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Wie Erdbeeren im Schnee

NejiTen
von

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Kapitel 3

Tenten schmunzelte, es war lustig ihrem Gegenüber beim Essen zu zusehen. Er hatte jetzt fast schon die Hälfte seines Vorrats vertilgt, aber nun schien er langsamer zu werden und schließlich packte er, sichtlich erschöpft das Essen wieder ein.
 

„Das hat gut getan“, seufzte er zufrieden und machte es sich dann auf seinem Sitz wieder bequem. „Eine Zugfahrt ohne Essen wäre grausam.“
 

„Deine Verlobte scheint sich ja wirklich fürsorglich um dich zu kümmern“, bemerkte Tenten mit einem erstaunten Blick auf das immer noch gut gefüllte Essenspaket.
 

„Ja, nicht?“, entgegnete er vergnügt. „Sie ist außerdem eine gute Köchin, sie sollte sich viel öfter durchsetzen und kochen, schließlich macht es ihr Spaß.“
 

Sie schaute ihn etwas schräg an. „Durchsetzten? Warum durchsetzten?“, fragte sie schließlich neugierig.
 

„Ach, ihre Familie lässt sie normalerweise gar nicht in die Küche. Sie halten es nicht würdig für jemanden ihres Standes.“
 

„Standes? Ist deine Verlobte etwa eine Prinzessin?“
 

„Nein“, antwortete er lachend. „Obwohl, eigentlich könnte man das fast glauben, wenn man ihre Verwandten betrachtet. Sie stammt einfach aus einer sehr einflussreichen, alten und vermögenden Familie. Deshalb hält ihr Vater auch andere Tätigkeiten besser für sie geeignet, als gerade Kochen.“
 

Tenten hatte seiner Erläuterung gespannt gelauscht und hing nun wieder ihren eigenen Gedanken nach. Eine alte Familie, die über das Leben eines Mitgliedes bestimmen wollte. Sie konnte ihren Gegenüber besser verstehen, als es dieser in diesem Moment vielleicht vermutet hätte. Sie wollte ihn gerade etwas fragen, da wurde die Tür zu ihrem Abteil aufgeschoben und ein Mann, ein Schaffner offenbar, steckte seinen Kopf hinein.
 

„Ist hier jemand die letzte Station neu eingestiegen?“, kam sofort die routinierte Frage.
 

„Ja“, erwiderte Tenten synchron mit ihrem zufälligen Reisepartner und beide begannen in ihren Taschen zu wühlen. Nachdem sie ihre Fahrkarten dem Schaffner ausgehändigt hatten und sie wieder gestempelt in ihren Händen hielten, war die Störung auch schon wieder verschwunden.
 

„Du bist auch erst die letzte Station eingestiegen?“ Naruto schaute sie interessiert an und fuhr fort ohne ihr Antwort abzuwarten. „Hast du Verwandte dort?“
 

Etwas ertappt lächelte sie ihn an. „Ich bin dort nur umgestiegen“, erklärte sie dann und fügte etwas leiser hinzu. „Ich habe aber früher dort einmal gewohnt für ungefähr vier Jahre.“
 

Vier Jahre, es waren tatsächlich nur vier Jahre gewesen, obwohl sie ihr heute viel länger vorkamen. Sie war damals mit zwölf Jahren mit ihren Eltern umgezogen, in eine ihr unbekannte Stadt. Es war ein Neuanfang für sie gewesen, sie kannte dort keinen. Zum Glück hatte sie schnell einen Freund gefunden, einen guten. Lee war sogar ihr bester Freund geworden, den sie jemals hatte. Sie hatten damals viel Spaß gehabt, zusammen. In ihren Gedanken konnte sie sich noch immer amüsieren. Lee war halt Lee gewesen. Und dann, dann war sie ihm begegnet. Er war Lees bester Freund und nach einiger Zeit auch ihrer. Sie waren schon ein seltsames Dreiergespann gewesen, und doch gehörten sie zusammen. Zumindest hatte sie immer das Gefühl gehabt.
 

~~~~

„Guten Morgen Tenten!“ Laut rufend lief ein Junge mit kurzen, dunklen Haaren auf Tenten zu und schwenkte dabei überschwänglich seine Arme. „Ist heute nicht ein wundervoller Tag?“
 

Im Gegensatz zu dem gut gelaunten Jungen war auf Tentens Gesicht ein leicht genervter Ausdruck zu erkennen. Seufzend schaute sie hoch. „Du bist viel zu spät Lee. Wir waren schon vor einer halben Stunde verabredet. Neji und ich haben die ganze Zeit auf dich gewartet.“
 

„Neji?“, suchend schaute sich Lee um. „Ich sehe keinen Neji.“
 

Wieder seufzte Tenten. „Er ist gegangen um sich ein Getränk zu holen. Er meinte, es würde noch dauern bevor du auftauchst.“ Langsam stand sie von der Bank auf, auf der sie es sich gemütlich gemacht hatte. „Und, bist du wieder einmal die ganzen sechs Kilometer von deinem Haus bis hier zu Fuß gelaufen?“
 

„Ich muss doch im Training bleiben“, erwiderte Lee enthusiastisch. „Meister Gai hat gesagt, dass man immer und überall trainieren muss, sonst wird man nie stärker. Außerdem bin ich nicht sechs Kilometer gelaufen, sondern zehn. Ich war noch im Park und habe dort eine kleine Katze vom Baum geholt. Ein kleines Mädchen hatte sie vermisst.“
 

Tenten schaute ihn etwas besorgt an. „Ach Lee, warum machst du nur so verrückte Sachen.“
 

„Mach dir keine Gedanken, er ist einfach Lee“, sprach plötzlich eine Stimme hinter ihr. Sie drehte sich um und lächelte, als sie das scheinbar emotionslose Gesicht von Neji erblickte.
 

„Du hättest es bestimmt nicht geschafft die Katze so schnell von dem Baum zu bekommen. Ich bin stärker geworden. Bald werde ich dich besiegen, pass nur auf.“ Herausfordernd blickte Lee Neji in die Augen. „Du wirst schon sehen. Eines Tages schaffe ich es.“
 

Dieser entschloss sich, einfach nicht weiter darauf einzugehen und wendete sich stadtdessen Tenten zu. „Was wollen wir jetzt machen, wo er endlich aufgetaucht ist? Es ist ja nicht so, dass ich nichts anderes zu tun hätte, als hier meine Zeit zu verschwenden.“
 

„Ich dachte ihr wolltet mir heute euren berühmten Meister Gai vorstellen. Ihr könnt mich doch nicht als Einzige in Ungewissheit lassen“, entgegnete diese ihm leicht empört.“
 

„Glaub mir, du willst ihn gar nicht kennen lernen“, versuchte Neji sie schnell abzulenken, aber es war zu spät. Lee sah Tenten begeistert an und strahlte über das ganze Gesicht.
 

„Glaub mir, Meister Gai wird dir gefallen“, sagte er zu ihr und griff sie an der Hand um sie mitzuziehen. „Komm, wir laufen den Weg bis dahin um die Wette. Wenn du willst halten wir unterwegs kurz an und besorgen dir auch solch einen Trainingsanzug wie meinen und den von Meister Gai, ja?“
 

„Ich komm ja Lee, zieh nicht so und über den Anzug reden wir, wenn ich ihn gesehen habe, in Ordnung?“, versuchte Tenten den aufgeregten Lee wieder zu beruhigen.
 

Neji atmete noch einmal tief durch und folgte dann den beiden geschlagen. Leise, aber dennoch für Tenten gut hörbar, murmelte er dabei: „Ich würde mir das mit dem Anzug noch einmal überlegen.“
 

So machten sich die drei auf den Weg durch die Stadt mit dem Ziel des kleinen Trainingsraumes, wo Neji und Lee bei einem Meister trainierten, dem erwähnten Meister Gai. Sie gingen selbstverständlich, sie liefen nicht. Zwar gab es leichte Proteste einer Person, die aber einfach überhört wurden. Als Ausgleich, hatte Lee darauf bestanden ein Stück des Weges auf den Händen zurückzulegen, was von den beiden anderen auch gnädigerweise gestattet wurde, natürlich nur unter der Bedingung, dass sie selbst ihren Weg wie bisher fortsetzen konnten.

Trotz dieser ungewöhnlichen Fortbewegungsweise kamen sie schnell voran und hielten schließlich vor einer kleinen heruntergekommenen Hütte.
 

„Hier wohnt euer Meister Gai?“, bemerkte Tenten etwas enttäuscht und musterte dabei die anscheinend sehr vernachlässigte Behausung.

„Nein“, antwortete Neji einsilbig, was bei Tenten ein leichtes Stirnrunzeln hervorrief.

„Meister Gai wohnt nicht hier, hier ist sein Trainingsraum“ klärte Lee sie auf.
 

„Und warum sieht es dann hier so seltsam aus?“, kam sofort ihre Gegenfrage, die sich aber eigentlich im gleichen Moment erübrigte, denn plötzlich war ein lautes Krachen zu vernehmen und sie sah, wie ein Mann in einem grünen Strampelanzug, mitten in der frisch eingetreten hölzernen Eingangstür stand.
 

„Lee! Neji! Ihr seid wieder da!“, rief dieser nun höchst erfreut und rannte mit offenen Armen auf die beiden zu, was jedoch äußerst unterschiedlich aufgenommen wurde. Während Lee nun ebenfalls auf seinen Meister zu rannte, trat Neji ein paar Schritte zurück und schien sich in eine Abwehrposition zu stellen. Dieser seltsame Anblick hatte noch eine Konsequenz, denn die dritte im Bunde, Tenten, begann nun vergnügt zu glucksen und versuchte dabei mühsam ein Lachen zu unterdrücken, womit sie aber dennoch die Aufmerksamkeit von Lee und seinem Meister auf sich zog. Dieser ließ daraufhin von Lee ab und musterte die ihm Unbekannte.
 

„Wen habt ihr dann da mitgebracht, eine neue Schülerin?“, war sofort seine neugierige Frage, wobei seine Augen richtig aufleuchteten.
 

„Das ist Tenten“, klärte Lee seinen Meister auf. „Sie wollte unbedingt unseren Meister kennen lernen, nachdem ich ihr von ihnen erzählt habe.“
 

„Tenten!“, rief er begeistert. „Schön dass du den Weg hier her gefunden hast. Die Kraft der Jugend ist hier immer willkommen!“ Sofort ging er auf sie zu und zog sie in Richtung des Hauses, während Lee den beiden strahlend folgte. Tenten ließ dies alles willenlos mit sich geschehen und warf nur einen hilfesuchenden Blick auf Neji, der ihr jedoch nur mit einem Schulterzucken antwortete, um ihnen dann gemächlich zu folgen.
 

„Was trainieren sie hier eigentlich…Meister Gai?“, fragte Tenten vorsichtig, als sie sich schließlich im Haus befanden, um den anscheinend äußerst motivierten Lehrer etwas abzulenken.
 

„Gute Frage Tenten!“, antwortete er ihr strahlend und zeigte in den Raum, der bis auf ein paar Stühle leer schien. „Hier ist der Ort, an dem ich lernwillige Schüler in die alte Kunst der Ninjas einführe.“
 

„Die alte Kunst der Ninjas?“, kam sofort die Nachfrage von Tenten.
 

„Die Kunst der Ninjas“, bestätigte er ihr mit nun ernster Stimme. „Es ist eine sehr alte und bedeutende Tradition, die wir hier fortsetzen. Neben der Stählung des Körpers und des Geistes, führen wir regelmäßig Trainingskämpfe aus und eine weitere verantwortungsvolle Aufgabe ist die Erfüllung von wichtigen geheimen Aufträgen.“
 

„Geheime Aufträge?“
 

Aus Nejis Richtung war nun ein verächtliches Schnauben zu vernehmen. „Im letzten Monat waren es Katzen retten, Hunde ausführen und außerdem Plakate ankleben.“, zählte er nüchtern auf.
 

Sein Meister schien die Bemerkung jedoch einfach zu überhören und fuhr mit seinem Vortrag fort:
 

„Wir haben heute einen neuen Auftrag bekommen. Ein Kurier, der wichtige, geheime Dokumente mit sich führte ist verschwunden. Unsere Aufgabe ist nun das Wiederauffinden des Kuriers und der geheimen Botschaft. Ich habe nur darauf gewartet, dass mein Team eintrifft.“ Er strahlte nun wieder über das ganze Gesicht und blickte auf die drei jungen Leute vor ihm.
 

„Wenn ihr soweit seid, können wir sofort mit der Suche beginnen. Ach, und holt vorher besser noch die Kletterausrüstung und den gelben Sack mit Körnern, der in der Ecke steht.“, gab er noch schnell Anweisungen, die von Lee sofort erfüllt wurden.
 

Tenten wiederum wandte sich an Neji, der noch immer still neben ihr stand.
 

„Körner, warum brauchen wir Körner?“, fragte sie ihn nun vollends verwirrt. Dieser schaute sie an und schien zu überlegen, ob er sie aufklären sollte.
 

„Es ist nicht das erste Mal, dass wir ihn suchen müssen und beim letzten Mal haben sie sich als nützlich erwiesen“, antwortete er ihr schließlich. „Mal sehen, wie lange die beiden diesmal brauchen um Kakashi wieder zu fangen.“, fügte er dann noch mit einem fast schadenfrohen Grinsen hinzu. Damit wandte er sich um und hinterließ eine nun völlig ratlose Tenten.
 

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Tenten schüttelte automatisch leicht den Kopf. Sie konnte sich immer noch genau an damals erinnern, als sie Meister Gai begegnet war. Ihr erster geheimer Auftrag, Meister Gai neigte immer zu Übertreibungen. Sie hatte sich unter einem geheimen Auftrag wirklich etwas anderes vorgestellt gehabt. Zumindest hatte sie einige wichtige Erkenntnisse an diesem Tag gesammelt. Zum ersten besaß ihr Meister eine überaus verblüffende Ähnlichkeit mit Lee, besonders nachdem die beiden in ihren grünen Anzügen herum hüpften. Außerdem waren Meister Gais geheime Aufträge nicht das, was sie zuerst zu sein schienen. Dies war ihr spätestens dann bewusst geworden, als sie erfuhr, dass es sich bei dem geheimen Kurier, den sie suchen sollten um Meister Gais geliebte Brieftaube Kakashi handelte, die sich anscheinend gerne mal auf dem Weg verirrte. Diese Erkenntnis wurde auch gleich von der nächsten gefolgt. Lee und ihrem Meister beim Einfangen von Kakashi zu beobachten war lustig, äußerst lustig. Zumindest hatte selbst Neji damals kaum ein Lachen unterdrücken können angesichts der komischen Posen, die Lee und Meister Gai beim Versuch des Fangens zeigten. Dies brachte sie dann auch schließlich zu der wichtigsten Erkenntnis. Sie hatte in den dreien gute Freunde gefunden, wirklich gute Freunde, mit denen sie viel Spaß haben konnte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Pretty_Crazy
2012-08-24T09:10:26+00:00 24.08.2012 11:10
*vom Stuhl fall*
XD
Brieftaube Kakashi. Ich krieg mich nicht mehr ein :)
Auf die Idee muss man erst einmal kommen. Das ist wirklich ausgefallen.
Gai und Lee wie aus dem Buch. Völlig durchgedreht und unfähig zu altern. Besonders Gai. Der ist als Kind bestimmt mal zu heiß gebadet worden.

Ich find die Story echt stark. Kann ich gar nicht verstehen, dass du so wenig Kommetare dafür bekommen hast. Die verdient viel mehr Aufmerksamkeit.

LG
Rosetta
Von:  Buchruecken
2008-07-07T16:48:43+00:00 07.07.2008 18:48
HeY!
Das Kapi wa echt süß :)
Ich mag TenTens Vergangenheit, besonders, weil Neji und die beiden Caoten drin vorkommen :P

LG Mimi
Von:  MiyuShitaka
2008-04-09T20:01:33+00:00 09.04.2008 22:01
Wirklich ein interessanter Anfang! Ich werde deine Story auf jeden Fall gespannt weiter verfolgen!

*in favoliste aufnehm*


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