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Nie mehr zu leiden

Von der Flucht vor dem Leben
von

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Der Anfang...

Allein saß er auf seinem Bett. Eine ebenso einsame Kerze brannte vor ihm auf dem Tisch, neben ihr ein Brief. Ein Brief von ihm verfasst. Denn sie sollten wissen „warum“...
 

Eigentlich hatte er für den Brief noch Siegelwachs kaufen wollen. Eigentlich. Aber in „Stil“ abzutreten erschien ihm plötzlich nicht länger wichtig.

Er nahm den Dolch in die Hand. Leichter als sonst kam er ihm vor. Voll Abscheu sah er zum letzten Mal sein eigenes Spiegelbild in der kalten Klinge.

Dann trat er vorsichtig in das mit Kreide gezeichnete Pentagramm am Boden, darauf hoffend, dass ihn dieses direkt in die Hölle schicken würde.
 

Er wollte um keinen Preis einen Gott treffen, der ihm seine Fehler im Leben verlas. Um die wusste er selbst doch nur zu gut...

Er wollte in kein „Paradies“ einziehen, um über sein Leben ewig nachzudenken.

Er hasste seine Gedanken.

Er wollte sie löschen, für immer vernichten.
 

Aber weil ihm dies unmöglich war, wollte er sie mit seinen Schreien ersticken.

Wo würde er mehr schreien, als in der Hölle selbst?
 

So stand er da, war nicht wirklich bei der Sache, den Dolch in der rechten Hand, erhellt vom einsamen Schein der einen Kerze. Er hatte die Schönheit des Feuers stets verehrt.
 

Jetzt erschien sie ihm oberflächlich und unbedeutend.
 

Seine Hand schloss sich fester um den Griff der Waffe.
 

Er zögerte.

Aber er konnte jetzt nicht mehr zurück. Dafür war es bereits zu spät.
 

Er stach zu.
 

Erleichtert fiel er zurück, Blut schoss aus der Wunde und er wusste, es würde bald enden.
 

Nie wieder betrogen werden. Nie wieder verraten werden. Nie wieder einsam sein.
 

Doch da erst begriff er.
 

Nie wieder Glück zu empfinden. Nie wieder zu lieben. Nie wieder zu vertrauen. Nie wieder jemandem nahe zu sein.
 

Erst da begriff er.
 

Er hatte einen Fehler gemacht. Es gab kein zurück.
 

Der letzte Rest des Blutes strömte aus seinem von sich selbst verletztem Körper, Sekunden dauerten Menschenleben und er dachte mehr nach, als er jemals getan hatte.

Doch dann kam der letzte Moment und er dachte an sein Leben... Er wollte zurück, was er so leichtfertig vernichtet hatte.
 

Tränen liefen über seine Wangen und er wusste, niemals wieder würde er Glück, Liebe oder Vertrauen spüren können. Er wusste, niemals wieder würde er die Schönheit des Feuers bewundern können. Er wusste, niemals wieder würde er leben.
 

Er starb.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Sadistic_Mao
2008-05-09T17:24:45+00:00 09.05.2008 19:24
*grins*
das erste kapi ist toll
ich weiß,ich bin etwas komisch das ich so denke,aber so schön..
schön beschrieben,was er so denkt als sein leben zu ende geht...
ich les jetzt weiter



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