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Freiheit

nur zusammen sind wir frei
von

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Gefühle und die Vergangenheit

„Da hinten, in der zweiten Tür ist mein Zimmer. Ich komme gleich nach, schaue nur eben nach Chantal.“

Entschlossen, um zu zeigen dass ich bei Verstand bin, gehe ich auf die Tür zu. Er ist schon in der Küche verschwunden, als ich jetzt vor der Tür stehe.

Ich höre was sie sagen:

Leo: „Es ist alles gut. Er ist fort.“

„Was tu ich euch nur an“, sie schluchzt.

„Hör auf zu weinen. Außerdem hängen wir beide darin.“ Küsst er sie?

Sie stöhnt leicht auf.

„Hör auf“, ihre Stimme klingt ernst.

„Du weist das ich das nicht mehr will.“ Ich kann ihre Stimme kaum noch verstehen.

Seine Schritte kommen näher. Schnell husche ich in sein Zimmer.

Es ist ungewöhnlich groß. Ein großes Bett steht in der Mitte des Raumes. Ein Schrankmonster dem gegenüber. Kein Sitzplatz, der einzige Stuhl ist beladen von Klamotten. Also setz ich mich im Schneidersitz auf sein Bett. Es ist kalt, Gänsehaut hab ich auch schon.

Leo kommt ins Zimmer. Er raucht, schon wieder! Still geht er zum Schrankmonster. Greift einen Pullover raus und schmeißt ihn mir entgegen. Mitten ins Gesicht.

„Sorry kleiner“, er grinst und lacht leicht auf.

Ich ziehe ihn schweigend über. Er sieht abwesend aus. Komisch alles ist absolut verwirrend, es ist so viel plötzlich passiert. Die Zigarette ist zu ende, er drückt sie in einen Aschenbecher aus.

„Es ist schwer die Situation von vorhin zu erklären“, er steht mit dem Rücken zu mir. Es scheint ihm schwer zu fallen.

„Engel und ich kennen uns schon seit neun Jahren. Als ich zehn war, begegnete ich ihr auf der Straße. Sie war mit einem älteren Mann da. Sie hatte ein ganz trauriges Gesicht, das Gesicht eines verletzten Engels. Ich kam dorthin, wo sie schon lange war“, er atmet tief durch.

„Ich wurde verkauft, an den Mann, wo sie schon war. Kinderhandel. Es war die erste Zeit, in diesem Umfeld, die sehr schwer war. Die Umstellung machte mich fertig, bis ich mich dran gewöhnte. Ich war wie Tod. Sie war nie so, sie ertrug es und war trotzdem noch für mich da. Hielt mich fest, als ich es nicht mehr ertrug, sterben wollte. Wir wuchsen zusammen. Mit 15 waren wir aus dem Kindsalter raus, aber wir kamen da immer noch nicht raus.“

Es quält ihn, ich weiß icht was ich machen soll.

„Als wir 18 wurden konnten wir endlich dort weg. Wir hatten genug verdient für ein neues Heim. Der Typ, von vorhin, ist einer von diesen Menschen. Ein `Kunde´ von ihr, ziemlich mieser Kerl.“

Ich geh zu ihm. Was soll ich auch sonst tun.

Ich lege meine Arme um seinen Bauch. Was soll ich ihm nur sagen.

Er dreht sich zu mir um, trotz das ich ihn festhalte.

„Du bist echt süß“, er grinst, streichelt mir und küsst mich auf die Haare.

„Aber so langsam sollte ich dich nach Hause bringen.“

„Nein“, ich vergrabe das Gesicht in seinem Pulli.

„Nein?“, es klingt sehr fragend.

Ich schau hoch, sein Gesicht ist skeptisch verzogen.

„Ich bleib heut hier. Ich brauch nur meine Mama anrufen, das geht schon klar.“

Er nimmt das Telefon hinter sich, reicht es mir und sagt ausdruckslos: „Wenn du meinst.“

Es fühlt sich kalt an. Das Los lassen tut mir fast Körperlich weh. Automatisch tippe ich die Nummer ein. Lege es ans Ohr. Es piept. Ein, zwei Mal. Mama geht ran.

„Ja?“

„Hey Mama, ich bin Rafael. Ich wollte nur bescheid sagen das ich heut beim Freund penn.“

Keine Frage.

„Ja, okay aber pass auf dich auf Rafael.“

Sie merkt sofort dass es wichtig ist.

„Klar Mama mach ich. Danke, ich hab dich lieb.“

„Ich dich auch.“

Wir legen auf.

„Süß“, er küsst mich wieder, aber diesmal auf die Wange.

„Ich hol dir eben Bettzeug.“

Bettzeug? Fragend sehe ich ihm nach. Na ja ich leg mich erstmal aufs Bett.

Echt schön hier. Komisch das ich den Kuss so schön fand. Ich habe mit einem Typen rumgeknutscht. Nicht mal den Gedanke finde ich nun noch widerwärtig. Es fühlt sich alles so richtig an. Ich schließe die Augen. Wirklich bequem hier.



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