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Wie Hund und Katze...

von

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Geburtstage

Hey Leute, ich weiß… ich hab ein wenig Verspätung. Aber das liegt alles nur daran, dass ich im Moment bei meiner Nichte den Babysitter spiele. Irgendwie hab ich im Moment das Gefühl, die Story läuft nicht ganz rund. Aber ab dem nächsten Kapitel sollte sie das theoretisch wieder tun. Ich hoffe das Kapitel gefällt euch trotzdem.

Es geht auch ein klein wenig um Janis Familie.

Oh ja richtig und bitte nicht davon verwirren lassen, dass seine Eltern ihn Kevin nennen. Das klärt sich alles später noch auf.^^
 

9. Geburtstage
 

Janis streckte beide Arme in die Luft und gähnte. Es waren ein paar lange Tage und Nächte gewesen, in der letzten Woche, aber wenigstens hatte er so seinen Roman noch fertig gebracht und würde auch seinen Abgabetermin einhalten können. Er hatte auch nicht unbedingt so viel Lust darauf gehabt, sich wieder einmal mit seinem Verleger zu streiten.

„So speichern und losschicken.“ Er tat, was er gerade zu sich selbst gesagt hatte und schaltete dann seinen Laptop aus. „Okay Molly…“ Die Hündin lag neben seinem Schreibtisch und hob müde den Kopf, als sie angesprochen wurde. „Ich bin fertig. Was hältst du von einem sehr, sehr langen Spaziergang?“ Molly sah ihn aus großen braunen Augen verständnislos an, gab ein kurzes jaulendes Geräusch von sich und ließ ihren Kopf dann wieder auf den Boden sinken. „Na schön…“ Janis stand auf und stupste die Hündin leicht mit dem Fuß an. „Hoch mit dir, du faules Tier…“, meinte er lachend und verließ dann das Wohnzimmer, um die Leine zu holen. „Komm schon!“

Als er mit der Leine klapperte, schien Molly endlich zu verstehen, was ihr Herrchen von ihr wollte und lief in den Flur hinaus, wo sie fröhlich an dem Menschen hochsprang. „Oho… jetzt auf einmal.“

Janis befestigte die Leine an Mollys Halsband, zog sich eine Jacke über und griff nach dem Hausschlüssel. Dann öffnete er die Tür und trat das erste Mal seit Tagen wirklich in die Sonne hinaus.

Die letzte Woche über hatte er Molly tagsüber nur schnell in den Garten raus gelassen und hatte dann weitergearbeitet. Nur nachts war er mit ihr spazieren gegangen, um besser einschlafen zu können.

„Ziemlich kalt geworden.“, meinte er. Nun, das war nur natürlich. Immerhin war der Sommer inzwischen fast vorbei, eigentlich war es bereits Herbst. Die ersten Blätter an den geraden Bäumen in den gepflegten Vorgärten seiner Nachbarn hatten sich bereits gelblich verfärbt, die letzten warmen Tage des Jahres lagen sicher schon eine Woche zurück. Wenn er sich Recht erinnerte, war es der Tag gewesen, an dem Luka bei zwanzig Grad im Wintermantel vor seiner Tür gestanden hatte.

Bei dem Gedanken daran, musste Janis unbewusst grinsen. Er hatte den Jungen seit dem Tag danach nicht mehr gesehen, was eigentlich nicht weiter verwunderlich war. Luka ging sowieso nie nach draußen und Janis besuchen würde er sicher erst Recht niemals freiwillig. Und er selbst hatte sein Haus ja auch seit einer Woche nicht mehr verlassen.

Vielleicht sollte er ihn mal wieder besuchen gehen und schauen, ob bei ihm alles in Ordnung war. Immerhin hatte sich Luka mit seinem Vater getroffen und dass der Junge Angst davor gehabt hatte, war Janis nicht entgangen.

Er ging an dem Haus der Becksteins vorbei und machte sich auf den Weg in Richtung der umliegenden Felder, um Molly dort frei laufen zu lassen.
 

Luka ließ sich auf den Stuhl vor seinem Schreibtisch sinken und warf einen Blick auf seinen Laptop. Ein kleines Fenster in der rechten unteren Ecke des Bildschirms machte ihn darauf aufmerksam, dass er eine E-Mail bekommen hatte. Er klickte auf das kleine Symbol und öffnete so seine Nachricht.
 

Hey Luka,

ich hab eine Weile nichts von dir gehört, ich hoffe, bei dir ist alles in Ordnung.

Am Freitagabend habe ich frei, deshalb dachte ich, ich könnte mal vorbei kommen und schauen, wie’s dir geht? Also, wenn du nichts dagegen hast, komm ich gegen acht vorbei.

Also, wir sehen uns dann.

David.
 

Der Junge sah vom Laptop auf und überlegte kurz. Freitag, das war in zwei Tagen. Das wäre dann der 1. Oktober. Luka stockte. „Oh nein…“ Wieso musste David ausgerechnet an diesem Tag vorbei kommen wollen. ‚Wenn du nichts dagegen hast.‘ Sicher hatte er etwas dagegen, aber er konnte David kaum absagen. Der andere würde einen Grund wissen wollen und dann müsste Luka ihm sagen, dass er an diesem Tag Geburtstag hatte. Besuch zu seinem Geburtstag… das konnte nicht gut gehen. Bisher war an jedem seiner Geburtstage etwas schief gelaufen, wenn ihn jemand mit ihm feiern wollte. Aber David kannte ihn schon seit einer halben Ewigkeit, er müsste eigentlich seinen Geburtstag wissen. Hieß das etwa, dass David vorhatte, mit ihm zu feiern?

Luka sprang auf und begann unruhig in seinem Arbeitszimmer umher zu laufen, immer zwischen Tür und Schreibtisch hin und her. Das war nicht gut, das war ganz und gar nicht gut.
 

Donnerstag kam und ging und für beide – für Luka und für Janis – kam somit ein Tag, dem sie mit einem unguten Gefühl entgegen sahen, beide aus einem ähnlichen Grund. Der eine wegen seines eigenen Geburtstages, der andere wegen dem seines Bruders.

Janis zog die Tür seines Autos hinter sich zu und startete den Motor. Er hatte nur eine Kleinigkeit als Geschenk für Julius besorgt, da ihm einfach nichts hatte einfallen wollen, was er seinem jüngeren Bruder hätte schenken können. Auch wenn er eigentlich so gut wie keine Lust auf die Party hatte, so blieb ihm eigentlich nicht wirklich etwas anderes übrig, als wenigstens kurz dort vorbei zu schauen, wenn er schon eingeladen wurde.
 

Luka beobachtete, wie das Auto seines Nachbarn um die Ecke verschwand. Als er den Motor gehört hatte, war er erschrocken von seinem Schreibtischstuhl aufgesprungen und zum Fenster gelaufen, um nachzusehen, ob David bereits kam.

„Es ist erst kurz nach sechs, Idiot… er sagte doch, er kommt gegen acht…“ Luka ließ die Gardine los und ging zurück zu seinem Schreibtisch, wo ihn der leere Bildschirm seines Laptops daran erinnerte, dass er noch Arbeit hatte.

Seit er Davids Mail gelesen hatte, konnte er sich nicht mehr aufs Schreiben konzentrieren, dabei war es gerade so gut gelaufen. Die letzte Woche war er mit der Story richtig gut voran gekommen und jetzt konnte er schon wieder nicht schreiben.

David würde sicher irgendwann ungeduldig werden. Immerhin wollten sie sein neues Buch zu Weihnachten veröffentlichen und ein Buch waren die paar Seiten nun wirklich noch nicht.

Luka senkte seufzend den Kopf und begann, zwischen Tisch und Tür hin und her zu laufen. ‚David kommt bald.‘, schoss es ihm durch den Kopf und er sah sich kurz unsicher um. In seinem Arbeitszimmer herrschte wieder einmal völliges Chaos und der Rest des Hauses sah sicher auch nicht besser aus. „Wieso hab ich denn noch nicht aufgeräumt?“, fragte Luka und bückte sich nach einigen losen Blättern, die vor seinen Füßen lagen. „Verdammt… das schaff ich doch nie… wieso hab ich denn auch… ich weiß seit zwei Tagen, dass er kommt…“ Was sollte David denn von ihm halten, wenn er wieder in dieser Unordnung stand? Diesmal hatte er ihm immerhin schon zwei Tage vorher Bescheid gesagt, dass er kam. Wahrscheinlich war das ja Absicht gewesen, um ihm mehr Zeit zu geben, aufzuräumen. Und er hatte das natürlich wieder einmal nicht getan! Wenn David ein schlechtes Bild von ihm hatte, war er selber Schuld!
 

Janis fuhr die viel zu lange Einfahrt vor dem viel zu großen Haus hoch und hielt vor der überdimensionierten Eingangstür. Ein kleiner korpulenter Mann, der in seinem schwarzen Anzug aussah, wie ein Pinguin und sich auch genauso fortbewegte, öffnete ihm höflich die Tür.

„Herzlich Willkommen, junger Herr.“, sagte der Pinguin und ließ sich von Janis die Autoschlüssel reichen.

„Ich bin schon seit ein paar Jahren kein junger Herr mehr in diesem Haus.“, meinte Janis ruhig und ging dann ohne ein weiteres Wort in Richtung des geöffneten Eingangs. Er hörte, wie hinter ihm der Motor seines Wagens wieder gestartet und das Auto dann aus der Einfahrt gefahren wurde.

Die beiden Männer, die an der Tür standen, senkten höflich den Kopf und auch die anderen Angestellten, die ihm auf dem Weg zum Salon begegneten, grüßten ihn höflich. ‚Das habe ich eindeutig nicht vermisst…‘, dachte Janis grimmig. Er hatte es noch nie leiden können, dass ihm all diese Menschen mit so viel Respekt begegneten, obwohl er ihn sich überhaupt nicht verdient hatte.

Janis ließ seinen Blick durch den übergroßen Raum schweifen, in dem die Feier stattfinden sollte. In der Mitte befand sich der große weiße Springbrunnen, in dem er als Kind immer gern mit seinem kleinen Bruder gespielt hatte. Um den Brunnen herum standen lange, reichhaltig gedeckte Tische, welche die Gäste mit allem versorgten – von kleinen Snacks bis zu einem ausgiebigen Drei– Gänge– Menü.

„Kevin!“ Unerwartet hing eine Frau an seinem Hals und zog ihn ein Stück nach unten in eine Umarmung. „Ich bin so froh, dass du tatsächlich gekommen bist!“

„Mama…“ Janis schloss die Augen und drückte die Frau fest an sich.

„Du bist also tatsächlich hier…“ Die kalte Stimme ließ Janis erstarren und er löste sich wieder von seiner Mutter. Als er sich umwandte erkannte er seinen jüngeren Bruder, der ihn so wütend anfunkelte, als wäre Janis die Wurzel allen Übels auf der gesamten Welt. „Ich habe mit Vater gewettet, dass du zu feige wärst, um hier aufzutauchen. Da hab ich wohl verloren.“

„Nun… jemand hat mir eine sehr nette und persönliche Nachricht auf meine Einladung geschrieben.“, meinte Janis lächelnd.

Julius warf seiner Mutter einen kurzen Blick zu. „Wenn du gekommen bist, um nun doch die Firma zu übernehmen, kannst du gleich wieder gehen.“

Janis starrte seinen Bruder verblüfft an. „Julius… ich kann nicht mehr zählen, wie oft ich dir das jetzt schon gesagt habe… ich will die Firma nicht.“

„Was ist denn so schlecht an meiner Firma?“ Ein Mann in einem teuren schwarzen Anzug mit einer – in Janis Augen – eher geschmacklosen Krawatte, war plötzlich hinter Julius getreten, legte dem Jungen eine Hand auf die Schulter und sah seinem ältesten Sohn erwartungsvoll in die Augen.

„Es ist gar nicht so sehr die Firma an sich.“, antwortete Janis schneidend.

Julius Augen weiteten sich erstaunt und er ballte die Hände zu Fäusten. Wie konnte sein Bruder es wagen, so etwas zu behaupten? Der Junge schnaubte verächtlich, wandte sich ab und stampfte regelrecht in eine willkürlich gewählte Richtung davon.

„Nun… fühl dich wie zu Hause, Junge. Melanie, wir sehen uns später.“

Janis sah seinem Vater verständnislos hinterher, als auch dieser wieder ging und seine Frau mit seinem Sohn allein ließ. „Wie zu Hause?“ Der Mann war zu einer Gruppe von wichtig aussehenden Männern neben der weißen Statue eines Unbekannten getreten, wahrscheinlich um mit ihnen wieder irgendwelche wichtigen Dinge zu besprechen.

„Nun Kevin…“ Melanie sah ihren Sohn mit einem mitfühlenden Blick an. „Du darfst ihm das nicht übel nehmen, bitte. Du kannst dir nicht vorstellen, wie enttäuscht er war, als du plötzlich verschwunden bist. Immerhin hat er immer gehofft, dass du mal seine Firma übernehmen würdest. Immerhin ist das die Tradition seiner Familie.“

„Mama.“ Janis mied bewusst den Blick der Frau. „Ich wollte diese Firma niemals übernehmen.“ Er seufzte. „Ich denke, ich sollte wieder gehen. Danke… vielen Dank für die Einladung.“ Eine Hand schloss sich unerwartet um sein Handgelenk und hielt ihn vom gehen ab.

„Kevin nein.“ Melanie sah traurig zu ihrem Sohn auf. „Ich habe dich so lange nicht gesehen. Jetzt bist du endlich hier und willst nach fünf Minuten schon wieder gehen?“

Auf Janis Lippen formte sich ein unglückliches Lächeln. „Du hast mich also vermisst?“

„Natürlich. Kevin, du bist mein Sohn und ich habe dich seit fast drei Jahren nicht mehr gesehen ich-“

„Und warum…hast du mich dann nicht einmal besucht?“, unterbrach Janis seine Mutter.

Melanies Augen weiteten sich erschrocken und sich starrte ihren Sohn geschockt an. Sie ließ Janis Handgelenk los und kurz darauf konnte sie ihm nur noch dabei beobachten, wie er erst den Salon, dann auch das Haus verließ.

Sie hatte ihm auf seine Frage nicht antworten können, was hätte sie auch sagen sollen? Immerhin hatte er Recht. Sie hätte ihn besuchen können, aber sie war zu feige gewesen. Sie hatte sich nicht einmal getraut, ihren Sohn anzurufen, obwohl sie seit seinem ersten Anruf seine Telefonnummer hatte.
 

Luka zitterte wie Espenlaub, als er endlich die Haustür öffnete. David hatte bereits vor über zehn Minuten das erste Mal geklingelt und seit dem stand der Junge nun schon im Flur seines Hauses und hatte sich nicht getraut, zu öffnen.

„Hey.“, meinte David, als sich die Tür endlich geöffnet hatte. Sein Blick fiel auf Luka, der mit gesenktem Kopf vor ihm stand und zitterte, als hätte er gerade eine knappe viertel Stunde in der nächtlichen Kälte gestanden. Er konnte hören, wie schnell der Junge atmete. „Lässt du mich rein?“

Luka nickte, bewegte sich jedoch keinen Millimeter von der Stelle. Er versuchte mehrere Dinge gleichzeitig unter Kontrolle zu bekommen und irgendwie schien nichts davon zu funktionieren. Weder das Zittern hörte auf, noch beruhigte sich seine Atmung und so sehr er es auch versuchte, seine Füße bewegten sich keinen einzigen Schritt. Das Einzige was sich änderte, waren die Farben um ihn herum. Sie schienen zu verschwinden und sich langsam aber sicher, eine nach der anderen, in schwarz zu verwandeln. Er spürte, wie ihm schwindlig wurde und hob deshalb langsam eine Hand, um sich am Türrahmen festzuhalten, allerdings zu spät. Das letzte was er spürte war, wie er das Gleichgewicht verlor und Richtung Boden stürzte.

David hatte es kommen sehen. Er fing den Jungen auf, trat ins Haus und schloss die Tür hinter sich. „Kleiner Dummkopf…“, murmelte er.
 

David hatte Luka auf das Sofa gelegt und ihm einen Pfefferminztee gekocht, der jetzt dampfend in einer Tasse auf dem Wohnzimmertisch stand. Als er bemerkte, dass sich der Junge bewegte, kniete er sich schnell neben die Couch.

„Hey… hey, mach langsam.“ Luka hatte die Augen noch nicht mal geöffnet, da versuchte er bereits, sich aufzusetzen. „Hier, trink erst einmal was.“ David griff nach der Tasse und reichte sie dem Jungen.

„Was ist denn passiert?“, fragte Luka verwirrt, nachdem er einen Schluck getrunken hatte. Er hielt die Tasse noch immer vor sein Gesicht, als würde er sich dahinter verstecken wollte.

„Du bist ohnmächtig geworden.“, meinte David lächelnd.

„Oh nein…“ Wieso musste er nur wieder völlig unnötig so etwas peinliches tun?

Lukas entgeisterter Gesichtsausdruck brachte David zum Lachen. Er griff nach der Tasse und zog sie dem Jungen aus der Hand, um zu verhindern, dass er den Tee verschüttete. „Ist ja nichts passiert. Aber… was war denn eigentlich los?“

„Tut mir Leid…“, murmelte Luka niedergeschlagen. „Ich war… ich war… an meinem Geburtstag geht immer etwas schief.“ Der Junge senkte den Kopf und verschränkte die Hände im Schoß.

„Nicht doch.“ David streckte die rechte Hand aus und wuschelte Luka durch die Haare. „Pass auf.“ Er griff nach einem, in grünes Geschenkpapier eingewickelten Päckchen und warf es auf Lukas Beine. „Hier, mach das auf.“
 

Ende Kapitel 9
 

So, das war‘s leider auch schon wieder. Ich weiß noch nicht, ob ich das 10. Kapitel bis Sonntag schaffe, aber ich wird es auf jeden Fall versuchen. Auf eine vierjährige aufzupassen, nimmt ne ganze Menge Zeit in Anspruch.

Also dann, wir sehen uns im nächsten Kapitel wieder.

Bye u-chan



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