Vermächtnisse

Enthüllungen

Hier ist das dritte Kapitel. Es kommt doch ein bisschen früher als erwartet. :)

Ich freue mich dass euch die Geschichte bis jetzt gefällt und hoffe dieses Kapitel stellt euch zufrieden. Enjoy! :)
 

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Rückblick
 

"Hey du da, wieso so eilig?" Ich drehte mich um und mein Atem blieb für ein paar Sekunden stehen. Der Frauenheld! Oh Gott, der hat mir grade noch gefehlt. >Schau nicht in seine Augen, nicht schwach werden Maron...Schau ihn gar nicht erst an<. "Was fällt dir ein? Lass mich los!" Ich riss meinen Arm los und ging weiter Richtung Klassenraum. "Sei doch nicht so zickig! Du musst doch nicht so hetzen, nimm alles ein bisschen...lockerer!", rief er mir hinterher. Lockerer, ph, wenn der wüsste. Der versteht ganz sicher nichts von Gefühlen. Im Klassenzimmer angekommen setze ich mich erstmal hin und seuftze. Ich merkte wie mein Herz raste. Ich stockte. Was soll das?
 

Rückblick - Ende
 

Das soviele Gedanken in meinen Kopf herumschwirrten hatten natürlich auch die Lehrer bemerkt. Deswegen hatten sie beschlosen mich einfach mal ein wenig zu ärgern.
 

"Maron, wie lautet die Antwort?"

Stille.

"Maron? Maron Hampton!"

Bei meinen angeblichen Nachnamen fuhr ich hoch.

"Ja?"

"Kannst du mir die Antwort auf meine Frage geben?"

"Ähmm...Wie war nochmal die Frage?"

"Raus!" Ich stöhnte. Das hat mir grade noch gefehlt.

Wenigstens hatte ich in Ruhe Zeit über alles nachzudenken.
 

Als meine Mutter gestern gesagt hat, dass mein Vater zurückkommt, dachte ich in ein paar Tagen, aber ich hatte noch genau 4 Wochen Zeit um mich darauf vorzubereiten. Wegen guter Führung hatte man die Gefängisstrafe ein wenig verkürzt. Aber ich konnte mich nicht freuen...Wie denn auch? Ich war ein Verräter. So verging die Stunde und endlich klingelte es zur Pause. Schnell schnappte ich mir meine Tasche und suchte den Vorhof, was auch recht schnell ging. Beeindruckt sah ich mich um. >Schön schattig..< Ich war ein wenig überrascht, dass ich die Einzige hier war. Es wahr ruhig...Sehr ruhig. Ich wollte ja Ruhe haben, nur dass es so ruhig sein, würde hätte ich nicht gedacht. Schnell setzte ich mich auf einen Pflanzenkübel aus Ton in der hintersten Ecke. Ich streckte mich genüsslich und atmete die frische Luft ein. Eigentlich hasste ich es alleine zu sein. Schnell schloss ich meine Augen. "Aber besser als die ganzen kichernden Mädchen in der Pause hören zu müssen", murmelte ich. Minuten verstrichen während ich, die Augen immer noch geschlossen, dort auf den Pflanzenkübel saß und mich einfach nur versuchte zu entspannen. Dann öffnete ich wieder die Augen und erschrak kurz. Ich war nicht mehr allein. Doch ich musste zweimal auf die Person schauen die da ein paar Meter weiter entfernt unter einem Baum lag und auch die Augen geschlossen hielt. Oh Gott, nein, das ist doch...Der Typ von heute! Der Frauenheld der mich genervt hat! Aber was so einer, den alle Mädels hinterlaufen, in dem Vorhof und machte den Eindruck, als wolle er allein sein? Warum? Ich selber merkte gar nicht wie sehr ich ihn anstarrte, bis er plötzlich die Augen öffnete und zu mir rüber sah. >Oh Gott, Maron!< Mein Gesicht färbte sich feuerrot und ich sah schnell weg.
 

>Das muss so ausgesehen haben, als ob ich was von ihm wollte...Wieso musstest du auch so starren, Maron? Wieso?< Vorsichtig wagte ich meinen Kopf wieder in seine Richtung zu drehen. Er grinste mich frech an. "Du magst es wohl alleine zu sein?" Wenn der wüsste. Ich mag es alleine zu sein? Ich drehte mich wieder weg. "So ein Unsinn! Ich wollte mir nur nicht das Gekicher von deinen Verehrerinnen nicht antun oder anderen Idioten über den Weg laufen!" Er stand auf. "Es gibt auch nette Menschen - Mich!" Ich lachte laut auf. "Na klar, das hast du ja heute früh bewiesen!" "Ich wollte nur dass du nicht so hetzt! Du hättest dein Gesicht sehen müssen, wie Stein! Nimm Sachen doch ein bisschen lockerer:" Ich schnaubte. "Du kennst mich doch überhaupt nicht!" "Schade eigentlich. Du siehst sehr süß aus." >Oh nein, halt die Klappe! Werde ja nicht rot!< Pustekuchen. Natürlich wurde ich das und das Schlimmste war dass er es bemerkte und er nutzte das aus. "Du weißt dass viele Mädchen jetzt gerne mit dir tauschen würden, oder? Mir mir alleine...Im Vorhof...Für viele ein Traum". Und wieder grinste er unverschämt. "Ich bin eben keines dieser Mädchen. Außerdem wenn soviele Mädchen gerne mit mir tauschen würden...Wieso verschwendest du dann deine Zeit mit mir?" "Ich verschwende nie meine Zeit." Ich sah ihn erstaunt an und er lächelte mich ausnahmsweise mal richtig nett an. "Du bist interessant. Ich mag es dass du nicht wie die anderen Mädchen bist. Die meisten stehen auf Partys und Alkohol. Du machst nioht so den Eindruck." "Aber so sollte es sein, oder nicht?" Jetzt war er dran mit staunen. "Wieso?" Na toll. Ich hab doch keine Ahnung was ein "normales Leben" bedeutete. Partys und Alkohol ist doch normal, oder nicht? Wo kein Hass die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft beherrscht. "Ich stehe nicht auf sowas, aber ich denke das ist normal." "Auf was stehst du denn so?" "Naja...Wie du schon vermutest hast Partys sind eigentlich nicht so mein Ding. Ich liebe rhytmische Gymnastik und außerdem..." Ich pausierte kurz, "Ich mag Engel". >Oh Gott, hast du das grade wirklich gesagt Maron? Vor dem Typ? Nein, wie peinlich!< "Engel? Ist ja mal was Neues." Ich sagte überhaupt nichts und es herrschte ein komisches Schweigen. >Bitte, bitte sag doch irgendwas, das Schweigen ist fürchterlich.< Doch bevor es dazu kam klingelte die Glocke. Ich atmete erleichtert aus. Danke lieber Gott! Er hielt mir seine Hand hin. "Komm, wir sollten gehen, sonst kommen wir zu spät." Dankbar nahm ich seine Hand, Kaum hatte ich das getan fühlte ich so ein angenehmes Gefühl wie...Eine Verbindung, ein ganz schönes Gefühl. Schnell gingen wir den Flur entlang bis mir ein Gedanke kam. "Sag mal, wie ist eigentlich dein..." "So hier ist mein Klassenraum. Vielleicht sieht man sich ja morgen wieder", verabschiedete er sich freundlich. "Ja...vielleicht." >Lieber nicht, ich habe nicht vor irgendein dummes Gefühl für dich zu entwickeln< Meine Frage konnte ich allerdings trotzdem nicht fertig stellen. So ein Mist. Naja. Dann bleibt er eben namenlos. Schnell rannte ich zu meinen Klassenraum.
 

"Sag mal Maron, ist irgendwas passiert?" Meine Mutter sah mich irritert am nächsten Morgen an. Ich war erstaunt. "Nein, wieso fragst du?" "Naja, du siehst so glücklich aus. Nicht, dass es mich nicht freuen würde..." Doch sie sah trotzdem ein wenig traurig aus. Na klar, sie würde niemals den Gedanken mögen dass ich auf der Schule des Feindes glücklich bin. Nur das Dümmste war: Sie hatte Recht. Ich freute mich auf die Schule. Auf den Vorhof und auf...Nein, ich kann es nicht sagen. Auf diesen Jungen. Jetzt bin ich doch eines von den vielen Mädchen geworden. Aber...Das gestern war so schön. Außerdem mag ich ja nicht die Schule. Mir wurde einfach ein Segen geschickt um diesen Alptraum besser zu überstehen. Wenn ich schon daran denke. Der Händedruck. Diese Augen..."Maron? Ist alles okay?" Schnell beendete ich meine Gedanken. "Ja, es ist nur...Ich versuche das Beste draus zu machen, verstehst du?", sagte ich lächelnd. Schnell schnappte ich mir noch einen Apfel vom Küchentisch und ging zu meinem Auto. Ich fühlte mich immer noch elend, keine Frage. Egal ob Junge hin oder her, ich freute mich auf etwas was mein Vater so verachtete. Und meine Mutter tat mir am meisten Leid.
 

Rückblick von gestern Nachmittag nach der Schule
 

"Mensch Maron, schlag dir diesen Typen aus den Kopf! Er spielt mir dir! Als ob sich so einer für dich interessieren würde? Engel? Wie dumm bin ich eigentlich? Du weißt nicht einmal wer er wirklich ist!", ärgerte ich mich auf der Heimfahrt vor mich hin. Aber ich würde mich selbst belügen. Ich mag ihn. Gänsehaut. >Maron, du wolltest nicht mehr verletzt werden. Entwickel keine Gefühle...< Nachdem ich die Haustür aufschloss hörte ich ein leises Geräusch. Ich ging ins Wohnzimmer und meine Augen wurden klein und traurig. Dieses Geräusch waren Tränen meiner Mutter. Schnell ging ich zu ihr und umarmte sie. Sie erschrak ein bisschen. "Oh Maron, ich hab dich gar nicht kommen hören. Ich will nicht dass du mich ... so siehst", sagte sie leise und löste sich aus der Umarmung. "Aber Mama, das ist das völlig okay", sagte ich lächelnd. Sie weinte wieder. "Es...tut mir so Leid. Es ist nur...Selbst wenn dein Vater wieder zurück kommt....Ich glaube nicht dass wir einfach da weitermachen können wo es aufgehört hat." "Aber wieso?" "Ich hab so ein Gefühl dass noch Einiges passiert." Sie schaute mich traurig unter ihren Tränen an. Mir schimmerten sie auch schon gefährlich in den Augen. "Dein Gefühl täuscht dich bestimmt, Mama." Sie versuchte zu lächeln. "Hoffentlich hast du Recht."
 

Rückblick Ende
 

Ich schluckte und die Tränen standen wieder in meine Augen. Hatte ich nicht beschlossen nicht mehr traurig zu sein? >Kopf hoch, Maron...<
 

Als als bimmelte wollte ich schon aus dem Klassenraum rennen, aber ich wurde von von Typen aufgehalten. "Hey Süße, was geht ab? Wo treibst du dich denn in der Pause so rum? Haste Bock auf ein Date?" Oh Gott, genau wegen so Idioten bin ich im Vorhof. Ich musterte sie. Bierbauch, graue Augen, schwarze Haare, arrogant wie eh und je standen die beiden grinsend vor mir. "Das geht euch überhaupt nichts an!" "Werd doch nicht gleich so zickig!" "Hey ihr da!" Ich und die zwei anderen Jungs drehten die Kopf in die bestimmte Richtung. "Also ähh...Ich wollte nur sagen...ähm...so sollte man nicht mit Frauen rumspringen!", ertönte die unsichere Stimme von Yamato. "Klappe Minazuki!" Der andere Junge schaute ihn grinsend an. "Du stehst auf die Kleine hier, stimmts?" Wie erwartet starrte er nun eine Tomate an. >Miyako sollte ihm mal ein bisschen Selbstvertrauen anschaffen< schoss es mir durch den Kopf. Ich vermisse sie. Doch ich wurde wieder in die Realität zurück geholt. Er lachte spöttisch. "Oh Man, was ein Versager...Komm Brian, ziehn wir ab! Die Kleine können wir noch jeden anderen Tag provozieren!" Ich sah ihnen wütend hinterher, doch nach ein paar Sekunden widmete ich mich wieder Yamato der immer noch rot war. "Danke dass du versuchst hast mir zu helfen!". Ohne eine Antwort abzuwarten ging ich schnell in den Vorhof. Es ist mir schon viel zu viel Zeit genommen worden. Und da saß er auch schon. Auf meinem Platz.
 

Ich zögerte. Soll ich jetzt unter den Baum? Da sah auf und lächelte mich an. "Tut mir Leid, dass ich mich auf deinen Platz gesetzt habe". Mit einer einladenen Geste wies allerdings er auf den Platz neben ihm. "Ähm...Ist schon okay." Ich setzte mich zu ihm und zwar nicht zu nah, aber auch nicht zu weit weg. "Da du so einsam wirkst.." Sofort unterbrach ich ihn. "Das stimmt überhaupt nicht!" >Wirklich?< Unbeeindruckt fuhr er fort. "...dachte ich mir dass ich dir eine Freude mache und....." Er stoppte und sah wirklich ein bisschen verunsichert aus. "Und hab dir ein Engelsbild gekauft!" Nun saß ich da. Mit offenen Mund, unglaubwürdig und unfähig auch nur ein Wort herauszubringen. >In welchem Film bin ich eigentlich?< Schnell fuhr er fort. "Dein Name?" Mein Mund stand immer noch offen. Er grinste wieder sein gewöhnliches freches Grinsen. "Dein Name?", fragte er etwas lauter. Ich kam wieder zur Besinnung. "Mein Name ist..." Ups. Ja, wie ist denn mein Name? Hampton, Maron, auf dieser Schule Hampton. Kein Risiko eingehen. "Mein Name ist Maron. Maron Hampton.", beendete ich meinen Satz. >Gut so, Maron. Alles wie du es mit deiner Mutter geplant hast< "Okay, einen Augenblick noch. Mach mal kurz die Augen zu." Ich gehorchte und musste unbedingt eine Frage loswerden. "Du kennst mich doch überhaupt nicht und kaufst mir ein Engelsbild. Du bist der Frauenheld dieser Schule. Du hast wohl nichts Besseres zu tun! Ich falle darauf nicht rein!" Meine Stimme klang zickig. "Ich habe dir doch gesagt dass ich nie meine Zeit verschwende. Das ist dein erstes Jahr, oder?" Über den Themawechsel war ich überrascht. "Ja, wieso?" "Ich kenne dich nicht wirklich gut, aber du bist anders. Auf positive Art und Weise. Es ist interessant dass du mir nicht kichernd hinterher läufst." Sofort reagierten meine Alarmglocken. "Ich werde nicht zulassen dass du mit mir spielst, also versuch erst gar nicht mich mit solchen Sprüchen zu beeindrucken!" "Sag mal welches Kindheitstrauma schleppst du mit dir rum dass du jedem Menschen nur das Schlechte zutraust?" Jetzt klang seine Stimme gereizt. "Freu dich doch dass ich dir es gekauft habe. Du kannst deine Augen wieder aufmachen. Ich hab nur noch was auf das Bild geschrieben." Kaum hatte ich meine Augen geöffnet hatte ich schon wieder meine Sprache verloren. Das Bild ist wunderschön. Zwei wunderschöne Engel auf einem himmelblauen Hintergrund. Lachend und fröhlich. Sie strahlten ihre Anwesendheit grade zu aus. Sie zeigten wie schön die Welt sein kann. "Gefällt es dir?" Ich war immer noch etwas neben mir. "Ja es ist...wundervoll. Vielen Dank. Und das meine ich ehrlich." Ob er mit mir spielte war mir in diesem Moment egal. Vielleicht mochte er mich ja wirklich, weil ich anders bin. "Wenn du nichts Besseres zutun hast, als anderen Leuten zu misstrauen, könnten wir ja vielleicht Freunde werden. Ob du´s glaubst oder nicht, die Mädchen nerven mich." Ich lachte. "Ob ich dir das glauben soll...Darüber können wir uns streiten." Mein Blick wanderte weiter über das Bild. Als ich unten rechts ankam sah ich etwas geschrieben. Das musste er wohl gemacht haben als ich meine Augen geschlossen hielt.
 

"Bleib so wie du bist und verwandele dich nicht in eine Kichererbse! Achja, denk daran: Probiers mal mit Gemütlichkeit, mit Ruhe und Gemütlichkeit...."
 

Von: C.N.

Für: Maron Hampton
 

Ich lächelte. Jetzt ist das Rätsel um den namenlosen Jungen also fast gelüftet. "C.N.?" Er lächelte mich an. "Genau. Chiaki - Chiaki Nagoya."