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So viel hätte es zu sagen gegeben...

Und ist ungesagt geblieben...
von

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Tränen trocknen irgendwann

Wieder einmal befand sich Kaito in seinem Geheimzimmer. Die Blaupausen ließen ihn nicht in Ruhe. Er war am Vortag müde ins Bett gefallen, und da war es erst 11 Uhr. Er war relativ schnell eingeschlafen. Wie auch immer, jetzt war er putzmunter und auch etwas nervös. Der Junge raufte sich die Haare. Dann fiel sein Blick auf die Armbanduhr. Nein, geschlafen hatte er nicht lange, nur bis halb Drei. Und nun deuteten die Zeiger auf Fünf vor Acht. Kaito seufzte, manchmal machte ihm sein Nachtleben mit den dazu bindenden Pflichten wirklich keinen Spaß, auch wenn er noch so gerne die Polizisten an der Nase herumführte. Er stand auf und streckte sich genüsslich. Ein Kaffee wäre jetzt genau das gewesen, was er brauchte, denn schön langsam konnte er die ganzen Zeilen nicht mehr richtig lesen. Er trat zur Drehtür und schob sie auf. Der Duft von warmen, frischen Kaffee drang ihm in die Nase und er hastete die Treppen hinunter. In der Küche stand seine Mutter und sah ihn interessiert an. „Wenn er sich für die Schule bloß auch so engagieren würde...“, dachte sich Hikarue und nippte an ihrer Tasse. Kaito nahm die Kanne und schenkte sich den Inhalt in eine Tasse. Dann griff er zur Milch und zum Zucker und rührte mit dem Löffel um. Der Junge blies den Dampf weg und schaute seine Mutter an ehe er ansetzte um zu trinken. Sie grinste verschmitzt. Er stoppte und wollte wissen: „Ist irgendwas?“ Sie trank und stellte eine Gegenfrage: „Hast du dich heute schon mal im Spiegel betrachtet?“ Er hob eine Augebraue und trank dann vorsichtig und ja sein Kaffee war furchtbar heiß. Wieso hätte er in den Spiegel sehen sollen? Er wusste, dass sein Haar zu Berge stand, das war gar keine Frage. Aber als das Grinsen seiner Mutter noch breiter wurde, verließ er samt Tasse das Zimmer.
 

Er wollte unbedingt ins Bad. Kaito stieß die Tür auf und blickte mies gelaunt sein Spiegelbild an. „Na und?“, fragte er sich und trank noch mal einen Schluck Kaffee. Seine Haare waren an einer Stelle völlig angeklatscht und seine restlichen Federn zwirbelten sich teilweise ineinander. Er nahm noch mal einen Schluck und sah noch mal prüfend sein Spiegelbild an, während er sich die Frage stellte: „Hab ich überhaupt so viel Zeit mich um so etwas Belangloses zu kümmern? Ich muss mich doch noch vorbereiten...“ Seine Augen wurden immer schmäler, ihm gefiel immer weniger, was er sah. Er stellte fest, es sollte ihm eigentlich, nein, definitiv egal sein, wie er aussah, immerhin hatte er noch keine Zeit gefunden sich zu kultivieren, doch dafür war er viel zu eitel. Kaito seufzte. Er drehte den Wasserhahn auf und nahm noch einmal einen Schluck und stellte danach die Tasse außer Reichweite. Er merkte, wie sich ein leichtes Gefühl von Müdigkeit bei ihm einschlich. Kaito schluckte und drehte dann auf kalt, jetzt wo er im Bad war, konnte er ja alles erledigen, für das er um halb Drei noch zu faul gewesen war. Der Junge atmete tief ein und griff mit dem Zeigefinger unter den Wasserstrahl. Ja, das Wasser war bitterkalt. „Was soll’s...“, dachte sich der Junge und hielt den Kopf unter Wasser. Er zuckte zusammen und eine Gänsehaut zog sich über seinen Körper. Richtig verkrampft stand er da und dann richtete er sich wieder auf. Er hatte die Zähne zusammengebissen und war nicht fähig einen Ton zu sagen. Kaito griff nach einem Handtuch und rieb seine Haare trocken. Dann griff er nach Zahnpaste und Bürste.
 

Er lag auf dem Bett und hatte die Augen geschlossen. Alle Gliedmaßen von sich gestreckt, genoss er die Ruhe. Langsam öffnete er die Augen und starrte auf die Zimmerdecke. Es war ein komisches Gefühl, welches er in der Magengegend spürte. Er schloss die Augen und dann richtete er sich auf und griff nach seiner Brille. Er atmete noch einmal tief durch. Er dachte an seine Schwester, und daran, dass er sie gerne besuchen würde. Es war gefährlich geworden, alles war viel zu gefährlich geworden. Und er fragte sich, wann alles so aus dem Ruder gelaufen war. Er schluckte und bewegte sich dann endlich dazu aufzustehen.
 

Sirenen waren zu hören. Drehendes Blaulicht beleuchtete immer wieder mal die weiße Hauswand. Die Polizisten standen vor geschlossenen Türen mitten in der Nacht. Dann hörte man die Glocke des Turms vom Marktplatz halb Drei schlagen, man musste nur die Straße hinunter. Die Beamten hatten einen Anruf erhalten. So mussten sie um Zwei Uhr die Zentrale verlassen. Ein Inspektor sah sich um und bemerkte trotz der Dunkelheit, dass der Garten groß, gepflegt und schön war. Was mochte sich hinter diesen schweren Holztüren bloß verbergen, dass sie noch ausfuhren mussten?
 

Conan und Ran saßen mit Kogoro beim Frühstück. Das Mädchen grinste vor sich hin und summte. Der kleine Junge beobachtete sie, während Herr Mori völlig weggetreten die Zeitung las. Der Schülerdetektiv biss von seinem Brot ab und linste dauernd zu Ran. Sie dachte an Shinichi und an das Geschenk.
 

Gestern Abend hatte Ran die Spieluhr auf ihren Schreibtisch gestellt und immer wieder aufgedreht. Sie mochte die Figuren und besonders schön, fand sie die Erlebnisse, an die sie durch diese Kiste erinnert wurde. Ran saß auf ihrem Stuhl und beobachtete gespannt die Bewegungen der kleinen hölzernen Männchen. Sie konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. Sie hatte die Arme verschränkt und stütze sich an der Platte ab. Ihre Augen wurden wässrig und dann legte sie den Kopf auf die Arme und schloss die Augen. „Ach, Shinichi...“, dachte sie sich und sein Bild kam vor ihr inneres Auge. Ja, sie vermisste ihren besten Freund sehr. Ran lauschte der Musik und nach einer Zeit, als die Musik aufhörte, hob sie ihren Kopf wieder. Das Mädchen griff nach ihrem Handy und suchte Kudos Nummer. Sie wollte ihm eine Nachricht schicken. Ran schrieb die folgenden Zeilen: „Vielen Dank, ich habe mich wahnsinnig gefreut, ich hoffe, du freust dich auch so über mein Geschenk. XXX Ran.“ Das Mädchen las sich den Text noch einmal durch. Und danach drückte sie auf senden. Dann tauchte auf dem Display die Frage auf: Wirklich senden? Ran schaute auf die Frage und hielt inne. Sie atmete noch einmal tief durch und dann drückte sie auf abbrechen. Sie hatte sich doch dazu entschlossen ihn an zu rufen. Immerhin, warum sollte sie ihm nicht sagen, wie sehr ihr das Geschenk Freude bereitete? Eine Textnachricht war doch viel zu unpersönlich und treffen konnte sie ihn ja sowieso nicht.
 

Conan war im Zimmer und merkte wie sein Handy aufleuchtete. Als er „Ran“ auf dem Display stehen sah, verstellte er den Stimmentransposer und hob ab. Dabei blickte er noch unsicher zur Tür und schaute dann aus dem Fenster. Draußen war reges Schneetreiben. Er meldete sich und wünschte ihr frohe Weihnachten. Er konnte das Mädchen hören, wie sie lachte und sich freute, und so musste auch er schmunzeln.
 

„Guten Morgen! Es begrüßt sie aus dem Studio Herr Mizawa. Richtung Hachioji: Es ist rund 200 km vor Stadtbeginn auf der Hauptstraße ein LKW umgekippt. Es ist niemand verletzt. Bitte suchen Sie Ausweichmöglichkeiten. Die Polizei regelt den Verkehr. Möglicher Weise bilden sich Staus, bitte um Geduld. Und nun hören Sie den neuen Hit von Yoko Okino.“, berichtete ein Mann in Anzug, möglicherweise Mitte 30. Unsicher schaute er zu seiner Kollegin, während er zuhörte wie das Lied eingespielt wurde. Er schaute zu seinem Team hinter sich und blickte dann auf die Uhr, die an der Wand hing. Sie zeigte halb Neun. Er lächelte. Er war aus dem Krankenstand zurück, er hatte die Grippe gehabt. Es war ein schönes Gefühl, wieder unter seinen Kollegen zu sein.
 

Heiji hörte Musik, er lag im Bett und hatte die Augen geschlossen. Seine Gedanken kreisten um den gestrigen Tag. Es kribbelte und wenn er ehrlich war, er hätte den Kuss schon gern wiederholt. Nur jetzt.... Er wollte Kazuha nicht wirklich anschauen. Am liebsten wäre es ihm gewesen, ihr einfach aus dem Weg zu gehen. Was sollte er ihr denn sagen, wenn sie wieder vor ihm stand? Dass er betrunken gewesen war? Das wäre eine fiese Lüge. Der Junge seufzte und richtete sich auf. Warum musste alles genau jetzt so kompliziert werden? Heijis Blick fiel auf die Karten, die er von ihr geschenkt bekommen hatte. Er fuhr sich mit den Händen über das Gesicht. Normalerweise liebte er schwierige Fälle, doch er hasste sie, wenn sie sein Privatleben betrafen. Er war nicht der große Romantiker, schon gar nicht, wenn schon vorher alles schief gegangen war. Konnte die Liebe denn nicht so einfach wie ein Baseballspiel sein? Da gab es doch auch Sieg oder Niederlage, und selten Remis. Der Junge seufzte wieder und ging dann zu seiner Mutter in die Küche.
 

Aoko saß mit ihren Eltern beim Esszimmertisch und frühstückte. Sie hatte die Bernsteinkette noch immer um. Gestern wollte sie Kaitos Geschenk gar nicht mehr ablegen. Sie aß ihr Ei mit Schinken und griff immer wieder zum Armband. „Wo hat er das bloß gekauft?“, fragte sie sich und lächelte. Ginzo beobachtete sie und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Er trank seinen Kaffee und schaute dann auf die Uhr. „Und was hast du für Kaito?“, wollte der Inspektor wissen. Seine Tochter schaute auf und blickte ihren Vater überrascht an. „Eine Kleinigkeit. Ich hoffe er hat seine Freude damit, er ist doch Zauberer...“, antwortete sie und konnte es nicht vermeiden etwas rot zu werden. Herr Nakamori nickte und biss noch mal bei seinem Brot ab. Als er fertig war, stand er auf, trug das Geschirr zur Spüle und griff dann nach Aktenkoffer und Jackett. „Ich muss zum Präsidium.“, stellte er fest und gab seiner Tochter einen Kuss auf die Stirn und fuhr aufmunternd fort: „Er freut sich sicher.“ Aoko schaute ihrem Vater freudig nach als er dann durch die Tür hinaus zum Wagen eilte. Ginzo fand immer wieder die richtigen Worte in den richtigen Momenten, auch wenn es ihm vielleicht gar nicht so bewusst war.
 

Keiko Momoi saß im Wohnzimmersessel und schaute mit ihrer Mutter eine Weihnachtsgeschichte im Fernseher an. Irgendwann versank das Mädchen in Gedanken und konzentrierte sich nicht mehr auf den weiteren Verlauf der Sendung. Sie fragte sich, wie es wohl mit Kaito und Aoko weitergehen würde. Die beiden gaben doch ein recht nettes Pärchen ab, da konnten die beiden abstreiten, was sie wollten, so war sich die Schülerin sicher.
 

Es läutete das Telefon und Kogoro, der gerade in der Küche stand und sich ein Bier gönnen wollte, schaute verwundert zum Schreibtisch. Ran hob ab und meldete sich. „Morgen?“, fragte sie noch mal nach und schaute unsicher zu ihrem Vater. Das Mädchen hatte gerade den Staubwedel in der Hand und schwenkte damit hin und her. Conan sah auf und legte das Buch mit den kniffligen Rätseln zur Seite. Herr Mori übernahm das Telefonat. Die noch ungeöffnete Dose Bier stellte er auf dem Schreibtisch ab. Er nickte ein paar Mal. Ran setzte sich zu Conan und flüsterte: „Die Stimme hört sich wirklich aufgelöst an...“ Conan war irritiert und wollte wissen, ob es eine Frau oder ein Mann war. „Ich glaub eine ältere Dame“, sagte das Mädchen und beobachtete dann ihren Vater. „Doch schon heute?“, erkundigte sich Kogoro nach einer Weile. Dann nickte er wieder. „Gut, Wiederhören.“, schloss er dann ab und legte auf. Er griff nach seiner Jacke und meinte: „Ran, Conan, macht euch fertig. Wir fahren.“
 

„Tränen! Aber sie...Tränen? Ja er hat... Tränen!!“ Hakuba stand gerade neben Ginzo, der sich furchtbar aufregte, als er telefonierte. Der Inspektor tendierte seit einer Viertel Stunde mit dem Klienten und Saguru konnte nur schief und schwach grinsen. „Aber Kid!...“, tobte Ginzo und schlug mit einer Hand auf die Tischplatte. Der Schülerdetektiv seufzte und verließ den Raum. Er wollte Kaffee. Der Junge schaute auf die Armbanduhr und sie zeigte halb Zehn. Er wusste, sie mussten das Gebäude umstellen, auch wenn der Besitzer des Gegenstandes, den Kid wollte, dagegen war. Sie mussten ihn von der Notwendigkeit des polizeilichen Schutzes überzeugen, auch wenn Herr Nakamori mit seiner aufbrausenden Art bezüglich Kid vielleicht nicht der beste Ansprechpartner war. Hakuba glaubte, ihnen lief die Zeit davon an diesem Dienstag.
 

Derweil marschierte Aoko mit ihrem Rucksack zu dem Haus Kuroba. Sie hatte sich heute etwas wärmer angezogen als in den vergangenen Tagen. Das Mädchen blieb vor der Hauseinfahrt stehen. Kaitos Jacke hatte sie um den Arm gehängt und sie blickte sich unsicher um. Mit voller Enthusiasmus war sie von zuhause losgestapft und ihre Vorfreude verschwand immer mehr, je näher sie Kaitos Haus kam. Sie bekam sogar etwas Angst, was wäre denn, wenn ihm ihr Geschenk nicht gefiel, immerhin hatte er ihr so etwas Schönes geschenkt. Aoko ging trotzdem die Stufen hoch und als sie läuten wollte, ging die Tür auf. Jii stand vor ihr und lächelte sie freundlich an. Aoko stutze und fragte: „Ist Kaito da?“ Insgeheim verfluchte sie sich, weil sie nicht am halben Weg schon wieder umgedreht hatte. Jii nickte, bat sie rein und schrie dann: „Little Master! Besuch für Sie!“ Aoko zog die Schuhe aus und legte die Jacke ab.
 

Kaito hatte seinen guten Freund gehört und sprang auf. Er wollte schon fast bei der Drehtür mit dem Portrait seines Vaters hinaus, als er kurz davor noch abstoppte. „Nein, schlechte Idee...“, murmelte er und hastete durch die andere Geheimtür zu seinem Zimmer. Als er dann durch die nächste Tür eilte, fragte er sich, wer es wohl sein würde. Er erwartete ja niemanden. Als er bei der letzten Stufe war, erblickte er Aoko, die mit Jii gerade um die Ecke bog und ihn fröhlich anlächelte. Der Junge machte große Augen und sah dann seine Jacke in ihren Händen. „Die hättest du mir doch nicht extra bringen müssen...“, meinte er fast fürsorglich und lächelte sie auch an. Er blieb vor ihr stehen und nahm ihr seinen Anorak ab. Aoko schüttelte den Kopf und wollte wissen: „Stör ich?“ Kaito machte große Augen, sicher wollte er weiterarbeiten, aber das konnte er ihr ja nicht sagen und er freute sich ja doch. Schnell schüttelte er den Kopf und fragte, ob sie etwas zu trinken wolle. Dann gingen beide in die Küche. „Guten Tag Frau Kuroba!“, begrüßte Aoko Hikarue, als sie sie beim Herd stehen sah. Die Frau drehte sich um und lächelte als sie antwortete: „Hallo Aoko.“ Kaito griff nach Gläsern und schenkte anschließend Saft ein. Dann sah er Aoko an. Das Mädchen schluckte. Sie hatte es sich nicht so schwer vorgestellt. „Das Geschenk ist toll! Warum bist du denn gestern nicht geblieben, als du es gebracht hast?“, fing das Mädchen an und sah unbewusst zur Kette. „Ich war doch gar nicht da“, antwortete Kaito und schaute sie fragend an. Aber er war glücklich, dass es ihr gefiel. „Natürlich warst du da. Wie hätte es denn sonst in mein Zimmer kommen sollen. Meine Eltern haben zwar gesagt, du wärst nicht da gewesen, aber... Ich glaube, sie mussten dir das wegen deinen Zaubertricks versprechen.“, sagte dann die kleine Nakamori und schaute ihn unsicher an. Kaito blickte zur Tür, die zum Wohnzimmer führte und aus der seine Mutter gerade raus gegangen war. Wollte sie nicht stören? Sie war doch gar nicht fehl am Platz, oder dachte sie sich das etwa? Kaito sausten viele solcher Fragen durch den Kopf und er fühlte sich etwas mulmig. „Kaito?“, fragte Aoko nach einer Weile, weil er ihr einfach nicht antwortete. Er blickte das Mädchen wieder an und sagte schließlich: „Ich habe deine Eltern nicht gebeten es dir auf den Schreibtisch zu legen.“ Er schaute Aoko entschlossen an und als sie etwas erwidern wollte, fiel er ihr erneut ins Wort: „Und nein, ich bin nicht durchs Fenster eingestiegen.“ Aoko war baff. „Aber wie?“, stammelte sie und konnte sich nichts mehr erklären. Kaito schob verlegen seine Hände in die Hosentaschen und murmelte: „Ich bin halt ein Zauberer und meine Tricks bleiben mein Geheimnis, sonst wären sie ja nicht mehr so schön und interessant...“ Er war etwas trotzig und das Mädchen legte den Kopf schief. Dann lächelte Aoko und umarmte ihn während sie murmelte: „Aber ich hab mich riesig gefreut.“ Er blickte sie irritiert an und erwiderte dann die Umarmung. Er lächelte und hatte die Arme um sie gelegt. „Ich hab auch was für dich“, meinte Aoko und ging dann einen Schritt zurück und holte aus ihrem Rucksack ein kleines Päckchen hervor. Kaito machte große Augen. „Es tut mir Leid, ich hab gestern gar nicht daran gedacht, ich wollte es dir eh früher geben....“, sagte Aoko und wurde immer leiser, während Kaitos Augen immer größer wurden. Der Junge schluckte, als sie es ihm hinhielt. Er nahm es entgegen und schaute zuerst Aoko an, dann das Präsent. Der Junge wusste gar nicht ob er es jetzt aufmachen sollte oder nicht, es war so schön verpackt. Die kleine Nakamori faltete die Hände hinter ihrem Rücken und beobachtete ihn lächelnd. Der Junge öffnete die Schleife, die um das Päckchen gebunden war und entfernte dann das Papier. Er sah eine dunkelblaue Schachtel aus gerippten Karton. Dann hob er den Deckel. Kaitos Augen wurden immer größer, als er das Geschenk sah. Zuerst sah Aoko Irritation in seinen Augen, dann blanker Unglauben und zum Schluss die pure Freude. Er strahlte biss über beide Ohren und nahm das Geschenk in die eine Hand. Mit der anderen Hand griff er dann nach Aoko und umfasste ihre Taille. Der Junge zog sie zu sich und drückte sie. „Danke“, flüsterte er in ihr Ohr und seine Augen funkelten. Aoko bekam eine Gänsehaut, als sie sein Atem streifte. Das Mädchen lächelte, er hatte also doch seine Freude damit. Kaito betrachtete glücklich seine neuen weißen Handschuhe, so ähnliche hatte sein Vater auch, als dieser mit dem Zaubern anfing. „Ich hoffe sie passen...“, murmelte Aoko und wurde verlegen. Es hätte sie wahrlich gewurmt, wenn er sich so darüber freute, und dann waren sie zu klein oder viel zu groß. Er schaute seine Klassenkollegin interessiert an und meinte: „Das haben wir gleich...“ Er schlupfte mit einer Hand in den Handschuh und bewegte seine Finger schließlich. Er grinste verschmitzt und stellte fest: „Warum die Befürchtung, passt doch wie angegossen!“ Er hörte wie Aoko aufatmete.
 

Eine ältere Frau saß in der Küche und trank eine Tasse Tee. Sie zitterte und linste immer wieder hinaus zum Flur. Ein Polizist stand neben ihr und fragte immer wieder ungläubig die Geschehnisse nach. „Ja doch, wenn ich es Ihnen doch sage!“, gab die Frau mit brüchiger Stimme von sich. Sie hasste es, keiner glaubte ihr. Aber gut, es war ja auch unglaubwürdig, was sie da erzählte. Die alte Dame seufzte und nahm noch einmal einen Schluck. Eine Kollegin des Mannes trat in den Raum und hielt einen Block mit Informationen in den Händen. Resigniert sagte sie: „Nichts gefunden...“ Dabei schaute sie prüfend zu ihrem Kollegen und zog eine Augenbraue nach oben. „Dann schauen Sie noch einmal nach! Das gibt es doch nicht, dass Sie nichts finden!“, wetterte die alte Dame und stand auf. „Wir suchen seit drei Stunden, und haben nichts gefunden, das auf Ihre Beschreibung passen könnte. Nicht einmal annähernd...“, konterte der Polizist und verschränkte die Arme. Er war drauf und dran, die ganze Truppe in die Zentrale zu schicken. „Gut, tun Sie! Gehen Sie!“, meinte sie alte Dame trotzig und murmelte: „Herr Mori wird mir sicher helfen...“ Die Polizisten sahen die Frau ungläubig mit offenem Mund an, als sie sich abwandte und noch mal einen Schluck trank.
 

Kazuha saß im Schneidersitz in ihrem Zimmer und schaute kurz auf die Uhr. Er war halb Elf. Sie hatte sich noch nicht getraut aus dem Zimmer zu gehen. Viel zu peinlich war ihr der gestrige Vorfall mit Heiji. Und ja, sie war feuerrot angelaufen und konnte nichts dagegen tun. Sie griff sich auf die Wangen und das Mädchen spürte die Hitze. Kazuha kniff die Augen zu und wünschte sich, alles wäre nie passiert. Das Mädchen seufzte und blickte dann unsicher zu ihrem Tisch. Dort hatte sie sein Geschenk hingelegt und es nicht mehr angerührt. Sie hatte es auch keines weiteren Blickes mehr gewürdigt. Natürlich freute sie sich, aber was sollte sie denn tun, es umhängen und die gestrige Sache einfach vergessen? Das konnte sie doch nicht machen,. Und dann würde sie mit ihm zu Ran und Conan fahren. Sollte sie ihn während der Fahrt anschweigen? Die Sache war verzwickt.
 

Zur gleichen Zeit an einem anderen Ort saßen zwei gute Freunde beisammen. Aus der Küche hörte man das Klappern der Deckel, die auf die Töpfe schlugen. Es brodelte und zischte. Ai sah auf und schaute Professor Agasa an, der ganz vertieft in sein Blatt blickte. Das Mädchen und Hiroshi saßen sich gegenüber und spielten Karten. „Sie wissen, Professor, dass Sie am Zug sind?“, vergewisserte sich die Wissenschaftlerin. Der ältere Mann nickte und schaute dann auf die Karte, die Ai gespielt hatte. Er fragte sich, ob er ihr die Karte schenken oder einen Trumpf spielen sollte. Dann stand das Mädchen auf. „Was hast du?“, fragte der Professor dann ganz verwundert und Ai antwortete: „Ich schau mal nach der Suppe...“ Und dann lief sie in die Küche. Oh ja, jetzt wäre der perfekte Zeitpunkt gewesen sich ihre Karten anzusehen, wenn er nicht fair spielen würde. Hiroshi ließ es und entschied sich mit dem niedrigsten Trumpf, den er hatte, zu stechen. Das Mädchen kam zurück und blickte überrascht zu ihm. Mit diesem Zug hatte sie wohl nicht gerechnet. Dann lächelte sie und nahm ihre Karten wieder in die Hände.
 

Es war Mittag und Nizaburu schaute zur Küchentür. Er saß mit seiner Frau beim Esstisch und wunderte sich, warum seine Tochter heute das Zimmer gar nicht verließ. „Schmeckt es dir nicht?“, riss ihn Mina aus den Gedanken. Er sah sie an und meinte: „Doch! Sicher!“ Er schob sich etwas in den Mund und fixierte wieder die Tür. „Ach, vielleicht schläft sie noch...“, meinte Frau Toyama dann und er sah sie nur irritiert an und musste nicken. Dann blickte er auf den Teller. „Ist es wegen gestern?“, erkundigte sie sich. Er seufzte und begann: „Unser Mädchen küsst den Sohn meines Chefs...“ Er schüttelte den Kopf. Mina musste grinsen. „Nicht damit gerechnet?“, fragte sie nach und er verneinte. Sie hatte es auch nicht erwartet. „Was werden meine Kollegen sagen, wenn ich wieder ins Präsidium komme...“, jammerte Nizaburu und malte sich die schlimmsten Situationen aus. „Denk nicht darüber nach, du hast ihr ja nicht gesagt, sie solle es tun oder so... Und Herr Hattori wird sicher nichts deswegen sagen. Das ist eine Angelegenheit zwischen Heiji und Kazuha... Da haben wir Alten nichts mitzureden.“, meinte Mina und nahm noch einen Bissen, als sie belustigt feststellte wie ihr Mann sie empört ansah. Das „wir Alten“ schmeckte ihm wohl nicht.
 

„Mama? Wann fahren wir zu Oma?“, wollte ein kleines Kind wissen. „Bald“, gab eine gestresste Frau zur Antwort. Sie und ihr Kind saßen im Esszimmer. Die Mutter studierte einen Stoß Zettel mit wichtigen Informationen aus der Arbeit. Sie hatte zwar Urlaub, aber ihr Chef hatte sie gebeten die paar Akten noch durchzugehen und ihm dann eine e-Mail zu schicken. Der Laptop vor ihr zeigte Dutzend neue Nachrichten. Und das Kind neben ihr wollte einfach nicht essen. „Wann ist bald?“, fragte das Kind nach. Die Frau legte die Akten auf den Tisch und sah leicht genervt zum Kind. „Wenn Papa wieder da ist.“, meinte die Frau und sah sich aus der Arbeit nicht mehr heraus. Warum musste sie sich auch so breit schlagen lassen? „Wann ist Papa wieder da?“, lautete die nächste Frage des Kindes. „Ach Isamu, wenn er mit der Arbeit fertig ist.“, sagte die Mutter und strich ihrem Sohn liebevoll über den Kopf. „Und wann ist er mit der Arbeit fertig?“, wollte dann der Junge wissen. Die Mutter seufzte und antwortete: „Wenn der Chef sagt, er kann gehen....“
 

„So ein Blödsinn! Kid schnappt mir nicht meinen Schatz weg!“, ärgerte sich ein Geschäftsmann und marschierte in seinem Büro auf und ab. Ein Sekretär stand vor dem Schreibtisch und sah seinem Vorgesetzten zu wie der auf und ab raste. „Als ob er meine Träne stehlen könnte!“, tobte der Mann und fuchtelte mit den Händen umher. „Aber, Heer Fuyama. Es handelt sich hier um Kid...“, warf der Sekretär ein und wusste nicht so recht, ob dieser Einwand gerade wirklich richtig war. Er kassierte einen bösen Blick von seinem Vorgesetzten. „Ja, Herr Ichirou, das weiß ich auch.“, zischte der Firmenchef. „Aber haben Sie keine Sorge, die Polizei wird das sicher regeln.“, versicherte der Sekretär und fügte hinzu: Außerdem hat Kid immer noch alles zurück gebracht.“ Herr Fuyama linste seinen Angestellten wieder böse an und schrie los: „Ich will aber nicht meine Träne in den dreckigen Griffeln eines so nichtsnutzigen Diebes wissen!!“ Herr Ichirou schluckte, sein Boss war heute wieder einmal, wie so oft, unausstehlich. „Na der Langfinger soll mir nur kommen....“, fauchte Herr Fuyama schließlich und dann blieb er bei seinem Schreibtisch stehen, öffnete die Schublade und holte eine Selbstladepistole aus dem Fach. Er grinste breit und betrachtete die Waffe. Herr Ichirou schluckte und wollte anfangen: „Aber das können Sie doch nicht....“ Der Firmenchef redete ihm wütend drein: „Natürlich kann ich!“ Der Leiter sah noch einmal seine Pistole, eine Glock P80, an und streichelte darüber, ehe er sie wieder in der Lade verschwinden ließ.
 

Yoko Okino spielte im Radio und Kogoro rauchte eine Zigarette, während er mitsummte. Ran öffnete das Seitenfenster und seufzte. Sie schaute aus dem Fenster und bewunderte die Landschaft. Eine Viertel Stunde zuvor waren sie durch eine Stadt gefahren und jetzt waren nur noch vereinzelt Häuser zu sehen. Conan saß hinten und überlegte, was geschehen sein könnte, denn Kogoro hatte noch auf keiner seiner Fragen geantwortet. Der Junge ließ den Kopf hängen und schaute dann zu Ran und dann blickte er aus dem Fenster. Die Schneelandschaft war wirklich schön. „Du, Paps, Warum musste die Frau den Termin vorverlegen?“, wollte dann Ran wissen. „Sie hat nicht ausgesprochen, Mausebein. Ich kenne den Grund nicht, sie hat gemeint, sie würde mir alles nach der Ankunft erklären...“, antwortete Kogoro und ließ die Asche seiner Zigarette in den Aschenbecher fallen. Ran nickte und Conan hatte ihm interessiert zugehört. „So er weiß also auch nicht mehr...“, ging es ihn ihm vor. Dann kamen sie zu einer Kreuzung. Zwei Schilder waren zu sehen. Links stand nur: ‚zu den Häusern: 62, 78, 99 und 102’. Auf dem rechten Schild war die Schrift nicht mehr zu lesen. Kogoro konnte nur schwer ausmachen, was darauf gestanden war. Ein Z und ein G konnte er schließlich entziffern. Die restlichen Buchstaben hatte der Regen irgendwann mitgenommen. „Wohin jetzt?“, wollte Ran wissen und schaute ihren Vater an. Conan lugte zwischen den zwei Sitzen hervor und hob die Augenbrauen. Er war ratlos. „Ehm...“, gab Herr Mori von sich und sah sich die beiden Wege an. Dann zuckte er mit den Schultern und fuhr einfach mal links. Er würde fragen, das war die sicherste Methode an den richtigen Ort zu kommen.
 

Saguru kam ins Zimmer. Der Junge hatte das Präsidium verlassen und war nachhause gegangen. Er konnte dort ja nicht viel mehr tun als in seinen vier Wänden. Beim Einsatz kam es ja dann darauf an, dass sie Kid fassten, und da machte es keinen Unterschied, ob er im Polizeihauptsitz oder bei Watson die Zeit tot schlug. Der Junge ging zum Falken und strich ihm übers Gefieder. Der Vogel reckte ihm den Kopf entgegen und Saguru schmunzelte. Dann spürte er sein Mobiltelefon vibrieren. Hakuba griff in seine Hosentasche und schaute auf das Display. Er hatte eine Nachricht von Aoko erhalten und als er sie öffnete, las der Schülerdetektiv: „Du bist echt schrecklich!“ Er hob verwirrt die Augenbrauen und hob ab.
 

Heiji saß auf dem Stuhl im Esszimmer und trank ein Glas Wasser. Seine Mutter kam rein und setzte sich neben ihn. Sie legte die Handflächen glatt auf den Tisch und sah ihn etwas besorgt an. „Wenn du reden willst...“, fing sie an und Heiji linste seine Mutter nur etwas sauer an. Shizuka schnitt ausgerechnet eines der Themen an, über die er im Moment absolut nicht reden wollte. Seine Mutter atmete noch einmal tief durch und versuchte es von neuem: „Ich war auch mal jung...“ Heiji schaute sie noch genervter an und murmelte: „Meinst du, ich weiß das nicht?“ Dann trank er wieder. „Vielleicht fühlst du dich ja besser, wenn du redest.“, begann sie von Neuem und ignorierte den Blick ihres Sohnes indem sie einfach weiter sprach: „Und mit Kazuha lässt sich sicher reden...“ Dann stand Heiji auf und wollte hinaus. Shizuka wurde etwas lauter und meinte: „Jetzt renn nicht davon! Das hilft dir auch nichts!“ Der Schüler war schon bei der Tür und hatte die Hand beim Türgriff. Er hielt inne. Dann drehte er sich zu seiner Mutter und fragte so frei heraus: „Und wie soll ich ihr unter die Augen treten? Ich kann ja wohl schlecht so tun, als wäre nie was gewesen!“ Shizuka atmete tief durch und meinte dann: „Das musst du doch gar nicht....“ Frau Hattori sah die Verzweiflung ihrem Jungen an. Er ließ die Schultern hängen und schlurfte schließlich wieder zum Esstisch. Heiji ließ sich auf den Stuhl, auf dem er erst gesessen war, fallen und legte die Arme verschränkt auf den Tisch. Den Kopf legte er auf seine Unterarme und gab einen gequälten Laut von sich. Shizuka legte ihre Hand auf seine Schulter und streichelte darüber. „Sie ist doch kein Monster...“, meinte Shizuka und Heiji linste zu ihr. „Wer?“, stellte er die Gegenfrage. Frau Hattori presste immer wieder die Lippen aufeinander. Am liebsten hätte sie geschrieen, ihr Sohn löste doch sonst die kniffligsten Fälle und jetzt wusste er nicht von wem die Rede war, das durfte doch nicht war sein! Wer war denn gerade noch Thema? „Na Kazuha...“, meinte sie dann und Heiji versuchte zu lachen, allerdings erstickte es gleich wieder. Der Junge stellte sich Kazuha wild tobend vor, wenn er mit ihr redete.
 

Kaito war im Geheimzimmer und sah sich ein letztes Mal die Baupläne an. Der Dieb seufzte und stand dann auf. Es hatte keinen Sinn mehr. Jetzt konnte er sich nur noch auf seine Zauberkünste verlassen. Der Junge ging zu seinen Tauben und fütterte sie. Er strich über das Federkleid und seufzte. „Ach, es wird schon alles schief gehen...“, murmelte er und drehte sich wieder um und suchte seine Mutter. Er hatte etwas Hunger.
 

Sie vergrub das Gesicht in den Händen und atmete tief ein und aus. Dann blickte sie auf den Laptop und schaute zu, wie die Nachricht an ihren Chef gesendet wurde. Isamu stellte sich neben sie mit einer Holzlokomotive in der kleinen Hand. „Ist irgendwas Mama?“, fragte, der Junge und seine Mutter schüttelte erschöpft den Kopf. Dann hörte sie, wie ein Schlüssel in das Loch geschoben wurde. Und kurze Zeit später ging die Tür auf. „Bin wieder da!“, rief eine vertraute Stimme und schloss die Tür hinter sich. „Papa!“, freute sich der Kleine und rannte ihm entgegen. Sein Vater legte gerade Schal und Jacke ab, als der Junge vor ihm rum hüpfte und dem Mann die Arme entgegenstreckte. Er nahm ihn in die Arme und drückte ihn liebevoll an sich. Die Frau schaute zu den beiden und lächelte. Der Mann kam zu ihr und küsste sie. „Der Kleine will unbedingt zu seiner Oma“, stellte die Frau belustigt fest. Der Mann nickte. „Hattest du früher aus?“, wollte sie dann wissen, als sie in die Küche ging um das Essen noch einmal zu wärmen. Isamus Vater bestätigte und ließ den Jungen hinunter.
 

Bei Aoko läutete das Telefon kurz nachdem sie die Nachricht geschickt hatte. Und ja, es war Hakuba. Das Mädchen schluckte und fragte sich, ob sie überhaupt mit ihm reden wollte. Doch dann konnte sie sich doch dazu überwinden abzuheben. „Hallo Saguru“, meldete sie sich. Der Junge verzog den Mund und entgegnete: „Ich wollte dich gestern nicht bedrängen....“ Aoko holte tief Luft und meinte: „Das weiß ich....“ Hakuba schaute zu Watson und strich ihm über den Kopf. „Du musst dich nicht entscheiden, oder so... es...“, fing er an, doch da redete sie ihm auch schon drein: „Ich muss dir doch sagen, was ich empfinde. Ich kann dich doch nicht einfach so ohne Antwort stehen lassen....n..“ Aoko stoppte und er wurde hellhörig. „Du weißt noch keine Antwort, richtig?“ Sie schwieg und hätte er sie sehen können, hätte er gewusst, sie hatte genickt. „Weiß dein Vater von dem Vorfall?“, erkundigte er sich, denn auf die vorherige Frage erhoffte er sich keine Antwort mehr. Das Mädchen sah aus dem Fenster und antwortete kurz und knapp: „Ja.“ Saguru senkte den Kopf und murmelte: „Davon hat er sich aber nichts anmerken lassen.“ Und über diese Tatsache war er auch heilfroh. „Saguru?“, fing Aoko an. „Ja?“, wollte der Detektiv wissen. „Ich wünsche dir viel Glück! Ich hoffe, du schnappst Kid.“, sagte Aoko und Saguru lächelte. „Danke, Aoko.“, erwiderte der Junge und kurze Zeit später legte er auf. Aoko schaute noch eine Zeit auf das Telefon und Saguru gab Watson Vogelfutter. Nein, er konnte sich noch keine Antwort erhoffen. In den letzten Tagen war einfach zu viel passiert.
 

Kogoro stoppte vor einem großen Haus. Dem Haus mit der Nummer 62. Der Detektiv wusste, weit konnte es nicht mehr sein. Herr Mori ging zur Einfahrt und läutete. Ran und Conan, die im Auto geblieben waren, schauten interessiert hinaus. Sie hörten Bellen. Die Haustür ging auf und ein Hund quetschte sich durch den Türspalt und stürmte zu dem Detektiv. Kogoro wich zurück, denn das Zähnefletschen, Knurren und Kläffen des Tieres schüchterte ihn ein. Ein Mann mit Glatze und Haarkranz stand in der Eingangstür und musterte Herrn Mori überrascht. Ja, es war ein älterer Herr mit Schnauzer. Er trug ein blaustichiges Hemd und darüber eine dunkelblaue, fast schwarze Weste mit rotem Karostreif. Die Stoffhose, die er trug, hatte eine Bügelfalte. Herr Mori war ganz erstaunt über die Erscheinung des Mannes und sagte erstmal gar nichts. „Bitte? Wie kann ich Ihnen helfen?“, forderte ihn der Mann freundlich auf, ehe derselbe den Bernersennen anschrie. „Tasso, aus!“ Der Hund gab sofort Ruhe und setzte sich hin. Das Tier schaute mit treuherzigen Augen zu seinem Herrl. „Eh... ja...Wissen Sie, ob in der Nähe Frau Kiramoto lebt?“, wollte Kogoro wissen, nachdem er den Zettel aus der Jackentasche gekramt hatte. „Und das will wer wissen?“, hakte der Mann nach, es kamen nicht oft Fremde in die Nachbarschaft. „Kogoro Mori, Privatdetektiv, Herr...?“, stellte sich der Detektiv vor. Die Augen des Mannes wurden größer und schließlich nickte er, ehe er antwortete: „... Tzunoyashi. Ist mit der guten Frau denn etwas?“ Der Mann klang besorgt. Kogoro schüttelte den Kopf und meinte: „Sie will, dass ich etwas für sie in Erfahrung bringe, wissen Sie wo sie wohnt?“ Herr Tzunoyashi schaute die Straße entlang und sagte bestimmt: „Frau Kiramoto lebt in dem Haus mit der Nummer 102. Wenn Sie sie sehen, Richten Sie ihr doch schöne Grüße aus.“ Kogoro dankte und ging dann wieder zum Wagen. Der Herr rief seinem Hund und schloss dann die Tür hinter sich.
 

Es war Drei Uhr und die Polizei traf beim Firmensitz ein. Ginzo war voller Enthusiasmus ausgestiegen und schüttelte Herrn Fuyama die Hand. „Sie wissen, wie Sie vorgehen müssen?“, wollte der Firmenleiter wissen. Ginzo nickte und sah zu seiner Rechten. Saguru hatte sich gerade neben ihm gestellt und nickte anerkennend. „Na dann hoffe ich doch, dass sich Kid keinen Zutritt verschaffen kann.“, gab Herr Fuyama von sich und sah abwertend zu den beiden. „Wo denken Sie hin? Ihre Träne ist in den besten Händen.“, entgegnete Hakuba selbstbewusst und ignorierte das unangebrachte Verhalten des Herren. Herr Nakamori verordnete dann seiner Truppe auf die Posten zu gehen. Der Firmenleiter ließ sich dann entschuldigen, er musste noch Telefonate tätigen. „Eine schwierige Persönlichkeit“, dachte sich Hakuba, der in seinem Holmesdress steckte und die Hände in die Hosentaschen schob, während er Herrn Fuyama in den Lift steigend nachsah. „Nehmen Sie das meinem Boss bitte nicht so übel, er ist viel beschäftigt.“, hörte der Junge eine brüchige, piepsende Stimme neben ihm sagen. Saguru schaute neben sich und der Herr stellte sich mit dem Namen Ichirou vor, eine schmächtige Gestalt, lang, gekrümmter Rücken und anscheinend viel zu langen Gliedmaßen, Hakennase. Er war das komplette Gegenteil von Herrn Fuyama. Außerdem fehlte Herrn Ichirou offensichtlich das nötige Selbstvertrauen. Herr Fuyama dagegen hatte einen aufbrausenden Eindruck hinterlassen, jähzornig und bestimmend, mal abgesehen von seiner äußeren Statur. Er war ein kleiner, runder Mann mit schmierigen schulterlangen Haaren. Und das schlimmste, so schien es Saguru im ersten Moment, er hatte einen grässlichen Herrenduft als Änhängsel, denn man roch ihn schon vom Weitem, ein Parfum, das mit Sicherheit jede Frau erfolgreich und ohne große Müh in die Flucht schlug. Saguru sah sich um und weit und breit war keine Spur von Herrn Nakamori, also machte er sich auf die Suche.
 

Kaito lag auf der Couch und hatte seine Arme von sich gestreckt, die Augen geschlossen. Er genoss die Ruhe und bereitete sich seelisch auf den nächsten Raubzug vor und Dösen konnte ja auch nicht schaden. Immerhin, als Nervenbündel und unausgeruht, durfte er dort nicht auftauchen, da passierten immer die meisten Fehler und wer will sich schon erwischen lassen? Hikarue kam mit Tee ins Zimmer und stellte das Tablett ab. Der Junge hörte es scheppern und dann spürte er wie das Sofa bei seinen Füßen etwas sank. Langsam öffnete er die Augen als ihn seine Mutter fragte: „Findest du es richtig hier auf der faulen Haut zu liegen?“ Sie trank ihren Tee und Kaito nickte nur. Dann setzte er sich auf und goss ich etwas in seine Tasse. Er nippte und linste dann zu seiner Mutter. „Warum sollte ich noch im Geheimzimmer hocken, wenn ich doch schon alles durchgeschaut hab. Sogar meine Blend- und Rauchgranaten habe ich kontrolliert.“, murmelte er und nippte noch mal. Hikarue machte es wahnsinnig, ihr Junge war die Ruhe selbst, war er so überheblich, von sich eingenommen oder wirklich gut vorbereitet? Frau Kuroba senkte den Kopf und meinte, ehe sie trank: „Wie du meinst...“
 

Ran schaute ungläubig zu dem Gebäude, dem die Nummer 102 zugeordnet war. Es war eine Villa mit riesigem Garten und alles andere als geschmacklos. Weder Kitsch noch penibel geschnittene Sträucher, oder Verschnörkelungen, Stuck oder Fresken an der Fassade. Das war bei einem Haus zuvor zu sehen gewesen, und das Mädchen musste bei dem Anblick schlucken. Conan war der Mund nach unten geklappt und er schaute immer noch dem einen Haus, an dem sie soeben vorbeigefahren waren, nach. Er fand nicht nur die Verzierungen unangebracht, nein, auch das knallende Pink an der Fassade tat seine Wirkung. „Das kommt also raus, wenn Leute nicht mehr wissen, was sie mit ihrem Geld noch anfangen sollen...“, ging es in dem Jungen vor sich und sarkastisch murmelte er: „Schön...“ Der Wagen blieb stehen und Kogoro zog den Schüssel. Dann stieg er aus. Eine ältere Frau mit kurzen, gelockten, grauen Haaren öffnete die Tür. „Schön Sie zu sehen, Herr Mori. Ich hoffe doch, Sie hatten keine Probleme herzufinden.“, eine süßes Stimmchen hatte die alte Dame und immer wieder hörte man rauere Töne. „Nein die Wegbeschreibung war optimal, Frau Kiramoto.“, antwortete der Detektiv und holte sich eine Zigarettenschachtel aus der Jackentasche. „Ich darf doch?“, vergewisserte er sich. Derweil steigen Ran und Conan aus. „Natürlich.“, sagte die Frau mit einem Lächeln und fügte hinzu: „Allerdings wird im Haus nicht geraucht. Ich habe seit Jahren das Rauchen aufgehört.“ Der Detektiv nickte und zündete sich seine Zigarette an. Frau Kiramoto hustete und es hörte sich schrecklich an. Man konnte erahnen wie viel die Frau geraucht haben musste um solche Geräusche von sich zu geben. Ran und der Kleine wurden derweil rein gebeten. Frau Kiramoto führte die beiden durch den Flur. Gleich neben dem Eingang standen auf einem Kasten Bilder von früheren Jahren, möglicherweise Kindern und Enkeln. Gegenüber hingen noch mehr Bilder, vor allem Hochzeitsbilder. Die ältere Dame ging weiter und Ran und Conan entdeckten eine Wendeltreppe rechts von ihnen. Gegenüber war eine große, schwere Holztür, ähnlich, wie die beim Eingang. Der Flur führte noch weiter, aber soweit kamen sie gar nicht. Die Frau bat sie in den Raum durch die Holztür. Ein offener Kamin befand sich in der Mitte des Raumes und herum stand eine Sesselgruppe. Conan sah sich um. Der kalte Fliesenboden wurde durch einen großen Teppich unter der Couch und den Stühlen verdeckt. Der Junge bemerkte eine kleine schmale Tür in der Ecke rechts von der massiven Holztür und wollte wissen, wo es da hinging. „Zur Küche und zum Esszimmer, mein Junge. Setzt euch doch!“, gab die Dame von sich und wollte wissen, ob die beiden Plätzchen mochten. Auch Kogoro kam nach einer Weile reingestolpert, sichtlich überwältigt von dem Anwesen.
 

Saguru fand schließlich den Inspektor. Er kontrollierte jeden Posten und machte sich ein Bild von der Firma. Ginzo hatte die Arme verschränkt und schaute sich um. Er sah grimmig drein. Hakuba blickte zurück in den Gang, von dem er gekommen war. Selbst wenn hier eine Kirchenmaus eingedrungen wäre, sie hätten es sofort gewusst. Der Schüler fragte sich, wie Kid hier unbemerkt herein kommen sollte.
 

Ai hing gerade über ihren Laborröhrchen, als der Professor das Zimmer betrat. Er setzte sich neben sie und schaute ihr zu wie sie Flüssigkeiten zusammenschüttete und diese die Farbe wechselten. Ai reichte ihm eine Schutzbrille, die er sofort aufsetzte. Dann griff Ai nach einer Zange. Sie hatte zwar Gummihandschuhe an als Schutz, traute sich aber nicht, das Röhrchen anzugreifen, zu Recht, die Flüssigkeit könnte ätzend sein. Hiroshi legte den Kopf schief, und fragte sich, wann sie das Gegenmittel zu APTX 4869 finden würde.
 

Um Fünf gab es im Haushalt Kiramoto Tee. Und Herr Mori sprach die Frau endlich auf den Auftrag an. Die Frau trank gerade und begann zu erzählen: „Nun ja, es ist wegen meinen Kindern. Ich fürchte fast, dass ihre Gier sie auffrisst. Ich möchte erfahren, wie sie reagieren, wenn ich tot wäre.“ Die Frau nippte an ihrer Tasse und bemerkte den irritierten Blick des Detektives. „Bitte?“, fragte Kogoro erstaunt nach. Ran hielt die Luft an und Conan dachte sich: „Makaber.“ Frau Kiramoto stellte die Tasse weg und fuhr dann fort: „Außerdem gibt es da noch etwas. Gestern habe ich eine interessante Entdeckung gemacht. Nur war sie heute früh verschwunden. Die Polizei war auch schon da. Und heute um halb Drei haben sie es auch noch gesehen. Jetzt vermuten die Beamten ich wolle Spuren verwischen.“ Herr Mori hatte sich immer noch nicht wirklich gefasst und meinte: „Alles nach der Reihe. Wie wollen Sie das Bewerkstelligen mit ihren Kindern?“ Die Frau faltete die Hände und legte sie auf den Schoß. „Ich will unter ihrem Schutz einen Tod vortäuschen und Sie beobachten ihre Reaktionen.“, antwortete die alte Dame und drehte den Kopf zur kleinen Tür, die zur Küche führte. Die Tür ging auf als Kogoro gerade wieder zu reden ansetzten wollte. Eine junge Frau kam ins Zimmer, sie war auf einem Bild im Gang als Braut abgebildet gewesen. Die Frau war überrascht und verschränkte die Arme als sie mit hochgezogenen Augenbrauen fragte: „Mutter, ich wusste gar nicht, dass wir Besuch bekommen. Mit wem hab ich das Vergnügen?“ Conans Augen wurden immer größer, fassungslos starrte er die Frau an.
 

Sie atmete tief ein und aus und hatte die Augen geschlossen. Sie dachte über Sagurus Worte nach. Ja sicher was sie schön. Akako lag auf ihrem Bett und dachte an den ersten Schultag nach Ferienende. Kaito würde sie wohl noch genauso verabscheuen wie vor den Weihnachtsferien. Was hatte sie bloß angerichtet? Und dann dachte sie an Aoko. Diese war das Mädchen, das den besten Draht zu Kaito hatte, ihrem Kaito. Irgendwie war die kleine Nakamori zu beneiden. Und ja, Koizumi war eifersüchtig. Sie setzte sich auf und biss sich auf die Unterlippe. Tränen stiegen ihr in die Augen und rannen ihre Wangen runter. Schnell wischte sie sie weg. Hakuba hatte Recht, sie hatte den falschen Weg eingeschlagen, einen ganz falschen. Eigentlich wollte sie Kaito näher kommen, sie liebte ihn doch, und was war passiert? Sie hatten sich noch mehr von einander entfernt. Akako schluckte und versuchte weitere Tränen zu unterdrücken. Dann blickte sie auf ihr Nachttischchen. Dort lag ihr Buch, das diverse Sprüche und Tränke parat hatte. Koizumi schlug es auf und blätterte darin nach einem Hilfsmittel, obwohl sie nicht daran glaubte etwas Passendes zu finden, doch irgendwie musste sie sich ablenken. Der eine Liebestrank hatte ja nicht funktioniert. „Vielleicht hat Saguru doch Recht, und ich muss ihn einfach besser kennenlernen. Vielleicht sieht er dann, dass ich gar nicht so schlimm bin….“, hoffte Akako und legte das Buch weg. Wobei ihr jetziges Ziel nicht das war, Kaito und Aoko zu trennen und dann nach den Intrigen sein Herz zu gewinnen. Sie musste es irgendwie schaffen, dass er überhaupt wieder mit ihr redete, vernünftig redete.
 

Helikopter flogen über das Firmengebäude. Herr Fuyama saß bei seinem Schreibtisch und schaute ein paar Papiere durch. Er blickte zu dem Bild an der Wand. Dahinter war ein Wandsave und in diesem befand sich die Träne. Wie sollte Kid den so schnell öffnen? Bis dahin hatte er seine Waffe schon längst gezogen und auf ihn gerichtet, ein Grund, warum Herr Fuyama keine Bullen wollte. Herr Ichirou öffnete die Tür zum Arbeitszimmer seines Bosses und brachte heißen Kaffee. „Hier, Herr Fuyama, zur Stärkung.“, meinte der Sekretär. Der Firmenchef blickte genervt auf und sah zu wie Herr Ichirou das Tablett bei einem kleinen Tisch, nicht weit vom Schreibtisch, abstellte. Herr Fuyama stand auf und holte sich eine Tasse Kaffee. Das Telefon läutete. „Ja?“, fragte der dickliche Mann, es war ein Mitarbeiter. „Ja das weiß ich doch nicht, wie SIE das machen! Ich hab gesagt, tun Sie’s, wie ist mir völlig egal!“, brüllte er auf einmal ins Telefon und knallte es dann auf die Gabel. Herr Ichirou war zusammen gezuckt. Und ging rückwärts aus dem Raum, wobei er sich mit den Worten entschuldigte: „Ich wollte Sie nicht stören, Herr Fuyama.“
 

Herr Mori, Ran und Conan wollten mit Frau Kiramoto das Zimmer verlassen. Die Tochter, die Haruka Tenshi hieß, wie Familie Mori in Erfahrung bringen konnte, fragte: „Warum hast du einen Privatdetektiv engagiert, Mama?“ Frau Kiramoto drehte sich zu ihr und meinte gelassen: „Wegen gestern Nacht. Die Polizei will mir ja nicht helfen.“ Haruka nickte, ehe sie wieder in die Küche verschwand. Conan war von Frau Kiramoto fasziniert, er konnte sich nicht vorstellen irgendjemandem etwas zu unterstellen, schon gar nicht, wenn diese Person sich gleich einen Raum nebenan aufhielt. „Ein nettes Mädchen, oder?“, wollte Frau Kiramoto wissen und sah Herrn Mori interessiert an. Dieser, sichtlich überfordert mit der derzeitigen Situation, nickte stumm. Dann zeigte die alte Dame ihren Gästen das weitere Haus. Vor einer kleinen Holztür blieben sie stehen, während Frau Kiramoto erzählte: „Einen stattlichen Mann hat meine Tochter Haruka da geheiratet. Akio, mein Schwiegersohn, ist wirklich gut erzogen. Nur meine andere, jüngere Tochter, Emi, hat mir einen Nichtsnutz ins Haus gebracht.“ Die Vier standen vor der Tür und Frau Kiramoto seufzte. „Wie dem auch sei. Sie lernen sie sicher noch kennen. Nun zum Zimmer.“ Ran sah die Frau irritiert an. Conan stand neben dem Mädchen und dachte sich, er wäre im falschen Film. Die Tür ging auf und die Frau bat Herrn Mori ins Zimmer. „Gestern Nacht. Es war zwei Uhr. Ich wollte mir das Buch auf dem Tisch holen. Frau Kiramoto ging im Zimmer umher und verdeutlichte mit Gesten ihre Worte. „Und dann öffnete ich die Tür und… Sie können sich gar nicht vorstellen, was ich da gesehen hab! Ich…“, sagte die Frau und drehte sich überrascht um, als sie eine Männerstimme hörte: „Mama, schön dich zu sehen!“ Freudig umarmte ein großer Mann in Anzug die Dame. Auch die Frau freute sich und meinte: „Ich hab mich schon gefragt, wo du bleibst, Akio! Ich dachte schon, du willst Weihnachten nicht mit uns feiern.“ Der Mann kratzte sich verlegen hinterm Kopf und entschuldigte sich mit den Worten: „In der Arbeit gab es noch so viel zu tun…“ Tadelnd hob sie ihren Zeigefinger und stellte ihm dann Familie Mori vor. Conan fragte sich während er den Mann anschaute, ob der Vorfall von gestern Nacht als Vorwand für ihr Erscheinen notwendig gewesen war. Dann blickte der Junge durch den Raum. Es stand ein Spiegel darin, gleich neben dem Schreibtisch. Es war so ziemlich das erste, was man sah, wenn man den Raum betrat. Und wenn man sich wieder zur Tür drehte, standen Haufenweise Regale mit Büchern und eine Leiter stand in einem Eck des Zimmers. Die brauchte man, wenn man all die Schinken erreichen wollte. Auf der anderen Seite des Zimmers stand eine gemütliche Couch und darüber hing ein Bild. Der Kronleuchter in diesem Raum sah teuer aus, genauso teuer wie viele andere Einrichtungsgegenstände. Aber trotzdem war das Zimmer nicht ungewöhnlich, warum also die Aufregung?
 

Es wurde Abend und Yukiko stand bei der Haustür und sah nach draußen. Sie atmete tief durch. Sie wäre gerne mit Yusaku spazieren gegangen, nur brachte sie ihn nicht von seinem Computer los. Den ganzen Tag tippte er in diesen Blechkasten, gut, er verdiente damit, aber musste er ständig davor hocken? Frau Kudo genoss die frische Luft. Irgendwann ging sie rein, ihr wurde kalt.
 

Es läutete. Conan sah fragend zu Ran und dann zu Frau Kiramoto. Kogoro, der erst mit Haruka nach draußen gegangen war um eine zu rauchen, konnte es nicht sein. Die Dame stand auf und ging zur Tür. Derweil kam Herr Tenshi mit Kaffee ins Wohnzimmer. „Ja, sicher. Wenn der Junge nicht wäre, wären Sie mit Sicherheit nicht gekommen.“, entgegnete Frau Kiramoto genervt, als sie mit zwei Erwachsenen und einem Kind das Zimmer betrat. „Mutter, nicht vor Isamu!“, forderte die Frau die alte Dame auf. Ran lächelte unsicher. Dann stellten sich Kogoros Tochter und Conan vor. Das gerade gekommene Paar nickte und als der Herr etwas antworten wollte, redete ihm Frau Kiramoto drein: „Das ist meine jüngere Tochter Emi mit meinem Enkel Isamu.“ Die Frau deutete mit Handbewegungen zu den beiden und lächelte dabei. Dann fuhr sie fort: „Und der Mann neben ihr, ist der Nichtsnutz, den meine törichte Tochter geheiratet hat, gell, Herr Mizawa?“ Ran und Conan blieb die Spucke weg, als sie dann noch den abwertenden Blick mitbekamen, den sie dem Mann schenkte. Er schluckte und die Frau sagte ganz empört: „Mutter!!“ Frau Kiramoto sah sich keiner Schuld bewusst, drehte sich zu Ran und Conan, griff nach dem Tablett und fragte: „Mögt ihr noch Plätzchen?“ Die Frau konnte genauso kalt wie auch freundlich sein, verblüffend. Ran schüttelte den Kopf und Conan griff dankend danach. Dann ging die Tür auf und Herr Mori kam mit Haruka rein. Sie hatten gerade noch gelächelt, als die Frau ihre Schwester bemerkte: „Ah auch wieder da. Wurde ja mal Zeit, dass ihr euch wieder blicken lässt.“ Aus ihr sprach pure Abneigung. „Tu nicht so, als ob du oft hier wärst. Wann bist du denn angereist? Vor 2 Miunten?“, kam eine schnippische Antwort von Emi. Frau Tenshi lächelte fies und meinte dann mit zuckersüßer Stimme: „Nein um Neun Uhr. Wir haben wenigsten die Zeit gefunden.“ Dann warf Akio ein: „Allerdings musste ich noch einmal zurück zur Arbeit.“ Dafür kassierte er von seiner Frau einen bösen Blick. Herr Mizawa das alles ignorierend meinte: „Ja, ich dachte auch, ich könnte früher weg, aber dann noch die Anreise…“ Er seufzte. Offensichtlich verstanden sich die Männer recht gut, nur ihre Frauen konnten nicht so Recht miteinander. Denn Emi fragte ein wenig säuerlich: „Kouhei, willst du nicht die Koffer holen?“
 

Es war spät und Ran und Conan saßen im Gästezimmer als ihr Telefon läutete. Das Mädchen hob ab. Es war Kazuha. Conan horchte zu als Ran mit ihr sprach, irgendwann stand sie auf und ging zum Fenster. Conan sah ihr nach und schlug dann ein Buch auf. Als Ran das Telefonat beendete, wischte sie sich noch ein paar Tränen weg, ja sie hatte zu weinen angefangen. Dann ging die Tür auf und Kogoro kam rein. „Du Onkelchen, findest du es nicht auch seltsam, was die Frau bezüglich des Zimmers gesagt hat?“, wollte Conan wissen und Ran setzte sich wieder neben ihn. Kogoro sah ihn an und nickte, als er die Tür schloss. „Ja es ist merkwürdig. Immerhin, die Beamten sollen es auch gesehen haben und heute Morgen wäre es verschwunden. Ich hab mir das Zimmer angesehen, aber nichts gefunden. Schon komisch…“, grübelte Kogoro und dann fragte Ran unsicher: „Glaubt ihr wirklich, dass da eine blutverschmierte Leiche gelegen haben soll?“ Ihre Stimme zitterte. Sie fühlte sich unwohl. Frau Kiramoto hatte behauptet eine Frauenleiche um Zwei Uhr in dem Raum gesehen zu haben. Nur wohin sollte die Frau dann gekommen sein? Sie konnte sich ja schlecht in Luft auflösen. Conan dachte nach, auch er war nicht fündig geworden. Ran drehte sich zu dem Jungen und meinte aufbauend: „Du brauchst keine Angst zu haben Conan, ich bin ja da, ok?“ Der Schülerdetektiv sah sie an, lächelte und nickte.
 

Der Umhang flatterte im kalten Nachtwind und Kid schaute auf die Uhr, sie zeigte kurz vor Mitternacht. Ein Grinsen schlich sich auf sein Gesicht. Dann blickte er zum Hochhaus. „Da ist das Arbeitszimmer des Firmenbosses.“, dachte er sich und schaute nochmal kurz auf die Uhr, er wollte doch nicht zu früh kommen. Dann blickte er in den Himmel. Ein paar Wolken verdeckten den Mond. Kid hörte das Schwirren der Helikopter. Der Junge atmete noch einmal tief ein.
 

Derweil stand Saguru vor der Tür von Herrn Fuyama und sah sich um. „Wo bleibt er denn?“, murmelte er und schaute die Flure entlang. Dann nickte er den Wachmännern zu. Heute wollte er den Dieb fassen, heute wollte er Kuroba, Aoko, sich, der ganzen Welt beweisen, dass Kuroba Kid war, und dass er nur ein kleiner dreckiger Dieb mit schwachsinnigem Tatmotiv war. Herr Nakamori stand unten vor dem Eingang und gab die Ansage durch: „Kid wird in wenigen Augenblicken hier sein! Passt auf und lasst ihn bloß nicht entkommen!“ Ginzos Augen funkelten, er war angespannt und höchst konzentriert. Und er freute sich auch bei dem Gedanken den Meisterdieb endlich in einer Zelle sitzen zu sehen.
 

Kaito, der mit horchte, konnte sich ein Lachen nicht verkneifen und sprang dann vom Dach. Er wollte zum Fenster segeln. Drei Stockwerke darüber blieb er bei der Hausmauer hängen, mit Saugnäpfen hatte er sich ans Haus geklebt. Seinen Gleiter ließ er wieder verschwinden. Die Hubschrauber hatten ihn nicht bemerkt. Er blickte sich noch einmal um. Nein, weit und breit war kein Polizist in Sicht. Also kletterte er nach unten. Neben dem Fenster vom Firmenchef hielt er und lugte vorsichtig hinein. „Ah, der Alte hockt beim Schreibtisch. Na toll, das konnte ich mir doch denken.“, dachte Kid und ein Grinsen schlich sich auf sein Gesicht. Es konnte lustig werden und für ihn ein größerer Triumph, wenn er samt Klunker davon kam. „Wie gut, dass ich vorgesorgt hab.“, ging es in ihm vor sich. Dann holte er einen Glasschneider raus und schaute noch einmal zu Herrn Fuyama. Es würde auffallen, wenn er jetzt zu schneiden begann, also wartete er ab. Wenige Augenblicke später stand Herr Fuyama auf und verließ das Zimmer. Die Tür wurde nicht geschlossen, anscheinend redete er nur mit einem Angestellten, die Hand noch immer auf der Klinke. Aber es war genug Zeit um mit dem Glasschneiden zu beginnen. Kaito setzte an und als er den Glasschneider wieder wegnahm, sah Herr Fuyama auch wieder rein. Allerdings sah der Mann den Dieb nicht, denn dieser war hinter der Mauer verschwunden. Dann setzte sich der Firmenchef wieder zu seinem Schreibtisch. Er sah grimmig drein. Kaito entfernte mit einer Saugglocke vorsichtig das ausgeschnittene Stück Glas und warf eine Rauchbombe durch das Loch. Herr Fuyama stand auf und hustete. „Was?...“, hörte Kid den Mann noch erstaunt fragen.
 

Aoko lag in ihrem Bett und konnte nicht schlafen. Ihr Fenster war noch offen und Straßenlärm war zu hören. Sie dachte an Kaito und an Saguru. Die beiden waren so völlig unterschiedlich. Und doch, sie wusste, dass Hakuba sie sehr gern hatte, aber sie wusste auch, dass sie Kaito viel bedeutete, wenn auch nur freundschaftlich. Und es war kein Geheimnis, dass sich die beiden immer wieder in die Haare kriegten. Meistens dann, wenn es um Kid ging. Der sogenannte Meisterdieb hielt auch ihren Vater zum Narren, was sie unheimlich ärgerte. Nur wenn sie jetzt wieder an ihre beiden Klassenkollegen dachte, sie wusste sie mochte Kaito, und er mochte schon ein anderes Mädchen. Das stimmte sie traurig. Ach, warum musste es auch unbedingt jetzt so kompliziert sein? Sie schloss die Augen und hoffte dass wenigstens Kid heute geschnappt werden würde, eine Sorge weniger, denn das mit ihren Kollegen würde wohl noch länger so kompliziert bleiben. Und sie hatte Kaito ja noch nichts von Hakuba erzählt.
 

Nebel verdeckte die Sicht. Kid stand im Zimmer. Der junge Dieb hatte das Fenster geöffnet und war lautlos hineingesprungen. Schnell hatte er sich zum Bild gewandt und es entfernt. Jetzt musste er nur noch den Safecode knacken. Dann hörte er die Schublade. „Du kleiner, mieser Wicht! Du nimmst mir meine Träne nicht!“, zischte der Herr und räusperte sich, der Rauch kratzte in der Lunge. Kaito drehte gerade an der ersten Zahl. Die Tür ging auf und ein völlig verwirrter Beamter sah herein, der wegen dem ganzen Rauch sofort zu husten anfing. Kaito bekam wieder etwas mehr Sicht, da der Rauch nun langsam durch die Tür entwich, und kurz darauf war die Tür des Wandsafe offen, was für ein Vorteil, wenn man sich Zahlenkombinationen merken konnte. Der Nebel verflüchtigte sich völlig und Herr Fuyama sah Kid mit der Träne in der Hand wütend an. Der Firmenchef richtete seine Waffe, die P80, gegen Kid. Der Junge wie auch der Polizist sah entgeistert zum Firmenchef, als dieser schrie: „Jetzt ist’s aus, Langfinger!“ Ein Schuss.
 

Saguru sah sich verwirrt um. Er hatte den Unternehmer gehört. Der Schülerdetektiv war gerade einen Gang entlang marschiert, als er sich geschockt umdrehen musste. Wer zum Teufel hatte da geschossen? Dann rannte er zum Büro. Der Junge hörte Ginzo durch das Funkgerät schreien: „Kid ist da! Los!! Er gehört mir!!“ Auch der Inspektor hastete die Stufen Richtung Büro hinauf, in Rage.
 

Ran lag genauso wie Aoko im Bett und konnte nicht schlafen, mal abgesehen, dass sie sich fürchtete, dachte das Mädchen an Shinichi. Sie vermisste ihn sehr. Dann richtete sie sich auf und blickte zu Conan, welcher seelenruhig schlief. Das hätte sie auch am liebsten gekonnt, doch war das jetzt nicht möglich, nicht wenn sie wusste, eine Frauenleiche war in diesem Haus verschwunden. Ran blickte weiterhin zu Conan. Tränen stiegen ihr in die Augen. Der kleine Junge Isamu, wie er hieß, hatte die ganze Zeit über gequengelt. Für sie war es kaum vorstellbar, dass Conan so lästig sein könnte. Dabei war Conan nicht viel Älter als der Junge.
 

Kaito hatte seine Kartenpistole gezückt und geschossen. Es hatte dazu geführt, dass Herrn Fuyama die Glock aus der Hand fiel und die Pistole auf den Boden knallte, wobei sich ein Schuss löste. Der Firmenchef selbst war zurück gewichen. „Kid!“, schrie der Polizist und griff nach seiner Waffe, doch so schnell konnte er gar nicht schauen, war der Dieb auch schon an ihm vorbei gerannt. Kaito eilte an der Treppe vorbei, wo er hinter sich Herrn Nakamori schreien hörte: „Haltet ihn! Haltet Kid! Kid, du bist festgenommen!“ Dann musste der Inspektor ihm wohl nachgerannt sein. „Du dreckiger Langfinger!!“, schrie Herr Fuyama wutentbrannt, die Waffe, die auf dem Boden gelandet war, wieder in der Hand haltend, und hinter ihm stand Herr Ichirou mit erhobenen Händen, beschwichtigend und auf seinen Chef einredend: „Das können Sie doch nicht machen, Herr Fuyama. Legen sie doch die Waffe weg, Herr Fuyama. Sie könnten jemanden verletzten, Herr Fuyama.“ Saguru rannte gerade einen Flur entlang, als er Herrn Fuyama wettern hörte: „Sagen Sie mir nicht, was ich zu tun oder zu lassen hab!“ Dann bog Hakuba um die Ecke. Der Detektiv sah Kid, wie er auf ihn zu rannte. Der Schülerdetektiv schluckte, richtete die Waffe gegen ihn und schrie: „Stehen bleiben, du bist verhaftet, Kid!“ Und dann ging alles ganz schnell.
 

Kid hatte die fassungslosen Beamten, an denen er vorbei gesaust war, völlig ignoriert. Der Meisterdieb überlegte fieberhaft nach Fluchtmöglichkeiten. Und dann stand da auf einmal Hakuba im Weg. Eine Scheibe zerbrach. Saguru fand sich auf dem Boden wieder. Kid war um die Ecke gebogen und hatte den Jungen im Holmesdress einfach umgerannt. Irgendjemand hatte auf sie geschossen und das Fenster getroffen. Verwirrt sah Saguru ihm nach. Dann hörte er Ginzo fluchen: „Sind Sie wahnsinnig!? Sie schießen auf uns!“ Hakuba sah zu Ginzo, der sich zu Herrn Fuyama umgedreht hatte. „Was stehen Sie so blöd rum? Fangen Sie Kid!! Machen Sie Ihre Arbeit!“, keifte der Firmenleiter und sprang in die Luft und stampfte mehrfach auf den Boden und wedelte mit seiner Pistole. Der Schülerdetektiv rappelte sich auf und rannte Kid schließlich nach. Auch Herr Nakamori hatte aufgeholt und gab Ansagen durch, wie: „Der Dieb läuft Richtung Sektor 1, 10. Stock!“
 

Zum ersten Mal hatte der Phantomdieb Schweißperlen auf der Stirn und rannte durch die Gänge. Als er in eine Sackgasse kam, sprang er zum Fenster. Er hätte nicht gedacht, dass jemals wer auf ihn schießen würde. Und wer ging schon davon aus, dass die Polizei es zuließ, eine Zivilperson mit Pistole im Gebäude rumrennen zu lassen? Er schaute zum Flur, aus dem er so eben angerannt gekommen war. Kaito hörte Schritte und sie wurden immer lauter. Das Fenster war schließlich offen und Kid stand mit einem Fuß auf dem Rahmen. Ginzo und Saguru blieben erschöpft stehen und richteten die Waffen gegen ihn. „Gib auf, Kid!“, forderte der Schülerdetektiv 1412 auf. Kaito sah ernst drein. Sie waren gut. Herr Nakamori ging auf Kid zu. Die Uhr schlug halb Eins.
 

Es schepperte. Das Abstellen von Gläsern, das Zischen von Flaschen, jemand war in der Küche. Frau Kiramoto hatte sich etwas zu trinken geholt. Es war nicht daran zu denken, dass sie noch einmal den Raum betrat. Die Frau wollte nicht noch einmal riskieren einen solchen Schock zu erleben. Obwohl, wie wahrscheinlich war es die Leiche wieder zu sehen? Sie trank und dann wurde die Tür geöffnet, sie war also nicht die einzige, die um Drei Viertel Eins auf war.
 

Noch gut Zwei Meter war Herr Nakamori von Kid entfernt. „Da ist dir wohl das Lachen vergangen, was KID?“, fragte Ginzo belustigt. Kaito grinste noch immer nicht. Dann kam Herr Fuyama um die Ecke geschossen und ballerte wild drauf los. Ginzo schrie auf und duckte sich. Auch Hakuba schmiss sich auf den Boden und Ginzo wetterte los: „Spinnen sie komplett?!“ Kid konnte nur schmunzeln ließ etwas ins Gebäude fallen. „Es tut mir Leid, Herr Nakamori, aber heute habe ich keine Zeit mit Ihnen zu spielen!“, lachte der Meisterdieb und sprang raus. Herr Fuyama tobte und schrie. Saguru und Ginzo sahen dem Dieb nur nach, der ihnen triumphierend entgegen grinste. Herr Nakamori war völlig niedergeschlagen und schrie durch das Funkgerät: „An alle Einheiten, Kid ist aus dem Fenster gesprungen!“ Auf einmal stand der Firmenchef neben ihnen und richtete die geladene Waffe auf Kid. „Was machen sie denn da?“, wollte Herr Nakamori wissen und bekam als Antwort: „Nur das, was ich für nötig halte!“ Herr Fuyama wollte den Abzug betätigen, als ihm Herr Nakamori rein griff. Es fielen wieder Schüsse und sie gingen Gott sei Dank ins Leere. Der Mann wurde entwaffnet und erhielt eine Standpredigt von Herrn Nakamori: „Was Sie für nötig halten?! Sie haben uns bei unseren Ermittlungen gehindert! Sie Psychopath!!“ Kid grinste. Und blickte nach unten. Die Polizisten standen rum und blickten in die Luft, die Waffen geladen. Mit dem Gleiter konnte er nicht weg, gegen die Helikopter hatte er keine Chance. Die Dienstpistolen richteten die Beamten auf den Dieb. „Wie nett, alle erwarten mich“, scherzte der Dieb laut, alle konnten ihn hören, und sein Grinsen wurde breiter, er war siegessicher. Spätestens jetzt würden die Polizisten ihn haben. Doch nichts da, Kid zündete eine Rauchwolke und verschwand im Smog. Die Beamten husteten.
 

Derweil hatte Ginzo Herrn Fuyama Handschellen angelegt. Herr Ichirou kam hinzu und sah ungläubig zum Inspektor. „Herr Fuyama, Sie sind verhaftet wegen Fahrlässigkeit, versuchten Mordes und… haben Sie überhaupt einen Waffenschein?“ Herr Fuyama knurrte und bekam ein rotes Gesicht, er tobte. Als Ginzo ihn den Kopf schütteln sah: „Und wegen unerlaubten Waffenbesitzes.“ Dann sah er zu Hakuba, der den Firmenchef fassungslos ansah. „Machen Sie erst mal Ihre Arbeit, bevor Sie MICH festnehmen! Sie Nichtsnutz! Mit einem anderen Beruf wären Sie sicher besser dran! Sie..Sie…!!“, fauchte Herr Fuyama und trat nach Hakuba und Herrn Nakamori.
 

Als sich der Nebel verzog, war Kid weg. „Aber wie, …“, stammelte ein Beamter und sah sich verwirrt um. Wie hatte der Meisterdieb das bloß gemacht? Ginzo fragte nach, ob die Piloten etwas auf den Monitoren ausmachten, doch nichts war zu sehen. Kid war samt Träne entkommen. Der Inspektor schrie wütend aus dem Fenster, wobei ihm Saguru, der den tobenden Herrn Fuyama fest hielt, fast belustigt zuschaute: „Ich hasse dich KID!!“ Dann bemerkte er etwas auf dem Boden, das, was Kid wohl liegen gelassen hatte. Eine Spur? Herr Nakamori hob den Zettel auf und las vor: „Wer nicht kommt zur rechten Zeit, der bekommt, was übrig bleibt. Kid“ Dann war da noch so eine Kritzelei, die offensichtlich Kid darstellte, zu sehen. Ginzo packte die Wut, er zitterte, zerknüllte den Zettel und schrie aus voller Lunge: „Aaaahhhh!“
 

Um halb Drei saß Ginzo Nakamori in seinem Arbeitszimmer. Er hatte mit Hakuba Herrn Fuyama in eine Zelle gesteckt. Herr Ichirou, der seinem Chef nicht von der Seite weichen wollte, saß gegenüber von Ginzo. „Was passiert jetzt mit meinem Chef? Ich mein, wie lange muss er noch hier bleiben. Was soll ich morgen bloß machen?“, fing der Sekretär an und jammerte weiter: „Ich mein, wegen der Arbeit… ich seh’s schon, ein einziges Chaos… Fiasko…“ Ginzo, der die Hände über den Kopf geschlagen hatte, sah Herrn Ichirou mit gemischten Gefühlen an, er war sauer, genervt, müde, fassungslos. Wie konnte man sich nur über das Fehlverhalten eines Menschen so viele Gedanken machen, wenn Kid mit einem Juwel im Wert von 15 Millionen Yen entkommen war? Herr Nakamori hätte heulen können, er stand auf und ging zum Fenster. Und überhaupt, wieso deponierte man etwas mit derartigem Wert in einem Wandsafe in einer Firma, wo doch ein Wandsafe relativ leicht raus zu stemmen war? Nachdem er das Fenster geöffnet hatte, zündete er sich eine Zigarette an. „Wollen Sie auch eine, Herr Ichirou?“, fragte der Inspektor und hielt ihm die Packung entgegen. „Nein danke, ich rauche nicht. Sie wissen, die Gesundheit.“, entgegnete der schmächtige Mann und Ginzo nickte.
 

Saguru blieb vor der Tür des Inspektors stehen. Er hatte drei Kaffee aus dem Automaten geholt. Der Junge wusste, nicht alles an Kid war schlecht, das musste er sich eingestehen. Hakuba atmete tief durch und öffnete die Tür. Er trat ein und gab Ginzo und Herrn Ichirou die Becher. Saguru wollte gar nicht wissen, was morgen in der Zeitung stehen würde.
 

Kaito fiel erschöpft in sein Bett und schloss die Augen. Er hatte die Träne schon sicher im Geheimzimmer verstaut und sich umgezogen. Es war ein seltsamer Raubzug. Und fast wäre er nicht davon gekommen, wenn der Besitzer des Klunkers ihm nicht unabsichtlich geholfen hätte. Der Junge konnte sich nicht vorstellen, dass jemand wie Herr Nakamori einem aufbrausenden Ekelpacket wie Herrn Fuyama freiwillig eine Waffe in die Hand drückte. Der Mann gefährdete einfach so Menschenleben. Bestimmt hatten sie ihn festgenommen. Kaito schaute noch einmal auf die Zimmerdecke. Ja, seine Mutter hatte recht gehabt, er musste sich noch besser vorbereiten und noch besser aufpassen. Er durfte nicht mehr so leichtsinnig handeln, obwohl, die Polizisten hatte er ja triumphierend geschlagen, ein riskanter Erfolg ohne gleichen. Und er war ja wirklich gut weggekommen. Nachdem er die Rauchgranate gezündet hatte, war er lautlos auf dem Boden gelandet, hatte sich umgezogen und stand als Polizist getarnt zwischen den ganzen Bamten. Kaito musste lächeln und schloss zufrieden die Augen.
 

Als Saguru Heim kam, ging er noch einmal zu Watson, seinem Falken. Das Vogelvieh war wach und schaute den Jungen irritiert an. Hakuba blieb vor dem Tier stehen und streichelte über das Gefieder. Er atmete tief durch und betrachtete gedankenverloren den Vogel. Kaito hatte ihm heute vielleicht sogar das Leben gerettet, wer weiß, wen der Schuss getroffen hätte, hätte Kid ihn nicht umgerannt. Dann hätte die Kugel möglicherweise nicht nur das Fenster getroffen. Vielleicht, wenn Kid langsamer geworden wäre, als Saguru ihn aufgefordert hatte, vielleicht wäre der Dieb getroffen worden und zu Boden gegangen. Dutzende solcher Möglichkeiten gingen dem Detektiv durch den Kopf und das machte ihm Angst. Es hätte so viel schief gehen können. Hakuba schluckte und streichelte noch ein letztes Mal über das Federkleid, ehe er zu Bett ging. Kid war vielleicht seine Rettung gewesen, auch wenn er das ungern zugab. Denn die Kugel traf immerhin das Fenster, das hinter Saguru gewesen war.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ja, was soll ich sagen? Hat lange gedauert, aber Schule ist endlich um und geschafft. Ich hoffe, es hat gefallen und war auch spannend.
Wenn ich gekonnt hätte, wär schon viel früher etwas online gestellt worden, ich habe euch nicht vergessen.

Liebe Grüße JO89 Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Orientalo
2009-07-11T14:02:09+00:00 11.07.2009 16:02
Sehr gut geworden^^ *neu ist*
Ist sehr spannend...
Hoffentlich gehts bald weiter :)
lg kiss
Von: abgemeldet
2009-07-05T12:14:29+00:00 05.07.2009 14:14
hab mich schon gefragt wann der erste psycho auftaucht....die passen so toll in solche geschichten~~

aber hey, neues kapitel^^*party*
kritik????.....es klingt ein wenig merkwürdig wenn du schreibst, dass saguru einen falken mit vogelfutter fütterst....mag zwar makaber klingen aber bei so nem` raubtier wärn totes küken angebrachter(ich merkel immer sowas unwichtiges an, aber ich mag halt raubvögelXD)

aber sonst super spannend geworden^^
lg knoppers
ps:zweite~XP
Von:  Cygni
2009-07-04T10:51:55+00:00 04.07.2009 12:51
jaaaaa! es geht weiter!!

heiji sollte öfter mit seiner mutter reden, sie ist schlauer als er denkt;P

das geschenk von aoko war ja mal süß^-^ als ich gelesen hab "er zog sie an der tallie zu sich" hab ich eig. einen kuss erwartet, menno-.-

woah was ist der firmenboss denn für ein freak?
armer kaito, armer saguru...

im nächsten kapi erwarte ich eine aussprache zwischen heiji und kazuha, ok?

glg stellax3
ps:erste^-^


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