerksam beobachtend, ließ ich mich im Schneidersitz auf den Boden sinken. Zu sehen, wie er mit einem mal so aus sich heraus ging, öffnete mir das Herz. Sein Lachen war Musik in meinen Ohren, ich meinte, niemals etwas Schöneres gehört zu haben. Das Strahlen in seinen Augen ließ alles um ihn herum blass und unbedeutend wirken.

Als ich seine Frage hörte, senkte ich schuldbewusst den Blick, schüttelte dann aber wahrheitsgemäß den Kopf. "Das muss lange her gewesen sein, nicht wahr?" Was hätte ich auch sagen sollen? Es tat mir weh, eingestehen zu müssen, wie unmenschlich ich ihn behandelte, ihn hielt wie Vieh... aber es war nur zu seinem Schutz, nicht wahr?... nein... es war mein Schutz...
 

Jui

"Schade ... ich wüsste gerne wie lange ich dich nun schon kenne ..." Ich konnte mich noch ganz genau an die Außenwelt erinnern, nur wusste ich nicht wie lange das nun her war - ich hätte es gerne gewusst. Ich erhob mich wieder. Rasche Schritte brachten mich zu einem Kirschbaum. Meine Finger berührten die zerbrechlichen Blüten, strichen über die Blätter.

Daisuke

Jui wirkte wie ein Kind... ein wunderschönes Kind, aber trotzdem ein Kind... unschuldig. Das war das einzige Wort um ihn zu beschreiben, in allem was er tat und sagte, wie er sich bewegte, als wüsste er nicht, was sein Körper für eine Wirkung auf jeden Mann haben würde. Er berührte die Kirschblüten, als hätte er in seinem Leben noch niemals welche gesehen, als wären sie das größte Wunder, das die Welt zu bieten hätte.

"Viele Jahre... aber was hat die Zeit schon für eine Bedeutung?" Zumindest für ihn hatte sie keine. Nicht in diesem Leben. Der Gedanke an die Zeit, machte mir nur umso deutlicher, dass wir nicht ewig so jung bleiben würden wie jetzt, dass wir älter werden und sterben würden. Doch bevor letzteres geschah, würden wir uns bereits trennen müssen... der Druck der Öffentlichkeit, des Adels, der Minister, wurde mit jedem Tag größer, sie alle erwarteten, dass ich so bald wie möglich heiratete und Thronfolger zeugte... Aber was, wenn mich das gar nicht interessiert?
 

Jui

"eine sehr große ... deswegen stört es mich ja sie nicht zu kennen." ich redete fast in Trance. Es war so schön hier. Die kalte Nachtluft, die Sterne. Sie hatte ich schon lange nicht mehr gesehen. Ich setzte mich erneut auf den Rasen. "Dai, komm her, hier sind die Sterne!" Ich wusste dass ich mich wie ein kleines unschuldiges Kind benahm, aber mir war nun mal gerade danach. Ich klopfte auffordernd auf die Rasenfläche neben mir. Er sollte hierher kommen. Zu mir. Etwas bedrückte ihn, mehr als er mir sagen wollte. Und gerade da wurde meine Neugier geweckt.
 

Daisuke

Ich musste laut auflachen, als ich Jui da so auf dem Gras sitzen sah und mich auffordernd aus großen Augen anblickte. Eigentlich hätte ich es besser wissen sollen, als einer so kindischen Bitte nachzukommen, doch wieder war es diese Wirkung, die er auf mich hatte; dieses Verlangen weckend, alles mir mögliche zu tun, um ihm seinen Wunsch zu erfüllen. Also stand ich wieder auf und setzte mich neben ihn.

Das Gefühl des Grases unter meiner Haut, war angenehmer als ich es erwartet hatte und wirkte irgendwie befreiend. In dieser Nacht hatte ich das Gefühl, die ganze Welt beherrschen zu können.
 

Jui

Kaum war er neben mir, lehnte ich mich auch schon an ihn, hoffte dass seine Arme mich umschlingen würden. Den Kopf bettete ich auf seiner Schulter, um die hellen, kleinen Punkte am dunklen Nachthimmel zu erkennen. Meine Mutter hatte mal gesagt dass man durch Verbindung der Punkte kleine Symbole und Zeichnungen erkennen konnte, doch ich sah nichts.

"Dai, dich bedrückt doch etwas, sag es mir doch einfach ... bitte."
 

Daisuke

Erst wollte ich Jui in meine Arme ziehen, doch bevor ich mich überhaupt bewegen konnte, spürte ich in mir einen ungewohnten Widerwillen diese Nähe jetzt zuzulassen. Stattdessen wich ich seinem Blick aus, seufzte zum wiederholten Male in dieser Nacht nur leise.

"Wenn ich es dir sage, ändert das auch nichts an den Tatsachen, Jui." Erschöpft ließ ich mich nach hinten fallen und starrte nach oben in den Nachthimmel. Ein Vogel flog über uns hinweg, ich konnte nur seine dunklen Umrisse gegen das Licht des Mondes erkennen. So frei sein wie er... ein unerreichbarer Traum.
 

Jui

Er lies sich nach hinten fallen, aber so schnell gab ich nicht auf. Ich legte meinen Kopf vorsichtig auf seinen Bauch und sah weiterhin die schönen Sterne an.

"Du hast Recht, Tatsachen ändert es nicht, aber es wird die bedrückende Stimmung heben wenn du es mir sagst. Außerdem, wem sollte ich es schon erzählen? Ich hab doch nur dich." ich versuchte meine Stimme ruhig wirken zu lassen. Es war offensichtlich ein Geheimnis - und ich wollte es erfahren. Selbst wenn es nichts mit mir zu tun haben sollte.
 

Daisuke

"Es geht nicht darum, ob du es jemandem verraten könntest, Jui..." resignierte ich langsam. Es war doch viel anstrengender ihm auszuweichen, es nicht zu sagen, als einfach mit der Wahrheit rauszurücken. Du warst selbst Schuld, Jui...

"Du weißt, dass ich irgendwann einen Thronfolger brauche. Und dafür muss ich heiraten.", begann ich zu erklären, legte meine Hand nur ruhig auf seine Schulter, ohne ihn aber zu streicheln oder sonst etwas. "Aber es gibt keine Frau, für die ich irgendwelche Gefühle in dieser Hinsicht habe. Andererseits will ich auch nicht heiraten, nur aus Pflichtbewusstsein meinem Land gegenüber..." Ich schließe die Augen und versuche den Kloß, der sich in meinem Hals gebildet hat, herunterzuschlucken. "Aber das alles verstehst du wahrscheinlich gar nicht so richtig, Jui, oder?"
 

Jui

Irgendwie war es schon traurig, dass er mir so etwas erst nach vielem drängeln verriet. Ich wusste dass er irgendwann für die Thronfolge sorgen musste, dass er so ein Problem damit hatte konnte ich nicht nachvollziehen. Dann musste er halt eine Frau heiraten und ein Mal mit ihr schlafen. Na und? Diese Frau würde sowieso nur am luxuriösen Palastleben interessiert sein und nicht an ihm. Er hatte mir doch schon gesagt dass sich niemand für ihn da war. Ich drehte meinen Kopf, schenkte ihm einen aufmunternden Blick, doch er schien nicht darauf zu reagieren. Wieder legte ich eine Hand auf seine Wange und meine Lippen kurz auf seine. "Danke dass du es mir wenigstens erzählt hast ..." flüsterte ich bevor ich ihn richtig küsste.
 

Daisuke

Obwohl mir eigentlich klar gewesen war, dass Jui nicht wirklich begreifen konnte, worum es mir ging, überkam mich der Drang, es ihm doch noch begreiflich zu machen. "Es ist ja nicht damit getan, dass sie ein Kind bekommt und dann ist die Welt wieder in Ordnung. Ich kann mir einfach nicht vorstellen mit jemandem zu schlafen, den ich nicht liebe..." Mir fehlten die richtigen Worte um zu erklären, was ich eigentlich sagen wollte und wahrscheinlich wusste ich nicht mal selbst so wirklich, was das überhaupt war.
 

Jui

Ach wie rührend. Gerade in solchen Momente wollte ich ihm einfach glauben. Das hatte er so schön gesagt. "Ich würde dir helfen ... du weißt ich würde alles für dich tun ... Kinder bekommen kann ich nicht und ..." ich wusste nicht was ich sagen sollte, wie sollte ich ihm denn helfen? Es gab nichts wo ich ihm helfen konnte. Warum war ich auch keine Frau? Dann müsste er mich nicht einmal einsperren. "...wenn ich irgendetwas für dich tun kann dann sag es mir, hai?" ich legte meine Stirn an seine. Mich mit seinen Problemen zu beschäftigen tat mir gut, da sie mich immer wieder für einen Moment von meinen eigenen ablenkten. Leider sprach er viel zu selten über seine Probleme.
 

Daisuke

Bei seiner Bemerkung über das Kinderbekommen musste ich lachen. Allein die Vorstellung Jui mit dickem Bauch zu sehen, war amüsant genug, um mich den ernst des ganzen vergessen zu lassen. "Mach dir keine Gedanken. Das sind meine Probleme, die eigentlich gar keine sind. Jeder hat sein Los zu tragen, so ist das nun mal."

In Juis Gegenwart konnte ich mich fallen lassen, er erwartete nicht, dass ich mich vorbildlich und erwachsen verhielt und gebildet sprach. Ja, bei ihm konnte ich vielleicht Mensch sein...
 

Jui

Auch wenn wir gerade bei einem ernsten Thema waren, lachte Daisuke. Es sah so wunderschön aus, wenn er lächelte. Es stand ihm einfach sehr gut. So warmherzig und lieb. Ich lächelte ihn nun ebenfalls an, bevor ich noch einen unschuldigen Kuss auf seine Lippen hauchte.

"Es macht mir nichts aus deine Probleme zu hören." lenkten sie mich doch so wundervoll von meinen eigenen ab.

Doch da dies die erste Nacht seit Jahren war, die ich draußen verbrachte, musste ich noch den Rest des kleinen, mit hohen Mauern umzäunten Gartens sehen. Ich schnappte mir einen kleinen Ast mit Kirschblüten und steckte ihn vorsichtig in mein Haar. Er saß nicht fest, aber er hielt. Wieder lächelte ich Dai zu, der noch immer im Gras lag, mich aber beobachtete. Dann fiel mein Blick auf den Koi-Teich, nicht allzu weit von hier. Wie ich es als Kind immer gerne tat, kniete ich mich nieder und steckte die Hand in das kühle Wasser. Die Fische waren träge - ob sie wohl schliefen? Schnell schnappte ich nach einem von ihnen, wollte sie berühren. Ich lachte erneut, während ich mir einen Spaß daraus machte nach den Fischen zu hechten.
 

Daisuke

Es war die pure Freude Jui zu beobachten. Langsam vergaß ich meine anfänglichen Zweifel und genoss einfach nur noch dieses Bild meines kleinen Lieblings, wie er da vor dem Teich hockte, mit den Fischen spielte und all seine Sorgen für ein paar Minuten zu vergessen schien. Er wirkte wie eine kleine Prinzessin, mit den Blüten im Haar... die viel zu weiten, etwas zerrissenen Kleider, die er anhatte, trugen seltsamerweise nur noch zu diesem Bild bei, obwohl sie wieder mein schlechtes Gewissen weckten. Wieso hatte ich nie mehr darauf beharrt, dass Hiroko ihm alles gab, was er brauchte? Denn immer, wenn ich Jui sah, trug er die schönsten Kimonos aus den feinsten Stoffen, die man in der Stadt finden konnte.

Ich stand auf und ging hinter ihm in die Knie, legte die Arme um ihn, um ihm wenigstens ein wenig Geborgenheit zu geben. Wieder begann ich diese Hilflosigkeit zu spüren...
 

Jui

Erschrocken zuckte ich auf als sich Arme um mich schlangen. Doch schnell fiel mir auf das es ja Dai war und so lehnte ich mich gleich an ihn. Die nasse Hand legte ich auf seine, während die trockene wieder seine Wangen liebkoste. Wie sehr liebte ich es doch, mir vorzustellen dass wir ein ganz normales Liebespaar wären. Mir vorzustellen das ich bei Sonnenaufgang nicht wieder zurück in den kalten, verlassenen Kerker musste.

"Hier ist es so schön, Dai." seufzte ich zufrieden.
 

Daisuke

"Genieß es...", murmelte ich leise in sein Ohr und schloss die Augen bei dem Gefühl seiner Hand auf meiner Haut.“Weiß du, Jui... wenn das alles hier irgendwie anders wäre... ich würde dich einfach an der Hand nehmen und ganz weit weglaufen..." Es war zu schön sich so etwas vorzustellen. Freiheit war etwas, das uns beiden auf die eine oder andere Weise wohl niemals vergönnt sein würde, und ich wusste, dass ich eigentlich gar nicht über so etwas nachdenken sollte, geschweige denn es auszusprechen. "Wir würden so lange laufen bis uns unsere Füße nicht mehr tragen und für immer dort bleiben, alleine, nur wir beide. Und ich würde dir ein Haus bauen, wo wir leben könnten... mit einem Koi-Teich im Garten, ganz für dich allein."

Aber verletzten ihn diese Utopien nicht viel mehr, als dass sie ihn trösteten? Denn er hatte das einst gehabt, nicht wahr? Das Leben in Freiheit... nur war ich zu egoistisch, es ihm wieder zurück zu geben...
 

Jui

Ich stellte mir das kleine Haus vor. Mitten im Nirgendwo. So klein das Wir immer beieinander wären ... Oder wir würden draußen im Gras sitzen. Arm in Arm. Das Lächeln wollte gar nicht mehr von meinen Lippen verschwinden. Wenn ich gekonnt hätte, hätte ich die Zeit angehalten und sie nie wieder weiterlaufen lassen.
 

Daisuke

Was musste ich wohl tun, um Juis Lächeln dort auf seinen Lippen zur Gewohnheit zu machen? Dass es immer dort war und nicht einmal verschwand, wenn er schlief? Mir fiel nur eine Sache ein, eine einzige Lösung, aber das hätte bedeutet, loszulassen und dieses Lächeln nie wieder zu sehen... Konnte ich ohne Jui überhaupt noch leben? Wollte ich es? Doch um seinem Willen musste ich es vielleicht tun...

Es war nicht so, dass mir dieser Gedanke hier zum ersten Mal gekommen war, aber bisher war die Vorstellung ohne Jui und wirklich allein zu sein, zu beängstigend und grauenvoll gewesen... ja, bis jetzt...

"Jui..." Wenn ich das aussprach, würde es kein zurück mehr geben. "Würde es dich glücklich machen... wenn du gehen könntest? Wenn du hier und jetzt durch das Palasttor hinaus in die Freiheit gehen würdest?"
 

Jui

Bei seinen Worten, schreckte ich auf. Er sprach von meinem größten Traum. Träume waren das einzige was ich hatte, wenn ich im Kerker saß und auf ihn wartete. Ich drehte mich in seinen Armen und sah seinen Unsicheren Blick. Ganz leise flüsterte ich die Antwort: "Ja, ich würde es sofort tun, aber nur mit dir an meiner Seite. Ohne dich könnte ich mich keinen Zentimeter bewegen ..."
 

Daisuke

War das dein ernst?

Mir fiel nichts Besseres ein, als ihn erst einmal nur zu küssen. Davon abgesehen, dass ich seine Lippen schon immer liebte, brachte es mir ein wenig Zeit um über seine Worte nachzudenken. War ihm vielleicht nicht klar, dass ich gemeint hatte, was ich da sagte? Dass ich ihn wirklich gehen lassen würde? Oder liebte er mich wirklich so sehr? So sehr wie ich ihn...

Nach einigen weiteren Augenblicken löste ich den Kuss und sah Jui ernst an. "Wenn du deine Meinung irgendwann änderst... ein Wort genügt."
 

Jui

Na toll ... jetzt bot er mir auch noch die Freiheit an. Und das nachdem er mich Jahrelang hier festgehalten hatte? Ich kannte die Welt um mich herum gar nicht mehr, konnte mich nicht selbst ernähren und wäre völlig allein. Ich war wie ein Ziervogel in einem Käfig, so gezüchtet das er nicht wegfliegen konnte. Ich legte meine Arme um ihn, hielt mich an ihm fest. "Ich kann doch gar nicht ohne dich leben ..." flüsterte ich sehr leise, war mir nicht sicher ob ich wollte dass er es hörte.
 

Daisuke

Ich war mir nicht sicher, ob Jui die Tatsache störte, dass er ohne mich nicht leben konnte, oder ob er es einfach nur neutral gemeint hatte. Natürlich verstand ich, warum das so war, aber irgendwie beruhigte es mich... Ich hatte ihm die Freiheit angeboten und er hatte dieses Angebot ausgeschlagen. Mehr konnte ich doch nicht tun?

"Ich könnte auch nicht ohne dich leben, Jui...", flüstere ich ebenso leise zurück und kann förmlich spüren, wie ich rot werde. Ein Kaiser wird nicht rot. Keiner, aus dieser hier... Seufzend lehnte ich meinen Kopf auf Juis Schulter.
 

Jui

Ich legte eine Hand in seinen Nacken, kraulte ihn. Wieso kam er mir nur auf einmal so schwach vor? Daisuke war nicht schwach, auch wenn er das Gegenteil behauptete.

"Koi ..." ich fühlte das ich etwas sagen musste, doch ich wusste nicht was. Sollte ich ihn jetzt trösten? Dass er mich brauchte wusste ich schon immer - nur hatte ich immer vermutet dass er meinen Körper brauchte, nicht noch meine Seele dazu. Bedeutete es mir doch etwas dass er gesagt hatte dass ich gehen konnte? Ja der Zwang war weg. Auch wenn ein Leben in Freiheit noch viel auswegloser war als dieses hier. Allein würde ich nie gehen.

Erst jetzt bemerkte ich dass Dai mich ansah. Diese Chance nutzte ich um meine Lippen mit seinen zu verschließen. Ich küsste ihn so gerne - nie war mein Herr liebevoller also im Kuss. Nie fühlte ich mich geborgener.
 

Daisuke

Es war unglaublich... wir benahmen uns nicht nur wie ein Frischverliebtes Paar... wir waren es. Zumindest fühlte es sich für mich so an.

Sanft erwiderte ich den Kuss, streichelte ihm zärtlich über die Brust und ließ meine Hand irgendwann einfach ruhig auf seinem Bauch liegen. "Lass uns einfach nur hier liegen... und uns für immer hieran erinnern... ich will diesen Moment nie vergessen, Jui...", bat ich leise, als wir uns aufgrund des Luftmangels wieder voneinander trennten.
 

Jui

Seine zarten Berührungen erregten mich sehr. doch dann sprach er erneut. Begierig darauf seine vertraute Stimme zu hören. Er legte sich auf den weichen Boden. Schnell war ich an seiner Seite, küsste ihn erneut und tänzelte mit den Fingern über seinen Oberkörper. "ich werde diese Nacht nie vergessen, glaub mir ..." hauchte ich leise in einem Moment, für den ich mich kurz von seinen Lippen trennen musste.
 

Daisuke

Eng kuschelte ich mich an Jui, genoss die Wärme, die er ausstrahlte. Es wunderte mich, dass ihm nicht kalt war, denn mir fröstelte es längst, besonders im langsam auffrischenden Wind, der die Blätter der Bäume leise rascheln ließ. Kirschblüten rieselten auf uns hernieder und bedeckten uns wie ein weicher Teppich. Fast wie große Schneeflocken nur sehr viel angenehmer...

"Warst du schon mal auf dem Kirschblütenfest?", fragte ich und drehte mich ein wenig um Jui ansehen zu können.
 

Jui

Zartrosa und weiße Kirschblütenblätter rieselten auf unsere Körper. Nachdem der Kuss gelöst war, sammelte ich einige Blätter von unseren Körpern auf, nur um sie über uns in die Luft zu werfen. Sie rieselten erneut auf uns nieder.

"Ja, mit Asami. Wir waren nicht auf dem Fest selbst, doch an diesem Tag, da waren wir in einer Stadt, mit unserem Vater. Er lies uns auf der Wiese spielen. Es lagen so viele Blütenblätter darauf. Asami sammelte einige auf und warf sie über sich in die Luft. Sie lachte so schön, dass ich sie nachmachte. Wir lachten Beide und auch Papa lachte als er uns abholte. Er meinte wir sahen so niedlich aus, mit den Blütenblättern in unseren Haaren ... Du bist bestimmt jedes Jahr auf solchen Festen, stimmt es?"
 

Daisuke

Ich konnte mir zu gut vorstellen, wie süß Jui damals ausgesehen haben musste... auf seine Frage hin schüttelte ich nachdenklich den Kopf. "So seltsam es sich auch anhört, aber... ich war in meinem ganzen Leben noch nicht auf so einem Fest." Bisher hatte ich mir nie viele Gedanken darüber gemacht, doch als ich es aussprach, mache es mich traurig. Als Kind hatte ich oft gebettelt und gefleht in die Stadt gehen zu dürfen um es mir anzusehen... aber wie immer wurde ich nicht erhört. "Das Kirschblütenfest ist ein Fest für das Volk. Sie sehen mich als gottgleiches Geschöpf, Jui, im Thronsaal ist es niemandem gestattet, sich mir aufrecht zu nähern. Wie sollte das erst aussehen, wenn ich auf so einem Fest erscheinen würde? Die ganze Stadt würde nur noch auf ihren Knien rumrutschen..." Kurz hielt ich inne, strich Jui einige Blüten aus dem Haar, bevor ich ihn wieder sanft küsste, mich irgendwie wieder von diesen Dingen ablenken wollte.
 

Jui

Dai wirkte so traurig - er weckte in mir das Bedürfnis ihn zu trösten. Oder abzulenken. Irgendwas, was ihn wieder positiv stimmte. Also setzte ich nach dem Kuss meine süßeste Stimme auf: "Weißt du, Praktisch gesehen war ich auch noch nicht auf dem Fest. Ich war doch nur auf einer Wiese in einer Stadt in der dieses Fest gefeiert wurde. Das zählt eigentlich gar nicht!" während ich so niedlich dahinredete liebkosten meine Finger erneut seine Wangen. Erneut küsste ich ihn. Bis zu dieser Nacht hatte ich mich nie getraut ihm aus eigenem Antrieb zu küssen. Dachte immer es wäre nicht gestattet. Doch nun tat ich es umso lieber.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (3)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  klene-Nachtelfe
2011-05-30T15:48:23+00:00 30.05.2011 17:48
Einfach nut purer Zucker!!!
Wirklich genial!!!
LG -^.^-
Von:  little_Yara
2011-02-08T20:33:03+00:00 08.02.2011 21:33
wow ich hab geheult^^
Von: abgemeldet
2008-12-21T20:16:22+00:00 21.12.2008 21:16
na dass ist pure romantik ^^
~seufz~


Zurück