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Close the Door

von

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Kapitel 4

Close the Door
 

Kapitel 4:
 

Ich haderte mit mir selbst.

Entweder ich traute mich endlich zu klingeln, oder ich würde irgendwann in den nächsten zehn Minuten hier draußen bitterlich erfrieren.

Verdammt, Joseph, sei kein Schaf und mach es endlich.

Und ich tat es.

Ich klingelte.

Und keine zwei Sekunden später meldete sich eine mir unbekannte Stimme und fragte nach meinem Namen und meiner Bitte.

„Hallo. Ich bin ein Klassenkamerad von Seto Kaiba und brauche seine Hilfe.“

„Warten Sie bitte einen Moment.“

Es dauerte einige Minuten, bis sich der Pförtner erneut meldete.

„Herr Kaiba befindet sich in seinem Büro, im obersten Stockwerk. Gerade aus finden sie einen Aufzug der sie direkt zu seinen Räumlichkeiten bringen wird. Ich wünsche ihnen einen angenehmen Aufenthalt.“

Ich lächelte leicht.

Wer hätte das gedacht. Mitten in der Nacht klingelte es an der Tür und der Pförtner blieb nach wie vor freundlich.

Doch das war bestimmt teil des Images der Firma.
 

---
 

Genervt legte Seto Kaiba auf.

Ein Klassenkamerad von ihm?

Was zum Teufel sollte dass denn?

Mitten in der Nacht tauchte irgendeiner dieser Idioten bei seiner Firma auf um ihn zu nerven? Trotzdem…die Neugier hatte ihn dazu gebracht den Störenfried rein zu lassen.

Man konnte nie wissen was los war…und tief in seinem inneren vermutete er jemand ganz bestimmten…
 

---
 

Langsam ging ich durch die Eingangstür direkt auf den Aufzug zu.

Die Tür stand offen und ich trat zögerlich ein und drückte auf den höchsten Knopf.

Mein Herz klopfte schnell und ich biss mir leicht auf die Unterlippe.

Okay…jetzt hatte ich den ersten Teil geschafft, und nun?

Was sollte ich ihm bitteschön sagen?

Und was genau erwartete ich von ihm?

Verwirrt wartete ich darauf, dass der Aufzug das oberste Stockwerk erreicht hatte.

Oben angekommen trat ich aus dem Gerät, ging die wenigen Schritte auf die vorderste Tür zu und las das Schild.

Nein…Sekretariat.

Nächstes….auch nein…wieder Sekretariat.

Ich holte tief Luft.

Viele Möglichkeiten gab es nicht mehr.

Es standen noch zwei Türen zur Auswahl. Hinter der nächsten befand sich laut Schild ein Konferenzraum.

Also doch die hinterste, wie ich es mir schon gedacht hatte.

Langsam trat ich an das Türschild heran.

„Büro des Firmeninhabers – Seto Kaiba“

Zögernd hob ich die Hand und klopfte leicht.

Ich konnte ein seufzen hinter der Tür vernehmen, jemand stand auf und Schritte näherten sich.

Dann öffnete sich die Tür und Seto Kaiba stand vor mir.

Überrascht sah er mich an.

„Du….hier?“ fragte er verwundert.

Ich nickte bloß leicht und ließ dann den Kopf sinken.

Was sollte ich denn jetzt bitte sagen?

„Was willst du hier, Wheeler?“ fragte er mich direkt und verschränkte die Arme vor der Brust.

Ich ging einen Schritt zurück, ließ den Kopf weiter hängen und suchte nach den richtigen Worten.

„Ich…ich wusste nicht…wohin, ich dachte, ich…ähm…

Ich weiß auch nicht was in mich gefahren ist…ich dachte…ich denke es ist wohl das Beste wenn ich wieder verschwinde… Entschuldige die Störung…“

Damit drehte ich mich von ihm weg und wollte wieder zurück zum Aufzug gehen, doch er griff nach meinem Arm und hielt mich auf.

Leicht zuckte ich bei dieser Berührung zusammen, hatte ich die letzte dieser Art, in so schlechter Erinnerung.

„Komm erst mal rein.“ Sagte Kaiba und zog mich in sein Büro.

Er wies auf eine schwarze Couch direkt am gegenüberliegenden Ende des Raumes.

„Setz dich. Ich komme gleich.“

Ich nickte und tappte zu der Couch, ließ mich vorsichtig darauf sinken und stellte fest, dass sie unheimlich bequem war, auch wenn sie nicht gerade so aussah.

Kaiba ging aus dem Raum, sperrte mit seinem Schlüssel eines der Sekretariats auf und kramte einen Moment darin herum.

Dann trat er wieder heraus, sperrte die Tür hinter sich ab und kam zurück zu mir in sein Büro. In der Hand hielt er ein Hemd von sich und ein Handtuch.

Beides hielt er mir hin.

„Hier…trockne dich ab und zieh das Hemd an, bevor du dich erkältest.“

Ich nickte leicht perplex, rubbelte mich mit dem Handtuch ab und schälte mich aus dem nassen T-Shirt um mir das Hemd über zu streifen.

Der Braunhaarige war stattdessen zur anderen Seite seines Büros gegangen, hatte einen Wasserkocher angeschmissen, der auf einem kleinen Tischchen stand, und aus der Schublade des Tisches eine Tasse und einen Teebeutel organisiert.

Als das Wasser kochte, schüttete er es auf den Teebeutel und brachte mir die Tasse an den Tisch.

„Hier.“ Sagte er und hielt mir das Getränk unter die Nase.

Ich griff vorsichtig danach und bedankte mich leise.
 

„Also…“ begann er nach wenigen Minuten, in denen er mir bisher gespannt gegenüber saß und mich beobachtete.

„Was verschlägt dich zu mir?“

Bei dieser Frage zuckte ich leicht zusammen.

Ich wusste, würde ich ihm jetzt keine richtige Antwort geben, würde er mich wahrscheinlich rausschmeißen.

„Hab mich ausgesperrt…“ log ich deshalb und nippte erneut an meinem Tee, ohne ihn dabei anzusehen.

Er lachte leise.

„Ja natürlich. Ausgesperrt, nachdem du bei diesen Temperaturen draußen nur mit T-Shirt einen Spaziergang gemacht hast, und ganz zufällig ist niemand zu Hause, der dich rein lassen könnte, und das alles Abends um halb elf.“

„Hab den Müll raus gebracht.“ Behauptete ich, obwohl ich wusste, dass er mir kein Wort glaubte.

„Verarschen kann ich mich selbst, Wheeler.“

Wieder zuckte ich leicht zusammen. Meine Hände zitterten.

Beinahe hätte ich die Tasse fallen lassen, wenn Kaiba mir sie nicht in letzter Sekunde aus den Händen genommen hätte.

Er stellte sie ruhig auf den Glastisch und kniete sich dann vor mir hin, um mir in die Augen sehen zu können.

„Ich weiß dass etwas Schlimmes passiert ist, nur weiß ich nicht was. Wenn du es mir nicht sagst, auch gut, dieses Mal lasse ich dich noch in Ruhe. Doch das nächste Mal, wirst du mir Rede und Antwort stehen müssen, denn lange sehe ich mir das alles nicht mehr an, klar?“

Ich nickte leicht. Hatte ich ja sowieso keine andere Wahl.

Schließlich war ich der Bittsteller, der um ein Dach über dem Kopf bat, um nicht zu erfrieren dort draußen.

Und ich war der Meinung, dass ich schon froh genug sein konnte, das der große, kaltherzige Seto Kaiba mir half.

Auch wenn ich nicht wusste, weshalb.

Doch ich war wirklich erleichtert…

Selbst wenn er mich in einer Stunde hier rausschmeißen würde…wenigstens hatte ich dann für eine Stunde lang ein Dach über dem Kopf und ein bisschen Wärme erhalten.

„Ich muss jetzt weiterarbeiten. Mach es dir von mir aus gemütlich, aber sei ruhig und stör mich nicht.“

Ich nickte erneut und wagte dann endlich einen kurzen Blick in sein Gesicht.

Er lächelte leicht, ich wusste nicht, ob es ein böses, kaltherziges, oder ein warmes, besorgtes Lächeln war, doch es beruhigte mich.
 

Er stand auf, ging zu seinem Schreibtisch und setzte sich auf seinen Bürostuhl.

Wenige Sekunden später, hörte ich das Klappern seiner Finger auf der Tastatur, seines Notebooks.
 

Das Geräusch der Tasten machte mich müde.

Unheimlich müde…

Relativ entspannt ließ ich meinen Kopf nach hinten gegen die Couchlehne sinken und rutschte ein Stück nach unten.

Ich fühle mich sicher.

Auch wenn ich nicht wusste, was genau mir diese Sicherheit gab, oder welches Gefühl dafür verantwortlich war, doch Kaibas Büro und seine Anwesenheit halfen mir, die Geschehnisse vor wenigen Stunden einfach auszublenden.

Ich schloss die Augen. Legte mich zur Seite.

Und schlief schließlich ein.
 

Kurz sah Kaiba auf.

Er sah Joey auf der Couch liegen und lächelte leicht.

Er wusste nicht warum, doch er war erleichtert, als er den anderen schlafen sah.

Langsam stand er auf, umrundete seinen Schreibtisch und trat zu dem jungen Mann. Er kniete sich neben seinen Klassenkameraden und strich ihm eine vorwitzige Strähne aus dem Gesicht.

Seufzend fuhr Seto mit seinen Fingerspitzen sanft über die Wange des anderen.

Er sorgte sich…

Und eigentlich wusste er genau, weshalb.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Coppelius
2010-08-20T18:15:21+00:00 20.08.2010 20:15
super^^
Von: abgemeldet
2010-08-19T18:58:14+00:00 19.08.2010 20:58
Hal~lo

Ja, das Kapitel war absoluter Fanservice ^^ Die ersten Annäherungen zwischen Seto und Joey. Ich finde es erstaunlich, dass Kaiba sich selbst um Joey kümmert, ihm ein frisches Hemd und Tee gibt und sich auch mit ihm unterhält, was eigentlich alles seine Sekretärin hätte tun können. Das zeigt mal wieder, dass sich Seto wirklich um Joey sorgt. Außerdem kann ich mir vorstellen, dass er das gerne selbst in die Hand nimmt, weil er sich 100% vertrauen kann, dass er alles richtig macht, besonders bei seinem Lieblingmitschüler. ^^

Ich kann gar nicht beschreiben, wie süß ich die letzte Szene fand ^////^

Vielen Dank

LG Perpendikel


Von:  Ryuichi-Sakuma-
2009-01-16T03:57:07+00:00 16.01.2009 04:57
Echt ein Klasse Kapi mal wider (~^-^~)
Schön Seto hatt ihn da behalten und hatt ihn so gahr was von ihm zum Anziehen gegeben das sich Joey nicht noch erkältet *smilie*
Und so gahr Tee hat Seto ihn gemach ach *vertreumt seufs* die zwei sind doch wirklich zu süß ich Liebe sie einfach *smilie*
Bin ja mal gespannt wie es weiter gehen wird deswegen kannst du mir vileicht wenn es weiter geht eine En schicken?
*lieb frag*
Währe echt Lieb wenn du das machen könntest will nemlich gern wissen wie es weiter geht *kiss*

Gruß:Ryuichi-Sakuma-
(^-~)/
Von: abgemeldet
2009-01-11T18:31:27+00:00 11.01.2009 19:31
Juhu!! Es geht in die nächste Runde^^
Mal sehn wies weiter geht und wann Joey Seto endlich sagt was Sache ist.
Oder vllt spioniert Kaiba Joey ja auch hinter her *grins*

Freu mich auf jeden Fall aufs nächste Kappi

Lg Lokihasser


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