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Kleine Kerze brenn...

Takari
von

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Kleine Kerze brenn...

Kleine Kerze brenn…
 

Das Kerzenlicht flackerte leicht, war es das einzige was diesem kleinen Raum Licht spendete. Stunden lange hatte sie in diese, mittlerweile klein gewordene Kerze gestarrt. Ständig nur an ihn denkend.

Feuer, es war das letzte was er gesehen hatte…
 

Hikari lief mit einem breiten lächeln über die Straße, war es doch der Tag an dem sie und Takeru einen Monat zusammen waren. Es hatte ewig gedauert bis sich beide getraut hatten es dem anderen zu beichten. Takeru hatte vor einen Monat endlich den ersten Schritt getan. Und sie waren glücklich. Glücklicher den je. Jeden Tag waren die Beiden mit einem breiten Lächeln im Gesicht durch die Straßen gelaufen. Den anderen Digiritter ging dies beinahe schon auf den Zeiger, doch sagte niemand etwas, waren sie doch selber froh, das Hikari und Takeru sich endlich gefunden hatten.
 

Es war nicht mehr weit zu der Wohnung des Blondhaarigen. Sie wusste, das seine Mutter heute nicht da war, weswegen sie und Takeru sich vorgenommen hatten, diesen Tag zu genießen. Nur sie beide.
 

Gerade wollte sie um die letzte Ecke biegen, um dann vor Takerus Wohnblock zu stehen, als sie stehen blieb, um ihr Handy aus der Tasche zu holen. Der Name ihres Liebsten prangte auf dem Display. Wahrscheinlich wartet er schon auf mich, dachte sie leicht grinsend, als sie abnahm und anfing zu sprechen: „Hallo Ta-“, doch wurde sie ziemlich unfreundlich unterbrochen.

„Hikari, es ist nicht viel Zeit. Lebe wohl Ich liebe dich“

Verwirrt starrte sie ihr Handy an, nicht verstehend, was er meinte. Er hatte aufgelegt, bevor sie überhaupt noch etwas sagen konnte. Hatte sich seine Stimme auch merkwürdig angehört, rau und nach Luft schnappend. Was bedeutete das?
 

Ohne zu zögern, rannte sie nun um dieses letzte Eck. Blieb doch gleich wieder abrupt stehen. Geschockt starrte sie das riesige Gebäude vor sich an, nicht willens zu glauben, was sie da sah.

Riesige schwarze Qualm-Schwaden traten aus einigen Fenstern im Achten Stock. Und sie wusste auch zu welcher Wohnung diese Fenster gehörten, doch wollte sie dies nicht glauben, brach es nur ihr Herz.

Während sie da stand und zusah, wie sich das Feuer verbreitete, merkte sie gar nicht, wie die Feuerwehr gekommen war und angefangen hatte, das brennenden Haus zu löschen.

„Takeru…“, murmelte sie leise. War ihr endlich klar geworden, was er gemeint hatte. War dieser letzte Anruf ein Abschiedsanruf.

„TAKERU“, sie schrie seinen Namen immer wieder, als sie los rannte, an den Passanten vorbei auf das Gebäude zu.

Einer der Feuerwehrmänner bekam dies mit, warf sich ihr in den Weg und hielt sie fest.

„Sie können da nicht rein! Dies ist viel zu Gefährlich!“, sprach er zu ihr, doch nahm sie diese Worte nicht war, war ihr einziger Gedanke doch Takeru. Sie wehrte sich, wollte sich aus dem Griff des Feuerwehrmanns befreien:

„Takeru! Ich will zu meinem Takeru!“

„Sie können da nicht rein“, sagte der Feuerwehrmann, diesmal in einem ruhigeren Ton.
 

Hikari lag weinend in den Armen des Feuerwehrmannes, das sie nicht mitbekam, dass einige Feuerwehrmänner einen bewusstlosen, eingerußten Jungen aus dem Haus brachten.

Sie erfuhr dies erst später. Später, als sie erfuhr, das er wirklich Tod war. Sie wollte es nicht glauben. Sie hatten ihn doch aus dem brennenden Haus geholt, wieso musste er trotzdem sterben? Viele Menschen versuchen ihr zu erklären, dass sich einfach zu viel Rauch und Ruß in seiner Lunge gesammelt hatte, so dass diese nicht mehr funktionstüchtig war.
 

Sie wollte immer noch nicht zu hören. Selbst jetzt, drei Monate nach der ganzen Geschichte. Sie hatte seinen Tod nicht überwunden. Hoffte sie doch immer noch, das er plötzlich vor ihr stehen würde und sie lieb anlächeln und ihr mit einem Kuss ‚ich liebe dich’ sagen würde.

Doch war diese Hoffnung immer mehr erloschen. Fast wie eine Kerze, die immer kleiner wurde, desto länger sie brannte.
 

Stunden lang hatte sie nun die kleine Kerze angestarrt – und sich endlich entschieden.

Sie stand leise auf, wollte sie ihren Bruder nicht wecken, der hinter ihr friedlich schlief. Sie schlich zu ihrem Schreibtisch und holte ein Stück Papier und einen Stift raus. Vorsichtig setzte sie sich an den Tisch und schrieb eine Nachricht.

Einige Moment nahm sie die Kerze samt dem kleinen Tellerchen, auf der die rote Kerze stand, und schlich aus dem Zimmer und aus der Wohnung. In ihrem rosafarbenen Pyjama ging sie ihren Weg, hoch auf das Dach ihres Wohnhauses.

Leicht spielte die Abendluft mit ihren Haaren, als sie nach draußen trat. Barfüßig lugte sie zum Rand des Daches. Hikari stellte die Kerze, so klein wie sie nun war, neben sich.
 

Taichi hatte mitbekommen, das Hikari das Zimmer verlassen hatte, hatte er doch gedacht sie ginge nur auf die Toilette. Doch als sie nach Minuten nicht zurück gekehrt war, machte er sich schon leicht sorgen. Stand er nun auf, um zu sehen, wo sie war. Als er an dem Tisch vorbei lief, an dem seine Schwester zuvor gesessen hatte, fiel ihm ein Zettel ins Auge, der in ihrer feinsäuberlichen Schrift und dem Rosa Kugelschreiber geschrieben war.

‚Es geht nicht mehr, meiner Hoffnung ist erloschen. Verzeiht mir. Ich liebe euch – Hikari’

Für vielleicht einige Sekunden starrte er diesen Zettel an und verstand sofort. Ohne zu zögern rannte er nun aus dem Zimmer. Sein Weg führte ihn zu erst ins Badezimmer, war dieses doch leer. Leicht panisch sah er sich in der Wohnung um, bevor er sah, dass die Haustür leicht offen stand.

„Hikari!“, schrie er, als er die Treppen zum Dach hoch rannte. Immer wieder schrie er ihren Namen – was die Nachbarn verärgerte, doch interessierte ihn dies gerade wenig.

Seiner guten Kondition zu verdankend, war er alle Treppen in kürzester Zeit hoch gerannt und konnte nun – nur in Boxershorts bekleidet – die Tür zum Dach aufstoßen.

„HIKARI, NEIN!“, schrie er, als er seiner Schwester auf dem Rand des Daches stehen sah.
 

Hikari vernahm die Stimme ihres Bruders und drehte sich zu ihm um. Sie lächelte ihn leicht an, obwohl sich Tränen in ihren Augen bildeten – wegen diesem ängstlichen und panischen Gesichtsaudruck in seinem Gesicht. Und das wegen ihr.

Sie konnte dies nicht tun, nein. Allein schon für Taichi.

Er brauchte sie viel zu sehr.

Zu sehr dachte sie darüber nach, um zu merken, das Taichi auf sie zu gerannt kam.

„Tai…“, sie lächelte immer noch, doch verwandelte sich dieses in ein erschrockenes Gesicht, als den kräftigen Windstoß spürte, der sie packte, ihr das Gleichgewicht raubte.
 

Fast hatte er sie erreicht, um sie noch vom Abgrund weg zu ziehen, da kam dieser Wind. Der Wind, der sie runter stürzen ließ. Er hängte sich über den Abgrund, wollte ihre Hand packen. Doch war sie schon gefallen, zu weit gefallen um sie noch aufzufangen.
 

Die kleine Kerze war erloschen…



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  Child_of_Time
2009-02-22T19:01:08+00:00 22.02.2009 20:01
ein wunderschöner OS........
er war supergut nachzuvollziehen und der Schreibstil ist klasse........
wirklich gut gelungen!!!
Engel-chan
Von: abgemeldet
2008-09-23T15:54:49+00:00 23.09.2008 17:54
*schneif*
Wieso, wieso lässt du mein lieblingspärchien sterben?
Und wieso musst du mein Lieblingschara Taichi so weh tun =(
Super One Shot, hoffe es geht noch weiter ;)
Mach weiter so

LG: Destiny.♥
Von:  Cat_Eyes
2008-09-09T15:43:06+00:00 09.09.2008 17:43
)'=
*schneif*
*heul*
Du Mörderin >.>
Erst Takeru und dann auch noch Hikari!!! )=
Voll traurig )=
Meine Augen sind feucht geworden^^
Wunderschön geschriebn^^
Und bei einer Stelle würde ich liebendgerne mit dabei sein..
Als Tai- nur mit einer Boxershorts bekleidet- aufs Dach rannte *____*
Hach... xDD
Okay.. klingt jez ein bisschen gemein Kari gegenüber aber..
Ich kann auch nix dafür xD
Super OS (=

glg Cat
Von:  -Kei-
2008-09-09T15:11:56+00:00 09.09.2008 17:11
Waaaahh~
Gänsehautfaktor.
Ich find das OneShoot sowas von traurig... Ich hätte fast weinen müssen. Das ist irgendwie grausam, aber super, super schön geschrieben!
Ich hab immer noch Gänsehaut!
Super schöne FF!

Gruß
Yamato
Von:  arashi_hana
2008-09-09T12:18:04+00:00 09.09.2008 14:18
Oh man ich find den One Shot so traurig T.T
Erst lässt du Takeru sterben, und dann auch noch Hikari.
Dabei wollte sie noch zurück *heul* jetzt wird sich Taichi ein Leben lang vorwürfe machen das er sie nicht mehr erreicht hat.
Das is grausam,
trotzdem war der One Shot schön

glg arashi_hana


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