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Frontline

von

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Prolog

Endlich Ruhe! Shikamaru wanderte den Weg entlang, der ihn weg von Konoha führte. Er zog immer weiter nach Norden, jeder Schritt brachte ein Stück mehr Entfernung zwischen ihn und Konoha. Und Suna. Und diese Irren. Und näher an die Gefahr. Nun, er hatte sich entschieden. Der Hokage war die Kinnlade heruntergeklappt, als er beantragt hatte, versetzt zu werden. Als er dann auch noch zusagte, an die Front zu gehen, war sie so sprachlos, dass sie nurnoch das Formular abstempelte. An der Nordgrenze war bereits die erste Fronteinheit stationiert. "Raue Burschen... sehr unheimlich...", hatte Naruto mal über sie gesagt. Nun gut, ihm konnte es egal sein. Immerhin war es besser zu diesen rauen Burschen zu gehen, als weiter in Konoha zu bleiben. Bei Ino und Temari. Shikamaru musste unweigerlich seufzen. Was war eigentlich in diese zwei Furien gefahren? Von heute auf morgen hatten sie sich um ihn gerissen. Ino kam plötzlich nach dem Training mit zu ihm und Temari wollte, dass er ihr Konoha zeigte. Anfangs war das in Ordnung. Aber dann wurde es ihm doch zu dumm. Sie giffteten sich auf offener Straße an, begannen beinahe offenen Krieg und, was am schlimmsten war, zogen an ihm rum. Sie bestürmten ihn. Er sollte entscheiden, wen er lieber mochte. Ob es dabei noch um ihn ging, wusste er nicht. Und ehe sie noch etwas machen konnten, was mit seinem Tod endete, hatte er die Kurve gekratzt. War streßfreier. Nun, da er darüber nachdachte, könnte er ja fast ein Jahr im Dienst verbringen, ohne zurück zu müssen. Ziemlich verlockender Gedanke. Eine Stimme in seinem Kopf schrie, das könne er seiner Mutter doch nicht antuen. Komischerweise klang diese Stimme wie die seiner Mutter. Und das trug nicht grade dazu bei, dass er nach hause wollte. Ein wenig Zeit ohne ihr dauerndes Genörgel hätte doch was. Vor ihm tauchte ein Wald auf. Gleich würde er da sein. Am Waldrand konnte er Bewegung ausmachen. Gemächlich ging er weiter. Sie würden wohl kaum vermuten, dass eine einzelne Person ihnen in den Rücken fallen könnte. Als er nah genug war, konnte er mehr erkennen. Es waren fünf Männer, alle samt Samurai. Auf den Flaggen an ihren Rücken prangte das Wappen ihres Fürsten, des Mannes, der Konoha um Hilfe im Kampf gebeten hatte. Gelassen händigte Shikamaru seine Papiere aus und wartete. Einer der Männer führte ihn tiefer in den Wald. Nachdem der Pfad eine Biegung gemacht hatte, war Shikamaru überrascht. Ein Teil des Waldes war gerodet worden. Keine Bäume standen plötzlich mehr da, stattdessen ein Feldlager. Es wurde durch einen Hügel begrenzt, der Schutz vor dem dahinterliegenden Feld bot, welches ebenfalls gerodet war. Dann standen wieder Bäume da.Dort musste also der Feind stecken. Shikamaru betrachtete das Lager genauer. Gerüste voller Waffen, Zelte, Lagerfeuer, alles symetrisch und geordnet aufgestellt. Wie ein perfekt geplantes Schachbrett. Wäre dieses Lager nicht aus einem so grausamen Grund erbaut worden, er hätte es herrlich gefunden. Sie schritten am Rand des Lagers entlang und dann, zur großen Verwunderung des Shinobi, weiter, bis sie wieder im Wald waren. Sie kamen an einer Lichtung an. Shikamaru stockte der Atem: in diesem Feldlager, das offensichtlich das der Shinobi aus Konoha war, herrschte das totale Chaos.
 

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Hier ist sie also, meine neue FF o.o''

sie ist bereits abgeschlossen und ich werde versuchen, jede woche ein neues kapitel hochzuladen (wenn ihr allerdings keine kommentare hinterlasst, überleg ich mir das nochmal)

ich hoffe ihr habt spaß beim lesen

mfg, Hannes-sama

Sein Begleiter ging mit amüsiertem Gesichtsausdruck zurück in sein Lager. Shikamaru bekam seine Kiefer nicht wieder zusammen. Es sah schrecklich aus. Überall lagen Müll, Waffen und Kleidung herum. Die Zelte waren so unterschiedlich, dass er schlecht schätzen konnte, wie viele Leute in diesem Lager waren. Und dass niemand zu sehen war, war noch beunruhigender. Plötzlich raschelte etwas in dem Zelt neben ihm. Ein Mann bahnte sich seinen Weg nach draußen. Er war nackt, was ihn aber nicht weiter zu stören schien. Auf seinem linken Arm war ein Tattoo aus vier Teilen zu sehen. Er grinste Shikamaru an, ging zu einem Eimer und hielt ihn sich über den Kopf. Dann drehte er ihn um und ein Schwall Wasser ergoß sich über ihn. Der Mann schüttelte sich, band den längeren Teil seiner dunklen Haare zusammen und kam dann auf Shikamaru zu. "Hi.", grüßte er den Nara. Dieser hätte beinahe die Hand vor den Mund geschlagen. Der Typ roch trotz dieser Dusche grade fürchterlich nach Alkohol. "Hallo... ich suche den Ninja, der hier den Oberbefehl hat..."

"Verstehe... Chi!"

"Was ist?", schrie eine Stimme aus einem Zelt zurück, dass wenigstens vernünftig stand. "Hier will dich einer sprechen!" Shikamaru wandte sich ganz dem Zelt zu und der Mann begann sich neben ihm weiter zu waschen. Aus dem Zelt kam eine junge Frau. Sie hatte kurze, dunkle Haare und trug nur braune Kleidungsstücke. Ein Stirnband, Stulpen an Unterarmen und Beinen, Hotpants, von denen Shikamaru sich fragte, wieso sie nicht runterrutschten, ein trägerloses Top, dass nur knapp halb so groß war wie ihr Oberkörper und eine Braune Weste. Das einzige andersfarbige Kleidungsstück war ein dünnes, rotes Band um ihren linken Oberarm. Aus dem Augenwinkel konnte Shikamaru sehen, dass der Mann immernoch nackt war. Chi schien das nicht weiter zu stören. Sie kam festen Schrittes auf den Nara zu. Wortlos händigte er ihr seine Papiere aus. Chi überflog sie und blickte dann den Mann an. Der putzte sich, immernoch nackt, seine Zähne und blickte fragend zurück. "Du hast Zahnpasta auf der Nase."

"Oh...", machte er und wischte sich durchs Gesicht. "Naja, nicht besser geworden..." Der Mann rieb sich das Gesicht mit einem Lappen sauber. "Schon besser.", meinte Chi. Merkte sie denn nicht, dass er nackt war? Sie wandte sich wieder Shikamaru zu und musterte ihn. Ihre braunen Augen beeindruckten ihn. Dann zwinkerte sie ihm zu. "Komm mit." Kommentarlos folgte er ihr. "Bringst du ihn zum Sarge?", rief der Mann ihnen nach. Chi antwortete nicht. Als die zwei am Rand der Lichtung ankamen, blieb sie stehen. "Und jetzt werde ich dich vergewaltigen.", sprach sie. "W...w...was?!", japste er. "Nur Spaß.", lachte sie. "Ahja..." Scheinbar stimmte es, dass die Leute von der Fronteinheit ein wenig sonderbar waren. "Sarge!" Chi ging um den Baum und ließ sich fallen. Als Shikamaru ihr folgte, sah er, dass sie auf einem Jungen saß, die Knie seitlich links und rechts neben seinem Körper. Sie strich ihm durch seine weißen Haare. Träge öffnete er eins seiner Augen. Es hatte eine intensive, rote Farbe. "Chi... nicht... ich hab Kopfschmerzen..."

"Hättest du eben nicht so viel trinken sollen." Mürrisch stand sie wieder auf. Der weißhaarige Kerl erhob sich ebenfalls und strich seinen schwarzen Mantel glatt. Darunter trug er ein Hemd, dass entweder braun oder rot wirkte, Shikamaru konnte soetwas schlecht einschätzen, aber der Ton ähnelte dem von Chis Kleidung. Dazu trug er eine schlichte schwarze Hose. "Das da ist Shikamaru Nara, er hat sich freiwillig gemeldet, an die Front zu gehen."

"Aha... also gut, Nara, ich sage dir was. Diejenigen, die sich freiwillig an die Front kommen, bleiben meist nicht lange. Und deshalb lohnt es sich für mich auch nicht, dir meinen Namen zu sagen, denn es könnte sein, dass wir uns nie wiedersehen. Ich warte einfach, bis dir klar geworden ist, dass du hier nicht hingehörst." Und damit ging er. "Mach dir nichts drauß. So ist er zu allen."

"Also heißt er garnicht Sarge?"

"Natürlich nicht!", kicherte sie. "Und wie heißt er?"

"Muss er dir schon selber sagen." Chi zwinkerte. Wo war er da eigentlich hineingeraten?

"Komm mit, ich zeige dir den Feind." Chi huschte in den Wald. Shikamaru folgte ihr. Scheinbar hatte er in ihrer Gegenwart keinen eigenen Willen. Sie rannten in Richtung der anderen Seite der gerodeten Fläche und kletterten dort dann einen Baum hoch. "Leise jetzt.", ermahnte sie ihn. Sie kletterten von Ast zu Ast, darauf bedacht, keine Geräusche zu verursachen. Shikamarus Muskeln fingen an zu schmerzen. Endlich deutete Chi auf einen Baum und meinte: "Von da aus können wir gut sehen." Sie hangelten sich zu dem Baum und da sah Shikamaru es: das feindliche Lager. Zwischen den runden, turmförmigen Zelten, wuselten lauter bronzefarbene Dinge umher. "Das sind die Eisenmenschen, wie wir sie nennen." Unter sich entdeckte Shikamaru einen dieser Eisenmenschen. Er erkannte, dass es ein Mensch war, in bronzegefärbtes Eisen und schwarzen Stoff gehüllt. Scheinbar war das ihre einheitliche Rüstung. Er ließ den Blick weiter durch das Lager schweifen. Dort gab es Sammelstellen für Schwerter, Schilde, Speere und... "Was ist das?", flüsterte er und deutete auf eine der Sammelstellen der fremdartigen Dinge. "Sie nennen es Armbrüste, aber wir haben sie noch nie im Eimsatz gesehen." Er nickte. "Wenn du jetzt da hinten, zu dem etwas größeren Zelt guckst, siehst du die zwei Leute, die hier das Sagen haben." Er tat, wie gehießen. Dort standen zwei Gestalten, die sich von den anderen abhoben. Die eine hatte eine ganz andere Rüstung als die übrigen. Sie war silbern und anders geformt, mit mehr Stoffanteilen. Der Stoff war blau, darunter eine Schicht in weiß. Die blonden Haare wurden am Hinterkopf von einem blauen Band gehalten. "Das ist der Leibwächter von Lord Gilga." Der Leibwächter stützte sich schwer auf ein großes Schwert. Das erklärte den hohen Stoffanteil. Um mit diesem großen Schwert einen Vorteil zu haben, musste er beweglich sein. Sein Blick wanderte zu der anderen Gestalt. Er zog eine Augenbraue hoch. Dieser hochgewachsene Mann sollte einen Leibwächter brauchen? Seine Rüstung war wie die aller anderen gearbeitet, aber in gold gehalten. Außerdem hatte er einen roten Waffenrock an. Er überblickte das Lager und erteilte Anweisungen. Dann erkannte er, dass etwas an ihm anders war: der goldene Helm war garkein Helm, es waren die Haare des Mannes. Chi nickte mit dem Kopf in Richtung ihres eigenen Lagers zurück. Als sie wieder festen Boden unter den Füßen hatten, musste er seine Frage loswerden: "Warum töten wir diese zwei nicht einfach? In ihr Lager zu schleichen war ja nicht grade das schwerste."

"Wir dürfen es nicht. Der Fürst verbietet es. Und selbst dann haben sie noch eine viermal so große Truppenstärke wie wir. Selbst Kopflos würden sie uns überrennen."

"Und wofür hat man dann Ninja wie uns gerufen?"

"Für die Drecksarbeit... Anschläge, aber nicht auf den größten Fisch, Analyse und Truppenverstärkung."

"Wir werden wie normale Infanterie behandelt?!"

"Jipp."

"Und wie viele von uns verstärken die Truppen des Fürsten? Wie viele Männer hat er? Wie viele haben sie?"

"Wir sind mit dir fünfzehn Shinobi, der Fürst befehligt fünfhundert Mann und Lord Gilga das vierfache."

"Was?! Fünfzehn Leute sollen eintausendfünfhundert Leute ausgleichen?!"

"Tja, so ist es hier nun mal... deswegen greifen wir auch nicht an."

"Wieso überrollen sie uns nicht einfach?"

"Weil wir sie aufhalten. Aber wir wissen, dass sie bald mit voller Kraft angreifen wollen. Und uns gehen die Mittel aus, ihre Angriffe hinauszuzögern."

Sie gingen durch das Lager. Nach und nach tauchten auch andere Ninja auf. Shikamaru sah die Sonne bereits untergehen und diese Leute standen jetzt erst auf. Das gefiel ihm. Vor ihnen tauchte ein Junge mit orangenen Haaren auf. Fröhlich fragte er: "Wen hast du denn da, Chi?"

"Das ist der neue, Shikamaru Nara."

"Ein neuer? Dann feiern wir heute Abend?"

"Ja."

"Gut... sehr gut..." Shikamaru traute sich nicht, zu fragen, wer das war. Bisher kannte er nur Chis Namen. "So Nara, dann schlag mal dein Zelt auf."

"Ich hab keines bei mir..."

"Nun, dann wirst du dir eben was bauen müssen." Und mit diesen Worten ging sie. Jetzt war er aufgeschmissen. Er hatte damit gerechnet, in ein vorbereitetes Lager zu kommen. Nun gut, konnte man nichts ändern. Er suchte sich eine Ecke aus und schleppte Äste aus dem nahen Wald herbei. Die zwei größten rammte er nebeneinander in die Erde und verband sie oben durch einen dritten, so das eine Art Türrahmen entstand. An den Verbindungsast legte er weitere an, die zu einer Seite hin ein löchriges Dach bildeten. Er durchwühlte seine Tasche und zog eine zusammengefaltete Plane heraus. Die würde Wind und Wetter abhalten. Aber jedes Mal, wenn er sie zurechtzog, verrutschte sie. Er fluchte und stampfte auf. Der Junge von eben kam wieder. Belustigt fragte er: "Gehts?"

"Siehts so aus?", knurrte Shikamaru zurück. "Warte ich helf dir." Gemeinsam rückten sie die Plane zurecht. "Ganz schön groß.", bemerkte der andere. "Hmhm..." Shikamaru hatte sich wohl doch verschätzt. Da hatten locker fünf Leute drunter Platz. "Ich bin übrigens Trey."

"Shikamaru." Sie schüttelten sich die Hände. "Also Shikamaru. Jetzt feiern wir." Ehe Shikamaru sich versah, saß er mit Trey an einem Lagerfeuer und trank Hochprozentiges. Trey tanzte, sprang ausgelassen ums Feuer herum und alle anderen becherten ebenfalls wie verrückt. Shikamaru trank einfach mit. Irgendwann kippte er zur Seite und schlief ein. Als er erwachte grinste ihn Chi zufrieden an. "Wie fühlst du dich?" Ihre Stimme donnerte durch seinen Kopf. "Beschissen...", nuschelte er. "Gut. Steh auf." Langsam setzte er sich, dann hielt er inne. Alles drehte sich. "Wie siehst du denn aus? Ausziehen und waschen, aber dalli."

"Was?"

"Ausziehen und waschen."

"Jetzt?"

"Willst du, dass ich den Eimer Wasser über dich kippe, während du deine Klamotten anhast?"

"Danke, ich wasch mich lieber selber..." Er nahm sich den Eimer und verzog sich in den Wald. Das kalte Wasser schockte ihn zuerst, brachte seinem Kopf aber Linderung. Dann kam er zurück. "Schüchtern?", fragte Chi. "Was das angeht schon, ja." Chi zuckte die Schultern, ehe sie meinte: "Deine Sache. Und jetzt komm mit." Sie gingen zur Mitte des Lagers. Alle anderen Standen in einer Reihe vor dem ordentlichsten Zelt im Lager. "Du bleibst hier." Chi stellte ihn an das eine Ende der Reihe und ging dann zum anderen Ende, wo sie neben Trey und dem Mann vom Vortag stand, der jetzt allerdings zumindest eine Hose anhatte. Dann trat der weißhaarige Kerl aus dem Zelt. "Guten Morgen, Fronteinheit!", brüllte er. "Guten Morgen, Sarge!", brüllten die anderen zurück. "Irgendwer verkatert?", erkundigte er sich. Einige murmelten und kicherten. Chi meinte nur: "Der neue hat wohl zum ersten Mal so tief in den Becher geguckt." Shikamaru hatte Mühe, sich grade zu halten. Alle grinsten ihn an. "Nun gut, heute werden Waffen geschärft, Befestigungen repariert und Routinearbeiten erledigt wie Überprüfung von Vorräten und so weiter." Damit wuselten alle auseinander. Shikamaru hatte noch den ganzen Nachmittag vor sich. Zuerst aß er etwas, überprüfte seine Asrüstung und half dann, wo er konnte. Die meiste Zeit verbrachte er mit Chi und Trey, aber sie wechselte nicht viele Worte. Abends legten sich alle in ihre Zelte. "Betrinkt ihr euch heute garnicht?", fragte Shikamaru, einerseits belustigt, andererseits ein wenig ängstlich. "Nein, heute nicht... heute nicht..." Trey wünschte ihm fröhlich eine gute Nacht und rollte sich dann in einem Stoffhaufen zusammen. Komische Leute hier, dachte Shikamaru, ehe er sich unter seine Konstruktion legte. Er war so erschöpft, dass er einschlief, kaum dass seine Augen zu waren.

"Nara... Schlafmütze..." Unsanft rüttelte Trey ihn wach. "Was los?", brummelte Shikamaru. "Steh auf!" Shikamaru kletterte ins Freie. Irgendwie war heute eine andere Stimmung im Lager. Die Ninja wirkten nichtmehr wie die, die so gerne feierten und tranken. Alle liefen geschäftig umher. "Komm schon, gleich ist Lagebesprechung für heute Nachmittag."

"Was ist denn heute Nachmittag?"

"Dann greifen sie an." Shikamaru war schockiert. Deshalb hatten sie sich gestern nicht betrunken. Sie mussten heute also kämpfen. Als die Sonne am höchsten stand, standen sie alle im großen Kommandozelt des Fürsten. "Meine Männer werden, bis auf eine Ausnahme, die zweite Reihe bilden.", erklärte der Anführer der Ninja. Dann bezogen sie hinter dem Hügel Stellung. Shikamaru stand ganz rechts, links von ihm Trey. Der hatte sich stark verändert. Schwarze Striche unter den Augen, einen dicken Umhang aus Fell überm Rücken und Eisenklauen und Armschützer an den Armen. "Hast du keine Waffe?", fragte er Shikamaru. Jetzt, wo er darüber nachdachte, hatte er wirklich keine brauchbare Waffe. Er hatte ja auch nicht damit gerechnet, so eingesetzt zu werden. Er zuckte hilflos die Schultern und zog zwei Kunais. Trey sah ihn an... und lachte los. "Was ist so witzig?"

"Damit überlebst du keine fünf Minuten. Willst du so dringend sterben? Hast du dich deshalb zu uns versetzen lassen?" Shikamaru antwortete nicht. Darüber hatte er sich noch keine Gedanken gemacht. Er könnte gleich sterben. Diese Erkenntnis lasstete schwer auf ihm. Die Bogenschützen nahmen ihre Positionen ein. Auf der anderen Seite der gerodeten Fläche standen die Eisenmenschen. In geordneten Reihen kamen sie scheppernd näher. "Feuer!", wurde ein Befehl von hinten gebrüllt. Die Bogenschützen schoßen ihre Pfeile in schneller Folge und hohem Bogen in die Luft. Drei Salven feuerten sie ab, dann warteten sie. Wie Regen brachen die Pfeile über die Eisenmänner herein. Und prallten an ihnen ab. Kein einziger fiel um. Unbeeindruckt marschierten sie weiter vor. "Oh verdammt...", hörte Shikamaru die Stimme seines weißhaarigen Anführers. Langsam setzte sich auch die Truppen des Feuerreiches in Bewegung. Die ersten beiden Reihen kamen sich immer näher, dann liefen sie los. Shikamaru wollte nicht laufen, aber die hinter ihm nachkommenden schoben ihn weiter vor. Krachend stießen die ersten Reihen aufeinander. Mit einem freudigen Aufschrei sprang Trey über seinen Vordermann hinweg und in die gegnerischen Reihen. Dann wurde der Kämpfer vor Shikamaru niedergestreckt und er sah sich einem gepanzerten Schwertträger gegenüber. Er wich dem Schwert aus und stieß nach der Brust des Angreifers, doch die Klinge glitt an der Rüstung ab, ohne nennenswerten Schaden zu verursachen. Schnell sprang er außer Reichweite des Schwertes. Ohne weiter nachzudenken, setzte er ein Jutsu ein. Sein Schatten schlang sich die Rüstung hoch und unter den Helm. Dann fiel der große Kerl tot zu Boden. Shikamaru bückte sich, packte den Griff des Schwertes und hob die Waffe, um sich seinem neuen Gegner zu stellen. Dieser kam auf ihn zugerannt. Verzweifelt versuchte der Nara das Schwert in seiner Hand zu heben, aber es war viel zu schwer. Er nahm beide Hände, konnte es aber nicht höher als bis zu seiner Hüfte heben. Sein Gegner hob sein Schwert mit beiden Händen über den Kopf und zielte in grader Linie nach unten. Shikamaru würde diesen Hieb nicht parieren können. Er ließ das viel zu schwere Schwert fallen und wich nach hinten zurück. Der Gegner wollte erneut ausholen, aber ein Schatten landete auf seinem Rückn und Krallen bohrten sich am Hals in den Körper. "Danke, Trey...", japste er. "Schon gut, probier nicht zu sterben.", meinte er und leckte sich das Blut von den Krallen. Der fröhliche Trey war also auch nicht ganz normal. "Nara!" Shikamaru drehte sich und fing das Schwert, dass ihm zugeworfen wurde, auf. Um einiges leichter, ein Ninjaschwert. Er wandte sich dem nächsten Eisenmann zu. Entschloßen warf er sich auf den Boden, als das Schwert in einem Bogen über seinen Kopf zischte. Sofort sprang er wieder auf und stieß die Klinge durch den Sehschlitz in den Helm. Dann zog er sie wieder zurück und drehte sich um. "Sarge!", schrie er und warf diesem sein Schwert zurück. Der hatte es auch bitternötig, immerhin musste er drei Feinden gleichzeitig ausweichen. Kaum hatte er sein Schwert wieder, wendete sich das Blatt. Shikamaru stand nun wieder Waffenlos da. Chi tauchte neben ihm auf. "Neuling, du lebst noch?"

"Äh... glaube..." Sie grinste, dann trieben sie zu zweit einen Angreifer zurück. Ein anderer Shinobi in Chu-nin Weste tauchte auf. "Wir gewinnen an Raum, wir treiben sie zurück.", brüllte er. Chi sprang davon, um die Nachricht weiterzugeben. Seite an Seite kämpften die beiden Jungs in Chu-nin Westen sich weiter vor. Shikamaru grübelte. Die Gegner wichen immer weiter zurück und immer weniger von ihnen fielen. Nachdenklich sah er sich um. Da entdeckte er einige der Eisenmänner auf einer erhöhten Position. Sie trugen alle eine von diesen Armbrüsten. Sie legten kleine Pfeile darauf. "Hinterhalt!", schrie Shikamaru so laut er konnte und drehte sich um, um die hinter ihm nachfolgenden Soldaten zurückzuhalten. Die anderen Ninja begriffen schnell und drängten ebenfalls ihre eigenen Verbündeten zurück. Aber die vierzehn Ninja kamen kaum gewaltlos gegen die erste Reihe der Truppen des Fürsten an. Shikamaru fluchte. Er fesselte die erste Reihe der Truppen mit seiner Kageman und lenkte sie Schritt um Schritt zurück. Der Chu-nin neben ihm gab ihm Deckung. Und dann feuerten die Eisenmänner ihre Armbrüste ab. Die kurzen Geschoße schlugen in die Reihen der Soldaten ein. Shikamaru löste das Jutsu. Nicht länger durch den Schatten des Nara aufrecht gehalten, fielen viele tot oder sterbend zu Boden. "Rückzug!", brüllte der weißhaarige Ninjaanführer. Alles lief zurück zum Lager. Doch die gepanzerten Feinde legten an und schossen erneut. Shikamaru kippte leicht zur Seite, nachdem er eine Berührung am Bein gespürt hatte. Er sah Blut. Egal, er musste weiter. Er wandte sich um, um herankommende Geschoße besser sehen zu können, als sein Blick auf den Chu-nin fiel, der eben noch neben ihm gekämpft hatte. Er lag auf dem Rücken, lauter kleine Pfeile ragten aus seiner Weste und schrie wie am Spieß. Shikamaru rannte zurück und zog den Verletzten am Schulterstück der Weste weiter nach hinten, Richtung Lager. Das Scheppern von Eisen verriet, dass der Beschuss eingestellt wurde und sie nun einen Sturmangriff erwarten mussten. Neben Shikamaru tauchte weißes Haar auf. "Sarge...", jammerte der Verwundete. "Alles wird gut...", antwortete der. Gemeinsam konnten sie den Verletzten besser ziehen. Im Vorbeigehen nickte der Weißhaarige dem Kerl, den Shikamaru am ersten Tag nackt gesehen hatte, kurz zu. Ein Teil in Shikamarus Kopf sagte, dass er ihn nicht im Kampf gesehen hatte. Der Kerl mit bloßem Oberkörper formte in schneller Folge Fingerzeichen. Die Eisenmänner stürmten näher. Sie füllten bereits fast die gesamte Fläche aus, die gerodet worden war. Dann begann die Erde zu zittern. Shikamaru legte den Chu-nin ab und sah den Ursprung des Zitterns: das Jutsu, das hier von dem Kerl mit dem Tattoo angewandt wurde, ließ den Boden unter den Feinden wegbrechen. Sie stürzten in die Tiefe. Die vordersten wollten stoppen, wurden aber von den nachkommenden weiter gedrückt. Als ein riesiges Loch die Armee aus dem Feuerreich und die Invasoren trennte, hielten beide Fraktionen in jeder Bewegung inne. Dann langsam schloß sich das Loch wieder. Beide Armeen musterten sich einen Augenblick, dann zogen sie sich in ihre Lager zurück. Shikamaru wurde von Chi an der Hand mitgezogen. Er fühlte sich zum ersten Mal in seinem Leben wirklich müde.
 

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ein weiteres kapitel um die fronteinheit und shikamaru

ich habe eigentlich nicht viel dazu zu sagen, außer dass bald weitere kapitel folgen ^^ die ff ist fertig und auf meinem rechner, werde in regelmäßigeren abständen weiter hochladen

jetzt aber zu einer sache, die mir stark am herzen liegt: meine neue fanfiction (Passiv) in der es ebenfalls um shikamaru geht. es geht dabei zwar mehr um liebe und gefühl, aber vielleicht schaut ihr mal vorbei ;) ich würde mich freuen

Endlich im Lager angekommen, lehnte Shikamaru sich an einen Baum. "Dein Bein..." Chi bückte sich und schob sein Hosenbein hoch. Sie wusch das Blut weg. "Nichts ernstes...", meinte sie und legte ihm schnell einen Verband an. "Wie geht es...?"

"Die Weste hat das schlimmste abgefangen. Aber jemand anderes ist gestorben." Shikamaru fluchte. "Nara, komm!" Trey hüpfte an ihnen vorbei. "Wohin?" Chi rannte bereits los und er folgte ihr. Im Laufen drehte sie sich um: "Du hast eine medizinische Ausbildung, also hilfst du auch mit." Im Lager des Fürsten sah Shikamaru dann, was sie meinte. Überall eilten die verbliebenen Ninja, die dazu in der Lage waren, zwischen den Verletzten hin und her. Shikamaru atmete tief durch, dann legte er los. Obwohl kein Medic-nin, half er doch vielen Verwundeten und rette manchen sogar das Leben. Irgendwann folgte er automatisch jeder Stimme, die "Sani!" schrie. Er arbeitete bis tief in die Nacht. Nachdem er den letzten Verband angelegt hatte, ging er langsam zurück in das Lager. Bei Einbruch der Nacht war das Adrenalin aus seinem Blutkreislauf verschwunden. Sein Bein brannte höllisch. Im Mondschein erkannte er Blut auf seinen Armen. Seines? Das von Feinden? Auf jeden Fall das von Verbündeten. Plötzlich rebellierte sein Magen. Er hätte heute sterben können. Er hatte heute getötet. Er sank gegen den Baum und dann daran hinab. Beinahe wäre er auch gestorben. Er hatte getötet. Wer waren diese Männer gewesen? Hatten sie Familie gehabt? Kinder? Shikamaru sank vornüber und stützte sich mit einer Hand im Gras hab. Hatte er durch sein Handeln unschuldige Kinder zu Waisen gemacht? Wie hätte seine Mutter auf seinen Tod reagiert? Shikamaru übergab sich. Nachdem sein Magen völlig leer war, wischte er sich über den Mund und torkelte die letzten Meter ins Lager. Trey kam ihm entgegen. "Das erste Mal ist immer hart... ich hab geweint..." Er hielt Shikamaru eine Flasche hin. Dieser trank einen großen Schluck. So langsam wurde ihm klar, warum sie sich oft betranken: es half. Doch er wollte sich nicht betrinken. Er wollte alleine sein, also zog er sich unter seinen Unterstand zurück. Die Müdigkeit brach über den stets müden Jungen herein und er schlief ein.
 

"Shikamaru..." Er schlug ein Auge auf. "Hm?"

"Sie verlangen nach dem "Sani"." Trey grinste fröhlich zu ihm hinunter. Shikamaru streckte sich, dann stand er auf. Er ging in das zweite Lager und wechselte Verbände. Dabei betrachtete er die Wunden und anschließend die Pfeile. Kurz und dick. Er grübelte eine Weile weiter und kümmerte sich um alle, die nach ihm riefen. Dann hatte er einen Gedankenblitz. Er zog den Verband ein wenig fester als üblich, um schnell wegzukommen. Dann suchte er das Ninjalager nach einem schwarzen Mantel ab. Er sah seinen Vorgesetzten zusammen mit Chi, die sich aber von ihm abwand und mit großen, zornigen Schritten davonlief. "Sarge!"

"Hm?"

"Mir ist da was aufgefallen. Die Rüstung von den Kerlen ist sehr dick. Nur an Achseln, Hals und an der Hüfte nicht. Aber unsere Pfeile regnen von oben auf sie herab, also sind Hüfte und Achseln geschützt und wenn sie die richtige Haltung haben auch der Hals. Aber Gegner, die so gepanzert sind, rechnen damit, gegen mindestens genauso gut gepanzerte Gegener zu kämpfen."

"Du meinst...?"

"Genau! Sie haben uns gezeigt, wie wir ihre Rüstung durchbrechen können. Unsere Pfeile sind lang und dünn, die spitzen knicken an den Rüstungen ab. Ihre Pefile sind dick und die Spitzen sind Pyramiden auf einer quadratischen Grundfläche. Ich würde vorschlagen, unsere Pfeile mit ähnlichen Spitzen zu versehen."

"Dann leg sofort los, spann alle mit ein."

"Jawohl!" Er wandte sich zum Gehen. "Ach, Nara?"

"Ja?"

"Gut gemacht."
 

Shikamaru, die Bogenschützen des Fürsten und dreizehn der vierzehn noch lebenden Shinboi machten sich an die Umsetzung von dessen Idee. Als Alarm geschlagen wurde, dass ein Angriff drohe, hatten sie genug Pfeile für drei Salven zusammen. Sie erklommen den Hügel. Shikamaru zitterte vor Erwartung. Würde das klappen? Die Eisenmänner kamen näher, hatten diesmal aber mehr Abstand zwischeneinander. Sie würden also nicht wieder blindlings in einen Abgrund laufen. Und der Abstand verschlechterte die Trefferchancen bei einer Salve. Sie konnten nicht alle Pfeile bei einer Salve aufs Spiel setzen. "Schießt in die erste Reihe.", gab Shikamaru den Befehl an die Bogenschützen. Hinter ihnen formierten sich die Fußtruppen. Die Ninja standen in einer Ecke zusammen. Alle warteten. Dann kamen die Eisenmänner in Reichweite. Shikamaru wagte kaum zu atmen. Wie in Zeitlupe schienen die Pfeile zu fliegen. Alle Blicke folgten den Pfeilen. Dann schlugen sie ein. Nichts passierte. Shikamaru sog scharf Luft ein. Dann griff sich einer der Eisenmänner an die Brust. Die Geste wirkte überrascht. Aus dem Brustpanzer des Mannes ragte ein Pfeil. Dann brach er zusammen. Shikamarus Blick ging die feindliche Linie ab. Immer mehr Eisenmänner brachen scheppernd zusammen. Zu dem Scheppern kamen Schreie hinzu. Erneut feuerten die Bogenschützen. Shikamaru wand sich ab. Seine Idee hatte geholfen. Er hätte schreien können vor Freude. Er war ein Mörder. Er hätte heulen können vor Selbstekel. Ehe die dritte Salve abgefeuert wurde, brachen die Eisenmänner ihren Angriff ab. Shikamaru ging in das Lager. Er registrierte kaum, wie ihm manche Ninjakollegen auf den Rücken klopften. Dann stand er dem weißhaarigen Kerl gegenüber. Der fragte nur: "Es hat geklappt?" Shikamaru war zu schwach, zum Sprechen und so nickte er nur. "Fühlst dich nicht gut, hm?" Wieder nickte er. "Nimm das hier. Damit schläfst du ruhig, keine Alpträume, nix." Shikamaru bekam zwei schlichte Pillen. Er warf sie ein, legte sich unter seine Konstruktion, starrte eine Weile auf das mit der Plane abgedeckte Dach und schlummerte dann langsam ein.

Er wachte wieder auf, weil ihn etwas an der Nase kitzelte. Als er die Augen aufschlug, lag Chi neben ihm. "Guten Morgen.", hauchte sie ihm ins Ohr. "Äh... wieso liegst du neben mir?" Chi kicherte. "Ist doch klar... du warst wie ein Tier..." "Wa..wa...waaaas?!"

"Die Pillen vom Sarge haben diese Nebenwirkung, die ich so liebe." Ihr Blick wanderte seinen Körper hinab. Shikamaru starrte sie entgeistert an. Dann prustete sie los. "Mein Gott! Ich mach doch nur Spaß!"

"Chi! Mach sowas nie wieder!"

"Na gut, na gut... weswegen ich dich eigentlich wecke: sie rufen wieder nach dir." Er erhob sich und versorgte die Verwundeten. Am Stand der Sonne erkannte er, dass es kurz nach Mittag war. Bald würden sie sicher wieder kämpfen, überlegte er. Sobald die heißeste Zeit des Tages vorbei war, hatten die Eisenmänner die höchsten Chancen, einen effektiven Angriff zu starten. Doch noch ehe Shikamaru alle Verbände erneuert hatte, fing es an zu regnen. Er organisierte, dass die Verletzten in Zelte transportiert wurden, wo er sich besser um sie kümmern konnte. Dann lief er durch den Regen zurück. An seinem Unterstand brannte ein Feuer. Vier Personen warteten dort auf ihn: Chi, Trey, der weißhaarige Anführer und der Mann mit dem Tattoo, der trotz der Kälte kein Oberteil anhatte. "Hey...", grüßte er die vier. "Setz dich.", forderte der weißhaarige ihn auf. Shikamaru gehorchte und der Anführer setzte wieder an: "Also Nara... der letzte, der zu uns gekommen ist, ist sofort wieder abgehauen. Aber weil du geblieben bist, hast du dich ausgezeichnet. Du wirst jetzt schon "Sani" gerufen.." An dieser Stelle unterbrach ihn Trey: "Bisher hat nur der Sarge einen Spitznamen bekommen."

"Was heißt "Sarge" denn eigentlich?" Trey grinste, wie so oft in den wenigen Tagen, die Shikamaru ihn nun schon kannte. "Das ist ein militärischer Rang in einer feindlichen Armee gewesen. Und immer, wenn die normalen Soldaten etwas nicht geschissen gekriegt haben, haben sie "Sarge!" geschrien."

"Eigentlich heiße ich Zyu. Zyu Fubuki. Und das da..." Er nickte auf den Kerl, dessen Namen Shikamaru nicht kannte. "... ist Zenku." Nun kannte er seinen Namen. Und der "Sarge" hatte ihm seinen Namen gesagt: Zyu. Das war gut. Oder? "Jeder wird dir jetzt ein wenig von sich selbst erzählen. Und danach haben wir noch was für dich." Chi räusperte sich. "Ich hab hier angefangen, da war der Sarge schon eine Weile dabei. Zusammen haben wir der Truppe neuen Schwung gegeben. Er hatte viele Neuerungen und ich, als einzige Frau in der Geschichte der Fronteinheit, war für Veränderung. Wie alt ich damals war und jetzt bin, sage ich nicht, das ist ein Frauengeheimnis." Sie zwinkerte. "Und nachdem unsere Mission zuende war, konnte ich den Sarge ja nicht alleine lassen, ohne mich ist er doch total aufgeschmissen."

"Nur weil du bis über beide Ohren in ihn verknallt bist.", murmelte Trey. Chi funkelte ihn an. Hastig fuhr er fort: "Jedenfalls kam ich danach dazu. Warum ich hier bin? Vor zwei Jahren wurde meine Freundin vor meinen Augen ermordet. Seitdem stecke ich hier, weil sie nicht gewollt hätte, dass ich mich umbringe."

"Stattdessen versucht er, durch wahnwitzige Aktionen den Tod zu finden.", meinte Zanku. "Na und? Ich würde ja gerne mit dir tauschen." Zanku überging den Einwurf: "Ich bin als letztes vor dir dazugekommen. Auf Grund eines Jutsus habe ich nurnoch ein, höchstens ein einhalb Jahre zu leben. Dafür kann ich allerdings, wie du bereits gesehen hast, das Erdversteck sehr gut anwenden. Und da dachte ich mir, lieber nützlich im Kampf als nutzlos im Bett sterben." Zyu meldete sich wieder zu Wort: "Und deshalb trägt er so selten was, um auch ja keine Gelegenheit auszulassen, getroffen zu werden." Shikamaru schluckte. Das war doch verrückt. Zwei wollten sterben, die eine konnte er nicht einschätzen und der letzte schien das auch noch witzig zu finden. "Und ich bin hier, um den ganzen Laden zusammenzuhalten. Ich will dafür sorgen, dass niemand meine Heimat zerstört und den Frieden bewahren. Und jetzt frage ich dich, Shikamaru, warum bist du hier?" Nachdem Shikamaru die Geschichte mit Temari und Ino erzählt hatte, guckte Zanku ihn irritiert an. "Du hattest die Wahl zwischen zwei Mädchen und bist abgehauen? Bist du schwul, eine Jungfrau oder einfach blöd?"

"Das hätte nur Streß gegeben..."

"Also Jungfrau.", schlußfolgerte Chi. "Aber das hält dich nicht hier." Zyu starrte ihn aus seinen roten Augen an. "Nein..." "Andere wären nach diesen Erlebnissen weggerannt, möglichst schnell nach Hause."

"Das hatte ich auch erst vor... aber ich denke, hier kann ich viel tun. Verletzten helfen und sowas." Zyu beugte sich vor. "Das ist ideal. Du bist in Ordnung Nara. Das ist mir schon bei der Chu-nin Auswahlprüfung aufgefallen."

"Du warst da?"

"Wir alle.", kam es von Zanku. "Wir von der Fronteinheit suchen immer Leute. Aber dieses Jahr waren mir zu viele hochnäsige Typen dabei.", meinte Zyu. "Nichts gegen dich Nara, aber Leute mit Bluterbe sind so überheblich. Dieser Neji hat sich aufgespielt wie sonstwas. Und dann dieser blonde Schreihals. Kein Funken Verstand im Kopf, aber so viel Chakra zur Verfügung, dass er locker das halbe Dorf plätten könnte. Ich mag Leute nicht, die so übermäßig stark sind. Nicht, weil sie besser sind. Sie nehmen sich selbst nur zu wichtig." Shikamaru nickte. Chi fuhr fort: "Aber bei dir waren wir uns einig: trotz deines Bluterbes bist du eher bodenständig, nicht von dir eingenommen und weißt, wo deine Grenzen sind." Trey meinte: "Kurz: wir schicken dich nicht nach Hause, wie der Sage gewettet hat."

"Dafür schuldest du mir übrigens noch Geld, Sarge.", warf Zanku ein. "Ihr hättet mich also jederzeit nach Hause geschickt?", fragte Shikamaru überrascht. Sie alle nickten. "Aber jetzt hast du schon einen Spitznamen, also kommt das nichtmehr in Frage.", meinte Zyu und schob ihm eine Tasche hin. Shikamaru erkannte, dass es eine Tasche für Medic-nin war. "Du bist der erfahrenste Sanitäter unter uns. Du kannst so lange bleiben, wie es dir gefällt." Shikamaru sah die Tasche durch: nur Verbände, Spritzen, Salben und Werkzeuge, aber keine Sachen, für die er die besondere Ausbildung der Medic-nin brauchte. Dann sah er, was auf die Tasche gestickt worden war. Ein rotes Kreuz auf weißem Grund. Darunter stand in rot "Sani".

Chi weckte ihn noch vor Sonnenaufgang. "Komm mit, wir wollen nicht, dass du heute stirbst, also kriegst du auch eine Waffe." Sie gingen zu dem Zelt, in dem die Waffen der Truppe aufbewahrt wurden. Sie kam wieder und gab ihm eine Art Scheibe, die an einer Kette hing. Bei genauerem Hinsehen wirkte die Waffe eher wie ein Rad mit nur drei Speichen. "Schneid dich nicht.", warnte sie ihn. Ob sie ihn ärgern wollte, konnte er nicht sagen. Er untersuchte die Waffe eine Weile. Die Speichen waren über eine Art Schanier so mit dem Rand des Rades verbudnen, dass der Rand aufklappen konnte, so dass er nuroch die Speichen in der Hand hätte. Die innenseite des Randes bestand aus einer Klinge. Wenn diese aufklappten hatte er also ein großes, dreischneidiges Shuriken. Langsam begann er, sich mit der Waffe vertraut zu machen. Chi beobachtete ihn und gab ihm Anweisungen und nach einer Zeit saß Trey auf einem Baum in der Nähe und steuerte ebenfalls Kommentare bei, auch wenn die nicht immer hilfreich waren. Einer hätte Shikamaru sogar beinahe das linke Ohr gekostet, woraufhin Trey sich schleunigst verzog. Gegen Mittag legten sie eine kurze Pause ein, in der Shikamaru ein Buch über erste Hilfe durchlas und Chi einfach verschwand. "Sie ist wieder beim Sarge.", meinte Zanku und ließ sich neben Shikamaru ins Gras gleiten. "Was ist eigentlich zwischen den beiden?", fragte der Nara. "Uff... gute Frage... Chi liebt ihn... aber er erwiedert ihre Gefühle nicht, denke ich. Sie versucht immer, sich an ihn ranzumachen, aber ohne Erfolg." "Das ist hart... ich könnte sowas nicht." Zanku stand langsam auf. "Sie liebt ihn ebend. Sehr." Shikamaru sah zum Horizont. Eine einsame Wolke bahnte sich ihren Weg in ihre Richtung. Und ihn? Liebte Ino ihn? Liebte Temari ihn? Mit einem Kloß im Hals überlegte er, ob seine Mutter ihn liebte, wenn sie immer nur meckerte. Eine einsame Träne schoß ihm ins Auge. Schnell wischte er sie weg. Zanku hatte nichts gesehen, er war schon weg.
 

Nun konnte er also mit diesem Ding umgehen. Aber Shikamaru hatte immernoch keine Ahnung, wie er die Eisenmänner verletzen konnte. Er saß im Schneidersitz im Gras, als Chi ihn am Zopf zog. "Mitkommen." Ehe er antworten konnte, oder überhaupt richtig aufstehen, zog Chi ihn schon mit sich. "Aua! Lass meine Harre los!", meckerte der Nara vor sich hin, wurde aber einfach ignoriert. Sie kamen wieder vor Zyus Zelt an. Shikamaru stellte sich an den gleichen Platz wie beim letzten Mal, das Ende. Alle sahen ihn verwundert an. Ihre Blicke machten ihn zunehmend nervös. Chi lachte. "Den Platz des Neulings hast du nicht länger. Komm." Und sie schleifte ihn nach vorne. Er erwartete, jederzeit abgestellt zu werden. Aber sie kamen dem anderen Ende immer näher und näher. Schließlich stellte sie ihn neben Trey ab. Dann bezog sie ihren Platz, ganz am Anfang. Als wäre das sein Stichwort, trat Zyu aus dem Zelt. Shikamarus Atem ging schneller. Von den anderen, anfangs fünfzehn Ninja standen nun drei rechts von ihm, neun links von ihm und einer vor ihm. "Guten Morgen, Fronteinheit!", bellte dieser sie nun an. "Guten Morgen, Sarge!", bellten sie wie aus einem Mund zurück. "Also dann..." , fuhr Zyu fort "... heute beginnt die Wende. Die Idee vom Sani hat uns einen verdammt großen Vorteil verschafft. Angst. Sie fürchten uns."

"Besonders Trey...", kicherte Zanku und stieß seinem Freund den Ellenbogen in die Seite. "Und das..." , sprach Zyu weiter, wenn auch mit einem Lächeln "... werden wir nutzen. Heute werden wir sie angreifen. Folgender Plan: Zanku wird mit Hilfe des Erdverstecks den Boden so formen, dass er Wellen bildet. Die höheren Stellen werden uns schützen, während wir in den tieferen warten. Der Bereich, in dem wir dann wieder auf den Feind treffen, wird wieder ebenerdig sein. Die Bogenschützen des Fürsten werden uns decken und seine Infanterie wird uns folgen. Fragen?" Trey sprach und hob erst danach langsam die Hand. "Also kämpfen wir diesmal als erste Reihe?"

"Ja."

"Dann tuen mir die hinter mir leid... die werden ja nichts mehr abkriegen..." Die ganze Einheit lachte. "Also dann, macht euch fertig, in einer Stunde geht es los." Sie lösten sich langsam aus der Reihe und gingen. Shikamaru überlegte immernoch, wie er seine Waffe einsetzen sollte. Eine Stunde später grübelte er immernoch, während sie sich auf den Weg zum Schlachtfeld machten. Schlachtfeld, sinnierte Shikamaru, ist ein passender Name. Trey hatte wieder seine Krallen und den dicken Fellmantel, Zyu sah aus wie immer, aber Chi hatte ein großes Shuriken bei sich. Am meisten Schockte ihn Zanku. Er hatte tatsächlich ein Oberteil an. Zwar ärmellos, aber ein Oberteil. Dabei übersah er beinahe die Armschienen und das lange Schwert. "Verwundert?", fragte der grinsend. "Nun... ja." Trey kicherte. "Er musste dem Sarge versprechen, nach diesem Jutsu mit was auf der Brust ins Feld zu ziehen."

"Eigentlich wollte ich mir einen Streifen Stoff um die Brust binden, aber Chi hat gedroht, mich unterwegs zu vergiften.", maulte Zanku. "Hätte ich auch getan.", meinte Chi beiläufig. Shikamaru traute es ihr zu. "Genug jetzt, verteilt euch entlang der Linie und dann los." Sie stellten sich auf, Shikamaru war diesmal mehr in der Mitte. Chi stand neben ihm und als der Boden zitterte, stützte sie sich kurz an ihm ab. "Ups, wie ungeschickt." Sie zwinkerte ihm aufreizend zu und stand dann wieder fest auf ihren Beinen. Der Boden senkte und hob sich. Es sah aus als würde ein riesiges Nudelholz mal von unten, dann von oben in den Boden gedrückt. Dann war es still. Kein Vogel flog über das Feld, kein Rascheln, nichts. Sogar der Wind schwieg. Dann schoßen die Bogenschützen ihre erste Salve ab und die Ninja sprangen los. Shikamarus Sprung war zu kurz. Er landete bäuchlings auf einem der Hügel. "Fuck!" Chi zog ihn am Kragen seiner Chu-nin Weste in die Grube. Keine Sekunde zu früh, denn nur eine Sekunde später schlugen vier kleine Pfeile an der Stelle ein, an der Shikamaru eben noch lag. "Du musst vorsichtiger sein.", ermahnte sie ihn. "Tut mir echt leid..."

"Schon in Ordnung. Mal was anderes: hast du schonmal ein Mädchen geküsst?"

"Also... ich..." Noch bevor Shikamaru eine Ausrede parat hatte, nahm Chi sein Gesicht in beide Hände und küsste ihn auf den Mund. Er wusste nicht, was er machen sollte, doch hatte er auch keine Chance, etwas zu tun, denn Chi löste den Kuss wieder. "Ich kann dich doch nicht ungeküsst sterben lassen.", meinte sie und lief dann geduckt in Richtung der rechten Flanke. Die Flanke! Durch den Kuss hatte er total vergessen, wo er war. Die anderen waren schon viel weiter vorne. Schnell holte er zwischen den feindlichen Salven auf. Ein Blick zurück verriet ihm, dass keiner ihrer Leute verletzt war, während die Schreie von der anderen Seite des Feldes verrieten, dass dies bei ihren Feinden nicht der Fall war. Nurnoch ein Hügel trennte ihn vom Feind. Trey tauchte an seiner Seite auf. "Chi hat mich geküsst.", berichtete er ihm. "Dachte ich mir, dass sie dass heute macht..."

"Du wusstest davon?"

"Klar."

"Wussten wir alle.", schaltete sich Zanku ein, der auf der anderen Seite von Shikamaru an den Hügel gepresst dasaß. "Also...?", setzte der Nara an. "Es hat nix zu bedeuten.", versicherte Zanku. "Und wie soll ich reagieren?"

"So wie ich: garnicht.", meinte Trey und überprüfte ein letztes Mal, den Sitz seiner Krallen. Zanku lachte. "Ich hab damals gemeint, wenn sie mich nicht ungeküsst sterben lassen könnte, könnte sie mich doch auch nicht als Jungfrau sterben lassen." Shikamaru sog die Luft ein. "Und darauf ist sie eingegangen?!" Trey lachte: "Ne, sie hat ihm eine geknallt." Shikamaru lachte. Diese Truppe war echt eine Nummer für sich. Mit einem Griff nach hinten vergewisserte Shikamaru sich, dass seine Sanitätettasche noch da war und löste dann seine Waffe vom Gürtel. Langsam ließ er das Rad in seiner rechten Hand kreisen und hielt die Kette mit der linken. Zanku hob sein Schwert in die Luft und inspizierte die Klinge. Shikamaru sah darin das Spiegelbild der feindlichen Reihen. "Und.... los!" Die Fronteinheit sprang auf und rannte in die erste Reihe. Mit der Kette wehrte er das Schwert ab. Und jetzt? Sein Kopf arbeitete, aber sein Körper reagierte. Von unten rammte er seine Waffe gegen den Helm. Beim Wirbeln schoß eine Klinge hervor und bohrte sich in den Zwischenraum von Helm und Brustpanzer. Die Rotation stopte sofort und hätte Shikamaru die Waffe beinahe aus der Hand gerissen. Nur mit Mühe riss er sie zurück. Sein Gegenüber führte die Hände zum Helm. Keine Gefahr mehr. Shikamaru wand sich dem nächsten zu. Er wiederholte seinen Angriff. Dann stand er einem sehr großen Eisenmann gegenüber. Der hielt seinen Schild vor den Hals, um nicht das gleiche Schicksal zu erleiden wie seine Kameraden. Shikamaru nahm die Kette in beide Hände, drehte sich um die eigene Achse und ließ das andere Ende mit dem Rad dran ungebremst auf den Schild seines Gegners krachen. Der geriet ins Taumeln. Erneut ließ Shikamaru die Waffe auf ihn krachen, diesmal von oben. Der Eisenmann sank in die Knie und ließ den Schild fallen. Ein letztes Mal krachte die Waffe gegen den Eisenmann und traf ihn seitlich am Kopf. Das Geräusch, das dann folgte, ließ Shikamarus Magen rebellieren, aber er hielt sich aufrecht, bereit den nächsten Gegner anzugreifen. "Sani!", schrie eine Stimme rechts von ihm. Ohne zu zögern rannte der gerufene los. Er kniete neben einem Shinobi nieder, dem ein gefiederter Schaft aus der Seite kam. "Beweg den rechten Arm nicht, ja? Wenn du das tust, wird der Pfeil abbrechen und ich kann die Spitze nicht herausziehen." Der Mann nickte schwach. "Sani? Muss ich sterben?" Shikamaru schüttelte den Kopf. "Die Lunge ist unbeschädigt, soweit ich sagen kann... und jetzt sei still. Ich ziehe auf drei. Eins... zwei.." Kräftig riß Shikamaru den Pfeil raus. Der Mann schrie auf. Der Nara presste seine Hand auf die Wunde und tastete in seiner Tasche nach einem passenden Verband. "Hey Sani..."

"Hm?"

"Du hast nicht drei gesagt..." Der Verletzte brachte ein Lächeln zu stande. Dann weiteten sich seine Augen vor Entsetzen. Shikamaru wirbelte herum. Ein Schwert sauste direkt auf sein Gesicht zu. So endet es also, schoß es ihm durch den Kopf. Doch dann schob sich ein zweites Schwert in sein Blickfeld. Zanku hatte ihm das Leben gerettet. Schnell entledigte er sich des Feindes und beugte sich dann zu ihm runter. "Wir ziehen uns wieder zurück, lassen ein wenig Sprengstoff in den feindlichen Reihen hochgehen und greifen dann wieder an." Shikamaru nickte. "Hilf mir nur, ihn zu tragen." Gemeinsam schleppten sie den Verwundeten hinter die erste Erhebung, dann warfen sie lauter Bomben und anderes explosives Zeug in die feindlichen Reihen. Shikamaru wandte sich wieder dem Shinobi mit der Wunde in der Seite zu, als er hinter sich ein unangenehm vertrautes Zischen hörte. Direkt neben Zanku lag eine kleine Kugel mit einer Zündschnur, die knisternd und funkensprühend kleiner wurde. "Oh fuck...", kam es über Zankus Lippen. Nurnoch wenige Millimeter der Zündschnur waren zu sehen. Shikamaru drehte der Bombe den Rücken zu und beugte sich über den Verletzten. Er hoffte nur, Zanku würde rennen wie verrückt. Dann kam die Explosion. Shikamaru hatte es sich schlimmer vorgestellt. Der Boden wackelte schon ganz schön, Erde war auf seinen Rücken geregnet und in seinen Ohren klingelte es, aber ansonsten... garnicht so schlimm. Aber wie konnte das sein? Das Ding war keine drei Meter von ihm explodiert. Er kam zitternd auf die Knie und drehte sich um. Zuerst fiel ihm das Loch auf. Es hatte nach oben stehende Ränder. Und neben dem Loch lag Zanku. In seiner Brust steckte... Erde? Shikamaru sah ein zweites Mal hin. Kein Zweifel, in Zankus Brust steckten Erdstückchen. Shikamaru kniete neben seinem Kopf. "Zanku, was hast du da gemacht?" Der Junge lächelte. "Erdversteck... hab die Bombe umschloßen... sonst wärt ihr auch drauf gegangen..." Er hustete. "Scheiße!", wiederholte Shikamaru mehrmals. "Du... Vollidiot! Wie soll ich den Kram aus deiner Brust kriegen, kannst du mir das mal verraten?" Aber Zanku antwortete nicht. Seine Augen waren zu. Frustriert schlug Shikamaru auf den Boden. Dann blinzelte er die Tränen weg. Es war zu früh, um aufzugeben. Behutsam machte er sich daran, die größeren Brocken aus Zankus Brust zu ziehen. Schrapnell, Splitter, die bei Explosionen verschoßen wurden. Nur war Schrapnell meistens solide. Die Erde konnte jederzeit brechen. Die Hitze der Explosion hatte sie allerdings gebacken. Der Angriff ging weiter, aber Shikamaru kümmerte sich um die Verletzten. Den Kerl, der von einem Bolzen getroffen worden war, ließ er von zwei Soldaten des Fürsten zu den anderen Verwundeten bringen, dann kümmerte er sich um Zanku. Es erforderte höchste Konzentration, die Erdstückchen aus seinem Freund zu ziehen und schon nach wenigen Minuten stand Shikamaru der Schweiß auf der Stirn. Das Oberteil hatte tatsächlich den Großteil abgefangen. Shikamaru wollte sich garnicht ausmalen, wie es wäre, hätte Zyu Zanku nicht überzeugt, etwas auf der Brust zu tragen. Shikamaru wischte sich mit dem Handrücken über die Stirn. Alles raus. Endlich. Die Wunden würden sich infizieren, das wusste er jetzt schon. Er wollte einen Blick auf das Schlachtfeld wagen, aber da kam Chi auf ihn zu. "Genug für heute.", meinte sie. Dann sah sie Zanku. Entsetzt starrte sie auf ihn hinab und ihre Lippen formten immer wieder ein stummes "Nein". Shikamaru nickte nur. Erinnerungen an den kurzen Teil, in dem er aktiv mitgekämpft hatte, stiegen in ihm hoch. Das Geräusch eines Schädels, der... Hör auf!, warnte eine Stimme in seinem Kopf. Langsam richtete er sich auf. Er ballte die Hand zur Faust. Der Krieg hatte ihn nicht abgeschreckt, er war geblieben. Der Krieg hatte ihn nicht getötet, er war noch am leben. Der Krieg hatte ihn nur verändert. Abgehärtet.
 

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so... wieder bissel was geschafft ^-^

an dieser stelle malwieder schleichwerbung für meine andere ff xD "Passiv" braucht dringend leute, die ihre meinung sagen, denn am ende sollen die leser shikamarus freundin bestimmen ;)

also, schaut mal vorbei

sobald diese fanfiction komplett hochgeladen ist, mache ich mich vielleicht an ein projekt, bei dem unsere konoha-ninja ein sonderkommando der polizei werden? mal sehen, könnt mir ja sagen, was ihr denkt

Shikamaru saß unter seiner Konstruktion und schrieb einen Brief:
 

Hey

Mir geht es gut.

Von den Fünfzehn Ninja, die wir bisher waren, sind zwei verletzt und einer tot.

Ich werde so bald nicht nach Hause kommen.

Mach dir keine Sorgen.

Shikamaru
 

Dann begab er sich zu den Verletzten. Zanku und der andere Ninja lagen auf einem Karren, zusammen mit ein paar Soldaten des Fürsten. "Ich sagte ja, du haust vor mir hier ab.", stichelte Trey. "Halt die Klappe.", erwiederte Zanku schwach. Seine Wunden hatten sich, wie Shikamaru befürchtet hatte, stark entzündet. "Sani, du passt auf den Idioten auf, ja?" Shikamaru lächelte. "Versprochen. Aber dafür gib du diesen Brief hier ab." Er drückte Zanku das Papier in die Hand. "Ui, ein Liebesbrief?", fragte Trey und wollte ihn schon beinahe lesen. "Nicht ganz. An meine Ma." Schweigen. Dann meinte Zanku, als der Wagen anfuhr: "Wird gemacht, aber wenn Trey stirbt, trete ich dir in deinen Arsch!" Sie winkten zum Abschied. Die kommenden Tage waren eher ruhig. Aber nach drei Tagen überbrachte Zyu schlechte Neuigkeiten: "Sie haben Kazuki." Kazuki war der Kerl in Chu-nin Weste, den Shikamaru in der ersten Schlacht vom Feld gezogen hatte. "Was tun wir jetz?", wollte Shikamaru wissen. "Du und Chi werden zum feindlichen Lager schleichen und ihn heute Nacht da rausholen." Shikamaru nickte. "Aber Sarge, sie werden doch damit rechnen."

"Deswegen schick ich ja grade euch, ihr seid der Situation schon gewachsen." Und damit war die Sache beschlossen. Kurz vor Einbruch der Nacht kam Chi zu seinem Unterstand. "Komm, wir müssen los." Sie verließen das Lager in die entgegengesetzte Richtung. Nachdem sie auch für ihre eigenen Leute außer Sichtweite waren, drehten sie wieder um und schlugen einen Bogen um beide Lager. Langsam wurde es stockdunkel und sie mussten aufpassen, in der Dunkelheit nicht auf etwas zu treten, dass ein Geräusch verursacht und sie dadurch verraten hätte. Sie kamen immer langsamer voran. "Wir sollten jetzt auf die Bäume klettern...", flüsterte Chi. Von Ast zu Ast springend kamen sie wieder schneller voran, bis sie schließlich die ersten Wachfeuer entdeckten. "Wie finden wir ihn?", fragte Shikamaru. "Naja, wir müssen wohl Zelt für Zelt durchsuchen...", antwortete sie. Grade als Shikamaru seufzen wollte, hörten sie eine Schrei. Sie sahen zu einem Zelt ziemlich am Rand des Lagers. Wieder ein Schrei. Wer immer da schrie, musste unglaublich leiden. Folter, schoß es Shikamaru durch den Kopf. "Damit wäre das geklärt.", bemerkte Chi. Vor dem Zelt stand die hochgewachsene Gestalt Lord Gilgas. Nach mehreren Minuten und weiteren Schreien trat ein Mann mit schwarzer Kapuze über dem Kopf aus dem Zelt. Er stieß eine glühende Eisenstange in den Boden. Shikamaru wollte nicht daran denken, wie Kazuki damit gefoltert worden war, aber die Bilder ließen sich nicht aus seinem Kopf fernhalten. "Er schweigt immernoch.", meldete der Folterknecht. "Dann werden wir versuchen, morgen mehr zu erfahren. Für heute war das genug, die Männer sollen die Nacht schlafen können, ohne durch die Schreie dieses Wurms gestört zu werden." Die Männer entfernten sich von dem Zelt. Shikamaru und Chi sprangen von Baum zu Baum, bis sie schließlich auf dem landeten, der am nächsten an dem Zelt stand. "Und jetzt?" Shikamaru hatte keine Ahnung, was zu tun war, der Gedanke an Folter hatte ihn zu sehr geschockt. "Wir seilen uns in das Zelt ab." Chi wickelte ein langes Seil um den Baumstamm, dann tastete sie sich auf dem Ast entlang, der über das Zelt hing, um dort erneut das Seil festzumachen. Langsam ließ sie das Seil hinab, bis es sich auf dem Zeltdach zusammenrollte. Dann rutschte sie Kopf voran an dem Seil hinab und schnitt ein Loch in die Zeltdecke. Shikamaru folgte ihr und gemeinsam blickten sie in das spärlich beleuchtete Zelt. Da niemand zu sehen war, vergrößerten sie das Loch und warfen das Seil hindurch. Dann glitten sie wie Schatten in das Zelt. Als Shikamaru in eine Ecke sah und Kazuki erblickte, stockte ihm der Atem. Der Junge hing nackt und nur an den Handgelenken gefesselt von einem großen Holzbalken. Er sah aus wie ein großes, schwebendes Y. Sie gingen zu ihm. Schwach öffnete er ein Auge. "Wusste, dass ihr kommt... hab ihnen nix gesagt... nix..." Shikamaru schluckte. Er hatte keine Ahnung, wie er ihn hätte transportieren sollen. Allein das Aufschneiden der Fesseln hielt er für riskant. "Das hast du gut gemacht, sag jetzt aber nichts mehr.", schärfte er ihm ein. Chi durchsuchte das Zelt nach Kazukis Sachen und Band sie zu einem großen Bündel zusammen. Shikamaru zog eine Einwegspritze mit Schmerzmittel auf. Dann suchte er eine unverletzte Stelle auf Kazukis Haut, um die Spritze anzusetzen. "Das wird gegen die Schmerzen helfen, in einer Minute solltest du eine Wirkung spüren.", erklärte er. Dann wartete er. "Ich merke etwas... aber... ich habe... immernoch solche Schmerzen..." Vorsichtig zog Shikamaru Chi besieite. "Wie beabsichtigst du, ihn hier herauszukriegen?", fragte er direkt. Sie deutete auf das Loch in der Zeltdecke. "Wir binden ihn fest, ich kletter hoch, zieh ihn hoch, lasse dir das Seil wieder runter und wir machen uns aus dem Staub." Shikamaru nickte. So hätte er es auch gemacht. "Es gibt nur ein Problem: in seinem jetzigen Zustand können wir ihn nicht an ein Seil binden, er würde vor Schmerz stöhnen und uns verraten.", sagte er. "Gib ihm nochmal Schmerzmittel." Davor hatte Shikamaru sich gefürchtet. "Chi... nochmehr Schmerzmittel könnte sein Herz versagen lassen." Kazuki hustete. "Hey... wenn ihr schon über mich tuschelt... lasst mich mitreden..." Shikamaru wollte sich herausreden, aber Chi war schneller: "Wir wollen dich mit dem Seil rausziehen, das Problem: wenn wir es jetzt tun, wirst du uns vielleicht durch Laute verraten. Und der Sani hat Hemmungen, dir noch mehr Schmerzmittel zu verpassen, weil dich das killen könnte. Aber wenn du schwören kannst, dass du leise bist..."

"Gib mir das Zeug." Shikamaru sah ihm tief in die Augen. "Bist du dir da sicher?"

"Ihr habt euch extra auf den Weg gemacht, wäre scheiße, wenn ich euch verrat, also los, spritz mir das Zeug. Ich kann nämlich nicht garantieren, leise zu sein, für eine Fehlentscheidung steht zu viel auf dem Spiel. Also los, schnell!" Ohne ein weiteres Wort zog Shikamaru eine zweite Spritze auf und jagte sie Kazuki in den Körper. Dann begann er ihn vorsichtig zu verbinden. "Ich ziehe ihm seine Weste an, dann kann ich das Seil daran festmachen. Aber zuerst holen wir ihn da runter." Gemeinsam schnitten sie die Seile durch, die ihren Kameraden in dieser unwürdigen Position hielten. Chi hatte grade den Knoten festgezogen, als die eine Seite des Zeltes weggerissen wurde. Dort stand der Leibwächter, zusammen mit fünf Eisenmännern, die mit ihren Armbrüsten auf sie zielten. "Haben wir euch.", frohlockte der Leibwächter. "Ich habe euch.", meinte Shikamaru. Sein Schatten hatte bei Nacht größte Wirkung. "Schnell, schnapp dir Kazuki, durchtrenn die Sehnen an den Armbrüsten und dann auf den Baum!" Zögerlich ging Chi auf die Gegner zu. "Nun mach schon! Die können sich nicht bewegen!" Schnell schnitt sie die Sehnen durch und zog dann Kazuki auf den Baum. Dann ließ sie das Seil wieder in das Zelt. "Gut, geh schonmal vor, ich komme gleich." Er hörte es rascheln, als Chi mit Kazuki über der Schulter verschwand. Kurz überlegte Shikamaru, ob er eine Rauchbombe auf den Boden werfen sollte. Aber das war nicht seine Art Abgang und hätte nur noch mehr Aufmerksamkeit auf ihn gezogen. Er ging rückwärts zu dem Seil und da seine Gegner ebenfalls rückwarts gehen mussten, brachte er so noch mehr Abstand zwischen sie. Dann löste er die Kunst und die Eisenmänner taumelten auf das Seil zu, aber Shikamaru war bereits oben, ehe sie es erreichten. Es wurde Alarm geschlagen, aber Shikamaru sprang in großen Sätzen davon. Erst als er wieder im Lager war, traf er Chi wieder. "Wie geht es ihm?" Chi lächelte. "Er wird es packen. Ich soll dir was von ihm sagen. 'Jetzt hast du mein Leben zum zweiten Mal gerettet!' Das hat er gesagt."
 

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Lebensretter Shikamaru im Einsatz o.ô

hab eigentlich nicht viel zu dem kapitel zu sagen...

aber eine ankündigung für das nächste kapitel: Neji wird auftauchen

bis dahin also ;D

Hannes-sama

Shikamaru starrte in die aufgehende Sonne. Ihm war kotzübel. Jedes Mal, wenn er in der Nacht versucht hatte zu schlafen, waren ihm Bilder von Kazuki gekommen und er hatte seine Schreie gehört. An Schlaf war also nicht zu denken gewesen. Ein Schatten schob sich zwischen Sonne und Nara. "Hi Trey..." Der Junge, der Shikamaru ein wenig an Naruto erinnerte, setzte sich neben ihn. "War es so schlimm?" Shikamaru nickte nur. Er hatte Angst, wenn er darüber sprechen würde, würde es unwiederruflich sein. "Ich weiß garnichtmehr, wann das alles aufgehört hat, mich zu schokieren.", meinte Trey. Shikamaru wusste nicht, wie er hätte sonst fragen können und sagte deshalb: "Wie kannst du das? Töten und dabei so fröhlich bleiben? Du machst Frauen zu Witwen und Kinder zu Waisen oder Halbwaisen." Trey sah ebenfalls auf den Sonnenuntergang. "Ich habe am Anfang genauso gedacht. Aber sieh es von der anderen Seite: sie würden dich auch töten. Und wir sind kein Eroberungstrupp, wir verteidigen. Damit rechtfertige ich es. Würden wir sie nicht töten, würden sie Unschuldige töten und in unser Land eindringen." Töten oder getötet werden. Abscheulich, dachte Shikamaru. "Aber auch beim Töten bist du fröhlich." Trey schweig eine weile, dann sagte er: "Um nicht zu weinen." Völlig verdattert sah Shikamaru den Jungen an. "Weißt du, Nara, jedes Mal, bevor ich schlafen gehe, bitte ich eine höhere Macht, falls es sowas gibt, mir zu vergeben. Ich versuche diese höhere Macht davon zu überzeugen, dass mein Handeln richtig ist. Aber im Grunde will ich nur mich selber überzeugen." Ihr Gespräch wurde von Chi unterbrochen: "Hey ihr zwei, da ist wer neues. Der auch bei der Prüfung war. Ihr wisst schon. 'Schicksal' und 'Vogel im Käfig' und das Zeugs." Shikamaru sprang auf. Was machte Neji hier? "Die neue Hokage hat ihn geschickt. Offenbar hat sie keine Ahnung, wie das bei uns läuft." Shikamaru lächelte. "Die hab ich aber auch nicht." Neji zu sehen war nicht angenehm. Niemand im Lager war ihm freundlich gesonnen. Shikamaru erinnerte sich an das Gespräch, das sie geführt hatten. Neji war defenitiv unbeliebt. Und deshalb versuchte er, dem Jungen mit den weißen Augen aus dem Weg zu gehen. Das war solange gut gegangen, bis die Teambesprechung anstand. "Jeder von uns wird fünfzehn Männer des Fürsten in die Schlacht führen. Keine Einzelgänge, ihr bleibt bei euren Leuten. Ihr lasst sie kämpfen, helft denen, die in Bedrängnis geraten und tötet jeden Eisenmann, der an ihnen vorbeikommt. Fragen?" Keine Reaktion. Alle wandten sich zum gehen. "Shikamaru." Er drehte sich um. Da stand Neji. "Wir haben ein Team gebildet, du weißt, dass ich viel mehr Potenzial habe." Shikamaru schüttelte den Kopf. "Hier nicht. Du wirst mit deinen Jutsus kaum Schaden anrichten, du bräuchtest eine Waffe." Neji machte eine wegwerfende Handbewegung und stapfte davon. "Sag mal, Trey, warum trägst du eigentlich diesen komischen Fellumhang?" Stolz schwellte sich seine Brust. "Das ist ein Symbol. Nur Chi, Zanku und ich haben so etwas vom Sarge bekommen. Allerdings weiß Zanku es nicht zu würdigen, deswegen trägt er seinen kaum." Wenn er denn überhaupt mal etwas trug, schoß es Shikamaru durch den Kopf. "Aufgepasst!" Der Sarge hielt vor den Gruppen eine Ansprache. "Was auch immer da draußen passiert, bleibt auf jeden Fall zusammen! Drängt nicht zu weit vor und helft euch. Viel Glück, Männer." Damit gingen sie auseinander. Schon komisch, nach nur wenigen Tagen war ihm die Anspannung vor der Schlacht vertraut. Shikamaru stellte sich in die zweite Reihe seines Trupps und sprach den Männern gut zu. Sie waren zuversichtlich, nicht zu sterben, immerhin hätten sie mit ihm einen Wunderheiler an ihrer Seite, witzelten sie. Dann krachten die Reihen aufeinander. Shikamaru schwang seine Waffe über seinem Kopf und trieb seine Männer an. Aus dem Augenwinkel erahnte er, dass etwas nicht stimmte. Zu ihrer Rechten türmten sich die Eisenmänner gradezu. Das war Nejis Seite. Was war da los? Er tauschte eine Reihe nach hinten und erhielt einen Überblick. Neji hatte sich weit ins gegnerische Zentrum vorgekämpft. Und keinen einzigen Gegner getötet. Seine Attacken hatten sie zwar umgeworfen, aber keinesfalls getötet. Und nun kreisten sie ihn ein, eine Horde von Gegnern, durch deren Rüstung er nicht kam. Seine Gruppe versuchte verzweifelt, zu ihm durchzudringen und für Shikamaru grenzte es an ein Wunder, dass noch niemand gestorben war. Er drehte sich zu dem Soldat neben sich. "Haltet die Position, wenn möglich tauscht die Leute von hinten nach vorne." Dann rannte er. Ein Eisenmann trat in seinen Weg. Er schwang sein riesiges Shuriken und es hakte sich im Nacken des Gegners ein. Ein kräftiger Ruck und sein Gegenüber hatte den Kopf gesenkt. Shikamaru sprang ab und trat auf den Helm. Durch seine Sandalen fühlte sich das garnicht angenehm an. Noch unangenehmer musste es allerdings der Kerl haben, dessen Kopf grade Richtung Boden flog. Nejis Trupp war eine einzige Reihe. Würden die Eisenmänner einen überwinden hätten sie eine riesige Bresche, die sie nutzen könnten. "Zusammenrücken! Zusammenrücken!", schrie er. "Unser Anführer!", wiedersprach ein junger Mann energisch und warf sich gegen die Massen der Eisenmänner. Er starb innerhalb von Sekunden. "Rückt zusammen!", schrie Shikamaru erneut. Diesmal reagierten die Männer. Sie sammelten sich um Shikamaru. Er rechnete damit, dass er hier sterben würde. Die Eisenmänner hätten sie nur einkreisen müssen und es wäre um sie geschehen. Doch dem war nicht so. Sie waren viel zu sehr mit einem anderen Opfer beschäftigt. Eingekreist kämpfte Neji ums Überleben. Shikamaru handelte prompt: ohne einen Kampfschrei rannte er auf die Eisenmänner zu und rammte dem ersten eine Klinge des Shurikens zwischen Helm und Rückenplatte. Als die ersten Rüstungen scheppernd auf den Boden krachten, versuchten die übrigen, sich umzudrehen, blockierten sich dabei aber gegenseitig. Und dann waren sie bei Neji. Er sah furchtbar aus: Blut quoll aus Dutzenden von Wunden und der Großteil seiner Finger war gebrochen. Wenn Knochen und Eisen aufeinandertreffen, steht der Sieger von vornherein fest. Ohne viel Nachzudenken zog der junge Nara den Verletzten in die Reihe der Soldaten. "Reihe schließen, geordnet zurückziehen!", kommandierte er und sie wichen Schritt um Schritt zurück. Die Eisenmänner wollten ihnen nachsetzen, als Zyus Trupp ihnen in die Seite fiel. Shikamaru nutzte die Chance um sich um Neji zu kümmern. Seine Verbände waren blutdurchnässt. Er fühlte keinen Puls. Nejis Augen waren zu. Als Shikamaru das Stirnband des Hyuuga wegzog, sah er eine blanke Stirn und die grausame Realität erreichte ihn: Neji war tot. Er kniete weiter neben ihm, unfähig, etwas zu tun. Immer mehr Leute standen um Nejis Leiche. Zyu trat neben ihn und richtete das Schwert mit der Spitze auf Nejis Gesicht. "Das...", brüllte er in die Stille "... passiert, wenn man nicht vorgeht, wie besprochen! Das hat er von seinem Alleingang! Und jetzt alle weg hier!" Zyus Schwert zitterte vor unterdrückter Wut. Ein einzelner Tropfen fiel von der Klinge auf das weiße Gesicht des Jungen. Langsam floß er die Wange hinab und es sah aus, als würde der Tote weinen.
 

Shikamaru beobachtete die Funken, die um das Feuer tanzten. Heute war Neji wegen Missachtung der Befehle in der Schlacht gefallen. Genau das würde Zyu schreiben und die Nachricht mit dem Leichnahm nach Hause schicken. Jetzt hatte Neji die Freiheit, die er sich immer gewünscht hatte. Mit dem Nachteil, dass er tot war. Er dachte über Zyus Worte nach. Hätte Neji keinen Alleingang gemacht, hätte er überlebt? Hätte er sich nicht zu sehr auf sein Bluterbe verlassen, hätten sich seine Augen dann nicht für immer geschlossen? Vermutlich, es lag nicht an ihm, das zu beurteilen. Shikamaru schreckte hoch, als Alarmrufe durch das Lager gingen. Ehe er überhaupt realisierte, was vor sich ging, hatte er bereits seine Sachen zusammengerafft und war kampfbereit. Trey tauchte an seiner Seite auf. "Ein einzelner Reiter, die andern sind auf der Erhebung da, komm!" Gemeinsam rannten sie zu der Gruppe, die auf einen einzelnen Reiter starrten. Über seinem Kopf schwang er eine weiße Fahne. Sie wollten verhandeln. "Lass mich ihn umbringen.", meinte Trey und zog einen Kurzbogen aus seinem Fellumhang. "Nein, er ist ein Unterhändler." Der Reiter steuerte auf das Lager der Soldaten zu und die Ninja mussten sich ebenfalls dorthin begeben. Vor dem Zelt des Fürsten wurden sie aufgehalten. "Was soll das?", verlangte Zyu zu wissen. "Der Fürst führt Verhandlungen."

"Und ich bin militärischer Berater, Kommandant der Fronteinheit, von eurem Fürsten persönlich bei der Hokage von Konoha angefordert." Shikamaru merkte, wie die Männer und Chi enger um Zyu zusammenrückten und er sah, dass einige ihre Waffen zogen. "Wir können euch nicht vorbeilassen." Shikamaru musterte den Sprecher genauer. "Hattest du nicht einen Pfeil im Bein?", fragte er plötzlich. Der Sprecher antwortete nicht. "Ich bin mir sicher, du warst das. Ohne mich hätte man dir dein Bein abgehackt." Jetzt fiel allen auf, dass eine der Beinschienen sehr locker saß. "Ihr solltet uns besser nicht ausschließen, wenn unsere Entscheidungen doch einiges schlimmeres abwenden können." Der Mann überlegte. "Ich kann euch nicht alle da reinlassen." Zyu ging auf den Eingang zu. "Chi, Trey, Nara, mitkommen, ihr andern verteilt euch." Es dauerte eine Weile, bis Shikamaru merkte, dass er gemeint war. Hastig folgte er den drei in das Zelt. Der Fürst sah erschrocken aus. Ihm gegenüber stand der Leibwächter von Lord Gilga. Kühl betrachtete er die Neuankömmlinge, wandte sich dann aber wieder an den Fürsten. "Wir sichern euch freien Abzug." Zyu lachte los. "Ihr bietet uns an, uns zurückzuziehen?" Der Leibwächter sah nichtmal in Zyus Richtung. "Nein, wir bieten es dem Fürsten und seinen Leuten an, nicht euch. Sein Reich interessiert uns nicht, wir wollen nur Konoha vernichten." Shikamaru schockierte diese offene Kriegserklärung. Es wurde still in dem Raum. "Was habt ihr gesagt?", fragte Zyu den Fürsten in ruhigem Tonfall. "Ihr werdet doch wohl nicht zusagen!", begehrte Chi auf, aber ein Blick von Zyu brachte sie wieder zum schweigen. Der Fürst rutschte unter den Blicken der Anwesenden auf seinem Stuhl hin und her. "Ich... ich... ich...", stammelte er. "Raus damit!", knurrte Trey. "Ich werde das Angebot annehmen." Der Leibwächter lächelte zufrieden. "Ich danke euch, für euren weisen Entschluß.", schmeichelte er und wandte sich zum gehen. "Das könnt ihr nicht tun. Ihr habt Konoha um Hilfe gebeten, verweigert uns jetzt aber eure? Das ist lachhaft!", meinte Zyu. Der Leibwächter öffnete die Zeltklappe. Trey griff in seinen Fellumhang, doch Zyu schüttelte den Kopf. Dann trat er nach draußen und erhob die Stimme: "Euer Fürst hat den Krieg beendet! Aber jubelt nicht, er ist nicht vorbei! Ihr habt euch nur daraus zurückgezogen! Die Eisenmänner haben Konoha offen und unmissverständlich den Krieg erklärt! Sie behaupten, sie wollen euch nichts tun! Aber wenn sie uns besiegt haben, was sollte sie dann davon abhalten, euch anzugreifen? Wer trotzdem ruhigen Gewissens gehen kann, soll das ruhig tun. Wer aber bleiben und kämpfen will, der soll in unser Lager kommen!" Damit zogen Zyu und seine Männer ab.
 

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kurzauftritt neji abgehakt o_O ich weiß, er hätte nicht sterben müssen...

aber lieber er als einer von der fronteinheit, denn die jungs hab ich echt lieb gewonnen xD

jaja, wie geht es mit dem krieg weiter? werden soldaten bei unseren ninja bleiben? lest das alles im nächsten kapitel ;)

Für Shikamarus Geschmack waren zu wenig Männer geblieben. Von den anfänglichen funfhundert Mann lebten noch knapp zweihundert und ein paar. Es blieben fünfzig Männer, um gemeinsam mit den Shinobi zu kämpfen. Im Schatten eines Baumes saß Shikamaru und beobachtete den Abzug des Gefolges des Fürsten. Chi tauchte neben ihm auf. "Lies.", forderte sie schlicht und reichte ihm eine Schriftrolle. Sie war versiegelt. Shikamaru brach das Wachs und las. "Nimmst du an?" Shikamaru nickte. Er hatte etwas zu erledigen.

Trey hing kopfüber von einem Ast. Shikamaru hockte drei Bäume weiter. Ihm wiederstrebte, was sie vorhatten. Aber das war es schließlich, wozu sie ausgebildet worden waren. Vorsichtig befühlte er die neue Weste, die er trug. Die kurzen Ärmel endeten verfranst, ebenso der hohe Kragen und alle anderen Ränder. Chi hatte ihre kurze und knappe Weste und Trey diesen Fellumhang, Dinge, die ein wenig ihre Persöhnlichkeit wiederspiegelten. Auch Zyu hatte so etwas, seinen schwarzen Mantel. Warum um alles in der Welt bekam er, Shikamaru, dann dieses ausgefranste Ding? "Du wirst es schon noch verstehen.", hatte Zyu gemeint. Er verstand nichts. Aber er wusste etwas. Wusste, dass er jetzt Dinge tun würde, die keiner seiner Mitschüler auf der Akademie bisher getan hatte. Neben ihm regte sich Chi. Es gab kein zurück mehr. Er sprang von dem Baum und huschte los. Seine Finger schloßen sich fester um den Griff des Kurzschwertes. Seine Sanitätertasche und das Shuriken hatte er zurückgelassen, er brauchte sie nicht. Die Fingerknöchel traten weiß hervor. Er sprang den wachhabenden Eisenmann direkt an, rammte das Kurzschwert zwischen Helm und Rüstung, zog es zurück und stach erneut zu. Er hörte, wie sich Blut gurgelnd in die Kehle des Mannes ergoss. Er riss den Helm runter und fasste sich an die Kehle. Shikamaru zog die Klinge der Länge nach über den Hals des sterbenden Mannes und beendete so die grausame Quälerei. Das alles hatte fünfzehn Sekunden gedauert, höchstens zwanzig. Shikamaru kam es wie eine ganze Ewigkeit vor. Dann flitzte er weiter. Er drang in das erste Zelt ein. Zwei Männer lagen auf Decken und schliefen. Er kniete sich neben den größeren. Dann drückte er seine Hand auf dessen und Mund und schnitt ihm mit der anderen die Kehle durch. Der Mann riss die Augen auf, konnte aber nicht schreien. Dann schloss er sie wieder. In dem Wissen, dass er sie nie wieder öffnen würde, wandte Shikamaru sich dem anderen zu. Als er wieder aus dem Zelt trat, fragte er sich, warum sie nicht gleich Lord Gilga töteten. Aber die Antwort war einfach: der Anführer würde die Übermacht nicht senken. Wahrscheinlich war er so gut bewacht, dass ein Anschlag auf ihn die Chance vermindert hätte, weitere Gegner in der selben Nacht umzubringen. Chi tauchte aus einem Zelt auf und verschloß eine Dose mit einem dunklen Pulver. Seinen fragenden Blick beantwortete sie mit einem Zwinkern. Dann verschwanden sie in verschiedenen Zelten. Sie arbeiteten sich vom Rand des Lagers weiter vor, zur Mitte. War noch niemandem etwas aufgefallen? Das lief alles viel zu gut. Aber er machte weiter. Dann drang das Geräusch an sein Ohr, vor dem er sich so gefürchtet hatte: eine Glocke wurde laut, schnell und kräftig geschlagen. Er sprang auf den Weg zwischen zwei Zelten und sah sich panisch um. Wo waren Trey und Chi? Drei Zeltreihen weiter brach aus dem Nirgendwo eine gigantische Feuerkugel. Da war Trey also. Nur wo war Chi? Er drehte seinen Kopf in jede Richtung, konnte sie aber nicht ausmachen. Gut, würde er sie bei Trey wiedertreffen. Er rannte zum Ursprung der Feuerkugel. Trey stand dort und spuckte weiter Feuer. Aber die Flamme wurde kleiner, bis sie schließlich erlosch und er die rechte Hand vom Mund nahm. Dann drehte er sich um und grinste breit. "Lass uns abhauen." Shikamaru schüttelte den Kopf. "Ich kann Chi nirgends finden." Trey drückte ihm einen Beutel mit kleinen Fässchen in die Hand. "Verteil die im Lager, ruhig mit Abstand. Sorg dafür, dass kein Funke drankommt, sonst hat es dich die längste Zeit gegeben." Und damit machte er sich davon. Die Zelte brannten, Rauch stieg auf. Shikamaru musste schnell handeln. Er warf das erste Fässchen in ein Zelt und rannte weiter, warf mal hier mal da ein Fässchen hin. Um ihn herum war die Luft immer wärmer geworden. Am liebsten hätte er Zyus dünne Weste ausgezogen, aber dafür hatte er keine Zeit. Das letzte Fass ließ er in dem Beutel. Er nahm den Beutel und ließ seinen Arm kreisen. Er wollte das letzte Fass möglichst weit von den anderen wissen. Der Beutel segelte durch die Luft und Shikamaru rannte zurück zum Lager. Im Wald traf er wieder mit Trey und Chi zusammen. Erst machte er nur zwei Schatten aus, aber dann stach hinter ihm eine Feuersäule in den Himmel. In ihrem Licht erkannte er das unverwechselbare Grinsen. "Das war das erste Fass.", frohlockte Trey.
 

Shikamaru tat in dieser Nacht kein Auge zu. Das lag nicht an den ab und an auflodernden Feuersäulen. Es lag an der Tatsache, dass sich morgen alles entscheiden würde. Warum hatte er sich nur freiwillig gemeldet? Das war doch sonst nicht seine Art. Wie weit Frauen einen treiben konnten. Aber für solche Gedanken war es jetzt eh zu spät. Er rollte sich auf den Bauch, stüzte sich auf die Arme und kam langsam auf die Füße. Er bückte sich nach seinen Sachen, hob sie auf und legte alles an. Ob er dazu morgen noch in der Lage wäre? Oder würde er wie Neji zurückgeschickt werden? Der Gedanke ans Sterben beunruhigte ihn. Geringfügig zwar, aber doch beunruhigend. Selbst Treys Grinsen war heute ein Stück weniger fröhlich. "Also gut Leute. Heute ist es soweit. Wir stürmen vor bis zum letzten Graben. Da warten wir dann, um uns vor ihrem Beschuss zu schützen. Sobald sie da sind, greifen wir an. Unser Primärziel ist Lord Gilga, ihr Anführer.", erklärte Zyu. Alle drehten sich zum Schlachtfeld. "Und Männer...", fügte er plötzlich hinzu "... viel Erfolg!"

"Oh, das ist schlecht...", murmelte Trey. "Wieso das?", wollte Shikamaru wissen. "Er hat uns noch nie viel Erfolg gewünscht." Shikamaru schluckte. Na das war ja aufmunternt. Die zehn Bogenschützen, die sie noch hatten, postierten sich auf dem Kamm des hintersten Hügels, der Rest der Männer sprintete in die letzte Grube. Hier saß er nun, Shikamaru Nara, ein Stratege, immernoch Jungfrau, grademal Chu-Nin, sonst so klug und berechnend und wartete auf den Beginn einer Schlacht, die er nicht gewinnen konnte. Das war wahnsinnig. Das war heldenhaft. Scheiß drauf, dachte er. Sollen sich Philosophen damit beschäftigen. Es war einfach etwas, was getan werden musste. Damit würden sie Zeit für Konoha rausholen. Einige Meter weiter stritten sich Chi und Zyu. Der junge Nara sah, wie sie mit ihren Fäusten auf seiner Brust trommelte. Zyu nahm es hin. "Schon süß, die zwei.", gluckste Trey. Doch dann tat Chi etwas, was sie verstummen ließ. Sie nahm Zyus Kopf in ihre Hände und küsste ihn. "Da brat mir doch einer...." Worauf genau Trey Appetit hatte, erfuhr Shikamaru nie. "Das hast du jetzt davon!", meinte sie, nachdem sie den Kuss gelöst hatte. Allgemeiner Jubel brach aus. Und dann wurde es still. Es war nicht so, wie es im Film immer dargestellt wurde. Im Film spürten die Soldaten nur ihren Herzschlag, bis ihr Anführer mit einem Schrei den heroischen Kampf begann. Bei ihm war es anders. Er lehnte den Kopf zurück, hörte die Vögel zwitschern und beobachtete die Wolken. Um ein Haar hätte er den Beginn verpasst. Zyu schrie nicht. Er stand einfach auf, das blanke Schwert in der Faust und stürmte los. Trey riss ihn mit hoch. Beinahe wäre er dabei gestolpert und niedergetrampelt worden, aber er hielt sich oben. Umgeben von seinen Männern stand Lord Gilga in seinem Heer. Sie bildeten einen Keil, Zyu an der Spitze, dahinter Trey und Chi. Shikamaru stand in der dritten Reihe. Sie kamen durch! Die erste Reihe gab nach. Trey sprang über einige Köpfe hinweg und war außer Sicht. Sofort wurde sein Platz von einem nachrückenden Soldat eingenommen. Shikamaru hatte noch keine Chance gehabt, auch nur einen Schlag zu führen. Er zog ein paar kleinere Shuriken aus dem Holster an seinem Bein. Als ein großer Kerl schräg vor ihm seine Axt für einen beidhändig geführten Hieb hob, schleuderte er sie aus dem Handgelenk. Als sich die spitzen Sterne in die Achsel des Eisenmannes bohrten, ließ er schreiend die Waffe fallen. Das schwere Eisenblatt der Axt donnerte auf den Fuß ihres Besitzers. Jaulend hopste er auf einem Bein, bis er umgestoßen und kurz darauf getötet wurde. Shikamaru und die anderen drangen weiter vor. Dann sahen sie Trey. Umkreist von Gegnern. Zu seinen Füßen wanden sich tote Eisenmänner und die, die es in wenigen Augenblicken sein würden. Grinsend hüpfte er auf der Stelle, um seine Gegner zu einem Angriff zu provozieren. Shikamaru rannte an den Rand des Kreises, stach einem der Eisenmänner ein Kunai an der ungeschüzten Hüfte ins Fleisch und befand sich dann Rücken an Rücken mit Trey. "Verletzungen?", keuchte er. "Nix ernstes, aber zwischen meinen Schulterblättern ziehts." Shikamaru riskierte einen Blick. Aus dem Fellumhang stach ein Axtgriff hervor. "Du hast da eine Wurftaxt in deinem Rücken." Trey lachte. "Das erklärt den Schmerz. Wirst du sie rausziehen?" Shikamaru überlegte, während er seinen Fuß zurückzog, um einem Stich auf selbigen auszuweichen. "Ich denke ja, aber vorher kriegst du noch was." Treys Krallen kratzten über eine Rüstung. "Schmerzmittel?" Shikamaru drückte Trey runter und duckte sich ebenfalls, um sie beide vor einem Hieb zu bewahren, der sie sonst ihre Köpfe gekostet hätte. Der Ursprung des Hiebes wurde grade von Chi erledigt. "Besser. Adrenalin. Und danach gehen wir mit den anderen weiter." Er bückte sich, zog mit den Zähnen die Kappe von der Spritze und rammte sie Trey in den Oberschenkel. Dann zog er kräftig an der Axt. Trey wäre beinahe zusammengebrochen. "Alles klar?" Trey grinste. "Klar, braucht schon mehr, um mich loszuwerden." Die Wunde blutete kaum, aber Shikamaru wollte auf Nummer sicher gehen. Schnell zogen sie sich in ihre eigenen Reihen zurück und Shikamaru befestigte einen Klebeverband auf Treys Wunde. Unter ihren Klingen und Jutsus starben die Eisenmänner reihenweise dahin, aber auch die Shinobi mussten Verluste hinnehmen. Shikamaru tat sein bestes, die Verwundeten zu versorgen. Trotzdem starben immer mehr ihrer Männer. Und dann hatten sie ihn erreicht: Lord Gilga. Shikamaru wusste nicht, was geschah. Um ihn herum verteilten sich die andern Männer der Fronteinheit und fortmen Fingerzeichen. Dann zog sich eine lilane Mauer von Mann zu Mann. Shikamaru, Trey, Zyu, die Männer des Fürsten, Lord Gilga und dessen Leibwächter. "Schützt die Männer, die den Bannkreis bilden!", schrie Zyu den Soldaten zu. Dann stürzte er auf Lord Gilga zu. Dessen Leibwächter rannte auf Zyu zu. Shikamaru reagierte instinktiv: er löste das Shuriken und schleuderte es nach seinem Feind. Der hob sein Schwert und schlug das Shuriken weg. Als er sich wieder Zyu zuwandt, stand Trey vor ihm. "Du spielst jetzt mit uns.", grinste er und versuchte dem Leibwächter seine Eisenkrallen durchs Gesicht zu ziehen. Der beugte sich allerdings zurück und entging so der Attacke. Dann richtete er sich wieder auf und schwang das Schwert mit beiden Händen über seinem Kopf. Ehe er dann jedoch zuschlagen konnte, wickelte sich die Kette von Shikamarus Waffe um die Klinge. Mit beiden Händen zog er an der Kette. Komm schon Trey, lange kann ich ihn nicht mehr halten, hämmerte es durch seinen Kopf. Trey sprang ab, ein siegessicheres Grinsen auf den Lippen. Plötzlich war die Kette nichtmehr straff gespannt, sondern hing locker durch. Der Leibwächter hatte sein Schwert gesenkt, die Spitze aufgesetzt und stüzte sich nun auf seine Waffe, um Trey mit einem gezielten Tritt abzuwehren. Dann zog er die Waffe aus der lockeren Kette. Shikamaru wollte sie wieder straff ziehen, reagierte allerdings zu spät. Der Leibwächter schwang sein riesiges Schwert beeindruckend schnell. Shikamaru blieb grade so genug Zeit, das Shuriken zu heben. Die Waffen knallten aufeinander. Die beiden Kontrahenten starrten sich einen Augenblick in die Augen, als ein Schatten auf sie fiel. Der Leibwächter ließ sein Schwert los, sprang zurück, schnappte Trey am Umhang und warf ihn von sich. Shikamaru setzte seinen Fuß auf das Schwert. Der Leibwächter grinste nur. Er duckte sich unter Shikamarus Waffe hindurch, hechtete nach dem Schwert und riß es mitsamt Shikamaru in die Höhe. Der Chu-nin kippte nach hinten und landete auf dem Rücken. Instinktiv trat er mit dem Fuß zu. Er traf den Leibwächter am ungeschützten Schienbein. Das gab ihm genug Zeit, sich aufzurappeln. Zeitgleich standen sie wieder auf den Füßen und starrten sich an. Dann kam Trey zurück. Abwechselnd schlug er mit den Krallen auf den Leibwächter ein, der immer nur das Schwert zum Abwehren heben konnte. Shikamaru verschnaufte und sah sich nach Zyu um. Sein Vorgesetzter lieferte sich einen hitzigen Kampf mit Lord Gilga. Zyus Augen glühten rot. Shikamaru fragte sich, ob das nicht vielleicht ein Bluterbe war, aber er wagte es zu bezweifeln. Sonst würde Zyu sich nicht gegen Leute mit Bluterbe aussprechen. Vermutlich einfach ein Gendeffekt. "Sani, träum nich, hilf mir!" Shikamaru wandte sich wieder seinem und Treys gemeinsamen Problem zu: dem Leibwächter. Er und Trey umkreisten sich gegenseitig. Shikamaru stellte sich Trey gegenüber hinter den Leibwächter. Ein Angriff von zwei Seiten, das würde ihn erledigen. Sie griffen gleichzeitig an. Aber der Leibwächter konnte Shikamaru ausweichen und einen Gegenangriff gegen Trey führen, bei dem der ein paar Haare verlor. "Neuer Plan?", flüsterte Trey. "Gib mir Zeit zum Denken." Shikamaru hockte sich hin, legte die Fingerspitzen aneinander und und schloß die Augen. Das hatte er eine ganze Weile nichtmehr getan. Trey zuckte die Schultern und lockte den Kerl von Shikamaru weg. Ein Plan nahm in Shikamarus Kopf Gestalt an. Packen wir's an, dachte er und sprang auf. "Trey, weg da!", schrie er und schleuderte sein Shuriken. Schnell griff er in die Tasche an seinem Gürtel und zog eine Handvoll Kunais. Wie ein Bieneschwarm flogen sie auf den Leibwächter zu. Schnell warf Shikamaru ein weiteres Kunai hinterher. Als der Kunaischwarm über dem Leibwächter war, explodierte die Zeitbombenkarte an dem Kunai, das Shikamaru hinterhergeworfen hatte. Die Kunais in dem Schwarm wurden von der Explosion aus ihrer Flugbahn gelenkt und flogen nicht über den Leibwächter hinweg, sondern direkt von oben auf ihn drauf. Sie bohrten sich in seine ungeschützten Oberarme und andere Stellen, an denen er keine feste Rüstung besaß. Er heulte auf und wollte aufstehen, doch Shikamarus Shuriken lag hinter ihm und er stolperte darüber. Shikamaru stürzte sich auf ihn. Mit seinen Händen umklammerte er die Handgelenke des Leibwächters. Trotz seiner Verletzungen war dieser immernoch stark. Er rammte Shikamaru sein Knie in die Seite und drehte sich, so dass Shikamaru auf dem Rücken lag. Für eine Sekunde verlor Shikamaru den Halt und ließ die Hand los, die er so fest umklammert hatte. Ein kräftiger Schlag in sein Gesicht war die Folge. Der Schlag raubte ihm fast das Bewusstsein. Der Kerl hatte mit voller Kraft zugeschlagen, mit einem Eisenhandschuh um die Finger. Shikamaru sah noch, wie der Kerl sich nach seinem Schwert streckte, dann verlor sein Blickfeld an Größe und schrumpfte zusammen, bis alles schwarz war.

Als Shikamaru wieder zu sich kam, grinste Trey ihn an. Hinter Treys Kopf zog der Himmel vorbei. "Bin ich im Himmel?", nuschelte Shikamaru. "Ne, dann gäbe es mehr nackte Weiber.", meinte Trey. "Was ist passiert?" Shikamaru wollte sich aufsetzen, aber sein Schädel protestierte mit einer Welle unerträglicher Kopfschmerzen. "Immer langsam, Sani. Nachdem der Kerl dich ausgeknockt hatte, wollte er dir mit dem Schwert den Rest geben, hat wohl aber mich vergessen. Ich hab ihm die Kette deiner Waffe um den Hals geworfen und so lange gezogen, bis er nichtmehr gezuckt hat. Danach hab ich dem Sarge den Arsch gerettet." Wie zur Bestätigung dieser Aussage, tauchte Zyu in seinem Blickfeld auf. "Wie geht es ihm?"; wollte er wissen. "Er ist sehr gut in der Lage, alleine zu sprechen.", erwiederte Shikamaru ärgerlich. "Und was ist mit der Armee passiert?" Chi tauchte nun ebenfalls auf. "Ein kleiner Teil ist geflohen, nachdem ihre Anführer tot waren, aber viele sind geblieben, um zu warten, bis die Barriere zusammenbricht." Shikamaru erinnerte sich an die lilane Mauer. "Und wie seid ihr entkommen?" Chi formte eine Faust. "Indem wir die Barriere aufgelöst haben." In einer schnellen Bewegung streckte sie alle Finger aus, was das zerpuffen der Barriere andeuten sollte. "Und die haben euch einfach gehen lassen?!" Das alles ergab für ihn keinen Sinn. "Nunja, etwas anderes konnten sie ja nicht tun, immerhin starb der Großteil von ihnen beim Warten oder fiel in Ohnmacht." Ein "Hä?" war das einzige, was er zustande brachte. Chi grinste: "Ich bin Expertin für Gifte aller Art. Ich habe ihre Vorräte vergiftet. Während sie um die Barriere standen begann das Gift zu wirken. Diejenigen, die überlebt haben folgen in Ketten gelegt." Vorsichtig hob Shikamaru den Kopf an. Er lag auf einem Wagen. Am Ende ihres Wagenzuges liefen Menschen, die an Händen und Füßen durch Ketten verbunden waren. In der Schlacht hatte er wirklich vergessen, dass in diesen Rüstungen Menschen steckten. "Ihr wollt sagen...?" Zyu reichte ihm die Hand. "Glückwunsch, Nara, du hast soeben deinen ersten Fronteinsatz beendet. Jetzt kehrst du heim." Shikamaru schüttelte die Hand. Ja, er lebte noch. Aber ein neues Leben. Er hatte an forderster Front gekämpft, Schreie von Verwundeten und Sterbenden gehört, diese versorgt und selbst Leben genommen. Alles war anders.
 

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so, das wars

naja, fast

den epilog schieb ich noch nach

aber der wird kurz o.o'

danke fürs lesen und vllt sehen wir uns ja bei ner anderen ff =)

Epilog

Eine Woche hatte er jetzt in seinem Zimmer gelegen, sich entspannt und von den Verletzungen erholt. Dann war es passiert. Ino und Temari hatten seine Ruhe zeitgleich gestört. Zu dritt standen sie jetzt im Wohnzimmer und er hörte zu, wie die zwei sich gegenseitig beschuldigten, die jeweils andere seie an Shikamarus Weggang Schuld. Ihn hatte bisher keine gefragt, was der Grund war. "Herr Gott, jetzt ist aber genug!", brüllte er plötzlich los. "Was, wenn ich jetzt Temari küsse?" Ein triumphierendes Lächeln breitete sich auf Temaris Gesicht aus. "Dann will Ino auch geküsst werden! Dann will Temari mehr! Dann will Ino mindestens genau so viel. Am Ende habt ihr dann beide ein Kind von mir oder wer weiß was! Seid ihr dann zufrieden?!" Sie starrten ihn entgeistert an. "Euch geht es doch garnichtmehr um mich! Genauso gut könntet ihr euch um einen Stein streiten! Es geht nur darum, welche von euch ihn am Ende bekommt! Das kotzt mich an! Ich will nurnoch raus! Deshalb bin ich weggegangen und ich würde es wieder tun!" Eine vertraut fröhliche Stimme flötete: "So sei es!" Die drei blickten zum Fenster. Dort saß ein Junge mit orangen Haaren und einem Fellumhang. "Wer ist das?", fragten die Mädchen zeitgleich. "Sani, mach hin! Alles wartet auf dich!" Trey sprang ins Zimmer, ging auf Shikamaru zu und grinste breit. Shikamaru grinste zurück und ging in den Flur. "Shikamaru?", fragte Ino zögerlich. Er zog seine ausgefranste Weste an. "Shikamaru?", wiederholte Temari Inos Frage. Er befestigte die Tasche mit der Aufschrift "Sani" an seinem Gürtel. "Ich verlange zu wissen, was hier vorgeht!", forderte Temari. Shikamru rollte die Kette an seiner Waffe auf und befestigte sie ebenfalls am Gürtel. Er wusste immernoch nicht, wie dieses Ding hieß. "Shikamaru, sag etwas!", kreischte Ino. Gemeinsam mit Trey verließ er das Haus. Als die Tür ins Schloß fiel, hörte er grade noch wie Ino "Das ist allein deine Schuld!" sagte und Temari "Meine? Wohl eher deine!" erwiederte. "Zanku ist wieder einsatzbereit, ebenso Kazuki.", erklärte Trey. "Wo geht es hin?", fragte Shikamaru. "Norden, wir greifen eine Festung an." Die anderen kamen in Sichtweite, alle warteten sie am Tor. "Meinte Zyu... der Sarge nicht, die Fronteinheit ist eine Verteidigungseinheit?" Er konnte erste Rufe hören und sah einige Ninja, die ihm zuwinkten. "Wie heißt es so schön? Angriff ist die beste Verteidigung!", lachte Trey. Dann standen sie bei den anderen Leuten der Fronteinheit. Und ein Gedanke schoß Shikamaru durch den Kopf: ich bin zurück, da, wo ich gebraucht werde, da, wo ich hingehöre... das ist Heimkehren.
 

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ich konnte mir diesen monumentalen letzten satz einfach nicht verkneifen v.v'

das ist also der epilog o_O kurz und (hoffentlich!) auch knackig

danke allen, die es bis hier hin durchgehalten haben xD

besonders meine fleißigen kommischreiber fahnm und tigerlilli seien hier mal gegrüßt (jaha, ihr! *wink*)



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Kommentare zu dieser Fanfic (12)
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Von:  tigerlilli
2010-10-23T11:32:47+00:00 23.10.2010 13:32
uh schon wieder verewgt worden x3
das kapi war glaube eines der besten in der ganzen ff ^.^
und ja der letzte satz hat seine wirkung nich verfehlt, bei mir zumindest nich
*gänsehaut bekommen hat*
doofe ino pff~
und wie ich das jetzt richtig verstanden hat kommt ein 2ter teil ja? ^^
Von:  tigerlilli
2010-10-16T10:31:17+00:00 16.10.2010 12:31
schöner kampf <3
trey der held xD
shikamaru der schläfer... ich dachte hier gehts um ihn verdammt?! xD
aber super kapi, hat mir sehr supigut gefallen <3

lilli ^.^v
Von:  fahnm
2010-10-16T00:11:29+00:00 16.10.2010 02:11
Ich hoffe Shikamaru kann mit der veränderung umgehen.
Freue mich schon mal auf das nächste kapi.^^
Von:  fahnm
2010-10-10T22:41:03+00:00 11.10.2010 00:41
Schon wieder ein Irrer der Konoha zerstören will.
Dei Schiessen ja wie Pilze aus dem Boden.
Mal sehen was rauskommen wird.^^
Von:  tigerlilli
2010-10-10T17:14:41+00:00 10.10.2010 19:14
schon wieder alle auf konoha ._.
verdammt was haben die ninja damals verbockt das jeder konoha hasst? xD
das mit neji ist irgendwie nicht so tragisch ôo ich mag neji, aber naja so spektakulär war weder sein auftritt, noch sein abgang :o

lilli =o

Von:  fahnm
2010-09-30T22:54:00+00:00 01.10.2010 00:54
Klasse kapi!^^
Von:  tigerlilli
2010-09-30T18:17:56+00:00 30.09.2010 20:17
schön schön :)
shikamaru mein held <3
aba der brief an mama? XD
tatsächlich hab ich an was gaaaaaaaaaaaanz anderes gedacht als da stand er hängt nackt am balken, dazu die heiße eisenstange....
aba so perverse und blutrünstige gedanken wie ich hast du wohl nich hm? ._.
Von:  fahnm
2010-09-19T17:59:57+00:00 19.09.2010 19:59
Klasse kapi!^^
Von:  tigerlilli
2010-09-18T07:55:07+00:00 18.09.2010 09:55
das kapitel war toll, endlich aktion <3
und so schön lang :D
nur schade um den nackedei :/ wehe du lässt ihn sterben D:

Von:  fahnm
2010-09-10T22:36:26+00:00 11.09.2010 00:36
Klasse kapi!^^


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