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Ein Traum wird wahr

Ein Zwilling kommt selten allein
von

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Ein Traum wird wahr

^^ 15 Jahre später ^^
 

„Beeilt euch, sonst kommen wir zu spät“, rief die 32-Jährige die Treppe hoch und schaute auf die Uhr, die über der Wohnzimmertür hing. Langsam kam sie sich schon vor wie ihr Schwager, der nach all den Jahren immer noch aus Gewohnheit zu jedem Treffen zu spät kam. Selbst auf seiner eigenen Hochzeit war der damalige Hokage nicht pünktlich gewesen. Und dafür hatte nicht einmal Lisa Verständnis gehabt, wie Carina sich grinsend erinnerte.
 

^^ Flashback ^^
 

„Wo bleibt er denn nur?“, meinte Lisa nun schon zum dritten Mal und schaute Carina, die als ihre Trauzeugin neben ihr stand, fast schon verzweifelt an. Immerhin hätte die Trauung vor 15 Minuten anfangen sollen und so langsam wurden auch die Gäste unruhig. Und das halb Konoha aufgrund der einfachen Tatsache, dass es sich hierbei um die Hochzeit des Hokage handelte, anwesend war machte die Sache nicht gerade besser. „Ruhig Blut, Lisa. Er kommt sicherlich bald“, meinte Carina mit einem, nicht ganz ungezwungenem, Lächeln. „Dafür bring ich ihn um“, murmelte die 18-Jährige nach weiteren 5 Minuten zornig. „Du müsstest doch eigentlich daran gewöhnt sein, oder?“, meinte ihre Schwester vorsichtig und Angesprochene schnaubte verärgert. „Ja, schon. Aber ich habe nicht geglaubt, dass er es wagen würde, zu seiner eigenen Hochzeit zu spät zu kommen.“
 

Genau in diesem Moment flog die Tür auf und Kakashi trat ein, gekleidet in einem traditionellen Kimono, der ihm überraschenderweise äußerst gut stand. Lisa wurde augenblicklich ruhig. All die Wut schien vergessen und ihr Gesicht begann zu strahlen. Carina lächelte wissend. Lisa hatte immer schon davon geträumt zu heiraten. Und jetzt war der Moment endlich da und sie konnte ihn zusammen mit Kakashi genießen. Der Hokage schluckte unter seiner Maske, als er Lisa sah. Sie trug einen wunderschönen Kimono, der an den Ärmeln mit weißen Lilien bestickt war. Ihre langen, braunen Haare waren geschickt hochgesteckt worden und nur ein paar Strähnen fielen ihr seitlich ins Gesicht, die den Anblick vollkommen abrundeten.
 

Carina lächelte und ihr Blick fiel auf Itachi, der in der ersten Reihe saß. Ichiro saß auf seinem Schoß und schlief tief und fest. Vor 6 Monaten hätte sie nicht gedacht, diesen Augenblick noch jemals zu erleben. Kakashi hatte nach dem Krieg nicht lange gefackelt und Lisa einen zweiten Antrag gemacht. Wenn man so lange kämpfte und so viele Menschen sterben sah wurde einem klar, was wirklich wichtig im Leben war. Und natürlich hatte Lisa keine Sekunde gezögert den Antrag zum zweiten Mal anzunehmen. Immerhin gab es an ihrer Liebe keinen Zweifel.
 

Die Zeremonie ging relativ schnell zu Ende und direkt im Anschluss fand eine riesige Feier zur Ehren des Brautpaares auf dem Dorfplatz statt. Überall waren Tische und Bänke aufgebaut worden, Girlanden hingen von den Dächern herab und da es Frühling war, war die Erde von frisch blühenden Kirschblüten bedeckt. Das Brautpaar selbst saß nur mit der Familie und den engsten Freunden an einem langen Tisch. Es war eine nette Runde, die aus Carina, Itachi, Ichiro, Tobias, Naruto mit Hinata, Sakura, Tsunade, Shizune und natürlich Lisa und Kakashi bestand.
 

„Schade, dass Sasuke immer noch nicht zurückgekommen ist. Ich hätte ihn gerne dabei gehabt“, sagte Lisa gerade zu Itachi, dessen Mundwinkel kurz nach oben zuckten. „Sasuke ist nicht der Typ, der gerne auf große Veranstaltungen geht“, meinte der Uchiha und Lisa blinzelte verwirrt. „Wirklich?“, fragte sie nach und Carina grinste. „Da sind wir Uchihas alle gleich. Itachi mag es auch nicht und ich bin auch nicht gerade der Fan von so was, wie du ja weißt. Aber für dich machen wir gerne eine Ausnahme.“ Lisa verdrehte spielerisch die Augen. „Du hättest auch verdammt großen Ärger bekommen, wenn du als meine Schwester und Trauzeugin nicht gekommen wärst.“ „Das glaube ich dir aufs Wort“, antwortete die Uchiha trocken und Lisa lachte befreit auf. Wer hätte vor nicht einmal einem Jahr gedacht, dass die Zwillinge jemals wieder ein Herz und eine Seele werden würden? Tobias lächelte, als er seine Schwestern so glücklich zusammen sah. Es war also doch kein Fehler gewesen, sie in diese Welt zurückzuholen.
 

„Und wann werde ich endlich Tante?“, fragte Carina nun, woraufhin Kakashi sich an seinem Sake verschluckte. Der Tisch brach in Gelächter aus und Lisa haute ihrer Schwester gegen die Schultern. „Nicht jeder erledigt direkt die Kinderplanung, so wie ihr Zwei“, sagte sie, woraufhin sich Carinas Wangen leicht röteten. „Na ja, von Planung konnte da wohl nicht die Rede sein“, murmelte die Schwarzhaarige und erneut brach Gelächter aus. Selbst Itachi lächelte leicht und strich seinem Sohn einige schwarze Haarsträhnen aus dem Gesicht. „Keine Angst, früher oder später wirst du deinen Neffen oder deine Nichte schon bekommen“, sagte Lisa und Carina schaute sie einen Moment lang nur lächelnd an. Dann stand sie abrupt auf und alle am Tisch starrten sie überrascht an.
 

„Ich möchte etwas sagen“, begann sie und blickte nun Kakashi an. „Bevor Lisa und ich in diese Welt zurückgekehrt sind, habe ich eines nie richtig verstanden. Und zwar, warum sie sich sofort von dir angezogen fühlte, als sie dich das erste Mal sah. Ich weiß es noch ganz genau“, sagte sie und erinnerte sich für einen kurzen Moment zurück. Lisa und sie hatten auf dem Sofa gesessen, am Vortag war die erste Naruto Folge im Fernsehen gelaufen und jetzt schon konnten die beiden Mädchen an nichts anderes mehr denken. Und dann war Kakashi zum ersten Mal auf der Bildfläche erschienen.
 

„Ihr Blick klebte an dir fest und ihre Augen haben eine Faszination ausgestrahlt, wie ich sie noch nie bei ihr gesehen hatte.“ Lisa wurde rot, schwieg allerdings weiterhin und hörte ihrer Schwester aufmerksam zu. „Wie gesagt, damals hab ich es nicht verstanden. Jetzt tue ich es.“ Ihr Blick wanderte kurz zu Naruto und Sakura. „Du bist nicht nur ein guter Lehrer und ein starker Ninja, du bist auch ein toller Freund. Wenn dir jemand wichtig ist, dann kann dieser Jemand immer auf dich zählen und darauf vertrauen, dass du für ihn da bist. Obwohl wir Beide unsere Differenzen hatten und ich wirklich viel Mist angestellt habe, hast du mir verziehen und auch Sasuke hast du eine zweite Chance gegeben. Du bist vollkommen zu Recht Hokage geworden und ich weiß, dass du ein genau so toller Ehemann für meine Schwester sein wirst.“
 

Kakashis Augen weiteten sich um wenige Millimeter. So eine Ansprache hatte er von Carina nicht erwartet. Unter seiner Maske begann er zu lächeln. Nicht nur Naruto, Sasuke und Sakura schienen erwachsen geworden zu sein. Carina wandte sich nun Lisa zu und ihr Lächeln wurde eine Spur breiter. „Du warst immer für mich da, Lisa. Selbst…“, sie schluckte kurz, ihre Kehle war plötzlich merkwürdig trocken. „Selbst, als ich Konoha verlassen und mich Akatsuki angeschlossen habe, hast du mich nicht aufgegeben. Und nicht nur das. Du hast Itachi das Leben gerettet. Etwas, was ich dir niemals zurückgeben kann. Ich kann mir keine bessere Schwester als dich vorstellen, Lisa. Und ich hoffe, dass wir ab jetzt an für immer zusammen bleiben werden.“ Eine Sekunde lang schwieg sie, dann hob sie langsam ihr Glas. „Auf das Brautpaar.“
 

„Auf das Brautpaar“, echote es im Chor und alle Gläser wurden in die Luft gehoben. Lisa drückte glücklich Kakashis Hand, dieser erwiderte die Geste sofort. Er konnte sich nicht daran erinnern, jemals so glücklich gewesen zu sein.
 

^^ Flashback Ende ^^
 

„Hey, Mom. Wo bist du denn mit deinen Gedanken?“, riss eine Stimme sie abrupt in die Gegenwart zurück und die Uchiha schaute auf. Ichiro stand auf der Treppe und schaute sie überrascht an. „Ach, nicht so wichtig. Seit ihr fertig?“ „Ich schon“, grinste der 15-Jährige und sprang die letzten Stufen hinunter. Der erstgeborene Uchiha einer neuen Generation war jetzt bereits seit einem Jahr Chunin und wurde jetzt schon andauernd mit Itachi verglichen. Wenn er so weiter machte, dann würde er mit 16 Jonin sein. „Du weißt doch, wie lange sie immer im Bad braucht.“ „Tue ich gar nicht“, kam es aufgebracht von oben und Carina musste gegen ihren Willen grinsen. Ihre Tochter kam wirklich ganz nach ihr. Die 12-Jährige kam genervt die Treppe hinunter und warf ihrem Bruder einen bösen Blick zu. Ihre langen, schwarzen Haare hatte sie zu zwei Zöpfen gebunden, ihr nagelneues Konoha Stirnband trug sie locker um den Hals. Seit sie vor wenigen Tagen die Prüfung zum Genin bestanden hatte, zog sie es kaum noch aus.
 

„Tust du wohl“, antwortete Ichiro grinsend, woraufhin seine Schwester ihm beleidigt die Zunge rausstreckte. „Ichiro, hör auf deine Schwester zu ärgern. Und du lass dich nicht immer von ihm provozieren, Haruka“, meinte Carina ein wenig amüsiert und schaute erneut auf die Uhr. „Jetzt aber los, wir sind wirklich spät dran.“ „Kommt Papa nicht mit?“, fragte Haruka irritiert und streifte sich schnell ihre Schuhe über. „Er kommt später nach. Immerhin findet in wenigen Tagen das Treffen der Kage statt, da werden die Sicherheitsvorkehrungen verdreifacht.“ „Stimmt, davon hab ich auch gehört“, sagte Ichiro. „Wirst du als die Beraterin des Siebten nicht auch da sein?“ „Nicht nur als seine Beraterin, auch stellvertretend für die Anbu. Ich werde viele Überstunden machen müssen, also wundert euch nicht, wenn ich spät nachts wieder komme. Shikamaru ist als Narutos erster Berater zwar auch noch dort, aber auch er kann nicht immer den ganzen Papierkram für ihn regeln.“
 

Die drei Uchihas durchquerten während sie sprachen die Straßen Konohas und Carina konnte nicht anders, als nach oben zu schauen. Immer wieder zauberte Narutos steinernes Abbild ein breites Lächeln in ihr Gesicht. Vom ersten Manga an hatte sie immer gewusst, dass er es eines Tages schaffen würde. Der kleine, blonde Chaot von damals hatte seinen Traum verwirklicht. Und nicht nur das. Irgendwie hatte er es auch endlich hinbekommen, Hinata zu heiraten. Und sein Sohn, Bolt, war bereits jetzt schon ein genauso schlimmer Chaot, wie sein Vater es einst gewesen war. Carina konnte schon gar nicht mehr zählen, wie oft sie ihn bei irgendwelchen Streichen erwischt hatte. Dabei hatte sie als Anführerin der Anbu eigentlich gar keine Zeit für so etwas. Dennoch konnte sie ihm nie wirklich böse sein. Er war Naruto einfach zu ähnlich.
 

„Wie ironisch es im Gegenzug ist, dass Himawari genau so sanft und lieb ist wie Hinata“, dachte Carina, kurz bevor das Haus ihrer Schwester in Sicht kam. Die Tür öffnete sich bereits bevor einer von ihnen anklopfen konnte und die wichtigste Person des Tages schaute sie freudestrahlend an. „Hallo“, rief er und seine Tante kniete sich lachend zu ihm hinunter. „Herzlichen Glückwünsch zum Geburtstag Yuuki“, sagte sie und die Byakugan ihres Neffen wurden groß, als sie ihm ein kleines Päckchen überreichte. Freudig riss er es auf und nun wurden seine Augen noch größer. „Wow, ein Kunai-Set. Danke, Tante Carina.“ Carina wuschelte dem nun 9-Jährigen lächelnd durch die silbernen Haare und zwinkerte. „Sag es aber bloß nicht deiner Mutter, die reißt mir sonst noch den Kopf ab.“ Yuuki nickte und verstaute das Set schnell in seiner Tasche.
 

Während ihre Kinder Yuuki ebenfalls gratulierten, trat Carina bereits in das Haus und steuerte zielgerichtet auf die Küche zu. „Na, wie sieht es aus, Lisa?“, fragte sie und die braunhaarige Frau, die an der Spüle stand, drehte sich zu ihr um. „Hey. Ganz gut, ich bin nur ein wenig müde. Der Kleine hier ist ganz schön aktiv heute“, antwortete sie und strich sich über ihren bereits ziemlich dicken Bauch. Carina zog missbilligend die Augenbrauen zusammen. „Du bis immerhin schon im siebten Monat. Ich hab dir schon mindestens drei Mal gesagt, dass du im Krankenhaus kürzer treten solltest. Nur, weil du die Chefin bist, heißt das noch lange nicht, dass sie dich zu jedem Notfall hinzurufen können. Du brauchst auch mal ne Pause.“ Lisa seufzte. „Ja, vermutlich hast du Recht. Obwohl du nicht wirklich besser bist, Schwesterherz.“
 

„Ich bin auch nicht schwanger“, grinste die Uchiha und ihr Zwilling grinste. „Momentan nicht. Kakashi und ich haben darum gewettet, dass es bei dir und Itachi nicht bei zwei Kindern bleiben wird. Er ist der festen Überzeugung, dass du von Schwangerschaften die Schnauze gestrichen voll hast.“ „So ganz unrecht hat er da ja nicht. Aber…“, begann sie und schaute aus dem Fenster in den Garten, wo ihr beiden Kinder Yuuki gerade ihre Katon Jutsus zeigten. „…wenn ich die Beiden so sehe, dann könnte ich mir das eine oder andere Kind doch noch vorstellen.“ Lisa grinste. „Außerdem muss der Uchiha-Clan ja auch noch aufgebaut werden“, fügte Carina hinzu und die ehemalige Hyuga lachte nun. „Nun ja, das stimmt. Sasuke hängt da mit Sarada ein wenig zurück.“ „Wenn er mal wieder nach Konoha kommen würde, dann würde es vielleicht auch bei ihm mal weiter gehen. Selbst Schuld, wenn er nie da ist.“
 

„Apropos nie da sein, wo ist dein Mann?“ „Er kommt später nach, er muss noch ein paar Vorkehrungen für die Versammlung treffen. Und deiner?“ „Naruto hatte wohl irgendeine Frage bezüglich der unzähligen Akten auf seinem Tisch“, seufzte Lisa. „Da dachte ich Kakashi hätte nach seinem Abdanken als Hokage endlich mal mehr Zeit und dann kommt andauernd etwas dazwischen. Aber so ist er halt.“
 

Die zwei Schwestern setzten sich nach draußen an den Tisch und während Lisa den Geburtstagskuchen anschnitt, fiel Carina etwas ein. „Sag mal, kommt Tobias eigentlich auch?“ „Er konnte es noch nicht mit Bestimmtheit sagen, er hat momentan wegen der Versammlung ziemlich fiel zu tun. Immerhin muss er Kiri deswegen für mehrere Tage allein lassen.“ „Er macht sich viel zu viele Sorgen, seit er Mizukage ist. Das Dorf wird schon ein paar Tage ohne ihn klar kommen.“ „Na schönen Dank auch“, ertönte eine Stimme hinter ihnen und beide Frauen zuckten überrascht zusammen. „Tobias“, sagten sie gleichzeitig und der Mizukage lächelte. „Onkel Tobias“, erklang nun Yuukis Stimme und der kleine Junge stürmte gleich darauf auf den Ninja aus Kiri zu. „Da ist ja das Geburtstagskind. Sicher, dass du erst 9 geworden bist? Beim letzten Mal warst du viel kleiner.“
 

„Das ist ja auch schon 2 Jahre her“, schnaubte Lisa, während Yuuki Tobias Geschenk auspackte, ein Buch über Waffen aller Art. „Stimmt. Irgendwie scheint die Zeit schneller zu vergehen als früher“, antwortete Tobias und setzte sich neben seine Schwestern. „Wer hätte damals gedacht, dass wir irgendwann mal alle Drei so hier sitzen? Nach allem, was passiert ist?“ „Wohl wahr“, bemerkte Carina. „Mein Verrat, der Krieg und der Kampf gegen Madara. Damals hat vermutlich niemand gedacht, dass wir da alle lebend rauskommen.“ „Und trotzdem haben wir es geschafft“, sagte Lisa glücklich und biss in ein Stück Kuchen. Ihre Eltern wären sicherlich ebenso glücklich, wenn sie sie nun so sehen könnten…
 

„Tut mir leid, dass ich ein wenig spät komme. Die Sache mit Naruto hat sich in die Länge gezogen“, sagte Kakashi, als er eine Stunde später auf der Geburtstagsfeier seines Sohnes auftauchte. „Ist ja nichts neues“, schnaubte Lisa und warf ihm einen gereizten Blick zu. Kakashi sagte aus guter Erfahrung nichts dazu, denn seine Frau war während ihrer Schwangerschaft ziemlich leicht reizbar. Wenn man dann noch bedachte, dass sie die Schülerin Tsunades war, dann hielt man lieber die Füße still. „Komm Papa, ich zeig dir meine Geschenke“, drängelte Yuuki und der ehemalige Hokage ließ sich lächelnd von seinem Sohn ins Haus ziehen. Wenige Minuten später tauchte auch Itachi auf. Der Uchiha hatte nach dem Krieg wieder angefangen als Anbu zu arbeiten, war jetzt jedoch zum Großteil nur noch als Ausbilder für die neuen Mitglieder der Anbu tätig, um mehr Zeit für seine Familie zu haben.
 

Ab und zu traf er sich mit Sasuke, der seit Ewigkeiten nicht mehr nach Konoha gekommen war. Die beiden Brüder hatten nun ein genauso gutes Verhältnis wie Carina und Lisa, so unglaublich das auch war. „Alles klar?“, fragte Carina ihn leise und er nickte. „Die Vorbereitungen sind soweit abgeschlossen. Der Versammlung steht also nichts mehr im Wege.“ „Warten wir es ab. Bolt fällt bestimmt noch was ein“, antwortete sie amüsiert und drückte sanft seine Hand. Itachi lächelte und beugte sich vor, um seine Frau auf den Mund zu küssen.
 

Carina und er hatten ein paar Jahre nach Lisa und Kakashi geheiratet. Es war eine kleine Zeremonie im engsten Familienkreis gewesen, aber für die Beiden war es genau das Richtige gewesen und sie hatten jede einzelne Sekunde davon genossen. Sogar Sasuke war zu diesem Zeitpunkt im Dorf gewesen und hatte der Hochzeit seines Bruders beigewohnt. Ichiro war damals 5 Jahre alt gewesen und hatte seinen Onkel zum ersten Mal bewusst getroffen. Und relativ schnell hatten sie feststellen können, dass der Junge Sasuke total faszinierend fand. Er war ihm den ganzen Tag hinterhergelaufen und so genervt Sasuke darauf auch reagiert hatte, Carina wusste ganz genau, dass der Uchiha es irgendwie auch genossen hatte. Zumindest hatte er Ichiro ab und zu ein kleines Lächeln geschenkt, wenn er geglaubt hatte, dass niemand hinsah.
 

Die Feier ging noch bis spät in die Nacht, obwohl das Geburtstagskind schon längst im Bett lag. Auch Carina und Itachi verabschiedeten sich ein wenig früher, da Haruka immer wieder die Augen zufielen und Ichiro am nächsten Tag früh aufstehen mussten. Lisa seufzte, als sie um 3 Uhr morgens endlich im Bett lag. „Warum bist du nicht schon früher schlafen gegangen? Keiner hätte was gesagt“, meinte Kakashi und strich ihr sanft über den Babybauch. „Ich weiß, aber es ist doch so selten geworden, dass wir alle mal zusammen sind. Ich bin zwar total fertig, aber das war es wert.“ Der Silberhaarige nickte lächelnd und zog seine Frau, deren Augen sofort zufielen, enger an sich heran. Er gab ihr einen federleichten Kuss auf die Stirn, bevor er selbst zurück in die Kissen sank und nach wenigen Sekunden einschlief.
 

„Ich komme zu spät“, stöhnte Haruka und zog sich ihre Schuhe beinahe mit Gewalt an. „Lee wird dir schon nicht den Kopf abreißen“, meinte Carina. „Außerdem bist du selbst Schuld, ich hab dich drei Mal geweckt.“ „Ja“, murmelte Haruka genervt und warf sich ihre Tasche über. „Er wird mich bestimmt Liegestütze machen lassen oder irgendwie so etwas. Dabei hab ich immer noch Muskelkater vom letzten Training.“ „Na dann beeil dich“ lachte Carina und gab ihrer Tochter einen Schubs nach draußen. „Viel Spaß und pass auf dich auf.“ Haruka lächelte und lief gleich darauf los. Carina kehrte ins Haus zurück und gesellte sich zu Itachi, der gerade die Zeitung las. „Ich muss jetzt auch los, Naruto wartet auf mich. Bist du heute Abend hier?“ Itachi schaute von seiner Zeitung auf und nickte. „Ja, aber das weißt du doch.“ „Ich wollte nur noch mal auf Nummer Sicher gehen“, grinste Carina und beugte sich runter, sodass sie ihm etwas ins Ohr flüstern konnte. „Ichiro ist auf Mission und Haruka wird erst spät zurückkommen und dann sicher todmüde ins Bett fallen. Wir hätten also endlich noch einmal etwas Zeit für uns.“ Als sie sich wieder zurücklehnte, konnte sie sehen, wie Itachis Mundwinkel zuckten. „Dann beeil dich besser und komm früh zurück“, murmelte er ebenso leise und zog sie im nächsten Moment so heftig an sich, dass Carina komplett gegen ihn fiel. „Weißt du eigentlich, dass Lisa und Kakashi eine Wette darüber haben, ob wir noch ein Kind bekommen oder nicht?“, keuchte sie, als er sie verlangend küsste. „Nein, aber ich hätte nichts dagegen“, raunte er und Carinas Wangen röteten sich bei dem Blick, den er ihr zuwarf. „Dann können wir heute Abend ja damit anfangen“, sagte sie und erzitterte, als sie ihren Mann nicken sah. Sie küsste ihn ein letztes Mal. „Ich muss jetzt los. Bis später“, flüsterte sie und verließ mit laut pochendem Herzen das Haus. Nach all der Zeit schaffte er es immer noch sie zu überraschen. Breit grinsend erreichte sie wenige Minuten später den Hokageturm. Gerade wollte sie das riesige Gebäude betreten, als sie von hinten angesprochen wurde.
 

„Da hat aber jemand gute Laune.“ Lisa kam lächelnd auf sie zu und Carina blieb abrupt stehen. „Was machst du denn hier?“, fragte sie verwirrt. „Ich muss Naruto ein paar Berichte vorbeibringen. Und du?“ „Na was wohl? Shikamaru ist auf Mission, also muss ich Naruto bei dem Bearbeiten der Papiere für die Versammlung helfen. Hinata will ihn schließlich auch noch mal zu Gesicht bekommen.“ Lisa lachte. „Und? Warum hast du jetzt so gute Laune?“ Carina grinste erneut. „Ich kann nur hoffen, dass du und Kakashi einen guten Wetteinsatz vereinbart habt. Könnte nämlich sein, dass du sie bald gewinnst.“ Verblüfft starrte Lisa ihre Schwester an und als diese zwinkerte, grinste auch die ehemalige Hyuga bis über beide Ohren. „Na, dann strengt euch mal an“, sagte sie.
 

„Kannst du dich noch daran erinnern, wie wir vor 17 Jahren das erste Mal genau hier standen?“, meinte Carina plötzlich und starrte zum Turm herauf. „Ja. Ziemlich gut sogar“, antwortete Lisa. „Wir waren gerade erst hier angekommen. Vollkommen verwirrt und verunsichert, jedoch auch total glücklich hier zu sein.“ „Genau“, murmelte Carina. „Irgendwie kommt es einem nach all dieser Zeit immer noch unwirklich vor.“ „Ich weiß, was du meinst. Und irgendwie war es auch gut, dass wir noch einmal zurück gekommen sind. In unsere alte Welt meine ich. Erst da haben wir richtig gemerkt, dass wir schon immer hierhin gehört haben.“ „Ja, du hast Recht. Das hier war schon immer unser Zuhause. Weißt du, was ich damals vor 17 Jahren ganz am Anfang gedacht habe?“ Lisa schüttelte den Kopf. „Ich hab lange Zeit gedacht, dass das hier alles nur ein Traum ist. Das es solche Wunder in der Realität nicht gibt. Aber ich hab mich geirrt. Jetzt weiß ich es besser.“
 

Sanft ergriff sie die Hand ihrer Schwester und zog sie lachend mit sich. Und als Lisa Carinas nächste Worte hörte, musste auch sie lachen.
 

„Es ist ein Traum, der wahr geworden ist.“
 


 

ENDE
 


 

Tja, was sagt man in so einem Moment?

Erst einmal möchte ich mich bei allen bedanken, die "Ein Traum wird wahr" kommentiert haben und bis zum Schluss dabei geblieben sind. Es war eine lange Reise und oft beschwerlich, aber man könnte sagen, dass ich dadurch ein Stück weit erwachsen geworden bin. Naruto ist zu Ende und doch wieder nicht. Jedes Mal, wenn ich das letzte Mangakapitel sehe, werde ich verdammt sentimental und kann die Tränen nicht zurüchhalten. Einfach, weil es mein erster Manga war und weil es sich irgendwie so anfühlt, als wäre meine Kindheit nun endgültig vorbei (obwohl sie offiziell schon seit 3 Jahren vorbei ist ;)) Aber Naruto hat dafür gesorgt, dass ich gleichzeitig erwachsen geworden bin und trotzdem immer irgendwo in meinem Herzen ein Kind bleiben werde. Vielen Dank dafür <3

Das war es dann aber jetzt wirklich. Man liest sich, Leute :)



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  cindy-18
2015-07-09T22:08:48+00:00 10.07.2015 00:08
die ff wae der hammer :D es hat richtig spaß gemacht sie zu lesen :D
Von: abgemeldet
2015-06-20T23:03:25+00:00 21.06.2015 01:03
Traurig dass es zuende ist, auch wenn es natürlich ein gutes Ende ist. trotzdem verstehe ich was du meinst. Es ist soviel Zeit vergangen, seit du damit gestartet hast, es ist fast 10 jahre her, dass wir angefangen ahben Naruto zuschauen.
Ein sehr sehr schönes, gefühlvolles Ende und sehr gut geschrieben.

LG
dein dich liebender zwilling Lisa ;)
Von:  Amentsja
2015-06-12T08:30:50+00:00 12.06.2015 10:30
Wow tolle Geschichte aber, eins fällt mir. Z.b hat Lisa die Wette gewonnen und wie viele Kinder hat sie und Kakashi noch bekommen? Was hat Lisa zu Welt gebracht? Wie viele Kinder hat Carina und Itachi? Gruß Amentsja
Von:  fahnm
2015-06-01T22:11:11+00:00 02.06.2015 00:11
Herrlicher Abschluss.^^

Von:  Starwings
2015-05-31T13:49:31+00:00 31.05.2015 15:49
Ein wunderbarer Abschluss für eine immer wieder faszinierende, spannende und gefühlvolle Geschichte. Ich habe jedes einzelne Kapitel genossen und mich hin und wieder auch dabei ertappt, wie ich wieder durch alte gestöbert bin.
Es ist auch ein wenig traurig, dass es jetzt zu Ende ist. Ich habe seit letztem Jahr sehnsüchtig darauf gewartet und jetzt ist es auf einmal völlig unvorbereitet vorbei. Ich kann nur hoffen, dass die Zukunft für die beiden Schwestern alles Gute bereit hält. Mit ihren Kindern werden sie zweifellos alle Hände voll zu tun haben. Und irgendwie ist es schon unfair, wenn dei Zukunft eines ganzen Clans auf den Schultern von nur zwei Leuten ruht. Bei Lisas und Kakashis Kind tippe ich doch mal auf einen zweiten Jungen, das würde irgendwie passen. Aber wir werden es wohl nie erfahren ;).

Vielen Dank an dich für diese wunderbarer Geschichte und ich finde auch, dass dein Schreibstil sich über die Zeit immer weiter entwickelt hat. Dafür ein großes Kompliment!

LG
Starwings


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