home sweet home
Zwei Gedanken: Aspirin, Kaffee... Zu mehr war mein Kopf nicht fähig als ich mich an diesem wunderschönen Sonntagmorgen langsam aus dem Bett erhob. Der dritte Gedanke, dass ich aufs Abschminken doch nicht hätte verzichten sollen, folgte sogleich. Ich betritt das Badezimmer, erkannte mich nach längerem Betrachten im riesigem Spiegel, und schritt seufzend zur Tat.
Eine Stunde später saß ich, die Zeitung lesend, Kaffee trinkend, und immer noch stinksauer an unserem Küchentisch. Kurz blickte ich auf, als ein attraktiver, junger Kerl aus dem Zimmer meiner besten Freundin getreten kam. Als er mich sah erschreckte er kurz. Ich nickte ihm zu uns wies ihm gleichzeitig den Weg. Kein bisschen zurückhaltend zeigte ich drohend in Richtung Tür. Er verstand, lächelte mir kurz zu, und verschwand sofort aus unserer Wohnung. Ja, ich kannte ihn. Ein Lottogewinn. Markante Geschichtszüge, blasse Haut umgeben von schwarzer Haarpracht – passend zu den unglaublich dunklen Augen. Augen – in denen man sich verlieren konnte – in denen man sich verlieren wollte. Der Körper eines Halbgottes, der unter den stylischen Klamotten nicht zu verstecken war. Und trotzdem – er blieb ein Mann für eine Nacht. Ein einmaliges Erlebnis. Ein Traum der, sollte man unvorsichtig sein, schnell zum Albtraum mutieren würde.
Fünf Minuten später öffnete sich dieselbe Tür noch mal. Ein zerstörter Blondschopf, unter dem man nur schwer ein Gesicht erkennen konnte, leuchtete mir entgegen. Temari steuerte wortlos auf die Kaffeemaschine zu und setzte sich dann, das Aufputschmittel Nummer 1 weltweit in der Hand haltend, mir gegenüber hin.
Temari Sabakuno, meine beste Freundin seit Kindertagen war ein sehr impulsiver, aufbrausender Mensch. Die Tochter des Mannes, der mir mein Studium und unser Leben in dieser unglaublich teuren Wohnung mitten in Manhattan finanzierte, versteckte doch tief in sich einen mitfühlenden, führsorglichen Charakter. Der gleiche, wie ihn auch ihr Vater besaß. Seit 22 Jahren war er auch so was wie ein 2. Vater für mich. Der Boss und beste Freund meines eigentlichen Vaters hatte mich auch immer behandelt wie eine Tochter. Als er hörte, dass ich meine – wie er sagte – überdurchschnittliche Begabung an einer mittelmäßigen Uni, die ich aus finanziellen Gründen gewählt hatte, verschwenden wollte, machte er mir ein unausschlagbares Angebot. Durch seine Hilfe studierte ich jetzt, zusammen mit seiner Tochter, an einer der besten Unis weltweit. Die Colambia hatte mich sofort akzeptiert – was mit Sicherheit auch an der Empfehlung des Chefs einer der weltweit einflussreichsten Autofirmen – Sabakuno Enterprises- lag. Das verkaufte sich einfach gut, wenn man Fahrzeugtechnik studieren wollte.
Ein lauter Seufzer holte mich zurück in die Realität. Stirnrunzelnd betrachtete ich das blonde Wesen vor mir.
„Sasuke Uchiha?“, fragte ich nun dreckig grinsend.
Sie blickte zu mir auf „Bring mich bitte um“.
Darauf konnte ich leider nichts erwidern da es in dem Moment an der Tür läutete. Langsam bewegte ich mich in Richtung Tür und riss diese gewaltsam, meinen ganz spezielen verzieh-dich Blick aufgesetzt, auf. Als ich die Person vor mir jedoch erkannte, erstarrte ich.