Ryusaakii
Das Kriegervolk
©August 2008: Lilith Frances
Kapitel 1
Man hörte leise Schritte durch das Feld. An einem Bach machte die kleine Gruppe von 4 Männern halt. „Du Lucai, wie kommt es das du fast so stark bist wie Can, aber kaum an Muskeln zugenommen hast in den letzten 7 Jahren?“ Fragte ein junger Mann, von ungefähr 16 Jahren einen zweiten. Dieser blickte nur zum Fluss und folgte mit seinen Augen einem Fisch der vorbeischwamm. Nach kurzer Zeit zuckte er mit den Schultern. „Ich weiß nicht. Liegt vielleicht in der Familie.“ „Deine Stimme ist ja auch untypisch für einen Mann.“ ,bemerkte ein anderer. „RUHE JETZT ... macht euch lieber an eure Arbeit und fangt an zu jagen.“
Dieses Mal sprach der Letzte der 4 Männer, der nur mit seiner Hose am Leib im Wasser stand und den ersten Fisch in den Händen hielt. „Ja Can, wird gemacht.“ Can, der Sohn des Herrschers des Kriegervolkes nickte zufrieden und sah kurz zu Lucai. Dieser ging, im Gegensatz zu seinen Freunden, mit seiner kompletten Uniform ins Wasser. Im Knie hohen Wasser blieb er stehen, schloss die Augen und bereits nach kurzer Zeit griff er blitzschnell ins Wasser und zog einen Fisch heraus.
Auf dem Rückweg ins Dorf hatten sie jeweils 6 Fische zu tragen. „Damit wird dein Vater sicher zufrieden sein, oder meinst du nicht Can?“ „Doch schon.“ Meinte dieser und blickte sich um. „Wenn es weiterhin so warm bleibt werden unsere Felder verdorren, dann müssen wir wohl noch weiter weg zum Jagen.“
Zuhause angekommen lieferten sie die Fische ab und verabschiedeten sich voneinander. Lucai ging zu einem ziemlich großen Haus, trat ein und legte das Tuch ab, dass traditionell bei der Rüstung der Eliteeinheiten zu tragen war.
„Du bist also wieder zuhause...“ sagte Aleen, der Vater, welcher in einem Holztrog mit Badewasser saß. Lucai nickte und sah Aleen direkt in die Augen. „Sieh mich nicht so an. Hier in dem Haus bist du kein Junge, das weißt du genau. Du bist das, was du in Wirklichkeit auch bist. Nur ein Mädchen, das mittlerweile immer mehr zu einer Frau wird!“ Leicht knurrend ging Lucai weiter. Ja, sie war eine Frau geworden, kaum noch konnte sie es verstecken vor ihren Freunden. Damals als Kind wurde sie dazu gezwungen so aufzuwachsen wie ein Junge, alleine nur deswegen, da kein männlicher Nachfahre geboren wurde und auch keiner in Aussicht war. Auch mittlerweile, 17 Jahre nach der Entscheidung aus einem Mädchen einen Jungen zu machen, kam in der Erbfolge kein Mann heraus. Lucai, die in Wahrheit Lilith hieß, hatte 2 Ältere Schwestern und 2 Jüngere, allerdings war pro Familie höchstens 4 Mädchen erlaubt. Sie ging weiter ins nächste Zimmer, denn dort warteten ihre älteren Schwestern und ihre Mutter. „Zieh doch die Uniform aus Schwesterchen, heute kommt sicher kein Besuch mehr.“, meinte Chleo, die älteste Schwester, und zog Lilith am Arm mit in deren Zimmer, in welchem sie ihr half ihre Uniform abzulegen. „Was macht die Verletzung?“, fragte sie besorgt und sah sich den Rücken der jungen Frau an. Dort war neben einem Tattoo, welches so gut wie den gesamten Rücken bedeckte, eine tiefere Verletzung, von einem Pfeil zu erkennen, welcher sich in der Schlacht durch die Lederrüstung gebohrt hatte. „Das geht schon...“, erwiderte sie und drehte sich weg von ihrer Schwester. Sie mochte es nicht, wenn man sie ansah, denn wirklich hübsch fand sie sich nicht; überall hatte sie Spuren von Kämpfen und Schlachten. „Gut, ich mache mir nur Sorgen um meine kleine Schwester. Immerhin hast du von uns bestimmt das schwerste Los gezogen.“ Lilith nickte langsam und stülpte sich ein einfaches Gewand über. Sie kleidete sich auch zuhause wie ein Mann, denn immerhin könnte doch noch jemand zu Besuch kommen. Gerade in letzter Zeit passierte genau das ziemlich oft, da Chleo einem Mann versprochen war und ihn bald heiraten würde. „Du hast ein ebenso schweres Los, Chleo.“ Meinte Lilith lächelnd, „Du musst einen Mann heiraten den du noch nie gesehen hast und der auch noch 20 Jahre älter ist.“ Beide nickten das Thema ab und gingen zurück in das andere Zimmer, indem die ganze Familie bereits auf die beiden Mädchen wartete. Ein fremder Mann saß neben dem Vater und musterte Chleo sofort als sie den Raum betrat. Auch Lilith betrachtete er und wartete ab bis beide saßen. Lilith setzte sich wie gewohnt neben ihren Vater, während Chleo ihr gegenüber Platz nahm. Der Tisch war gedeckt mit reichlich zu essen und so langte jeder zu. „Euer Sohn Aleen, wie alt ist er?“ „17, und ein großartiger Krieger.“, meinte er, blickte allerdings nicht von seinem Essen auf. „Lucai heißt du, stimmt`s? Ich habe schon viel von dir gehört. Can, Damian und du, ihr seid die drei besten Krieger eurer Zeit.“ Lilith nickte, hörte auf zu essen und sah dem Mann in die Augen, denn man lehrte den Kriegern zwar das Kämpfen aber auch den Anstand. „Deine Fähigkeit; Was hat man dir als Spezialtechnik anvertraut?“ Das Mädchen zog einen Augenbraue nach oben und sah ihn an. ‚Woher wusste dieser Mann von den Fähigkeiten der Besten Drei?‘ ,fragte sie sich und sah dann auf ihr Essen. „Ich kann so einiges. Würde ich sagen, was genau, so müsste ich euch leider umbringen.“ Mehr sagte sie nicht dazu, und um das Thema deutlich zu beenden machte sie sich wieder an ihrem Essen zu schaffen.
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über kommies würde ich mich echt freuen ^^
die rechtschreibfehler könnt ihr behalten und eintüten XD
