Long Way To Home
Verwirrt blickte Sora zu dem Rothaarigen, sah zu seinem Bruder, dann wieder zu Axel, welcher versuchte sich von dem – immer noch – unbekannten zu lösen, welcher ihn aber partout nicht loslassen wollte. Plötzlich hörte er ein Seufzen hinter sich, erschrak etwas. „Marluxia… Ich glaube Vexen ist noch im Chemieraum…“, war eine angenehme Stimme zu hören, welche dem Braunhaarigen eine Gänsehaut bescherte. Als er sich nun umblickte, erkannte er den Jungen, welcher diese ganzen Auszeichnungen bekommen hatte: Riku. Er lächelte, machte dann einen Schritt beiseite. „Du… du willst sicher durch!“ Der Weißhaarige sah zu dem kleineren Braunhaarigen, lächelte. „Nein, nein… ich steh hier schon richtig…“, stellte er dann leise fest. Ja, er hatte wirklich gelächelt… zwar nur einen ganz kurzen Moment, aber das reichte Sora schon. Es reichte um ihm unerklärbare Herzklopfen zu bereiten, es reichte um ihn zum Strahlen zu bringen… Es reichte ihm um zu beweisen, was für ein toller Mensch der andere doch sein musste – obwohl er es zu verstecken schien.
Marluxia machte große Augen – der nach Rose duftende hieß wohl so, ehe er sich auch schon von Axel gelöst hatte, davon huschte. Roxas blinzelte, wandte sich nun an Demyx. „Wer… oder was war das…?“, fragte er nun mit hochgezogener Augenbraue, woraufhin dieser zu lachen begann. „Das war nur Marluxia… er ist Axels großer Bruder.“ – „Leider…“, ertönte nun auch wieder die Stimme des Rothaarigen, Roxas begann schelmisch zu grinsen. „Da hab ich wohl viel mehr Glück…“, grinste er, woraufhin Demyx wieder aufgluckste. Der Älteste verdrehte die Augen, ehe der Hellbraunhaarige plötzlich erstarrte, wie gebannt auf eine vorbeigehende Person starrte, ehe er das Schließfach endgültig zu schlug, seine Tasche nahm und dem Dunkelblauhaarigen nachrannte. „Schatzi! Warte doch!“
Sora sah mit fragendem Blick zu Riku, welcher leicht grinste. „Das ist Demyx’ Schwarm… Er ist… etwas scheu…“, der Weißhaarige räusperte sich, schwieg dann wieder. „Der Schulleiter hat mir aufgetragen, euch in der AG Stunde heute durch die Schule zu führen.“, erklärte er nun ruhig, sah zu Roxas, welcher leicht nickte, dann knurrte, dass sein Bruder sicher ohne ihn zurück in den Unterricht finden würde, schlug sein Schließfach zu. Der Schulsprecher hob die Hände abwehrend, wandte sich dann grinsend den Kopf schüttelnd ab. Der kleine Braunhaarige sah ihm nach, ehe er wieder zu seinem Bruder blickte. „Musst du immer so unfreundlich sein?“, fragte er nun mit vorwurfsvoller Miene, woraufhin der Blonde eine Augenbraue hob. „Ich? Der hat uns doch angeschaut als wären wir Kleinkinder… Der behandelt dich doch nur wie ein Haustier…“ – „Woher willst du das wissen? Du bist wirklich gemein Roxas! Ich geh allein zum Biounterricht!“, mit diesen Worten verschwand der Kleine aus der Sicht des anderen, welcher nun seufzte, dann böse zur Seite sah.
„Die Pause ist noch etwas länger… wie wär’s wenn ich dir die Kantine zeige?“, schlug der Rothaarige nun vor, fasste dem Kleineren auf die Schulter welcher daraufhin zuckte, dann zu ihm hoch sah, sofort böse schaute. „Fass mich nicht an!“, fauchte er nun, zog seine Jacke zu Recht, dann jedoch blieb er stehen, schielte zu Axel hinauf. „Aber ich hab wirklich Hunger… Kannst du mir zeigen… wo’s hier was zum Essen gibt?“, fügte er nun kleinlaut hinzu, was den Älteren schmunzeln ließ. „Alles klar… Dann folg mir mal!“ Der Blonde nickte, fand es eigentlich peinlich dass er geführt werden musste, aber immer noch besser als herum irren oder hungern… „Wie viel kostet das Essen…?“, wollte er nun wissen, sah skeptisch auf das Menü, als sie da waren, woraufhin der Größere einen Moment schwieg, dann den Preis sagte. Roxas machte große Augen. „Scheiße ist das teuer… dafür konnte ich in meiner alten Schule die gesamte Clique einladen…“
Axel lachte, ehe anderes – gehässiges Gelächter zu hören war. Er verstummte, drehte sich dann um, wo er Kairi und einige andere Mädchen erblickte, die Augen verdrehte. „Habt ihr nichts Besseres zu tun, als uns um unser Hirn zu beneiden…?“, fragte er nun genervt, was die Rosahaarige einen Moment verstummen ließ, dann sah sie Axel angewidert an. „Woher willst du wissen, dass wir dich meinen? Eigentlich wollte ich noch mal mit Roxas reden… Ich glaube, wir hatten einfach einen schlechten Start.“, erklärte sie nun, winkte dem etwas Älteren zu, welcher die Arme vor der Brust verschränkte, dann aber vor dem Rothaarigen hervor kam, sich vor das Mädchen stellte. „Willst du dich jetzt Entschuldigen…?“, fragte er unterkühlt, hob unbeeindruckt eine Augenbraue, ehe die Jüngere überhaupt beginnen konnte.
Axel machte große Augen, beobachte das alles grinsend. „Nein… eigentlich nicht…“, entgegnete Kairi nun, schlich um den Blonden herum. „Dann kannst du deinen Mund ja auch einfach zu lassen…“, entgegnete der Neue, woraufhin die Mädchen, welche Kairi immer folgten zu kichern begannen, diese langsam gereizt wurde. „Für wen hältst du dich eigentlich?!“, begann sie nun lauter zu werden, versuchte Roxas die Tasche weg zu reißen, was ihr jedoch misslang. Dieser blieb ruhig stehen, verzog keine Mine. „Zumindest hab ich es nicht nötig, mein Selbstwertgefühl mit solch primitiven Dingen steigern zu wollen…“, knurrte der Blonde nun, woraufhin dem Mädchen die Kinnlade runterklappte. Axel ging es jedoch nicht anders, dann begann er langsam zu klatschen, folgte dem Jüngeren, welcher das junge Ding nun einfach stehen ließ, dem 18-jährigen gesagt hatte, er solle ihm folgen.
Sora hatte den Rest des Tages kaum noch mit Roxas geredet, unterhielt sich viel lieber mit Demyx oder ging sogar etwas schüchtern auf Riku zu, wenn er etwas fragen wollte. Dem Blonden war aufgefallen, dass der Weißhaarige sehr kühl und abweisend war, bei seinem Bruder jedoch Interesse zeigte… und genau das drehte ihm den Magen um. Er verstand nicht, warum sich der Braunhaarige auf so was Offensichtliches einließ. Er war sich sicher, dass der Schulsprecher seinen Zwillingsbruder nur ausnutzen würde… aber einfach zu ihm hingehen, traute er sich einfach nicht. Schließlich hatte er ihn so gekränkt. Er murrte ging nach der letzten Unterrichtsstunde einfach nach Hause. Dass er dabei keinen seiner neuen Bekannten traf war ihm ganz lieb… und Sora? Der war sicher bei den anderen und würde auch allein nach Hause finden.
Roxas war einfach nicht in der Stimmung sich vom ‚ach so tollen’ Riku die Schule oder irgendwelche AG-Räume zeigen zu lassen, wobei er sowieso nicht vorhatte dort irgendwo mitzumachen. Zu Hause angekommen, ging er ohne seinen Vater zu begrüßen die Treppe hinauf, ging in sein Zimmer, wo er die Mappe zu allererst unter den Schreibtisch warf, ehe er etwas genervt das Hemd etwas aufknöpfte. Er fuhr sich mit der Hand seufzend durchs Haar, hob dann eine der Umstehend Kisten auf seinen leeren Schreibtisch, begann diese auszuräumen.
Als einige Minuten später sein Vater ins Zimmer kam und etwas verwundert wissen wollte, warum Sora nicht da war, und warum der Blonde nicht gegrüßt hatte, da murrte er nur, dass sich sein Bruder die Arbeitsgemeinschaften ansehen wollte, er aber noch so viel hier oben zu tun hätte. Der ältere Mann nickte leicht, fragte dann, ob er denn keinen Hunger hatte. Roxas log, dass er schon in der Schule genug gegessen hatte. Aber er hatte einfach keinen Appetit…
Sora dagegen staunte nicht schlecht, als er von dem Weißhaarigen im Keller in einen sehr geräumigen Proberaum geführt wurde. Dort traf er nun auch auf Demyx, Axel und Kyle. Der Schwarzhaarige saß hinter einem großen Schlagzeug, spielte – mehr oder weniger leise – einige Rhythmen vor sich hin. Der Rothaarige stimmte schweigend an einem dunkelroten Bass herum während Demyx sie grinsend durch ein Mikrophon begrüßte. Der Braunhaarige begann zu lachen, kletterte dann auf die Bühne rauf, während der Hellbraunhaarige den Schulsprecher fragte, ob er nicht mal wieder etwas Gitarre spielen wolle. Dieser schüttelte grinsend den Kopf, woraufhin sich Axel beruhigt wieder seinem Bass zuwendete. Der Jüngste hatte dies bemerkt, schwieg jedoch. „Ich schau mir die AGs an!“, erzählte er nun vergnügt, stellte staunend fest, dass dieser Proberaum wirklich viel größer war, als der in der alten Schule. Nun sah Axel doch wieder auf. „Sag bloß, du hast in einer Band gespielt..!“ Der Kleine schüttelte den Kopf. „Nein… also ich direkt nicht… aber Roxas.“, antwortete er nun etwas nachdenklich, woraufhin Demyx und Axel gleichzeitig wissen wollten welches Instrument.
Etwas überfordert der ganzen Fragerei wegen, sah er etwas hilfesuchend zu Riku, welcher diesen Blick zwar als solchen erkannte, jedoch schwieg. „Er spielt nicht direkt ein Instrument… Er… er hat gesungen…“, erklärte er nun kleinlaut, nickte etwas. Demyx klappte die Kinnlade runter, fragte ob er denn irgendwelche Aufzeichnungen davon dabei hatte. Sora schüttelte verwirrt den Kopf. „äh… nein… aber Rox’ hat zu Hause viele Tapes…“ Nun mischte sich doch der Schulsprecher ein, fand, dass sie dem Kleinen doch zumindest erklären sollten, dass sie einen neuen Frontmann brauchten. Nun machte der Braunhaarige große Augen. „Oh… äh. Nein! Ich glaub das macht Rox’ nicht!“, stellte er nun sehr schnell und übereifrig fest, ging einige Schritte zurück, ehe schon die Schulglocke läutete.
Axel schüttelte leicht den Kopf. „Ich will das von ihm selbst hören…“, nickte er nun leicht, wobei Demyx ihm nur zupflichten konnte. „Warum sollte er nicht mehr singen wollen…?“ Sora zuckte mit den Schultern, hatte sich seufzend überreden lassen, dass ihn die anderen beiden mit nach Hause begleiteten, da sie den Blonden selbst darauf ansprechen wollten. „Aber bitte sagt ihm nicht, dass ich das gesagt habe… Ich glaub ich hatte ihm versprochen zu schweigen…“, erklärte Sora nun reuevoll… Aber er verplapperte sich eben doch immer mal wieder… bei seinem Bruder sehr häufig und vor allem wenn die Folgen Roxas eigentlich nur gut tun konnten, dieser es nur nicht wahr haben wollte.
Dieser war bereits bei der dritten Kiste, sortierte seine Musik in ein schwarzes CD-Regal neben seinem Schreibtisch, auf welchem er nun bereits seinen Computer aufgestellt hatte. Er summte leise vor sich hin, war jedoch immer noch nicht wirklich gut drauf. Das war jedoch nichts Neues für ihn. Seitdem der Umzug festgestanden hatte, erlebte er ein absolutes Gefühlstief. Nur wenn er in der Schule oder in Gegenwart anderer war, versuchte er das zu verstecken. Dass sein Zwillingsbruder – seine zweite und wohl auch bessere Hälfte dass schon lange durchschaut hatte, wusste er. Es tat ihm ja auch leid, dass sich Sora so Sorgen um ihn machte… Aber er wusste eben auch nicht wie oder warum er aus dieser Phase finden sollte.
Als er nun die Tür hörte, sah er auf, schloss den Karton uns stellte ihn zurück zu den noch vollen. Nun ging er zur Zimmertür öffnete diese. Sein Bruder war also wieder zu Hause. Er lächelte, hoffte sich jetzt irgendwie für sein unfaires Verhalten in der Schule entschuldigen zu können… Aber da waren doch noch zwei andere Stimmen, welche auch noch von seinem Vater freundlich begrüßt wurden. Seine Mutter hätte dies wohl auch gemacht, wenn sie nicht arbeiten gewesen wäre. Der Blonde seufzte. Das konnte doch nicht wahr sein… Jetzt durfte er den Nachmittag auch noch mit Demyx und Axel verbringen… Andererseits würde ihn das wohl auf andere Gedanken und an andere Orte bringen… Irgendwo hin, wo er sich freier und zumindest etwas glücklicher fühlte.
Und diesen Ort zeigten sie ihm wirklich. Es war ein altes Uhrenhaus, eine Art Wahrzeichen der Stadt. Er wusste nicht genau wie sie ins Innere des Turmes gekommen waren, aber dort fuhr wirklich noch ein Fahrstuhl und als sie oben angelangt waren, standen sie auf einer Plattform neben zwei riesigen rostigen Glocken, unter denen der Blonde hindurch ging, sich dann an den Rand setzte, auf den Marktplatz sehen konnte und in die strahlende Sonne.
So… das war’s von diesem eher kurzen Kapitel…
*nodd*
Jetzt wo ich mir endlich mal richtig Notizen gemacht habe, werden die wohl allgemein etwas länger bzw. kürzer werden…
Dafür weiß ich jetzt endlich wie alles wird!
XD
*das hier sozusagen ein kürzeres Zwischenkapitel is*
Entschuldigte die lange Wartezeit… Aber ich hatte viel zu tun… und ich hab’s auch immer noch…
X_x“ Schule eben…
Ich versuch wieder mehr zu schreiben!
*greez*
~aii~
ゆく <3. [a.k.a] Yuku☆
