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Date Widerwillen

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Date Widerwillen

Es war ein kalter Herbsttag, an dem der Schwarzhaarige auf einer Bank - vor einem Wohnblock - saß und gelangweilt eine Zigarette rauchte.

Er wartete auf sein Date, das ihm sein bester und so ziemlich einziger Freund Matzu beschafft hatte.

Der Kleine sah ganz niedlich aus, das wusste er, weil sie alle auf die selbe Schule gingen und er ihn des öfteren auf dem Schulhof gesehen hatte.

Doch bisher hatten sie kein Wort miteinander gewechselt.

Sowieso war der Schwarzhaarige eigentlich ein Einzelgänger.

Er brauchte niemanden und war auch in der Schule ein Außenseiter, eher sogar aus freiem Willen, als dass ihn die Schüler dazu gemacht hätten.

Selbst mit Matzu war er nur befreundet, weil dieser ziemlich offensiv auf ihn zugegangen war.
 

Auf einmal tauchte besagtes Date in Form eines hübschen blauhaarigen Jungen vor ihm auf, schnappte sich seine Zigarette und streckte ihm die freie Handfläche auffordernd entgegen: „Zigarettenpackung bitte.“

Perplex reichte ihm der Ältere die geforderte Schachtel - die er zuvor noch in der Hand gehalten hatte - und sah dabei zu, wie sie mit samt der erst halb aufgerauchten Zigarette im nächsten Mülleimer verschwand.

„Rauchen ist schädlich. Außerdem mag ich es nicht, wenn mein Freund raucht, also hör lieber auf der Stelle damit auf“, erklärte der Kleinere breit grinsend, in fröhlichem Ton, bevor er sich zum Älteren runter beugte und ihm einen Kuss auf die Wange hauchte.

Anschließend reichte er ihm mit einem zuckersüßen Lächeln seine Hand: „Mein Name ist übrigens Yuta Shimiro, kannst mich aber gerne beim Vornamen nennen.“

Zögerlich ergriff der Ältere die ihm dargebotene, feingliedrige Hand: „Tanabe Ohara.“

„Ich weiß. So, und jetzt darfst du mich auf eine heiße Schokolade einladen.“

„Ich darf“, fragte der Schwarzhaarige immer noch verwundert über das Auftreten des Anderen.

„Na klar, es gehört sich doch wohl so, dass du mich als dein Date einlädst. Noch nie was davon gehört, was ein Gentleman ist? Also, was ist, können wir gehen?“

Plinkernd betrachtete der Größere kurz den Blauhaarigen, bei diesem Verhalten verlor selbst er - als Schulaußenseiter, dem fast alle Anderen egal waren - seine Fassung.

„Was ist? Hab ich was falsch gemacht“, fragte Yuta, als der Ältere keine Anstalten machte sich zu bewegen, legte dabei mit unschuldigem Blick den Kopf leicht schief.

Dieser zog eine Augenbraue hoch: „Bist du immer so… forsch?“

Forsch? Wieso? Ich bin doch ganz normal.“

Leicht irritiert blickte Yuta den Größeren an, der feststellte, wie niedlich der Blauhaarige sein konnte, wenn er so bedröppelt dreinschaute.

Innerlich schmunzelnd stand er auf: „Na los, lass uns eine heiße Schokolade trinken, bevor es regnet, es wird immer dunkler.“

Wieder strahlend, als sei nichts gewesen, harkte der Kleinere sich bei Tanabe unter und fiepte: „Au ja.“

„Muss das sein“, fragte der Schwarzhaarige daraufhin leicht mürrisch.

„Was denn? Mir ist kalt, außerdem haben wir doch ein Date. Los jetzt, wir sollten uns wirklich beeilen.“

„Du bist echt seltsam.“

„Ich weiß, das wird mir ständig gesagt, deshalb bin ich ja auch noch solo.“

„Aha.“

„Was ist das denn für eine Antwort? Sei nicht so sprechfaul.“

„Wirst du mit klar kommen müssen, ich bin nun mal kein Mensch, der viel redet.“

„Ach, das werde ich schon noch ändern.“

Inzwischen hatten sie sich in Bewegung gesetzt und kamen in der Einkaufspassage ihrer Stadt an.

„Ich weiß schon in welches Café wir uns setzen.“

„Aha.“

Leicht knuffte der Kleinere Tanabe mit dem Ellenbogen in die Seite: „Antworte gefälligst ordentlich. Du hättest fragen müssen, welches Café ich meine.“

„Also gut, welches Café meinst du“, fragte der Schwarzhaarige lahm, doch der Jüngere fiepte zufrieden: „Das dahinten an der Straßenecke, da schmeckt die heiße Schokolade am allerbesten.“

„Na dann gehen wir da wohl hin.“

„Besser, aber definitiv noch ausbaufähig.“

„Was“, fragte der Ältere verständnislos.

„Na deine Antworten du Dummerchen.“

‚Echt bekloppt der Kleine, was hat Matzu sich nur dabei gedacht? Wir sind doch grundverschieden.’
 

„Tanabe?“

„Was?“

„Fauch doch nicht gleich, wir sind da.“

Der Kleinere zog einen Schmollmund und sein Begleiter musste sich eingestehen, dass er absolut was verdammt niedliches an sich hatte, trotz seiner verqueren Art.

„Na dann, rein da.“

„Ja.“

Übers ganze Gesicht strahlend betrat der Blauhaarige besagten Laden und zog den Älteren mit sich in die Ecke zu einem Zweiertisch.

Kaum hatten sie sich dann hingesetzt, stand auch schon eine - der insgesamt drei - Bedienungen neben ihnen: „Schön guten Tag, was darf ich Ihnen bringen?“

Freundlich lächelte sie die beiden Jungs an.

„Zweimal eine heiße Schokolade bitte“, antwortete der Schwarzhaarige, woraufhin Yuta fiepte: „Und ein Kirschtörtchen bitte.“

Kaum war die Bedienung wieder hinter der Theke verschwunden, fragte der Ältere: „War nicht die Rede von einer heißen Schokolade?“

„Ja, aber die Kirschtörtchen sind doch so lecker und fast immer ausverkauft“, erklärte der Kleinere leicht weinerlich mit großen Kulleraugen.

„Sei bloß froh, dass du so ein niedliches Gesicht hast, sonst könntest du nicht mit allem durchkommen.“

„Ich weiß.“

Breit grinsend schaute er Tanabe an, der nur die Augen verdrehte.

Keine fünf Minuten später stand dann ihre Bestellung vor ihnen und Yuta machte sich freudig über seinen Kuchen her.

„Zufrieden?“

„Und wie, magst du auch mal probieren?“

Ohne groß eine Antwort abzuwarten, belud er seine Gabel und hielt sie anschließend dem Größeren entgegen.

„Ich lass mich doch nicht füttern!“

„Ach, stell dich bloß nicht so an, ist doch nichts dabei, außerdem machen Liebespaare das so.“

„Wir sind aber keines, das hier ist nur ein Date, mehr nicht.“

„Trotzdem, Mund auf.“

Der Ältere grummelte zwar, kam der Aufforderung aber nach und ließ sich füttern.

„Und?“

Große erwartungsvolle Augen blickten ihn neugierig an.

„Lecker.“

„Nicht lecker, das schmeckt megalecker.“

„Ich steh nicht so auf Kuchen und auf Kirschen auch nicht.“

„Was für ein Verbrechen! … Was magst du denn dann gerne?“

„Eis.“

„Eis?“

„Ja, mit Eis kann man mich immer ködern, aber wehe das erzählst du wem und schon gar nicht Matzu.“

„Magst du ihn?“

„Bitte?“

„Magst du Matzu?“

„Klar mag ich ihn, wieso auch nicht.“

„Ach so.“

Leicht senkte der Blauhaarige den Blick, widmete sich seinem Kuchen, während er leise fragte: „Warum gehst du dann eigentlich mit mir aus?“

„Weil Matzu es so wollte.“

„Aha…“

„Jetzt wirst du aber wortkarg. Ist irgendwas?“

„Nein, völliger Quatsch. Mir geht’s bestens. Aber sag doch mal, was wollen wir machen, wenn wir ausgetrunken haben?“

Neugierig blickte Yuta den Älteren an.

„Keine Ahnung.“

„Du hast dir nichts überlegt? Dann gehen wir shoppen“, verkündete der Kleinere mit nun wieder strahlenden Augen.

Klamottenläden zu durchforsten war seine absolute Lieblingsbeschäftigung, damit konnte er Stunden zubringen.

„Auf gar keinen Fall“, fauchte der Schwarzhaarige, der es hingegen abgrundtief hasste Klamotten kaufen zu gehen.

„Wieso denn nicht?“

„Das fragst du noch? Ein Junge geht nicht gerne shoppen, das ist die Hölle. Also werde ich mir das wohl kaum gerade bei einem Date antun. Schlimm genug, dass Matzu mich hierzu gezwungen hat.“

„Ich bin ja wohl auch ein Junge und ich gehe gerne shoppen“, maulte Yuta beleidigt, überhörte absichtlich den Kommentar über Matzu.

„Du bist ja auch so ein komischer Sonderling.“

„Was soll das denn jetzt heißen?“

„Ach vergiss es einfach, du bist halt wunderlich.“

Darauf erwiderte der Kleinere nichts, widmete sich nur betrübt seiner heißen Schokolade.

‚Was denn nun? Hab ich ihn beleidigt oder so? Der Kleine ist echt ’ne Nummer für sich.’

Gespannt beobachtete Tanabe seinen Gegenüber, als dieser ihn kurz mit einem tieftraurigen Hundeblick bedachte, ehe er seine volle Aufmerksamkeit wieder auf das allmählich kalt werdende Getränk richtete.

‚Verdammt, der will mich doch nur rumkriegen, dieser Blick ist doch ganz sicher nur gespielt. … Und wenn nicht? Hach, dieser kleine Pimpf.’

„Na schön, ich geh mit dir einkaufen, aber verkneif dir diesen Hundeblick.“

„Ehrlich“, fragte der Jüngere aufgeregt.

„Ja doch“, grummelte der Schwarzhaarige, woraufhin ihm Yuta freudestrahlend um den Hals fiel, dabei beinahe noch seine Tasse umstieß, da er sich über den Tisch beugte.

„Hey, ganz ruhig, so eine große Sache ist das ja nun auch wieder nicht.“

Etwas zurückhaltend tätschelte er dem Kleineren die Schulter, der hingegen glücklich fiepte: „Doch! Danke, danke, danke!“

‚Na ja, süß is er ja doch ab und zu, werd ihn schon mal einen Tag aushalten.’

Vollauf zufrieden ließ Yuta von dem Älteren ab und trank den Rest seiner Schokolade in einem Zug aus.

„Fertig, lass uns gehen!“

„Schön, dass du fertig bist, aber ich bin’s nicht. Gedulde dich gefälligst, immerhin hast du mich hier rein geschleift.“

„Och Menno, ich mag aber nicht nachher im Regen rumlaufen.“

Leicht schmollend zog er eine Schnute.

„Ach was, vielleicht regnet es ja gar nicht. Und wenn doch, dann warten wir einfach, bis es aufgehört hat, stell dich bloß nicht so an. Du bist doch kein kleines Kind mehr.“

Eingeschnappt verschränkte der Blauhaarige die Arme vor der Brust und schmollte nur noch mehr.

„Oje, da hat Ma-chan mir ja ein Kerlchen angeschleppt“, seufzte Tanabe theatralisch, woraufhin der Kleinere ihn böse anfunkelte.

„Sei nicht beleidigt, lass uns lieber gehen.“

„Ich denke du bist noch nicht fertig“, fauchte der Angesprochene schnippisch.

„Egal, ich hab keine Lust, dass du den Rest des Tages bockig bist.“

Ohne noch groß auf eine Erwiderung zu warten, schnappte Tanabe sich Yutas Hand, legte etwas Geld auf den Tisch und kehrte mit samt Anhängsel zurück auf die Straße.

„Also? Wo geht’s zuerst hin?“

„Kommt drauf an, wie viel Geld du dabei hast.“

„Ich? Aber sonst geht’s dir gut? Davon, dass ich dir Klamotten kaufen soll, war nie die Rede.“

Empört blickte der Ältere den Blauhaarigen an.

‚Der ist doch schon mehr als dreist, das kann echt nicht angehen!’

Mit seinem besten Hundeblick schmiegte der Kleinere sich an die Schulter des Älteren, schaute ihn bettelnd an: „Bitte, bitte, ich möchte auch nur ein T-Shirt.“

„Klar und so bald du das hast willst du noch ’ne passende Jacke oder sonst was. Vergiss es, wir kennen uns kaum und da soll ich dir Klamotten kaufen?“

Yuta zog - zum x-ten Mal an diesem Tag - einen süßen Schmollmund: „Aber du hast doch so viel Geld, das hab ich vorhin gesehen und ich kann mir kaum eine heiße Schokolade leisten, geschweige denn Sachen kaufen. Dabei hab ich doch kaum noch was im Schrank. Bitte, du darfst auch mal in die Umkleide luschern.“

Keck zwinkerte er dem Schwarzhaarigen zu, der genervt die Augen verdrehte.

‚Mist, dieser Blick gehört verboten. … Na gut, aber nur weil’s das Geld meiner Alten ist.’

„Also schön, aber höchstens ein Shirt und glaub nicht du kannst mir teure Markenware aus den Rippen leiern. Krösus bin ich nun echt nicht.“

„Oh, danke, danke, danke“, fiepte Yuta, fiel dem Größeren freudestrahlend um den Hals.

„Ja, schon gut, gehen wir lieber.“

Breit grinsend harkte Yuta sich bei Tanabe ein, ging mit ihm zielstrebig auf einen großen Klamottenladen zu.

„Keine überteuerte Markenware“, betonte der Schwarzhaarige noch mal, als der Kleine schon davon raste und sich mit Sachen belud, die er anschließend dem Älteren in die Arme drückte.

„Festhalten und bloß nirgendwo ablegen. Die Jungs dahinten sind wie Aßgeier.“

Brummend ließ Tanabe sich auf einer kleinen Sitzgruppe nieder, die vor der Umkleide stand.

Dort wartete er eine halbe Stunde, während der Wäscheberg neben ihm immer größer wurde.

Schließlich war der Jüngere zufrieden und machte sich daran die ersten Teile anzuprobieren.

„Yuta? Dir ist schon klar, dass ich dir nicht fünfzig, sondern ein Shirt kaufe?“

„Klar, wieso“, fragte der Kleinere unschuldig, während er den Kopf aus der Kabine steckte.

„Weil das hier so aussieht, als wolltest du den ganzen Laden leer kaufen. Du bist schlimmer als jedes Weib.“

„Na und, wenn man so süß aussieht, wie ich, dann muss man sich auch gut anziehen.“

‚Eitel ist er auch noch, langsam hab ich genug.’

Kaum hatte der Größere diesen Gedanken zu Ende gebracht, kam Yuta aus der Umkleide und präsentierte sich ihm.

„Und? Steht mir das?“

Unweigerlich legte sich eine hauchzarte Röte auf Tanabes Wangen, als er den Blauhaarigen aufmerksam musterte: „Boah, du kannst ja auch heiß aussehen und nicht nur süß.“

„Ich denke ich nehme das mal als Kompliment. Es gefällt dir also?“

„Hab ich doch gesagt.“

„Na gut, dann kommt das in die engere Auswahl.“

„Was? Nimm es doch einfach, dann musst du den Rest nicht noch anprobieren.“

„Das geht doch nicht“, empörte sich der Blauhaarige, stemmte die Hände in die Hüften.

„Und warum bitte schön nicht?“

Vorwurfsvoll blickte ihn der Kleinere kurz an, bevor er wieder in der Umkleide verschwand.

Kurz darauf stand er in einem neuen Oberteil vor ihm, reichte ihm das Vorherige, das nun extra gelegt wurde.

„Und das hier?“

„Dreh dich mal. … Siehst echt niedlich aus, besser als davor sogar.“

Erfreut verschwand Yuta mit dem nächsten Teil in der Kabine.
 

Geschlagene zwei Stunden später standen noch drei Shirts zur Auswahl.

„Komm schon Yuta, ich hab allmählich keine Lust mehr. Du bist echt schlimmer als meine Mutter, die kann sich auch nie entscheiden.“

„Danke auch, so ein Kompliment hört jeder gerne.“

„Schmoll nicht, entscheide dich lieber endlich.“

„Es ist nicht so einfach. Zu dem Shirt, das mir am besten gefällt, hab ich keine passende Hose und das ärgert mich. Aber dahinten hab ich eine gesehen, die passt perfekt. Warte, ich zeig’s dir.“

Bevor der Schwarzhaarige auch nur ansatzweise protestieren konnte, war der Jüngere bereits zwischen den ganzen Kleiderständern verschwunden und kam mit besagter Hose zurück.

Schnell griff er nach dem passenden Oberteil und zog beides an.

„Siehst du, das passt perfekt, hiermit laufen mir alle Jungs nach. Echt schade, aber wenn du mir jetzt das Shirt kaufst und ich zwei Monate spare, dann kann ich mir auch die Hose kaufen. Na ja, vielleicht muss ich auch ein bisschen länger sparen.“

„Dann hast du dich jetzt entschieden“, fragte der Ältere hoffnungsvoll.

„Nein, so einfach ist das nicht. Guck, das Shirt hier sitzt einfach unglaublich gut und das Dritte passt zu der Hose, die ich zu Hause habe.“

„Jetzt reicht’s, geh und zieh dich um.“

„Was hast du denn vor?“

„Frag nicht lange und geh dich umziehen, na los.“

Murrend tat der Blauhaarige wie ihm geheißen und kaum hatte er danach den Vorhand zur Seite gezogen, nahm ihm Tanabe auch schon die Kleidung ab.

„Hey! Was hast du vor? Nicht zurück hängen, du hast gesagt du kaufst mir ein T-Shirt!“

Der Ältere reagierte gar nicht erst auf das Gefauche des Kleineren, sondern Schritt zielstrebig auf die Kasse zu.

Verwirrt beobachtete Yuta, wie er die drei Shirts, sowie die Hose auf den Ladentisch legte und die junge Frau dahinter mit einem Nicken begrüßte.

„Was soll das? Willst du mir etwa alle Sachen kaufen? Das geht doch nicht, das ist viel zu teuer. Bitte nicht, ich such mir jetzt auch ein Teil aus und bummele nicht lange rum.“

Unsicher ob sie nun kassieren sollte oder nicht, blickte die Verkäuferin die zwei Jungen an, weshalb der Ältere ihr entgegnete: „Ich nehme alles.“

„Nein.“, fiepte der Blauhaarige daraufhin: „Das geht nicht.“

„Ruhe jetzt, ich kaufe alles.“
 

Betreten tapste Yuta neben dem Schwarzhaarigen aus dem Geschäft, die Klamottentüte in der Hand.

„Das hättest du wirklich nicht tun müssen. Du hast so viel Geld für die Sachen bezahlt.“

„Ach, auf einmal hast du Skrupel?“

„So unverschämt bin ich nun auch wieder nicht, ich hätte nie von dir verlangt mir so viel zu kaufen.“

Aus den Augenwinkeln beobachtete der Größere das unglückliche Gesicht des Blauhaarigen, nahm ihn seufzend an die Hand: „Hör auf mich mit diesem Blick ganz wild zu machen und verdammt noch mal vergiss das schlechte Gewissen. Ich hab genug Geld von meinen Eltern, die haben reichlich davon, außerdem wollte ich nicht, dass du wegen so einer blöden Hose das Sparen anfängst.“

Erstaunt schaute Yuta den Älteren an, harkte sich schmunzelnd wieder bei ihm ein: „Danke, du bist echt lieb.“

‚Lieb? Hat der Kleine sie noch alle? Gerade ich soll lieb sein? Ich bin immer mehr davon überzeugt, dass Yuta mal zum Seelenklempner gehen sollte. Der ist doch durchgeknallt.’

„Und was machen wir jetzt? Es ist noch nicht ganz so spät.“

„Frag doch nicht so scheinheilig, du hast bestimmt schon was im Kopf.“

„Nein, schon gut. Du hast heute schon genug ausgegeben, mir ist das schon unangenehm genug.“

„Du willst ins Kino.“

„Was? Woher weißt du das“, fragte der Jüngere erstaunt.

„Das war einfach, du hast immer wieder auf die Plakate geschaut und jetzt los, dann erwischen wir noch Karten für den Film in fünfzehn Minuten.“

„Wirklich?“

„Würde ich es sonst sagen?“

„Du bist echt toll“, jubelte Yuta, drückte sich näher an Tanabe, der hingegen nur grummelte: „Zerquetsch meinen Arm nicht.“
 

~~*~~*~~*~~*~~
 

Es war eine Art Krimi den Yuta unbedingt hatte sehen wollen und der nun bereits fast vorbei war.

Gerade war die Hauptperson dabei den Fall aufzulösen, weshalb alles Zuschauer gebannt auf die Leinwand starrten.

Alle bis auf einen.

Dem Schwarzhaarigen war eine Idee gekommen, als er das neugierige Gesicht des Kleineren gesehen hatte, so näherte er sich ihm unbemerkt und pustete ihm plötzlich ins Ohr.

Erschrocken zuckte Yuta zusammen, gab einen spitzen Schrei von sich, während der Ältere leise gluckste.

Er hatte einfach nicht widerstehen können.

„Ja, lach du nur! Du bist total bescheuert!“

Grollend ließ er sich in seinem Sitz runter rutschen, verschränkte die Arme vor der Brust und starrte gerade aus.

„Ach komm schon, jetzt sei nicht schon wieder beleidigt, ich musste das einfach machen. Die Gelegenheit war einfach klasse.“

Immer noch breit grinsend legte er einen Arm um die Schultern des Blauhaarigen, zog ihn näher an sich, um ihm einen Kuss auf die Schläfe zu geben.

Dieser schaute ihn kurz überrascht an, bevor er sich verlegen dichter an den Größeren kuschelte.

Der das einfach zu ließ, längst wieder auf die Leinwand blickte.
 

Es wurde bereits dunkel, als die Beiden aus dem Kino kamen, also machten sie sich auf den Weg zu Yuta nach Hause.

Unterwegs sprachen sie nur wenig miteinander, doch Tanabe hatte weiterhin den Arm um die Schultern des Jüngeren gelegt.

An ihrem Ziel angelangt ließen sie einander dann los.

„Das war’s dann wohl. Vielen Dank für die Sachen und den schönen Tag.“

„Ach was, mir hat’s im Endeffekt ja auch gefallen, besonders als du dich so süß erschreckt hast. Du hast geschrieen, wie ein Mädchen.“

„Blödmann“, nuschelte der Kleinere leicht rot um die Nase, nestelte bedrückt an den Griffen der Klamottentüte herum.

„Hey, was ist los?“

„Nichts, schon gut. Man sieht sich dann in der Schule.“

„Das war alles? Warum sagst du nicht gleich: ich ruf dich an? Das ist doch der Satz, den man sagt, bevor man sich nicht mehr meldet, oder?“

„Na ja, du… So war es bisher einfach immer. Ich weiß wie nervig und anstrengend ich bin, aber ich kann mich einfach nicht verstellen. So bin ich nun mal und wenn mich so keiner will, dann muss ich halt damit klar kommen. Und du… du magst ja eh Matzu.“

Betreten schaute Yuta auf den Boden, spürte den bohrenden Blick des Schwarzhaarigen.

‚Schon seltsam. Als ich Yuta heute kennen gelernt habe, da wollte ich nur, dass der Tag schnell vorbei geht. Doch wenn ich ihn mir jetzt so ansehe…’

Ein Lächeln legte sich auf Tanabes Gesicht, als er näher an den Blauhaarigen ran trat, ihm eine Hand unters Kinn legte.

Sanft hob er es an, blickte in die großen blauen Augen.

„Dummerchen, das darfst du doch nicht einfach so hinnehmen.“

„Was…“, setzte der Jüngere an, kam aber nicht weiter, da er die Lippen des Älteren auf seinen spürte.

Es war kein leichter, sonder ein fordernder Kuss, den Tanabe schnell intensivierte.

Bereitwillig ließ Yuta seine Zunge ein, ließ dabei unbewusst die Tüte fallen und schlang die Arme um den Hals des Größeren, drückte sich eng an ihn.

Dieser grinste in den Kuss hinein, zog den Kleineren noch näher an sich.

So widmeten die Beiden sich ihrem Spiel eine ganze Weile, bis sie sich schließlich wieder voneinander trennten.

Mit geröteten Wangen blickte Yuta den Größeren an, der grinste: „Ich hol dich Montag früh ab, dann gehen wir gemeinsam zur Schule und sei pünktlich.“

Tanabe zwinkerte dem Jüngere noch lächelnd zu, ehe er sich auf den Heimweg machte.

Dieser konnte sein Glück erst gar nicht fassen, rief seinem zukünftigen Freund dann aber keck hinterher: „Und du kauf dir keine neuen Zigaretten, sonst küss ich dich nicht!“
 

***~~~***~~~***~~~***
 

Joah, das war also mein neuer One-Shot / das Spezial zu meinem FF 'Gebrüder Kon' -^.^-

Ich hoffe es hat euch gefallen und ihr hinterlasst mir einen kleinen Kommi ^.~
 

*alle leser knuddel*

*kuchen hinstell*
 

eure luci-maus ^^



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Kommentare zu diesem Kapitel (17)
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Von:  Taze92
2012-03-19T03:55:10+00:00 19.03.2012 04:55
okay die beiden sind knuffig aber ich hätte Yuta glaub ich schon nach den ersten 5 minuten erwürgt, erschlagen oder wäre abgehauen...
wie ein ultranerviger Welpe.. ich mein, ich liebe Hunde, aber wenn jemand so hibbelig is dann geht mir das meist schenll aufn Keks.. scheint mehreren so zu gehen wenn man sich Yutas frühere 'Erfolge' beim Daten anschaut =DD

aber da ich ihn nich selbst ertragen muss sondern jemand anderes, find ich ihn trotzdem iwi knuffig und vor allem auch witzig ^^
jaa wenns andere trifft macht einem das ja auch immer mehr spaß, oder? XP


LG, Taze


Von:  Laniechan
2010-06-28T14:04:30+00:00 28.06.2010 16:04
Meine Güte ist das lange her, dass ich diesen OS gelesen habe ^^ aber auch beim zweiten Mal lesen, gefiel er mir genauso gut wie zuvor xD ich hätte den kleinen schon erwürgt ^^' aber tanabe scheint da wesentlich geduldiger zu sein, als ich es je sein könnte. gebrüder kon war ja auch sooooo schön...das muss ich auch mal wieder lesen...ich wusste sogar noch, wer tanabe war und das ist bei meinem namensgedächtnis echt ne seltenheit xDDD
Von: abgemeldet
2009-12-18T12:30:44+00:00 18.12.2009 13:30
Hach! ~<3

ich liebe dieses one-shot einfach!

schreibst du irgendwann eigentlich noch mal was über die? würde mich auf jedenfall tierisch interssieren, wie die zwei so ihren gemeinsamen weg meistern, denn der wird mit sicherheit nicht einfach sein!
aber die zwei süßen packen das schon! *fest die daumen drückt*

na ja, wir sehen uns im nachsten fanfic!!
bis dahin
dein zuckersüße shizugoro <3
Von:  Suoh
2008-08-03T10:02:33+00:00 03.08.2008 12:02
Das mit der Zigarettenschachtel fand ich cool!
Ich mag Yuta! ^^

Ich würde bei Yuta total schwach werden,wenn ich mit ihm ausgehen würde! >/////////<
Würde ihn die ganze Zeit nur knuddeln,weil er so süß ist! ^o^

Das mit dem Kirschtörtchen im Café war aber auch klasse!
Wer total süß ist,muss es auch nutzen,ne? ;)

Ich stimme Yuta zu!
Wer keinen Kuchen und keine Kirschen mag ist ein Verbrecher! >_____<
Das schmeckt doch soooooo gut! *Yuta voll verstehen kann*

Wer geht nicht gern shoppen? xDDD *eins ihrer Lieblingsbeschäftigungen ist*

OMG!
Yuta is ja mal dreist! xDDD
Zu geil der Kleine!

Das Kino!
Was Tanabe im Kino gemacht hat,war klasse! *rolf*
Ich kann mir die Szene richtig gut vorstellen! *g*

Und die Kussszene am Ende war so romantisch! *schwärm*
Gott ey,ich steh total auf dieses Kitschzeugs! xDDD ^////////////^

Ich bin neidisch auf Yuta!
Ich will auch so'nen netten,spendablen Freund! >__< ^-^'''

Eine total süße Story! *in Favo tu*


Von:  Sammy5522
2008-08-02T10:21:25+00:00 02.08.2008 12:21
Hi! Super Sweet!!!!
Vorallem Yuta ist super!

Freue mich bald wieder von dir zuhören!!!

Liebe Grüße
deine sammy

"ganz doll drück"
Von:  Haberschnack
2008-07-27T16:09:45+00:00 27.07.2008 18:09
süüüüüüß die beiden, wirklich! XD
Als erstes dachte ich Yuta fängt sich eine oder wird angeranst, weil er einfach so die Zigaretten eingetütet hat! Aber solch einem Hundeblick kann doch keine wirderstehen!
Die beiden sind wunderlich und das verbindet! ^^°
Schöne kleine Oneshot!

Ev
Von:  _Haruka_
2008-07-27T12:28:23+00:00 27.07.2008 14:28
wuhahah ich hatte scho nach denn ersten 2 seiten nen lese fläsch XD
*busrtaben um denn kopf schwiren hat*
aber ich musste wieter elsen zu knuffelig ^^
wirklich wieder etwas gant gelungenes ^^
Von:  Misuzu
2008-07-26T17:53:48+00:00 26.07.2008 19:53
xDDDDDDD
also erstmal war ich total verwirrt..
Matzu… matzu ö.ö
Irgendwie kam mir das bekannt vor und dann bei Tanabe Ohara machte es klick!
„GEBRÜDER KON!“
xDDD

hab das überhaupt nicht in verbindung gebracht

also Yuta würde mir eindeutig auf die Nerven gehen.. der arme wortkarge, stille, aber coole Tanabe…
und Klamotten kaufen????
Der spinnt doch!
>.<
also ernsthaft… ich mag Yuta nicht
kleines As >.<
armer Tanabe *knuddel*

*seufz*
aber wenss ihn glücklich macht -.-
*Tanabe patta*

lg
Misu ♥
Von:  Mel_Vineyard
2008-07-23T16:59:18+00:00 23.07.2008 18:59
hach ich mag tanabe total!!ich freu mich voll dass du jetzt was von ihm geschrieben hast, dass er nicht ganz so einsam ist...
yuta mag ich auch, der ist echt total quietschig irgenwie! xD
voll aufdringlich und so aber auch soo süß!
ja wenns die eltern bezahlen ist ja in ordnung!^^
lg
Mel
Von: abgemeldet
2008-07-22T21:57:09+00:00 22.07.2008 23:57
huhu,

erstmal sorry, dass ich gebrüder kon derzeit eher selten lese und du deswegen dazu auch keine kommis von mir bekommst...
sry...
aber iwie bin ih grad nicht in der stimmung dafür...
//nich böse sein//
*lieb schau*

aber dieser schnieke os hat mir sehhhhr gut gefallen!
ich schulde dir ja eh noch so viele kommis ...
*schlechtes gewissen hab, weil du mir imme ganz viele schreibst*

du hast wirklich einen wunderschönen schreibstil und ich hoffe, dass selbst schwarzleser, die dies auch noch unregelmäßig tun, dir deine schreiblaune nciht verderben!

ich knuddelz dich ganz dolle!!!
*kekse und tee hinstell*

ciaoi,
deine Nady


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