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Mysterie of lost Memories - Das Geheimnis der verlorenen Erinnerungen

Fortsetzung zu Blutige Rache
von

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Sieben Stunden

Lange waren Neji und Tenten unterwegs. Sie hatten die Stadt weit hinter sich gelassen und überquerten ein weites Feld. Um die Brünette nicht zu verstimmen, ging Neji weit hinter hier. Aber auch nicht zu weit, um sie beschützen zu können, falls sie angegriffen werden. Bald erreichten sie einen tiefen Wald und bauten sich dort ihr Lager für die Nacht auf. Lange diskutierte Tenten mit ihm. Sie wollte allein Feuerholz suchen gehen, aber bestand darauf mit ihr zu gehen. Doch am Ende hatte sie ihren Willen durchgesetzt. So wartete er auf sie und setzte sich unter einen Baum.

„Sie hat ein ganz schönes Temperament“, dachte er, „ was das betrifft hat sie sich kein bisschen verändert.“ Er lächelte.

Tenten entfernte sich weit vom Lager. Einige dicke Äste hatte sie bereits gesammelt. Die ganze Zeit musste sie daran denken was er zu ihr gesagt hatte, bevor sie aufgebrochen waren. „Egal was auch auf uns zukommt… ich mach das allein. Ich brauche deine Hilfe nicht.“ „Das weiß ich. Ich vertraue dir“, hörte sie seine Stimme in ihrem Kopf.

„Was sollte das? Denkt er etwa ich bin blöd?“, dachte sie frustriert. „Ich bin stark genug, um auf mich selbst aufzupassen. Ich hab es nicht nötig mich von einem wie dem beschützen zu lassen.“

Eine ganze Weile später kehrte sie zum Lager zurück. Sie sah den jungen Mann unter dem Baum sitzen. Er schlief. Sie legte das Feuerholz auf den leicht feuchten Boden, häufte es etwas auf und zündete es an. Damit das Feuer länger brennen konnte, hatte sie etwas von dem Holz beiseite gelegt.

Neji schlief nicht. Leicht hatte er seine Augen geöffnet und beobachtete Tenten. Diese setzte sich vors Feuer und blickte, in Gedanken versunken, hinein.

Der Braunhaarige seufzte und stemmte sich vom Baum ab. Tenten sah kurz zu ihm, blickte dann aber wieder weg. Neji tat so als hätte er sie jetzt erst bemerkt. „Da bist du ja wieder.“

„Na und? Ich hätte auch wegbleiben und allein die Mission weiter durchführen können“, murrte sie, „ich brauche keine Hilfe. Ich komm auch allein klar.“ Bei dem letzten Satz legte sich Traurigkeit auf ihr Gesicht. Neji sah das, aber wollte dem nicht weiter nachgehen. Er setzte sich ebenfalls, im Schneidersitz, nah ans Feuer.

„Dieser Stein scheint wohl von äußerster Wichtigkeit für die Organisation zu sein, was?“, durchbrach Neji schließlich die Stille.

Tenten blickte weg. „Hm! Dieser Stein interessiert mich nicht die Bohne. Ich führe nur die Befehle des Meisters aus. Das ist alles.“

„Schon klar.“ Neji musste immer wieder Schmunzeln.

Die Brünette sah ihn von der Seite her an. „Was soll das? Warum lächelst du an dauernd? Hör auf damit! Das nervt mich!“

„Entschuldige. Tut mir leid“, entschuldigte er sich. Dann legte er sich seitlich hin und legte seinen linken Arm unter seinen Kopf.

Tenten tat es ihm kurz darauf gleich. Sie legte sich auf den Rücken und blickte in den Himmel hinauf. Sie winkelte ihre Beine an und betrachtete die Sterne.

„Wieso kehren meine Erinnerungen nicht zurück? Ich verstehe es nicht“, dachte sie bedrückt.
 

Der nächste Morgen war angebrochen. Tenten lag noch immer da und schlief.

Neji war schon länger wach und ging an den kleinen Bach, den er kurz zuvor mit seinem Byakugan entdeckt hatte.

Tenten war inzwischen aufgewacht. Sie sah sich um. Heiji war weg, was sie einerseits gut fand, aber andererseits auch wieder nicht. Sie stand auf, nahm ihren Rucksack und machte sich auf den Weg ihn zu suchen. „Eigentlich kann es mir ja egal sein wo er ist. Aber wenn ich ohne ihn zurückkehre, macht mir Meister Takka sicher die Hölle heiß“, dachte sie.

Sie durchquerte das Dickicht und kam schließlich an den Bach. Doch da bemerkte sie jemanden und verbarg sich um Gestrüpp. Da hockte jemand auf der anderen Seite des Bachs und sie erkannte Heiji. Sie beobachtete wie er sein Stirnband abnahm. Doch das was er in dem Moment freilegte, ließ sie den Atem anhalten. Auf seiner Stirn prangte ein Zeichen. Ein Zeichen das ihr irgendwie bekannt vorkam. „Was ist das? Dieses Zeichen… Warum habe ich das Gefühl es schon mal gesehen zu haben?“

Neji hielt seine Hände in das kühle Wasser und wusch sich das Gesicht. Dabei wurden die langen Haarsträhnen an seinem Gesicht etwas nass. Er schüttelte sein Gesicht, wodurch sein langes Haar hin und her wehte. In Kombination mit den dabei wegfliegenden Wassertropfen sah das unglaublich toll aus. In diesem Moment fühlte Tenten etwas in sich das sie nicht beschreiben konnte. Ein Gefühl das sie verunsicherte. Sie musste sich zusammenreißen und schüttelte diese Gefühle ab. Sie stand auf und rief zu Neji rüber: „Hey! Warum haust du einfach ab ohne mich zu wecken?“

Neji blickte zu ihr auf. „Ich dachte ich soll dich in Ruhe lassen?“, stellte er ihr etwas frech eine Gegenfrage.

Die Brünette errötete leicht. Sie war empört. „Ach, vergiss es einfach!“ Sie sprang zu ihm rüber auf die andere Seite und sagte: „Lass uns endlich weiter gehen.“

Neji nickte nur, nahm seine Tasche und ging hinter ihr her.
 

Die Zwei durchquerten den Wald, bis sie zu einer weiten Wiese kamen. Es sah toll aus wie der seichte Wind durchs Gras wehte. Tenten blickte verträumt drein. Der Hyuga sah das und lächelte leicht. Schnell schüttelte sie das dann aber ab und sagte ernst: „Komm weiter.“

Schweigend folgte er ihr.

„Nazui ist nicht so grausam wie sie immer tut. Sie verbirgt damit nur ihre tiefe Verzweiflung. Sie ist sehr einsam und weint manchmal. Sie sagt zwar immer, dass es ihr egal ist ob sie sich jemals wieder erinnern wird, aber ich sehe ihr an, dass sie nichts mehr will als das. Bitte sei nachsichtig mit ihr“, erinnerte er sich an Tokis Worte.

„Natürlich bin ich das“, dachte er, „ich könnte ihr niemals Leid zufügen. Ich werde sie immer beschützen. Egal was auch passiert. Das habe ich ihr geschworen.“

Er sah Tenten an die etwas vor ihm ging. Dann hörte er in seinem Kopf Regen rauschen. Erinnerungen kamen in ihm hoch. Tenten und er standen auf der Brücke zum Park von Konoha. Sie lagen sich in den Armen. Damals vor zwei Jahren versprach er ihr sie niemals allein zu lassen und sie zu beschützen. Selbst wenn er dabei sterben sollte.

„Und daran halte ich fest“, murmelte er.

Tenten hörte sein Murmeln. Nur verstand sie nicht was er gesagt hatte.

Sie bliebt stehen und drehte sich zu ihm um: „Was hast du gesagt?“

Neji schreckte aus seinen Gedanken hoch. „Was? Nein nichts. Alles okay“, versicherte er ihr.

Tenten zog eine Braue hoch. „Hm…“, machte sie und ging weiter.

Er folgte ihr. Doch nach kurzer Weile blieb er wieder stehen und sah sich um.

Tenten bemerkte, dass er nicht nachkam, drehte sich zu ihm und fragte angenervt: „Warum bleibst du stehen? Wenn du weiter so langsam bist, gehe ich alleine weiter. Dann kannst du ruhig…“

„Sssch! Sei mal still!“, flüsterte er. Ernst und angespannt aktivierte er sein Byakugan.

„Was machst du?“ Tenten war verwundert wie sich plötzlich sein Gesicht, durch die Blutadern, veränderte.

Er blickte sich um. „Da kommt jemand“, sagte er ernst.

„Was? Wie kannst du das sehen?“, fragte sie ihn. Aber es wurde ihr schlagartig klar, durch seine Augen. „Ein visuelles Jutsu“, dachte sie.

Da plötzlich sprangen feindliche, vermummte Ninjas aus dem Hohen Gras.

Neji machte sich sofort kampfbereit. Doch Tenten wollte nicht, dass er sie wie einen Schwächling behandelte. Aggressiv schubste sie ihn weg. „Geh zur Seite. Ich mach das allein“, fauchte sie.

Neji war total verpeilt in dem Moment als sie ihn wegstieß. Er fiel fast hin, konnte sich aber noch halten. Er akzeptierte ja, dass sie stark war, aber allein gegen Sechs konnte sie nichts ausrichten.

„Nazui lass den Blödsinn! Allein kommst du gegen sie nicht an“, versuchte er ihr klar zu machen.

„Warts nur ab. Du wirst schon sehen…“, sagte sie grinsend.

Die ganze Zeit über schleppte sie eine große Schriftrolle mit sich herum, die sie hinten an ihre Hüfte geschnallt hatte. Diese machte sie nun ab.

Neji beobachtete sie aufmerksam.

Die Brünette drehte sich und entfaltete dabei das Papier, das weit in die Luft flog.

„Du wirst gleich sehen wie stark ich bin! Pass nur auf!“, rief sie zu Neji.

Aus dem Papier schossen auf einmal tausende Waffen. „Jutsu der Diamantspeere!“

Die Klingen all dieser Waffen glänzten in der Sonne. Sie sausten auf ihre Gegner und schlugen sie nieder. Es war ein gewaltiges Gemetzel das sich vor Nejis Augen auftat. Brutal, aber die Ninjas lagen regungslos am Boden.

Tenten faltete stolz ihre Schriftrolle wieder zusammen. „Siehst du? Ich bin nicht so schwach wie du gedacht hast“, sagte sie grinsend und band sich die Schriftrolle wieder um ihre Hüfte.

„Das habe ich auch nicht behauptet, aber…“

„Was aber?“ Tenten war verunsichert.

„Es ist noch nicht vorbei“, stellte er fest.

„Was?“ Tenten drehte sich erschrocken zu den Ninjas um. Sie hatten das Jutsu des Tausches angewendet, um Tentens Waffen zu entfliehen. Ihre falschen Körper verwandelten sich in Holzpflöcke.

Der Hyuga blickte mit seinem Byakugan um sich. „Achtung!“, rief er und schubste Tenten zur Seite. Hätte er nicht schnell genug reagiert, hätte in dem Moment einer der Shinobi Tenten am mit einem Kunai am Arm verletzt.

Tenten hockte da und beobachtete den Braunhaarigen. Dieser hatte seine Hyuga – Kampfhaltung angenommen und machte sich bereit gegen die Feinde zu kämpfen. In dem Moment griffen die feindlichen Shinobis auch schon an. Neji machte ein Fingerzeichen, begab sich in die Haltung der acht Trigramme und rief: „Hakke Kusho!“

Er baute sich wieder grade auf und schickte mit einem kräftigen Ruck seinen linken Arm nach vorn. Ein kräftiger Luftdruck schoss aus seiner gespreizten Hand. Einen seiner Gegner erwischte er. Die übrigen fünf griffen ihn an und darauf reagierte er sofort.

„Kaiten!“, rief er und drehte sich schnell im Kreis. Eine Kugel aus Chakra wirbelte um ihn und schlug die Angriffe der Gegner zurück.

Tenten war schwer beeindruckt. Sie hockte da und schaute verblüfft aus der Wäsche. Dieser Mann hatte unglaublich gute, starke Jutsu` s drauf. Doch aus irgendeinem Grund kamen sie ihr so bekannt vor.

Neji richtete sich wieder grade auf. Es war noch lange nicht vorbei. Die vermummten Ninjas gaben sich nicht so einfach geschlagen. So griffen sie den Hyuga abermals an und dieser wehrte jeden Angriff geschickt ab.

Die Brünette konnte und wollte nicht länger tatenlos rum sitzen. Sie erhob sich, schnappte sich ein Kunai und griff sofort einen der Gegner an. Dieser konnte ausweichen, doch sie erwischte ihn mit dem Kunai am Arm. Sie und Neji sprangen sich rückwärts entgegen und standen nun Rücken an Rücken zwischen ihren Gegner.

„Gut gemacht“, lobte Neji sie.

Darauf gab sie kein Kommentar.

„Die geben wohl nie auf!“, nörgelte sie schließlich und sprang auf einen der Shinobi los. Sie zückte blitzschnell eine kleiner Schriftrolle, die beim entfalten eine Eisenstange freigab. Mit dieser Waffe schlug die Brünette auf ihren Gegner ein. Dieser passte nicht auf und wieder niedergeschlagen. „Ha! Das hast du nun davon. Mit mir sollte sich besser keiner anlegen“, sagte sie triumphierend lächelnd.

Neji kämpfte derweil gegen die anderen fünf. Zwei von ihnen konnte er mit einem kräftigen Schlag seines Juken einige ihrer Chakra – Punkte verstopften.

Dann sah er zu Tenten die noch immer triumphvoll über ihrem Gegner stand.

Da plötzlich sprang einer der drei letzten noch übrig gebliebenen Ninjas, mit einem ausgestreckten Kunai, auf Tenten zu. Der Hyuga war geschockt. „Tenten! Pass auf!“, entwich es ihm vor Panik.

„Hm?“ Die Brünette war verwundert darüber wie er sie nannte. Doch dafür war keine Zeit. Sie drehte sich um und sah wie der Shinobi von oben auf sie zukam. Sie schwang ihren Stab und wollte ihn niederstrecken. Doch diese Reaktion kam zu spät. Der Feind war schon viel zu nah. Da kam Neji angelaufen. Er packte sie und drückte sich mit ihr auf den Boden.

Tenten war von dem Aufprall etwas benommen. Als sie dann zu den Gegnern aufblickte, traten diese den Rückzug an und liefen davon. Die Brünette war völlig verpeilt. Der Braunhaarige hatte sie beschützt. Doch warum tat er das? Was hatte er für einen Grund dazu? Er lag auf ihr und hielt sie schützend an sich gedrückt.

„A-Alles okay?“, fragte er und sah sie mit einem geöffneten Auge an.

Tenten verzog wieder das Gesicht. „Wenn du mich nicht so grob auf den Boden gedrückt hättest ja“, nörgelte sie. „und jetzt geh von mir runter!“

Neji tat was sie sagte. Tenten erhob sich ebenfalls und sah ihn genervt an. Der Braunhaarige stand geknickt da und hielt sich die linke Schulter.

„Waschlappen!“, dachte sie kopfschüttelnd.

Mit einem Mal kippte er um. Aus irgendeinem Grund konnte er sich nicht mehr richtig bewegen. Er fiel auf den Bauch hin und zitterte. Erst jetzt bemerkte Tenten, dass in seinem linken Schulterblatt ein Kunai steckte.

„Oh Scheiße!“, dachte sie erschrocken. Sie hockte sich hin und zog ihm das Kunai heraus.

Neji zuckte kurz vor Schmerzen.

Die Brünette betrachtete das Kunai und dann die Wunde ihres Gefährten. An der Klinge haftete lila artige Substanz. Und in der Wunde genau so.

„Gift…“, dachte sie erschrocken und schaute zu ihm. „Er wusste von dem Gift an dem Kunai. Deswegen hat er sich schützend vor mich geworfen.“

Sie stand auf. „Egal ob ich ihn verabscheue oder nicht, er gehört zu unserer Organisation. Ich kann nicht zulassen, dass er dem Gift erliegt.“

Sie halt ihm vorsichtig auf die Beine, legte seinen rechten Arm um ihre Schultern und sah ihn an. Er kämpfte gegen das Gift und den starken Schmerz seiner Wunde. Sein Atem ging schwer.

„Warum hast du das gemacht? Mich hätte das Gift treffen müssen, nicht dich. Also was sollte das?“, fragte sie ihn ernst.

Halb öffnete Neji seine Augen und sah sie an. „Weil ich… dich beschützen muss. Ich konnte nicht zulassen… das dich das Gift erwischt.“

„Mich beschützen?“ Tenten verstand nicht aus welchem Grund er das tun sollte.

Doch um weiter darüber nachzudenken war keine Zeit. Sie musste ihn an einen Ort schaffen wo sie sich um seine Verletzung kümmern konnte.

Mit seiner letzten Kraft legte er seinen rechten Arm um ihre Hüfte und hielt sich an ihr fest. Keine Ahnung warum, aber irgendwie fühlte es sich gut für sie an.

Schnell sprang sie los und suchte einen sicheren Ort.
 

Bald erreichte sie ein Gebirge. Neji ging es immer schlechter. Seine Kräfte verließen ihn mehr und mehr. Schweiß lief ihm von der Stirn.

„Halte durch“, dachte sie mit schnell schlagendem Herzen.

Mitten im Gebirge blieb sie stehen. Sie blickte sich in jede Richtung um und erspähte, nicht weit von sich eine Höhle. Neji klappte zusammen. Er konnte seine Beine durch das Gift nicht mehr richtig spüren.

„Reiß dich zusammen!“, forderte sie ihn auf. „Da vorne ist eine Höhle. Da kannst du dich hinlegen.“

Noch ein letztes Mal raffte der Hyuga sich auf. Sein ganzer Körper fühlte sich so taub an. Der Schmerz seiner Stichwunde war höllisch. Doch er riss sich zusammen und setzte einen Schritt vor den anderen.

Als sie schließlich in der Höhle ankamen, sagte er sich von ihr los und ging schwankend ein Stück hinein. Dann drückte er sich mit dem Rücken gegen die Wand und rutschte hinunter. Er keuchte vor Schmerzen. Sein Herz pochte schwer gegen seinen Brustkorb.

Seine Hände zitterten.

Tenten hockte sich zu ihm und hielt ihre Hand unter seinen Hals. „Oh man! Du hast ja hohes Fieber.“ Mit schnell schlagendem Herzen legte sie ihren Rucksack ab und nahm ihre Wasserflasche und ein Tuch heraus. Sie schüttelte die Flasche. „Nicht mehr viel drin“, stellte sie fest.

Sie nahm dem Braunhaarigen sein Stirnband ab, wodurch wieder dieses seltsame Zeichen zum Vorschein kam. Kurz starrte sie darauf, doch dann nahm sie das Tuch und tränkte es mit dem kalten Wasser. Sie richtete ihn ein Stück vor und nahm seine Tasche. „Hier. Leg dich da drauf“, forderte sie ihn auf.

Neji nickte und rutschte so weit von der Wand weg, dass Tenten die Tasche hinter ihn legen konnte. Sie half ihm sich hinzulegen, damit er nicht einfach umkippte. Nun lag er da, auf seiner Tasche und sie legte das mit Wasser getränkte Tuch auf seine Stirn. Der Hyuga verkrampfte sich vor Schmerzen. Das Gift hatte seine Wirkung erreicht.

„Lähmungserscheinungen, Schweißausbrüche, Fieber, Schüttelfrost. Dieses Gift ist sehr hartnäckig“, dachte sie. „Es vergehen sieben volle Stunden bis es sich neutralisieren wird. Wenn er es überhaupt so lange aushält.“

Umso länger sie ihn da liegen und kämpfen sah, desto mehr bekam sie Mitleid mit ihm.

Sie musste irgendetwas tun. Doch was nur?

Sie nahm ihre Wasserfalsche. Sie hatte den Rest eben verbraucht. Sie schaute zu ihm und sagte: „Halte durch. Ich bin gleich zurück.“

So rannte sie los, um neues Wasser zu holen.
 

So schnell ihre Beine sie trugen lief sie, um Wasser zu finden. Weit entfernte sie sich von der Höhle, bis sie schließlich einen kleinen Teich entdeckte. Dort hockte sie sich nieder und füllte die Flasche bis zum Rand voll.

Dann eilte sie rasch zur Höhle zurück.
 

Doch was sie da sah erschreckte sie fürchterlich. Neji lag auf dem Bauch, in mitten der Höhle und atmete hektisch. Er musste sich von seinem eigentlichen Platz weggerobbt haben.

„Heiji! Was machst du denn?“ Sie lief zu ihm und setzte ihn langsam und vorsichtig auf.

Dann legte sie ihre Hand an seine Stirn und bekam einen Schreck. Sein Fieber war noch mehr gestiegen. Sie suchte das Tuch und hob es vom Boden auf. Doch dann sah sie zu der Stelle wo seine Wunde war. Durch die Stichstelle seines Kimonos rann Brut heraus. Neji keuchte schwer und spannte sich an vor Schmerzen. Irgendwas stimmte nicht.

Vorsichtig richtete sie ihn auf und zog ihm das Oberteil aus. Dann betrachtete sie seine Wunde und musste erschrocken feststellen, dass sie sich, durch das Gift, entzündet hatte. Rasch kramte sie einen kleinen Arzneikoffer aus ihrem Rucksack und suchte Desinfektionsmittel und Verbände hervor.

„Halte durch Heiji. Versuch dich so aufrecht wie möglich zu halten“, sagte sie.

„Ich… geb mein Bestes“, keuchte Dieser und kniff die Augen zusammen, als sie damit begann seine Wunde zu reinigen.

„So was Blödes! Das hätte ich schon viel früher machen sollen. Dann hätte sich die Wunde nie entzündet“, dachte sie sich vorwurfsvoll.

Kurz darauf verband sie die Wunde und zog ihm das Oberteil wieder an. Doch gleich nachdem sie das getan hatte, drohte Neji wieder umzukippen. Er landete genau an Tentens Brust. Sie hielt ihn. Schwer atmend hang er an ihr.

„Ich verstehe das einfach nicht. Wieso nur das er das getan?“, fragte sie sich verwundert, „eigentlich hätte mich das Gift treffen müssen, nicht ihn.“

Sie erinnerte sich daran was er ihr vor kurzem gesagt hatte:

„Warum hast du das gemacht? Mich hätte das Gift treffen müssen, nicht dich. Also was sollte das?“

„Weil ich… dich beschützen muss. Ich konnte nicht zulassen… dass dich das Gift erwischt“, ertönte seine Stimme in ihrem Kopf.

Und wie er sie genannt hatte als er sich schützend vor sie warf.

„Tenten…“, dachte sie, „wieso hat er mich so genannt? Ist… ist das vielleicht mein richtiger Name?“

Mit diesen Gedanken im Kopf drehte sie den Hyuga auf den Rücken um und platzierte seinen Kopf auf ihrem Schoss. Sie musste jetzt bei ihm sein. „Ich weiß nicht warum, aber… sein Gesicht ist mir so vertraut.“ Nachdenklich schaute sie ihn an.

Das Fieber ließ einfach nicht nach. Er zitterte - kämpfte mit all seiner Kraft gegen das Gift an. Von all dem was eben passierte merkte er nichts. Er war vor lauter Anstrengung eingeschlafen.

„Wieso nur habe ich das Gefühl ihn zu kennen?“ Die Brünette war verwirrt. „Ist er vielleicht Teil meiner Vergangenheit? Der Vergangenheit an die ich mich nicht erinnern kann?“

Sie betrachtete das Zeichen auf einer Stirn. Eine leichte Narbe verzierte es.

„Dieses Zeichen… Seit ich es zum ersten Mal gesehen hab ist irgendwie alles anders. Ich habe immer gesagt, dass ich ihn verabscheue, aber… umso länger er an meiner Seite ist, desto mehr fange ich an ihm zu vertrauen. Er hat mich beschützt und nimmt diese grässlichen Quallen des Gifts auf sich. Aber wieso tut er das für mich?“

Sie nahm das Tuch, tränkte es neu mit Wasser und tupfte ihm zaghaft den Schweiß vom Gesicht. „Ich bin ihm dankbar, dass er mich gerettet hat, aber ihn jetzt so leiden zu sehen halte ich kaum aus.“

Sie strich ihm durchs Haar und ihre Blicke blieben immer wieder an seinem Bannmal hängen. Leicht strich sie mit einem Finger über es rüber. Ein sanftes Lächeln umspielte ihre Lippen. „Ich habe keine Ahnung wer er ist und warum er grade versucht, grade mich zu beschützen. Aber es ist irgendwie ein schönes Gefühl, dass er da ist. So als würden alte, vergessene Gefühle wieder in mir erwachen.“
 

Es war Nacht und Tenten war eingeschlafen. Sie lehnte an der Felswand und atmete ruhig. Fünf Stunden waren bereits vergangen. Blieben also nur noch Zwei bis das Gift sich neutralisieren wird.

Langsam wurde Neji wach. Er öffnete seine Augen und stellte fest, dass die Lähmung in seinen Arme und Beine langsam nachgelassen hatte. Erst jetzt bemerkte er, dass er auf Tentens Schoss lag. Er blickte zu ihr auf. Ihre linke Hand lag auf seiner linken Schulter. Die andere hing schlapp am Körper runter.

Neji setzte sich leicht auf und zuckte zusammen als er spürte wie seine Wunde brannte.

Er hielt sich, doch sein Körper war sehr geschwächt. So musste er sich wieder ganz hinlegen. Der junge Shinobi spürte ihre Wärme. Wie sehr hatte er das vermisst. Ihre Nähe, ihre Wärme, ihr schönes Gesicht. Er lächelte leicht. Doch er wunderte sich auch, warum sie das tat. Schließlich konnte sie ihn doch gar nicht ausstehen. Oder hatte sich das vielleicht plötzlich geändert? Er wusste es nicht und er glaubte auch, dass sie das nur tat, weil sie bei dieser Mission Partner waren. Aber irgendwie hatte er auch das Gefühl, dass ihre Erinnerungen langsam aber sicher zurückkehrten.

Er schloss wieder die Augen und versuchte die letzten zwei Stunden durchzuschlafen. Das Zittern hatte noch nicht aufgehört und sein Fieber war noch immer ziemlich hoch.

Schnell schlief er wieder ein.
 

In ihrem Traum stand Tenten in einem pechschwarzen Raum. Selbst den Boden konnte man nicht sehen, sodass sie glaubte zu schweben. Da tauchte Licht vor ihr auf und eine Gestalt wurde langsam sichtbar.

„Wer ist da?“, fragte sie und hielt sich den Arm vors Gesicht.

Die Gestaltet entpuppte sich als Junge. Ein Junge mit langem dunkelbraunen Haar und lavendelfarbenen Augen.

„Wer bist du?“, fragte sie ihn.

Der Braunhaarige nahm sein Stirnband ab und sie erkannte wieder dieses Zeichen.

„Aber… das ist doch…“ Sie verstand gar nichts mehr.

Ein warmes Lächeln umspielte die Lippen des Jungen. „Ich werde dich immer beschützen. Egal was auch passiert. Und wenn ich mein Leben dafür geben muss“, sprach er mit sanftmütiger Stimme.

„Was?“ Sie verstand nicht.

„Das ist ein Versprechen. Und dieses Versprechen werde ich niemals brechen“, fügte er noch hinzu.

„Was? Aber wieso? Wer bist du und warum willst du mich beschützen?“ Ihr Herz raste wie verrückt.

Der Junge entfernte sich von ihr und wurde langsam immer kleiner.

„Warte doch! Bitte!“, rief sie ihm nach.

„Du bist mein Ein und Alles. Bitte vergiss das niemals“, sagte er noch, bis er schließlich von dem Licht verschluckt wurde.
 

Tenten schlug die Augen auf. Sonnestrahlen drangen in die Höhle. Der Traum irritierte sie. „Der Junge sah genau so aus wie Heiji. Nur jünger und er hatte genau dasselbe Zeichen auf der Stirn“, dachte sie. „Was wollte er mir nur damit sagen “ich werde dich immer beschützen“ und “du bist mein Ein und Alles“? Was für eine Rolle spielt er nur in meinem Leben?“

Sie setzte sich auf und bemerkte erst jetzt, dass ihr Begleiter nicht mehr auf ihrem Schoss lag. Sie blickte sich um und sah, dass seine Tasche noch dalag. Er konnte also nicht all zu weit weg sein.

„Hey!“, ertönte plötzlich eine Männerstimme.

Die Brünette schaute zum Eingang der Höhle und blinzelte, weil die Sonnenstrahlen so grell waren. Langsam wurde eine Gestalt vor ihr sichtbar. Es war Heiji der da die Höhle betrat. „Hast du gut geschlafen?“, wollte er leicht lächelnd wissen.

Tenten war so froh. Er hatte die Strapazen scheinbar gut überstanden.

„Geht es dir auch wirklich wieder gut?“, forschte sie trotzdem nach.

„Na ja. Meine Verletzung macht mir noch zu schaffen“, antwortete er und hielt sich dabei die linke Schulter, „aber ansonsten geht es mir wieder gut.“

Er hockte sich vor sie. „Ich danke dir, dass du mir geholfen hast. Ohne dich, hätte ich das sicher niemals überstanden“, bedankte er sich höflich.

Die junge Frau errötete etwas. Diese großen lavendelfarbenen Augen. Diese raue und doch sanftmütige Stimme. Es verursachte so ein Kribbeln in ihrem Körper, von dem sie glaubte, es irgendwann schon mal gespürt zu haben. Ihre Blicke wichen nicht mehr von ihm.

„Was ist?“, fragte er nach.

Tenten fasste sich wieder. Sie schüttelte diese Gefühle ab und wurde wieder so wie immer.

„Nichts. Alles in Ordnung“, versicherte sie ihm kratzbürstig wie eh und je.

Sie stand und ging zu ihrem Rucksack. Sie packte alles wieder und sagte: „Jetzt wo du wieder fit bist, können wir ja weiter ziehen. Wir haben genug Zeit verschwändet.“

Neji schüttelte, leicht lächelnd, den Kopf. Er hatte sich schon gedacht, dass sie, wenn er wieder gesund ist, so zickig und mürrisch sein würde wie sonst. Aber das machte ihm nichts aus. Er nahm seine Tasche, legte sie sich über die rechte Schulter und sagte: „Okay dann brechen wir mal wieder auf.“

Tenten setzte sich ihren Rucksack auf, schnallte ihre Schriftrolle an der Hüfte fest und sah zu ihm. „Ja.“

Also machten sich die beiden wieder auf den Weg ihre Mission fortzusetzen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Kiwilady
2009-06-23T15:07:46+00:00 23.06.2009 17:07
waaaaaaaaa du biste ja neuerdings soooo schnell^^
also
von allen piteln dieser ff finde ich dieses bis jetzt am besten^^
das war ja soooo süß wie neji tenten beschützt hat
mach gaaaanz schnell weiter^^
wie viel pitel wird es denn noch so ungefähr( ist das richtig geschrieben?) geben?
naja also hdgdl
bb
Von:  fahnm
2009-06-22T22:39:44+00:00 23.06.2009 00:39
Tenten hat sich ein wenig erinnert.
Wenigstens etwas.
Ich bin mal gespannt wie es weiter gehen wird.

mfg
fahnm


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