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Shikamaru Shippuuden - Frauen sind mühselig

Wenn Wind und Schatten aufeinander treffen...
von

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Unser Gast, die Furie

"Was für eine Zicke", dachte ich mir, als Temari mehr oder weniger aus dem Lehrerzimmer rauschte. Hatte ich denn was Falsches gesagt? Irgendwie verstehe ich diese Frauenwelt nicht. Auch wenn ich zugeben musste, dass Temari doch anders war als die meisten typischen Frauen. Dennoch trug sie genug Eigenschaften in sich, die sie von den anderen Weibern kein bisschen unterscheiden würden. Warum muss es in den Frauenzimmern auch immer so kompliziert aussehen? Man kann machen, was man will, man macht es grundsätzlich falsch. Dabei hab' ich nicht mal was dagegen, wenn sie mir bei der Arbeit zusieht, solange sie nicht wieder ihre Nase über mein Tun rümpft. Das ist immer das lästigste an ihr, wenn sie sich über mich lustig macht. Wobei ich mittlerweile ganz gut damit klarkomme. Mit der Zeit habe ich auch gelernt, ihre abwertenden Kommentare geschickt zu kontern. Dennoch ist es etwas anderes, wenn ich dabei auch noch vor der gesamten Klasse stehe. Wie lästig. Warum kreuzen sich unsere Wege eigentlich immer wieder? Das ist wirklich fast schon mysteriös.
 

Wenn ich zurückblicke, wie wir uns kennenlernten. Damals hatte ich fast schon Angst vor ihr und ihrer Erscheinung. Wobei es weniger direkt ihr Aussehen war, welches mir ein wenig Gänsehaut verschaffte - anders als bei Gaara, wo sein Aussehen zudem noch angsteinflößend war -, sondern mehr ihre Ausstrahlung, ihr debiles Grinsen und ihre unglaublich skrupellose Kampfweise. Allein der Gedanke daran, wie sie Tenten in den Prüfungen und später Tayuya kalt gemacht hatte, versetzte mir manchmal einen kalten Schauer über den Rücken. Ich wusste, diese Frau war gefährlich. Es war mir auch ziemlich unangenehm, als ich erfahren habe, dass ich gegen sie kämpfen müsste. Nicht nur, dass so skrupellos war, sie war zudem eben eine Frau. Und ich hab' eben so meine Prinzipien, was Frauen angeht. Ich hatte schon das Pech in den Vorrunden gegen ein Mädchen kämpfen zu müssen. Das Glück meinte es echt nie gut mit mir. Wobei mich Temaris Fähigkeiten doch ein wenig überrascht haben. Im Prinzip war ich eher darauf vorbereitet, dass sie kurzen Prozess mit mir machen wollte. Unachtsamkeit, Ungeduld, Konzentrationsschwäche. Das waren Dinge, die ich im Kampf sicher ausgenutzt hätte. Doch bis auf ihre Ungeduld zeigte sie sonst kaum irgendwelche Schwächen. Sie behielt durchgehend einen kühlen Kopf, konnte ihre Lage hervorragend analysieren und schmiedete einen ziemlich guten Plan. In einem richtigen Kampf hätte sie mich sicher kalt gemacht. Das war auch der Grund, warum ich am Ende aufgab. Sie besaß eben einen unheimlich scharfen Verstand und hatte zudem mehr Ausdauer als ich. Sie war mir in dem Punkt einfach überlegen. Mich wunderte es schon ein wenig, dass sie es nicht auch zum Chuunin geschafft hatte. Wahrscheinlich waren die Bestimmungen in Suna ein wenig anders. Wer weiß.
 

Jedenfalls hat sich seitdem unser beider Sichtweise gegenüber dem anderen wohl auch ein wenig geändert. Ich denke, ich finde sie nicht mehr ganz so furchteinflößend wie früher. Sie kann sogar richtig nett sein. Ich gebe es auch nur ungern zu, aber ich bin ihr wirklich unheimlich dankbar, dass sie mir damals im Kampf gegen die fünf Sound-Ninja zur Hilfe kam. Auch wenn sie nur den Befehl ihres Dorfes befolgt hatte, aber irgendwie hatte ich das Gefühl, dass sie mir in dem Moment sogar richtig gerne geholfen hatte. Ob sie das nun aus reiner Nächstenliebe tat oder nur um mir zu beweisen, dass sie sehr wohl gegen mich anstinken konnte sei mal dahin gestellt. Irgendwann muss ich mich mal dafür revangieren. Es ärgerte mich schon hin und wieder, dass mir eine Frau zur Hilfe kommen und mich beschützen musste. Wenigstens konnte ich ihr ein wenig helfen, als sie hier war und wir uns um die ganzen Prüfungsvorbereitungen kümmern mussten, auch wenn das kein Vergleich zu dem ist, was sie für mich getan hatte. Aber es ist immerhin das Mindeste, was ich seinserzeit für sie tun konnte. Ich war wirklich bemüht, meinen Job so Ernst wie möglich zu nehmen, zeigte ihr alles, begleitete sie überall hin und...

...

Warum dachte ich eigentlich über all dies nach? Zeigte sie mir eben nicht die kalte Schulter? Irgendwie merkwürdig. Wie auch immer. Der Unterricht ging bald los und ich musste erstmal einen Blick auf Irukas Stundenplan werfen, um zu wissen, wann genau ich denn nun seine Stunden vertreten musste. Wahrscheinlich gingen heute meine ganzen Freistunden flöten. Wie lästig. Also, in den ersten beiden Stunden hatte ich Kunaitraining, das stand schonmal fest. Irukas Stunden fanden in der dritten und vierten Stunde statt. Die restlichen Stunden übernahmen meine Kollegen. Gut, das konnte ich noch einigermaßen verkraften. Dann wollen wir mal auf's Schlachtfeld. Ich hoffte nur, dass die Kids heute mal auf das hörten, was ich ihnen sagte. Okay, das hoffte ich eigentlich täglich und meist waren meine Hoffnungen vergebens. Daran hatte ich mich auch schon so ziemlich gewöhnt. Am Trainingsplatz angekommen, hatte sich auch schon die Rasselbande versammelt und wie immer waren erstmal alle außer Rand und Band. Oh Mann, warum konnten sich diese Bälger nicht mal wie vernünftige Menschen verhalten? Meine Mutter rastete immer schier aus, wenn ich nicht das tat, was sie wollte. Genossen diese Kinder überhaupt eine gute Erziehung? Manchmal zweifelte ich doch sehr stark daran. Naja, das musste ich jetzt irgendwie in den Griff bekommen. Also formte ich ein paar Fingerzeichen, versuchte die gesamte Kinderschar in meinem Blickfeld zu behalten und ließ schließlich meine Technik los: "Kagemane no Jutsu!"

Sogleich breiteten sich meine Schatten in sämtliche Richtungen aus, immer darauf bedacht, jeden einzelnen darin einzufangen. Gesagt, getan. Vor mir standen nun ein ganzer Haufen regungsloser Kinder. Das war zur Abwechslung mal ein recht angenehmer Anblick, auch wenn mich nun etliche wütende Augenpaare anstarrten.

"Hey, lass uns gefälligst frei!", maulten mich auch schon die Rotznasen an.

"Gerne, wenn ihr euch auch wie Menschen benehmt und nicht wie Affen", gab ich grummelnderweise wieder. "Wir befinden uns hier auf dem Trainingsplatz und diese Waffen sind übrigens kein Spielzeug. Also benehmt euch gefälligst."

Mir war klar, dass mich die Kleinen wieder nicht so recht ernstnehmen würden, aber wenigstens konnte ich vorerst meine Schatten von ihnen lösen und mit dem Unterricht beginnen. Hach, wo ist nur die gute Erziehung der Kinder von heute geblieben? Eins weiß ich ganz sicher: Sobald ich einmal Kinder haben werde, werde ich dafür sorgen, dass sie wenigstens ein wenig Respekt Erwachsenen gegenüber zeigen. Auch wenn ich noch nicht so wirklich weiß, wie ich das machen soll. Ich schaffe das ja noch nicht mal bei der Brut hier, die vor mir steht. Irgendwie hatte ich dadurch schon hin und wieder meine Bedenken, ob ich jemals in der Lage sein würde, ein guter Vater zu sein. Aber daran wollte ich jetzt eigentlich noch nicht denken. Schließlich bin ich ja noch jung und werde sicherlich noch einiges dazulernen. Hoffe ich zumindest.
 

Nichtsdestotrotz lief der Unterricht einigermaßen reibungslos ab. Zwar schienen die Kids immer noch etwas sauer auf mich zu sein, dass ich sie mit meinen Schatten überrumpelt habe, aber wenigstens tanzten sie mir vorerst mal nicht zu sehr auf der Nase rum. Das war doch schonmal etwas, auch wenn sich das bis morgen wieder geändert hatte. Das ist schon eine ziemlich lästige Angelegenheit. Jedenfalls waren die ersten beiden Stunden rum und nun kamen wir wohl zum anstrengensten Teil des heutigen Tages: Irukas Vertretungsstunden. Und nicht nur das: Unsere überaus freundliche Botschafterin aus Suna würde mir auch noch dabei zusehen. Ich hoffe nur, sie hält während des Unterrichts ihren Schnabel. Ich habe keine Lust, mich noch lächerlicher machen zu lassen, als ich es eh schon die ganze Zeit unbeabsichtigt tue. Manchmal frage ich mich wirklich, warum ich mir all das hier antue. Wie auch immer. Mein Weg führte mich erstmal ins Foyer des Schulgebäudes, wo ich unseren reizenden Blondschopf auch schon vor dem schwarzen Brett stehen sah.

"Da bin ich", sagte ich im nüchternen Ton, während ich langsam auf sie zuging. Sie zuckte leicht zusammen und drehte sich schließlich auch zu mir um, wobei sie mich erstmal etwas überrascht anblinzelte.

"Ja, wurde auch Zeit", sprach sie etwas ausdruckslos. Was heißt denn hier 'wurde auch Zeit'? Meine letzte Stunde ist erst vor zwei Minuten zu Ende gegangen.

"Also? Können wir?", fragte sie anschließend. Ich nickte nur und ersparte mir weitere Kommentare. Das würde sonst nur noch mühseliger werden. Und mein Tag war jetzt schon mühselig genug, dabei hatte ich noch nicht mal die Hälfte von selbigen rum. Ich hatte auch irgendwie das ungute Gefühl, dass es heute mit Sicherheit noch Stress geben würde. Ja, sowas konnte ich immer schon vorher riechen. Hier kam definitiv noch etwas auf mich zu. Oje, hoffentlich machte sie keinen Ärger.
 

Wir begaben uns also erstmal zu der Klasse, die Iruka normalerweise um diese Uhrzeit unterrichtete. Das Klassenzimmer lag am Ende des Flurs und wir konnten bereits auf halben Wege dahin den Lärm hören, den diese lästigen Bälger verursachten. Es war immer wieder das Gleiche. Echt nervig. Als wir schließlich das Klassenzimmer betraten, war keines der Kinder auf seinem Platz, Müll lag überall rum und anscheinend schienen sie uns noch nicht mal wirklich bemerkt zu haben. Ich hasste es, meine Stimme erheben zu müssen, das zerrte immer so sehr an den Stimmbändern.

"So, Leute, jetzt beginnt der Unter-"

Gong. Warum muss die Glocke auch ausgerechnet jetzt klingeln, wo ich versuchen wollte, wenigstens etwas respektvoll den Kindern gegenüber zu wirken? Das gab meiner Moral gleich nochmal einen Dämpfer. Als würde ich heute nicht schon genug mit Füßen getreten. Seufzend begab ich mich also erstmal zum Schreibtisch, legte Irukas Ordner ab und versuchte erneut etwas Ruhe in das Klassenzimmer reinzubringen: "Setzt euch doch mal hin! Ich habe euch einen Gast vorzustellen."

In dem Moment griff ich nach dem Stuhl vor meinem Pult und trug ihn in eine Ecke, wo Temari alles wunderbar beobachten konnte - auch wenn mir etwas mulmig bei dieser Angelegenheit wurde. Aber da musste ich jetzt durch.

"Sie kommt aus Suna", sprach ich weiter. "Und sie kann ziemlich böse werden, wenn ihr nicht lieb seid."

Okay, das konnte ich mir an der Stelle einfach nicht verkneifen und um dem ganzen mehr Wirkung zu zeigen, schenkte ich Temari auch einen recht respektvollen Blick, auch wenn sie von meinen Vorstellungskünsten im Augenblick nicht sonderlich begeistert schien. War mir aber gerade auch egal, denn irgendwie schien das die Kinder genauso wenig zu beeindrucken.

"Glaube ich nicht!", hörte ich auch schon eines der Kinder rummucken. "Doofmann! Wo ist Iruka?"

Doofmann. Hach, wie ich diese Kinder liebe.

"Der hat zu tun", gab ich als Erklärung. "Darum unterrichte ich heute zwei Stunden lang."

Und wehe da hat jetzt jemand was dagegen.

"Aber jetzt hört doch mal unserem Gast zu, sie wollte sich gerade vorstellen."

Das war sodann ihr Auftritt, wenn auch nur für kurze Zeit. Zugegeben, in dem Moment wäre es mir lieber gewesen, sie hätte die ganzen zwei Stunden gehalten. Dieses ungezogene Pack war echt eine Plage.

"Hallo, Kinder", sprach sie, während sie sich hinter das Pult begab und mit einem ungewöhnlich freundlichem Lächeln in die Klasse blickte. "Mein Name ist Temari und ich bin eine Botin aus Suna. Ich bin heute hier, um mal zu sehen, wie der Unterricht hier in Konoha so funktioniert. Unser Schulsystem hat noch nicht sehr lange Bestand, weswegen wir uns gerne ein paar Tipps von unseren Freunden holen wollen. Ich werde also ein bisschen beobachten, wie ihr euren Unterricht aufbaut und gestaltet. Lasst euch von mir nicht stören. Und wenn ihr Fragen zu mir oder zu unserem Land habt, könnt ihr gerne zu mir kommen."

Eine kurze Verbeugung und schon setzte sie sich mit einem Notizblock sowie einem Stift bewaffnet auf den Stuhl. Es ist schon seltsam, dass sie nicht erwähnt hat, dass sie die Schwester von Gaara, dem Kazekagen, ist. Vermutlich mochte sie es nicht, wenn man sie darauf ansprach. Kann ich auch verstehen. Wer will auch schon nur wegen seiner Familienmitglieder ein hohes Ansehen genießen? Ich mochte es auch lieber, wenn man mich wegen mir und dem was ich tat respektierte, auch wenn ich darin in letzter Zeit eher weniger Erfolg hatte.
 

Dann wollten wir mal ans Werk. Vielleicht klappte es heute mal ausnahmsweise. Ich schlug also den Ordner auf und versuchte mich an das zu erinnern, was Iruka mir sagte. Das heutige Thema war also 'Disziplin und die Ninjaregeln'. Das wohl trockenste Thema von allen. Wie lästig.

"Heute behandeln wir das Thema 'Disziplin und die Ninjaregeln' ", begann ich, wobei ich mich einmal kurz räuspern musste. Ja, das Thema war nunmal ziemlich trocken.

"Wie ihr wisst, ist es wichtig, dass ein Shinobi gewisse Regeln befolgt, um-"

"Wir wollen keine Regeln, wir wollen kämpfen", erklang sogleich eine Jungenstimme und unterbrach mich wieder einmal. Wie immer. "Du hast doch keine Ahnung! Wir wollen Iruka!"

"Ja, wie du meinst", gab ich trocken als Antwort, steckte meine Hände in die Hosentaschen und versuchte mit meinem Unterricht fortzufahren. Ich hatte auf das hier wirklich absolut keinen Bock, aber das musste ich jetzt wohl unglücklicherweise durchziehen. Und das wo mir Temari heute im Nacken sitzt. Ich sehe das große Unglück schon kommen.

"Wenn ihr diese Regeln nicht befolgt", erklärte ich weiter. "Kann es dazu führen, dass ihr euren Tod oder den Tod eines Freundes verschul-"

Und wieder wurde ich unterbrochen, als der Junge auch noch auf den Tisch sprang und die Klasse im Chor einstimmte: "Wir wollen Iruka! Wir wollen Iruka!"

Oh mein Gott! Jetzt schloss sich auch noch der gesamte Rest der Kinderschar an. Was waren das nur für elendige Mitläufer? Und warum musste das ausgerechnet wieder mal mir passieren?

"Jetzt hört mit doch mal zu!"

Nein, auch dieser Versuch, die Kinder ruhig zu stimmen scheiterte eine weiteres Mal. Es waren nicht mal fünf Minuten vergangen und hier herrschte ein heilloses Chaos. Ich konnte mir schon denken, dass sich Temari innerlich schon wieder lustig über mich machte, auch wenn sie noch recht still war. Ich wollte aber aus Prinzip schon nicht zu ihr hinter blicken, um ihr selbstgefälliges Grinsen zu sehen.

"Brauchst du Hilfe?", hörte ich sie dann aber schon fragen und ich spürte schon, wie sich meine innere Männlichkeit dagegen sträubte. Nein, das würde ich ihr mit Sicherheit nicht gönnen. Es war schon genug, dass sie mir als Frau das Leben retten musste. Ich wollte jetzt hier nicht auch noch vor ihr versagen.

"Jetzt seid doch mal ruhig!", brüllte ich dann regelrecht in die Menge, schaute sie dabei sogar richtig böse an - so böse ich eben konnte -, aber auch das schien sie kein bisschen zu beeindrucken. Herrje, was mach ich denn so viel anders als Iruka? Das gibt's doch nicht! Wo bin ich hier nur gelandet?

Dann versuchen wir es eben mit Drohungen: "Ich verteile gleich Strafarbeiten!"

Keine Reaktion, ganz im Gegenteil. Sie wurden sogar noch lauter. So wurde das nichts. Was tun? Ich musste mir was einfallen lassen. Nur halfen mir in dem Falle meine sonst recht erfolgreichen Shougi-Strategien eher weniger. So ein Mist. Kinder sind so etwas Unberechenbares.
 

Ein lautes, dumpfes Knallen war urplötzlich hinter mir zu vernehmen und ich musste zugeben, dass mich das etwas erschrocken hatte. Ich blickte kurz über meine Schulter nach hinten und sah auch sogleich, was dieses ziemlich laute Geräusch hervorgerufen hatte - dafür war es vorerst mucksmäuschen still. Temari stand da, den Fächer, den sie kräftig zu Boden stampfen ließ, in der einen Hand, während sie ihre andere Hand gegen ihre Hüfte gestemmt hielt und mehr als bereit war ihren Mund zu öffnen: "So! Jetzt ist ein für alle mal Schluss hier!"

Ihre Stimme sprudelte nur vor Zorn, was auch noch durch ihre Lautstärke weiter hervorgehoben wurde. Richtig beängstigend.

"Habt ihr etwa geglaubt, ihr könnt eurem Lehrer einfach so auf der Nase herumtanzen?", fuhr sie fort. "Schämt ihr euch denn kein bisschen? Jetzt hört mir mal ganz genau zu: Auch wenn er nicht der Lehrer ist, der für diese Stunde vorgesehen ist, aber dieser Mann kann euch mindestens genauso gut das Wissen nahebringen, was für einen guten Ninja unabdingbar ist."

Es war zwar ganz und gar nicht in meinem Sinne, dass sie nun das Wort für mich ergreifen musste, aber innerlich war ich auch ein wenig froh darüber, dass sie mich für einen kurzen Moment aus der Hölle gerissen hatte. Wer weiß, wozu das hier noch geführt hätte.

"Das ist aber langweilig", brüllte einer der Jungen Temari zu. Armer Irrer. Du willst doch nicht im Ernst den Zorn dieser Frau auf dich ziehen. Solch einen Kampf kann man nur verlieren.

"Langweilig sagst du?", sprach Temari, wobei sie ihren rechten Mundwinkel zu einem ziemlich furchteinflößenden Grinsen hochzog. Nicht nur das. Sie ließ auch noch ein kurzes, aber ziemlich diabolisches Auflachen vernehmen. Dass sie anschließend ihren Blick prüfend über die Kinder schweifen ließ, machte mir noch mehr Angst. Was hatte sie vor? Hoffentlich verletzt sie jetzt nicht eines der Kleinen.

"Du da", deutete sie schließlich auf eines der Mädchen. "Komm doch bitteschön kurz zu mir."

Oh Gott! Bitte mach jetzt nichts Grauenhaftes! Iruka wird mich umbringen. Das Mädchen tat erstmal, was sie sagte. Temari bat sie doch recht freundlich darum, aber jeder hier im Raum spürte, dass da etwas faul an der Sache war. Sollte ich sie nicht lieber gleich aufhalten? Alles was hier passiert habe schließlich ich zu verantworten. Ich beobachtete erstmal die Lage und mir stockte regelrecht der Atem, als ich zusah wie Temari das Mädchen packte, ein Kunai aus ihrer Gürteltasche zog und ihr dieses an den Hals der Kleinen hielt. Verdammte scheiße, was wird denn das jetzt? Temari wirkte recht gelassen über die Sache, als wäre es etwas völlig Normales. Mit einem kalten Blick schaute sie zu dem Jungen, der hier mehr oder weniger für den ganzen Aufruhr zuständig war, und fing an in einem bedrohlichen Ton zu sprechen: "So! Nun sag ich dir: Töte sie, oder ich töte sie! Und dich gleich hinterher!"

Oh, oh. Hoffentlich meint sie das nicht ernst. Der Junge, der eben noch ziemlich vorlaut und rotzfrech all diese Parolen durch die Gegend rief, wurde mit einem Schlag käseweiß im Gesicht. Er fing an zu beben und in seinem Blick zeichnete sich plötzlich pure Angst ab. Auch das Mädchen, welches Temari als Geißel hielt, zitterte wie Espenlaub und ihr stiegen auch schon einzelne Tränen in ihre Augen hoch. Panik machte sich unter den Kindern breit, doch keiner sagte einen Ton.

"Wa-wa-wa-wa-", stammelte der Junge und rutschte eingeschüchtert zurück auf seinen Stuhl. Das war wohl eindeutig zu viel für ihn.

"Na was ist denn los mit dir?", fragte Temari dann mit einer gewissen Selbstgefälligkeit in der Stimme. "Du bist ja kreidebleich."

In dem Moment lockerte sie auch schon ihren Griff, packte das Kunai wieder weg und streichelte das Mädchen sanft am Kopf.

"Tut mir Leid", entschuldigte sich Temari mit einem freundlichen und liebevollen Lächeln auf dem Gesicht. "Das war nur ein Test. Du kannst dich wieder setzen."

Das Mädchen nickte nur leicht mit dem Kopf, wischte sich noch rasch die Tränen aus dem Gesicht und gegab sich auch schon rasch zurück auf ihren Platz.
 

Temari schaute sodann wieder mit einem ernsten Blick in die Klasse, verschränkte ihre Arme vor der Brust und begann wieder zu sprechen: "Eine der wichtigsten Regeln eines Ninja ist es, Ruhe zu bewahren und eine Situation richtig abzuschätzen. Wer im Ernstfall falsch handelt, kann mit seinem Leben bezahlen. Wie schnell das gehen kann, habe ich euch soeben demonstriert. So, wer findet den Unterricht immer noch langweilig? Der möge jetzt bitte die Hand heben."

Der Ernst in ihren Augen verwandelte sich zunehmend in eine tiefgehende Bedrohlichkeit, nachdem sie diese Frage gestellt hatte. Kein Wunder also, dass sich keiner rührte.

"Niemand?", gab sie wieder von sich. "Dann können wir ja weitermachen."

Ein Blick zu mir und dazu ein kurzes Nicken: "Bitteschön."

Und schon saß sie wieder auf ihrem Stuhl. Ja, danke auch. Das hatte ich jetzt wirklich gebraucht, dass du mir nicht nur mal wieder die Show stiehlst, sondern auch noch meine Schüler bedrohst. Was denkt sich diese Frau eigentlich nur? Dank ihr stehe ich wieder einmal als Versager da. Gut, diese Klasse ist nicht einfach, aber irgendwas wäre mir schon noch eingefallen - glaube ich zumindest. Ach, was reg ich mich eigentlich darüber noch so sehr auf? Ich dürfte es doch eigentlich gewohnt sein, dass sie in meiner Gegenwart immer und immer wieder so eine Nummer abzieht. Trotzdem könnte sie mir mal etwas mehr zutrauen. Ich bin durchaus in der Lage, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen. Jetzt aber erstmal weiter im Text. Der Unterricht ist schließlich noch nicht zu Ende.

"Das war jetzt ein Beispiel, das direkt aus der Realität gegriffen wurde", versuchte ich zu erklären. "Dementsprechend ist es auch wichtig, dass ihr euch innerhalb eines Teams gegenseitig vertraut. Ein starker Wille kann den Gegner in einer solchen Situation vielleicht abschrecken, deshalb ist es notwendig, dass ihr so selten wie möglich eure wahren Gefühle zeigt. Die Verunsicherung eures Gegners ist eine entscheidende taktische Maßnahme, das solltet ihr im Hinterkopf behalten."

Während ich sprach, hatte ich teilweise das Gefühl, auf taube Ohren zu stoßen. Kein Wunder. Die Kinder waren alle noch recht eingeschüchtert von der Aktion eben. Das hinderte mich allerdings nicht daran, mit dem Unterricht fortzufahren. Irgendwie musste ich ja auch den Stoff durchkriegen, auch wenn ich das nicht ganz bis zum Ende der beiden Stunden geschafft habe. Wenigstens konnte ich ihnen aber ein paar Regeln anhand theoretischer Beispiele beibringen.
 

Der Pausengong ertönte und die Kinder eilten auch sogleich aus dem Klassenzimmer, wobei sie alle darauf achteten, Temari nicht zu nahe zu kommen. Sogar sie haben inzwischen erkannt, dass diese Frau gefährlich war. Ich klappte derweil den Ordner von Iruka zu, schob mir einen weiteren Stuhl her und sackte erstmal erschöpft auf selbigen, während ich mich in ihn lehnte und mein Blick zur Zimmerdecke wanderte. Was für ein Tag. Das war defintiv nicht meiner, das konnte ich mit Sicherheit sagen. Wäre ich heute lieber mal Zuhause geblieben. Irgendwie wird mir das alles hier zu viel. Es dauerte auch nicht lange, bis ich auch noch in meiner wohlverdienten Pause gestört wurde.

"Sag bloß, du machst schon schlapp", sprach Temari, als sie grinsenderweise auf mich zuging und schließlich mit den Händen auf den Hüften neben mir stand.

"Was?", murrte ich ein wenig und schaute sie etwas müde an. Diesmal konnte ich auch ein Gähnen nicht verhindern, aber ich war wenigstens so höflich und hielt mir die Hand vor dem Mund. "Das Wort 'Pause' hat auch für mich eine Bedeutung. Das gilt nicht nur für die Kinder."

Das schien sie aber wie immer wenig zu beeindrucken. Zumindest verriet mir das ihre Haltung, als sie mich etwas skeptisch anblickte und ihre Arme vor ihrer Brust verschränkte.

"Ihr Konoha-Shinobi seid wohl echt ein paar Waschlappen", sprach sie im abwertenden Ton. "Wenn ich dich mal so ansehe. Und die Kinder scheinen das Wort 'Disziplin' wohl auch noch nie gehört zu haben. Mich wundert es wirklich, wie ihr es so weit gebracht habt."

Oh Mann. Fang bitte nicht schon wieder an, an unseren Fähigkeiten zu zweifeln.

"Krieg und Friegen", gab ich trocken als Antwort, woraufhin ich mich langsam erhob und ihr direkt ins Gesicht blickte. "Ihr mögt euer Dorf vielleicht nach dem Darwinismus ausgerichtet haben, dafür haben wir aber etwas anderes."

Mit diesen Worten griff ich mir an meine linke Brust, krallte mich regelrecht in meine Kleidung, als wollte ich mein Herz greifen. Ich glaube auch, sie verstand meine Geste, die ich ihr zu zeigen versuchte.

"Wenn es hart auf hart kommt", fuhr ich fort. "Können wir alles schaffen. Auch wenn es manchmal ein wenig mühselig wird."

Ich ging an ihr vorbei, blieb jedoch an der Tür stehen und blickte über meine Schulter nochmal zu ihr, um ihr ein paar weitere Worte bezüglich meiner Sichtweise zu widmen: "Und wenn unser System nichts bringen würden, dann wäre wohl auch niemand von euch auf die Idee gekommen, uns zu kopieren. Unter Affen gilt das übrigens als großes Lob."

Mit einem Grinsen im Gesicht verließ ich schließlich das Klassenzimmer und machte mich auf dem Weg zum Trainingsgelände.
 

Mir war klar, dass sie das nicht auf sich sitzen ließ. Sowas tat sie nie. Sie folgte mir, mit etwas Abstand, und versuchte mir auch sogleich ihre Sicht der Dinge zu schildern: "Du solltest dabei aber beachten, dass wir euch nicht nur kopieren. Unser Ziel ist es, von anderen Dörfern zu lernen und so unser eigenes System zu entwickeln. Und das ist wieder etwas ganz anderes."

"Na gut, dann holt ihr euch hier nur eure Inspiration", gab ich einfach nur schmunzelnd zurück. "Soll mir Recht sein."

Mehr hatte ich dazu auch nicht mehr zu sagen. Sie anscheinend auch nicht mehr. Schweigend begaben wir uns also zum besagten Trainingsgelände, wo ich dort angekommen schonmal alle Waffen und Ziele vorbereitete, die Entfernungen absteckte und nur noch darauf wartete, dass die Kinder hier eintrudelten. Es dauerte auch nicht lange, bis die ersten Bälger hier antanzten - es waren übrigens die gleichen von der Stunde eben - und diese Temari mit richtig respektvollen und angsterfüllten Augen anblickten. Ich konnte mir schon denken, warum. Das war für die Kids wohl erstmal ein Schock für's Leben. Ich sagte dazu aber nichts weiter sondern legte gleich mit dem Unterricht los: "So, Leute, ihr kennt das Spiel! Mitte drei Punkte, annähernde Treffer einen Punkt und wie gestern versprochen steht euch zudem ein Joker frei. Wenn ihr daneben werft, gibt's natürlich keine Punkte. Dann mal los!"

Damit trat ich auch schon zur Seite, holte mein Notizbuch aus meiner Westentasche raus und begann auch schon damit, die ersten Punkte zu notieren. Allerdings warf der Großteil daneben, was mir meist die ganze Aufschreibarbeit ersparte. Allerdings wurde es nach einer gewissen Zeit richtig langweilig, weswegen ich mir den einen oder anderen Gähner so gut es ging verkneifen musste. Wenigstens waren die Kinder heute nicht ganz so unausstehlich - ausnahmsweise war ich Temari dafür mal dankbar. Ihre Anwesenheit schien wohl einen starken Einfluss auf das Verhalten der Kleinen zu nehmen. Sollte mir vorerst Recht sein. So hatte ich erstmal meine Ruhe. Auch wenn mir das immer noch nich so recht gefiel, dass sie in meine Arbeit eingegriffen hatte.
 

Der Pausengong ertönte wieder und es folgte meine Lieblingspause vom ganzen Tag, weil es eben die längste Pause des Tages war. Die Kinder stürmten auch gleich vom Platz, um sich in Richtung Pausenhof zu begeben, wo sie die Zeit meist zum Essen und Spielen nutzten. Auch mein Magen rebellierte bereits ein wenig. Ich warf nochmal einen Blick zu Temari und ging langsam auf sie zu.

"Und? Hast du etwas Neues lernen können?", fragte ich etwas schwunglos. Eigentlich war mir nicht so wirklich nach Smalltalk und ich glaubte auch nicht wirklich, dass sie von mir noch großartig etwas lernen konnte. Ich wollte aber nicht unhöflich sein und sie antwortete auch gleich: "Nun, ihr lasst es etwas langsamer angehen. Das ist bei manchen bestimmt nicht schlecht. Ich glaube Geduld kann manchmal wirklich eine Tugend sein."

Ein Schmunzeln zeichnete sich auf ihren Lippen ab. Sie war wohl auch eher der ungeduldige Typ, so kam es mir zumindest auch in den Chuunin-Prüfungskämpfen vor. Als ich gegen sie kämpfte, konnte sie es kaum abwarten, mich niederzumachen. Das machte mir hin und wieder auch ein wenig Angst.

"Wie lange geht denn die Pause?", fragte sie schließlich.

"Die Pause dauert eine halbe Stunde lang an", antwortete ich gelassen und griff bei der Gelegenheit in meine Gürteltasche und holte mein kleines Lunchpaket raus, was wirklich etwas klein war, aber für mich reichte es alle mal. Außerdem passte nichts größeres in meine Gürteltasche.

"Ich werde jetzt was essen gehen", sprach ich weiter. "Was du machst, weiß ich nicht."

Mit diesen Worten begab ich mich zu eines der Bäume, setzte mich ins Gras und lehnte mich ein wenig an den besagten Baum. Vorsichtig packte ich meine Mahlzeit aus, die aus zwei einfachen Sandwiches und einem Apfel bestand, und begann langsam selbige zu verspeisen. Temari schien wohl nicht vorzuhaben, etwas zu essen. Jedenfalls saß sie noch immer wenige Meter von mir entfernt an dem Baum und blätterte ein wenig in ihrem Notizbuch rum. Sie ging wohl alles nochmal durch, was sie heute gesehen und gelernt hatte. Eine gute Idee. Aber hatte sie denn gar keinen Hunger?
 

Brummm. Okay, scheinbar doch. Ihr Magenknurren konnte ich sogar bis hierher hören. Aus den Augenwinkeln konnte ich sehen, wie sie einmal kurz zu mir rüberschaute und schließlich ihren Blick wieder in ihr Notizbuch warf. Brummmm. Da war es wieder. Warum wollte sie denn nichts essen? Wahrscheinlich hatte sie nichts mit, was zwar ein Grund, aber mit Sicherheit kein Hindernis war. Schließlich standen im Schulhaus ein paar Automaten mit reichlich Snacks für jedermann rum. Wenn ihr das nicht gefiel, nur unweit von hier lag die Einkaufspassage wo man reichlich zu Essen einkaufen konnte. Ich war auch schon für eine Sekunde am Überlegen, ihr etwas von meinem Lunchpaket abzugeben, aber ich selber hatte ja auch nicht grade sonderlich viel und noch ein paar Stunden Unterricht vor mir. Ich sah sie dann aber erstmal an und wollte doch mal sehen, ob sie über ihren Schatten springen konnte: "Du hörst dich an, als hättest du Hunger."

Sie zuckte leicht zusammen, das konnte ich zumindest von hier aus erkennen. Aber wie erwartet musste sie mir gleich widersprechen: "Weiß nicht, wie du darauf kommst!"

Und schon blätterte sie weiter in ihrem Notizbuch rum. Wieder war ein Magenknurren ihrerseits zu vernehmen und ich konnte mir diesmal ein Grinsen einfach nicht verkneifen.

"Nun gut", sprach ich. "Dann zeige ich dir eben nicht, wo du hier für wenig Geld etwas zu essen kriegst, wenn du doch keinen Hunger hast."

"Nein, brauchst du auch nicht", hörte ich sie murmeln und ich sah nur noch, wie sie anfing etwas in ihr Notizbuch zu schreiben. Wahrscheinlich machte sie das nur, um sich von ihrem Hungergefühl abzulenken. Was für ein Sturkopf. Naja, sollte mir egal sein. Wer nicht will, der hat schon und ich hatte mein Mittagessen, was ich langsam und genüsslich aufaß. In der Zeit kamen immer wieder leise Hilferufe aus ihrer Magengegend zu mir rüber, aber sie selbst saß eisern da, kritzelte und las in ihrem Büchlein rum und sagte keinen Ton. Manchmal fragte ich mich wirklich, was in ihr vorging. Warum sie sich so sehr dagegen sträubte, sich helfen zu lassen. Langsam erhob ich mich von meinem Platz und ging doch nochmal zu ihr rüber. Sie mochte zwar ihr Magenknurren ignorieren wollen, aber irgendwie konnte ich mir nicht vorstellen, dass sie sich sonderlich wohl dabei fühlte.

"Du machst dir selbst das Leben schwer", sagte ich zu ihr, während sie nur kurz zu mir hochsah.

"Ach wirklich?", entgegnete sie mir, ihren Blick wieder von mir abwendend. "Und selbst wenn, ich wüsste nicht, was dich das angeht."

Wieder blätterte sie eine Seite in ihrem Notizbuch um, strich hier und da mal was durch. Ich beließ es schließlich dabei: "Alles klar. Gleich geht's weiter. Wenn du bis dahin noch nichts gegessen hast, wirst du dich wohl noch drei weitere Stunden gedulden müssen."

"Ich habe kein Problem damit", sprach sie nur mit den Schultern zuckend. "Schließlich bin ich nicht so verweichlicht wie ihr und halte etwas mehr aus."

"Nicht verweichlicht also", murmelte ich nur. Ich wusste schon, was sie damit sagen wollte, allerdings sagte ich nichts weiter dazu. Das war wohl einfach ihre Art, so über uns zu denken. Ich hatte auch Zweifel daran, dass sich das jemals ändern würde. Wie auch immer. Die nächste Klasse trudelte bereits ein und der Unterricht ging weiter.
 

Die restlichen Stunden verliefen relativ ruhig und ohne großartige Komplikationen. Wahrscheinlich hatte sich rumgesprochen, was Temari angerichtet hatte. Jedenfalls starrten einige Schüler mit Respekt zu ihr rüber. Irgendwie wusste ich nicht so recht, ob ich das nun gut oder schlecht finden sollte. Das spielte aber keine Rolle. Nach drei Stunden und zwei weiteren Klassen, die ich noch unterrichten musste, war mein Arbeitstag endlich vorbei. Selbiger war auch wirklich lang genug. Temari hatte auch schon ihren Block zugeklappt, stand langsam auf und streckte sich etwas. Sie wirkte, als wäre sie es nicht gewohnt, so lange zu sitzen.

"Gut, ich denke das war's für heute, oder?", fragte sie, während sie zu mir rüber sah. "Ich glaube auch, dass das für's Erste reichen sollte. Im Grunde habe ich ja alle wichtigen Details."

"Ja, das war's", gab ich als Antwort. "Eigentlich weißt du das Wichtigste, aber an deiner Stelle würde ich nochmal einen anderen Sensei fragen, wie er sein Team unterrichtet. Aber nimm nicht Gai. Das bringt nichts."

Seine Lehrmethoden waren aber auch unmöglich. Manchmal fragte ich mich, wie es Neji und Tenten mit ihm ausgehalten haben. Von Lee brauchte ich gar nicht erst reden.

"Ja, das werde ich morgen auch machen", sprach sie wieder und steckte ihren Block zurück in ihre Tasche. "Danke für alles. Du wärst mich für heute dann los. Ich werde dann mal gehen"

Na endlich. Sie hob noch ihre Hand hoch und sagte verabschiedend: "Vielleicht sieht man sich mal wieder."

Und schon wandte sie sich von mir ab und ging los. Ihr Magen rebellierte auch diesmal wieder. Sogar richtig laut. Lauter als heute Mittag. Was Frauen nicht alles für ihren Stolz tun. Sogar hungern. Verrückt. Ich jedenfalls ging erstmal wieder zurück ins Foyer und dort wartete scheints Iruka schon auf mich. Lächelnd kam er auf mich zu und bedankte sich auch gleich bei mir: "Shikamaru! Danke, du hast mir heute sehr geholfen. Und ich habe gehört, dass du dich gar nicht schlecht geschlagen hast."

"Naja", seufzte ich nur. Was sollte ich ihm denn nun sagen? Eigentlich hatte Temari ja die meiste Arbeit gemacht. Nicht nur, dass sie sich in meinen Unterricht eingemischt hatte, die Schüler schienen untereinander ja auch nicht darüber zu reden. Das war also defintiv nicht mein Werk. Leider.

"Also eigentlich", wollte ich erklärend hinzufügen, als mich Iruka auch schon unterbrach: "Keine falsche Bescheidenheit! Vielleicht sollte ich dich zur Lehrerprüfung anmelden. Ich könnte bestimmt ein gutes Wort-"

"Nene, das muss nicht sein", winkte ich sogleich ab. Nein, das wollte ich wirklich nicht. Erstens hatte ich es in dem Falle nicht verdient und zweitens würde das nur viel zu viel Arbeit bedeuten. Nein, auf gar keinen Fall. Irgendwie musste ich hier schnell weg, bevor er noch auf irgendwelche andere dumme Gedanken kam.

"Ich hau dann mal ab. Bis morgen!", verabschiedete ich mich und verließ schnellen Schrittes das Foyer. Puh. Gerettet.
 

Ich machte mich auch relativ rasch auf den Weg nach Hause. Das war wohl der einzige Ort, wo ich mich einigermaßen wohl und sicher fühlen konnte. Auch wenn mich meine Mutter manchmal nervte. Zuhause gab es bereits Abendessen, als ich ankam, aber wirklich Hunger hatte ich keinen, weswegen ich nur eine Kleinigkeit mit ihnen aß. Mein Vater und ich übernahmen anschließend den Abwasch, was wir hin und wieder tun durften. Und auch heute stand wieder etwas Gartenarbeit an, wo die ganze Familie mit anpackte. Es war einfach nervig. Ein Schultag, wo ich mich ständig unwürdiger Aufgaben stellen durfte, zudem Temari, die sich dabei mal wieder über mich lustig machte und wieder einmal Gartenarbeit bis spät am Abend. Ja, ich war wieder mal mehr als kaputt, als ich anschließend in mein Zimmer trottete und mich so wie ich war in mein Bett fallen ließ. Ich dachte nicht mal daran, mich umzuziehen und das Licht auszumachen. Ich schlief auf der Stelle ein, dass ich nicht einmal merkte, wie meine Mutter nochmal kurz reinkam und einfach das Licht ausknipste.
 

~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ Kapitel 3 ~ Ende ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~
 

Danke für's Lesen. Es ist mir immer wieder eine Freude, ein neues Kapitel hochzustellen.

Wenn ihr mögt, was ihr hier gelesen habt, empfehlt mich ruhig weiter ;D

Ich freue mich über sämtliche Kommentare, die Kritik und/oder Lob beinhalten ^^

Auf Wiedersehen
 

Temari~



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Kommentare zu diesem Kapitel (8)

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Von: abgemeldet
2009-06-02T16:45:32+00:00 02.06.2009 18:45
haha temari kann einem echt angst machen^^
tolles kapi

lg
has
Von:  puffi-sama
2009-01-02T21:11:38+00:00 02.01.2009 22:11
huhu^^ ich find die story bis jetzt echt genial.. dein schreibstil is echt super, ab und zu schleichen sich kleine rechtschreibfehler ein, aber über die kann drüber hinwegsehen.. nobody's perfect^^

eine kleinigkeit hätte ich dann aber doch.. nach den chunin-prüfungen hatte temari shikamaru gerettet. is ja soweit klar.. aber shika hat temari auch einmal gerettet.. hätte man auch berücksichtigen können wenn man schon den kampf zwischenshika und hidan angedeutet hat..

aber wie gesagt: sons is alles super bis jetz

werd dann mal weiter lesen gehn
bis denne
die_gefallene
Von: abgemeldet
2008-12-24T13:51:14+00:00 24.12.2008 14:51
oh gott
Temari macht den armen jungen wirklich verrückt
ist wieder ein echt klasse kapi geworden!
Von:  Kintaro
2008-12-06T18:45:57+00:00 06.12.2008 19:45
He Temari-sensei,
im 3.Kapitel hast du es wirklich gut geschafft die kontrastreichen Charaktere von Shikamaru und Temari darzustellen. Ich hätte ja erwartet, dass sich Shikamaru mit seinem Grips es alleine geschafft hätte, die Klasse zum Schweigen zu bringen. Aber wie heißt es so schön, selbst ist die Frau. Ebenfalls hätte ich ja vermutet, dass Shika Temari etwas von seinem Essen abgibt. Ich glaube/hoffe, dass die beiden in deiner FF noch zueinander finden. Aber so wie es bis jetzt aussieht, wird das wohl noch ein Weilchen dauern. In der Hoffnung auf baldige Ergebnisse,^^
mfG Kintaro.
Von: abgemeldet
2008-11-19T15:57:11+00:00 19.11.2008 16:57
wieder son tolles kapi <3<3<3<3
ich weiß das meine kommis total unnötig sind aber ich kann einfach nciht aufhören diese ff is so tollll <3<3<3<3
ich hab die jez schon zum 5 mal gelesen udn würd sie am liebsten ncoh mal so viel lesn
einfach toll <3
Von:  RaspberryDevil
2008-11-11T21:04:09+00:00 11.11.2008 22:04
klasse kappi,hat mir echt gefallen^^
besonders als temari der klasse disziplin "beibrachte"^^
mach ruhig weiter so^^
Von:  Zenitora
2008-11-10T20:48:42+00:00 10.11.2008 21:48
Die Laudatio wird heute vorgetragen von...
*Brief öffne*
...
mir...
*drop*
Schade, ich dachte, ich dürfte hier so jemanden wie Captain Falcon, Chopper, Franky, Godot oder Brook auf die Bühne bitten, aber das hat sich ja damit auch erledigt...
Gut, dann lassen wir die Kinderschuhe mal im Schrank und analysieren wie Profis! ò.ó

Du hast mal wieder die Ich-Perspektive gewählt. Sowas mag ich wirklich ^^ Eine personalere Erzählperspektive gibt es nicht. Top!
Kurze Frage: Ist Temari wirklich ein Blondschopf? Für mich ist sie ein Vierblondschopf... Blondvierschopf.. wie auch immer xD
Manchmal hast du ein paar Tempusfehler drin. Ja, zwischen eindringlicher Gefühlsschilderung und der Beschreibung der Geschehnisse muss ein Wechsel der Zeit vorliegen, das aber nicht, wenn sich Shika daran erinnert, wie genau seine Gefühle zu jenem beschriebenen Zeitpunkt aussahen.
"Immer, wenn ich ein Brötchen esse, mache ich mir Butter drauf."
"Das Brötchen von gestern schmeckte wie abgetragener Blauschimmel, das weiß ich heute noch und werde ich auch niemals vergessen!"
:D

Huiuiui, Kinder! Bei dem Seminar vom letzten Wochenende habe ich erstaunlich viel über den Umgang mit Kindern gelernt! ^.^ Wahrscheinlich hätte Shika hier mehr Punkte gekriegt, wenn er es auch besucht hätte. Boooyaaa!

Shikas Gedanken kommen KNALLHART nach den meisten Sätzen, die er ausspricht:
>> "Der hat zu tun", gab ich als Erklärung. "Darum unterrichte ich heute zwei Stunden lang."
Und wehe[,] da hat jetzt jemand was dagegen.<<
Wundervoll :D Der Leser wird im Schmunzeln gehalten! Ein perfekter Dauerzustand.
Folgendes ist wichtig: Fast NIEMAND schafft es, einen Menschen mit geschriebener Sprache zum Lachen zu bringen. Sie schmunzeln, grinsen, nicken, kräuseln die Stirn oder reißen die Augen auf. Das Beste, was also erreicht werden sollte (und was man sich mit so einer Story zum Ziel setzt), ist eben dieses Dauerschmunzeln. Kleine Stiche summieren sich zu einer ansprechenden Gesamtkomposition. Hattu toll jemacht :D

>>"Heute behandeln wir das Thema 'Disziplin und die Ninjaregeln' ", begann ich, wobei ich mich einmal kurz räuspern musste. Ja, das Thema war nunmal ziemlich trocken.<<
Kai-Witz :D Hätte von mir sein können. Versteht keine Sau, ist aber lustig xD

>>und fing an in einem bedrohlichen Ton zu sprechen: "So! Nun sag ich dir: Töte sie, oder ich töte sie! Und dich gleich hinterher!"<<

Macht keinen Sinn, merkste selbst, huh? xD Er sollte lieber jemand anders umbringen, "verleiht die Anjelejenheit vielleicht mehr Nachdruck" xDD

>>Auch das Mädchen, welches Temari als Geißel hielt<<
DIE GEIßEL!
*Grrrr*
*Untote befallen das Land*
:D :D :D :D
Mal ehrlich, ich hasse es, wenn jemand meinen Questgeber im WoW killt T_T Also lass die Geißel ja wech da.. xD


Ich würde den Moment nach dem hospitierten Unterricht als eine der wichtigsten Szenen in der gesamten Story bezeichnen. "Clash of Civilizations", wenn du so meinst. Die Ansichten Sunas treffen auf die Ansichten Konohas. Wichtig ist, dass Shika die Ansichten seines Dorfes genauso gut versteht, wie Tema die Ideale ihres Dorfes.
Verpackt mit ein wenig Ownage, Disstrack und die Sache wird nicht langweilig! Super gemacht! ^^ Um ehrlich zu sein, ist das eine meiner Lieblingsszenen im RPG...
Nur eine Sache: was wir in die FF implizieren, wird von dem Standardmexxler selten verstanden. Die Leute, die hier wissen, was Darwins Theorien besagen, schaffen es wahrscheinlich, gemeinsam in einem Kleinwagen nach Moskau zu fahren, ohne dass ihnen die Luft ausbleibt.. xD Dennoch kommt eine Erklärung in dieser Situation nicht gut.. x.x Was machen wir jetzt? Einfach das Risiko des Nichtverständnisses annehmen!
*Yeehaaaw*
Du hast alles richtig gemacht xDDD

>>"Und wenn unser System nichts bringen würden, dann wäre wohl auch niemand von euch auf die Idee gekommen, uns zu kopieren. Unter Affen gilt das übrigens als großes Lob."<<
HOHOHO
O.W.N.A.G.E.!!!!
Eben das "würden" angleichen und Shika hat 'nen extrem geilen Spruch gerissen xDD *Eigenlob*

Wunderbares Kapitel! Wir sind übrigens schon beim Fazit, meine Liebe Schwester xD
*Muh*
Shika gibt die derbste Ownage, ob im Kopf oder in Worten, und du behältst die Spannung immer auf einem ansprechenden Niveau. Gut, man kann nicht erwarten, dass es dem Leser in den Situationen schon im Bauch kribbelt, aber wenn du so weitermachst, bekommen deine Fans bald ein paar wundervolle Überraschungen serviert :D
Zack die Bohne!

Von:  -Slowbeam-
2008-11-03T16:29:26+00:00 03.11.2008 17:29
ich möchte nicht in shikas hautstecken^^°
das wäre mir echt zu mühsam

das kapi war ganz gut^^
nur hat sich konohafür die rettung von shika und den anderen bedankt als sie geholfen haben matsuri zu retten?


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