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Angst

von

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Kapitel 5

Vorsichtig öffnete ich meine Augen. Grelles Licht blendete mich, sodass ich sie sofort wieder schloss. Ich seufzte.

„Shou? Bist du wach?“ Tora. Seine Stimme konnte ich mittlerweile in jeder Verfassung erkennen.

„Mhmm.“ Ich öffnete erneut meine Augen und blinzelte, bis ich mich an das Licht gewöhnt hatte.

„Wie fühlst du dich, Shou?“ Tora sah besorgt auf mich herab.

„Geht schon so. Wo bin ich hier?“ Ich setzte mich auf und sah mich um. Weiße Wände, weiße Gardienen, weiße Decken und diese alten Betten.

„Schon gut. Ich bin im Krankenhaus.“ Ich seufzte erneut. Ich hasste Krankenhäuser. Und wie ich sie hasste.

„Wieso bin ich hier?“ Ok, ich glaub, das war gerade eine ziemlich dumme Frage.

„Weil du umgekippt bist und Nao nicht mit sich hat reden lassen.“ Tora stand auf und setzte sich anschließend auf die Kante meines Bettes. Ich nickte. War klar gewesen, dass ich das Nao zu verdanken hatte. Doch moment mal. Das Shooting und das Konzert.

„Was ist mit dem Shooting und dem Gig?“ Noch hatte ich Hoffnung, dass wenigstens der Konzert stattfinden konnte.

„Das Shooting ist abgesagt. Der Gig wird heute Abend abgesagt.“ Tora sah genauso betroffen aus.

„Das geht nicht. Wir können das Konzert nicht absagen. Was ist mit den Fans? Einige von denen kommen von sonstwo her und freuen sich schon seit Wochen wenn nicht sogar seit Monaten darauf.“ Tora schüttelte den Kopf.

„Ich fürchte, dass Nao auch da nicht mit sich reden lassen wird. Du kennst ihn doch. Und ehrlich gesagt, wäre es mir auch lieber wenn du dich erstmal wenigstens heute noch ausruhen würdest. Die Gesundheit der Member geht allem vor. Das weißt du doch.“

„Aber es geht mir gut.“ Ich versuchte es noch einmal. Wobei ich wahrscheinlich lieber mit Nao reden sollte.

„Wo ist eigentlich der Rest und Saga?“ Irgendwie schien dieses Thema Tora gar nicht zugefallen.

„Was ist, hab ich was falsches gesagt?“ Er schüttelte den Kopf.

„Nein, schon gut. Die anderen Drei warten draußen auf dem Flur. Soll ich sie reinholen?“ Ich nickte und Tora stand erneut auf um zur Tür zu gehen.

„Kommt ihr rein? Shou ist aufgewacht.“ Nacheinander traten Nao, Pon und Saga ins Zimmer. Ich nahm nur am Rande war, wie sich Nao und Hiroto auf einen der Stühle setzten. Mein Blick galt einzig und allein dem Mann den ich liebte. Und eben dieser schien ziemlich mitgenommen zu sein. Er kam auch nicht näher sondern blieb hinter den Anderen stehen.

„Hey, wie geht es dir?“ Ich wandte meinen Blick von Saga ab und sah zu Pon. Jetzt nur nix falsches sagen. Vielleicht konnte ich das Konzert noch retten.

„Mir gehts eigentlich ganz gut.“ Ich konnte ja schlecht sagen, das es mir super blenden geht. Das würde mir Nao doch niemals glauben.

„Bist du sicher?“ Wieso wusste ich, dass Nao noch mal nachfragen würde?

„Ja ich bin mir sicher. Nao, ich glaub ich weiß selber wie ich mich fühle.“

„Gut, ich glaub dir das jetzt einfach mal. Außerdem hast du ja bis morgen Zeit, dich auszuruhen.“ Nao, du Mistkerl.

„Wieso bis morgen?“ Dumm stellen hilft vielleicht.

„Na weil du erst morgen aus dem Krankenhaus entlassen wirst.“ Nao guckte mich skeptisch an.

„Und das Shooting und der Gig?“ Ok, jetzt kam die bittere Wahrheit.

„Abgesagt. Ok, das Shooting ist bis jetzt abgesagt, beim Gig sind die Jungs vom Staff noch am arbeiten.“

„Aber wir können das Konzert nicht absagen. Denk doch mal an die Fans.“ Ich richtete mich weiter auf um meiner Meinung Nachdruck zu verleihen.

„Shou, bitte nicht wieder diese Diskussion.“ Nao stöhnte genervt auf.

„Bitte, ich kann es nicht mehr hören. Wieso müssen wir denn immer wieder über dieses Thema streiten? Ihr wisst alle, dass die Gesundheit eines Members höchste Priorität hat. Und jetzt ist Schluss mit dem Thema, sonst krieg ich Anfälle.“ Nao vergrub sein Gesicht hinter seine Hände.

„Aber ...“ Pon versuchte es anscheinend auch nochmal.

„Nein, Nein, NEIN!“ Nao sprang auf und stemmte seine Hände in die Hüfte.

„Es reicht jetzt. Der Nächste, der hier versucht, mich zu überzeugen, kann sich gleich in das freie Bett neben Shou legen. Grund: jede Menge Knochenbrüche.“ Oh nein, da war er wieder. Dieser einschüchternde Blick. Den bekamen wir immer, wenn Nao die Nase voll hatte. Und das war auch ein sicheres Zeichen, dass Nao keine weiteren Widerworte zu ließ. Das Konzert war damit gelaufen. Mir taten unsere Fans furchtbar leid. Zumal es der Auftakt der Tour gewesen wäre und damit immer etwas besonderes.

„Kann man dich wirklich nicht überzeugen?“ Ich setzte meinen berühmten Dackelblick auf. Wenn das nicht zog, dann wusste ich einfach keinen Rat mehr. Und tatsächlich, Nao wandte den Blick von mir ab, was mir zeigte, dass er diesem Blick nicht standhalten konnte. Doch zu seinem eigenen Pech, hatte Hiroto, den Nao jetzt anblickte, genau den selben Blick aufgesetzt. Er seufzte und sah anschließend zu Tora. Doch auch da guckten ihn nur treudoofe Augen an. Er schüttelte den Kopf.

„Nao? Wenn ich dir verspreche, dass ich mich so gut es geht schonen werde und nicht zuviel auf der Bühne rumhampel, lässt du uns dann gehen?“ Ich klimperte mit meinen langen Wimpern und hoffte, dass ihm das den Rest geben würde.

„Bitte, Nao.“ Pon.

„Geb dir nen Ruck, Nao.“ Tora und das obwohl es ihm auch lieber gewesen wäre, wenn ich noch etwas im Krankenhaus geblieben wäre.

„Denk an unsere Fans.“ Ich.

„...“ Saga schwieg mal wieder.

„Mein Gott, könnt ihr nerven.“ Nao ließ sich mit hängenden Schultern auf seinem Stuhl nieder. Ha, gewonnen.

„Ich geb auf. Ihr seid manchmal einfach unmöglich. Also gut. Aber Shou, du bleibst so lange hier im Krankhaus, bis wir dich für das Konzert abholen. Du wirst hier bleiben und dich ausruhen. Und wenn jetzt noch jemand widerspricht, dann fällt das Konzert flach.“

„Yes, Nao du bist gar nicht so schlimm.“ Hiro sprang ihm in die Arme.

„Also gut, aber jetzt wird es langsam Zeit, dass wir hier verschwinden, damit er sich ausruhen kann. Shou, ich verlass mich jetzt darauf, dass du im Bett liegen bleibst und keine Späße mehr treibst. Versuch dich ein wenig zu erholen und deine Gedanken zu ordnen.“ Ein böser Blick in Richtung Saga folgte. Saga selbst schien unter diesem Blick richtig klein zu werden. Was war passiert, nachdem ich ohnmächtig geworden bin?

„Saga?“ Allein diesen Namen auszusprechen jagte mir einen Schauer über den Rücken. Er sah auf und unsere Blicke trafen sich. Ich erschrack. Was war denn nur passiert? Er sah schrecklich aus. Seine Augen waren verquollen, als ob er eine halbe Ewigkeit geweint hätte. Die ganze Farbe war aus seinem Gesicht gewichen. Und die anderen Jungs schienen nicht gerade freundlich auf ihn zu sprechen zu sein.

„Kann Saga nicht hier bei mir bleiben? Mir ein bisschen Gesellschaft leisten?“ Ich sah aus dem Augenwinkel, wie Saga zusammen zuckte.

„Ich weiß nicht. Mir wäre es lieber wenn Tora bei dir bleiben würde. Schließlich ist Tora mit der ganzen Situation vertraut, während Saga ... nun ja...“ Nao brach ab.

„Sag doch einfach, dass ich der Arsch bin, wegen dem Shou jetzt hier liegt. Oder traut ihr euch das jetzt nicht mehr?“ Sagas Ton war messerscharf.

„Was meinst du damit?“ Ich sah von einem zum anderen. Die hatten doch wohl Saga keine Vorwürfe wegen dem Ganzen gemacht?

„Nichts, ist nicht so wichtig.“ Tora winkte ab.

„Ich finde es schon wichtig, zu wissen was los war. Außerdem möchte ich mit Saga reden. Und zwar allein.“ Was zum Geier war hier los? Konnte mir denn nicht einer eine vernünftige Antwort geben?

„Shou, du hattest mir versprochen, dass du dich ausruhen und dir erstmal keine Gedanken über die Situation machen wirst. Also bleibt Tora hier.“

„Aber... ich will mit Saga sprechen.“ Das kann doch wohl nicht wahr sein.

„Das kannst du nach dem Konzert. So wir verschwinden jetzt. Ich muss dem Staff noch Bescheid geben, dass der Gig nun doch stattfinden wird.“ Nao erhob sich und ging zur Tür.

„Kommt ihr beiden?“ Er drehte sich noch einmal um und sah von Pon zu Saga. Während Pon sich noch von mir verabschiedete, ging Saga ohne ein Wort zu sagen.
 

„Tora? Was war los?“ Ich sah Tora eindringlich an.

„Ähmm, naja, nachdem du umgekippt bist, hat Nao erst mal dem Fahrer Bescheid gegeben, dass wir in ein Krankenhaus müssen.“ Ich verdrehte innerlich die Augen.

„Tora, ich wollte nicht wissen, wie ich im Krankenhaus gelandet bin sondern was mit Saga los ist. Und ich warne dich, wenn auch nur einer von euch Saga für irgendetwas die Schuld gegeben hat, dann werde ich richtig sauer.“

„Einer ist gut.“

„Nein, ihr habt nicht wirklich... . Sag mal spinnt ihr? Wenn Saga sich noch nicht zu meiner Krankheit äußern will, dann habt ihr das zu respektieren.“

„Es war nicht weil er nichts gesagt hat, sondern weil er einfach aufgestanden und gegangen ist. Er hat dich einfach allein gelassen und das obwohl er genau wusste wie sehr dich das treffen würde. Ich verstehe nicht wie du ihn trotzdem noch in Schutz nehmen kannst, nach allem was passiert ist.“

„Ich liebe ihn. Einen anderen Grund brauche ich nicht.“

„Shou, ich bin mir zur Zeit nicht wirklich sicher, ob du dich da nicht in was verrennst.“ Was sollte das denn jetzt?

„Ich verstehe dich nicht. Gestern abend, nachdem Saga mich erst geküsst und anschließend das Zimmer verlassen hat, da hast du gesagt, dass ich gut Chancen auf ein HappyEnd habe.“

„Da wusste ich ja auch noch nicht, was Saga für ein egoistischer Idiot ist.“

„Er ist kein egoistischer Idiot. Als ich heute morgen zum frühstück gegangen bin, da saß er in der Küche und hat geweint. Er hat geweint, weil es mir so schlecht ging. Glaubst du wirklich er würde das tun wenn ich ihm nichts bedeuten würde?“ Gut, ich geb zu der Grund weshalb Saga geweint hatte, war erfunden, schließlich wusste ich es nicht. Aber Tora wusste es auch nicht, also von daher.

„Er hat geweint?“ Tora schien tatsächlich überrascht zu sein.

„Er schien auch gerade den Eindruck zu machen, als hätte er sich die Augen ausgeheult.“ War Tora das denn gar nicht aufgefallen?

„Ich weiß. Ähmm ja, also nachdem wir ihn ziemlich zusammen gestaucht hatten, ist er vorläufig verschwunden. Ich weiß nicht, wie dass dann weiter gegangen ist, da ich ja dann hier auf dich aufgepasst habe. So wie er aussah, ist er wohl erst kurze Zeit bevor ich die Anderen reingebeten habe, wieder dazu gestoßen.“

„Tora, ich bitte dich inständig, misch dich da nicht mehr ein. Ich möchte das mit Saga allein klären. Ich will, dass er versteht, was er mir bedeutet und dass ich ihn über alles liebe. Ich will, dass er begreift, wie schwer es mir gefallen ist über meine Krankheit zu sprechen und wie weh er mir mit seiner Reaktion getan hat.“

„Ich glaub, dass weiß er bereits.“

„Nach dem Konzert will ich mit Saga reden. Und wehe jemand stört uns dann. Ich will endlich wissen, was er denkt und vorallem was er nun für mich fühlt.“ Ich hoffte inständig, dass Tora mich verstehen würde.

„Ist gut, ich werde den anderen Beiden dann Bescheid geben, dass Saga und du ungestört seid. Auch wenn ich immer noch dagegen bin. Obwohl, wenn ihr beiden euch endlich aussprecht, dann brauch ich vielleicht keine Angst mehr um dich haben. Dann kann Saga ja auf dich aufpassen. Oder du brauchst dann keinen Aufpasser mehr, weil du dann nicht mehr alleine bist und dass doch dann auch hoffentlich weißt.“

„Dann, dann, dann, dann..“ Ich lachte laut auf.

„Ich glaube, ich habe noch nie in meinem leben so viele danns in einem Satz gehört.“ Ich grinste ihn an.

„Ok, dir gehts wirklich wieder gut. Wir haben noch ca. 2 Stunden Zeit, bis wir abgeholt werden. Was machen wir jetzt?“

„Ich will raus aus diesem Zimmer. Lass uns ein wenig spazieren gehen.“ Ich schlug die Decke zurück und sprang aus dem Bett. Allein der Gedanke an das Konzert in wenigen Stunden gab mir eine unheimliche Kraft. Ich mochte diese Vorfreude. Das tat ich schon immer.

„Du solltest eigentlich im Bett bleiben.“ Ich sah zu Tora und zog einen Schmollmund.

„Du klingst schon genau wie Nao. Jetzt stell dich nicht so an. Merkt doch keiner.“ Tora schüttelte nur noch mit dem Kopf, reichte mir dann jedoch meine Sachen, damit ich mich anziehen konnte.
 

Wir entschieden uns dafür in den kleinen Park zu gehen und uns, wenn wir denn einen Eiswagen finden, uns auch ein Eis zu gönnen.
 

tbc...



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2008-09-10T09:21:44+00:00 10.09.2008 11:21
ich finds toll wie immer
^^
und ich hab richtig gedacht, dass shou ohnmächtig wurde
*sich freu*
*sich schon aufs nächste kapi freu*

aber das die nich auf nao hören können...
böse böse...

naja schreib schnell weiter
Von:  Sagashii
2008-09-06T21:36:36+00:00 06.09.2008 23:36
;_;
*sniffel*
ich hab grade deine FF gelesen...
das is hamma....!
du schriebst das echt voll toll...
*garnicht wirklich weiß was ich schreiben soll*
und dann auch noch eins meiner absoluten lieblings pairings... ♥_♥

schreib schnell weiter, hai?
*neugierig desu*

Liebe grüße
Suzuya-chan


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