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Selbstmord ist keine finale Entscheidung

Gedanken eines neongrünen Monsters im Himmel
von

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Gedanken sind das neue Gut

Für mich soll es regnen, aber keine roten Rosen, sondern Blut, vielleicht Menschenteile, vielleicht Messer, vielleicht soll ich für mich regnen, vielleicht kann ich für mich regnen, vielleicht sollte es auch nicht regnen, aber wenn es nicht regnet, was dann? Was soll für mich passieren, wenn nicht regnen? Kann mir jemand sagen, was passiert, wenn man nicht möchte, dass die Sonne scheint, wenn man nicht möchte, dass es bewölkt ist, wenn man nicht möchte, dass es gewittert, wenn man nicht möchte, dass es schneit oder hagelt? Was soll mir wiederfahren, was soll mir normaler Regen, den die Menschheit mit mir geteilt hat, die Menschheit, wegen der ich vor dieser Frage stehe, bringen? Was soll er mir geben, dass ich wenigstens nach meiner Entscheidung glücklich bin und nicht mehr nur an die

Vergangenheit auf der Erde denke, sondern in der Welt, in der jeder sein Wetter hat, welches die jeweilige Persönlichkeit wiederspiegelt. Wie soll etwas Allgemeines mich wiederspiegeln, etwas Allgemeines wie das Wetter, ein Wort oder ein Gefühl... Wie soll ich mich definieren, wenn mir nur das Wetter zur Verfügung steht... Ich würde mich für einen besonderen Regen entscheiden, aber welchen? War ich ein schlechter Mensch, war ich das was ich niemals sein wollte? Ich habe mir zumindest Mühe gegeben anders zu sein, mich von der grauen Masse abzuheben.... Wobei mir auffällt, dass Regenwolken grau sind. Aber was will ich und was wollte ich sein, was sollte geschehen, wenn ich hier bin und vor so eine schwere Entscheidung gestellt bin, was soll ich antworten, was soll ich denken... Vielleicht sollte ich fragen, ob ich nicht auch etwas anderes als Wetter wählen dürfte... Etwas wie eine Farbe, die ich selbst zusammenstellen darf.... Das ist einfacher, oder ein Geräusch.... Ich wäre gerne ein Geräusch, ich möchte mit mir malen, ich möchte beflügeln und stürzen, ich möchte beschreiben, was ich gefühlt habe, darf ich fragen, ob ich eine Melodie sein darf? Es wäre so schön, wenn ich erklingen dürfte, aber ich bin mir nicht sicher... Ich bin zwar kein Mozart oder Beethoven, aber ich weiß wie ich klingen möchte, ich weiß wie komplex ich wäre, wenn ich ein Stück wäre, ich weiß wie glücklich und bestürzt ich machen würde, ich weiß wie ich mitnehmen würde, ich weiß, dass ich Überbringer wäre, aber warum sollte es nur schöne Musik geben? Nur fröhliche? Ich wäre ein sanftes Wiegen des Windes, ich wäre ein Sonnenaufgang, ich wäre ein Grollen des Donners, ich wäre ein aufkommender Regentropfen, ich wäre ein Mädchen in einem luftigen Sommerkleid, dass über die Wiese springt, eine Blume die mit ihrer Schönheit lockt und mit ihrem Duft betört, ich wäre eine Schlange, die ein Schaaf reißt und ein Wolf, der friedlich neben einem Pferd schläft. Ich wäre ein Tanz, bei dem Haare fliegen, der einem den Schweiß ins Gesicht treibt, ich wäre die Angst in einer Gruselgeschichte und die Romantik in einem Liebesroman, ich wäre der Kitsch, der in jedes Wohnzimmer einer schrulligen niedlichen Oma gehört und ich wäre das Buch, dass du in der Bibliothek suchst, all das wäre ich in einem Lied, ich kann es hören, schreibe seine Worte schon mein ganzes Leben, aber nun stehe ich hier und soll sagen, welches Wetter ich wäre, ich bin zu Höherem berufen, aber man lässt mich nicht, man legt mich in Ketten und unterwirft meinen Geist noch etwas einfaches und alltägliches, etwas bekanntes und unpersönliches zu sein, man zwingt mich etwas zu sein, was mich nicht ausdrücken kann... Und ich stelle mir die Frage, war es vielleicht doch besser Mensch anstelle von Wetter zu sein? Ich erkenne, dass ich Möglichkeiten hatte mich auszudrücken, aber auch da wurde ich unterbunden... Vielleicht kann ich als Wetter mich ausdrücken, vielleicht kann ich anders sein, als jeder andere Regen... Aber ich sehe keine Antwort, ich sehe die Möglichkeit zu antworten, aber ich erkenne nicht, was sie mir bietet. Ich sehe nicht, was ich schaffen kann, ich sehe nicht, dass ich über Tod und Leben herrschen kann, aber ich würde es sowieso nicht wollen, es steht mir nicht zu, über die Schicksale einzelner Leute zu bestimmen, ich würde ja auch nicht zu einem Fremden, nein, nicht mal zu einem Freund sagen, dass er sterben oder leben soll... Es ist nicht meine Entscheidung, ich bin kein Erschaffer, sie selbst müssen wissen was sie wollen, ob es okay für sie ist so weiter zu machen wie bisher, oder ob sie was ändern möchten. Aber nicht ich habe das zu entscheiden, ich wäre hilflos und unbedeutend, wäre ich Regen.... Aber wenn ich so darüber nachdenke ist jedes Wetter in der Lage zu töten oder leben zu lassen.... Dieser Gedanke beängstigt mich und bestärkt mich zugleich in dem Wunsch ein Lied zu sein... Ich nehme meinen Mut zusammen und frage nach...

Ich öffne die Augen und die Menschen starren mich an, ich stehe auf und sehe an mir hinab... Ich habe wieder einen Körper... Vielleicht bin ich zu eigensinnig gewesen, hätte doch ein Wetter wählen sollen ohne groß darüber nachzudenken, sondern einfach weiter funktionieren, aber wieso sollte ich dann funktionieren, wenn ich schon als Mensch nicht funktioniere? Ich zucke die Achseln und gehe weiter und singe das Lied, das ich hoffentlich mal sein werde...
 

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Beyond_Redemption
2008-04-11T21:49:05+00:00 11.04.2008 23:49
Toll.
Mir gefällt das wirklich gut. Hast du schön geschrieben.

Hm, um der Frage nachzukommen..
Vielleicht eben so ein Lied, dass verschiedene Seiten und Kanten zeigt.
Joa, das hätt ich mir mal so überlegt. (XD)

Sowas les ich sowieso recht gern.
Weiter so. ^-^b


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