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"Komm mit, ich zeige dir den Feind." Chi huschte in den Wald. Shikamaru folgte ihr. Scheinbar hatte er in ihrer Gegenwart keinen eigenen Willen. Sie rannten in Richtung der anderen Seite der gerodeten Fläche und kletterten dort dann einen Baum hoch. "Leise jetzt.", ermahnte sie ihn. Sie kletterten von Ast zu Ast, darauf bedacht, keine Geräusche zu verursachen. Shikamarus Muskeln fingen an zu schmerzen. Endlich deutete Chi auf einen Baum und meinte: "Von da aus können wir gut sehen." Sie hangelten sich zu dem Baum und da sah Shikamaru es: das feindliche Lager. Zwischen den runden, turmförmigen Zelten, wuselten lauter bronzefarbene Dinge umher. "Das sind die Eisenmenschen, wie wir sie nennen." Unter sich entdeckte Shikamaru einen dieser Eisenmenschen. Er erkannte, dass es ein Mensch war, in bronzegefärbtes Eisen und schwarzen Stoff gehüllt. Scheinbar war das ihre einheitliche Rüstung. Er ließ den Blick weiter durch das Lager schweifen. Dort gab es Sammelstellen für Schwerter, Schilde, Speere und... "Was ist das?", flüsterte er und deutete auf eine der Sammelstellen der fremdartigen Dinge. "Sie nennen es Armbrüste, aber wir haben sie noch nie im Eimsatz gesehen." Er nickte. "Wenn du jetzt da hinten, zu dem etwas größeren Zelt guckst, siehst du die zwei Leute, die hier das Sagen haben." Er tat, wie gehießen. Dort standen zwei Gestalten, die sich von den anderen abhoben. Die eine hatte eine ganz andere Rüstung als die übrigen. Sie war silbern und anders geformt, mit mehr Stoffanteilen. Der Stoff war blau, darunter eine Schicht in weiß. Die blonden Haare wurden am Hinterkopf von einem blauen Band gehalten. "Das ist der Leibwächter von Lord Gilga." Der Leibwächter stützte sich schwer auf ein großes Schwert. Das erklärte den hohen Stoffanteil. Um mit diesem großen Schwert einen Vorteil zu haben, musste er beweglich sein. Sein Blick wanderte zu der anderen Gestalt. Er zog eine Augenbraue hoch. Dieser hochgewachsene Mann sollte einen Leibwächter brauchen? Seine Rüstung war wie die aller anderen gearbeitet, aber in gold gehalten. Außerdem hatte er einen roten Waffenrock an. Er überblickte das Lager und erteilte Anweisungen. Dann erkannte er, dass etwas an ihm anders war: der goldene Helm war garkein Helm, es waren die Haare des Mannes. Chi nickte mit dem Kopf in Richtung ihres eigenen Lagers zurück. Als sie wieder festen Boden unter den Füßen hatten, musste er seine Frage loswerden: "Warum töten wir diese zwei nicht einfach? In ihr Lager zu schleichen war ja nicht grade das schwerste."

"Wir dürfen es nicht. Der Fürst verbietet es. Und selbst dann haben sie noch eine viermal so große Truppenstärke wie wir. Selbst Kopflos würden sie uns überrennen."

"Und wofür hat man dann Ninja wie uns gerufen?"

"Für die Drecksarbeit... Anschläge, aber nicht auf den größten Fisch, Analyse und Truppenverstärkung."

"Wir werden wie normale Infanterie behandelt?!"

"Jipp."

"Und wie viele von uns verstärken die Truppen des Fürsten? Wie viele Männer hat er? Wie viele haben sie?"

"Wir sind mit dir fünfzehn Shinobi, der Fürst befehligt fünfhundert Mann und Lord Gilga das vierfache."

"Was?! Fünfzehn Leute sollen eintausendfünfhundert Leute ausgleichen?!"

"Tja, so ist es hier nun mal... deswegen greifen wir auch nicht an."

"Wieso überrollen sie uns nicht einfach?"

"Weil wir sie aufhalten. Aber wir wissen, dass sie bald mit voller Kraft angreifen wollen. Und uns gehen die Mittel aus, ihre Angriffe hinauszuzögern."

Sie gingen durch das Lager. Nach und nach tauchten auch andere Ninja auf. Shikamaru sah die Sonne bereits untergehen und diese Leute standen jetzt erst auf. Das gefiel ihm. Vor ihnen tauchte ein Junge mit orangenen Haaren auf. Fröhlich fragte er: "Wen hast du denn da, Chi?"

"Das ist der neue, Shikamaru Nara."

"Ein neuer? Dann feiern wir heute Abend?"

"Ja."

"Gut... sehr gut..." Shikamaru traute sich nicht, zu fragen, wer das war. Bisher kannte er nur Chis Namen. "So Nara, dann schlag mal dein Zelt auf."

"Ich hab keines bei mir..."

"Nun, dann wirst du dir eben was bauen müssen." Und mit diesen Worten ging sie. Jetzt war er aufgeschmissen. Er hatte damit gerechnet, in ein vorbereitetes Lager zu kommen. Nun gut, konnte man nichts ändern. Er suchte sich eine Ecke aus und schleppte Äste aus dem nahen Wald herbei. Die zwei größten rammte er nebeneinander in die Erde und verband sie oben durch einen dritten, so das eine Art Türrahmen entstand. An den Verbindungsast legte er weitere an, die zu einer Seite hin ein löchriges Dach bildeten. Er durchwühlte seine Tasche und zog eine zusammengefaltete Plane heraus. Die würde Wind und Wetter abhalten. Aber jedes Mal, wenn er sie zurechtzog, verrutschte sie. Er fluchte und stampfte auf. Der Junge von eben kam wieder. Belustigt fragte er: "Gehts?"

"Siehts so aus?", knurrte Shikamaru zurück. "Warte ich helf dir." Gemeinsam rückten sie die Plane zurecht. "Ganz schön groß.", bemerkte der andere. "Hmhm..." Shikamaru hatte sich wohl doch verschätzt. Da hatten locker fünf Leute drunter Platz. "Ich bin übrigens Trey."

"Shikamaru." Sie schüttelten sich die Hände. "Also Shikamaru. Jetzt feiern wir." Ehe Shikamaru sich versah, saß er mit Trey an einem Lagerfeuer und trank Hochprozentiges. Trey tanzte, sprang ausgelassen ums Feuer herum und alle anderen becherten ebenfalls wie verrückt. Shikamaru trank einfach mit. Irgendwann kippte er zur Seite und schlief ein. Als er erwachte grinste ihn Chi zufrieden an. "Wie fühlst du dich?" Ihre Stimme donnerte durch seinen Kopf. "Beschissen...", nuschelte er. "Gut. Steh auf." Langsam setzte er sich, dann hielt er inne. Alles drehte sich. "Wie siehst du denn aus? Ausziehen und waschen, aber dalli."

"Was?"

"Ausziehen und waschen."

"Jetzt?"

"Willst du, dass ich den Eimer Wasser über dich kippe, während du deine Klamotten anhast?"

"Danke, ich wasch mich lieber selber..." Er nahm sich den Eimer und verzog sich in den Wald. Das kalte Wasser schockte ihn zuerst, brachte seinem Kopf aber Linderung. Dann kam er zurück. "Schüchtern?", fragte Chi. "Was das angeht schon, ja." Chi zuckte die Schultern, ehe sie meinte: "Deine Sache. Und jetzt komm mit." Sie gingen zur Mitte des Lagers. Alle anderen Standen in einer Reihe vor dem ordentlichsten Zelt im Lager. "Du bleibst hier." Chi stellte ihn an das eine Ende der Reihe und ging dann zum anderen Ende, wo sie neben Trey und dem Mann vom Vortag stand, der jetzt allerdings zumindest eine Hose anhatte. Dann trat der weißhaarige Kerl aus dem Zelt. "Guten Morgen, Fronteinheit!", brüllte er. "Guten Morgen, Sarge!", brüllten die anderen zurück. "Irgendwer verkatert?", erkundigte er sich. Einige murmelten und kicherten. Chi meinte nur: "Der neue hat wohl zum ersten Mal so tief in den Becher geguckt." Shikamaru hatte Mühe, sich grade zu halten. Alle grinsten ihn an. "Nun gut, heute werden Waffen geschärft, Befestigungen repariert und Routinearbeiten erledigt wie Überprüfung von Vorräten und so weiter." Damit wuselten alle auseinander. Shikamaru hatte noch den ganzen Nachmittag vor sich. Zuerst aß er etwas, überprüfte seine Asrüstung und half dann, wo er konnte. Die meiste Zeit verbrachte er mit Chi und Trey, aber sie wechselte nicht viele Worte. Abends legten sich alle in ihre Zelte. "Betrinkt ihr euch heute garnicht?", fragte Shikamaru, einerseits belustigt, andererseits ein wenig ängstlich. "Nein, heute nicht... heute nicht..." Trey wünschte ihm fröhlich eine gute Nacht und rollte sich dann in einem Stoffhaufen zusammen. Komische Leute hier, dachte Shikamaru, ehe er sich unter seine Konstruktion legte. Er war so erschöpft, dass er einschlief, kaum dass seine Augen zu waren.



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