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Rasberries 'Captive soul'

Übersetzung der Original Story aus dem Amerikanischen
von

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Aufgegeben

Aufgegeben
 

Verschwommene Schatten tanzten auf der Schlafzimmerdecke.

Sie konnte nicht schlafen.

Es war zu viel.

Es war ihr alles einfach zu viel.

Mit einem leisen Sorgenseufzer setzte sich Rin in ihrem Bett auf.

Sie schaute zur Uhr hinüber und erkannte, dass die Zeit beinahe stillstand. Die Nacht wollte nicht vorüber gehen.

Die Stunden schritten einfach nicht voran, und so konnten auch ihre Schmerzen nicht weniger werden.

Es brachte sie beinahe um.

Träge stieg sie aus dem Bett und schritt zur Balkontüre hinüber. Indem sie durch das eingearbeitete Glas schaute, beobachtete Rin die Nacht.

Bäume schwangen im Wind. Der Mond, von dem sie dachte, dass er voll wäre, erschien nur als Lichtscheibe am Himmel. Wolken bewegten sich mit hoher Geschwindigkeit, verdunkelten den Glanz des silbernen Halbmonds.

Ihre Hand langte an den kalten Metallgriff.

Mit einer Drehung öffnete sie die mit einem Fenster versehene Türe und schritt hinaus auf den Balkon.

Der warme Wind peitschte durch ihre Haare.

Sie nahm einen tiefen Atemzug und versuchte, den Geruch der Dämmerung auszunehmen. Sie ergriff das Geländer und spähte über die Kante auf die verborgen liegende Schönheit des Gartens unter ihr.

Dunkelheit verhüllte beinahe jede Blume. Aber das schwindende Licht des Mondes fiel auf einige der Blüten und ließ sie mit sanfter Leuchtkraft glänzen.

Sie wandelte an das Ende des Balkons und stieg die Treppen hinunter.

Weit entfernt hinter den Hügeln grollte Donner.

Der glatte Steinweg fühlte sich kühl an unter ihren bloßen Füßen als sie auf ihm hinüber tappte in die Mitte ihres Blumenmeeres.

Dieser Platz hatte sie früher geheilt. Vielleicht würde er sie auch dieses Mal heilen.

Selbst in der Dunkelheit wusste Rin den Weg auswendig.

Der Wind spielte mit ihren Locken, bat darum, Teil ihres Heilungsprozesses werden zu dürfen.

Sie atmete tief ein, nahm den himmlischen Duft von Rosen und Regen in sich auf.

Er würde bald kommen. Aber ihr war es egal.

Sie war dem einfachen Bedürfnis, das sie so erfehlte, schon ganz nahe und ließ sich in das maschige Netz (ihrer heißgeliebten Hängematte) fallen.

Gefangen in deren Umarmung rollte Rin sich vollständig zusammen und schaukelte mit der stärker werdenden Brise.

Steifen grellen Lichts blitzen in der Entfernung.

Rin schaute auf und betrachtete den silbernen Halbmond, der wie verschleiert war von der Mächtigkeit des ankommenden Sturmes.

Rin seufzte. Vielleicht würde sie ein Blitz erschlagen.

Nein, das wäre zu einfach. So funktionierte das Leben nicht.

Dann begann es zu regnen. Es goss ohne Gnade.

Alleine...sie war immer schon alleine gewesen.

Sicher, sie hatte ihre Familie: Kagome, Sota, Mami, Daddy.

Aber niemals war jemand ihrem Herzen so nahe gekommen, als ob er schon ein Teil von ihr geworden wäre

Niemals hatte sie wahre Liebe empfunden bis jetzt.

Und würde es nie mehr tun. Sie liebte jemanden, der sie nicht wollte.

Rin knirschte mit den Zähnen und beobachtete dabei die wirbelnden, dunstigen Wolken.

Sie war so ein Narr gewesen.

Er lebte nur, um zu dienen;

All die Zuneigung,

die Nähe,

die Art, wie er sie gehalten hatte,

alles nichts als geschulte Dienstbarkeit.

Sie wäre nicht überrascht, wenn er sogar sagen würde, er liebe sie.

Es war alles von Anfang an vorprogrammiert.

Mit einem weiteren tiefen Seufzer atmete Rin ihren Ärger weg.

Diese Art zu denken war sinnlos.

Sie konnte ihm nicht die Schuld zuweisen.

Er war gebrochen.

Seine gegenwärtigen Handlungen waren einfach nur das Ergebnis von Lektionen, die ihm eingebläut worden waren, ein Nebenprodukt von all den Jahren quälerischer Sklaverei.

Er war trainiert worden wie man Frauen verführt; wie man sie befriedigt, wie man ihnen…Genuss verschafft.

Und das Training mag wohl…schmerzhaft gewesen sein.

Selbsthass stieg in ihr hoch.

Was hatte sie getan?

Sie hatte zugestimmt zu diesem Verhalten, hatte die Liebkosungen akzeptiert, die Zuneigung, diesen…diesen…Blick in seinen Augen.

Mit dem Glauben, dass Sesshomarus wahres Selbst sich für sie interessierte, hatte sie alles zugelassen.

Sie hatte geglaubt, dass es etwas für sie empfand.

Aber das war nicht der Fall gewesen.

Nein!

Heute Nacht hatte sie sein wahres Ich gesehen.

Als er...

Als die Kälte in seinen Augen die Wärme ihres Herzens aufspießte.

Groll ersetze den Selbsthass.

Oh ja, Sesshomaru hatte sich verändert; befreit, heraus gekommen aus dem Nebel der Sklaverei.

Sein wahres Ich kam zutage.

Aber dieses wahre Ich hatte nicht den Wunsch, mit ihr zusammen zu sein.

Die Bäume schwankten inzwischen stark hin- und her.

Sie blinzelte die Nässe aus ihren Augen, um zu beobachten, wie der Frühsommersturm über das verhüllte Licht des Mondes strich.

Mit wilder Entschlossenheit verhöhnte sie das anschwellende Chaos über sich. "Regen! Komm schon! Fall auf mich! Worauf wartest du noch?!"

Sie wollte, dass es schüttete, ihren Körper durchnässte und alles wegwaschen würde; den Schmerz, die Qual…die Tränen.

Ein Blitz zuckte über den Himmel.

Donner grollte über ihr.

Rin lächelte schwach. "Das ist es...komm schon…lass alles verschwinden."

Sie blickte finster drein und flüsterte zu den sanften Regentropfen, die aus dem erzürnten Himmel fielen. "Schwemmt mich weg...bitte."

"Du solltest nicht hier draußen sein."

Aufgeschreckt schaute Rin von dem aufgewühlten, dunklen Himmel zu dem Besitzer der Stimme.

Sie setzte sich auf und verschränkte ihre Arme. "Was willst du?"

Silbernes Haar peitschte und flatterte um seine schattenhafte Gestalt.

Dunkelheit verhüllte seine Gesichtszüge. "Ich...ich konnte deine Anwesenheit im Haus nicht mehr wahrnehmen. Ich...habe dich gesucht."

Gereizt antwortete sie bissig. "Nun, deine Suche ist beendet. Du hast mich gefunden. Sonst noch was?"

Der Youkai kam näher. "Ich...du solltest nicht draußen sein bei diesem…Wetter."

Sie schaute weg und murrte. "Das ist meine Angelegenheit."

Seiner Stimme nach zu urteilen stand er nur noch wenige Zentimeter entfernt. "Du solltest hinein gehen. Du kannst hier draußen verletzt werden."

Sie gab ein grelles Lachen von sich. "Was kümmert dich das?"

Dicke nasse Tropen begannen auf ihr Gesicht und das Nachthemd zu fallen.

Das Anschwellen des Regens signalisierte einen weiteren Anstieg der elektrischen Spannung und brandendem Donner.

Der Wolkenbruch durchtränkte nun alles, ließ ihre Kleidung an der Haut kleben.

Kalt, nass, brutal: es fühlte sich gut an.

"Rin."

Sie schwieg weiter.

Seine Worte, sehr nah, hatten einen festen Ton. "Schau mich an."

Sie weigerte sich, auf seine Aufforderung einzugehen.

"Rin...ich...sorge ich um dich."

Rin drehte sich wütend um, um den Youkai anzusehen, der nun neben der Hängematte kniete, Wasser tröpfelte von seinen silbernen Strähnen."Würdest du bitte damit aufhören? Du sagst das nur, um mir zu gefallen...um deinen Herrn zufrieden zu stellen! Ich will jetzt, dass du mich alleine lässt!"

Blitze zuckten, zeigten seine Züge, die nichts offenbarten. "Nein."

Rin blinzelte ihn an durch die Nässe des Regens. "Ich kann dich zwingen zu gehen. Ich kann dir einen Befehl geben."

Er schüttelte widerwillig seinen Kopf. "Ich werde dir diesmal nicht gehorchen."

Sie starrte ungläubig auf den Hundedämon. "Du musst aber. Wenn du es nicht tust..."

Der Dämon unterbrach sie. "Und das ist meine Angelegenheit."

Sie schaute weg, stieß einen entnervten Atemzug aus. "Warum machst du es so schwierig? Kannst du nicht sehen, dass ich allein gelassen werden möchte?! Ich möchte, dass du weg gehst!"

Streifen fahlen Lichts erhellten die Nacht, ließen die fallenden Regentropfen glänzen.

Sie schnappte nach Luft, als zwei starke Arm sie hoch nahmen: einer unter ihren Knien und einer, der ihren Rrücken umfing.

Rin strampelte in seinen Haltegriff. "Sess! Was tust du da..."

Mit gleichmäßigem Gang schritt er los in Richtung Haus.

Sie bäumte sich auf und trat, ihre Laune wurde immer schlimmer. "Warte nur! Ich werde es sagen! Ich werde dir einen Befehl geben und du wist mich runterlassen müssen! Ich mache keine Scherze, Sess!"

Er war nun auf halbem Weg zur Hintertüre und schien dabei nicht im Geringsten auf die Worte zu hören, die sie sagte.

Ärgerlich hörte sie mit ihrem Zappeln auf und starrte den Hundedämon an, der stur gerade aus blickte.

Er ignorierte sie einfach.

Sie hatte genug. "Lass mich runter, sofort!"

Er machte keine Anstalten, sich ihrem Befehl zu fügen und ging weiter in Richtung Haus.

Sie näherten sich dem Licht des Hintereingangs und Rin konnte einen Blick auf sein Gesicht erhaschen. Er hatte ein mattes Lächeln auf den Lippen.

Aber ein neues Gefühl kam auf, als sein Lächeln erstarb und er das Gesicht verzog...Furcht.

Verzweifelt bockte sie stärker. "Sess! Lass mich runter! Bitte!"

Rin erstarrte, als seine Stimme heißer wurde. "Es..ist okay...Rin. Es wird nicht zulassen…dass ich dich verletze. Ich habe noch eine kurze Zeit…übrig. Ich werde nicht bestraft werden…bis ich dich abgesetzt habe. Bis jetzt …warnt es nur."

Verwirrt schaute Rin hoch und strich ihm eine Strähne seines Haares zurück.

Sie zuckte mir der Hand zurück, als ihre Finger über den Reif um seine Kehle tasteten. Er fühlte sich kalt und glitschig an. Auch hatte er sich unter ihrer Berührung bewegt.

Sesshomaru hatte es inzwischen zur Hintertüre der Küche geschafft, die weit offen gelassen worden war.

Der Dämon betrat das Haus, ließ sie aber nicht herunter.

In dem sanften Licht des Raumes schaute sie zu ihm auf.

Seine Gestalt wirkte irgendwie schmerzerfüllt als er tropfend seinen Weg suchte, quer durch die Küche zu der Türe, die in den Flur führe. Nachdem sie die Küche verlassen hatte, stolperte er einmal, während er den Gang entlang eilte.

Ihre Furcht verwandelte sich in aufsteigende Panik. "Sess? Kann ich es beenden?"

Während er einen Schritt die Treppe hinauf machte, schüttelte er nur einmal den Kopf. "Nein...kannst du nicht."

Auf halbem Weg die Treppe hinauf, fiel er auf ein Knie, richtete sich aber schnell wieder auf.

Als er die Türe zu seinem Zimmer erreicht hatte, blieb Sesshomaru stehen.

Er lehnte mit dem Rücken gegen die Wand und presste seine Augen zu.

Mühsame Atemzüge entrangen sich ihm, begleitet von vereinzeltem, zögerlichem Keuchen.

Es klang, als ob ihm der Atem langsam abgeschnürt wurde.

Erschüttert konnte Rin nicht mehr das Hämmern ihres Herzens unterdrücken. "Sess?"

Ein paar Sekunden vergingen, bevor er seine Augen wieder öffnete.

Sein Blick schweifte kurz zu seiner Zimmertüre hinüber, dann zu ihr herunter.

Durch den Schmerz in seinen goldenen Augen konnte sie eine unausgesprochene Botschaft erkennen.

Sie schüttelte den Kopf. "Nein, Sess!"

Er verzog noch einmal kurz das Gesicht, dieses Mal verzerrt vor Schmerzen.

Bevor sie damit gerechnet hatte, setzte Sesshomaru sie ab. In weniger als einem Sekundenbruchteil hatte er sein Zimmer betreten und die Türe abgeschlossen. Das Schloss klickte.

Sofort war Rin aufgesprungen und hatte nach dem Türknopf gefasst; er rührte sich nicht.

Es war so, wie sich es sich schon gedacht hatte, er hatte sie ausgesperrt.

Mit einer Panik, die schlimmer wurde als sie sie je gekannt hatte, hämmerte Rin gegen die hölzerne Türe. "Sess! Öffne die Tür! Sess! Lass mich rein! Sesshomaru! ...Öffne…diese…Türe!"

Sie hörte auf und lauschte.

Nichts. Stille.

Wie wenn ein Albtraum wahr geworden war, klang alles auf einmal viel lauter: Donner grollte draußen und der Regen zog über das Dach. Der Wind pfiff durch das Fenster ihres Schlafzimmers. Zweige der Bäume knackten im ansteigenden Orkansturm.

In großer Angst drückte sie die Fäuste gegen die Türe und hämmerte noch einmal. "Sesshomaru... Bitte...lass mich rein......."

All ihre Energie schien vergebens und sie lehnte ihre Stirn gegen das kalte, glatte Holz. Voller Erschöpfung schlug sie noch einmal gegen die Türe und bat flehentlich, als ihre Tränen zu fallen begannen. "Bitte...bitte...lass mich rein, Sesshomaru."

Rin sackte zu Boden, nur matt gehaucht verließen ein paar Worte ihre Lippen. "Ich...liebe...dich."

Plötzlich fiel ihr etwas ein. Rin hob den Kopf...die Balkontüre!

Sie sprang auf, rannte in ihr Zimmer und zu der Türe, die auf den Balkon führte.

Sie schritt hinaus, stolperte, als ein Windstoß und Regen sie gegen die Mauerwand drückte.

Als Rin ihr Gleichgewicht wieder zurück gewann, eilte sie zu Sesshomarus Balkontüre.

Dicke Tropfen Wasser spritzen umher, als sie mit nackten Füßen über das blanke Holz huschte.

Sie näherte sich der mit einem Fenster versehenen Türe und schirmte mit den Händen ihren Blick ins Zimmer ab.

Es war zu dunkel, um etwas zu sehen. Das einzige, was sie ausmachen konnte, war der Schatten des Bettes und der Kommode.

Entschlossen langte Rin nach der Klinke.

Sie dankte Gott und jedem Heiligen als der Griff sich drehte.

Sie war nicht abgeschlossen.

Die Türe öffnete sich und trat in den dunklen Raum.

Ein Blitz erhellte die Umgebung für ein paar Sekunden.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von: abgemeldet
2010-12-21T14:18:36+00:00 21.12.2010 15:18
ooo sei hats zugegeben!!!!!!!!!!
Von:  CDTini
2009-05-07T15:14:54+00:00 07.05.2009 17:14
aaahhhhh, jetzt mach es nicht so spannend......*g*

Von:  Buffy12
2009-05-04T14:12:52+00:00 04.05.2009 16:12
bitte mach schnell weiter das kap is super freue mich aufs nächste

Von:  inci
2009-05-04T11:16:11+00:00 04.05.2009 13:16
mir fehlen die worte! super kapi weiter so freu mich auf das nächste
lg inci


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