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Kirika

Ein Schicksal zweier Lebewesen
von

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Nach einem Drachen

Zweite Chronik: Menschsein
 

Guter Gesundheit erblickte er das erste Mal das Licht der Welt, schreiend wie jedes Baby, welches gerade den schützenden Leib seiner Mutter verlassen hatte. Überglücklich waren seine beiden Eltern über ihren erstgeborenen Sohn, welchem sie den Namen Kirika verliehen, nach dem Drachen, welcher ihnen so sehr in ihrem Leben geholfen hatte. Ihr Kind, geboren in Freiheit, ohne Verpflichtungen, ohne ein bereits vorherbestimmtes Leben. Es sollte sein Leben nicht in einem goldenen Käfig verbringen, wie es seine Eltern hatten tun müssen. Sanft wischte sein Vater, Densharr, das Blut von dem Neugeborenen ab, während es seine erschöpfte Mutter in den Armen hielt. Früher hätten sie sich niemals träumen lassen, dass so etwas möglich wäre, einmal wirklich geschehen würde, umso glücklicher waren sie, dass es nun doch dazu gekommen war. Ihre Blicke kreuzten sich, Densharr van Lorsvek und Thessana di Isk, in beider Gesicht war ein milder glücklicher Ausdruck zu sehen – sie hatten es endgültig geschafft, geschafft ihr eigenes Leben aufzubauen, ihr eigenes Leben zu leben, wie sie es immer gewollt hatten und wie es diesem Kind nun auch endlich möglich wäre. Aber niemals hätten sie es alleine geschafft, hatten damals die Hoffnung bereits aufgegeben gehabt, wäre ihnen nicht in dieser Stunde der Not ein Drache mit dem Namen Kirika zu Hilfe gekommen. Liebevoll umarmte Densharr seine Frau und Kind, küsste sie innig, während sie sich beide an die nun längst vergangenen Tage zurückerinnerten ...

van Lorsvek und di Isk

Viel war los in dem gewaltigen Anwesen der van Lorsvek, sollte der älteste Sohn, Densharr, doch an diesem Tag mit einer Gefolgsschaft los zum Palast des Königs des Landes reisen, um dort seine zukünftige Braut zu treffen. Der Junge selbst war immer noch dabei seine festliche Kleidung mithilfe einiger Diener anzulegen, oder bekam sie genauer gesagt von diesen angelegt. Es war nichts neues für ihn, war er es doch gewohnt so behandelt zu werden, kannte er es gar nicht anders. Schon immer, in seinem ganzen Leben, war er als der erstgeborene Sohn der reichen und mächtigen van Lorsvek Familie nur mit Samthandschuhen angefasst geworden, außer vielleicht von seinem Fechtmeister, hatte immer alles bekommen was er sich gewunschen hatte – alles außer ein eigenes Leben, denn dieses war bereits von seiner Geburt an für ihn vorherbestimmt gewesen. Früher, als er noch jünger war, hatte er damit ein Problem gehabt, doch mittlerweile hatte Densharr die Realität zu akzeptieren gelernt, spielte das Spiel mit, welches von ihm zu spielen erwartet wurde. Und nun sollte er die Prinzessin des Landes heiraten, obwohl er sie noch niemals zuvor in seinem Leben gesehen hatte. Doch auch dies war bereits bei seiner Geburt vorherbestimmt worden, brachte es seiner Familie doch noch mehr Einfluss, und dem König nicht zu verachtende Verbündete. Bereits die letzten Jahre hatte sich Densharr immer wieder gefragt, was für eine Person die Prinzessin wohl wäre, doch hatte er diese Gedanken immer rasch verworfen, änderten sie doch ohnehin nichts an der Zukunft wie sie kommen würde. Sein Leben war vorherbestimmt, er hatte keine Wahl darin, konnte nicht für sich selbst entscheiden, sondern immer nur das tun, was seine Eltern ihm sagten, von ihm verlangten. Und so würde es auch nach seiner Hochzeit bleiben, würde es immer bleiben, egal was er tat, egal was passieren mochte.

Der Zeitpunkt der Abreise war gekommen. Nicht nur er und seine Eltern, auch all die Diener waren äußerst gut gekleidet, um einen guten Eindruck bei dem Herrscher des Landes zu hinterlassen. Densharr warf einen letzten Blick zurück auf das Anwesen der Familie, bevor er in die Kutsche einstieg und sich somit auf den weiten Weg zum Zentrum des Reiches machte. Die Fahrt verlief ereignislos, wer würde es auch wagen einen so gut geschützten Konvoi, wie es der ihrige war, anzugreifen, und so kamen sie etwa eine Woche später in der gewaltigen Hauptstadt des Reiches an, in dessen Zentrum sich ein der prächtigste Palast befand, den der Junge jemals gesehen hatte – wenngleich dieser Anblick auch nichts war, dass ihn mit Freude oder einem ähnlichen Empfinden erfüllen hätte können. Gefühle wie Freude oder Glücklichkeit hatte er schon lange nicht mehr empfunden, wusste gar nicht mehr ob er sie überhaupt noch zu empfinden in der Lage war – oder ob man ihm diese bereits abgewöhnt hatte. Der Empfang am königlichen Hofe war pompös wie erwartet, auch das Königshaus wollte schließlich einen guten Eindruck hinterlassen, doch in Realität war alldies nicht mehr als die Wiedergabe von einstudierten Phrasen und Bewegungen, niemand meinte wirklich was er sagte oder tat. Dies war das Leben von Densharr, aller Adeligen, ein Leben welches er immer führen sollte, ebenso wie er es auch an seine Kinder und Kindeskinder weitergeben würde, würde er erst einmal das entsprechende Alter erreichen.

Bald befanden sie sich vor dem König, welcher bereits weiße Haare zu bekommen begonnen hatte, ebenso wie vor zahlreichen anderen Fürsten und Köpfen von anderen hoch angesehenen Häusern. Sie alle waren angereist um die Vermählung der Prinzessin, des einzigen Kindes des Königs, welcher keine Kinder mehr zeugen konnte, beizuwohnen. Der eine oder andere von ihnen würde wohl auch gleich im Palast bleiben, oder zumindest einige seiner Diener zurücklassen, war ihre Hochzeit doch bereits für das nächsten Monat angesetzt. Es folgten die üblichen Begrüßungsgespräche, Floskeln der angeblichen Freundschaft und noch einiges mehr, bevor es zum Höhepunkt des Tages kam, der Vorstellung von Thessana di Isk, der Prinzessin, an ihren künftigen Gemahl, Densharr van Lorsvek. Unter Trommelschlägen machte die Thronfolgerin ihren Auftritt, elegant sie ein Schwan, hübsch wie ein Diamant, doch zugleich zerbrechlich wie Porzellan. Densharr sah erstaunt auf – er hatte davon gehört, wie wunderhübsch seine Gemahlin war, doch hätte er sich niemals zu träumen gewagt, dass sie so bezaubernd aussah. Doch änderte dies leider nichts daran, dass sie beide diese Hochzeit nicht für sich gewählt hatten, sie nicht aus freiem Willen den Bund der Ehe schlossen, sondern ihre Verbindung nur eines von unzähligen Werkzeugen der Politik war.

Die Verlobungszeremonie verlief ohne Probleme jeder Art, alles schien perfekt, und das künftige Ehepaar nahm gemeinsam zwischen ihren Eltern platz, immer lächelnd und eine fröhliche Miene zeigend, wenngleich Densharr am liebsten geschrieen hätte. Oft wurden Sie für das Leben in der Politik, die Gesellschaft der Reichen, von den normalen Bürgern beneidet, doch wüssten diese wie dieses Leben in Wirklichkeit war, so würden sie vielleicht doch noch einmal über ihren Wunsch nachdenken – so zumindest dachte Densharr. Während des gesammten Banketts wechselten die Prinzessin und der künftige Prinz kaum ein Wort miteinander, und wenn sie es doch taten, so war offensichtlich, dass es sehr gezwungen war, weit entfernt von einem natürlichen Gespräch – noch gekünstelter sogar als normalerweise, befanden sich die beiden doch nun plötztlich in einer sehr intimen Beziehung ohne sich überhaupt zu kennen. Diese Unsicherheit, das Unwissen wie genau man nun, da es soweit gekommen war, mit dem anderen umgehen soll, blieb selbst nach der Zeremonie bestehen. Und so kam es, dass sie schließlich nur noch zu zweit in einem Gemach waren wo sie einfach nur dasaßen, ohne dass auch nur einer von ihnen das Wort zu einem sinnvollen Gespräch erhob. Densharr konnte nur zu deutlich an Thessana ´s Gesicht und Gestik ablesen wie unangenehm ihr die Situation war, und obwohl er sich selbst nicht in einem Spiegel sehen konnte, so vermutete er doch, dass es auch bei ihm so war – zumindest fühlte er sich so. Sicherlich, man hatte ihn jahrelang darauf vorbereitet, ihm gesagt was er tun sollte, wie er sich zu verhalten hatte, doch nun da es so weit war, waren all diese erlernten Floskeln einfach nicht mehr abrufbereit.

Nur schleichend langsam vergingen die nächsten Tage, das mulmige Gefühl die ganze Zeit über bestehen bleibend, die Gespräche zwischen den beiden Verlobten immer nur wenige Worte umfassend. Densharr konnte sich dies nicht erklären, bisher war er doch auch immer gut darin gewesen solche Situationen zu umspielen, so zu tun als wäre alles in Ordnung. So fand er sich bald irgendwo in dem gewaltigen Schlossgarten wieder, am Rande einer weiten Blumenwiese, fernab von jeder Menschenseele. Er brauhte etwas Luft, Zeit die Dinge in seinem Kopf zu ordnen. Fast zu tode erschrak er als sich nach einer Weile, wie viel Zeit genau er zu diesem Zeitpunkt bereits tief in Gedanken versunken gewesen war konnte er unmöglich sagen, unvermittelt eine Person neben ihm niederlies. Er blickte hinüber und sah, zu seinem größten Erstaunen, die Prinzessin, wie sie ihren Blick ebenso wie er selbst bis eben noch über die Blumenwiese gleiten lies und den sanften Windhauch, welcher den Gesang der Vögel mit sich trug, genoss. Ohne das er etwas gesagt hatte, ohne irgendeine Art der Vorwarnung, begann Thessana mit einem Mal zu sprechen, nicht direkt zu dem Prinzen, viel mehr zu dem Wind. Sie erzählte von sich, von ihrem wirklichen Selbst, wie sehr sie all diese feierlichen Anlässe, all die Politik, all die nicht ernst gemeinten Worte, hasste. Sie sagte, dass sie oft hierher an diesen Ort zum nachdenken kam, um wieder einen etwas klareren Kopf zu bekommen. Sie sprach und sprach, Densharr ihr zuhörend, unfähig selbst etwas zu sagen, kaum seinen eigenen Ohren trauen könnend. Aber ebenso unvermittelt wie sie begonnen hatte, stoppte sie auch wieder, wie wenn sie aus einer Trance erwacht wäre. Vielmals entschuldigte sich die Prinzessin über ihre dummen Worte, bat ihn sie zu vergessen, und lief so schnell sie ihre zarten Beine tragen konnten zurück ins Schloss – oder eher weg von Densharr, welcher ihr noch lange nachdem er sie gar nicht mehr sehen konnte vollkommen perplex nachblickte.

Ändern tat dies jedoch an ihrer Beziehung nichts, immer noch saßen sie wortlos einander gegenüber wenn sie alleine waren, oder wechselten kaum Worte miteinander, wenn sie in der Präsenz anderer befanden. Doch trotzdem schien das Lächeln von Thessana noch gezwungener als es zuvor gewesen war, aber vielleicht spielten Densharr´s Sinne ihm auch nur einen Streich. Die Tage vergingen, die Angespanntheit der beiden blieb unverändert bestehen, aber kein einziges Mal mehr suchte der Junge den Platz am Rande des Blumenfeldes auf, hatte eine undefinierbare, unerklärbare, Angst davor die Prinzessin dort wieder anzutreffen. Oft stellte sich der künftige Prinz die Frage, wie dies weitergehen sollte, wie lange sie weiter auf diese Art miteinander leben konnten. Was war es gewesen, dass die Prinzessin damals dazu gebrachte ihr Herz auf eine solche Weise auszuschütten, diese Frage stellte sich der junge Adelige oft, fand jedoch keine Antwort darauf. Es gab nur eine Möglichkeit auf diese Frage eine Antwort zu finden, nur einen Ort an dem er sie finden konnte, und obwohl Densharr dies von Anfang an wusste, dauerte es trotzdem, oder vielleicht auch gerade deswegen, fast eine volle Woche, bevor er sich dazu bringen konnte abermals den Platz am Rande der Blumenwiese aufzusuchen.

Diesmal war es er, der die Prinzessin fast zu tode erschrecken lies als er neben sie trat, wenngleich er, im Gegensatz zu ihr damals, nicht Platz neben ihr nahm sondern es bevorzugte stehen zu bleiben – oder genauer ausgedrückt schaffte er es nicht sich dazu zu bringen sich neben Thessana niederzulassen. Er holte tief Luft, schaffte es jedoch nicht auch nur ein Wort zu sprechen, obwohl er sich doch die Worte bereits so vorsichtig zurechtgelegt hatte. Der erstaunte Blick der Prinzessin, welcher auf ihm ruhte, machte es dem Jungen auch nicht unbedingt leichter etwas zu sagen, und so stand er einfach nur neben sitzenden Prinzessin, ohne dass einer von ihnen ein Wort sprach. Eine unangenehme Weile des Schweigens folgte, wie sie auch immer in den Gemächern zwischen den beiden herrschte. Beide fühlten sich merklich unwohl in ihrer Haut, bis sich Thessana schließlich entschuldigte, sich erhob und wie schon beim letzten Mal zum Schloss zurücklaufen wollte, obwohl sie doch diesmal gar nichts getan hatte. Aber gerade als sie an dem steifen Prinzen vorbeilaufen wollte, aus seiner näheren Umgebung verschwinden wollte, packte er sie ohne sich dessen selbst bewusst zu sein am Arm, hielt sie auf diese Weise von der Flucht ab. Bevor er es überhaupt realisierte, hatte er bereits zu sprechen begonnen – Worte, welche denen der Prinzessin zum verwechseln ähnelten.

Diese beiden Gespräche stellten den Wendepunkt in ihrer Beziehung, in ihrem ganzen Leben, dar. Auch wenn sie beide nicht wussten, wie sie nun, da sie beide ihren Unmut über das System zum Ausdruck gebracht hatten, miteinander umgehen sollten, so nahm ihre Interaktion miteinander doch langsam natürlichere Züge an, es fiel ihnen nach und nach leichter miteinander zu sprechen, erst noch über nebensächliche Dinge, bald jedoch auch über relevante Sachen wie Gefühle. Die Zeit verging ab diesem Zeitpunkt fast wie im Flug, und beide erschraken überrascht, als mit einem Mal ihre Hochzeit vor der Türe stand. Mit einem Mal war es ihnen beiden extrem unangenehm dieses Thema anzusprechen, würde sich doch ihre Beziehung, die sie in den letzten Wochen langsam aufgebaut hatten, komplett verändern, war die Hochzeit doch noch immer von ihren Eltern und nicht von ihnen gewollt. Es war ein seltsames Gefühl mit einem gerade erst gefundenen Freund, wohl dem ersten Wirklichen, plötzlich zu heiraten, ein Gefühl, welches während der ganzen Vorbereitungen bestehen blieb. Ihnen wurde verboten sich gegenseitig zu sehen, denn schließlich brachte es Unglück, wenn sich die Braut und der Bräutigam am Tag vor der Hochzeit sahen – und da ihnen erst am Tag vor der Hochzeit bewusst wurde, dass die Hochzeit gekommen war, hatten sie auch keine Möglichkeit mehr noch einmal miteinander darüber zu sprechen, selbst wenn sie es geschafft hätten sich dazu durchzuringen.

Schon alleine an den zahlreichen Vorbereitungen war offensichtlich, dass die Hochzeit ein Fest werden würde, von welchem das Volk noch lange sprechen würde. Aber so fröhlich wie die allgemeine Stimmung auch zu sein schien, war alles doch lediglich ein Spiel und Fasade. Allein bei dem Gedanken an den nächsten Tag, dem Gedanken Thessana zu heiraten, fühlte sich Densharr am Boden niedergeschlagen, ganz zu schweigen davon wie er sich fühlte wenn es von anderen angesprochen wurde, etwas, dass praktisch ständig vorkam, wurde doch von nichts anderem mehr gesprochen. Es war nicht so, dass er sie nicht mochte, ganz im Gegenteil, aber irgendwie fühlte es sich einfach nicht richtig für ihn an. Nicht auf diese Weise. Natürlich wurde seinen vorsichtigen Andeutungen keinerlei Beachtung geschenkt, statt dessen wurde er in das wohl teuerste Bräutigamgewand gesteckt und am Tag der Hochzeit zum Altar geführt. Aufgeregt wartete die Menge auf das Kommen der Prinzessin, Densharr bereits am Altar stehend, fühlend als ruhte das Gewicht der Welt auf seinen Schultern. Und da kam sie, Thessana di Isk, bezaubernder als die schönste Blube und der prächtigste Edelstein gemeinsam, durch das gewaltige Portal der Kirche. Langsam schritt sie in Begleitung ihrer Brautjungfern an den Altar heran, ein Lächeln in ihrem Gesicht, doch für Densharr war es an ihrer Haltung offensichtlich, dass auch sie über die Situation nicht glücklich war – vermutlich mehr noch als wie wenn sie sich niemals ihre Gefühle gestanden hätten. Aber niemand außer den beiden schien ihren Unmut zu bemerken, oder sie ignorierten es einfach nur gekonnt, und so wurde die Zeremonie begonnen. Eine Hochzeit wie sie im Buche stand, und genau auf diese Art und Weise wurde sie auch vorgetragen. Eine Hochzeit vollständig durchgeplant, bis auf das kleinste Detail vorbereitet, bis zu dem Punkt, an welchem der Priester die beiden nach ihren Ja-Wort fragte ...

Densharr warf Thessana einen fragend-entschlossenen Blick zu, welcher von ihr mit einem fragend-verwundertem Blick erwiedert wurde. Er ergriff mit seiner rechten ihre linke Hand und sie beide begannen so schnell sie konnten aus der Kathetrale zu laufen, vollkommen perplexe Adelige hinter sich zurücklassend. Zu unerwartet war die Reaktion der beiden, als dass irgendjemand überhaupt auf die Idee kam ihnen nachzueilen oder sie aufzuhalten. Sie liefen durch die Straßen der Stadt, durch ihre Kleidung nicht wenig Aufsehen erregend, bis sie schließlich beim Hafen angelangt waren. Schnell sprangen sie auf ein gerade ablegendes Schiff, begaben sich sehr zum Erstaunen der Matrosen einfach so an Bord. Die beiden schafften es den Kaptain, welcher bei ihrer Geschichte in herzhaftes Gelächter ausbrach, dazu zu überreden sie mitzunehmen, womit sie ihre erste Reise alleine antraten, eine Reise, welche sie in die Freiheit führen sollte.

Aber wie sich bald zeigte gedachten ihre Eltern nicht ihnen einfach so ihren Willen zu lassen. Es dauerte kaum vier Tage, und das auch nur da das Handelsschiff gezielt eine andere Route gewählt hatte als sonst, bis ein Schiff der Marine das einfache Handelsschiff aufgespürrt und die Übergabe von Thessana di Isk und Densharr van Lorsvek forderten. Der Kaptain, welcher den beiden gerne helfen wollte, sah sich in einer schwierigen Position, hatten sie doch keine Change der Fregatte auf Dauer zu entkommen. Zwar versuchten sie es, glücklicherweise vor deren Feuer durch die Anwesenheit der beiden Adeligen geschützt, doch obwohl die Geschwindigkeit der beiden Schiffe annähernd die selbe war, konnten sie doch nicht auf Dauer entkommen. Spätestens zu dem Zeitpunkt, da vor den Schiffen eine gewaltige Sturmwand erschien war klar, dass sie aufgeben mussten. Klar zumindest für den Kaptain des Handelsschiffes und die Besatzung des Kriegsschiffes, denn Densharr und Thessana dachten nicht daran nun, da sie so weit gekommen waren, einfach aufzugeben. Die beiden Verlobten stiegen, all die Gefahr ignorierend, auf eines der Beiboote, das des Kaptains, mit welchem sie da es das Größte und Stabilste war noch die besten Changen hatten, und fuhren los, hinein in die stürmischen Wogen des Meeres.

Erbarmungslos umschlang das Meer das kleine Boot, spielte damit wie eine Katze mit ihrer Beute. Weder Densharr noch Thessana wussten, ob es das Richtige war was sie getan hatten, ob sie dies hier überhaupt überleben konnten. Doch als sich ihre Blicke trafen lächelten sie beide, glücklich zumindest beisammen sein zu können ohne gesagt zu bekommen wie – und sollte es soweit kommen, zumindest auf eine Art zu sterben die sie selbst gewählt hatten. Die Wogen des Meeres waren vergessen für diesen Moment, spielten für einen Augenblick keine Rolle. Immer tiefer wurden sie in den Sturm hereingezogen, immer schwieriger wurde es auf dem Boot zu bleiben, nicht einfach von dem Meer davongerissen zu werden. Es war eine aussichtslose Situation, dies war den beiden bewusst, und schließlich wurde das Boot in Stücke gerissen, die beiden Verlobten von dem wütenden Meer gefressen, doch nie, niemals den fest umklammerten Körper des Anderen loslassend ...



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