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Dreaming about you

von

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„Ich bin, vor ca. einem halben Jahr nach Tokyo zurück gekommen und hier eingezogen. Der Grund dafür … tut hier nichts zur Sache, aber ich war froh dass Yo und die anderen mich so freundlich aufgenommen hatten. Am Anfang war auch alles in Ordnung aber dann, kamen diese Gefühle für Yo wieder hoch…also du solltest wissen, dass ich ihn darauf schon einmal angesprochen hatte als wir beim Schamanenturnier waren. Damals hatte er mich schon abgewiesen und ich dachte eigentlich ich hätte das hinter mir aber naja…als ich ihn nach so lange Zeit wieder sah und alles…“

„Ja, das kann ich verstehen…“, warf Horo leise ein da Ren kurz schwieg.

„Jedenfalls wusste ich dann nicht, wie ich damit umgehen sollte. Yo damit zu nerven kam mir irgendwie so dumm vor – ich … weiß ja schließlich wie lange er und Anna schon zusammen sind… aber irgendwie konnte ich es dann doch nicht mehr nur für mich behalten. Ich dachte, ich wäre mit Yo alleine und wollte ihn nur kurz darauf ansprechen und…es einfach aus dem Kopf bekommen. Aber Anna und Hao hatten uns auch reden gehört und so ging diese Eifersuchtstour von Anna los und es hat mich einfach so genervt! Und dann kam auch noch Hao auf mich zu mit solchen … unterschwelligen Angeboten. Damals wollte ich Hao nur klar machen, dass ich darauf nicht eingehen würde, indem ich weiter Yo mit meinen Gefühlen konfrontierte.“

Der Chinese legte erneut eine Pause ein. Horohoro wusste jedoch nichts dazu zu sagen. Er konnte sein Verhalten durchaus nachvollziehen. Gleichzeitig wusste er aber auch wie falsch es eigentlich war. Aber er konnte auch nicht sagen, ob er sich an seiner Stelle schlauer verhalten hätte…

Ren fuhr schließlich fort: „Vor etwa 3 Monaten dann war ich einfach so überfordert und genervt von dieser ganzen Sache und … hah …  Hao war damals einfach für mich da … mehr oder minder. Er gab mir die Wärme, die ich brauchte, auch wenn ich sie nicht von ihm sondern von Yo wollte … natürlich war mir klar, dass er mehr als das von mir wollte. Aber es kam mir auch nie so vor, als würde er mich nur ausnutzen oder so etwas. Und bevor ich richtig begriff, worauf ich mich da eingelassen hatte, war ich in dieses ganze Chaos verwickelt.

Aber denk bitte nicht schlecht von Hao! Er war oft für mich da, wenn ich es am meisten brauchte und er hätte nie etwas getan, was ich nicht wollte. Er spuckt zwar manchmal große Töne, aber eigentlich ist er wirklich nett.“

„Du scheinst ihn ja sehr zu mögen…“, meinte Horo leise. Er hatte seinen Blick wieder zum Himmel gewandt. Er achtete nicht wirklich darauf, was er sah, aber ihm war gerade nicht danach Ren direkt an zu sehen.

„Hmm…Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Ich habe irgendwie nie weiter darüber nachgedacht…“

Eine ganze Weile sagte keiner der beiden etwas. Als Horohoro den Blick wieder senkte, sah er, wie Ren nur ebenfalls in Gedanken zum Himmel blickte. Als er Horos Blick bemerkte, erwiderte er diesen. Unsicherheit lag in seinem Blick. Die Frage des Ainus schien ihn wirklich zum Nachdenken gebracht zu haben.

Ob das nun gut oder schlecht war, wusste Horohoro nicht. Zumindest ob es für ihn gut war. Für Ren war es das sicherlich. Hoffentlich!

Er griff nach Rens Hand und schloss sie in seine eigenen. Kurz senkte er den Blick auf ihre Hände. Sein Kopf war seltsam leer und es würde wohl eine ganze Weile dauern ehe er wirklich begriff, was er heute alles erfahren hatte.

Horo hob seinen Blick wieder und lächelte Ren kurz an. Es war sicher kein besonders gelungenes Lächeln, aber mehr war im Moment einfach nicht drin.

„Dann solltest du darüber vielleicht mal nachdenken! Wer weiß, vielleicht mag dich Hao ja mehr als du denkst!“

Ja, es tat weh das zu sagen. Es war das letzte, was er wollte. Ren und Hao …? Er konnte es sich immer noch nicht vorstellen. Er wollte es sich nicht einmal vorstellen.

Aber wenn es Ren glücklich machen würde, würde er es hinnehmen und ihn so gut es geht unterstützen.

Immer noch versuchte er Ren anzulächeln und ihm so Mut machen. Aber der Chinese brachte ihm nur ein eher trauriges Lächeln entgegen und senkte den Blick wieder. Er umschloss Horos Hand und ließ ihre Finger ineinander laufen. Sanft lehnte Ren seine Stirn an Horohoros Schulter.

„Ja, das sollte ich wohl…“

 

Der nächste Morgen brach an und er schien genauso wunderbar sonnig und warm zu werden wie der vorherige. Die ersten Vögel zwitscherten draußen, während es langsam heller wurde. In der Ferne hörte man Autos und Züge, aber nur sehr leise.

Als es schließlich ganz hell war – sicher nicht viel später als 6 Uhr – hörte man jemanden das Haus verlassen. Sicher ging Yo zum Bäcker. Es war Samstag, und wie er die letzten Wochen gelernt hatte, gab es Samstag immer Brötchen und alles was dazu gehört zum Frühstück.

Muss wohl von ihrer halben Weltreise kommen. Als sie nach dem Dorf der Patchee gesucht haben, mussten sie schließlich immer so etwas essen. Horohoro bevorzugte das japanische Frühstück dagegen, aber einen Tag die Woche war das schon mal okay.

Yo trällerte fröhlich vor sich hin, während er sich langsam vom Anwesen entfernte. Einige Zeit später hörte man ihn zurück kommen – immer noch vor sich her singend.

Horohoro seufzte und setzte sich schließlich auf. Die ganze Nacht hatte er kein Auge zu tun können. Viel zu sehr schwirrte ihn im Kopf herum. Obwohl er doch so viel erfahren hatte, verstand er immer noch so wenig.

Er fuhr sich mit den Händen über das Gesicht und rieb sich über die Augen. Das würde ein anstrengender Tag werden.

 

Als er sich schließlich umgezogen hatte und nach unten gegangen war, fand er dort nur Yo und Anna vor. Beide bereiteten noch das Frühstück vor und Horo half ihnen den Tisch im Wohnzimmer zu decken. Sie saßen noch nicht lange, da kam auch Ren dazu und wenig später Hao.

Es herrschte eine entspannte Stimmung wie lange nicht. Trotz aller Müdigkeit fiel das selbst Horo auf und es freute ihn. Irgendwelche Streitereien konnte er grade echt nicht ertragen.

Es schien ein wirklich unspektakulärer Tag zu werden. Alle unterhielten sich normal, es wurde eh nur über Belanglosigkeiten geredet.

Ren war etwas ruhiger als sonst, vermutlich war er einfach auch zu sehr in Gedanken. Horohoro selbst war da ja nicht anders. Er gab sich zwar Mühe, sich nichts anmerken zu lassen, aber grade Yo und Anna konnte er sicher nichts vormachen. Und Ren vermutlich genauso wenig.

Er war sich sicher, dass Ren es inzwischen bemerkt hatte. Sein Verhalten gestern Abend war aber auch einfach zu offensichtlich gewesen.

Er wollte den Chinesen damit nicht zusätzlich belasten oder dergleichen, daher würde er es sicher nie aussprechen. Aber es ganz verstecken konnte er deshalb noch lange nicht.

Da ging es ihm wohl so ähnlich wie Ren vor einigen Monaten…

Unglücklich verliebt zu sein war wirklich Mist. Aber es half ja nichts, da musste er nun durch. Irgendwie würde er schon darüber hinweg kommen.

Er wollte für Ren da sein, als Freund. Und da waren solche Gefühle nur störend!

Da war es doch umso besser wenn Ren und Hao bald offiziell zusammen wären, oder? Klar würde es ihm weh tun aber es würde auch das letzte bisschen sinnlose Hoffnung vernichten und er könnte diese ollen Gefühle vergessen. Ganz bestimmt!

Ren …

Er wendete seinen Blick auf ihn und sah wie dieser lächelnd Yo und Hao beobachtete.

Ja, es war ganz sicher besser so.



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