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Experimente

von

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Das Versprechen

Das Versprechen
 

Es klopfte leise an seiner Tür. Er seufzte schwer.

Er und Farin hatten sich gestritten und er war im Endeffekt in sein Zimmer geflüchtet. Obwohl sie jetzt zusammen in einem Haus lebten, hatten sie beide ihr eigenes Zimmer. Sie hatten sich gleich zu Anfang dazu entschieden, da sie sich einig waren, dass sie durch ihre starken gegensätzlichen Charakter garantiert mal eine Pause von dem jeweils anderen brauchten. Und so war ein eigener Raum die einfachste Lösung gewesen, um sich selbst eine Möglichkeit zu geben, sich zurückzuziehen.

Er lächelte schwach. Sie hatten wohl Recht gehabt. Außerdem hatte so jeder die Möglichkeit gehabt, einen Raum nach dem eigenen Geschmack einzurichten.
 

Wieder klopfte es leise. „Komm rein…“, meinte Bela. Farin öffnete leise die Tür. Da Bela mit dem Rücken zur Tür in seinem Sessel saß, hörte er nur, wie Farin den Raum durchschritt. Der Blonde kniete sich vor ihn und legte den Kopf auf sein Bein, die Hände daneben. „Es tut mir Leid…“, flüsterte er tonlos und drehte dabei einen schmalen Goldring an seinem Finger. „Ich hab einfach überreagiert, aber in letzter Zeit wächst mir irgendwie alles über den Kopf. Ich wollte nicht mit dir streiten und ich weiß, dass ich nicht fair zu dir war, aber ich war sowieso schon total entnervt… Ich weiß, das ist keine ausreichende Entschuldigung, aber…“ Er brach ab. Bela lächelte sanft und strich ihm durch die Haare. „Ist schon ok… Schau mal…“ Der Schwarzhaarige griff nach der Hand des Blonden und verhakte ihre Finger ineinander, sodass die beiden identischen Goldringe sich berührten. „Ich hab dir damals versprochen, dich immer zu lieben, in schlechten wie in guten Zeiten. Und meine Versprechen halte ich.“ Der Blonde lächelte und schloss die Augen.

„Danke…“
 

Soo… Ja, gleich die erste ist sehr kurz. Aber wie so oft gesagt: ich experimentiere ^^ Über jedes Kommi bin ich dankbar!
 

LG Sharingan-Moerder

Betrunken

Betrunken
 

Stöhnend schleppte Farin den betrunkenen Bela nach Hause. Der Kleinere war mal wieder auf Sauftour gewesen und hatte den Blonden irgendwann mitten in der Nacht angerufen und ihn darum gebeten, ihn abzuholen. Wütend war der Blonde gekommen, da er den Schwarzhaarigen nicht allein lassen wollte, wenn er so besoffen war. Er hasste es zwar, aber er war sein bester Freund.

Und, immerhin, das musste man dem Kleineren positiv zusprechen, er trank in letzter Zeit sehr viel weniger. Diese Tour hier war eine Ausnahme.

„Mann, Bela, komm schon! Ich will heim, ich bin müde!“, maulte der Blonde sauer und zog an dem Drummer. Der hatte sich grinsend auf ihn gestützt und schien keinen Meter mehr allein gehen zu können. „Jaah…“, meinte er grinsend und ließ sich von dem Blonden in dessen Auto bugsieren. Keuchend ließ sich der Gitarrist hinter dem Steuer nieder und sah Bela von der Seite her an. „Musstest du so viel trinken?“ Er startete den Motor. „Tut mir Leid… War irgendwie so… Weiß auch nicht…“ „Na gut…“, lenkte Farin sofort ein, der absolut keine Lust mehr auf eine Diskussion hatte.

„Ähm, ich nehm dich mit zu mir, ja? Ich hab nämlich keine Lust, noch bis zu dir zu fahren, dazu bin ich viel zu müde.“ Der Schwarzhaarige kicherte und nickte zustimmend.
 

Irgendwie hatte es Farin dann geschafft, den dauergrinsenden Bela in seine Wohnung zu schaffen und stand jetzt mit ihm in seinem Schlafzimmer. Allerdings schien der Drummer wenig Gefallen daran zu finden, sich auszuziehen und ins Bett zu legen. Stattdessen stand er vor Farin, grinste und schwang mit den Armen vor und zurück.

„Mann! Was bist du so unkooperativ heute?? Ich will auch noch irgendwann schlafen, also zieh dich endlich aus und leg dich hin!!!“, fluchte der Blonde, mittlerweile doch schon sehr gereizt.

„Nö.“ Bela hingegen schien seinen Spaß zu haben und war die Ruhe in Person.

Der Blonde dagegen platzte fast vor Wut. Am liebsten hätte er Bela einfach stehen gelassen, aber er wusste genau, dass der ihn nur weiter genervt hätte und ihm keine Chance gegeben hätte, endlich zu schlafen.
 

Er seufzte tief und fing dann an, die Knöpfe am Hemd des Drummers zu öffnen. Grinsend begann der, dasselbe mit Farins Hemd zu tun.

„Hey! Lass das!“, beschwerte der Blonde sich auch gleich, konnte sich ein Grinsen über diese Schnapsidee seines Freundes nicht verkneifen.

„Wieso denn? Machst du doch auch!“, lautete die Antwort des Schwarzhaarigen. Die Logik der Betrunkenen.

Lachend drückte Farin die Hände ‚seines’ Drummers herunter und sah ihm in die Augen. „Ja, aber nur, weil du´s ja nicht selbst tust!“ „Du doch auch nicht.“

Grinsend schüttelte der Blonde den Kopf.

„Du kannst extrem nerven, weißt du das?“

Der Kleinere nickte nur und machte sich dann wieder daran, die Hemdknöpfe seines Freundes zu öffnen. „Lass das!“, forderte der Blonde noch einmal lachend. Er versuchte, sich dem Griff des Kleineren zu entziehen, was ihm aber nicht gelang, da er gleichzeitig auch immer wieder versuchte, die Hemdknöpfe des Anderen zu öffnen um ihn dazu zu bringen, endlich ins Bett zu gehen.
 

„Bela! Schluss jetzt!“, rief er schließlich lachend, als der Schwarzhaarige es geschafft hatte, ihm das Hemd auszuziehen, bevor er auch nur die Hälfte der Knöpfe des Hemdes des Drummers geöffnet hatte. Der Kleinere strich verträumt über Brust und Bauch des Blonden, was diesen dazu brachte, mit dem Lachen aufzuhören und ein Stück zurückzuweichen.

„Lass das jetzt!“, verlangte er und konnte nicht verhindern, dass eine gewisse Furcht in seiner Stimme mitschwang. Wüsste der Drummer über seine Gefühle bescheid hätte er sich nur zu gerne darauf eingelassen, aber so war er sich nicht sicher, was das sollte. Der Kleinere lächelte sanft, ging auf den Größeren zu und hielt diesen an den Handgelenken fest, sodass dieser die Arme nicht mehr heben konnte.

Er beugte sich ein Stück nach oben und küsste den Blonden vorsichtig. Der riss die Augen vor Schreck auf und sah auf die geschlossenen Lieder seines Bandkollegen. Als der sich wieder von ihm löste, sah er ihn fragend an.

„Darf ich nicht?“, fragte er leise. Der Gitarrist schwieg verwirrt. Bela lächelte. „Magst du´s nicht? … Na ja, wär vielleicht ein bisschen viel verlangt…“ „Nein… Nein, das verstehst du falsch. Ich… das war jetzt einfach ein bisschen…“, stotterte Farin und errötete. „Unerwartet?“, ergänzte der Kleinere und grinste.

„Ja…“, flüsterte der Blonde, bevor er sich nach vorne beugte und den Drummer in einen sanften Zungenkuss verwickelte.
 

Langsam drängte der Kleinere den Blonden in Richtung Bett, was sich mit einem Ächzen meldete, als sich die beiden darauf fallen ließen. Unsicher erwiderte der Blonde die immer intensiveren Küsse und spürte die Hände des Drummers, die zärtlich über seinen Oberkörper strichen. Er war sich nicht sicher, ob sie das Richtige taten, zumal der Drummer total betrunken war und nur gefragt hatte, ob er dürfe. Ob er ihn liebte, wusste er nicht. Vielleicht war es für Bela ja auch nur ein Spiel, ein Experiment…

Als der Kleinere allerdings von seinem Mund aus langsam weiter nach unten wanderte, seinen Hals und danach seinen Oberkörper zu liebkosen begann, war Farin alles egal. Er verdrängte einfach alle Zweifel in den hintersten Winkel seines Bewusstseins und ließ sich verwöhnen…
 

Am nächsten Morgen wachte Farin recht früh auf. Er fühlte sich schlecht, als ihm wieder einfiel, was gestern passiert war. Jetzt, so er wach war und nicht abgelenkt war, hielt er es für einen schrecklichen Fehler.

Er war rot im Gesicht, das wusste er. Der Drummer hatte sich an ihn gekuschelt und schlief noch. Unsicher öffnete Farin die Augen und sah auf den Kleineren herab, strich ihm zärtlich durchs Haar. Er hatte das gestern genossen, ja, aber ein Fehler war es trotzdem.

Der Kleinere lächelte schwach und schlug die Augen auf. Desorientiert sah er sich um, sah den Blonden fragend an. Der senkte den Blick.

Auch eins der Dinge, die er gefürchtet hatte: Bela erinnerte sich nicht.

„Jan?“ Der Schwarzhaarige sprach ihn leise an und ließ ihm so keine Zeit dazu, noch weiter über alles nachzudenken.

„Hm?“ „Was… nein, bereust du das von gestern Nacht?“, fragte der Ältere leise. Der Blonde zögerte nur ganz kurz, ehe er antwortete: „Nein…“ Es war die Wahrheit. Ausnahmsweise hatte er nicht das gesagt, was sein Kopf ihm vorgab, sondern das gesagt, was ihm sein Herz sagte. Er bereute es nicht, Nein, er hatte nur Angst, dass es ein Fehler gewesen war. Aber immerhin erinnerte sich Bela daran.

„Gut. Ich auch nicht.“, meinte der Drummer zufrieden, hob den Kopf des Blonden an und küsste ihn sanft.

„Ich liebe dich…“
 

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Ich bin nicht zufrieden… Also, nicht wirklich. Ich weiß auch nicht… Aber es ist eure Meinung, auf die es ankommt, also: Immer her mit den Kommentaren! ;)
 

LG Sharingan-Moerder

Lächeln

Lächeln
 

Irgendwo habe ich einmal gelesen, dass es nur sehr wenige echte Lächeln auf der Welt gibt.
 

Viele Leute lächeln, um ihren Gegnern die Zähne zu zeigen, andere um ihre Tränen zu verbergen oder ihre Angst zu verstecken, stand da. Angeblich gibt es nur wenige, ehrliche Lächeln.

Als ich das damals las, war es mir egal. Ich habe es mir allerdings trotzdem irgendwie behalten. Unterbewusst abgespeichert.

Und heute weiß ich: es stimmt. Es gibt tatsächlich nur wenige echte Lächeln. Und eigentlich ist das sehr schade.

Wenn dir jemand ein echtes Lächeln schenkt, dann ist das sehr viel wert. Und eigentlich ist es doch sehr schön, wenn man sicher sein kann, dass man diesem Menschen glauben kann. Das er es ernst mit dir meint. Dass du ihm vertrauen kannst.

Ich möchte jetzt nicht behaupten, dass ich ein Experte für echte und unechte Lächeln bin, aber wenn man auch nur ein bisschen darauf achtet, erkennt man doch Unterschiede. Man erkennt bei manchen Menschen sehr leicht, ob sie etwas verbergen möchten. Bei anderen wiederum kann man nie sicher sein.

Eigentlich bin ich mir nur bei einem einzigen Menschen hundertprozentig sicher, dass er zumindest mir echte Lächeln schenkt.
 

Gedankenverloren streiche ich dem Blonden neben mir durch die Haare. Ja, Jan ist dieser Mensch. Mein Gitarrist. Mein Freund. Meine große Liebe…

Er öffnet die Augen, sieht mich an. Und lächelt…
 

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Okay, es ist wieder sehr kurz... ^^' Ich hoffe, ich kann schnell wieder was hochladen... öhm...

Ja, das mit dem Lächeln, also diese "Arten" sind übrigens geklaut. Wurde mal vor irgendeinem Film gesagt, ich weiß aber absolut nicht mehr vor welchem...

Öhm... Ich bin ma mutig, und widme das hier ganz frech der süßen TALEA! ^^ für dich, mein schatz... Ich hoffe, du magst es!
 

Kommis sid freigegeben ;)
 

LG Sharingan-Moerder

Für die Liebe in den Tod

Für die Liebe in den Tod
 

Mit einem Schlag saß der Blonde kerzengerade im Bett. Schon wieder…

Wieder hatte er von Bela geträumt. Wieder hatte er von dessen Tod geträumt. Dabei war er schon vor Monaten gestorben…

Ein Unfall, ein verdammter Autounfall hatte den Drummer das Leben gekostet. Seitdem träumte Farin sich jede Nacht eine neue Version des Unfalls zusammen. Er wusste nicht genau, wie er gestorben war, er war schließlich nicht dabei gewesen. Er wusste nur, dass es nicht Belas Schuld gewesen war.
 

Heiße Tränen liefen ihm über die Wangen, als er aufsprang und ins Bad rannte. Panisch durchwühlte er das Badezimmerschränkchen, bis er fand wonach, er suchte: eine kleine, blutverschmierte Klinge…

Zitternd sank er auf den Boden und setze die Klinge an. Erst direkt über der Pulsader, dann doch etwas höher. Noch traute er sich nicht, alles zu beenden…

Er sah zwar schon lange keinen Sinn mehr in seinem Leben, aber er hatte einfach Angst. Pure Angst vor dem, was vielleicht kam, hielt ihn am leben…
 

Kalt glitt die Klinge durch sein Fleisch, als er mit leichtem Druck über seinen Arm fuhr.

Zittrig beobachtete er das dünne Rinnsal Blut, das jetzt über seinen Unterarm lief… Mittlerweile verstand er, warum Bela das früher immer gerne getan hatte. Es half wirklich ungemein, die seelischen Schmerzen zu vergessen…
 

„Das war die falsche Stelle. Zu hoch.“
 

Erschrocken blickte der Blonde auf. Seine Augen weiteten sich vor Schreck als er sah, wer da gesprochen hatte.

„Dirk…? A-aber du bist doch … tot …“ Das letzte Wort hatte er nur noch geflüstert.
 

>Ich spinne! Er ist tot, ich hab Halluzinationen! < Jetzt wurde er verrückt. Es war eigentlich nur eine Frage der Zeit gewesen. Jetzt hatte er schon Halluzinationen und sah den Älteren vor sich. Unmöglich…
 

Er senkte den Blick. Er konnte es nicht sein, er war tot.

„Was ist? Glaubst du mir nicht?“, fragte Bela leise.

Ängstlich hielt der Blonde sich die Ohren zu und schüttelte den Kopf.

„Nein… du bist tot, du kannst nicht mit mir reden!“, rief er. Es war nur Einbildung! Er konnte nicht mit ihm reden, er war tot! Es war vollkommen unmöglich, dass Bela vor ihm stand… oder ein Geist oder was auch immer. Schließlich gab es das nicht, wird es nie geben!

Lächelnd kam die blasse Gestalt des Drummers auf ihn zu. Panisch sprang der Blonde auf und wich zurück, drückte sich an die Wand des Badezimmers.
 

„Verschwinde! Du bist tot! … Lass mich in Ruhe!!“ Er wusste doch eigentlich, dass es Unsinn war, wenn er mit dieser Halluzination sprach, aber das war egal. er wollte sie vertreiben, wollte wieder alleine sein. Wollte nicht verrückt sein…
 

Unbeirrt ging der Schwarzhaarige noch einige Schritte vor und blieb schließlich direkt vor ihm stehen.

„Ja… ich bin tot. Und ich möchte, dass du zu mir kommst, Jan. Bitte, ich liebe dich doch!“ Zärtlich legte er ihm eine Hand auf die Wange, wischte die Tränen weg.

Es fühlte sich so gut an, dass es Farin egal war, ob er verrückt war. Und wenn er vollkommen durchgedreht war, dann sollte er das doch… ausnutzen. Es war egal, es sah ihn sowieso niemand.

Der Gitarrist hob zitternd die Hand und wollte sie auf die Wange des Drummers legen, griff allerdings ins Leere. Erschrocken zog er die Hand zurück.
 

„Komm zu mir… so kann nur ich dich berühren…“, erklärte Bela sanft und Farin gab auf. Es war alles egal, da konnte er genauso gut auch beginnen, an Geister zu glauben. Und mit ihnen zu reden.

„Aber… Rod?“, warf er ein. Er konnte den Chilenen doch nicht allein zurücklassen. Schließlich war er der einzige, der sich überhaupt noch um ihn kümmerte, auch wenn der Blonde ihm bis heute nicht gesagt hatte, wie dankbar er ihm dafür war.

Der Schwarzhaarige lächelte noch ein bisschen mehr.

„Der ist schon bei mir.“ Zittrig sank der Blonde auf die Knie. Rod konnte nicht tot sein… sowieso, das konnte nicht sein. Oder? Er war sich nicht sicher…
 

„Kommst du?“, fragte Bela leise in seine Gedanken hinein.

Ängstlich sah der Gitarrist zu ihm auf. „Ich kann nicht…“, flüsterte er tonlos.

„Warum? Willst du nicht?“, kam es traurig von dem Kleineren. „Nein! Ich… ich…“ Verzweifelt sah er ihn an. „Ich hab Angst…“ Der Schwarzhaarige lächelte wieder und kniete sich vor ihm hin. Zärtlich umfasste er die rechte Hand sowie den linken Unterarm des Blonden. Er sah ihm fragend in die Augen.

„Vertraust du mir?“ Der Blonde nickte. Er schloss die Augen und wartete ab. Der Drummer umfasste die Hand des Blonden noch etwas fester und führte sie zusammen mit der Klinge über die Pulsader des anderen Arms.
 

Kühl glitt das Metall durch die Haut des Blonden. Sofort floss das Blut stoßweise aus dem Schnitt. Der Blonde keuchte und starrte auf den tiefen Schnitt. Er ließ die Klinge fallen und sah zu Dirk auf. Er lächelte traurig. Der Blonde zitterte…

„Hast du Angst?“ Farin nickte nur.

„Keine Sorge. Nicht mehr lange, dann bist du wieder bei mir…“ Er lächelte und strich ihm abermals über die Wange.
 

„Nicht mehr lange…“
 

Beruhigt sah der Blonde in die grünen Augen seines Gegenübers. Langsam verschwamm seine Sicht, die grünen Augen wurden immer blasser und undeutlicher.

Müde schloss er schließlich die Augen und legte den Kopf auf die Kante der Badewanne.
 

„Nicht mehr lange…“, flüsterte er…
 

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Ähem ja… Eines möchte ich noch betonen: ich habe mich noch nie im Leben geritzt, habe es auch nicht vor und bin eigentlich auch dagegen. Trotzdem kann ich mir vorstellen, dass es vielleicht Situationen gibt, in denen das… „gut tut“. Trotzdem ich bin ganz eindeutig dagegen!

Ach… und an Geister glaube ich eigentlich auch nich…
 

LG Sharingan-Moerder
 

PS: an the-haera: ’tschuldigung, ich hatte zwar ein Sad End versprochen, aber mir is grad aufgefallen: das ist ja gar nich zwangsläufig eins! *lacht* Das kommt jetzt drauf an, wie man es sieht… is mir echt gar nich so klar gewesen…

Der Augenblick, der nie hätte sein sollen

Der Augenblick, der nie hätte sein sollen…
 

Bela hatte ihn betrogen. Monatelang.

Und vor zwei Tagen hatte er es ihm gesagt. Dass er ihn nicht mehr liebe. Er hatte ihn verlassen, weil er ihm ‚nichts mehr vormachen’ wolle. Dabei hatte er ihm monatelang etwas vorgemacht!!! Und wen liebte er? … Rod. Farin machte Rod keine Vorwürfe, er hatte nicht gewusst, dass Bela mit ihm zusammen war.
 

Der Blonde grinste. Es war echt kaum zu fassen. Wie zum Geier hatte es der Drummer nur geschafft, dass sie nicht miteinander redeten? Er wusste es nicht… Wo er so darüber nachdachte, schien es ihm verdammt töricht, nie mit Rod über seine Beziehung mit Bela gesprochen zu haben. Dabei hätte die Ehrlichkeit dem Chilenen gegenüber eine Menge Trauer erspart. Aber, Bela hatte irgendwie ein Talent dafür… Er hatte ihn immer gebeten, dass nicht zu erwähnen. Angeblich hatte er noch warten wollen, hatte sich noch nicht dazu bereit gefühlt. Verdammter Lügner!

In Wirklichkeit hatte er Rod bestimmt genau dasselbe gesagt! Er war so ein verdammter Lügner!
 

Wieder seufzte er. Er saß in der Küche ihres ehemals gemeinsamen Hauses und dachte nach. Mittlerweile war es weit nach Mitternacht und er hatte seit Tagen kaum gegessen oder geschlafen. Hunger hatte er dennoch nicht. Und von Müdigkeit keine Spur. Überhaupt fühlte er seit einigen Stunden gar nichts mehr.
 

Als Bela ihm gesagt hatte, dass es vorbei war, war für ihn eine Welt zusammengebrochen. Er hatte sehr viel geweint, aber nie versucht, Bela zurück zuholen. Er wusste, dass das sinnlos war. Und mit jemand, der ihn monatelang betrogen konnte, ohne etwas zu sagen, mit dem konnte und wollte er nichts mehr zu tun haben… So sehr er Bela auch liebte, dafür war er einfach nicht stark genug…
 

Zu Rod hatte er gesagt, es wäre ok. Er könne mit Bela zusammen sein. Rod liebte Bela, das wusste er. Vielleicht liebte Bela auch ihn. Das wusste er nicht…
 

Farin lehnte den Kopf zurück und drehte das Messer in seinen Händen. Die Klinge schimmerte im Mondlicht. Er lächelte sanft. Sollte er alles beenden?

In einer Sache war er sich sicher: Er liebte Bela noch immer, würde ihm aber nie verzeihen können.

Wieder drehte er das Messer. Wie verlockend die Klinge doch aussah…

Er schloss die Augen und dachte weiter nach. Auf einmal schoss ihm ein verlockender Gedanke durch den Kopf. Und wenn er…
 

Er grinste. Das war die Lösung!

Er stand auf und drehte das Messer noch einmal. Dann verließ er sein Haus und ging in Richtung der Wohnung des Drummers.
 

Als er vor dessen Haustür stand, verbarg er das Messer hinter seinem Rücken und klingelte. Ein bisschen fühlte er sich wie in einem schlechten Film…

Es dauerte nicht lange und der Drummer öffnete.

„Was willst du denn hier?“, fragte er barsch. Er schien noch nicht geschlafen zu haben, da er seine Klamotten noch anhatte. Der Blonde antwortete nicht. Er schob den Kleineren wieder zurück in seine Wohnung und schloss die Haustür. „

Was soll das denn? Was willst du noch?? Es ist vorbei, verdammt!!“ Der Kleinere war laut geworden und wollte sich von ihm wegdrehen, aber Farin hielt ihn am Arm fest. Er kannte diese Strategie. Bela lebte nach dem Motto ‚Angriff ist die beste Verteidigung.’

„Nur einen Kuss… und ich verschwinde aus deinem Leben.“, antwortete er deshalb vollkommen ruhig.

„Nein!!! Bist du bescheuert oder wie?“ Mittlerweile schrie der Schwarzhaarige; seine grünen Augen funkelten wütend. Farin grinste jetzt.

„Einen Kuss, mehr will ich nicht von dir… und ich gehe nicht, bevor ich ihn bekommen habe!“ „Du spinnst wohl!“

Grinsend kam der Blonde näher. Bela wich nicht zurück, aber Farin nutze seine Größe aus und drückte ihn gegen die Wand.

„Nur einen Kuss…“, wiederholte er. „Nein!“

Der Schwarzhaarige riss sich los und wich von der Wand zurück. „Was ist denn los mit dir?? Du hast doch zu Rod gesagt, es sei ok!“ Mittlerweile wurde die Wut in Belas Stimme von einem anderen Gefühl überdeckt. Farin konnte es nicht richtig benennen, aber es war ihm auch einfach egal.

„Eine Lüge…Küss mich einfach, ich verschwinde dann ja auch.“ Er sprach noch immer ganz ruhig. Er wollte sich nicht zu früh verraten, Bela sollte nicht merken, wie sehr er eigentlich mit den Nerven am Ende war.
 

„Warum?“ Der Blonde grinste wieder. Er hatte sich schon gefragt, wann Bela das fragen würde. Aber darauf würde er erst später eine Antwort erhalten. Jetzt redete sich der Blonde erst mal raus: „Das lass mal meine Sorge sein…“
 

Er ging wieder auf ihn zu, legte einen Arm um seine Taille und zog ihn zu sich. „Auf… vor drei Tagen hattest du noch kein Problem damit, mich zu küssen!“ Der Schwarzhaarige sollte jetzt bloß nicht so machen, als mache ihm etwas aus, seine ‚Geliebten’ zu betrügen.
 

Unsicher sah ihn der Schwarzhaarige an und Farin wusste, er hatte gewonnen.

Langsam beugte sich der Blonde herunter, legte seine Lippen auf die des Kleineren und forderte ihn zu einem Zungenkuss auf. Er bekam ihn und musste aufpassen, dass er nicht zu grinsen anfing.
 

Während er es genoss, den Kleineren noch einmal zu küssen, hob er das Messer und ließ es hinter dem Rücken des Kleineren auf Brusthöhe verharren. Es war so einfach gewesen... dass Bela das Messer nicht entdeckt hatte, wunderte ihn irgendwie nicht. Bela war leicht abzulenken, vermutlich war dem Älteren nicht mal aufgefallen, dass er nur eine Hand benutzt hatte…

Er zögerte nur einen Bruchteil einer Sekunde, dann stach er zu. Der Schwarzhaarige riss sich aus dem Kuss und schrie auf.
 

Ängstlich starrte er den Blonden an. Der grinste triumphierend. Der Drummer begann zu zittern, spuckte etwas Blut aus und sank auf die Knie.

„Warum…?“ „Warum?“ Der Blonde lachte. Kein freundliches Lachen wie sonst, sondern ein kaltes, verachtendes Lachen.
 

Er kniete sich vor Bela, zog das Messer aus seinem Rücken – was den Schwarzhaarigen vor Schmerz aufkeuchen ließ – und deutete damit auf seine Augen. „Diese Augen sollten immer nur mich ansehen.“ Er deutete auf seinen Mund. „Diese Lippen nur mich küssen…“ Er deutete auf sein Herz. „…und dieses Herz immer nur mir gehören.“

Bela krümmte sich mittlerweile vor Schmerz und sah ihn an. „Du… bist wahnsinnig. Du kannst doch niemand dazu zwingen, dich zu lieben!!“ Noch während er sprach sackte er nach vorn und lag nun auf den Beinen des Blonden. Der grinste und hob ihn an den Schultern wieder hoch, um ihm in die Augen zu sehen.

„Nein, stimmt. Aber ich kann erwarten, dass man ehrlich zu mir ist.“

„Und Rod? Denkst du… du tust ihm damit nicht weh?“ Der Blonde sah ihn ausdruckslos an. Bela hustete wieder etwas Blut und sah ihn flehentlich an. „Ja… ich tu ihm weh… liebst du ihn?“ Der Schwarzhaarige röchelte.
 

Bela hob die Hand, legte sie auf die Wange des Blonden und begann, schwach zu lächeln. „Es tut… mir… Leid…“ Er schloss die Augen und sämtliche Bewegung wich aus seinem Körper. Er war tot.

„Zu spät… wie immer…“, murmelte der Blonde und stand auf. Er sah noch einige Zeit auf den leblosen Körper des Drummers herunter, dann hob er das Messer auf und ging. Während er die Tür schloss und Richtung Fluss ging, dachte er: >Das war der Moment, der nie hätte sein sollen…< …
 

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Sooo… bitte, diesmal isses aba ’n echtes Sad End! Da kann jetzt aba keiner was dran drehen! *g*

Aba… nein, ich halt schon die Klappe! Ehrliche Kommentare sind die besten!
 

LG Sharingan-Moerder

~Songfics~ (zumindest fast...)

~Songfics (zumindest fast…)~
 

Sooo… bevor ihr euch ins Lesevergnügen (?) stürzen dürft, muss ich euch noch ein bisschen voll labern. Das hier kann man als eine Art Reihe ansehen, bis jetzt wurde auch alles an einem Tag geschrieben.

Ich hab mich immer von dem entsprechenden Song inspirieren lassen, aber es sind nie wirkliche Songfics. Denn, manchmal wurde nur der Titel des Liedes verarbeitet, manchmal nur ein oder zwei Aussagen oder manchmal nur die ganz grobe Aussage des Liedes… oder zumindest das, was ich dafür halte XD
 

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Bela B. – Gitarre runter
 

Lachend stupste der Blonde seinem schwarzhaarigen Freund in die Seite.

„Hey! Komm, reg dich doch nicht auf!“, grinste er und musste wieder lachen, als Bela ihn wütend ansah.

„Es ist doch wahr! Das sieht einfach bescheuert aus!“, verteidigte sich der Kleinere. Grinsend schüttelte Farin den Kopf.

„Ja… aber das ist doch kein Weltuntergang!“, versuchte er Bela zu beschwichtigen, was allerdings wenig Erfolg hatte.

„Es sieht aber so blöd aus! Und du hör auf über mich zu lachen!“, fauchte der Schwarzhaarige.

Demonstrativ sah der Gitarrist zur Seite, um Bela nicht seinen erneuten Lachanfall sehen zu lassen.

Aber: Wenn der Kleinere sich, oft angetrunken, über die Gitarristen aufregte, die die Gitarre zu hoch hielten, war das einfach zu komisch!

„Lass sie doch…“, versuchte Farin es wieder, Bela verschränkte nur die Arme vor der Brust. Ein eindeutiges Zeichen dafür, dass er seine Meinung nicht ändern würde. Feixend verdrehte Farin die Augen.

„Dann eben nicht! Freu dich wenigstens darüber, dass ich das nicht mache!“

Kurzes Schweigen.

„Blödmann…“
 

(die große Preisfrage: Wer hat das Blödmann gesagt? Ich hab beim schreiben natürlich genau gewusst, wer das sagen soll, aber jetzt merke ich, dass es beide sagen könnten. Also, wer meint ihr, ist es?)
 

Bela B. – Was ist nur los…?
 

„Es tut mir Leid…“ Vorsichtig legte Farin Bela die Arme von hinten um die Schultern, legte den Kopf auf den des Kleineren und schloss müde die Augen.

„Ich wollte nicht so ausflippen… Ich weiß echt nicht, warum ich so reagiert habe. Es tut mir wirklich Leid…“

Der Schwarzhaarige küsste ihn versöhnlich auf die langen, schlanken Finger.

„Ist schon okay… Ich hab ja auch überreagiert. Heut soll’s halt nicht zwischen uns stimmen… Vielleicht ja morgen wieder…“
 

(okay, das Thema hatten wir schon…)
 

Bela B. – Versuchs doch mal mit mir
 

So lange kenne ich dich schon, und immer bist du unerreichbar weit weg für mich. Ich liebe dich, so lange schon, aber ich habe immer das Gefühl, nicht gut genug für dich zu sein. Immer wenn wir unter vielen Leuten sind, scheinen 1000 Andere besser für dich zu sein…

Aber heute… sind wir allein. Niemand, der besser für dich sein kann, weil niemand anders da ist. Nur ich… vielleicht bin ich ja doch nicht so unpassend… Ich bin nicht perfekt, natürlich nicht, aber… vielleicht ist das ja auch gut so…

„Jan…“

Ich flüstere nur. Du siehst mich fragend an. Keiner ist hier, der im Moment besser ist für dich als ich.

„Ich… ich muss dir was sagen… Ich bin nicht perfekt, aber… Ich liebe dich…“

Reicht das nicht eigentlich aus, um gut genug zu sein?
 

(etwas verworren, ich weiß, aber irgendwie wollte ich es nicht ändern… ein Fehler?)
 

Bela B. – Hab keine Angst
 

Seine grünen Augen sehen ein wenig aus wie erloschene Glut. Sie leuchten nicht mehr so sehr…

Eigentlich ist es eine Schande, jemand so Hübsches nur als Nahrung zu benutzen. Verschwendung wäre es…

„Hab keine Angst…“, flüstere ich dem Schwarzhaarigen zu.
 

Ich habe eine neue Idee. Ich werde ihn nicht töten, ich werde ihn zu einem von uns machen.

Vorsichtig beuge ich mich zu seinem Hals, spüre sein Zittern, schmecke schon bald sein Blut…

>Hab keine Angst…<
 

(o.O Entschuldigt, das ist furchtbar. Aber irgendwie gehört es dazu…)
 

Bela B. – Traumfrau
 

Es scheint doch zu stimmen – die wahre Liebe findet man doch wirklich einfach irgendwo. In meinem Fall auf einem Konzert. Sie ist einfach perfekt… Ich muss es ihr nur noch sagen…
 

Bela B. – Traumfrau again
 

Die Sache mit der Liebe… Sie war so leicht zu finden, aber das hilft nicht. Ich habe sie nicht angesprochen, hab mich nicht getraut… Und sie? Hat mich nicht einmal gesehen…
 

(>.< sorry, Traumfrau und Traumfrau again sind’s nicht mal wert, hochgeladen zu werden)
 

Bela B. – Baby läuft fort
 

„Lass sie!“ Warnend hielt Farin Bela fest. Der Schwarzhaarige wollte sich losreißen, aber der Blonde hielt ihn fest. Zog ihn zu sich und nahm ihn fest in die Arme.

„Lass sie…“, wiederholte er seine eigenen Worte noch einmal leise und spürte, wie die Schultern des Schwarzhaarigen zu zittern begannen.

„Ich weiß, dass ist hart für dich, aber… Sie hat fair mit dir Schluss gemacht, hat dir alles erklärt. Jetzt sei du so fair und lass sie gehen.“

Ein leises Schluchzen drang an sein Ohr.

„Es tut mir Leid…“ Er konnte dem Drummer nicht helfen. Er wusste genau, wie sehr der Kleinere sie geliebt hatte, aber ihre Gefühle hatten sich geändert. Sie hatte neue Wünsche, Ziele und Gefühle und so hatte sie mit Bela Schluss gemacht… und ihn damit natürlich verletzt. Aber Farin konnte sie trotzdem verstehen.

Auch wenn er wünschte, er könnte sie zurückholen, um Bela nicht so verletzt erleben zu müssen…
 

(mein erster Gedanke zu diesem Song: Wie geht es dem Freund dieses Mädchens wohl?)
 

Bela B. – B-Vertüre
 

Fragend zog Farin eine Augenbraue in die Höhe und sah Bela an. Der Schwarzhaarige sah neugierig zurück.

„Ganz schön selbstbewusst…“

Bela zuckte nur die Schultern. Er wollte nur wissen, ob Farin nichts dagegen hatte.

„Na ja…“ Der Blonde seufzte, dann lächelte er Bela an.

„Solange du privat jetzt nicht abhebst und weiter so lieb bleibst, wie du jetzt noch bist… dann hast du meinen Segen.“ Der Drummer lächelte glücklich und küsste den Jüngeren.

„Danke…“
 

(ähm… Ja… eigentlich finde ich, dass die B-Vertüre sehr an Mehr erinnert, so von der Art des Textes her, eben diesem Selbstbewussten. Trotzdem waren dass da oben meine ersten Gedanken dazu…)
 

Bela B. – Letzter Tag
 

Ich kenne dich schon so lange, und doch scheine ich gar nichts über dich zu wissen.

Du musst sterben, das ist klar. Sehr bald sogar.

Und ich weiß nicht, was du noch gerne gemacht hättest. Ich weiß nicht, was du bereust, was dich gefreut hat… Ich weiß nicht einmal, wie du dich fühlst.

Klar, mies, aber sonst?

Ich weiß nicht, ob du vielleicht wütend auf mich bist, ob du mir dankbar bist, ob du überhaupt an mich denkst oder ob du nur traurig bist…

Ich weiß, es war nicht immer leicht mit mir und meinen Launen, aber eigentlich dachte ich immer, dass es so ganz okay war. Nein, dass es sogar schön war…

Jetzt bin ich mir da nicht mehr sicher. Ich weiß gar nichts mehr, aber ich möchte dich auch nicht fragen. Ich möchte stark sein, um dir zu helfen, um dir beistehen zu können. Aber ich kann es nicht.
 

Zittrig halte ich deine Hand, die andere presse ich auf meine bebenden Lippen, um nicht zu weinen. Ich weiß gar nicht, was ich ohne dich tun soll. Ich weiß nicht, wie es weiter gehen soll, wenn du nicht mehr da bist.

Am liebsten würde ich mich irgendwo verkriechen… Ich fühle mich wirklich hilflos…

„Hey…“ Deine Stimme ist schwach, und trotzdem lächelst du.

„Ich weiß… das ist sicher schrecklich für dich, aber… Du sollst wissen… Es war immer schön mit dir. Ich habe dich immer geliebt… Ich werde dich bis zum letzten Moment lieben…“

Ich kämpfe mit den Tränen, du lächelst unbeirrt weiter, umfasst mit beiden Händen meine Hand, willst mich mit dieser kleinen Geste trösten.

Es ist unglaublich. Du bist sogar jetzt noch stärker als ich…
 

(okay, sehr nah am Song, ich weiß…)
 

Bela B. – Irgendetwas bleibt
 

Es ist vorbei. Unsere Band ist gestorben, und damit auch unsere Freundschaft. Und ich sitze hier und verfluche die Erinnerungen an dich, die mein Herz schwer werden lassen. Und, auch wenn ich jetzt am liebsten sterben würde: Ich würde wieder alles genauso tun. Denn die Zeit mit dir war wunderschön…

Und, auch wenn ich im Moment wünschte, es wäre nicht so: Irgendetwas bleibt. Immer… Und irgendwann werde ich dafür unendlich dankbar sein.
 

Simple Plan – Your love is a lie
 

Ich weiß wirklich nicht, wie du das machst. Wie kannst du mir noch in die Augen sehen, mich anlächeln, mich küssen? Seit Wochen betrügst du mich…

Du kannst mir noch tausend Mal sagen, dass es keinen anderen gibt. Du kannst mir noch tausend Mal sagen, dass du bei dir zu Hause warst.

Es wird noch beim tausend und ersten Mal nicht stimmen.

Ich fühle es, ich weiß es… Deine Liebe zu mir ist nichts als eine Lüge…

Aber meine Liebe zu dir nicht. Ich liebe dich noch immer, und deshalb hoffe, bete, wünsche ich immer noch, dass du ihn fallen lässt und wieder nur zu mir gehörst. Dabei weiß ich es doch eigentlich besser…

Es ist alles nichts als eine Lüge…
 

(okay, die Songs von Simple Plan sind etwas schwerer gewesen, weil mein Englisch nicht das Beste ist ^^’ Kann sein, dass ich manche Songs total falsch interpretiert habe…)
 

Simple Plan – I can wait forever
 

Ich kann warten…

Auf dich. Darauf, dich zu sehen, deine Stimme zu hören, dich zu berühren. Egal wie lange, ich kann warten. Ohne dich macht es auch einfach keinen Sinn. Was habe ich von einem Tag ohne dich? Nichts…

Und ich muss immer warten. Nicht nur, wenn du mal wieder im Urlaub bist für Monate. Auch wenn wir keine CD zusammen aufnehmen, nicht auf Tour sind, wenn du mit dem Racing Team unterwegs bist. Morgens, mittags, abends… Ich muss immer auf dich warten.
 

Was gäbe ich dafür, dich immer bei mir zu haben? Nach Hause zu kommen und dein Gesicht zu sehen? Aufzuwachen und in deine Augen sehen zu können?

Mein ganzes Leben möchte ich mit dir teilen.

Aber ich kann warten… für immer, wenn das sein muss…
 

Simple Plan – I’d do anything
 

Erschrocken sah Farin zu seinem besten Freund. Nein, zu seinem ehemals besten Freund. Fast fünf Jahre hatte er ihn jetzt schon nicht mehr gesehen…

„Jan… Ich hab alles versucht… damals zwar nicht… da hätte ich alles versuchen sollen, dich zu halten… Aber jetzt hab ich alles versucht, um dich nicht zu vergessen! Ich hab alles versucht, und dich doch vergessen! Ich wollte es nicht vergessen, aber ich habe alles vergessen. Wie du aussiehst, wie du sprichst, wie du dich bewegst, wie du lächelst…“

Verzweifelt sah er den Blonden an.

„Gib mir… vielleicht einen Tag, mich zu erinnern… bitte!“, flehte Bela leise.

Sprachlos sah Farin zu dem Schwarzhaarigen, sah die Verzweiflung und die Sehnsucht in dessen grünen Augen. Und nickte stumm.

Dankbar sah Bela ihn an, schloss die Augen und umarmte ihn vorsichtig. Der Blonde erwiderte die Umarmung genauso vorsichtig, fast schon schüchtern.

>Diesmal… tu ich alles, um doch bei dir bleiben zu können…<
 

Simple Plan – No love
 

Es gibt hier nichts mehr für mich. Nur noch Schmerz, Hass und Tränen… Keine Liebe mehr.

Ich weiß nicht, ob es richtig ist, aber nichts funktioniert mehr. Ich kann, ich will nicht mehr. Jeden Tag werden es mehr Tränen, jeden Tag streiten wir schlimmer…
 

„Jan… Es ist vorbei. Ich mach Schluss…“
 

Und wieder: Nur Tränen, Schmerz und Hass…
 

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Okay Leute… Auf die Kommis, fertig, los?
 

LG Sharingan-Moerder

Kamin

Kamin
 

Frierend saß Rod bei sich zu Hause auf der Couch. Es war Abend, den ganzen Tag hatte es schon gegossen wie aus Kübeln und es war kalt.

Obwohl er die Heizung aufgedreht hatte, wollte ihm einfach nicht warm werden.
 

Er mochte solche Tage nicht besonders. Er fand, es gab nur zwei Dinge, die man an solchen verregneten, kalten Tagen tun konnte.

Man konnte schlafen. Oder man konnte sich einen Tee kochen, sich in eine Decke einwickeln und ins Kaminfeuer starren.

Rod hatte keine Lust zu schlafen. Und er hatte keinen Kamin.
 

>Dirk hat einen Kamin…<
 

Ein Lächeln huschte über seine Lippen und ehe er sich versah, saß er schon im Auto und fuhr zu Bela.

Ja, Bela hatte einen Kamin. Und er hatte schon oft mit Bela derartig verregneten Tage vor diesem Kamin verbracht.
 

Er erinnerte sich noch genau daran, wie ungläubig Bela ihn angesehen hatte, als er das erste Mal an so einem Tag bei ihm aufgetaucht war und mit Bela zusammen ins Feuer sehen wollte. Damals hatte er zur Vorsicht sogar zwei Teebeutel mitgenommen.
 

Mittlerweile konnte er sich darauf verlassen, dass Bela Tee im Haus hatte.

Er war schließlich oft genug an verregneten Tagen zu ihm gefahren.
 

Voller Vorfreude stieg Rod vor Belas Haus und beeilte sich, zu dessen Haustür zu kommen.

Wie sehr er doch diesen blöden Regen hasste!!
 

Er klingelte und musste nicht mal lange warten, bis Bela ihm öffnete.

Der Kleinere lächelte wissend bei Rods Anblick und bat ihn hinein.
 

Ohne große Worte ging Bela in die Küche und Rod ins Schlafzimmer.

Der Chilene zerrte zwei Decken aus Belas Schrank und brachte eben jene ins Wohnzimmer, während Bela Tee machte.
 

Noch keine viertel Stunde später saßen sie zusammen auf dem Teppich vor Belas Kamin und sahen ins Feuer.

Schweigend lauschten sie dem Prasseln des Regens, das Rod jetzt sehr gerne hörte und dem Knistern des Feuers.

Rod liebte diese Tage von dem Moment an, in dem er Belas Haus betrat.
 

Bisher hatten sie diese Tage immer ohne Farin verbracht. Rod vermutete, dass der Blonde sich an verregneten Herbsttagen einfach ins Bett legte und las. Zumindest, wenn er zu Hause war. Oft verreiste er auch den Herbst über und dann tat er bestimmt alles, nur nicht lesen.
 

Dadurch, dass Farin noch nie an so einem Tag bei ihnen gewesen war, waren sie etwas ganz Besonderes für Rod geworden.
 

Natürlich, er hatte nichts gegen Farin, aber war auch froh darüber, mal etwas Zeit nur mit Bela zu verbringen.

Schließlich verbrachte Farin auch Zeit nur mit Bela, oder er und Farin verbrachten zusammen Zeit ohne Bela.
 

Die Stunden, in denen Rod nur mit Farin oder Bela zusammen war, waren immer etwas ganz anderes, als wenn sie zu dritt unterwegs waren.

Solange er und Bela sich nicht gegenseitig unter den Tisch tranken, waren sie dann nicht ganz so albern.
 

Zwar war es natürlich nicht so, dass sie nie lachten, wenn sie nur zu zweit waren, aber trotzdem: Meist waren sie nicht so albern wie zu dritt.

Und natürlich waren sie zu dritt auch nicht nur total chaotisch, aber sie waren lange nicht so ernst.
 

Rod glaubte, dass das daran lag, dass die Zeit, in der sie nur zu zweit unterwegs waren, irgendwie privater wirkte.

Wenn sie zu dritt waren, waren sie irgendwie eben doch immer „die ärzte“, und das bedeutete oft: Schwachsinn pur!

Wenn aber eines der drei Bandmitglieder fehlte, waren diese Hintergedanken an die ärzte und der damit verbundene Blödsinn nicht ganz so stark.
 

„Woran denkst du?“, fragte Bela in die Stille hinein und unterbrach damit Rods Gedanken.
 

„An nichts so wichtiges…“, wich Rod aus. Bela ließ ihn.
 

Er lächelte Rod an, seufzte zufrieden und schloss behaglich die Augen.
 

Er mochte die Zeit, die er mit Rod verbrachte. Rod war so ganz anders als Farin und genau das genoss er so sehr in diesen Stunden.

Mit Farin würde er viel mehr herumalbern und vor allem mehr sprechen. Mit Farin konnte man nicht gut schweigen.

Der Blonde schwieg eigentlich nur, wenn es ihm nicht gut ging, und dieses Schweigen mochte Bela überhaupt nicht.
 

Mit Rod war das anders. Mit ihm konnte man sehr gut schweigen.

Stundenlang konnte man neben dem Jüngeren sitzen, überhaupt nichts sagen und sich trotzdem wohl fühlen. Mit Farin war das sehr viel schwerer.
 

Lange starrten die beiden noch ins Feuer, ohne die Stille zu brechen.

Jeder hing den eigenen Gedanken nach. Es war aber immer so.
 

Und irgendwann schlief Bela ein. Das war auch schon immer so gewesen.

Jedes Mal sah Rod zu, wie Bela immer öfter die Augen zufielen und wie er immer öfter zur Seite zu kippen drohte.

Jedes Mal zog Rod den Kleineren zu sich. Bela legte dann den Kopf auf seine Schulter und es dauerte vielleicht noch zwei Minuten, dann war Bela eingeschlafen.
 

Rod sah immer noch eine ganze Weile in die Flammen und lauschte dann drei Geräuschen anstatt nur zweien: Dem Prasseln des Regens, dem Knistern des Feuers und dem ruhigen, gleichmäßigen Atem des Drummers.
 

Er mochte diese drei Geräusche sehr.

Er mochte sie mehr als beispielsweise das Rauschen des Meeres.

Er mochte sie auch mehr als die Geräusche eines Gewitters, die Bela so liebte.

Er glaubte, dass er sie eigentlich sogar noch mehr mochte als die Klänge eines Instrumentes, vorzugsweise einer Gitarre.
 

Eigentlich, wenn er sich das recht überlegte, mochte er diese Geräusche mehr als jedes andere Geräusch auf dieser Welt. Er liebte diese drei Geräusche, wenn sie zusammenkamen.
 

Lächelnd blickte er aus dem Fenster, sah dem Regen zu.

Die Tropfen schienen in ganz bestimmter Reihenfolge ans Fenster zu trommeln, ganz so, als wollten sie eine Melodie spielen.
 

Er ließ den Blick zum Feuer wandern.

Das Feuer zuckte und knisterte ungleichmäßig. Es schien nichts erzählen zu wollen.

Es war ruhig, fast schon sanft.

Nur ab und zu schien es Rod durch sein Zucken daran erinnern zu wollen, dass es auch wild und unbändig sein konnte.
 

Wieder ließ er seinen Blick weiterwandern und dann auf Bela ruhen.

Der Atem des Schlagzeugers war ruhig und gleichmäßig.

Er war nicht wie das Trommeln des Regens, das eine Melodie zu sein schien.

Und er war auch nicht wie das Feuer, das Sanftheit vortäuschte und nur ab und zu an seine wahre Gestalt erinnern wollte.

Er war einfach nur der ruhige, tiefe Atem eines schlafenden Menschen, der wohl überall auf der Welt gleich klang.
 

Für Rod war er trotzdem etwas Besonderes.

Denn er war nicht irgendein Atem für Rod. Er war das Atmen desjenigen, den er über alles liebte…
 

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Es hätte das perfekte Happy End sein können… aber es wollte einfach nicht passen!
 

Und… Ich bin nicht zufrieden x.X aber, sie will sich einfach nicht überarbeiten lassen >.<
 

Und, trotz der schlechten Quali ist das hier Imaginary gewidmet, weil sie sich eine FF mit Rod gewünscht hat ^^ und, ich gebe zu: ich hatte trotz allem Spaß, mal Rods Gedanken zu beschreiben. Vielleicht werde ich irgendwann mal wieder was mit Rod schreiben ^^'
 

Geschrieben nach den eigenen Empfindungen an solch einem furchtbaren Regentag, an dem ich mir wünschte, ebenfalls einen Freund mit Kamin zu haben ;)
 

Ehrliche (!!) Kommis wie immer sehr erwünscht!
 

LG Sharingan-Moerder

Scherben

>.<

ah, Leute, es tut mir Leid! Ich komme in letzter Zeit leider zu gar nichts, was einerseits auf Probleme innerhalb meiner Familie zurückzuführen ist und andererseits auf meinen persönlichen Kampf mit der deutschen Sprache X.x ich habe in letzter Zeit erhebliche Probleme damit, mich wirklich richtig auszudrücken, und wisst ihr was? Es geht mir gehörig auf den Wecker! >.<
 

Nun, eigentlich wollte ich aber nicht meckern sondern euch was neues präsentieren.

Die FF wird dem Haupttitel "Experimente" in sofern wieder gerecht, da ich mal versucht habe, einerseits möglichts wenig äußere Handlung einfließen zu lassen (was ich aber nicht schwer fand) und andererseits mal so was Psycho-komisches-was-auch-immer-dings zu schreiben... ähh... ja.
 

Ich sag euch einfach mal nicht, mehr, ich bitte nur noch um ehrliche Kommis ^^
 

LG Sharingan-Moerder
 

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Scherben
 

Entsetzt sah Farin zu, wie Bela begann, mit den Scherben zu spielen.

Er hob sie auf, drehte sie zwischen seinen Fingern, ließ sie wieder fallen. Er warf sie hoch, fing sie wieder, strich beinahe schon zärtlich über die scharfen Kanten.

Er ließ sie im schwachen Mondlicht glitzern, die bunten Scherben der Vase, die ihm eben herunter gefallen war.

Fasziniert wie ein kleines Kind von einem neuen Spielzeug betrachtete er sie, lächelte sie an… und merkte nicht, wie groß Farins Angst war.
 

Zittrig sah Farin ihm zu. Er hatte Angst, panische Angst davor, dass Bela sich schnitt.

Natürlich, er wusste, dass ein kleiner Schnitt dem Schwarzhaarigen nichts anhaben konnte, aber trotzdem hatte er Angst.
 

Schließlich hatte er schon einmal miterleben müssen, wie Bela sich mit Scherben schnitt. Damals hatte er es aber oft getan, sehr oft.

Und immer hatte sich dieselbe Faszination in seinen Augen eingenistet wie im Moment.

Der Kleinere betrachtete die Scherben genauso fasziniert, ja, fast schon verzückt, wie er damals sein eigenes Blut angesehen hatte.

Er hatte zugesehen, wie es seinen Arm hinab gelaufen war, hatte es versucht zu lenken…und hatte nie gemerkt, wie groß Farins Angst gewesen war.

Bela sah auf. Er wollte Farin anlächeln und ihn fragen, ob ihm die Scherben auch so gefielen, aber er sah nur etwas, was er seit Jahren nicht mehr so bei Farin gesehen hatte: Angst.

Die pure Angst stand dem Blonden ins Gesicht geschrieben, am deutlichsten konnte er sie an den Augen des Gitarristen ablesen.

Seit Jahren hatte er das nicht mehr gesehen. Und, auch wenn er es nie zugeben würde: Es gefiel ihm.

Auf eine ganz seltsame, eigentlich verachtenswerte Art und Weise gefiel es Bela, die Angst in Farins Augen zu sehen und zu wissen, dass er diese Angst hervorrief. Schließlich steckte hinter der Angst des Blonden nichts anderes als Sorge. Sie zeigte ihm, dass er Farin etwas bedeutete, auch wenn er dazu diese Angst natürlich eigentlich nicht brauchte. Schließlich zeigte Farin ihm das auch so oft genug.

Und trotzdem: es gefiel ihm, irgendwie…
 

Dennoch ließ er die Scherben wieder fallen, ging auf den Blonden zu und umarmte ihn.

Es war so einfach, Farin Angst zu machen…

… und es war so schwer, ihn wieder zu beruhigen.

Zerbrochen

Nun ja, nach ewigen Zeiten ein neues Experiment.

Was hier getestet wurde, verschweige ich euch einfach mal ;)
 

*********************
 

Zerbrochen
 

Und mal wieder zeigt mir die Welt den Mittelfinger. Mal wieder geht alles drüber und drunter und meine Welt liegt in Trümmern.

Und wen interessiert es?

Richtig, niemanden.

Nicht meine Familie.

Nicht meine Freunde.

Nicht meinen so genannten besten Freund.
 

Ja, nicht einmal meinen Freund. Meine große Liebe. Meinen Himmel und meine Hölle, meinen Mond und meine Sonne.
 

Nicht einmal ihn.

Er lacht, macht dumme Witze und sagt, dass sei doch öfter so.
 

Schön. Danke auch.

Sag mir doch gleich, dass es dich nicht interessiert, was ich fühle. Sag mir doch gleich, dass ich dich mit meinem Gejammer in Ruhe lassen soll.
 

Du willst nur wieder erzählen. Willst erzählen, wie toll dein Tag war. Willst mir erzählen von deinem Leben und deinem Glück.

Und ich soll zuhören.
 

Ich darf nichts erzählen. Ich soll nur zuhören und mich freuen und weiter zuhören.

Nicht mehr.
 

Und du darfst jammern. Immer.

Über jede Gegebenheit in deinem Leben. Und ich soll dir immer sagen, wie schlimm das doch für dich ist und dich bemitleiden.
 

Ich darf niemals jammern. Was mir weh tut, das ist egal. Unwichtig. Zweitrangig.
 

Merkst du was? Du stehst immer im Mittelpunkt. Ich bin doch unwichtig. Ersetzbar.

Es ist vollkommen egal, was ich fühle.

Hauptsache, du hast jemand, der dir zuhört. Der dich umarmt. Der dich küsst. Den du ficken kannst.

Alles andere ist unwichtig.
 

Vollkommen egal, was ich fühle.
 

Weißt du was? Sag es mir doch einfach: „DU BIST UNWICHTIG!“
 

Danke.
 

Weißt du noch was? Fick dich! Ich hasse dich dafür…
 

… und ich liebe dich… mehr als alles andere auf der Welt. Mehr als mich. Mehr als meine Welt. Mehr als jeden anderen Menschen auf dieser gottverdammten Welt.

Meine Sonne…

Meine Dunkelheit…

Mein Himmel…
 


 

… meine Hölle…
 

*************
 

LG Sunshine

(ehemals: Sharingan-Moerder)

Zerbrochen II

Hier nun das Gegenstück X3

Empfehlenswert ist natürlich, zuerst Zerbrochen gelesen zu haben XD
 

Und, mutig wie ich manchmal bin (es lebe die Anonymität im netz!) is es Vanitas gewidmet, die mich durch liebe ENS unterstüzt hat ^^

Ich hoffe es gefällt...!
 

~~~~~~~~
 

Und wieder einmal jammerst du.
 

Langsam ist es nicht mehr auszuhalten. Immer jammerst du über Dinge, die einfach banal sind. Die wirklich einfach… unnötig sind.

Die jedem einmal passieren und die jeder andere ohne Probleme einfach wegsteckt.
 

Außer du. Du willst dann Mitleid von mir, willst hören, wie gemein die Welt doch ist und wie scheiße das Leben sowieso ist.
 

Hast du dir schon mal überlegt, dass du damit nervst?

Dass es mir eigentlich egal ist?

Dass du mir damit verdammt noch mal immer wieder die Laune verdirbst?
 

Und, wenn ich dann einmal nicht zuhöre und dich nur einmal nicht bemitleide, dann bist du beleidigt. Dann fühlst du dich sofort missverstanden und ungerecht behandelt.
 

Es nervt.

Es nervt wirklich gewaltig.
 

Und es ist dir immer egal, was ich gerade fühle oder erlebt habe.

Ich soll dir nur zuhören und dich bemitleiden und weiter zuhören.
 

Es ist dir doch vollkommen egal, wenn ich gerade einen schönen Tag hatte. Wahrscheinlich wäre es dir sogar egal, wenn gerade einer meiner Kindheitsträume in Erfüllung gegangen wäre!

Hauptsache, du kannst jammern.
 

Und ich darf mir aber ja nicht erlauben, auch nur einmal zu jammern. Auf gar keinen Fall!
 

Ich meine, nicht das meine Probleme immer so viel schlimmer sind als deine, aber, ist das fair?

Du darfst über jeden Mist jammern, aber ich nie! Nie!
 

Merkst du was? Du stehst immer im Mittelpunkt. Ich bin doch unwichtig. Ersetzbar.

Es ist vollkommen egal, was ich fühle.

Hauptsache, du hast jemand, der dir zuhört. Der dich umarmt. Der dich küsst. Den du ficken kannst.

Alles andere ist unwichtig.
 

Sag es doch gleich: „DU BIST UNWICHTIG, ich brauch nur ne Kummerkastentante!“
 

Danke. Warum denn nicht gleich so?
 

Ich meine, dass ich dich aus ganzem Herzen liebe, dass kann man ja mal eben ignorieren, nicht wahr?

Ist ja nicht so, als ob das wichtig wäre, dass du alles für mich bist.

Meine Welt.

Mein Himmel.

Meine Hölle.

Mein Leben.

Du bist der wichtigste Mensch in meinem Leben…
 


 

… und der nervigste Mensch in meinem Leben…
 

~~~~~~~~~
 

Mit besten Grüßen

Sunshine

~Songfics~ (zumindest fast...) II

~Songfics (zumindest fast…) II~
 

(ja, noch so was ^^ ich gebe zu, ich hatte verdammten Spaß bei Teil eins, deshalb…)
 

Farin Urlaub – Sonne
 

Müde stand er an seinem Grab. Es war vielleicht sechs Uhr morgens, aber er konnte nicht mehr schlafen.

Jeden Morgen musste er aufwachen und feststellen, dass jemand in seinem Leben fehlte. Einfach weg.

Und, was am schlimmsten war: Er würde nicht wieder kommen. Nie wieder.
 

Jeden Morgen wünschte er sich, dass es anders wäre. Dass er es ändern könnte…
 

Seufzend sank er auf die Knie. Ignorierte die Sonne, die ihn scheinbar auslachte. Sie schien jeden Tag. Immer. Und, seit er gestorben war, schien sie noch heller zu scheinen.

Ganz so, als wolle sie ihn verhöhnen. Als wolle sie ihm sagen, dass es ihr egal war. Dass es so vielen Menschen egal war.

Nur, weil ein Mensch gestorben war, ging die Welt nicht unter. Man konnte noch so berühmt sein, ja, selbst wenn die ganze Welt einen kannte: Es war egal. Vollkommen egal.

Die Sonne schien ihm genau das sagen zu wollen.
 

Was kümmerte es andere, dass für ihn eine Welt untergegangen war? Was kümmerte es andere, was in seinem Leben passiert war?
 

Seufzend fuhr er sich durch die kurzen blonden Haare, die schon so lange nicht mehr wirklich blond waren. Die nur noch schlaff in seine Stirn fielen.

Sie strahlten nicht mehr, genauso wenig wie er selbst strahlte. Das Lächeln, das strahlende Lächeln, das quasi zu seinem Markenzeichen geworden war – es war mit ihm gestorben.
 

Er hatte es mit ins Grab genommen.
 

Wieder musste er an die Sonne denken. Er hatte immer gesagt, er sei sein Sonnenschein. Wenn er lache, würde seine persönliche Sonne aufgehen. Damals hatte er diese Worte gemocht.

Die Sonne. Das Strahlen. Die blonden Haare. Das Lächeln.

All das, was der andere immer so positiv besprochen hatte. Und jetzt?
 

Jetzt hasste er jedes einzelne dieser Wörter.

Die Sonne, die ihn verspottete, die immer noch schien, als sei es ihr egal. Das Strahlen, das ihn verhöhnte. Die blonden Haare, die schon so lange nicht mehr blond waren. Und das Lächeln, das seit diesem Tag nicht mehr auf seinem Gesicht erschienen war.
 

Er schloss die Augen, sank noch mehr in sich zusammen. Er wusste, dass es keinen Sinn hatte, so zu denken.
 

Die Sonne konnte nichts dafür. Und natürlich gab es Leute, die sich für sein Schicksal interessierten, die ihm helfen wollten.

Traurig sein, zumindest traurig sein für alle Ewigkeit, hatte einfach keinen Sinn.
 

Das Leben ging weiter, so grausam das in dem Moment auch klang.
 

Außerdem… Was, wenn er zwar weg war, aber ihn doch sah?

Er wusste, dass er jetzt alle seine Grundsätze über Bord warf, aber er brauchte eine Hoffnung, an die er sich klammern konnte. Was, wenn doch nicht Physik das Höchste war, sondern es so etwas wie eine unsterbliche Seele gab? Wenn er ihn sehen konnte?
 

Er hätte sie sicher gerne wieder gesehen. Die Sonne. Sein Strahlen. Seine blonden Haare. Sein Lächeln…
 

Er wusste nur noch nicht, ob er ihm das zeigen konnte. Ob er es schaffen würde, wieder für ihn zu lächeln.
 

Rammstein – Wo bist du?
 

Ich liebe dich…
 

Ich liebe dich nicht…
 

Ich liebe dich nicht mehr…
 

… oder zumindest nicht mehr so sehr, wie ich dich einmal geliebt habe. Aber… ich liebe dich immer noch mehr, als du mich je geliebt hast.
 

Du bist gegangen, vor ein paar Monaten. Du hast gesagt, du würdest mich nicht mehr lieben, du hättest mich nie wirklich geliebt. Du hättest es nur mal ausprobieren wollen.

Ich war ein Test für dich, ein Versuchskaninchen, ein Spielzeug, das man nur so lange benutzt, wie es Freude macht.
 

Du hast gesagt, du wollest mich erst mal nicht mehr sehen. Ich solle dir vom Leib bleiben.
 

Aber trotzdem: Ich suche dich. Überall.

Wo bist du? Ich will nicht mehr alleine sein, ich brauche dich! Egal, ob du nur mit mir gespielt hast, ich brauche dich!

Seit Wochen suche ich dich. Überall und nirgends. Ich habe erst dort gesucht, wo du oft warst. Dann dort, wo wir oft waren. Und dann überall. Ich habe Städte und Länder durchkämmt, habe Hotels und Fluggesellschaften angerufen und nach dir gefragt. Ich habe Leute angerufen, mit denen ich seit Jahren nicht mehr gesprochen habe, aber niemand hat dich gesehen. Du bist einfach weg…
 

Und du hast die Ordnung in meiner kleinen Welt mitgenommen.
 

Alles ist falsch in dieser Welt, in der du nicht mehr bei mir bist… Alle warmen Hände der Leute, die mir helfen wollen… sie sind kalt.

Die schönen, die angenehmen Dinge des Lebens… ich empfinde sie als unerträglich.
 

Und das nur wegen dir. Weil ich dich immer noch liebe. Weil ich dich immer noch suche, weil ich dich nicht vergessen kann…
 

…weil ich dich brauche!
 

die ärzte – Nie gesagt
 

Er wacht auf, schaut neben sich und stellt fest: Er ist allein.

Schon so lange, es müsste ihm doch eigentlich mittlerweile egal sein. So lange ist er nun schon weg.
 

So lange ist es her, dass sie hier zusammen lagen und sich liebten.
 

Es war doch schon ewig her, dass sie sich trennten. Und, er behauptete doch auch immer, er habe es überwunden.

Es sei okay. Schließlich wolle er dem anderen nicht im Weg stehen.
 

Er wollte doch nur glücklich sein. Mit ihm.
 

Trotzdem, er hatte ihn gehen lassen. Und ihm irgendwann gesagt, er sei ihm egal. Er würde sich sicher quälen, aber das sei ihm egal.
 

So viel hatte er gesagt… so oft hatte er gelogen, aber nie hatte er die einfache, schlichte Wahrheit ausgesprochen: Er brauchte ihn. Er vermisste ihn. Er liebte ihn…
 

„Du fehlst mir…“
 


 

Farin Urlaub – Kein zurück
 

Seufzend starrte er aus seinem Fenster, sah den Vollmond an. Lächelte schwach.
 

Es war so lächerlich, wie er hier saß, den Mond anstarrte und nicht wusste, wohin mit sich.
 

Sein ganzes Leben war aus dem Ruder gelaufen, nichts stimmte mehr.

All seine Träume, seine Hoffnungen, seine Ideen… sie schienen alle einfach verpufft zu sein.
 

Und, niemand schien sich darum zu kümmern. Niemand schien es zu interessieren, dass sein Leben so schief lief.
 

Er hatte schon ernsthaft darüber nachgedacht, einfach alles zu beenden. Warum auch nicht?
 

Was hielt ihn noch hier, in einer Welt, die für seine Träume und Wünsche keinen Platz hatte?
 

Er wusste es nicht, aber etwas hatte ihn aufgehalten. Ein Gefühl, ein ungewisses, unbestimmtes, dummes, kleines Gefühl, das ihm zu sagen schien: Das nützt nichts.
 

Der Tod kam schließlich sowieso von allein. Jeder starb irgendwann, das war nun mal nicht von der Hand zu weisen.

Nur, die meisten Leute wollen nicht sterben. Oder, sie wollen zumindest nicht gewaltsam aus ihren Leben gerissen werden.
 

Warum?
 

Weil sie Träume haben. Hoffnungen. Wünsche. Einen Lebenssinn. Und Freunde. Leute, die sie lieben. Personen, die um sie trauern würden. Menschen, denen sie schaden würden, wenn sie sich töteten.
 

Was hatte er?

Hoffnungen? … Nein.

Träume? … Schon lange nicht mehr. Sie waren alle zerbrochen…

Wünsche? … Er hatte eigentlich alles, und was er nicht hatte, könnte er sich kaufen.

Einen Sinn? … er war unsicher…

Und Freunde? …
 

Er dachte darüber nach, starrte wieder in den Himmel.

Ja, er hatte Freunde. Viele Falsche. Und richtige, wahre, wertvolle Freunde. Er würde ihnen wehtun, würde er gehen.
 

Er würde sie genauso verletzten, wie er ihn verletzt hatte, indem er gegangen war. Sie würde dasselbe durchmachen, wie er im Moment durchmachte.
 

Auf einmal musste er lachen.

Wieso war er so blind gewesen?
 

Diese Menschen gaben doch Wünsche, Träume, Hoffnungen, Sinn.

Sie gaben ihm einfach dadurch einen Sinn, dass sie da waren. Vielleicht sollte er sich als Lebenssinn aussuchen, seine Freunde glücklich zu sehen?
 

Er war dumm gewesen, stellte er fest. Es gab keinen festgesetzten Lebenssinn. Für niemand. Es gab kein Rezept, nach dem man leben konnte.

Seinen Lebenssinn musste man sich selbst schaffen. Und, egal wie klein, egal wie sinnlos er für andere scheinen mochte – den Lebenssinn, den man sich selbst gibt, kann einem niemand nehmen.
 

Und dafür lohnt es sich zu leben… zu kämpfen…
 

… auch wenn es Momente gibt, in denen man am liebsten alles beenden würde.
 

die ärzte – Bitte bitte
 

„Das… das ist doch Wahnsinn! Du spinnst!“
 

Erschrocken starrte der Schwarzhaarige auf seinen blonden Freund, der jetzt offensichtlich total durchgedreht war.
 

Er stand vor ihm, hatte eine große Schleife um den Bauch gebunden und lächelte ihn fast schon schüchtern an.
 

Aber, trotz der Schüchternheit ließ er sich nicht von einem Vorhaben abbringen. Er wollte sich selbst verschenken. Als sein Sklave…
 

„Du spinnst!“, wiederholte er, aber der Größere lächelte nur sanft, schmiegte sich an den Kleineren, flüsterte ihm ins Ohr: „Bitte… bitte, lass mich dein Sklave sein!“
 

Farin Urlaub – Phänomenal egal
 

Er liebte ihn nicht. Natürlich nicht.
 

Wie auch? Sie waren Freunde, seit Jahren nun schon, er konnte ihn nicht lieben. Auf gar keinen Fall.
 

Außerdem war er ja auch gar nicht sein Typ. Wie auch? Er war ja schließlich nicht schwul…
 

Natürlich, er war ein sehr hübscher Mensch. Sowohl charakterlich als auch äußerlich, aber er konnte ihn nicht lieben. Ausgeschlossen. Einfach unmöglich.
 

Wenn er sich das Recht überlegte, brauchte er ihn ja auch gar nicht mehr so sehr. Also, natürlich, er brauchte ihn noch als Freund, aber nicht mehr so sehr, wie er ihn früher gebraucht hatte.
 

Früher war ihr Verhältnis zueinander ein anderes gewesen. Sie beide allein gegen den Rest der Welt.

War heute nicht mehr so. Schade eigentlich…

Aber, wenn er sich das recht überlegte: er war ihm mittlerweile relativ egal.
 

Wie konnte er ihn da lieben?
 

Zwar hatte er noch Bilder von ihm an den Wand hängen, aber das war mehr so aus nostalgischen Zwecken. So, der guten, alten Zeit wegen.

Und ab und zu dachte er den ganzen Tag an ihn. Was er wohl machte, wie es ihm ging, aber ihn auch an ihn dachte…

Und, wenn sie zusammen waren, warum auch immer, blühte er immer so sehr auf, dass er es selbst sogar bemerkte.
 

Aber, er liebte ihn nicht.

Also, fast nicht… zumindest glaubte er das.
 

Zumindest redete er sich das ein…
 

die ärzte – Nichts in der Welt
 

Es ist vorbei. Es ist einfach Schluss. Aus, Ende, vorbei. Nie wieder wird es wie früher sein.
 

Noch ist ihm das gar nicht klar. Noch starrt er Tag um Tag aus dem Fenster und trägt in sich die irrwitzige Hoffnung, dass er zurückkommt.

Das er zurückkommt, und ihm sagt, dass er ihn doch noch liebt. Das er sich geirrt hat und ihn wieder zurück haben will.

Dass er ihn doch noch sehen will, dass er ihn wieder berühren will, dass er das alles gar nicht so gemeint hat.

Er hofft noch immer, dass er zurückkommt und all das zurücknimmt, das er ihm gesagt hat.
 

Völliger Unsinn.
 

Es ist vorbei, aber das will er nicht einsehen. Er will lieber ewig hier sitzen, immer aus dem Fenster starren und warten.
 

Früher hat er immer hier auf ihn gewartet. Früher, als noch alles in Ordnung war. Da hatte er, wenn der andere weg gegangen war, am Fenster gesessen und war vor Vorfreude fast geplatzt.

Von diesem Fenster aus konnte er nämlich immer die ganze Straße herunter sehen und hatte immer schon Minuten vorher gewusst, dass er gleich die Tür aufsperren würde.

Er hatte ihm das nie gesagt.

Er hatte immer lächelnd am Fenster gesessen, hatte gewartet, bis er die Tür aufgeschlossen hatte und war ihm dann erst entgegen gelaufen, war ihm um den Hals gefallen, hatte ihn geküsst.

Er hatte das geliebt.
 

Und jetzt? Starrte er ewig auf die Straße, aber niemand kam. Niemand sperrte die Tür auf, und er konnte niemandem entgegenlaufen und küssen.
 

Er saß nur am Fenster und seine Gedanken kreisen immer nur um ihn. Und darum, dass Schluss ist. Er kann, nein, er will es nicht fassen.
 

Und er darf es nicht fassen. Der andere hat sein Herz zerfetzt, aber wenn er sich das selbst erst eingesteht, stirbt er daran. An gebrochenem Herzen.

Das ist ihm so nicht bewusst, aber er weiß, unbewusst, irgendwie eben, dass er es sich nicht eingestehen darf.
 

Er will ihn wieder sehen. Verrückt, der Gedanke, das weiß er.

Er will ihn wieder sehen, denjenigen, der ihn so sehr verletzt hat. Der Schuld daran ist, wenn er hier am Fenster hockend verhungert.

Aber… was soll er tun? So sind seine Gefühle nun mal… Lächerlich einfach… einfach lächerlich…
 

Es heißt doch immer, jeder Anfang sei auch ein Ende. Aber er sieht den Anfang nicht. Wie auch? Sein Himmel ist schwarz, seine Sonne untergegangen. Und sie wird nicht mehr aufgehen.

Er hat seine Sonne mitgenommen… er war seine Sonne.
 

die ärzte – Für uns
 

Ich kann es fast nicht hören, dieses Lied.

Er klingt so verzweifelt, und ich bin schuld. Aber, was sollte ich denn noch tun?
 

Ich liebe ihn doch nicht mehr… Es ging doch einfach nicht mehr!
 

Und, ich wollte ihm doch nicht wehtun, indem ich ihm vorspiele, dass ich ihn noch liebe. Und jetzt?
 

Schreibt er so ein Lied! Er klingt so traurig, und: Das mit dem „ich wollte dir nicht wehtun“ kann ich ja wohl voll in den Wind schießen.

Schließlich singt er selbst davon, dass er den Schmerz hält. Ich habe ihm also doch wehgetan!
 

Und jetzt kann ich ihn nicht einmal sehen und mich entschuldigen! Das ist alles so furchtbar gemein… und ich bin Schuld!
 

„…dein Anblick gibt mir noch den Rest, denn du bist so wunderschön… vielleicht ist es für uns das Beste… vielleicht ging es wirklich nicht mehr… doch die Sehnsucht nach dir halt ich fest, auch wenn es wehtut, ich liebe dich… noch viel zu sehr…“
 

die ärzte – Komm zurück
 

Er hatte das Gefühl, sterben zu müssen.

Wenn er nicht zurückkam, würde er hier einfach elendig krepieren.
 

Er verstand ihn nicht. Er kannte das Gefühl nicht, sich nach jemand so sehr zu verzehren, dass man glaubte, verrückt zu werden, wenn man denjenigen nicht sofort sehen konnte, sehen durfte.

Er verstand ihn einfach nicht.

Und er kam nicht zurück. Er ließ ihn allein, ließ ihn bis tief in die Nacht wach liegen und sich nach ihm sehnen.

Er würde irgendwann einfach verrückt werden, aber der andere verstand es nicht. Wahrscheinlich würde er ihn niemals verstehen.
 

Die Zeit stand still für ihn, wenn er nicht da war.

Und, auch wenn er wusste, dass der andere nur sein Glück suchte, und das er unfair war, wenn er sich wünschte, dass er immer bei ihm war: er konnte doch nichts dafür. Er wollte nur, dass er bei ihm war, dass er ihn wieder sehen konnte. Er konnte einfach nicht mehr alleine sein…
 

„Komm zurück… bitte, bitte, komm zurück…“
 

Simple Plan – Untiteld
 

Er kann es nicht begreifen. Er will es nicht begreifen.

Warum muss das ausgerechnet ihm passieren? Warum?
 

Natürlich, er hatte Fehler gemacht, große, kleine, mal mehr, mal weniger, aber… Warum? Warum musste ihm genau das passieren? So schlimm waren seine Fehler doch auch wieder nicht!
 

Vielleicht waren seine Fehler ja doch schlimm gewesen, aber er konnte sie doch nicht mehr ändern! Er würde alles geben… Wenn ich nur das erspart geblieben wäre.
 

Alles, einfach alles hätte doch in seinem Leben schief gehen können, aber nicht das! Alles, nur nicht das!
 

Er war es leid, sein Leben.
 

Warum?
 

Diese Frage geisterte immer wieder durch seine Gedanken.

Warum?

Warum…

Warum, zur Hölle, warum er?
 

Warum hatten sie ihm seinen Lebenssinn nehmen müssen? Alles hätten sie ihm nehmen dürfen, nur nicht ihn
 

Warum hatte das ihm passieren müssen? Wie war es ihm passiert? Wo war sein Fehler gewesen? Wann hatte er nicht aufgepasst, dass er jetzt tot war?
 

Und jetzt? Er hatte keinen Ort, an den er gehen konnte. Er hatte niemand, der ihm zuhörte. Er wollte schreien, aber niemand würde ihn hören.

Er wollte wegrennen, aber niemand würde ihn aufnehmen.

Er wollte fallen, wollte Schwäche zeigen, aber niemand würde ihn auffangen.
 

Er war es so Leid…
 

Farin Urlaub – Abschiedslied
 

>Das ist gemein! <, dachte er.
 

Immer und immer wieder.
 

>Das ist gemein! So gemein! <
 

Immer und immer wieder. Für andere Gedanken war in seinem Kopf kein Platz mehr.

Nur noch dieser eine Gedanke.
 

Wut stieg in ihm auf, ohnmächtige Wut, die ihn noch hilfloser machte. Aber er konnte sich nicht dagegen wehren.

Wie auch? Farin hatte es sich ja selbst ausgesucht, zu gehen und ihm dieses Lied zu hinterlassen.

Und es war klar, dass ihm dieses Lied galt, er hatte es ja extra dabei geschrieben!
 

Er hatte ihm, bevor er einfach gegangen war, einen Brief geschrieben und eine CD beigelegt, auf der nur dieser eine Song war.

Dieser kleine, gemeine Song, der mit einer so aufmunternden, eigentlich fröhlichen Melodie daherkam und ihm, je weiter es dem Ende zuging, immer mehr ins Herz schnitt und ihn schließlich als gebrochenen, verletzten Mann zurückließ.
 

Warum hatte er das getan?

Warum hatte er ihm das angetan?

Warum war er so gemein?

Warum, warum, warum?
 

Warum hatte Farin gehen müssen und ihm dieses Lied hinterlassen müssen?
 

„… Ich weiß, dass ich dich liebe, egal was auch geschieht: Dies ist mein Abschiedslied…“
 

~~~~
 

Hui… sehr depressiv, das Ganze, oder? oO war nicht meine Absicht… und sehr Textnah alles, weiß ich…
 

LG Sharingan-Moerder

Jahrestag

oder:

Geschichte für Vanitas
 


 

Ziemlich verzweifelt saß Rod an seinem Schreibtisch und raufte sich die sonst immer so sorgfältig gesylten Haare. Warum fiel ihm nur nichts ein?!
 

Dabei war es gerade heute doch so wichtig, dass ihm was einfiel, denn es ging um das Wichtigste in seinem Leben: Um Farin.

Seinen Bandkollegen. Seinen Freund. Aber vor allem: Seine große Liebe.
 

Ja, er liebte den großen Blonden über alles. Seine undefinierbaren Augen. Die starken Arme, die langen Beine, die blonden Haare. Sein Lächeln, das einfach immer ansteckte.

Sein Wesen, das immer fröhlich schien. Seine ewig plappernde Art, die er offenbar niemals stoppen konnte.

Seine Aufgeschlossenheit und seine Neugierde, sein Fernweh und seine nachdenklichen, verträumten Momente, in denen er nur ganz selten zu erleben war.
 

Das alles liebte er unaussprechlich an ihm, obwohl – oder vor allem? - weil er in großen Strecken so anders war als er selbst.

Aufgeschlossener.

Neugieriger. Impulsiver.

Hektischer und oft viel, viel kindischer.
 

Und trotzdem: Er liebte ihn.

Oder, wie Bela es so gerne nannte: Er war „Farin-süchtig“.

Vermutlich war er das auch... Wenn er ein begabter Künstler wäre, könnte er aus dem Kopf ein perfektes Bild seines Freundes zeichnen und würde vermutlich noch nicht eine Falte vergessen. Er könnte seine Augenfarbe genau mischen und das, obwohl sie vielen so undefinierbar erschien, nicht auch zuletzt ihm selbst.

Er könnte genau beschreiben, wie der Blonde wie reagierte, wenn man ihn an bestimmten Stellen berührte und konnte jede noch so kleine Stimmungsschwankung bei ihm wahr nehmen.

Ja... vermutlich war er wirklich süchtig!
 

Und obwohl er ihn so sehr liebte und ihn so gut kannte, fiel ihm jetzt einfach nichts ein!

Er stöhnte genervt auf, legte seinen Kugelschreiber beiseite und den Kopf auf den Schreibtisch.
 

Das gab es doch gar nicht!

Er wollte dem Blonden unbedingt ein Lied schreiben, um ihm zu zeigen, wie sehr er ihn liebte. Schließlich hatten sie bald Jahrestag!

Aber: Es fiel ihm nichts ein! Gar nichts!

Nicht mal eine Melodie hatte er im Kopf!

Und, als würde das nicht reichen, ihm fiel auch sonst nichts Konkretes für diesen Tag ein. Dabei wollte er den Anderen doch so gerne mit einer romantischen Geste überraschen... aber wie, bei diesem chronischen Ideenmangel??
 

Seufzend schloss er die Augen und dachte an seinen blonden Freund.

Aber alles, was ihm einfiel, war, was der mal grinsend gesagt hatte, als auch ihm nicht Gescheites eingefallen war: „Ich glaube, wenn etwas richtig gut werden soll, muss es total traurig sein... oder um Sex gehen!“
 

Rod grinste schwach.

Wie es aussah, hatte der Blonde verdammt noch mal recht...
 

Er gähnte leise und überlegte sich, nicht lieber ins Bett zu gehen, da sich hier auf dem Schreibtisch so schlecht schlief, aber ehrlich gesagt war er dazu viel zu faul. Und so kam es, dass er doch hier einschlief und schließlich mit Rückenschmerzen wieder aufwachte.

Aber immer noch ohne Idee.
 

~*~
 

Heute war es dann so weit: Ihr Jahrestag.

Und obwohl Rod eigentlich der glücklichste Mensch auf Erden und voller Vorfreude sein sollte, fühlte er sich ehrlich gesagt nicht besonders.
 

Denn, ein wirklicher Gedankenblitz war ihm immer noch nicht gekommen um den Blonden heute angemessen zu verwöhnen.

Und irgendeinen Mist hatte er ja auch nicht organisieren wollen, also hatte er es einfach ganz gelassen. Er würde ihm einfach einen freien Wunsch schenken und sich bei ihm entschuldigen, dass ihm nichts Besseres eingefallen war.

Und heimlich hoffte er auch noch, dass Farin sich vielleicht selbst einen Plan für heute zurecht gelegt hatte, sodass er ihn mit einem eigenen Plan sowieso nur gestört hätte...
 

Seufzend saß er bei sich zu Hause auf dem Sofa und starrte Löcher in die Luft. Und überlegte dabei mal wieder, warum sie nach einem Jahr eigentlich immer noch nicht zusammen lebte. Aber... eigentlich gab es da wirklich nichts zu überlegen, denn er wusste die Antwort schon: Es hatte sich bisher nicht ergeben.

Sie verbrachten zwar manchmal einige Tage oder sogar Wochen am Stück bei dem jeweils Anderen, aber das Thema zusammen ziehen hatte noch nie jemand angesprochen. Warum auch immer...

Es war nicht so, dass es nicht funktionieren würde – denn, sie stritten selten. Das war mehr eine Sache für Bela und Farin... Aber, irgendwie... es hatte sich noch nicht ergeben. Und sie störten sich auch nicht sonderlich daran.

Es war wohl eine Sache der Bequemlichkeit, dass sie noch nicht zusammengezogen waren: Sie mussten keine Räume aufteilen, keinen Platz neu verteilen, nicht umziehen und sparten all diesen Stress. Und wenn sie sich sehen wollten, konnten sei einander ja auch einfach besuchen!
 

Um sich abzulenken, sah er wieder mal auf die Uhr. Der Blonde müsste jeden Moment hier auftauchen und ehrlich gesagt fühlte er sich immer bescheidener...

Er wollte nicht nichts haben, das war so unsagbar peinlich!

Aber, jetzt konnte er es ja leider auch nicht mehr ändern...

Ungefähr zwei Sekunden nach diesen Gedanken konnte er dann dessen Motorrad hören, was ihn ehrlich gesagt ein bisschen überraschte.

Warum war er denn mit dieser „Höllenmaschine“ da, wie Bela sie gern mal nannte?

Der Drummer mochte das Teil nicht sonderlich, hatte er doch immer Angst, dass Farin sich damit tot fuhr. Und schon allein mit der Vorstellung konnte er wohl nicht recht umgehen, das konnte man ihm dann sogar ansehen...
 

Rod selbst hatte eigentlich nichts gegen dieses Hobby seines blonden Lebensgefährten, allein deshalb schon nicht, weil er ihn in lederner Motorrad-Kleidung auf der entsprechenden Maschine ungemein sexy fand.
 

Er selbst hatte sich für den heutigen Tag natürlich auch keine schlabberigen 'Zu-Hause-Klamotten' rausgesucht, sondern hatte durchaus auch die etwas verführerische Variante mit figurbetonendem, schwarzen Hemd und eng anliegender, dunkler Jeans bevorzugt.

Das Farin aber allein wegen der Kleidung auf sein Motorrad gestiegen war, erschien ihm als wenig plausibel. Das war nicht dessen Art, da musste doch mehr dahinter stecken.
 

Etwas angespannt wartete er, bis es klingelte, um seinem Freund daraufhin die Tür zu öffnen.

Der Blonde lächelte ihn an und erwiderte seine eher leise Begrüßung fröhlich, ehe er die Wohnung betrat.

Und in der Zeit, die Rod brauchte, um die Tür zu schließen und sich wieder zu Farin umzudrehen, hatte der seinen Helm und seine Handschuhe zur Seite gelegt um ihm jetzt die Arme um den Nacken zu legen und ihn erst mal sanft zu küssen.

Rod erwiderte dies Zärtlichkeit natürlich zufrieden, während er die Arme um den Bauch des Größeren legte, sich an ihm schmiegte und erst mal für ein Weilchen alles vergaß.

Wie gesagt, er war eben 'Farin-süchtig'. Der Blonde wirkte bei ihm ähnlich wie eine Droge: Schmerzlindernd. Tröstend. Zufrieden machend. Süchtig machend...

Der einzige – aber furchtbar wichtige!! - Unterschied war: Farin erzeugte kein falsches, illusorisches Glück, sondern echtes.
 

Und er zerstörte ihn natürlich auch nicht... eher im Gegenteil!

Und genau deshalb genoss er diese Sucht ja auch so sehr. Weil er nur gewann.

Und nichts verlor, in keiner Sekunde...
 

Nach einer gefühlten Ewigkeit lösten sie sich atemlos wieder voneinander und sahen einander tief in die Augen, während Rod Farins Rücken ein wenig liebkoste.
 

„Alles, alles Liebe zum Jahrestag!“, unterbrach der Blonde schließlich glücklich die Stille.

Rod hauchte ihm daraufhin einen sanften Kuss auf die Wange und gab den Glückwunsch leise zurück: „Dir auch, Großer!“
 

Lächelnd sahen sie einander noch einen Moment an, ehe Farin die Umarmung zögerlich löste um sich zumindest noch von seiner Jacke zu befreien, ehe er den Schwarzhaarigen zufrieden angrinste.

Woraufhin der etwas verlegen zur Seite sah.
 

Jetzt musste er es ihm wohl beichten, dass er nicht kreativ genug gewesen war, um sich was für heute zu überlegen. Was ihm immer noch so peinlich war!
 

Farin unterbrach ihn aber zunächst in seinen Gedanken, indem er ihn lachend fragte, wo sich denn seine Manieren hin verkrochen hätten.

Woraufhin Rod wiederum etwas verständnislos aussah, ehe auch er lachte und verlegen grinsend Richtung Wohnzimmer deutete.

„Ähem, darf ich dir vielleicht was zu trinken anbieten, Darling?“, fragte er ihn. Farin nickte dazu und machte sich daran, sich ins Wohnzimmer zu setzen, während Rod die Küche ansteuerte und etwas zu trinken für sie beide organisierte.

Er sollte vielleicht nicht ganz so nervös sein! Ausgerechnet Farin würde ihn wegen so einer Kleinigkeit sicherlich nicht köpfen – nicht einmal verbal!
 

Nach dieser kleinen Ansprache an sich selbst tatsächlich schon etwas ruhiger betrat er das Wohnzimmer auch wieder, wo Farin sich auf die Couch gesetzt hatte und ihm entgegen lächelte.

Ebenfalls lächelnd stellte Rod die Getränke ab, setzte sich neben seinen Freund und kuschelte sich leicht an ihn.
 

Farin legte ihm daraufhin einen Arm um die Schultern und durchbrach auch ziemlich schnell die Stille: „Na, mein Kleiner? Hast du den Tag heute verplant?“

Worauf Rod den Kopf schüttelte und ihn danach so liegen ließ, dass er das Gesicht halb gegen Farins Schulter gedrückt hatte, damit der nicht sah, dass er ein wenig errötet war. Denn, es war ihm trotz allem doch peinlich...

Somit konnte er Farins Lächeln zwar nicht sehen, aber er konnte es durchaus aus seiner Stimme durchaus heraus hören, als er sagte: „Gut... ich aber!“

Woraufhin Rod es sich erlaubte, ganz leise erleichtert aufzuseufzen, ehe er neugierig zu dem Blonden aufsah.

„Ja?? Und was hast du geplant??“, fragte er dann auch gleich, woraufhin der Blonde ihm nur lächelnd mit dem Zeigefinger gegen die Nase stupste.

„Abwarten, Kleiner... Es soll ja schließlich eine Überraschung sein!“, meinte er lächelnd und Rod fragte auch nicht weiter nach.

Er war schließlich nicht Bela!
 

Nachdem sie dann noch eine Weile in Rods Wohnzimmer zusammen gesessen, geredet und gekuschelt hatten, zog der Blonde den Anderen schließlich auf die Beine und lächelte ihn freudig an.

„Komm, los jetzt, sonst wird es nichts mehr!“, meinte er grinsend, worauf Rod sich aber trotzdem erst mal noch einen Kuss stahl, ehe er ihn fragend ansah.

„Okay... Und nun?“, fragte er ihn lächelnd, woraufhin Farin ihn Richtung Schlafzimmer schob, wobei er erklärte: „Erst mal musst du dich umziehen, los, wir müssen noch Motorrad fahren!“

Natürlich wusste der Blonde mittlerweile, dass Rod auch gern mit ihm Motorrad fuhr, weshalb er das in seinen Plan mit aufgenommen hatte.

Und natürlich auch, weil er selbst auch sehr gerne fuhr, während der Chilene sich von hinten an ihn schmiegte.
 

Rod nickte ihm nur zu und machte sich daran, sich entsprechend anzuziehen, während Farin in der kurzen Zeit Platz auf seinem Bett nahm und sich erst einen Moment in dem Raum umsah – auch wenn sich nichts geändert hatte – und dann doch lieber seinen Freund beobachtete.
 

Selbstverständlich vollkommen ungeniert zog Rod sich vor seinem Freund um, zumal man dabei ja sowieso nicht viel sah.

In dem Jahr, das sie nun zusammen waren, hatten sie sich längst schon mehrmals vollkommen voreinander entblößt und jede Scheu voreinander verloren, sofern man überhaupt behaupten durfte, sie hätten in dieser Beziehung überhaupt Scheu voreinander gehabt. Vor allem Farin nicht!!

Der Blonde war, was die sexuellen Belange in ihrer Beziehung anging, eindeutig die treibende Kraft und auch sehr viel mutiger und experimentierfreudiger als Rod, der dem Ganzen insgesamt eher etwas zurückhaltend gegenüber stand.

Er versuchte zwar, mit seinem Freund mitzuhalten – der im Gegenzug dazu versuchte, ihn nicht zu überfordern – aber manchmal kamen sie doch zu keinem zufriedenstellenden Kompromiss. Und dann verzichtete eigentlich immer Farin.
 

Wenige Minuten später stand Rod fertig angezogen vor Farin und stemmte die Hände in die schmalen Hüften, woraufhin der Blonde sich dann auch erhob, seinen Freund bei der Hand nahm und ihn mit sich zog, nachdem er ihm noch einen Kuss auf die Stirn gehaucht hatte, den der andere mit einem sanften Lächeln genossen hatte.
 

Wieder ein paar Minuten später standen die zwei vor Farins Maschine und zogen jeweils noch Helm und Handschuhe an, ehe Farin sich vorn auf das Motorrad schwang und es schon mal anmachte, während Rod hinter ihm aufstieg und die Arme um seine Taille schlang, ehe sie sich auf den Weg machten.
 

Rod liebte es, mit dem Blonden unterwegs zu sein. Er hatte auch keine Angst, niemals, denn er vertraute ihm vorbehaltlos. Und so auch, wenn sie unterwegs waren.

Außerdem mochte er es gern, sich an den Rücken seines Freundes zu schmiegen (auch wenn ihn der Helm dabei manchmal ein bisschen nervte...), den Wind an seinem Kopf vorbei rauschen zu hören und die Maschine unter sich brummen zu hören. Auch bei hohen Geschwindigkeiten genoss er das irgendwie...

Denn, irgendwo waren diese Fahrten Momente, in denen sie nichts und niemand stören konnte, nicht einmal sie selbst. Denn, sie konnten nicht miteinander reden, sie konnten einander kaum durch Gesten etwas mitteilen und von außen kam erst recht niemand an sie ran, da sie viel zu schnell an allem und jedem vorbei waren und nicht mit ihnen zu reden war.

Und... irgendwie fand Rod das schön. Diese völlige Abgeschiedenheit, die er zusammen mit Farin genießen konnte.
 

Klar, rein theoretisch würde das auch gehen, wenn sie zusammen daheim auf dem Sofa sitzen würden, aber dann schwieg der Blonde nur selten. Geschweige denn, dass der gerne still hielt!

Mit ihm einen Abend schweigend vor dem Fernseher verbringen??

Keine Chance!

Das war nicht Farins Art... Wenn der Gitarrist schwieg, dann ging es ihm grundsätzlich eher schlecht.

Der Blonde war eben lieber aktiv, und das am liebsten zu jeder Tages- und Nachtzeit. Vermutlich würde der nicht mal schlafen, wenn er nicht müsste!

Und so kam es, dass sie zusammen vor allem viel unternahmen, viel redeten und noch mehr lachten, bis eben auf ganz seltene Momente, in denen auch Farin einfach mal stumm genoss.

Und Rod hatte mittlerweile festgestellt, dass das mit den Orten zusammen hing, an denen sie waren, aber die Liste dieser Orte war sehr klein und enthielt nur Orte, die man eher selten besuchte, wenn man in einer Großstadt wohnte: Das Motorrad. Der Strand bei einem Sonnenuntergang oder -aufgang. Eine Felsklippe ganz hoch oben über dem Meer. Und vielleicht noch in der Wüste.
 

Natürlich würde er sich aber auch niemals beschweren, dass sie so viel miteinander sprachen und lachten und alles, er war ja nicht irre! Und er liebte das alles ja auch, ohne Frage und ohne Einschränkung, aber er genoss es eben auch, wenn sie mal schwiegen. Und er trotzdem wusste, dass es Farin gerade gut ging...
 

Stillschweigend und wohl wissend, dass niemand seine Gedanken und Empfindungen in dieser Hinsicht kannte, außer vielleicht Farin, aber da war er sich nicht mal sicher, kuschelte er sich so eng es mit dem Helm auf dem Kopf eben ging an seinen Freund und schloss zufrieden seufzend die Augen.

Der Blonde war einfach wunderbar...
 

Fast schon ein bisschen enttäuscht seufzte er wieder leise, als er merkte, wie Farin langsamer machte und schlug die Augen wieder auf.

Als er aber sah, dass sie die Stadt hinter sich gelassen hatten – was er nicht mal gemerkt hatte, so gedankenverloren war er gewesen! - und jetzt vor einem Wald standen, war er wieder besänftigt. Er liebte Wälder!

Und, natürlich, Farin wusste das...
 

Der Blonde fuhr noch ein paar Meter in den Wald hinein, ehe er sich einen Parkplatz suchte, sein Motorrad ausmachte und abstieg. Rod tat es ihm gleich, stieg ebenfalls ab und zog wie sein Freund Helm und Handschuhe aus, während er sich ziemlich begeistert umsah.

Er riesiger, alter Wald, der ihn mit tausenden von Geräuschen, Gerüchen, Farben und vermeintlichen Abenteuern lockte! Das war so toll...

In seiner Freude vergaß er den Blonden neben sich gerade so ein bisschen, der ihn einen Moment grinsend beobachtet hatte, sich ebenfalls gefreut hatte, dass es Rod augenscheinlich so gut gefiel, ehe er ihn an der Hand nahm.
 

Rod zuckte daraufhin ertappt zusammen, ehe er zusammen mit dem Anderen lachte und ihm dann folgte, als der ihn langsam mit sich zog.

Und, offenbar schien Farin Gedanken lesen zu können, denn: Passend zu seinen Gedanken eben, schwieg er Blonde und begnügte sich damit, lächelnd neben ihm herzulaufen und ihn dabei zu beobachten, wie Rod fasziniert den Wald ansah.

Es war also eindeutig die richtige Entscheidung gewesen...
 

Nachdem sie eine ganze Weile durch den Wald gelaufen waren, schon beide zumindest die Jacken geöffnet hatten, weil es doch warm war und Rod sich an dem Wald, den Bäumen, den Geräuschen, den Farben, den Gerüchen, den Tieren und dem Lichtspiel gefreut hatte (Farin hätte es nicht einmal gewundert, wenn er auf einmal lachend losgelaufen wäre und wie ein Kind umher gesprungen wäre), zog der Blonde ihn zur Seite, einen kleinen, kaum sichtbaren Trampelpfad entlang.

Was Rod natürlich gleich noch viel, viel mehr freute!
 

Irgendwie... er fand das gerade alles total spannend, warum auch immer!

Er liebte Wälder einfach! Die brachten ihn immer zum Träumen... Da sah er dann die ungeheuerlichsten Dinge in seiner Phantasie!

Er konnte es dann aber auch nicht lassen, in den Farben- und Lichtspielen Muster erkennen zu wollen, oder in die Geräusche Dinge hinein zu interpretieren, die einfach nicht da waren.

Es erinnerte ihn hier alles an seine Kindheit, alles...

Wenn sie zusammen durch die Wälder gelaufen waren, mit Holzschwertern oder auch nur Stöcken bewaffnet und gegen Ungeheuer, Dämonen und Hexen, gegen Drachen, Zwerge und böse Elfen gekämpft hatten. Sie hatten Könige gestürzt oder gerettet, Imperien aufgebaut und wieder gestürzt, sich mit dem Fabelwesen verbündet, verhandelt und zerstritten.

Sie waren Bauern und Ritter, Könige und Elfen, Zwerge, Laufburschen und Helden gewesen, mit und ohne besondere Gaben und hatten stets die Welt gerettet, die als Kind noch viel bunter, interessanter und imposanter gewesen war.

Und jetzt, wenn er als Erwachsener manchmal wieder durch einen Wald lief, dann kamen all diese Erinnerungen zurück und er wünschte sich, einfach einen Stock nehmen zu können und wieder gegen Drachen und andere böse Mächte kämpfen zu dürfen.

Aber leider... sah das mittlerweile einfach total bescheuert aus, und Farin würde ihn mit Recht schief ansehen. Also ließ er es, biss sich auf die Unterlippe, grinste vor sich hin und freute sich insgeheim über all diese tollen Erinnerungen.
 

Er folgte Farin durch das Unterholz den kleinen Weg entlang, der bald aber schon nicht mehr zu sehen war und musste den Blonden dann auch los lassen, um besser durch die ganzen Hecken und über die umgestürzten Bäume zu kommen, während er langsam ein bisschen aufgeregt wurde.

Farin hatte diesen kleinen, mittlerweile nicht mehr existenten Weg sicher nicht aus Lust und Laune eingeschlagen, da war sicher was!

Und er wusste zwar nicht, auf was er sich einstellen musste, aber allein schon mit dem Blonden durch das Unterholz zu klettern machte ihm Spaß. Zwar auf eine primitive Weise, weil er gerade von seinen Kindheitserinnerungen geleitet wurden, die natürlich entsprechend naiv waren, aber Spaß machte es trotzdem!

Und den ließ er sich auch nicht nehmen!!
 

Nachdem sie eine Weile gelaufen waren, blieb Farin stehen und drehte sich lächelnd zu ihm um. Er wies Rod mit einer Geste an, jetzt vor ihm zu gehen und hielt ihm dann von hinten die Augen zu, was Rod im ersten Moment etwas erschreckte, ehe er sich dann aber doch langsam in Bewegung setzte, die Arme nach vorn ausgestreckt, um mögliche Hindernisse abzufangen.

Farin flüsterte ihm unterdessen auch ab und an etwas ins Ohr, damit er sich auch wirklich sicher durch den Wald bewegen konnte.

So liefen sie wieder vielleicht zwei Minuten, ehe der Blonde ihn bat, stehen zu bleiben.

Etwas atemlos, weil er wirklich neugierig war, tat Rod, wie ihm geheißen und wartete ab, was der Blonde tat.

Der blieb noch einen Moment hinter ihm stehen, ehe er seine Position änderte: Er nahm die Hände von Rods Augen und legte sie stattdessen um seine Hüfte, ehe er sich von hinten an ihn schmiegte – und abwartete.
 

Der Schwarzhaarige hatte in der Zeit natürlich die Augen geöffnet und sah sich fasziniert um: Farin hatte ihn an den Rand einer Lichtung geführt. Vor eine kleine, wunderschöne Lichtung mitten in diesem dichten Wald!

Die Wiese ging ihm ungefähr bis zur Hälfte des Schienbeins, war sattgrün und weich, gespickt mit tausenden von Blumen. Der Himmel über ihnen, zumindest den Ausschnitt, den er zwischen den Baumwipfeln sehen konnte, war hellblau mit kleinen Wölkchen, die langsam vorbei zogen.

Der Wind rauschte leise durch die Baumwipfel und ließ diese in unbekannter Sprache flüstern und die Grashalme leise hin und her wiegen.

Fasziniert von diesem Fleckchen Natur, das man so genauso gut in einem Film oder einem romantischen Buch hätte finden können, konnte Rod sich gar nicht satt sehen an den leuchtenden Farben, konnte sich nicht satt hören an dem Flüstern der Blätter und konnte sich auch nicht satt riechen an den Düften, die von den Blumen, den Bäumen – und auch von Farin hinter ihm... – ausgingen.
 

Erst nachdem er eine ganze Weile stumm da gestanden und sich umgeschaut hatte, wurde ihm so langsam wieder bewusst, dass Farin ja noch da war und er sich bei dem Blonden vielleicht noch angemessen bedanken müsste dafür, dass er ihn zu diesem wunderbaren Platz geführt hatte.

Also drehte er sich in dessen Umarmung um, sah einen Moment in das amüsierte Gesicht seines Freundes, ehe er ihm überschwänglich die Arme in den Nacken legte und ihn küsste, immer und immer wieder.

„Danke! Das... das ist sooo wundervoll!“, flüsterte er dann schließlich ein bisschen atemlos und sah den Anderen mit glänzenden Augen an.

Der Blonde sah das Ganze zwar insgesamt etwas gelassener, freute sich aber auch eindeutig sehr darüber, dass er so eine gute Wahl getroffen hatte und nickte.

„Nicht so wundervoll wie du...“, flüsterte er in einem Anfall von kitschiger Romantik zurück und erreichte so, dass Rods Wangen sich ein bisschen verfärbten.
 

Nachdem Rods Wangen wieder eine normale Farbe angenommen hatten und auch Farin seinen eher seltenen romantischen Anfall überwunden hatte, übernahm er wieder das Wort: „Es freut mich echt, dass es dir so gut gefällt... Ich wusste nämlich leider nicht recht, was ich dir schenken konnte, und wollte dir aber auch keinen Mist schenken. Also, denke ich... wir machen uns hier einen schönen Nachmittag und dann... ist es okay, oder?“

Rod musste daraufhin grinsen. So was... wer hätte das gedacht! Manchmal waren sie sich wohl doch ähnlicher, als man so auf den ersten Blick meinen würde...

„Ja, klar! Ich freu' mich trotzdem, es ist total schön... Außerdem, weißt du was?“

Trotzdem es natürlich eine rhetorische Frage gewesen war, schüttelte Farin den Kopf und Rod sprach auch erst nach dem Kopfschütteln weiter: „Ich hatte irgendwie das selbe Problem... Also, ich wusste nicht, was ich dir schenken sollte und wollte auch nicht irgendwelchen Mist besorgen. Also hab ich gedacht-“, und bei den Worten wurde der Schwarzhaarige wieder ein bisschen rot, „-ich... ich schenke dir einfach einen freien Wunsch...“
 

Daraufhin war es an dem Blonden, seinem Freund lächelnd die Arme um den Nacken zu legen und ihn dankbar zu küssen.

„Wie süß... Danke!!“

Woraufhin Rod ein bisschen erleichtert aussah, weil der Größere nicht enttäuscht war. Gut... nachdem der ihm gestanden hatte, auch keine richtige Idee gehabt zu haben, hätte ihn das dann doch ein wenig gewundert. Das wäre einfach nicht passend gewesen!
 

Einen Moment blieben sie noch schweigend stehen wo sie standen, ehe sie sich wie auf Kommando voneinander lösten und zur Mitte der Lichtung liefen, die schweren Jacken auszogen und sich im weichen Gras nebeneinander setzten.

Es dauerte nicht lange, und Rod hatte sich an Farin gelehnt, und während der ihn sanft streichelte, verbrachten sie den größten Teil des Nachmittags mit reden.
 

Sogar als Rod später anmerkte, dass er Hunger habe, konnte Farin sogar Abhilfe schaffen, indem er einfach zu seinem Motorrad zurück lief und da unter der Sitzbank tatsächlich noch etwas zu Essen und zu Trinken heraus zauberte, was Rod wieder freute. Sogar daran hatte der Blonde gedacht...
 

Nachdem sie dann zusammen gegessen hatten, Rod sich wieder an Farin gekuschelt hatte und tatsächlich ein bisschen gedöst hatte, unterbrach der Blonde irgendwann am frühen Abend die Stille, nachdem sie eine Weile geschwiegen und zufrieden vor sich hin geträumt hatten.

Und, mit dem, was er sagte, überraschte er Rod schon ein bisschen, denn er sagte: „Ich weiß, was ich mir von dir wünsche...“

Etwas irritiert setzte der Schwarzhaarige sich daraufhin auf und sah seinen Freund entsprechend an, ehe er lachend zurück fragte: „Hast du da jetzt drüber nachgedacht oder wie?“

Damit hatte er dann doch nicht gerechnet. Er hätte eher damit gerechnet, dass der Blonde in ein paar Wochen bis vielleicht sogar Monaten wieder damit gekommen wäre und sich bis dahin irgendwas Interessantes ausgedacht hatte, dass ihnen das aber im Endeffekt doch wieder beiden Spaß gemacht hätte.

Aber, das hier überraschte ihn doch etwas, aber trotzdem fragte er nach einem Nicken des Blonden auf seine eben gestellte Frage: „Aha... okay, und, was wünschst du dir?“
 

Als die Antwort dann ein ebenso unromantisches wie kurzes „Sex!“ war, schüttelte Rod lachend den Kopf und meinte ironisch: „Jaaa, klar...“

Das glaubte er dann doch kaum, denn seiner Meinung nach hatten die durchaus genug Sex. Und auch der Blonde hatte noch niemals etwas angedeutet, dass es ihm nicht genug wäre...

Und davon abgesehen hielt er den Blonden doch wenigstens für ein bisschen romantischer, also zumindest in sofern, dass er so einen Wunsch, der zu solch einem Anlass verschenkt worden war, nicht für so etwas im Grunde genommen Primitiven nutze.
 

Allerdings musste Rod ziemlich schnell feststellen, dass Farin es doch ernst meinte, den Wunsch so zu verwenden.

Und, als der Blonde ihm erklärte, dass er es ernst meinte und dass er gern hier auf der Lichtung mit ihm schlafen würde, um ihre beiden Geschenke miteinander zu verbinden und den Tag passend zu beenden, verstand Rod auch das, was Farin nicht sagte, nämlich: Er wollte wieder mal versuchen, vielleicht etwas weiter zu gehen mit ihm.

Und, ein bisschen kam das ja doch einer Erpressung gleich, oder? Er hatte ihm einen freien Wunsch geschenkt, und theoretisch müsste er ihn ja auch erfüllen, aber: Das hier war ihm nicht ganz geheuer.

Schließlich wusste Farin auch, dass er, was den Sex anging, nicht sonderlich mutig war, und jetzt wollte er quasi in der Öffentlichkeit mit ihm schlafen?
 

Ziemlich in der Zwickmühle sitzend biss Rod sich unbewusst auf die Unterlippe und sah zu Boden. Der Blonde ließ ihn ein paar Minuten darüber nachdenken, ehe er sein Gesicht vorsichtig in die Hände nahm und ihn mit sanfter Gewalt 'zwang', ihn anzusehen.

Behutsam küsste er ihn auf die Lippen und die Stirn, ehe er wieder mit leisen Worten versuchte, ihn umzustimmen und ihm diese Unsicherheit, was solche Abenteuer anging, zu nehmen: „Hey... Wenn du gar nicht willst, musst du natürlich nicht... dann überlege ich mir was neues! Aber... es würde mich sehr freuen... Und ich weiß, dass du das kannst!“, meinte er lächelnd und Rod wusste genau, dass er ihn nicht erpressen wollte. Auch wenn es sich ein wenig so anfühlte...
 

Seufzend sah er Farin stumm an, der ihn wieder los gelassen hatte und ihn milde anlächelte. Nicht fordernd. Nicht bittend.

Nur... abwartend. Und aufmunternd.

Trotzdem sah Rod weg, legte den Kopf in den Nacken und starrte in den Himmel und auf die Blätter über ihm.

Er wusste echt nicht so recht...
 

Bevor er aber noch viel weiter nachdenken konnte oder Farin noch weiter versuchte, an ihm herum zureden, ließ er einfach mal einen Moment alle Bedenken und Sorgen wegfallen, konzentrierte sich nur auf sein Herz und das, was er gern tun würde. Und reagierte daraufhin folgendermaßen: Er nahm tief Luft, machte die Augen zu, ehe er den Kopf ruckartig wieder nach vorn fallen ließ und die Augen aufschlug.

Einen Moment sah er in das Gesicht seines Freundes, das jetzt ein bisschen erstaunt aussah, ehe er ihm in einer fließenden Bewegung fast schon stürmisch die Arme um den Nacken schlang, ihn dabei vor lauter Übermut einfach nach hinten umwarf und ihn küsste. Bisher hatte immer Farin verzichtet wenn es um solche Sachen gegangen war, da konnte er ihm doch heute mal den Gefallen tun und verzichten... auf seine Angst verzichten.
 

Überrascht, wie Farin war, dauerte es einen kleinen Moment, bis der sich damit arrangiert hatte, was gerade passiert war und musste grinsen, ehe er den Kuss endlich erwidern konnte.

Wer hätte das gedacht?

Schon als Rod ihn gerade mit diesem Blitzen in den Augen angesehen hatte, hatte er zwar gewusst, dass er sich für etwas entschieden hatte, aber hierfür?

Zufrieden schlang er die Arme um seinen Freund, der jetzt ja auf ihm lag und schummelte bereits die ersten Fingerspitzen unter dessen T-Shirt.

Er wusste genau, dass er seinen Wunsch jetzt erfüllt bekam. Auch wenn er ihn natürlich niemals gezwungen hätte, freute er sich wirklich sehr darüber, dass der Andere mal über seinen Schatten gesprungen war und ihm das nun gönnte...
 

~#~
 

Eine ganze Weile später lagen die beiden nackt und eng aneinander gekuschelt auf der Lichtung im weichen Gras, das sie fast ganz verdeckte und versuchten jeweils, ihre Atmung unter Kontrolle zu bringen.

Und beide waren sie sich einig: Es war wunderbar gewesen!
 

Rod hatte den Kopf auf Farins Brust gebettet und lauschte dessen Herz zu, dass noch schneller schlug, als es unbedingt normal wäre, sich aber langsam wieder auf einen etwas langsameren Takt einpendelte, während er nicht leugnen konnte, dass er ein bisschen stolz auf sich selbst war, dass er den Mut gefunden hatte, ausgerechnet hier mit dem Blonden zu schlafen.

Und, dazu noch so mutig gewesen war, die Sache auch nicht abzubrechen, sondern sie ganz und irgendwann sogar total unverkrampft durchzuziehen. Das war schon eine kleine Leistung für ihn, zumal er sich hatte viel schneller fallen lassen können, als er das jemals erwartet hätte!

Und, er war sich auch sicher, dass auch Farin mit ihm zufrieden war und vielleicht sogar auch ein bisschen stolz auf ihn...
 

Diese Vermutung bekam er sogar noch bestätigt, als der Blonde ihn nach einiger Zeit sanft auf die Haare küsste und flüsterte: „Das war fantastisch gewesen, du warst fantastisch gewesen... danke!“ und der Stolz versteckt in seiner Stimme mitschwang, woraufhin Rod ihm dankbar zu lächelte und ihn kurz küsste.
 

Sie blieben noch so lange schweigend liegen, bis es eindeutig zu kalt war, um gänzlich unbekleidet auf dem Boden herumzuliegen und sie sich dann eben doch bewegen mussten, um sich anzuziehen.

Als das erledigt war gähnte Rod leise auf und stimmte Farins Vorschlag, nun nach Hause zu fahren, dankbar zu.
 

Und, als sie wieder zusammen auf dem Motorrad saßen und durch die nun etwas leereren Straßen fuhren, genoss Rod es wieder, dass dieser Moment nur ihm und Farin gehörte und nicht mal durch ihre eigenen Stimmen gestört werden konnte.

Lächelnd schlang er die Arme noch etwas fester um die schmale Taille seines Freundes und fügte in Gedanken die kleine Lichtung seiner Liste von Orten zu, an denen man mit Farin schweigen konnte, ohne dass es dem dabei schlecht ging.

Und, es waren immer noch nicht viele: Das Motorrad. Der Strand bei einem Sonnenuntergang oder -aufgang. Eine Felsklippe ganz hoch oben über dem Meer. Vielleicht noch in der Wüste. Und diese eine kleine Lichtung...
 


 

~*~*~*~
 

Ähem... ja.

Wem die Geschichte gewidmet ist, brauche ich wohl kaum zu erwähnen *auf den Titel deut* *grins*

Und dann... an alle Leute, die gerne ausformulierte Sexszenen lesen (und damit nicht zuletzt: an Vanitas): Es tut mir Leid!

Leider beherrsche ich das nicht, ohne mich total bescheuert zu fühlen, außerdem klingt das immer schlecht bei mir <.<*

Also ließ ich es... Verzeiht mir also!
 

LG & vielen Dank für's lesen!

Hanno~*



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Kommentare zu dieser Fanfic (56)
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Von:  poisonsis
2012-07-03T20:24:46+00:00 03.07.2012 22:24
Sehr schön! Gefällt mir sehr :)
Von: abgemeldet
2010-07-05T20:12:22+00:00 05.07.2010 22:12
Ganz ehrlich?
Sex hätte diese kg zerstört, deshalb bin ich dir nicht böse *g*
So, und nun zum eigentlichen:
*flausch*
*knutsch*
*kuschel*
danke danke danke danke danke ^//////^
Sowas süßes hab ich schon lange nicht mehr gelesen, ich find diese kg genial (die im übrigen auch ne monster kg ist udn ich habs nicht geschafft, sie in rekordzeit zu lesen *g*) und es ist wirklcih alles dabei: das motorrad, der wald udn natürlcih die romantik *knuff*
hach, ich liebe sie du solltest öfter sowas schreiben!!! ^.^
Einfach genial, alles von anfang bis ende und ich war so gerührt, ich krieg jetze ja kaum nen ordentlichen deutschen satz auf die reihe ^^
So süß ^.^
Danke nochmals!!!
*kiss*
love you^^
Von:  -Gwenny-
2010-03-19T19:29:07+00:00 19.03.2010 20:29
Awwwww...
Das ist so klein und so süß und so niedlich und so knuffig und toll!!
>.<
Ich finds schön~
^-^
Ist egal, dass es so kurz ist, perfekt ^^

Liebe&Frieden
Felse~~
Von:  -Gwenny-
2010-03-19T19:26:38+00:00 19.03.2010 20:26
Ok, ich hab eben noch gesagt, dass ich das alles noch ncithgelesen hätte, aber irgendwie kommt mir die dann doch bekannt vor...ok, ich bin definitiv verwirrt xDD
Aber das tut ja jetzt nichts zur Sache ~

Ich finds super süß!!
Also...ich weiß nicht, mehr fällt mir dazu auch nicht ein, es ist einfach nut irgendwie toll. So viel zum Thema verkorkst, also ich find das ende klasse nur um das mal so zu sehen, meine verkorkste Ansicht von Romantik xDDD
Und es iss ja Happy End eigentlich, also find ichs klasse ^-^

Liebe&Frieden
Felse~~
Von:  SchroedingersKatze
2009-04-18T13:34:06+00:00 18.04.2009 15:34
Huii erste^^

alles so schön depressiv.. okay fast alles... ich liebe es dieses kapitel *____*

LG Raven
Von:  SchroedingersKatze
2008-12-26T17:02:16+00:00 26.12.2008 18:02
wooooooooooooow.. wow... XD ja mir fällt nix ein.. *unkreativ is*.. also.. wow^^

ne.. jetzt im ernst: is total realistisch... und wie the_haeraschon sagte/schireb... wenn si es wüssten gäbs weniger probleme^^ hoffe es geht ncoh weiter...

*kiss*(puppensucht) Raven
Von: abgemeldet
2008-12-21T23:53:27+00:00 22.12.2008 00:53
so da bin ich schon xD
also das ist ja echt wahnsinn! (hab ich vorhin schonmal gesagt, oder?)
wenn jeder der beiden nur wüsste, dass der andere genauso empfindet...man hätte ein problem weniger xD
aber das ist wirklich super geschrieben!
hach...ich bin immer noch begeistert und werds bestimmt für immer sein xD
also das ist echt gelungen und darfst ruhig öfter machen ;)

Von: abgemeldet
2008-12-21T23:49:11+00:00 22.12.2008 00:49
woah...das ist ja wahnsinn!
also echt...ich werde gleich zu teil 2 rüberhuschen!
bin vollkommen fasziniert!
Von: abgemeldet
2008-12-21T13:04:07+00:00 21.12.2008 14:04
Wooow! Und MIR soll das gewidmet sein?
Danke! *zu Tränen gerührt bin* *smile*
Es ist super geworden! Ohne Dialoge und total schön^^
Und es passt perfekt auf Farin (meiner Meinung nach)
Einfach nur Wow *sprachlos bin*
Danke für dieses wunderbare Experiment^^ *knuddel*
X3
Von: abgemeldet
2008-12-21T11:23:28+00:00 21.12.2008 12:23
öhm ö-ö
schade, jetzt war ich gerade noch so durch das vorige kapitel geflasht, kommt sowas. ich finde blut, verzweiflung und selbstmord passen nicht zu farin.
sorry aber... ich kann mir das einfach nicht vorstellen.
irgendwie mag ich solche handlungen nicht so gern. du hast das super geschrieben, ohne frage, aber ich glaube ich bin einfach zu positiv eingestellt um sowas wirklich gut finden zu können.
klar, ich steh auf drama, auf verzweiflung und auch auf blut etc... aber irgendwie in einem anderen kontext. die idee, dass bela bei nem unfall gestorben ist zum beispiel finde ich klasse <3
das ist drama, das ist unglück... aber ungewollt. so passt es wieder.
das farin sich die pulsadern aufschneidet finde ich einfach nur unglaubwürdig. das kann ich mir gar nicht vorstellen. es passt einfach nicht.
Du hättest lediglich schreiben sollen, wie Farin nach Belas Tod leidet, ich glaube das wäre glaubwürdiger gewesen. er ist einfach nicht der typ mensch, der dazu in der lage wäre sich zu ritzen.
v__v ausserdem deprimiert mich der gedanke.
für mich war farin immer so eine art vorbild, so eine art superman der einfach unkaputtbar ist.
er warf nicht selbstmord begehen ;__; das ruiniert mein weltbild *lach*

na ja, aber wie gesagt, der schreibstil an sich ist super. und wäre es nicht farin gewesen der da stirbt hätte ich dieses kapitel wirklich wirklich gut gefunden ^.~

Grüße,
Sara


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