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Ein Traum wird wahr

Ein Zwilling kommt selten allein
von

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Kritische Phase

Lisa versuchte mit aller Macht zu realisieren, was sich in der letzten Stunde alles vor ihren Augen abgespielt hatte. Zuerst hatten sie erfahren, dass der Maskierte gar nicht Madara Uchiha gewesen war, da der Echte vor ihren Augen erschienen war. Dann fanden sie schließlich heraus, dass es sich bei Carinas Sensei um den totgeglaubten Obito Uchiha, den ehemaligen Teamkameraden ihres Verlobten, handelte. Und schlussendlich beschworen die Beiden auch noch die schrecklichste Kreatur, die die Ninja Welt jemals bevölkert hatte. Das Juubi.
 

Das Monster besaß nur ein Auge. Dieses enthielt Tomoe wie beim Sharingan, wobei diese in drei konzentrischen Kreisen angeordnet waren, die die Hyuga schwer an das Rinnegan erinnerten. Auf dem Rücken waren Stacheln und mehrere Schweife, aus seinem großen Maul stachen lange, scharfe Zähne hervor, zusätzlich zu den langen Armen. Seine gesamte Erscheinung erschien ziemlich grotesk, denn gute Proportionen sahen definitiv anders aus.
 

Zu Anfang hatten sie alle noch gedacht, dass es bestimmt nicht so stark wäre, aber da wurden sie ziemlich schnell eines besseren belehrt. Mit einem einzigen Angriff hatte es das Hauptquartier der Shinobi Allianz aus mehreren hundert Kilometer Entfernung zerstört und somit auch Inoichi und Shikaku getötet. Es war unglaublich, wie viel Kraft in diesem Bijuu steckte. Mittlerweile hatte es sich sogar körperlich verändert. Auf seinem Kopf befand sich nun ein Horn, ihm waren Hinterbeine gewachsen und die Schweife hatten sich „geöffnet“ und besaßen nun eine knospenartige Form. Es war einfach nur gruselig und bizarr.
 

Mittlerweile waren auch alle alliierten Truppen eingetroffen und kämpften mithilfe von Narutos Chakra, doch dieser wirkte bereits ziemlich erschöpft und die Attacken schienen dem Juubi wenig auszumachen. Lisa hatte sich noch nie so gespalten gefühlt.
 

Auf der einen Seite war da die Kraft von Naruto. Die unglaubliche Macht des Kyuubi durchströmte ihren Körper, noch nie hatte sie sich so stark, so selbstsicher gefühlt. Aber auf der anderen Seite waren da diese Bilder, die sich wohl auf ewig in ihr Gedächtnis gebrannt hatten. Der 10-Schwänzige tötete so unglaublich viele Menschen. Männer, Frauen, junge Shinobi in ihrem Alter. Sie wurden zertrampelt, von Stacheln durchbohrt, in die Luft gejagt und die Möglichkeiten nahmen kein Ende. Lisa konnte es nicht ertragen. Es als grausam zu bezeichnen wäre zwar richtig gewesen, aber es konnte niemals beschreiben, was sie fühlte und was in ihr und allen Anderen vorging. Wenn sie das hier überleben würde, dachte sie, dann würde sie alles in ihrer Macht stehende tun um zu verhindern, dass jemals wieder ein neuer Krieg ausbrechen würde. Doch dann erregte etwas anderes ihre ungeteilte Aufmerksamkeit.
 

Carina sackte stöhnend zusammen und hielt sich ihr Bein, das bereits einiges abbekommen hatte. Mehrmals hatte sie bereits versucht, näher an Obito ranzukommen, doch immer wieder taten sich neue Schwierigkeiten auf. Wie hatte sie nur so blind sein können? Wie hatte sie nicht von Anfang an sehen können, dass dieser Mann alles zerstören wollte, was ihr lieb und teuer war? Verdammt noch mal, ihr Chakra ließ nach und auch ihr Körper wollte nicht mehr so recht.

„Itachi, wo bleibst du nur?“, dachte sie verzweifelt. Wenn sie sterben sollte, dann…dann wollte sie ihn wenigstens noch ein letztes Mal sehen. Und was würde aus Ichiro werden?

„Er wird wissen, wofür ich gestorben bin. Er wird es verstehen“, sagte sie sich, doch wirklich glauben tat sie es nicht. Ihr Sohn würde allein sein. Wenn Itachi und sie sterben würden, dann würde er alleine sein. Wie Naruto.
 

Ächzend richtete sie sich auf und lief weiter, die Schmerzen drängte sie in den Hintergrund. Sie dürfte nicht sterben. Und sie musste Obito töten. Sie musste einfach. Auch, wenn Kakashi sie wahrscheinlich hassen würde. Sie konnte sein Wohl nicht über das der gesamten Ninja Welt stellen. Es gab keine andere Lösung. „Komm da endlich runter“, brüllte sie Obito entgegen, dieser drehte sich tatsächlich zu ihr um. Ein spöttisches Lächeln umspielte seine Mundwinkel. „Ach Carina, merkst du nicht wie lächerlich du dich machst? Du magst stark sein, aber ich weiß am besten, dass du keine Chance gegen mich hast.“ „Lächerlich, ja?“, knurrte sie. „Wer wollte mich denn als Brutmaschine für einen neuen Uchiha-Clan?“ Angesprochener zog eine Augenbraue in die Höhe, anscheinend hatte er das nicht erwartet. „Hätte ja nicht gedacht, dass du da von alleine drauf kommst. Du könntest das immer noch haben, wenn du endlich zur Vernunft kommen würdest.“ Gerade wollte Carina zu einer ziemlich unhöflichen Antwort ansetzen, da legte sich eine Hand von hinten auf ihre Schulter. „Sie ist vergeben.“
 

Sofort durchschoss sie eine wohlige Wärme und ein Lächeln breitete sich wie selbstverständlich auf ihren Lippen aus. „Gott sei dank“, murmelte sie und ergriff Itachis Hand, dieser erwiderte das Lächeln. Währenddessen wich eben dieses von Obitos Gesicht. „Was hat das zu bedeuten?“, sagte er eher zu sich selbst, als zu den beiden Uchihas. „Das kann ich dir gerne zeigen“, zischte Carina voller Genugtuung und zog Itachi zu sich hinunter, woraufhin sie einen langen und innigen Kuss austauschten.
 

Für einen Moment konnte sie die schrecklichen Bilder und Ängste, die sich in ihrem Kopf befanden, vergessen und sich ganz auf den Mann vor sich konzentrieren. Als sie sich von ihm löste, ließ sie ihre Stirn gegen seine sinken. „Stirb nicht“, flüsterte sie so leise, dass nur er es hören konnte. Er nickte und richtete seinen Blick wieder auf Obito, von dem er die ganze Zeit gedacht hatte, er wäre tatsächlich der Gründer ihres Clans gewesen. „Du bist also gar nicht Madara“, sagte er in seiner gewöhnlich monotonen Stimmlage.
 

Obito schien einen Moment zu brauchen, um das Bild vor sich zu verarbeiten. Dann kehrte langsam das Lächeln auf sein Gesicht zurück und er lachte laut auf. „So ist das also. Ich bin kein Mensch, der sich leicht von etwas überraschen lässt, aber ihr Beide habt es mehr als einmal geschafft. Ich kann nicht von mir behaupten, dass ich das habe kommen sehen.“ Carina verdrehte die Augen. „Spar dir deine Sprüche. Wir werden das hier ein für alle mal beenden.“ Ja, dieses Mal würde nur eine Seite überleben. Die Uchiha bemerkte, dass Itachi sie von der Seite ansah. „Bist du dir sicher, dass du noch kämpfen kannst?“, fragte er leise und deutete auf ihr stark mitgenommenes Bein. Sie grinste. „Hey, unterschätz mich mal nicht. Ich hab schon schlimmeres überstanden. Außerdem…“, sie machte eine kurze Pause und schaute wieder zu Obito. „Selbst, wenn ich nicht kämpfen sollte gehen wie sowieso alle drauf, sollten Obito und Madara diesen Kampf gewinnen. Und für was lohnt es sich schon mehr zu sterben, als für die Menschen die ich liebe?“ Itachi nickte schweigend, aber Carina verstand ihn auch ohne Worte. Er war derselben Meinung.
 

Nur eine Sekunde später stürzten die drei Uchihas aufeinander zu und attackierten sich gegenseitig. „Gib mir Rückendeckung“, rief Itachi ihr zu und sie nickte. Itachi war um einiges stärker als sie und bisher auch unverletzt. Sie würde ihn unterstützen wo sie nur konnte. Aber schon nach relativ kurzer Zeit schoss der Schmerz schubartig immer wieder durch ihren Körper, ausgehend von ihrem Bein. Carina verfluchte erneut ihren Körper, der schon seit langem genug von jeglicher Bewegung hatte. „Ich kann jetzt nicht schlapp machen, nicht ausgerechnet jetzt“, schoss es ihr durch den Kopf, als sie ein Kunai auf Obito schleuderte und Itachi gleichzeitig eine seiner berühmten Feuertechniken anwandte. Obito parierte ihr Kunai mit einem seiner Shuriken und Itachis Attacke wich er mit einer gekonnten Drehung in die Luft einfach aus. „Ist das wirklich alles, was ihr zu bieten habt?“, rief er und Itachi verengte zornig die Augen. Verdammt, er konnte sich nicht richtig konzentrieren. Carina war zu schwer verletzt, als das er Obito einfach mit seiner vollen Kraft angreifen konnte. Was, wenn er aus Versehen seine Freundin traf? Er musste sie doch beschützen, ihr dürfte nichts geschehen. Ichiro brauchte seine Mutter. Und natürlich brauchte er sie auch. Zum ersten Mal seit langer Zeit fühlte er sich wieder wie ein lebendiges Wesen, das fühlen konnte. Carina, Ichiro und natürlich auch Sasuke. Sie waren seine Familie und er würde sie sich nicht von Obito und Madara wegnehmen lassen.
 

Mit einem Rückwärtssalto wich Carina Obitos Faustschlag aus. Als sie wieder auf dem Boden landete, zuckte ein brennender Schmerz durch ihr Bein und dieses Mal war dieser so gewaltig, dass sie in die Knie gehen musste. „Vorsicht“, schrie Itachi und Carina riss den Kopf hoch. Nur den Bruchteil einer Sekunde realisierte sie, dass Obito direkt vor ihr stand. Dann traf sein Schlag sie frontal gegen den Kopf und schleuderte sie zurück. Noch bevor sie auf dem Boden aufkam gingen bei ihr alle Lichter aus und die Dunkelheit schloss sich um ihr Bewusstsein.
 

Lisa hatte sich entspannt, als sie gesehen hatte, dass Itachi nun an der Seite ihrer Schwester kämpfte. Umgehend hatte die Hyuga sich wieder an die Heilung der verletzten Shinobi gemacht und dabei immer versucht, ein Auge auf Kakashi zu haben. Mittlerweile hatte sich Kakashi, Naruto und Tobias auch Sasuke angeschlossen. Sie versuchten das Juubi und Madara irgendwie auszuschalten, doch bisher waren alle ihre Versuche gescheitert. Was eigentlich kein Wunder war. Lisa konnte sich nicht daran erinnern, jemals einen mächtigeren Gegner in dieser Welt gesehen zu haben. „Wird das hier im Manga der finale Kampf sein? Wenn ja, dann kann ich nur hoffen, dass wir ihn irgendwie gewinnen, ansonsten werden alle Fans wohl ziemlich enttäuscht sein“, dachte sie und schloss eine weitere Heilung ab.
 

„Vorsicht“, hörte sie plötzlich eine Stimme schreien und ihr ganzer Körper erstarrte zu Stein. Diese Stimme gehörte definitiv zu Itachi. Der Uchiha hatte eine Stimme, die einem gut im Gedächtnis blieb und Lisa war sich zu hundert Prozent sicher. Und wenn Itachi sich so anhörte, dann… „Carina“, schoss es ihr besorgt durch den Kopf und blitzschnell drehte sie sich um. Ein ersticktes Keuchen drang über ihre Lippen. Ihre Schwester lag reglos am Boden, die Augen geschlossen und unter ihrem Kopf breitete sich eine riesige Blutlache aus. „Nein“, schrie Lisa und rannte los. Sie achtete nicht mehr auf ihre Umgebung, der Krieg rückte in weite Ferne. Alles was zählte war, dass sie Carinas Leben retten musste. Nein, sie würde sie nicht sterben lassen. Kakashis kurzzeitiger Tod hatte ihr den Boden unter den Füßen weggerissen. Doch wenn Carina sterben würde – und da war Lisa sich sicher – dann würde sie sich davon nie wieder erholen.
 

Denn egal, wie stark Lisas Liebe zu Kakashi auch war…
 

…die Liebe zu ihrer Schwester zählte mehr.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  IloveAkatsuki
2014-05-10T22:49:43+00:00 11.05.2014 00:49
Das ist so spannend *-*
bitte schreib schnell weiter!! ×:
Das ist ne tolle ff^_^
*Keks geb uns anfeuer *
Von:  schokomuffin
2014-04-28T16:13:53+00:00 28.04.2014 18:13
Schreib bitte ganz schnell weiter
die ff ist durchgängig einfach nur super und man muss weiter lesen
dein schreibstil ist sehr angenehm und erhält die Spannung
lg muffin
Von:  fahnm
2014-04-22T22:48:34+00:00 23.04.2014 00:48
Es geht weiter?
Ja^^
Hoffentlich wird es Carina überleben.
Antwort von:  IloveAkatsuki
11.05.2014 00:50
Ich hab auch um diese zeit die ff gelesen ^_^


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