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Cute Mermaidboy ♥

SasuNaru
von

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Lie

Der Raum war leer, nur ein Babybettchen stand einsam in der Ecke. Sasuke sah sich um und wunderte sich, wo sein Mobiliar hingekommen war. Ob Diebe in seine Wohnung eingebrochen und alles gestohlen hatten? Merkwürdig, Naruto öffnete doch niemandem die Tür… Plötzlich hörte er einen lauten Schrei, klagend, jammernd. Er trat zögernd ans kleine Bettchen, von wo die Laute zu kommen schienen, und blickte auf das Neugeborene hinunter, das sich weinend hin und her wand.

„Sei doch still“, bat Sasuke und klammerte sich verzweifelt an die Gitterstäbe. „Dich darf niemand hören. Sei doch bitte leise…“ Er versuchte das Kind aus dem Bett zu heben, doch es schrie noch lauter, als sich seine Hände dem kleinen Körper näherten.

„Gib endlich Ruhe!“, rief der Schwarzhaarige und rüttelte an den Gitterstäben, bis das Neugeborene verstummte…
 

Schweißgebadet schlug Sasuke die Augen auf. In seinem Zimmer war es dunkel und still. Er warf einen Blick auf seinen Wecker. 2:37 Uhr. Mitten in der Nacht. Mit zitternden Fingern fuhr er sich durch die Haare und versuchte die Schreie zu verdrängen, die ihm noch immer schmerzhaft in den Ohren klingelten. Er spürte, wie der Körper neben ihm anfing zu zittern und merkte, dass er die Decken und Laken in seinem unruhigen Schlaf zerwühlt hatte. Der Uchiha nahm die Decke, ließ sie kurz über den Blonden flattern und deckte ihn dann sorgfältig zu. Dann breitete er eine zweite Decke über sich aus und sank zurück ins Kissen. Naruto brummte und drehte sich zu ihm, ohne dabei aufzuwachen. Sasuke unterdrückte den Drang, ihm die blonden aus der Stirn zu streichen und wandte ihm stattdessen den Rücken zu. Schnell holte ihn die Müdigkeit ein, er schloss die Augen und wartete auf den Traum, der seine Decke anhob und sich an ihn schmiegte…

Erschrocken setzte er sich auf.

„Hab ich dich geweckt?“, murmelte Naruto und gähnte. „Tut mir leid…“

„Ich war sowieso schon wach“, antwortete der Schwarzhaarige. Er legte sich auf den Rücken und verschränkte die Arme hinter dem Kopf.

„Sasuke?“

„Hm?“

„Ich bin froh, wieder bei dir zu sein.“

Ich auch, wollte Sasuke antworten, stattdessen lehnte er sich zum Blonden hinüber und küsste ihn auf die Lippen. „Es ist schon spät“, hauchte er ihm ins Ohr. Er bekam eine Gänsehaut, als er Narutos Wangen sah, die vor Aufregung glühten. Langsam zog er ihn zu sich unter seine Decke und seufzte leise, als der Blonde sich an ihn kurschelte und seinen Kopf auf seine Brust legte.

„Sasuke?“

„Hm?“

„Dein Herz klopft ganz schön schnell.“

„Hm.“
 

Irgendetwas war anders als sonst. Normalerweise starb Sasuke am Ende ihres Traums, doch dieses Mal wachte sie nicht schweißgebadet auf und versuchte, das Bild seiner ausdruckslosen Augen, die zu ihr hinauf starrten, zu verdrängen. Ihr Unterbewusstsein zwang sie, in ihrer Vision zu bleiben und deutete sie darauf hin, dass etwas ungewöhnlich war. Sie entdeckte Naruto, ihren Sohn, den sie schon seit so vielen Wochen vermisste. Und sie erkannte den Schwarzhaarigen, der bei ihm war. Die beiden standen am Strand, Sasuke berührte den Blonden sanft an der Schulter. Naruto lächelte dankbar, offensichtlich beruhigt, ihn an seiner Seite zu haben.

Dann zogen die Bilder an ihrem inneren Auge vorbei: Sasuke und Naruto in der großen Eingangshalle, Minato, der auf seinem Thron sitzt und die beiden kritisch beäugt, sie selbst, die seinen Zorn mit einer leichten Berührung seiner Hand mildert, Kakashi, der die Szenerie still beobachtet. ..

Kushina schreckte auf und schnappte nach Luft. Sie warf hastig einen Blick auf ihren Gatten, der nichts von ihrer Unruhe mitbekommen hatte und seelenruhig schlief. Lächelnd streichelte sie ihm über die Wange. Irgendetwas war anders als sonst. Anstelle der drückenden Traurigkeit spürte sie freudiges Erwarten. Zwar konnte sie die Gründe für diese Veränderung nur vermuten, doch sie wusste, dass etwas Gutes passieren würde.
 

Vielleicht hätte ich anrufen sollen, überlegte Sasuke, wusste jedoch im gleichen Augenblick, dass es dafür zu spät war. Er starrte aus dem Fenster und sah die Landschaft vorbeiziehen, die ihm erst fremd, dann immer vertrauter erschien. Wie lange war es wohl her, seit er das letzte Mal diesen Weg entlanggefahren war?

Sasuke bog in eine gepflasterte Straße ein und erreichte nach einigen Metern einen großen Garten, in dessen Mitte ein majestätisches Anwesen thronte. Der Eingangsbereich wurde durch weiße Säulen gestützt und auch sonst hatte der Architekt nicht an Prunk, Mühen und Geld gespart. Er steuerte um den weißen Brunnen herum, auf dem Engel aus Marmor tanzten und stellte seinen Wagen vor der Kirschlorbeerhecke ab. Seine Schuhe knirschten auf dem Kies, als er den schmalen Weg Richtung Haus einschlug und er die wenigen Stufen zum Eingang hinaufsprang. Vor der Tür durchfluteten ihn die Erinnerungen, gute und schlechte, die sich alle zu einem dicken Knäuel verstrickten und er nicht mehr unterscheiden konnte, ob die erfreulichen Gedanken diejenigen übertrafen, die er am liebsten für immer aus seinem Gedächtnis streichen würde. Während er vor eben dieser Tür stand und über solche Nichtigkeiten nachdachte, beschlich ihn das beklemmende Gefühl der Angst, verbunden mit weiteren Fragen, die durch seinen Kopf wirbelten. Würde er ein guter Vater sein? Könnte er es überhaupt? Was sagten Sakuras Eltern wohl dazu? Was würde seine Mutter dazu sagen, wenn er endlich den Mut hatte, es ihr zu beichten? Ob es überhaupt schon jemand anderes wusste? Theoretisch konnte Sakura es doch gar nicht mehr geheimhalten, sie müsste jetzt zwischen dem vierten und fünften Monat sein, da konnte man den Bauch doch nicht als Winterspeck abstempeln?

Ihm fiel auf, dass er sie selbst vor einiger Zeit gesehen hatte und sie ihm rein äußerlich betrachtet nicht viel anders als sonst vorgekommen war.

Vielleicht ist es ein kleines Kind…, überlegte der Schwarzhaarige, gleichzeitig rutschte ihm das Herz in die Hose. Wenn es krank war? Wenn irgendetwas nicht in Ordnung war? Könnte er dann für das Kind sorgen? Konnte er überhaupt zukünftig für seine kleine Familie sorgen? Und für Naruto?

Völlig vertieft in seine Gedanken, bemerkte er nicht, wie sich eine zweite Person dem Haus näherte.
 

Neji döste auf dem Sofa und nahm gar nicht wahr, dass Tenten mit vollen Einkaufstüten ins Zimmer kam und ihn liebevoll anlächelte.

„Ich dachte, du bist zu alt für einen Mittagsschlaf“, neckte sie ihn und räumte die Einkäufe in den Kühlschrank.

„Ich genehmige mir eine kleine Auszeit nach der Prüfung, wenn das der Königin genehm ist“, antwortete der Hyuuga und streckte sich.

Sie kicherte, wurde jedoch augenblicklich wieder ernst.

„Du, Neji, ich muss dich was fragen.“

„Hm?“

„Warum haben Sakura und Sasuke sich getrennt?“

„Wie oft soll ich dir noch sagen, dass…“

„Ja, ich weiß“, fiel sie ihm ins Wort. „Du schickst mich zu Sasuke, der schickt mich zu dir. Was ist damals vorgefallen?“

„Kann ich nicht sagen.“

„Kannst du nicht oder willst du nicht?“ Sie verstaute die leeren Tüten im Schrank und schloss den Kühlschrank. Dann kam sie ins Wohnzimmer und baute sich vor Neji auf.

„Ich wollte dich erst abfüllen, um deine Zunge zu lockern, doch da ist mir eingefallen, wie schlecht du Alkohol verträgst und bevor ich Schuld an deinem Herzinfarkt bin, löchere ich dich solange mit Fragen, bis du sie mir beantwortest.“ Tenten lächelte zuckersüß. „Du weißt, dass ich das gut kann.“

„Und ob ich das weiß“, murmelte der Hyuuga und seufzte resigniert. Gegen Tenten hatte er keine Chance. Eine Lüge würde sie sofort erkennen, keine Aussage würde sie nicht dulden und die Wahrheit…wie würde sie die Wahrheit aufnehmen? Er hatte keine Wahl, er musste es ihr erzählen.

Neji nahm auf dem Sofa Platz und klopfte sachte neben sich. Die Braunhaarige setzte sich sofort neben ihn, legte die Hände in den Schoß und sah ihn erwartungsvoll an.

Wo fange ich bloß an…, überlegte Neji und strich sich eine lange Haarsträhne hinters Ohr.

„Am besten ganz von vorne“, antwortete das Mädchen, als ob es seine Gedanken gelesen hätte.

„Sasuke und Sakura haben sich vor anderthalb Jahren auf einer Party kennen gelernt, ich weiß gar nicht mehr, wer der Gastgeber war. Eigentlich sind wir nur hingegangen, weil Ino uns regelrecht terrorisiert hat. Naja, jedenfalls hat sie die beiden dann miteinander bekannt gemacht. Sasuke war sofort hin und weg und auch Sakura war nicht abgeneigt, also machten die beiden schon für den nächsten Tag ein Treffen aus. So nahm das ganze seinen Lauf: Die beiden sahen sich regelmäßig und wurden ein Paar. Dann hat Sasuke ihr einen Heiratsantrag gemacht…“

„Was?“, rief Tenten, als ob sie noch nie etwas von ihrer Verlobung gehört hätte. „Die beiden waren doch noch so jung!“

„Tja, das habe ich Sasuke auch gesagt, mehr noch, ich habe ihm davon abgeraten. Er solle erst mal die High School fertig machen, am besten noch das College, bevor er heiratet. Doch er hörte mir nicht zu, sagte ständig, sie wäre die Liebe seines Lebens. Wie du weißt, war Sakura einverstanden. Mit noch nicht einmal 18 waren die beiden verlobt.“

Tenten runzelte die Stirn. „Was ist dann passiert? Warum ist es nicht zur Hochzeit gekommen?“

Der Hyuuga schluckte. Es war ihm sichtlich unangenehm, darüber zu sprechen.

„Ino hat den beiden zu Ehren eine Party geschmissen. Ich war total durch den Wind, weil er das wirklich durchziehen wollte, also trank ich, ziemlich viel sogar.“

Jetzt sah das Mädchen besorgt aus. Sie legte eine Hand auf Nejis Arm. „Aber du verträgst doch keinen Alkohol…“

„Ja…deshalb hing ich irgendwann über der Toilette und kam gar nicht mehr aus dem Bad. Ich war so voll, dass ich nicht einmal bemerkt habe, wie Sakura ins Zimmer kam. Auch sie hatte viel getrunken.“

Langsam zog Tenten ihre Hand zurück, sie ahnte, welche Entwicklung die Geschichte nehmen würde und war sich plötzlich nicht mehr sicher, es wirklich hören zu wollen.

„Sie streichelte mir die ganze Zeit über den Rücken und sagte mir, dass sie schreckliche Angst vor der Hochzeit habe und nicht sicher war, jetzt schon ihre Jugend aufgeben und Verantwortung übernehmen zu können. Irgendwann küsste sie mich…“

Tenten schloss die Augen, sagte aber nichts.

„Ich…ich kann mich kaum noch daran erinnern. Nur, dass wir irgendwann in Inos Zimmer gelandet sind, in ihrem Bett…“

„Nicht…“, hauchte die Braunhaarige und stand auf. Hätte sie doch bloß nicht gefragt, hätte sie das Geheimnis einfach Geheimnis bleiben lassen sollen…

„Sakura hat es ihm am nächsten Tag gebeichtet. Aus Liebe zu ihr hat er die Trennung damit begründet, dass er fremdgegangen ist. In der Schule haben alle davon geredet, über ihn geredet, ihn aufgezogen und fertig gemacht, doch er hat alles ertragen. Verdammt, ich wünschte, wenigstens mich hätte er mal angeschrien oder, besser noch, er hätte mir eine verpasst, aber er tat nichts dergleichen. Ich konnte fühlen, wie wütend er auf mich war, wie enttäuscht, ich konnte es in seinen Blicken sehen, doch er hat kein Wort gesagt. Das hat mich wahnsinnig gemacht. Rasend vor Wut habe ich ihn zur Rede gestellt, ihm eine Ohrfeige verpasst und ihn angeschrien, dass er mich hassen sollte, dass er mich fertig machen sollte für das, was ich ihm angetan hatte, anstatt mich immer so enttäuscht anzusehen. Bizarr, dass ich derjenige war, der so ausgetickt ist, oder?“

Neji lächelte traurig. „Danach haben wir fast ein Jahr nicht mehr miteinander gesprochen. Während er durch die Hölle ging, konzentrierte ich mich auf meinen Abschluss. Ich weiß bis heute nicht, wie er mir vergeben konnte und wieder mit mir befreundet sein wollte. Ich weiß nur, dass ich ihm heute ein besserer Freund sein will als damals. Deshalb setze ich alles daran, ihn vor jeglichen Angriffen zu beschützen.“

Er senkte den Kopf und schämte sich für das, was er erzählt hatte, was er damals getan hatte. Wie schwach er doch war…

Tenten stand mitten im Raum, das Entsetzen stand ihr ins Gesicht geschrieben.

Er streckte seinen gesunden Arm nach ihr aus, doch sie wich zurück.

„Tenten, ich kann es dir nicht übel nehmen, mich zu verurteilen…“

„Ich brauche frische Luft“, sagte die Braunhaarige knapp und verließ ohne Jacke die Wohnung.
 

„Sasuke?“

Der Uchiha zuckte zusammen, als er die allzu bekannte Stimme erkannte. Langsam drehte er sich um und erblickte Ino, die in einem violetten Jogginganzug und einem dazu passenden Stirnband die Treppenstufen hinaufgelaufen kam.

„Was machst du denn hier?“

Sasuke musterte sie und zog die Augenbrauen nachdenklich zusammen. „Dasselbe könnte ich dich fragen. Anscheinend musst du zu Sakura?“

Das Mädchen rümpfte die Nase und verschränkte die Arme vor der Brust.

„Ich will zu Sakura. Anscheinend hast du die Pflicht, sie zu sehen. Also bitte, ich lasse dir den Vortritt.“ Sie nickte Richtung Tür und verdrehte ungeduldig die Augen.

Jetzt hatte Sasuke keine andere Wahl mehr als zu klingeln und sich für das zu wappnen, was gleich auf ihn zukommen würde. Ob Sakura schon Ultraschallbilder hatte? Ob sie an Gewicht zugelegt hatte? Ob sie derart launisch sein würde, dass sie bei seinem Anblick sofort in Tränen ausbrechen würde?

Die Tür wurde geöffnet, schwang wie in Zeitlupe, ohne dass man irgendeine Person hätte erkennen können, einen irrwitzigen Moment dachte Sasuke an eine Geistervilla, doch anstelle des toten, bleichen, mit Blut beschmierten Zimmermädchens traf das spätnachmittägliche Sonnenlicht Sakura, die nicht nur lebendig, sondern auch den Umständen einer Schwangerschaft entsprechend recht fit aussah.

Auch sie trug einen Jogginganzug, hatte ihren iPod in der einen, eine Flasche Wasser in der anderen Hand und starrte ihre beiden Besucher nun schockiert an. Sasukes Blick fiel automatisch auf ihren Bauch, der eigentlich hätte um einiges runder sein müssen, doch sie war so schlank wie zu ihren Zeiten als aktive Tennisspielerin.

„Was…was machst du denn hier?!“, fragte sie schrill und versuchte ihren nicht vorhandenen Bauch irgendwie zu verdecken.

„Hab ich ihn auch gefragt, aber der werte Herr Uchiha gibt ja keine Antworten“, plapperte Ino dazwischen und schüttelte den Kopf. „Ich weiß ja nicht, was ihr noch dringendes zu erledigen habt, aber ich hoffe, dass ihr das schnell machen könnt, damit wir heute noch ins Fitnessstudio kommen.“

Sasuke, der Sakura nur fassungslos angestarrt hatte, atmete hörbar aus. Nach und nach löste er sich aus seiner Paralyse und realisierte, was in diesem Moment geschah, was dieser Moment bedeutete.

„Du bist nicht schwanger, oder?“

„Sasuke, ich…“ Sakura konnte ihre Tränen nicht zurückhalten. Sie liefen ihr über die Wangen, tropften vom Kinn auf ihr Oberteil. Ino schlug schockiert die Hände vor den Mund.

Der Schwarzhaarige warf Sakura einen eisigen Blick zu, ehe er sich abrupt umdrehte und mit hastigen Schritten auf den Parkplatz zusteuerte.

„Sasuke, warte!“

„Worauf?! Damit du mir erklären kannst, dass du es heute Morgen verloren hast? Oder gar, dass du nie eins gehabt hast?!“

„Sasuke, ich…“

„Vielleicht hättest du sogar eins adoptiert, um mich in dem Glauben zu lassen? Gott, Sakura, wie weit wärst du gegangen?!“

„Bitte, hör mir doch zu…“

Sie fasste ihn an den Oberarmen und zwang ihn somit stehen zu bleiben. Schluchzend legte sie ihre Stirn an seinen Rücken.

Sasuke atmete tief aus, sein Herz klopfte wild vor Wut und Enttäuschung.

„Warum? Warum hast du gelogen?“

„Ich wollte, dass du wieder ein Teil meines Lebens wirst. Ich…ich dachte, ich könnte dich nach allem, was vorgefallen ist, an mich binden, wenn ich etwas finde, dass uns beide miteinander verbindet. Bevor ich wusste, was ich tat, erfand ich diese Geschichte mit der Schwangerschaft. Es…ist irgendwie außer Kontrolle geraten. Es tut mir so leid. Aber…aber ich liebe dich noch immer.“

„Dann hast du eine merkwürdige Art, das zu zeigen.“

Mit diesen Worten riss sich der Schwarzhaarige von ihr los und knallte die Autotür zu, so fest es ging.
 

Naruto hörte, wie jemand den Schlüssel im Schloss herumdrehte und drehte sich mit klopfendem Herzen um. In der Haustür stand Sasuke, seine Kleidung war durch den Regen ganz durchnässt und hinterließ kleine Pfützen auf dem Fußboden, während er die Wassertropfen aus den Augen blinzelte.

„Was ist passiert?“, fragte Naruto besorgt und kam langsam auf ihn zu. Der verwirrte Ausdruck des Uchihas gefiel ihm nicht. „Komm rein, du bist ja ganz nass.“ Er nahm seine Hand und wollte ihn ins Wohnzimmer ziehen, doch Sasuke bewegte sich keinen Zentimeter von der Stelle.

„Sasuke, was ist mit…?“

Naruto riss erschrocken die Augen auf, als der Schwarzhaarige ihn plötzlich an den Handgelenken packte, ihn unsanft gegen die nächste Wand presste und stürmisch küsste.

„Was…ist los mit dir?“, keuchte der Kleinere und schnappte nach Luft, als Sasuke von seinem Mund abließ und sich seinem Hals widmete, den er mit vielen kleinen Küssen bedeckte. Dann riss er ihn in seine Arme und drückte ihn fest an sich. Unsicher erwiderte Naruto die Umarmung, er fühlte sich ganz benommen , irgendwie schwindelig, als ob seine Beine jeden Moment nachgeben würden, sein Herz hämmerte gegen seine Brust.

„Was ist passiert?“, fragte er nach einer Weile leise. Er strich Sasuke beruhigend über den Rücken, der ihn daraufhin noch fester an sich drückte.

„Sakura…ist nicht schwanger“, murmelte der Schwarzhaarige.

Obwohl Naruto nicht beurteilen konnte, ob das eine gute oder eine schlechte Nachricht war, fühlte er sich erleichtert.

„Warum hat sie es dann gesagt?“, fragte er zögernd.

„Weil sie mich noch immer liebt.“

„Liebst du sie auch noch?“

Das Herz des Uzumakis setzte einen Schlag aus, als Sasuke nicht gleich antwortete, klopfte jedoch umso schneller, als das einzige Wort, das er mit Leib und Seele hören wollte, seine Lippen verließ.

„Nein.“

Naruto krallte sich an seinen Rücken und lächelte, ehe er an das arme Mädchen dachte, dessen Herz Sasuke damit gebrochen hatte. Er dachte an Hinata und daran, wie er ihr wehgetan hatte.

Wie soll man glücklich werden, wenn man mit seinem Glück anderen das Herz bricht?

Er seufzte tief. Sasuke ließ ihn sofort los, missdeutete Narutos Traurigkeit als Zeichen von Unbehagen und fuhr sich, etwas beschämt, durch die Haare. Der Blonde blinzelte ihn verwundert an.

„Ich sollte uns mal was zu essen machen“, murmelte Sasuke nach einem Moment peinlicher Stille und schlurfte in die Küche, wo er sich an der Spüle abstützte.

Was zum Teufel mache ich eigentlich? War er zu aufdringlich, zu fordernd, zu schnell? Gleichzeitig war er so nervös wie ein kleines Kind am Weihnachtsabend…

Irgendwie hatte er vergessen, wie es sich anfühlte, verliebt zu sein.

„Sasuke?“ Naruto stand im Türrahmen und starrte auf den Rückend des Schwarzhaarigen, den er ihm noch immer zugewandt hatte.

„Weißt du, eigentlich müsste ich jetzt erleichtert sein. Ich schätze, ein Teil von mir ist es auch, aber ein Teil denkt: Was, wenn sie wirklich schwanger gewesen wäre? Hätte ich dann für das Kind sorgen können?“

„Aber du brauchst dir doch deswegen keine Gedanken mehr zu machen…“

„Ja…“, sagte Sasuke bitter. „Jetzt zerbreche ich mir den Kopf darüber, wie oft meine Freunde mich noch verraten wollen…“ Die Erinnerungen an den längst vergangenen Vorfall schnürten ihm die Brust zu und die Wut, die er verdrängt zu haben geglaubt hatte, kochte in seiner Magengegend. Damals hatte er sich so hilflos gefühlt und bei allem, was ihm heilig war, geschworen, sich nie wieder emotional verunsichern zu lassen, doch Sakuras Lüge warf ihn aus ihm unerfindlichen Gründen derart aus der Bahn, dass er nicht wusste, was er denken sollte.

Plötzlich spürte er, wie Naruto sich von hinten an ihn lehnte, seine Stirn gegen seinen Rücken presste und sich an seine Pullover klammerte.

„Ehrlich gesagt habe ich mich gefreut, als du gesagt hast, dass sie nicht schwanger ist“, murmelte der Blonde. „Doch dann habe ich daran gedacht, warum sie das getan hat. Aus Liebe. Sie ist so verzweifelt in dich verliebt, dass sie dich angelogen hat. Sie wollte dich damit nicht verletzen. Also bitte sei nicht böse auf sie.“

„Du glaubst echt immer an das Gute im Menschen, was?“

„Ich glaube, jeder hat eine zweite Chance verdient. Wenn man die nicht nutzt, verliert man die, die einem lieb und wertvoll sind.“

Bei diesen Worten beschloss Sasuke, die Spannungen der letzten Tage zwischen ihm und Neji ein für alle Mal zu vergessen, doch ob er bereit war, Sakura in naher Zukunft zu verzeihen, wusste er nicht.

„Außerdem…“, fuhr Naruto leise fort, „…wärst du ein guter Vater geworden. Du kümmerst dich schon eine ganze Weile um mich.“

Der Uchiha lächelte matt. „Stimmt, darin habe ich ja jetzt viel Übung.“

Dann sprach Naruto einen Gedanken aus, der ihn seit seiner Entführung quälte. „Aber bald hast du ja wieder Ruhe vor mir, wenn ich in mein Reich zurückkehre…“

Auch Sasuke hatte in letzter Zeit viel darüber nachgedacht. Die missglückte Entführung hatte ihm nur allzu deutlich gemacht, dass er noch nicht bereit war, den Blonden gehen zu lassen, dass er ihn nicht gehen lassen wollte.

Wie kindisch, schoss es ihm durch den Kopf. Als ob ich ihn im Badezimmer einsperren könnte…

Er drehte sich um und nahm Narutos Gesicht in beide Hände. „Ich glaube kaum, dass ich nach all der Hektik in der Lage bin, Ruhe zu ertragen…“ Dann beugte er sich zu ihm hinab und küsste ihn zärtlich.

Plötzlich krachte es im Wohnzimmer. Die beiden stoben auseinander.

„Was war das?“, rief Naruto mit geröteten Wangen.

„Das werden wir gleich sehen…“, antwortete der Uchiha und trat ins Wohnzimmer. „Was zum…?“

Die Haustür war komplett aus den Angeln gerissen und lag schutzlos auf dem Boden.

„Kakashi!“, rief der Blonde ängstlich, als er die Silhouette des Grauhaarigen erkannte.

„Ihr müsst mitkommen. Sofort.“
 

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Welch niederträchtige Entwicklungen! Nejis Verhalten schockiert mich zutiefst.

Eigentlich stelle ich mir vor, dass Neji wie ein Loch saufen kann, um es mal salopp auszudrücken, aber in dieser FF ist es wohl nicht sein Schicksal, das zu können ;D

An einer Stelle ist Sasuke vielleicht etwas OoC (Sasuke ließ ihn sofort los, missdeutete Narutos Traurigkeit als Zeichen von Unbehagen und fuhr sich, etwas beschämt, durch die Haare.), aber ich wollte zeigen, wie unsicher Sasuke im Grunde ist, gerade weil ihre Beziehung noch am Anfang steht. Außerdem find ichs cool, wenn die „großen, starken Einzelkämpfer“ auch mal nervös werden ;D

An dieser Stelle mal wieder ein herzliches Dankeschön an alle entzückten Seufzer ;D und Kommentare! <3
 

Outtakes
 

Vielleicht hätte ich anrufen sollen, dachte Shikamaru. Ja, ich hätte Sasuke anrufen sollen, damit er nicht vergisst, Sakura anzurufen...
 

„Was ist passiert?“, fragte er nach einer Weile leise. Er struck, er strickte. Er strickte einen Pullover.



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Kanra-sama
2012-01-01T13:13:27+00:00 01.01.2012 14:13
Ich sollte mich in eine Ecke verkrümeln und mich schämen!
Sorry, dass ich erst jetzt nen Kommentar hinterlasse, aber irgendwie habe ich vergessen, dass ich soetwas wie einen Laptop besitze, auf dem ein paar Tabs (mit FF's) geöffnet sind ... ich Dussel!>.<

Mein Gott, ist mir ein Stein vom Herzen gefallen, als ich gelesen habe, dass Sakura nicht schwanger ist! Ich fiebere bei dieser Geschichte so mit, dass ich schwören kann, mich im Augenblick der Wahrheit genauso erleichtert gefühlt zu habe, wie Sasuke! Ohne Scheiß! Obwohl ich gedacht habe, dass Sakura Sasuke irgendein Kuckuckskind unterjubeln wollte. (Vielleicht das von Neji? ... Neeeein^^)

Toootal süß ist es auch, dass Naruto und Sasuke jetzt n bisschen mehr miteinander rummachen. Als ob die über Kapitel angestaute Spannung zwischen ihnen geplatzt wäre wie eine Wasserbombe!
Kawai!^^

Nur eine Kleinigkeit habe ich anzukreiden ... Deine Outtakes haben mich dieses Mal nicht so überzeugt ...

Wie auch immer. Ich hoffe du hattest einen super Start ins neue Jahr! Ich nämlich nicht^^ Hab mir den Kopf angestoßen, als wir beim Anstoßen waren, wurde von Böllernebel fast erstickt und eine fehlgezünderte Rakete hätte meinem Dad fast n neues Aussehen verpasst! ... Dieses Jahr scheint vielversprechend zu werden^^

Alles liebe

Mi-chan
Von: abgemeldet
2011-12-12T19:07:09+00:00 12.12.2011 20:07
na endlich ist es raus mir war schon vorher klar
das Sakura nicht schwanger ist.
Mich freut es auch für naruto und sasuke steht ihnen
fast niemand mehr ihrer bneziehung im weg. Abgesehen von
Kakashi und narutos eltern.
und was wird jetzt aus Neji und TenTen?
lg StrangeHero
Von:  Yukito_Nishii
2011-12-11T22:23:26+00:00 11.12.2011 23:23
Hahahahah, das war ein eigentor den Sakura da geschossen hat sie ist ja doch nicht Schwanger, wie dumm muss man sein? Hilfe. Hahahaha.
Aber ich frage mich was Kakashi jetzt von den beiden will? *bibber*

Bitte schreibe ganz schnell weiter.^^

LG

DX
Von:  DizzyD
2011-12-11T21:03:34+00:00 11.12.2011 22:03
Geilomatiko ^^
Hab mir gerade alles noch mal durchgelesen und freu mich schon drauf, was los ist mit Kakashi und warum er die beiden braucht ^^

Schreib weiter so.
lg
Dizzy
Von:  Rusalka
2011-12-11T20:08:19+00:00 11.12.2011 21:08
Super Kapi!
Boar gott sei dank ist Pinky nicht schwanger.
Was hat Kakashi wohl jetzt wieder vor.

freu mich schon aufs nächste Kapi
Von: abgemeldet
2011-12-11T19:32:06+00:00 11.12.2011 20:32
JAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAA!!!! Endlich! Ich hab es doch gewusst xDDD
Gott sei dank ist Sakura nicht schwanger >__< Und die Szene mit Sasuke und Naruto in der Tür ist dir gut gelungen. Man hat gemerkt das Sasuke ein riesiger Stein vom Herzen gefallen ist und das er nichts sehnlicher wollte, als zu Naruto. Toll!

Ich freu mich schon sehr aufs nächste Kapitel und bin gespannt, was wohl jetzt schon wieder passiert ist, das Kakashi schon wieder auftaucht :D

Yuki♥


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