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Primeval

Series 3 - Zukunft ist ein Geheimnis
von

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I - 1 - Die Neuen

Episode I – Kapitel 1
 

Trauer legte sich über den Friedhof auf dem sich alle versammelt hatten um Abschied von einem guten Freund zu nehmen. Leere Blicke fielen auf die Schrift, die auf dem Kreuz zu lesen war.
 

Stephen James Hart

Died 4.3.2007

Aged: 32

Rest in Peace
 

Nach der Trauerfeier wollte jeder für sich weiter trauern, den Verlust verarbeiten, damit umgehen. Mit leisen Schritten und ohne viele Worte verließen die Anwesenden die Stelle, an der man ihn beigesetzt hatte.

Lange Ruhe hatte das Team um Nick Cutter jedoch nicht zu erwarten, denn der Leiter der Abteilung, James Lester, ließ ihnen mitteilen, dass sich eine weitere Anomalie aufgetan hatte. Gerade heute, gerade jetzt. Nicht einmal in Ruhe Abschied nehmen konnten sie. Noch immer ohne viele Worte lief das Team, welches jetzt nur noch aus vier Personen bestand, zum Auto, das sich dann in Bewegung setzte. Das Ziel war diesmal eine Gegend außerhalb von London wo die Themse aus der Stadt hinaus fließ. Ein feuchter Grund, stark bewachsen, fast ein wenig sumpfig.
 

Nick war ein paar Minuten allein über den Friedhof gelaufen, wollte eine Weile für sich mit seinen Gedanken sein. Er war nachdenklich. Jedoch blieb er es nicht lange, was aber vielleicht auch gut so war. Jenny tauchte auf und holte ihn aus seinen Gedanken. Noch einmal dachte er an Claudia, denn er hatte ihr Bild in der Hand. Jetzt hatte er schon zwei Personen verloren, die ihm doch so wichtig waren. Die Sache mit Stephen schien ihm klar zu machen, dass er auch damit abschließen musste, auch wenn es schwer fiel. So nahm er das Bild und zerriss es in viele kleine Stücke, die dann der Wind hinfort trug.

Ihre Einladung von Jenny zu einem Drink hatte er gerade angenommen, als Lester ihnen gegenübertrat, sichtlich betroffen, und ihnen entschuldigend die Nachricht über die neue Anomalie überbrachte. Sie folgten ihm auf dem Weg und auch Connor und Abby wurde bereits erklärt was vorgefallen war, weshalb diese sich auch in Bewegung gesetzt hatten und in das parkende Auto stiegen.

Nick folgte dem Wagen, der vor ihnen den Friedhof verlassen hatte und ihnen nun den Weg wies. Er fuhr das Auto eher wie automatisiert, da er in Gedanken noch immer bei seinem besten Freund war, den er noch wenige Minuten zuvor, beerdigt hatte. Egal was in ihrer Vergangenheit war, dass er ihn mit seiner Frau betrogen hatte und ihn jahrelang angelogen hatte. Das alles hatte er ihm schon vor einiger Zeit verziehen, aber jetzt war es vollständig verschwunden. Einfach vergessen. Er hatte ihn verloren, seinen engsten Vertrauten. Jetzt blieben ihm nur noch die Erinnerungen, die guten, an die er zurück dachte.
 

Sie hatte ihm was Gutes tun wollen, ihm einen Drink, in dieser Situation, auszugeben, war das Einzigste was sie tun konnte. Denn Worte, egal wie gut sie gemeint waren, brachten in solchen Situationen nichts. Sie kamen nicht an. Eine Geste sagte mehr, sie wollte für ihn da sein. Das sollte es zeigen und dass Nick zusagte schien zu zeigen, dass er es verstand und dankbar war. Auch wenn sie das Team noch nicht so lange kannte wie sie sich untereinander, so waren ihr seine Mitglieder wichtig geworden.

Immer wieder fiel ihr Blick auf den Fahrer neben sich, der stumpf vor sich hin schaltete und dem vorausfahrenden Auto zur Anomalie folgte. Ihren traurigen Blick jedoch verbarg sie wenn sie merkte, dass es Überhand nahm, in dem sie immer wieder nach draußen blickte. Das mal so etwas geschehen würde hätte sie nicht erwartet als sie diesen Job angenommen hatte, das jemand sterben würde, weil er seine Arbeit nach bestem Wissen und Gewissen tat. Es war nicht fair, dass er ein solches Ende fand, auch wenn er sein Leben für das seiner Freunde gegeben hatte. Das alles machte sie so unsagbar traurig, und auch die Blicke der anderen sagten das selbe.
 

Connor konnte es nicht fassen, dass Caroline gerade heute, am Tag der Beerdigung sich erneut entschuldigen wollte, so als ob er es ihr gerade an diesem Tag leichter machen würde ihr zu verzeihen. Er horchte nur ihren Worten und wandte sich dann gemeinsam mit Abby ab. Er sprach kein Wort. Dafür hatte er im Moment wirklich keinen Nerv. Er hatte einen Freund verloren und Caroline dachte nur an sich und dass er noch immer sauer sein könnte.

Der Student trottete neben Abby her, als sie auch schon von einem der Angestellten von Lester die Nachricht bekamen, dass sich eine neue Anomalie aufgetan hatte. Er grummelte leicht vor sich hin und sprach einen kaum hörbaren Fluch und das es doch wohl nicht wahr sein könne, dass so etwas gerade heute geschehen musste.

Aber sie konnten es nicht ändern, weshalb sie sich auf den Weg zu den Autos begaben, wo sie dann auch auf Nick und Jenny trafen. Keiner von ihnen sprach ein Wort. Es wirkte fast so als würde man sich in dieser Situation genau ohne verstehen und wie programmiert handeln, denn jeder kannte seine Aufgabe, seine Pflicht. Und auch Stephen würde wohl so handeln, auch wenn es noch so schwer war.

Im Auto konnte er immer wieder im Rückspiegel den Gesichtsausdruck von Nick sehen, da er genau hinter diesem Platz genommen hatte. Die Traurigkeit, die sich darin wieder spiegelte kannte er nur zu gut, Nick hatte seinen besten Freund verloren, ebenso wie er damals Tom verloren hatte. Nick war für ihn da gewesen und nur zu gern würde er ihm gut zu sprechen, aber er wusste selbst, dass darüber erst eine Weile vergehen musste ehe man etwas derartiges zu lies. Und da jeder im Wagen schwieg hielt auch er es für besser nichts zu sagen. Er ließ seinen Blick nach draußen schweifen, sah die Häuser an denen sie vorbei kamen. Zuerst waren es noch große Häuser der Innenstadt, aber je mehr sie in die Vororte kamen um so kleiner und familiärer wurden sie. Er dachte an Tom, ein guter Freund, aber auch Stephen war das im Laufe der Zeit für ihn geworden, was ihm auch diesmal wieder das Herz schwer werden ließ. Der sonst so gut gelaunte Connor, war heut nicht zu Hause, einfach nicht erreichbar, wieder hatte er einen guten Freund verloren.
 

Abby standen seit sie erfahren hatte, dass Stephen sich für alle geopfert hatten, fast durchgehend die Tränen in den Augen. Immer wieder, sobald sie an ihn denken musste krampfte sich etwas in ihr zusammen. Sie war einmal verliebt gewesen in Stephen, aber er war ebenso ein guter Freund, der sie alle beschützt hatte mit seiner Tat, er hatte sich geopfert. Es war schwer für sie zu akzeptieren, das er dies getan hatte um auch sie zu schützen.

Während der Rede an seinem Grab jedoch hielt sie tapfer stand, nicht jedem wollte sie ihre Tränen zeigen, auch wenn man dennoch die Trauer in ihr sehen konnte. Als sie dann jedoch den Friedhof gemeinsam mit Connor verlassen wollte tauchte jemand auf, den sie heute ganz sicher nicht auch noch sprechen hören wollte. Jemand, der ihr beinahe ihren geliebten Rex genommen hätte, auch wenn sie ihm schlussendlich womöglich das Leben gerettet hatte. Sie wandte sich zu ihr um, ebenso wie Connor es tat, sah sie aber mit nichts weiter als einem leeren Blick an, der für Caroline im Moment nicht wirkliche Emotionen übrig hatte, als diese dann endlich fertig gesprochen hatte konnten sie gehen.

Leider kamen sie nicht weit. Als die Beiden erfuhren, dass eine neue Anomalie aufgetaucht war, schien es fast so als würde eine weitere Last auf ihre Schultern gelegt. Das war die erste Anomalie, die sie bewusst ohne Stephen zu überstehen hatten, was einen leichten Anflug von Unsicherheit in ihr auslöste, auch wenn sie ihn nicht nach außen trug, sondern ebenso wie der Rest des Teams ganz bewusst auf das Auto zusteuerte.

Es war so still im Wagen, alle schwiegen, gerade jetzt wünschte sie sich beinahe, dass Connor einer seiner Kommentare bezüglich der Anomalie abgab. Sie blickte zu ihm hinüber, aber dieser schwieg. In seinem Blick sah sie, dass er ebenso litt wie all die anderen, er erlebte es nicht zu ersten mal einen guten Freund wegen einer Anomalie zu Grabe tragen zu müssen.

Ihr Blick schweifte ab, war leer und in Gedanken, auf die vergangenen Missionen gerichtet, die das Team gemeinsam bestritten hatte, alles was mit Stephen geschehen war. Wie sie sich zu Anfang in ihn verliebt hatte, und wie er sie um ein date gebeten hatte, auch wenn sich im Nachhinein herausstellte, dass er bereits eine Freundin hatte, zählte in diesem Moment eher weniger. Und auch, dass sie verletzt war, als sie erfuhr, dass er etwas mit Nicks Ehefrau gehabt hatte, das alles war etwas an das sie im Moment nicht dachte. Einzig all die guten Momente lagen in ihrem Kopf.
 

Erst als das Auto nach einer langen Fahrt endlich Halt machte schienen alle wieder bei der Sache zu sein, denn jetzt wäre es fatal, jegliche Konzentration vermissen zu lassen, besonders wenn man nicht wusste ob und, wenn ja, was für Kreaturen aus der Anomalie kommen würden.

Sie hielten am Ufer der Themse, die sich hier aus der Stadt schlich um in ruhigere Gegenden ihren Lauf fort zusetzten. Dichter Wald zog sich etwa zehn Meter vom Ufer des Flusses entlang. Der Boden war feucht und erinnerte an eine ehemalige Sumpflandschaft die man versucht hatte trocken zu legen, was aber durch die Flussnähe nur bedingt funktioniert hatte.

„Offensichtlich sind wir da“ murmelte Nick, dem es noch immer partu nicht gefallen wollte, das sie heute, am Tag von Stephens Beerdigung einer weiteren Anomalie nach zukommen hatten. Es schien für die Neuankömmlinge als hätte Lester bereits die Soldaten zur Verstärkung gerufen, auf die er jetzt auch mit schnellen Schritten zu lief, nachdem er aus dem vorfahrenden Wagen ausgestiegen war.

Nick und sein Team taten es ihm gleich und folgten ihm, sie mussten wissen wo sich die Anomalie befand und ob schon irgendwelche Kreaturen gesichtet wurden. Von weitem sahen sie wie der Ministeriumsangestellte zwei Leute begrüßte, die ganz und gar nicht wie Soldaten gekleidet waren. Das lies ein wenig von Nicks Misstrauen gegenüber Lester, der sich zwar bei den letzten Missionen bewährt hatte, wieder steigen. Irgendwas stimmte nicht, das merkte er sofort, egal wie durcheinander er im Moment war.

Eben bei Lester und den Soldaten angekommen musterte er die zwei Fremden und bedachte dann auch Lester mit genau diesem Blick, der sich in einen fragenden gewandelt hatte. Auch Jenny, Abby und Connor wussten nicht so recht was sie von den beiden Personen zu halten hatten.

„Okay, was haben wir?“ fragte Nick, denn er wollte das ganze eigentlich nur so schnell wie möglich hinter sich bringen.

„Dazu kommen wir gleich“ entgegnete ihm der Leiter des Ministeriums. „Zu allererst ist es notwendig, dass sie ihre neuen Teamkollegen kennen lernen. Janet Hadley und Antony Morrisson“ erklärte er und deutete auf die jeweils entsprechende Person.

„Nick Cutter und sein Team“ stellte er umgekehrt auch den beiden Neuen die anderen vor, die dem Professor auch gleich freundlich lächelnd die Hand hinhielten. Sie wussten ja nicht was gerade zuvor noch statt gefunden hatte.

Nick jedoch beachtete diese Geste gar nicht und wandte sich wieder an Lester.

„Was soll das, mein Team braucht keine neuen Mitglieder“ entgegnete er diesem und sein Blick verriet, dass er damit gar nicht einverstanden war.

Was sollte das, eben noch hatten sie eines ihrer Teammitglieder zu Grabe getragen und schon sollten sie ein, nein zwei neue bekommen? War Stephen denn so leicht zu ersetzten?

Entsetzt blickten auch die anderen drei zu Janet und Antony und dann wieder zu Lester, der seine Arme gerade vor der Brust verschränkt hatte.

„Da gibt es keine Widerrede, Cutter. Ihrem Team fehlt ein Mitglied, und so Leid es mir tut, es ihnen gerade heute offenbaren zu müssen, so werden sie ihre Unterstützung brauchen und sie auch in Anspruch nehmen“ meinte dieser wieder entschieden.

Er würde nicht mit sich reden lassen. Der letzte Auftrag hatte eindeutig gezeigt wie gefährlich dieser Job war, weshalb sie so viel Hilfe nehmen mussten wie sie kriegen konnten.

„Das werden wir ja noch sehen“ meinte Nick und wandte sich ab.

Das konnte doch wohl alles nicht wahr sein, keiner würde auch nur im geringsten an die Fähigkeiten des Labortechnikers heranreichen, egal was für eine gute Ausbildung dieser genossen hatte. Diese beiden gehörten für Nick einfach nicht zum Team. Gut, seines hatte jetzt ein Mitglied weniger, aber das hieß noch lange nicht, dass einfach jeder Beliebige nachrutschen konnte.
 

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geschrieben von: mir



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