die warme quelle
Es war tiefe dunkle Nacht, als der junge Düsterwaldprinz sich aus dem Schloss schlich um hinaus zu den heißen Quellen zu gehen. Sein Körper hatte sich schon den ganzen Tag auf ein erfrischendes Bad gefreut, doch sein Unterricht hatte keine Zeit gelassen um eine Runde zu baden. Endlich erreichte er die heißen Quellen, als er feststellen musste, dass er nicht der einzige hier war. Der Hauptmann Loriens der mit König Celeborn zu Besuch hier war, schwamm genießend durch das warme Nass.
Legolas betrachtete den durchtrainierten Körper Haldirs und beschloss dann, sich nun zu ihm ins Wasser zu begeben. Der Hauptmann hatte ihn natürlich schon lange bemerkt und wartete nur darauf, dass Legolas zu ihm kam. Als er das Rascheln von Kleidung hörte, lächelte er. „Habt Ihr euch nun entschlossen, zu mir zu kommen?“ Legolas stieg mit rotem Kopf in das Wasser zu dem Hauptmann „Ich wollte erst sehen, ob ich auch nicht störe!“ brachte er überzeugend rüber. „Aber ein Prinz stört doch nie!“ meinte der starke Hauptmann zu Legolas, was diesen zum Lächeln brachte.
„Da habt Ihr natürlich recht!“ der junge Prinz setzte sich zu Haldir an den Rand. „Und gefällt Euch unser schöner Düsterwalt?“. „Oh ja, die Aussicht hier ist sehr verlockend“ meinte der Hauptmann zweideutig zu Legolas. „Und Euer Essen hier ist auch sehr gut. Besonders diese Früchte namens Erdbeeren. Die wachsen bei uns nicht“. „Ja, die sind wirklich gut, ich mag die auch sehr gern. Aber sagt, Hauptmann, wo habt Ihr eure Frau und Kinder gelassen. Mir wurde immer gesagt, der Hauptmann Loriens hätte so viele Kinder, die er immer mitnimmt, um sie auszubilden“.
Haldir sah ihn überrascht an. „Ich habe weder Frau noch Kinder, Ihr müsst meinen Vater meinen, er hat mir seinen Posten vor 10 Jahren überlassen, da meine Mutter und er ins unsterbliche Land wollten“. „Oh, das tut mir Leid und Ihr lebt nun allein mit Euren Brüdern“. „Meine Brüder sind schon alle verheiratet, nur ich habe noch keinen Partner gefunden. Eine Frau möchte ich nicht“, sagte der junge Hauptmann und sah Legolas an. „Aber vielleicht finde ich ja hier meinen Traumprinzen“, meinte er lachend. Auf diese Worte musste Legolas lachen. „Ja wer weiß, vielleicht ist er ja hier ganz in Eurer Nähe und beobachtet Euch gerade“.
Für Legolas war es ganz normal, dass ein Mann einen anderen Mann bevorzugte. Sein großer Bruder tat dies auch und war dafür sogar nach Bruchtal gezogen und hatte die Krone an Legolas weiter gereicht. „Sagt, Prinz Legolas, was bevorzugt Ihr, wenn ich fragen darf?“ Legolas musterte Haldir,
„Ehrlich gesagt, weiß ich es nicht so ganz genau“ gestand er. Damit, was Haldir nun tat, hatte er gar nicht gerechnet. Haldir beugte sich zu ihm vor und … sah ihm tief in die Augen, während ihre Gesichter sich ganz nahe waren. Sanft hauchte er in Legolas Ohren: „Und fühlt Ihr dabei etwas? Wenn es unangenehm ist, dann wollt ihr Frauen, wenn es Euch erregt, dann wollt Ihr Männer“. Mit erstickter Stimme meinte Legolas „ich möchte Männer“. Haldir lächelte. „Das ist schön für den Mann, den Ihr mal erwählen werdet. Er wird darüber mal sehr glücklich sein“.
„Ja vermutlich, aber erst mal brauch ich einen Mann dafür, aber nur einen Elben.“ „Das ist eine weise Entscheidung, ein Mensch könnte Euch auch gar nicht die Freiheit geben, die ein jeder Elb braucht. Ich habe gehört, Ihre seid der Thronerbe Düsterwalds, dabei seid Ihr doch der jüngste aller Prinzen hier“. „Ja, mein Bruder lebt in Bruchtal bei seinem Gefährten und mein zweitgrößter Bruder will nicht regieren. Er will Heiler sein und somit blieb nur noch ich übrig und da ich ja alles kann, was zum Regieren gehört, darf ich den Thron besteigen und mein Land führen!
