Zum Inhalt der Seite

Revival Turnabout

Trucy in Gefahr
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Chapter 1 - Part 2

Part 1 – Chapter 2
 

Freitag, 18. Juli

08:08Uhr

Wright & Co. Talent Agency.
 

“Wo warst du letzte Nacht denn so lange, mein kleines Mädchen?“ Die dunkle Stimme des schwarzhaarigen Mannes klingt fordernd jedoch nicht unfreundlich, bei diesem Satz. Die strahlend blauen Augen sind auf die schmale Gestalt eines jungen Mädchens gerichtet. Vor kurzem ist Trucy 16 Jahre alt geworden und so allmählich wandelte sie sich von einem Mädchen zur Frau. Wieder einmal muss Phoenix mit einem väterlichen Lächeln diese Tatsache erkennen und akzeptieren. Wohin verschwindet nur all die Zeit? Doch darüber kann er sich später den Kopf zerbrechen, jetzt muss er erst einmal seine Tochter zur Rede stellen. Die jedoch zuckt nur kurz mit den Schultern und packt weiterhin, mit dem Rücken zu ihrem Vater gedreht, ihre Schultasche.

„Paps, wo soll ich denn gewesen sein? In der Wunder Bar natürlich, so wie fast jeden Abend“, entgegnet Trucy mit gelassenem Tonfall und streicht sich einige Strähnen ihrer langen braunen Haare zurück. Währenddessen sucht sie im Bücherchaos auf ihrem Schreibtisch nach irgendeinem Schulheft. „Woanders war ich nicht, glaub mir das doch. Und meine Aussage wird sich nicht ändern, egal wie oft du mich auch danach fragen magst!“

Endlich scheint sie das Objekt ihrer Begierde in dem Haufen gefunden zu haben. Sie schnappt sich das gesuchte Heft und steckt es in ihre Tasche, die nun fertig gepackt ist. Rasch wird sie von den zierlichen Fingern des Mädchens geschlossen, der Träger locker über den Kopf auf die linke Schulter gelegt und mit einem kurzen Schwung dreht sich Trucy zu ihrem Vater um. Braune große Augen starren dem ehemaligen Strafverteidiger entgegen und scheinen keine weiteren Fragen erlauben zu wollen. Doch da hat sie die Rechnung wohl nicht so recht mit dem neugierigen und überaus sorgenvollen Mr. Wright gemacht

„Nun, Apollo hat mir gesagt, du würdest dich in letzter Zeit nach deinen Auftritten mit einem jungen. Mann treffen. Und ich frage mich in aller, elterlicher Fürsorge für dich nun mal, warum du mir nichts davon erzählt hast und es scheinbar bisher auch nicht beabsichtigt hast. Könntest du mir also bitte eine Antwort geben?“

Phoenix könnte schwören, für einen Augenblick eine Spur Überraschung und Entsetzen im Blick seiner Tochter zu sehen, doch rasch fängt sich die Kleine wieder und setzt einen trotzigen Blick auf. Das hübsche Haupt wird ein wenig gesenkt, die Unterlippe ein Stück vorgeschoben. Dann schon setzt sie zu einer Antwort an, die der Mann keinesfalls als befriedigend hätte einstufen können:

„Apollo also?! Dieser doofe Kerl hat mich verpfiffen? Mit dem werde ich noch ein Hühnchen rupfen... und das meine ich ernst!“

„Trucy, das ist jetzt gerade nicht das Thema... Ich möchte doch nur...“

Doch der Satz des Schwarzhaarigen wird jäh unterbrochen, als die Tür zum Zimmer der jungen Zauberin, mit Elan geöffnet wird und der grauhaarige Staatsanwalt den Raum betritt. Scheinbar eine willkommene Ablenkung, denn das Mädchen wendet sich schlagartig an ihren geliebten Pflegepapa und kommt ihm einige Schritte entgegen.

„Oh, Onkel Miles! Bist du etwa schon fertig mit dem Packen?“, wirft sie ihm zusammen mit einem breiten Lächeln schon fast entgegen, sodass ihr Edgeworth ziemlich verdutzt entgegenblickt. So ein Verhalten hat er im Moment scheinbar nicht wirklich erwartet. Sonst ist Trucy immer in einer Stimmung wie nach einem Monat voller Regenwetter wenn er abreisen muss. Aber entweder ist er gerade zu einem für Trucy günstigen Moment eingetreten oder sie freut sich tatsächlich darüber, dass er in ein paar Stunden mit seinem Flieger aus Amerika abreist. In Gedanken entscheidet sich der Staatsanwalt für die erstere Möglichkeit. Rasch überwindet er seine anfängliche Verdutztheit und schließt das Mädchen in seine Arme. Wie immer erwidert sie die Umarmung mit einer zusätzlichen Geste der Zuneigung, bei der sie ihr Gesicht tief in die Rüschenkrawatte des Grauhaarigen drückt. Ein Lächeln huscht über die Mundwinkel des Mannes, der den Blick hebt und in die blauen Augen seines Lebensgefährten blickt. Dieser wiederum zuckt nur mit den Schultern und gibt dabei ein leises Seufzen von sich. Tja, im Moment ist es wohl unmöglich für Phoenix, mehr aus seiner Tochter herauszubekommen. Schließlich muss sie sich auch gleich auf den Weg zur Schule begeben und vorher würde sie sich nochmals ausführlich von Miles verabschieden wollen... ~Nun gut... soll sie machen..., denkt sich der Schwarzhaarige und kratzt sich verstohlen am Kopf. Dann würde er sie eben ausquetschen, sobald sie wieder vom Unterricht heimgekehrt wäre.

„Onkel Mi~iles?“, dringt es fast schon flötend irgendwo unter Edgeworths Krawatte hervor, der seinen Blick wieder von Phoenix abwendet und ihn dem Mädchen widmet.

„Ja, meine kleine Prinzessin?“, antwortet er mit sanfter Stimme, während eine Hand sacht nach oben wandert und ein wenig mit dem braunen Haar spielt.

„Musst du wirklich heute schon wieder abreisen? Du warst doch nur zwei Wochen bei uns.“

Der Grauhaarige muss grinsen und schließt die Augen hinter seiner Brille, während Phoenix sich an den Zweien, welche mitten im Türrahmen des Zimmers stehen geblieben sind, vorbeizuquetschen versucht. Erst als die Schritte seines Partners irgendwo in der Küche verklungen sind, setzt er zu einer Antwort an.

„Immerhin konnte ich zwei Wochen meiner Zeit für euch beide aufbringen. Und du weißt doch, dass ich sofort wieder hier bei euch in Amerika bin, wenn ich die Möglichkeit dazu habe. Nichts ist mir so wichtig wie dein Paps und du.“

Ein alter, schon fast ritueller Satz zwischen ihnen, gefolgt von einem kurzen Durchwuscheln von Trucys Haaren und ein leises Kichern der Kleinen, die nun endlich wieder ihren Kopf erhebt und lächelnd nach oben blickt.

„Es tut mir leid, dass ich euch heute nicht zum Flughafen begleiten kann, Onkel Miles. Aber...“

„Ach, ist schon gut, Prinzesschen“, lacht der Grauhaarige und löst sich langsam wieder von seiner Pflegetochter. „Immerhin ist die Schule um einiges wichtiger und dein Paps und ich werden es auch alleine schaffen.“

Kurz nickt das Mädchen und rückt den Träger ihrer Umhängetasche, der auf ihrer Schulter liegt, ein wenig zurecht, blickt den Boden an und scheint kurz über etwas nachzudenken. Doch schnell fängt sie sich wieder, schaut mit einem breiten Lächeln wieder nach oben zu den grauen Augen, die ihr freundlich entgegenblicken. Dann lacht sie kurz auf, kuschelt sich noch ein letztes Mal an den Größeren und meint im Vorbeigehen nur noch:

„Bring mir bitte wieder etwas aus Deutschland mit, okay?“

Edgeworth muss nun seinerseits lachen, wirft kurz den Kopf in den Nacken und nickt dann nur einmal bekräftigend. „Aber natürlich! Wie immer, meine Kleine!“

Rasch führen die Schritte des jungen Mädchens zu der Wohnungstüre und mit einem lauten: „Guten Flug, Onkel Miles!“ ist sie auch schon verschwunden, das Holz fällt kurz hinter ihr mit einem leisen Knall, gefolgt vom Klingeln der Türglocke ins Schloss.

Einige Momente vergehen, Edgeworth steht noch immer im Türrahmen zu Trucys Zimmer während Phoenix in dem zur Küche erscheint und sich locker mit dem Ellbogen seines rechten Armes gegen das feste Holz lehnt. Die Blicke der beiden Männer treffen sich und sie scheinen ein und dasselbe zu denken...

„Deine Tochter versucht, irgendetwas vor dir zu verbergen, Phoenix“, beginnt der Grauhaarige dann, macht einen Schritt nach vorne und zieht den Zugang zum Zimmer der Magierin hinter sich zu. Die Augen des Staatsanwalts sind gen Boden gerichtet und so sieht er die Reaktion des anderen nicht. Fragen huschen ihm durch den Kopf und zu gerne hätte er noch vor seinem Abflug erfahren, was es wohl mit diesem Kerl aus der Wunder Bar auf sich hat. Doch scheinbar sollte diese Aufgabe einmal wieder an Phoenix hängen bleiben.

Jäh unterbricht sich sein Gedankenverlauf als er auf einmal eine Hand spürt, die zuerst auf seiner rechten Schulter liegt, dann sanft über den Rücken und den zarten Stoff des magentafarbenen Jacketts streicht und schließlich an der Taille des Mannes zum Erliegen kommt. Ein dank der Bartstoppeln rau gewordenes Kinn, streift kurz die linke Wange Edgeworths und sogleich stützt sich auch das Kinn des Schwarzhaarigen auf seiner Schulter ab. Mit geschlossenen Augen schlingt Phoenix auch noch seinen anderen Arm um den Körper seines Geliebten. Tief atmet er den Duft seiner immer leicht parfümiert riechenden Kleidung ein. So verharren die beiden für einige Momente, genießen die Nähe des anderen und hören lediglich das Atmen ihres Partners. Leise, flüsternd, schon fast hauchend spricht nach einigen Minuten die Stimme des Schwarzhaarigen direkt in das Ohr des anderen:

„Es ist zu schade, dass du heute schon wieder weg musst... Wir hatten kaum Zeit füreinander...“

„Ja...“, antwortet Miles mit ehrlich bedauerndem Unterton und legt die eigene Hand auf die des Geliebten an seiner eigenen Hüfte. „Weil Trucy mich ständig beschäftigen wollte und ich zudem auch noch meinen Job hier erledigen musste.“

Vorsichtig beginnt der Mann im magentafarbenen Anzug sich innerhalb der Umarmung umzudrehen, seine Arme legen sich sanft um den Hals des Schwarzhaarigen und sacht stupst er mit seiner Nasenspitze gegen die des anderen. Auch seine Augen schließen sich nun und für einen Moment kann er dem Impuls, seinem Lebenspartner einen zärtlichen Kuss auf die Lippen zu drücken, nicht nachgeben. Wieder verharren die beiden Männer für einige Momente in ihrer Position, ehe der Grauhaarige weiterspricht:

„Aber ich komme doch auch wieder, das weiß Trucy und das weißt auch du, mein Stachelkopf.“

Ein Lächeln spielt um Phoenix’ Mundwinkel herum und er öffnet seine Augen ein wenig, sodass er dem Mann in seinen Armen durch kleine Schlitze entgegenblickt, was ihm einen etwas spitzbübischen Ausdruck verleiht. Dann nickt er und antwortet kurz und knapp:

„Natürlich weiß ich es, Miles.“

Noch einmal versinken die beiden in einem Kuss und in einer tiefen Umarmung, ehe sie sich voneinander lösen und der Blick beider Männer zu den zwei Koffern wandert. Diese stehen auf dem freien Platz neben der Wohnungstüre und warten scheinbar nur darauf, dass jemand sie hochnimmt und zu ihrem Bestimmungsort trägt. Langsam, fast schon widerstrebend löst sich Phoenix von seinem Platz neben dem Grauhaarigen und geht auf die beiden Gepäckstücke zu. Rasch beugt er sich herab und schnappt sich den größeren Koffer am Griff um ihn ein wenig anzuheben und sein Gewicht abzuschätzen.

„Puuh...“, ertönt es dann zwischen seinen Lippen hervor während der Blick gespielt strafend zu Edgeworth wandert. „Du solltest lernen, mit leichterem Gepäck zu reisen, Miles. Schließlich waren es nur zwei Wochen, die du hier verbracht hast!“

Ein schräges Grinsen erscheint auf den Gesichtszügen des Angesprochenen und auch er nimmt sich einen der Koffer, offensichtlich den leichteren der beiden, denn er verzieht keine Miene beim Emporheben des Gepäcks.

„Und du wirst dich um die Sache mit dem fremden Kerl, der sich an unsere Trucy heranmacht, kümmern?“ Die grauen Augen des Staatsanwalts ruhen auffordernd auf denen des Schwarzhaarigen, der sich nur langsam wieder in eine aufrechte Position einfinden kann. Scheinbar würde Phoenix keine Antwort auf den Hinweis mit dem Ausmaß von Edgeworth’s Packart bekommen.

„Natürlich, glaubst du etwa, mich interessiert nicht was die Absicht des Typen ist?“, erwidert der ehemalige Strafverteidiger ein wenig mürrischer als gewollt. Der Ton wird sogleich mit einem bösen Blick des anderen Mannes bestraft, doch Phoenix kümmert sich erst einmal nicht darum. „Wie ich es gestern Abend schon erwähnt habe, ich gebe viel auf Apollos Meinung. Und wenn er meint, mit diesem Kerl stimmt etwas nicht, dann werde ich es nachprüfen. Selbst wenn hartnäckige Ermittlungsmethoden benötigt werden, ich werde mich nicht von meiner Tochter abschütteln lassen.“ Und mit einem Grinsen fügt er noch hinzu: „Und du weißt, dass ich bisher immer an die Informationen gekommen bin, die ich wollte.“

Ein Seufzen von Seiten Miles, dann ein Schulterzucken und schließlich ein leicht zur Seite geneigter Blick aus grauen Augen, welche soviel sagen wollen wie: >Du bist unmöglich.<

„Wie sollte ich diese Tatsache vergessen haben?“, antwortet Edgeworth nur und streicht dem anderen kurz über das schwarze Haar, das unter der blauen Mütze hervorschaut. Dann legt er seine Hand auf die Türklinke und meint mit einem Blick auf die Uhr, welche der hinteren Ecke des Eingangszimmers steht: „Und jetzt sollten wir uns wirklich auf den Weg machen, Nick! Schließlich will ich doch nicht meinen Flug verpassen!“



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  mor
2012-10-07T12:58:12+00:00 07.10.2012 14:58
Im grunde finde ich die ff kanns gut aber warum hast du bei den pairing's Trucy&Apollo angegeben? Immerhin sind die beiden Geschwister....


Zurück