Zum Inhalt der Seite

Die Braut

Lysop x Kaya
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Anfang und Ende

Ein Schatten huscht dort unbemerkt

fort durch Königsgärten,

passiert die Pforte unverwehrt,

wird Eins dann mit der Nacht.
 

Wie jeden Tag schlenderte Lysop am Rande des Dorfes vorbei, auf dem Weg zu Kaya. Ein kleines Liedchen pfeifend überlegte er bereits, was er ihr heute wohl für eine Geschichte erzählen sollte. Vielleicht etwas von einem tyrannischen König, der alles aufaß, was ihm nicht gefiel und sich schließlich an einem Gewehr verschluckte. Oder aber von einem großen Sägefisch, der jeden tyrannisierte und schließlich vom großen Kapitän Lysop die Nase gebrochen bekam...

Der Schütze kam an der Villa an. Leise schlich er an den Torwächtern vorbei bis zu jener Stelle der Hecke, wo er sich immer auf das Grundstück schlich.
 

Der Königssohn, der sich verzehrt

eilt hin zu der Verehrten,

die ihn die Kunst der Liebe lehrt,

die ihn so glücklich macht.
 

Unter dem Fenster von Kayas Zimmer angekommen, hob er einen kleinen Kieselstein auf und warf ihn gegen die Scheibe. Dann kletterte er geschickt und schnell auf den Baum hinauf und blickte direkt in große Augen, welche ihn erwartungsvoll ansahen.

„Hallo, Lysop!“, begrüßte das Mädchen den Langnasigen.

„Hi, Kaya!“, antwortete er zurück.

„Und? Welche Geschichte erzählst du mir heute?“ Sie konnte einfach nicht anders. Sie liebte diesen Jungen und seine lustigen Lügengeschichten. Er brachte sie immer zum lachen, selbst wenn ihr zum Weinen zu Mute war. Immer war er für sie da und hörte auch mal ihr zu, wenn sie jemanden zum Aussprechen brauchte.
 

Mit jedem Tag liebt er sie mehr,

und hütet das Geheimnis

der täglich neuen Wiederkehr,

der Quelle seiner Lust.
 

„Lass mich mal überlegen...“ Lysop runzelte kurz die Stirn. „Ah, ich hab’s!“

Und er begann zu erzählen. Allerdings weder vom König, noch von dem Sägefisch. Er begann von einer Stadt zu erzählen. Einer Stadt des Wassers.

„Stadt des Wassers? Warum heißt sie denn so?“ Fragend sah Kaya zu ihrem Gegenüber.

„Weil lauter Kanäle und kleine Flüsse durch sie hindurch fließen. Die Leute, die da wohnen müssen sogar mit kleinen Bötchen fahren, wenn sie nur kurz einkaufen gehen wollen. Aber das ist noch nicht alles. Einmal im Jahr kommt immer eine große Flutwelle, die alles überschwemmt und mit jedem Mal wird diese Welle immer größer und stärker, sodass die Stadt immer mehr im Wasser versinkt.“

„Ach herrje.“ Das blonde Mädchen setzte einen leicht entsetzten Gesichtsausdruck auf. Solche Grimassen liebte Lysop. Kaya war keine gute Schauspielerin, aber das hatte sie auch nicht nötig. Sie sah für ihn immer bezaubernd aus, egal was sie machte.
 

Doch bald beugt sie sich tränenschwer

und ahnt schon das Verderbnis

des neuen Lebens, das sie schwer

trägt unter ihrer Brust.
 

Lysop erzählte weiter seine Geschichte, lauschte nebenbei dem bezaubernden Lachen der Blonden. Als die Erzählungen geendet hatten, war der Schütze jedoch gezwungen, wieder zu gehen. Immerhin gab es einen gewissen Butler, der es missbilligte, dass Kaya mit dem Piratensohn ihre Zeit verbrachte.

„Auf Wiedersehen, Lysop!“, sagte sie noch.

„Ja, bis morgen, Kaya!“, verabschiedete der Langnasige sich noch, ehe er davon stürmte. Zurück blieb eine Kaya, die sich, kaum war er verschwunden, wieder einsam fühlte.

Schon lange war es ihr bewusst. Immer, wenn sie den Schützen sah, klopfte ihr Herz wie wild. Jeden Tag zählte sie schon die Minuten bis zu dem Moment, in dem ein Stein gegen ihr Fenster flog. Länger konnte sie es sich einfach nicht mehr selbst verleugnen. Sie hatte sich in Lysop verliebt!
 

"Meine Braut sollst du sein,

golden wie der Sonnenschein,

so wie ich dich einst sah,

ein Geschöpf dem Himmel nah!

Meine Braut sollst du sein,

golden wie der Sonnenschein

und wir fliegen fort von hier!"
 

Seufzend saß Lysop an der Klippe. Und wieder war ein Tag, ein Treffen mit Kaya vorüber und wieder hatte er sich nicht getraut, es zu sagen. Warum nur fiel es ihm so schwer, diese drei kleinen Worte zu sagen? ‚Ich liebe dich!’ Das war doch leicht und schnell gesagt. Aber wieso stellte sich Lysop diese ganzen Fragen überhaupt selbst? Er wusste die Antwort auch so: Er war ein Feigling. Ein einfacher Feigling, der sich nicht traute, dem Mädchen seines Lebens, den Schlüssel zum Tor seines Herzens zu geben. Immerhin war die Wahrscheinlichkeit, eine Abfuhr zu kriegen, verdammt groß. Sie war eine reiche Dame mit Manieren und Hauspersonal und einem großen Vermögen. Und er? Er war nur ein einfacher, verwaister Dorftrottel und Sohn eines Piraten, mit einem großen Talent, zu lügen und Ärger zu machen. Der Unterschied war einfach viel zu groß.
 

"In Samt und Seide sollst du gehen.

Zur Braut will ich dich nehmen.

Der Vater wird erhören mein Flehen",

spricht er und eilt fort.
 

Am nächsten Tag war Lysop erneut auf den Weg zu seiner Geliebten. Die gesamte Nacht über, war er wach geblieben und hatte sich innerlich auf ein Liebesgeständnis vorbereitet. Heute würde er es machen, heute würde er endlich den Mut dazu finden! Wie immer schlich er sich auf das Grundstück, schmiss einen Stein gegen die Fensterscheibe und kletterte auf den Baum.

„Lysop! Du hast dich verspätet. Welche Geschichte wirst du mir denn heute erzählen?“ Kaya schien noch mehr als sonst zu strahlen und das ließ Lysops Herz nur noch schneller klopfen. So laut, wie es war, hatte er schon die Befürchtung, Kaya könnte es hören.

„Miss Kaya?“ Kurahadol (Nebenbemerkung: ich hab den deutschen Namen von Käpt'n Black vergessen ><“) war in den Raum getreten. Sofort fanden seine Augen Lysop und schienen ein wenig finsterer zu werden. „Der Lügenbold des Dorfes! Was machst du hier?“

Auch Lysops Blick wurde finster.

„Kurahadol! Ich bitte dich, lass Lysop in Ruhe!“
 

er König hört das, was geschehen

und laut erklingt sein Höhnen.

Er straft den Sohn für das Vergehen

und sperrt ihn ein sofort.
 

Kurahadol richtete wieder seine Brille. „Miss Kaya, ihr seid krank und dieser Junge ist nicht gut für eure Gesundheit!“

Jetzt hatte Lysop genug. „Ich bin sehr wohl gut für ihre Gesundheit! Es wird immer gesagt, lachen ist gesund und ich bringe Kaya zum Lachen. Ich helfe ihr lediglich!“ Kurahadol lachte kurz und knapp auf.

„Sehr lustig! Als ob ein Dorfjunge wie du Miss Kayas Gesundheit helfen könnte. Der Sohn eines Piraten weiß doch noch nicht einmal, wie man eine richtige Dame anständig behandelt!“

Das reichte Lysop. Wenn man ihn für seine Angst oder etwas Anderes beleidigte, hatte er nichts dagegen, aber niemals durfte man seinen Stolz verletzten! Und Lysop war sehr stolz darauf, einen Piraten als Vater zu haben. Um ja nicht die Beherrschung zu verlieren, sprang der Schütze einfach vom Baum herab und lief davon. „Lysop!“ Doch der Langnasige ignorierte Kayas Ruf einfach.

„Kurahadol, es war fies von dir, so etwas zu Lysop zu sagen!“
 

Des Königs Henker, der da schleicht

im eisgen Hauch der Nacht.

Als er die holde Maid erreicht

ist sie nie mehr erwacht,

ist sie nie mehr erwacht...
 

Lysop saß, wie so oft wenn er aufgewühlt war, an der Klippe und starrte aufs Meer hinaus. Irgendwo dort war sein Vater und erlebte wahrscheinlich gefährliche Abenteuer, sah vielleicht echte Wasserstädte und Sägehai-menschen. Und was machte sein Sohn? Ging den Dorfbewohnern auf die Nerven und kämpfte mit der großen Liebe. Warum verteidigte er seinen Vater überhaupt so? Was war eigentlich so toll daran, ein Pirat zu sein? Dieser Kurahadol missbilligte das ja sehr.

Nicht, dass Lysop dem Beachtung schenkte, was dieser Butler sagte, nein, das nicht! Aber vielleicht dachte Kaya im Stillen dasselbe und war nur zu höflich, dies zu sagen. Mochte sie seine Geschichten überhaupt wirklich?

Der Schütze seufzte. Das waren alles Fragen, die er sich nie trauen würde, zu fragen. Ebenso, wie er sich wahrscheinlich nie trauen wird, Kaya seine Liebe zu gestehen. „Ach, hör auf, so Trübsal zu blasen. Wenn dich deine Crew so sehen würde... Du bist doch der große Kapitän Lysop!!!“ Und mit diesen Worten stand der Langnasige auf und ging nach Hause. Morgen würde wieder ein neuer Tag sein. Morgen würde er sich trauen, diese drei bedeutsamen Worte auszusprechen!

Woher sollte Lysop auch ahnen, dass morgen der vorletzte Tag sein würde, den er hier in Syrop verbringen würde...
 

"Meine Braut sollst du sein,

golden wie der Sonnenschein,

so wie ich dich einst sah,

ein Geschöpf dem Himmel nah!

Meine Braut sollst du sein,

golden wie der Sonnenschein

und wir fliegen fort von hier!"



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (9)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  YaRly
2011-03-30T00:34:53+00:00 30.03.2011 02:34
Hey, hab die Story nach 3 Jahren "wiedergefunden"
Sie ist immer noch wahnsinnig schön und süß! XD Und ich bleibe bei der Aussage: Der Songtext passt wie Arsch auf Eimer! *lol

Wirklich eine wunderschöne FF!
Von:  Machiko_chan
2011-02-07T17:40:03+00:00 07.02.2011 18:40
wieso zum donnerwetter hab ich die story noch nicht gelesenj??? O_O
schande!!!!
so, aber nun GROßES KOMPLIMENT! x3 ich liebe diesen OS! <3
*fähnchen schwenk und herzchen verteil*
das perfekte paar <3
Von:  Demonic_Banshee
2009-12-14T17:36:10+00:00 14.12.2009 18:36
Wirklich schön geschrieben, und auch passend. ich mag stories, die im originalen handlungsstrang vorkommen könnten.
Im übrigen heißt Kurahadol im deutschen "Beauregard". Schwer, aber wenn man französisch hatte geht es xD

von wem ist das lied? der text ist toll!
Von: abgemeldet
2008-11-12T21:33:50+00:00 12.11.2008 22:33
Nicht schlecht, wirklich nicht schlecht. Die Geschichte hat was ^^
Und sie ist süß geschrieben. -Außerdem behandelt sie (nicht so wie viele andere FFs) etwas, das von der Originalstory her past und durchaus möglich ist.
Der Songtext gefällt mir auch, er passt in gewisser weise.

Ah: Und er heißt im deutschen Boregard, aber frag mich nicht, wie man das schreibt XD
Von:  JD1990
2008-11-01T20:10:40+00:00 01.11.2008 21:10
AHH SCHEIße is das toll *___*
Oh~ ich hatte echt gedacht er würde Kaya seine Liebe gestehen. Ich finds toll das du eien OS zu den beiden geschrieben hast^^.
Es gibt ja nur sehr wenig über sie ;_;
Ich hab auch welche mal geschrieben. Ich würde mich sehr freuen wenn du die mal lesen würdest ^^
Die Kari
Von:  YaRly
2008-09-30T19:13:39+00:00 30.09.2008 21:13
Oh wow O_o
Der Songtext passt ja echt wie Arsch auf Eimer!
schön gemacht. Ich bin zufällig drauf gestoßen, gefällt mir aber echt gut.
Von:  Lilly-Oriana
2008-09-21T20:46:42+00:00 21.09.2008 22:46
ahh ich hab mir irgendwie bei dem lied so gedacht: das klingt doch ganz nach schandmaul *_____________*
auf jeden fall find ich die songfic sehr schön geschrieben, nur schade, dass der heini dazwischenfunkt, ich hätt gern mal gewusst, ob lysop es sich getraut hätte zu sagen, aber ich tippe mal auf "nein" *g*

Von: abgemeldet
2008-08-28T08:30:18+00:00 28.08.2008 10:30
yeah saugeil Schandmaul rules !!!
sehr schöne geschichte =)
Von:  Yinchan
2008-08-26T19:20:47+00:00 26.08.2008 21:20
owwhh~
ist das süß ^^
gefällt mir sehr gut
*lysop x Kaya fähnchen schwenk*
das paaring ist ja auch eins der offensichtlichsten aus one piece


Zurück