Titel: Coffee and Talk
Pairing: Saga x Nao (alice nine.)
FSK: 12
Genre: Humor, Fluff, shonen-ai
Zusammenfassung: Nao schwärmt nicht nur für den Starbucks Kaffee, sondern auch für das Personal...
A/N: ich weigere mich die Angestellten von Starbucks „Barist“ zu nennen. Was für eine dämliche Bezeichung!! Ich wollte unbedingt mal was mit Nao und Saga schreiben. Ich weiß, dass ich noch andere offene Geschichten habe. Bei denen geht’s auch bald weiter. Ich brauchte mal was 'leichtes' mit nem anderen Pairing für zwischendurch :) Read and review please.
Coffee and Talk
Nao wartete ungeduldig darauf, endlich seine Bestellung aufgeben zu können. Er hatte den ganzen Tag über keine Kaffee bekommen und mittlerweile ging es auf 17 Uhr zu. Alles in ihm schrie nach Koffein und seinem geliebten Cappuccino.
Als er sah, wer an der Kasse stand und den Kunden die Bestellungen abnahm, schlug sein Herz schneller. Nao kam so oft zu Starbucks, dass er mittlerweile von allen Mitarbeitern die Namen wusste und der junge Mann in der grün-weißen Uniform hieß Saga.
Insgeheim beneidete Nao Saga ja um diesen Job. Den ganzen Tag von Kaffee umgeben zu sein und die Möglichkeit zu haben, Kaffee zu trinken, so oft er wollte und wann er wollte... himmlisch! Er selbst hatte nur einen langweiligen Bürojob, bei dem er den ganzen Tag am Schreibtisch saß.
Wenn Saga Dienst hatte, war der Tisch genau gegenüber des Tresens immer von jungen Mädchen in Schuluniform belagert, die ständig zu Saga schielten und hinter vorgehaltenen Händen kicherten. Auch Nao fand ihn unglaublich süß und freute sich immer, wenn er einen Blick auf Saga erhaschen konnte oder sich ihre Hände berührten, wenn Nao seinen Kaffee bezahlte...
Dumme Gänse! dachte sich Nao, als die Schulmädchen einmal mehr in pubertäres Gekicher ausbrachen. In Gedanken machte er selbst schon wieder ganz andere Sachen mit Saga, die diese Gören sofort erröten lassen würden, wüssten sie davon.
Schließlich war er an der Reihe und hatte wenigstens für einen Augenblick Sagas volle Aufmerksamkeit für sich allein. Der schien sowieso mittlerweile geübt darin, seine Verehrerinnen zu ignorieren. Nao gab seine Bestellung auf und für einen Augenblick kreuzte sich sein Blick mit dem von Saga. Er seufzte innerlich auf, während Saga auf der Kasse rumtippte und einen Becher nahm.
„Darf es sonst noch was sein?“, ratterte Saga seinen üblichen Spruch runter und gab Naos Bestellung weiter an das Personal, das die Getränke zubereitete.
„Ja, deine Telefonnummer!“, platzte es aus Nao raus und sofort schlug er sich auf den Mund. Er hatte seinen Gedanken tatsächlich laut ausgesprochen! Seine Mutter hatte ihm immer gepredigt, dass ihn seine vorlauten Sprüche irgendwann Kopf und Kragen kosten würden und nun war es soweit. Er lief knallrot an und wollte am liebsten im Erdboden versinken.
Saga schaute ihn kurz an und lächelte verschmitzt, sagte jedoch nichts, sondern wandte sich dem Kunden nach Nao zu.
Nao wanderte mit hochrotem Kopf mit der Schlange weiter, bis er endlich seinen Cappuccino bekam. Er suchte sich einen Tisch in einer versteckten Ecke, wo Saga ihn unter Garantie nicht sehen würde, und schlürfte seinen Kaffee. Er beruhigte seine Nerven jedoch nicht wirklich.
Nun konnte er sich nie wieder hier blicken lassen! Saga würde sich nach dieser plumpen Anmache bestimmt auf ewig an ihn erinnern. Schlaff lies sich Nao in die Polster sinken. Das war eindeutig nicht sein Tag! Aber wieso konnte er auch nicht denken, bevor er den Mund aufmachte?
Er schloss die Augen und versuchte sich wieder etwas zu beruhigen. Dann würde er sich eben eine andere Starbucks Filiale suchen. War ja kein Drama. In Tokyo gab es bekanntlich genug davon, außerdem schossen ständig irgendwo neue Cafés aus dem Boden.
Er atmete tief durch und öffnete wieder die Augen. Sofort fiel ihm auf, dass auf seinem Becher anormal viel gekritzelt war. Eigentlich wurden ja nur die Namen auf die Becher geschrieben und das auch nur, wenn wirklich viel Betrieb war, damit es nicht zu Verwechselungen kam. Er nahm den Becher in die Hand und drehte ihn etwas, während er las.
Ich geb' Fremden nicht gerne meine Nummer, aber ich hab um 18 Uhr Schluss. Vielleicht wartest du ja...
Ungläubig starrte Nao auf den Pappbecher und las gleich nochmal die kurze Nachricht. Waren seine Augen vorher noch vor Schock geweitet, nahmen sie jetzt einen verträumten Ausdruck an. Saga wollte sich mit ihm treffen! Sie waren verabredet!! Natürlich würde Nao warten! Und wenn er noch 3 Stunden hier sitzen musste!
Ein Blick auf die Uhr verriet ihm jedoch, dass es nur noch knapp eine Stunde war, bis Saga Feierabend machen würde. Panisch sah Nao an sich runter, war er überhaupt präsentierhaft? Aber okay, umziehen ging schlecht. Mit Hilfe des Bildschirm seines Handies versuchte er seine Reflexion auszumachen und zupfte einige Haarsträhnen zurecht. Saga...
Er vergaß wegen seiner 'Verabredung' glatt seinen Kaffee zu trinken. Als er sich ihm wieder erinnerte, war er schon fast kalt und schmeckte nicht mehr besonders gut, aber sich einen neuen zu holen, stand außer Frage, solange Saga am arbeiten war. Tapfer trank er den kalten Cappuccino, um wenigstens sein Verlangen nach Koffein zu stillen.
Punkt 18 Uhr stand Nao vor dem Café und wartete auf Saga. Er war ein wenig nervös, weil die Verabredung so plötzlich gekommen war und er auch eigentlich gar nicht wusste, was er sagen sollte. Normal hatte er keine Probleme damit, neue Leute kennen zu lernen und Gesprächsthemen zu finden, aber wenn er an Saga dachte, war sein Kopf wie leer gefegt.
„Hi!“, ertönte es schließlich zu seiner Rechten und Nao fuhr erschrocken herum. Er hatte Saga gar nicht kommen hören, aber da stand er nun, die Hände in den Jackentaschen vergraben und ihn schüchtern angrinsend.
„Hi!“, erwiderte er, als er endlich die Sprache wiedergefunden und sich erinnert hatte, dass es unhöflich war andere Menschen anzustarren. Saga schien es auch ein wenig unangenehm zu sein, denn er senkte seinen Blick auf den Boden und begann mit einer Schuhspitze im Dreck zu scharren.
„Entschuldige bitte. Ich hab nur irgendwie nicht so richtig damit gerechnet, dass du hier auftauchst“, versuchte Nao sein Verhalten zu erklären. Saga schaute wieder auf und lächelte, machte Naos Knie damit ganz weich.
„Wieso nicht? Sonst hätte ich dir doch nicht gesagt, dass du auf mich warten sollst.“, erwiderte Saga und strich sich eine vom Wind verirrte, dunkelbraune Haarsträhne aus den Augen. Genau die konnte Nao nun nicht mehr von ihm nehmen. Es war unglaublich, wie attraktiv ihn solche kleinen Bewegungen machten.
„Naja, du bekommst ja sicher jeden Tag viele Anfragen nach deiner Telefonnummer“, meinte Nao, woraufhin Saga wieder lächelte. Aber nicht eingebildet oder großspurig, eher schüchtern. Er zuckte leicht mit den Schultern.
„Irgendwie schon. Aber eigentlich nur von Mädchen.“
„Und das ist so schlimm?“
„Schlimm nicht, aber halt nicht das, was ich suche.“
Nao erwischte sich schon wieder dabei, wie er Saga anstarrte und der seinem Blick auswich, sogar ein wenig errötete, wenn Nao das richtig erkannte. Saga stand also allem Anschein nach nicht auf Mädchen. Er konnte nicht leugnen, das ihn diese Information nicht irgendwie glücklich machte. Aber wieso hätte sich Saga auch sonst mit ihm verabredet?
„Ja dann... wollen wir gehen? Kaffee trinken oder was?“
Kaum, dass Nao diesen Vorschlag geäußert hatte, ohrfeigte er sich mental dafür. Klar, jemand, der bei Starbucks arbeitete, wollte ganz bestimmt Kaffee trinken gehen.
„Nein!“, schrie Saga auch schon entsetzt auf. „Also ich meine, gehen ja, Kaffee nein. Ich kann das Zeug echt nicht mehr sehen!“
„Du magst gar keinen Kaffee?“
Entsetzt sah Nao ihn an und schüttelte den Kopf. Wie man Kaffee, sein heiligstes Lebenselexir, nicht mögen konnte, war ihm wirklich ein Rätsel.
„Nein! Weißt du wie furchtbar es ist, 20 Stunden die Woche nur Kaffee und nix anderes um dich rumzuhaben? Ich trinke nur noch Tee oder Wasser.“
„Dann sollte ich vielleicht auch mal bei Starbucks arbeiten. Ich bin nämlich praktisch süchtig“, lachte Nao und dachte an all das Geld, das er schon in diesen Laden gesteckt hatte. Wenigstens hatte er sonst keine Süchte wie Nikotin oder Alkohol.
„Das habe ich gemerkt, so oft wie du vorbei kommst.“ Saga schmunzelte und kratzte sich dann verlegen am Kopf, während Nao innerlich aufjubelte. Saga erinnerte sich an ihn! Er war nicht nur irgendein Gesicht, das man sah und wieder vergaß.
„Ja also dann... wollen wir was Essen gehen? Du hast doch bestimmt Hunger, oder?“, schlug Nao schließlich vor, damit sie nicht den ganzen Tag vor Starbucks verbrachten. Sein eigener Magen hatte sich schon vor über einer halben Stunde gemeldet, was allerdings nichts ungewöhnliches war. Nao hatte eigentlich immer Hunger.
„Ist in Ordnung. Ein paar Straßen weiter ist ein nettes, kleines Restaurant.“
Saga nickte mit dem Kopf in die entsprechende Richtung und gemeinsam machten sie sich auf den Weg dorthin. Da das Eis nun gebrochen schien, war Nao auch viel lockerer und plauderte munter vor sich hin, ließ Saga dabei kaum selbst zu Wort kommen.
Vor dem Restaurant stoppte Saga dann, was Nao jedoch erst merkte, als er nicht durch die Tür ging, die er für ihn offen hielt.
„Ist irgendwas?“, fragte er, ließ die Tür wieder los und ging zurück zu Saga, der ihn stumm musterte.
„Nao, du... du redest so viel! In 10 Minuten hast du mir alles, angefangen von deiner Kindheit, über die Schulzeit und was du momentan so machst, erzählt. Ich weiß sogar, dass der Freund der Cousine deines besten Freundes eine Nussallergie hat“, stöhnte Saga leise.
Nao sah ihn nur an, wusste nicht, wie er das jetzt auffassen sollte. Wollte Saga damit etwa ihre Verabredung abbrechen? Weil er zu viel redete und damit vermied, dass peinliche Stille zwischen ihnen entstand?
„Ist das ein Problem?“, fragte er vorsichtig
„Ja! Nein! Schalt doch mal nen Gang runter! Wir haben uns doch gerade erst kennen gelernt! Du redest, als würden wir uns schon ewig kennen.“
„Ja und?“
„Ja und?“, wiederholte Saga und ging einen Schritt auf Nao zu, „ja und dann kann ich ja das jetzt auch einfach machen!“ Er beugte sich zu ihm runter, legte eine Hand an seine Wange und streichelte sanft darüber, ehe er seine Lippen auf Naos presste und ihm einen kleinen, aber dennoch nachdrücklichen Kuss raubte.
Saga löste sich wieder von dem Kleineren und biss sich unsicher auf die Lippe, als Nao ihn aus riesigen Augen anstarrte. Dann jedoch breitete sich ein ebenso riesiges Lächeln auf seinem Gesicht aus, während sich seine Augen dabei zu schmalen Schlitzen verengten.
„Dann kann ich jetzt deine Telefonnummer haben?“
Ende
Solltet ihr bis hierhin gelesen haben, würde ich mich sehr über Kommis freuen =) :3
