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Childhood Destiny

- Weisst du noch wie es damals war? - (Reita x Uruha)
von

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Als Kouyou am morgen erwachte, war er alleine... Akira hatte sich am Abend von ihm verabschiedet. Aber versprochen ihn heute wieder besuchen zu kommen. Doch hatte der Brünette jetzt nicht mal mehr eine Chance eine Uhr zu betrachten um die Stunden zu zählen bis sein bester Freund wieder bei ihm war. Er konnte nicht mal mehr sein Handy benutzen, um ihm eine Nachricht zu schreiben, das er ihn vermisste, und das er auf ihn warten würde....

Nein. Statt dessen konnte er einfach nur in seinem Zimmer sitzen, welches immer noch Dunkel war. So Dunkel wie in einer Mondlosen Nacht, wenn man die Hand vor Augen nicht sah. Dabei waren seine Augen doch geöffnet, er spürte wärme auf seiner Haut, also musste die Sonne scheinen.. doch sehen tat er sie nicht. Ein tiefer Seufzer entwich seiner zarten Kehle, eh er die Augen schloss und seinen Kopf senkte... alles tat ihm Weh, sein Kopf.. nein, sogar sein ganzer Körper. Er konnte sich jetzt nicht mal mehr im Spiegel betrachten um vielleicht zu sehen wie schlimm es wirklich um ihn stand. Akira hatte ihm nichts gesagt, hatte gesagt das er so schön wie immer war, dabei hatte Kouyou noch gelacht und ihn als Idioten bezeichnet... er hatte es einfach nicht übers Herz gebracht ihm zu sagen das er in dem Augenblick nichts sehen konnte...

Erst als der Arzt am Morgen bei ihm gewesen war, hatte er das angesprochen.. Eigentlich hätte das nicht sein dürfen. Die Blindheit musste oder konnte nur von einem Überdruck in seinem Kopf stammen oder so etwas ähnliches. Kouyou war zwar Intelligent, aber das was der Arzt erklärt hatte war so kompliziert gewesen, das er es nicht verstanden hatte... aber ihm fehlte auch der Mut nachzufragen, aus Angst das er am Ende doch noch sagte das es von ewiger Dauer war, das es nie wieder weg ging. Er kannte das Gerede der Ärzte. Sie versprachen einem in ihrer seltsam Fremd klingenden Fachsprache, das alles in Ordnung sei, und dabei war es das nicht. Hallo? Er hatte es hier mit einem Teenager zu tun, der grade mal 17 Jahre alt war... meinte er das er es nicht verkraften würde wenn er ihm die Wahrheit sagte? Statt dessen hatte er nur etwas davon gefaselt, das es eine Nebenwirkung sei.. das wenn die Schwellungen zurück gingen, er auch sicherlich wieder sehen konnte.

So ein Unsinn, wer glaubt denn schon daran? Aus lauter Verzweiflung krallte sich Kouyou in das Lacken unter sich fest und presste die Lippen aufeinander. Was würde er nur tun, wenn er jetzt wirklich auf Ewig Blind sein würde? Was würden seine Eltern sagen..? Was würde aus der Schule, seinem Leben werden? Was würde aus ihm und Akira werden? Aki würde sicher keinen Blinden Krüppel an seiner Seite haben wollen, den er immer betreuen musste, auf den er immer aufpassen musste. Allein dieser Gedanke war schon so quälend grausam...

Unweigerlich fanden einige bittere Tränen ihren Weg und tropften auf die Bettdecke, hinterließen kleine Kreisrunde Nasse Flecken... Warum strafte man ihn so? Er war in der Schule ein guter Schüler, eigentlich lies man ihn in Ruhe, weil sie meinten er wäre ein Streber.. nur Aki war immer da gewesen.. der Coole.. der, der einem das lächeln auf das Gesicht zauberte wenn man ihn nur sah. Kouyou schüttelte den Kopf. Er sah ihn vor seinem inneren Auge, eben so wie alles andere, aber er würde es vielleicht nie wieder sehen. Die Wut packte ihn, als er das Kissen hinter sich ergriff und es einfach voller Hass aus dem Bett warf. Er winkelte seine Beine an, spürte den ziehenden Schmerz in seiner Hüfte und riss erschrocken darüber die Augen auf.. sein ganzer Körper zitterte, als er sich auf die Seite fallen lies... „Es.. tut weh...“ wimmerte er leise und verzweifelt.. aber niemand war hier um seine Verzweiflung und den Schmerz zu lindern... er war alleine...
 

Erst am Späten Nachmittag wurde er wieder wach. Aber um ihn herum war es immer noch Still. Langsam machte es ihn unruhig. Wenn man nichts sehen konnte, war das Leben mit einem Schlag trostlos. Man konnte glatt verzweifeln. Wie fanden sich andere nur zurecht die Blind wurden? Lief das ab, in verschiednen Stadien? Gott das Leben war einfach nur Grausam zu ihm. Ein leises seufzen glitt über seine Lippen, eh ihn jemand an der Wange berührte. „Hey Kouyou.. na auch wach?“ Auf die Lippen des Angesprochenen legte sich ein zartes lächeln, und er setzte sich leicht auf. „Aki... Ich hab dich grade gar nicht bemerkt.. entschuldige!“ Ein verlegenes lächeln war es, das sein Gesicht zierte, und er versuchte möglichst so zu tun, als wäre nichts. Sachte nahm er die Hand des blonden, drückte sie leicht. „Macht nichts.. du hast so tief geschlafen, ich wollte dich nicht wecken!“ Ein leichtes kribbeln überkam ihm, als er spürte wie das Gesicht seines Freundes dem seinen näher kam. Wie aus Reflex schloss er die Augen, als sich diese weichen und warmen Lippen auf die seinen legten. Wie gerne hätte er ihn jetzt gesehen, wie gerne hätte er sein lächeln gesehen. Aber er wollte ihm auch keinen Kummer bereiten, auch wenn es grade mehr als nur schmerzte... Warum tat seine Anwesenheit so weh? Es gab keine Antwort auf diese Frage. Aber vielleicht lag es einfach daran, das er ihn nicht belügen wollte.. es aber musste, weil er nicht wollte das Akira ihn alleine lies. Denn dann hatte er wirklich keine Chance mehr.

Erst nach einigen Augenblicken lösten sie sich von einander, und Kouyou lächelte während er auf die Bettdecke hinab schaute, seine Hände darin vergrub... Eigentlich war er froh nicht mehr alleine zu sein. „Deine Eltern waren vorhin hier..“ Schlagartig richtete sich sein Blick wieder auf. „Wirklich?“ In seiner Stimme klang deutlich Skepsis mit, da er nach dem ganzen Stress nicht wirklich daran geglaubt hatte, das seine Eltern die Zeit fanden ihn zu besuchen...

Sicherlich wussten sie bereits was los war, hatten sie Aki etwas gesagt? „Und.. haben.. sie was gesagt?“ fragte er zögernd nach, weil er sich doch etwas Gedanken darum machte, doch Aki schüttelte nur den Kopf und verneinte das ganze.... Ein leises seufzen kam über seine Lippen. Für eine Zeit schwieg er einfach, keiner von ihnen sagte ein Wort. Warum mit einem mal diese Stille herrschte wusste niemand, aber sie war einfach da.. Egal wie schwer die nächste Zeit werden würde, egal was die Zukunft brachte, noch wollte und konnte er ihm die Wahrheit nicht sagen. Auch wenn es bedeutete, das er ihm vielleicht weh tun musste, das er ihn noch mehr verletzte als mit dieser Gelogenen Liebeserklärung... musste die Grausame Wahrheit doch vorerst ein bitteres Geheimnis bleiben. Bis der Zeitpunkt gekommen war, das er es sagen konnte ohne Angst davor zu haben alleine da zu stehen. Vielleicht rängte sich bis dahin ja auch alles wieder von alleine ein. Vielleicht konnte er bis dahin ja auch wieder sehen? Er durfte jetzt die Hoffnung nicht aufgeben, und musste um ihn kämpfen.

//Ich will wenigstens noch ein mal sein warmes lächeln sehen...// dachte er, als er sich etwas vor beugte, und seinen Kopf an die starke Schulter des Anderen lehnte... wenigstens für einen Augenblick wollte er nicht das Gefühl haben verlassen worden zu sein, einsam zu sein. Denn die Hölle würde erst noch kommen wenn er nach Hause kam... und davor fürchtete er sich am meisten.
 

Jeder Tag verlief an sich immer gleich... jeden Morgen kam der Arzt, erkundigte sich nach ihm, informierte ihn über die weiteren Vorgehensmaßnahmen, besprach mit ihm, wie es zukünftig weiter gehen würde. Bisher war sein Sehvermögen leider nicht zurück gekehrt.. bisher war er immer noch blind, doch fanden die Ärzte keine Körperlichen Ursachen dafür. Ob es an etwas anderem lag? War es seine Psyche die Blockierte? Die Psyche des Menschen war ein Komplexes Wesen, die oft vermag Dinge zu verändern, die niemand sonst beeinflussen konnte. Vielleicht stand der Junge unter einem Extremen Druck, Stress und litt auch unter Depressionen? Vielleicht lastete er sich mehr auf, als er es zugab, oder man ihm ansah. Es gab nur eine letzte Möglichkeit.. ihn in eine Reha-Klinik zu Schicken, um zu sehen ob sich sein Zustand dort bessern würde. Aber vorerst bedeutete dies, er müsse warten.. einige Tage vielleicht, bis er bereit war dorthin zu reisen. Denn hier konnten die Götter in weiß nichts mehr für ihn tun. Seine Wunden verheilten langsam, nur die gewaltige Wunde an seiner Hüfte war nach wie vor Entzündet und würde eine hässliche Narbe hinterlassen... aber all das war nichts im Vergleich zu der Narbe in seinem Herzen, die ihn so schwer belastete, aber nach der niemand fragte. Akira war gestern auch nicht gekommen.. er hatte lernen müssen, für eine wichtige Prüfung. Kouyou würde das alles nachholen müssen, wenn sein Zustand denn wieder besser werden würde. Aber noch bezweifelte er dies einfach... es würde nicht mehr besser werden.. nie mehr. Er hasste sich selber dafür, das es anscheinend keinen Grund gab warum er nichts sehen konnte. Als seine Eltern gestern hier gewesen war, hatte er seine Mutter weinen gehört, aus Verzweiflung. Jetzt wurde er auch noch zu einer Last für seine Familie, die eh zerrüttet und kaputt war. Sicher würde es nicht lange dauern, eh sie anfingen ihm die Schuld für all ihre Probleme zu geben, und das seine Mutter dann wieder damit anfing das sie wegen ihm zu nichts mehr Zeit hätte. Bisher waren seine Schwestern immer der Grund gewesen.. bisher hatte sie wegen ihnen immer geweint, und ihn kaum beachtet. Doch kam es seine Mutter sicher gelegen, nun einen Blinden Sohn zu haben, den sie als ausrede für ihre Probleme missbrauchen konnte. Leicht schnaubte er, während er darüber nachdachte... Sein Vater ergriff sicher auch keine Partei für ihn. Er war zwar immer mit zu Besuch gekommen, hatte aber nie etwas gesagt.. kein Wort war über seine Lippen gekommen.. warum auch? Kouyou war eh nur der Außenseiter in seiner Familie, wo er sich doch grade jetzt den Halt wünschte. Aber wenn er wirklich in die Reha gehen konnte, dann würde er dort vielleicht seine Ruhe haben. Vielleicht brachten sie ihm dort auch Dinge bei, die er für die Zukunft gebrauchen konnte.. vielleicht konnte er dann zu Aki ziehen und all dem entkommen..
 

Und es kam ja auch beinah so, wie er es sich ausgemalt hatte. Als seine Eltern ihn wenige Stunden später abholten, sprachen sie mit ihm kein Wort. Dabei wäre grade das mehr als wichtig gewesen. Das war seine Orientierung, das war seine Hilfe, aber die bekam er nicht. Gaben sie ihm jetzt etwa noch die Schuld an dem ganzen? Als das Auto letzten Endes zum stehen gekommen war, suchte Kouyou nach dem Türgriff, und öffnete die Tür. Es war ein komisches Gefühl aus dem Auto auszusteigen, und nicht zu sehen wohin man ging. Leicht tastete er zur Seite, suchte nach einer Hand die ihn führte. Aber seine Eltern stiegen erst einige Momente nach ihm aus.. und er versuchte sich wenigstens etwas zu Orientieren. Der Boden vielleicht.. wie ein Hilfloses Kleinkind tastete er mit den Füßen nach dem Asphalt der zu ihrem Haus führte.. Aber alles war so schwer zu Unterscheiden.. doch spürte er mit einem mal die kräftigen Arme seines Vaters. „Mach langsam Junge..“ Seine sonst so kräftige Stimme klang schwach und Müde.. und eben so besorgt, und er hielt seinen Sohn am Arm, um ihn zu führen, während seine Muttern ihnen anscheinend in einem Gewissen Abstand folgte. Kouyou sagte nichts, er schwieg sich eher darüber aus was er grade dachte.. Er wollte nicht behandelt werden wie ein Krüppel der nichts mehr konnte, aber solange er noch nicht gelernt hatte wie er mit seiner Erblindung umging, musste er sich wenigstens etwas auf seine Familie verlassen, auch wenn er wusste das er dort eher verlassen wurde. Für einen Moment sah er auf zum Himmel.. die Sonne musste wohl scheinen, weil es sich auf seinem Gesicht sehr warm anfühlte. //Aki... ich brauche dich...// dachte er nur, aber er wusste genau, das er seinem Freund noch weniger eine Last sein wollte... als seiner Familie....
 

So viele Tage war sein Platz in der Schule nun leer geblieben. Die Anrufe seines besten Freundes blieben stets unbeantwortet. Eben so wie SMS die er ihm immer wieder auf sein Handy schickte. Hasste er ihn? War etwas vorgefallen? Dabei hatte er ihn im Krankenhaus noch jeden Tag besucht, sofern es ihm möglich gewesen war.

Doch jetzt saß er in der Schule, die letzte Stunde neigte sich grade ihrem Ende zu. Er hatte seinen Kopf auf seine Hand gelegt, starrte abwechselnd von dem Leeren Platz zum Fenster und wieder zurück. Heute musste er zu ihm gehen. Wut staute sich in ihm an, weil Kouyou ihn einfach so ignorierte. Das konnte nicht möglich sein, wo Akira endlich gedacht hatte, das sie sich nun wirklich liebten.. ein Paar werden würden. Aber wieso dann diese kalte Behandlung? Warum reagierte er nicht mehr? Oder ging es ihm am Ende so schlecht, das er sich deswegen nicht melden konnte? Immer wieder versuchte sich der blonde eine Ausrede zu suchen die das verhalten seiner einzigen Liebe erklärte. Aber je mehr er begann darüber nachzudenken, um so dümmer wurden die Ausreden.

Das schrille Klingeln der alten Schulglocke lies ihn aus seiner Lethargie erwachen und zusammenzucken. Die Schule war vorbei, und er hatte nicht mal mehr etwas vom Unterricht mitbekommen. Alles schien ihm egal zu sein, nichts war mehr von Bedeutung... außer Kouyou. Es musste doch einen Grund geben....

Langsam erhob er sich von seinem Platz, packte wie in Trance seine Tasche und hörte auch nicht mehr auf die Worte seiner Mitschüler, die sich grade Wild unterhielten und sich für den Nachmittag verabredeten. Er wandelte durch die Masse an Schülern, wie als wäre er gar nicht anwesend, als wäre er kein Teil von ihnen. Schlicht und ergreifend ein Geist der einfach durch die Gegend wandelte, weder Zeit noch Raum vernahm, keine Worte mehr hörte. Alles neben ihm bewegte sich so langsam, und er selber war so verzweifelt das er nicht mal mehr registrierte, das er jemanden auf seinem Weg anrempelte. Er merkte zwar die Berührung, aber nicht wer es war.. hörte auch seine Stimme nicht, als der kleinere ihn ansprach.

Doch im Endeffekt lies er auch ihn einfach stehen... Takas Blick folgte Akira musternd, so wie er es in letzter Zeit – und grade nach den Geschehnissen – immer tat. Er hatte Angst das er ihm nie wieder in die Augen sehen konnte.. aber momentan war eher ein anderes Gefühl da. Er machte sich sorgen um den Älteren, der momentan aussah als wäre er dabei zu zerbrechen. Kouyou.. der Brünette Streber war seitdem ja auch nicht mehr hier gewesen, und Taka gab sich noch immer die Schuld an alle dem, wobei er mit dem ganzen Wirklich nichts zu tun gehabt hatte.. aber so weit wollte er nie gehen, das er dem Menschen weh tat.. der nun mal unweigerlich der beste Freund seiner einzig unerreichbaren Liebe war. „Suzuki-san...“ wisperte er nur leise und streckte den Arm in seine Richtung aus, aber erreichen konnte er ihn nicht.
 

Akira war auf seine eigene Art Blind geworden. Er sah die Welt um sich herum nicht mehr.. er sah die anderen Menschen nicht mehr. Getrieben von seinen eigenen Gedanken, von seiner Wut und seiner Trauer, wollte er nun endlich eine Antwort einholen. Er kannte den Weg auswendig den er zu gehen hatte, lies sich von seinen Füßen tragen, während seine Haltung die eines verängstigten Jungen war. Die Schultern hingen beim gehen hinab, sein Blick gesenkt, während er immer weiter nach seiner Wunschantwort kramte. Vielleicht gab Kouyou ihm aber auch nun ganz dreist einen Korb.. aber warum hatte er dann gesagt das er ihn eben so liebte? Vielleicht definierte er Liebe ja anders?

Sein Blick richtete sich auf, als er sein Ziel erreichte, und sich seine Hand an das Kühle Metal des Tors legte, und er es wie alltäglich öffnete und hinter sich wieder Schloss. Er war diesen Weg so oft gegangen, doch nie war es ihm so schwer gefallen wie jetzt. Sein Herz raste, als er die Haustür erreichte und die alte Klingel betätigte und auf Einlass hoffte.

Es dauerte einige Augenblicke, eh sich die Tür öffnete, und die eben so von Stress gezeichnete Frau die Tür öffnete und ihn mit einem doch etwas irritiertem Blick ansah. „Akira-kun?“ gab sie nur leicht von sich, und der Angesprochene versuchte daraufhin zu lächeln, was ihm mehr schlecht als recht gelang. „Ist.. Kouyou da?“

Man sah ihr deutlich an, wie sie kurz nervös auf ihren Spröden Lippen herum biss, und etwas mit einer Hand an ihrer Schürze herum zupfte wie als müsse sie nach einer passenden Antwort suchen.. Sie brauchte viel zu lange, in seinen Augen war das mehr als seltsam. Aber dann wand sie ihren Blick ab, trat bei Seite und sah die Treppe hinauf. „Er ist in seinem Zimmer... komm ruhig herein. Vielleicht muntert ihn dein besuch etwas auf?“ Das klang ja bereits so, als wäre wirklich etwas im Argen, als wäre etwas nicht in Ordnung, und Akiras Sorge stieg mit jedem Schritt den er ging, den er dem Zimmer seines Geliebten näher kam. Kouyous Mutter hatte ihn eben so nicht mehr angesehen, hatte nur die Tür geschlossen und war mit einem seufzen und schweren Schritten den Flur entlang gegangen.

Das Haus wirkte Stiller als Sonst. Grade wo Kouyou immer sagte, das sich seine Familie in letzter Zeit nicht besonders gut verstand. Was ergab das jetzt? Die Luft war seltsam Drückend, und wirkte fast Finster, als er vor der Tür seines besten Freundes zum stehen kam.
 

Der Mut verlies ihn. Niemals zuvor hatte er sich so schlecht gefühlt, wenn er zu ihm gehen wollte. Was sollte er ihm sagen? Was nur? Immer wieder hob er seine Hand um anzuklopfen, kam aber keinen Schritt weiter, sondern fühlte sich eher als würde er immer weiter zurück geworfen werden. Heftig schüttelte er den Kopf, überwand sich schließlich selber und klopfte an... doch keine Reaktion. Ein erneutes Klopfen.. Schlief er? ... keine Reaktion... Wieder klopfte er, eh er die Zaghafte Stimme des Anderen hörte, und darauf hin die Tür öffnete.

Doch das Bild was ihn erwartete war so ungewohnt. Kouyou saß in einem halb abgedunkeltem Raum auf seinem Bett, starrte wohl aus dem Fenster. Er wirkte Blass und Krank.. auch wenn er längst nicht mehr so viele Verbände trug wie in den ersten Tagen im Krankenhaus.

Die Tür schloss Akira mit einem leisen knarren, und trat dann an sein Bett. „Kouyou.. ich habe mir sorgen um dich gemacht...“ fing er schließlich an, und lies sich sogleich auf dem Bett des Brünetten nieder, suchte nach seiner Hand und drückte sie sanft, sah ihn an. Aber Kouyou reagierte nicht, blieb still sitzen und starrte weiter vor sich hin. „Tut mir leid Aki...“ presste er zwischen seinen blassen Lippen hervor und senkte seinen Blick. Das „Tut mir leid“ tat in diesem Augenblick wirklich weh. Warum entschuldigte er sich? Wofür?
 

„Geht es dir denn besser?“
 

„Nein...“
 

„Hm... oh..“
 

Irgendwie war die Stimmung grade wirklich drückend, und Akira versuchte nicht nur sich zu beruhigen in dem er Kouyous Hand sanft streichelte, sondern auch sein Gegenüber, der so ganz anders.. so verloren wirkte. Doch die Hand verkrampfte sich, und Akira spürte nur, wie sie ihm entzogen wurde. „Lass das.. ich will das jetzt nicht...“ Erschrocken über die Wucht dieser Schwach geflüsterten Worte zuckte Akira zurück und starrte Kouyou an. „Was?“ gab er etwas entsetzt von sich und packte sein Gegenüber an den Schultern, sorgte dafür das er ihn ansehen musste, aber wieder wich Kouyou seinen Blicken aus. Wieso tat er das? Wieso sah er ihn nicht an.. wieso diese Worte. „Kouyou was ist los mit dir? Warum weichst du mir aus.. warum ignorierst du mich?... was zum Teufel ist los mit dir?“ Doch der angesprochene presste nur seine Lippen aufeinander, sagte nichts... schüttelte nur leicht den Kopf... erst nach einigen Augenblicken wisperte er leise.. „Es.. ist nichts.. ich.. will nur meine Ruhe...!“

Mit jedem Wort das er Sprach, stieg die Wut in Akira.. und seine Hände die bis grade noch auf den Schultern seines Freundes gelegen hatten rutschten Tiefer und packten ihn am Kragen seines Hemdes... eh er sich vorbeugte, und ihm einen mehr als verzweifelten Kuss auf die Lippen presste.. ohne Liebe, ohne Gefühl, einfach nur reine Verzweiflung. Doch eben so schnell wie er ihn geküsst hatte, lies er wieder von ihm ab.. sah ihn an.

„Du kannst nicht erst sagen.. das du mich ebenfalls liebst... und mich dann so kalt Abweisen. So läuft das nicht.. so geht das nicht..“ Seine Stimme bebte vor Erregung, und er zitterte am ganzen Körper, während er hoffte das Kouyou das alles wiederlegen würde, das er sich ihm in die Arme warf und um den Halt bat den er anscheinend zu dringend zu brauchen schien.

„Du siehst mir nicht mal in die Augen.. dann sag es mir kalt ins Gesicht das du mich nicht liebst und brich mir nicht immer wieder das Herz!“ Es war nun mal die Wahrheit. Diese Ignoration.. dieses nicht mit ihm reden.. das war wirklich etwas, das ihm das Herz brach, das ihn so sehr Verletzte, wo er alles für Kouyou tat. Er liebte ihn, von ganzem Herzen, wollte nichts mehr als das diese Liebe endlich erwidert wurde.

Warum musste er ihn nur immer wieder so verletzten? Warum konnte nicht endlich mal etwas Positiv verlaufen? WARUM?
 

„Kouyou... ich bitte dich.. sag doch was...!“
 

Das waren die letzten Verzweifelten Worte mit denen er versuchte an die Vernunft und an den Verstand des Anderen zu appellieren, doch scheinbar schien er ihn gar nicht zu erreichen, egal was er versuchte.. egal wie verzweifelt er mittlerweile klingen musste. „KOUYOU!“ Er schüttelte ihn leicht.. als er endlich eine Reaktion bekam, und Kouyou seinen Kopf für einen Augenblick anhob, und seine zarten Lippen öffnete um etwas zu sagen.

“Geh... geh und... l.. lass mich jetzt einfach alleine...!“ Kalte Tränen waren es, die seine Wangen hinab flossen, und dabei feine silberne spuren auf der blassen Haut hinterließen. Die Hände seines Gegenübers, die sich zuvor noch in sein Hemd gekrallt hatten verloren ihren Halt und sanken Kraftlos nieder. Akira senkte seinen Blick, sah den Brünetten nicht mehr an.

„Das wars dann also.. ich trete aus deinem Leben.. es wird nie wieder ein wir geben!“

Mit diesen Worten erhob er sich und wand sich um, ohne ihn noch ein mal anzusehen. Sonst hätte er die Leere in seinen Augen gesehen, sonst hätte er die Tränen gesehen, die unweigerlich immer noch ihren Weg suchten. Kouyou bewegte sich nicht. Er saß einfach da, rührte sich nicht. Die Schritte des anderen entfernten sich... Und als er die Tür seines Zimmers zuknallen hörte, begann sein Körper zu zittern und er sackte langsam in sich zusammen und weinte stumm seine Tränen weiter.

Als würde ihm das nicht das Herz brechen. Sie waren immer zusammen gewesen, Freunde die alles geteilt hatten, Freunde die durch Dick und Dünn gegangen waren. Er hatte ihm sein Leben zu verdanken. Aber Akira war zu stolz um zu sehen, das Kouyou grade dabei war zu zerbrechen. Das er keine Chance mehr in seinem Leben sah, solange er sein Augenlicht nicht zurück hatte. Doch alle verschwiegen es seinem besten Freund, niemand wagte ihm die Wahrheit zu sagen, aus Angst er würde überreagieren. Und nun waren beide Herzen gebrochen... Es würde kein „Wir“ mehr geben....

Zittern hob er mit letzter Kraft seine Hände und legte sie auf sein Gesicht, verbarg schluchzend sein Geschwächtes Antlitz und wisperte nur eines :
 

“Akira... lass mich nicht im Stich....“



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  -shiyuu
2008-05-25T14:17:09+00:00 25.05.2008 16:17
das ist so traurig ;o;
*wainz*
mach dass es wieder besser wird~!
Von: abgemeldet
2008-05-22T22:14:48+00:00 23.05.2008 00:14
gibt es das wort ignoration? Oo
adjektive und verben schreibt man klein
ansonsten: idioten >_< alle beide *aufreg*
Von:  litzebitz
2008-05-21T17:40:31+00:00 21.05.2008 19:40
kann man da echt erblinden?
ich glaub dir das ja weil du dich ja irgendwie da auskennst...glaub ich halt.
Das wusste ich gar nicht oO

Von:  teufelchen_netty
2008-05-19T17:42:10+00:00 19.05.2008 19:42
boar reita du baka -.-
vielleicht sollte man mal länger als eine minute nachhaken..
aber kouyou kann man natürlich gut verstehen


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