Crying
2. Crying
Da lief er nun. Mit schleifenden Schritten schleppte er sich quälend langsam vorwärts. Seine Kleidung war zerrissen, blutbefleckt und sein linker Arm war von seinem eigenen Chakra zerquetscht worden. Er hatte sich nicht unter Kontrolle gehabt. Nur deswegen war es passiert. Nur deswegen war er jetzt tot. Nur deswegen hatte er ihn umgebracht. Nur weil er seine Wut und Trauer nicht unter Kontrolle gehabt hat. Er hatte nur das Chakra des Kyubi benutzt, um seinem Juin standhalten zu können. Doch er konnte es nicht kontrollieren. Immer weiter hatte er es freigesetzt, von Wut und Trauer getrieben, immer weiter, bis es ihn schließlich getötet hat. Sein Arm war zerquetscht worden und doch wusste er das er es verdient hatte...
Er hatte seinen besten Freund getötet.
Sasuke.
Konoha hatte ihn aufgetragen, ihn zurückzuholen und nun war er tot. Er schleppte sich weiter voran. Durch den dichten Wald vor dem Dorf. Es war heller Tag. Die Sonne brannte vom Himmel, ließen die Blätter hell aufleuchten. Der schwache Wind brachte etwas kühle Luft in den Wald und doch drang nichts davon zu dem blonden Ninja durch. Weder die Wärme der Sonne, noch der Hauch des Windes oder das Zwitschern der Vögel drang zu ihm durch. Er war nur noch leer. Fühlte sich kalt, emotionslos, als hätte man ihm das Herz herausgerissen. Er wusste, dass ohne den Uchiha keine Wärme mehr in sein Herz dringen würde. Ohne ihn fühlte er sich leblos. Als wäre er nur ein leerer Körper, ohne jeden Sinn und Nutzen. Sein Leben hatte seinen Sinn verloren...
Eine salzige Flüssigkeit benetzte seine Lippen. Tränen. Durch einige dunkelgrüne Sträucher wurde das Tor zu dem Dorf sichtbar. Er sah sie alle. Sie standen zusammen, lachten, redeten. Seine Freunde. Nein, Sasukes Freunde. Sie sahen ihn nur als Freund an solange Sasuke lebte...das war aber nicht mehr so. Sasuke lebte nicht mehr. Nie würden weder er, noch die anderen ihn je wiedersehen. Und er war Schuld...
“Hey Naruto! Wo ist Sasuke?” riefen einige als er das Tor schleifend erreichte. Wieder ging es nur um ihn. Wieder nur um Sasuke. Keiner sorgte sich um ihn. Keiner kümmerte sich darum, dass sein ganzer Körper voller Blut war. Er hob langsam seinen Blick und blickte schweigend das rosahaarige Mädchen an. Sie lächelte, doch erstarb dieses sofort, als sie seinen Blick sah. Dieser sagte alles. Die Leere, Kälte und Trauer in seinen Augen. Die tiefen, feuchten Spuren, die die Tränen auf seinem Gesicht hinterlassen haben. Worte waren unnötig.
“Nein...” hauchte das Mädchen leise. Der blonde blickte sie immer noch an. “Nein!” schrie sie, schlug sich die Hände vor den Mund und sank auf ihre Knie. Sofort waren die anderen um sie herum. Ein blondes Mädchen nahm sie tröstend in den Arm, während die rosahaarige weiter schluchzte. Sie alle hatten Tränen in den Augen. Der Blonde Ninja starrte auf sie hinab. Die rosahaarige blickte mit tränenverschmierten Gesicht auf, doch aus ihren Augen sprach keine Trauer, es war Hass. Blanker Hass.
“Verschwinde...ich hasse dich...du Monster!” fauchte sie hasserfüllt. Ihm stockte der Atem. Auch wenn er diese Reaktion erwartet hatte, hallten ihre worte in seinem Kopf wieder und hinterließen eine noch dunklere und tiefere Leere als vorher. Mit leerem Blick schleppte er sich an den anderen vorbei. Es waren alle Sasukes Freunde, nicht seine. Dass es für ihn womöglich noch schwerer war, als für die anderen, wussten sie ja nicht...wie auch?! Sie hassten ihn, schon immer. Nur Sasuke hatte ihn akzeptiert. Die anderen nur, solange er mit Sasuke zusammen war...doch Sasuke war nicht mehr da. Nie wieder würde er sich lebendig fühlen können. An der Stelle, wo sein Herz hätte sein sollen, war nur noch ein tiefes, schwarzes Loch, was ihn immer weiter in die Tiefe zog. Sein Leben war sinnlos. Es erfüllte keinen Zweck mehr auf dieser Erde...Der blonde Ninja schleppte sich zu seiner Wohnung, noch nie hatte sie so trostlos auf ihn gewirkt, als wolle sie ihn vertreiben. Er zog sich weiter hinein. Als er auf seiner Fensterbank ein altes, verstaubtes Bild von sich und Sasuke fand, fasste er einen Entschluss...
Als am nächsten Tag ein grauhaariger Mann, mit einem schrägliegenden Stirnband zu dessen Wohnung ging, um zu sehen, wie seine Mission verlaufen war, fand er ihn.
Auf dem Boden. In einer riesigen Blutlache. Die Augen geschlossen. Das Bild von ihm und Sasuke fest an seine Brust gedrückt. Er hatte sich mit einem Kunai das Leben genommen...
Doch, was der Blonde nicht wusste, war, dass das ganze Dorf an seiner Beerdigung teilnahm und um hin weinte. Ein rosahaariges Mädchen kniete weinend vor dem grauen, mit weißen Blumen bedeckten Grabstein und sprach das aus, was alle der anwesenden dachte.
“Es tut uns so Leid...wir lieben dich doch...wir haben dich nie gehasst, Naruto...!”
Doch diese Worte würden ihn nie erreichen. Nie würde er erfahren, dass das ganze Dorf sein Freund war und um ihn trauerte...
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hi, ich hoffe der One-Shot hat euch gefallen!^^
ich weiß ehrlich nicht, wie ich Naru das antun konnte...
naja egal... *schnief*
Würde mich über Kommentare freuen :D^^
Bis dann^^
