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Feuerzauber

Eine Frau zwischen zwei Männern...Inu Yasha oder Sesshoumaru?
von

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Der Preis der Schönheit

Der Preis der Schönheit
 

Am nächsten Morgen standen sie in der Frühe auf. Die Sonne schien golden durch die breiten Fenster der Dachwohnung, die vielen Blumentöpfe mit Palmen und mediterranen Pflanzen auf dem kleinen Balkon waren noch von Tau bekränzt.

Sie mussten beide zur Arbeit. Sesshoumaru schlief noch, als Hi an ihm vorbei ins Badezimmer strebte. Erst einmal wollte sie heiß duschen, damit sie richtig wach wurde. Gackt, der androgyne japanische Sänger war wie so oft in den letzten Wochen ihre Wahl im Ghettoblaster, der auf einem Regal stand, aber mit ‚Fragrance‘ hatte sie eines der sanften und romantischen Liedern ausgewählt. Die saftig grünen Blätter der Rankpflanzen, die überall aufgehängt waren, wippten leicht, als sie die gläserne Duschkabine öffnete. Inu Yasha werkelte inzwischen in der Küche herum und kochte Kaffee. Er war im Bad schon fertig, aber sie konnte noch den Duft deines Duschbades riechen.
 

Die Espressobohnen wurden schon aufgebrüht, als die junge Frau wieder heraus kam, und der wundervolle Duft des arabischen Kaffes durchzog die Wohnung. Allein der war schon das Aufstehen wert. Als sie wieder aus dem Bad kam, saß ihr Gast aufrecht in seinem Bett, die wirren Haare rings um sich ausgebreitet. Sie sah zu ihm hinüber und lächelte ihn an. „Na, gut geschlafen?“ Er nickte ihr zu. Inu Yasha kam aus der Küche und fragte, ob er auch einen Kaffee wollte. „Ja, bitte.“ Seine Stimme klang rau aber gefasst. Hi schaute ihn fragend an. „Genki desu ka?“ Wieder nickte er, diesmal mit einem Lächeln im Gesicht. „Genki. Arigato gozaimasu!“, kam von ihm als Antwort. Hi atmete erleichtert auf.

„Was brabbelt ihr denn da?“ Inu Yasha schaute irritiert, fegte aber schon wieder in die Küche, um sich um den Kaffee und das Geschirr zu kümmern.

„Du bist heute dran mit Semmeln holen“, rief er laut. Hi war im Schlafzimmer verschwunden um sich anzuziehen. Als sie wieder heraus kam, trug sie ein leichtes, dunkelrotes Sommerkleid.

„Kommst du mit zum Bäcker?“ fragte sie Sesshoumaru aufmunternd, der sich inzwischen ebenfalls angezogen hatte. Er nickte nur und folgte ihr. Schnell griff sie nach ihrer Geldbörse und dem Schlüssel, schlüpfte in ein paar lederne Flip-Flops und öffnete schon die Türe. Sie stürmte wie immer die Treppe hinunter und wartete dann unten geduldig auf ihren Gast, der etwas gemächlicher hinterher kam. Sie war morgens immer voller Tatendrang, und der Erfolg ihrer nächtlichen Hilfsaktion erfüllte sie zusätzlich mit Freude. Sie hatte gar nicht daran gedacht, dass er nicht solch ein Tempo draufhaben würde. Mit Inu Yasha rannte sie manchmal um die Wette nach unten, wobei sie mehrere Stufen auf einmal nahmen. Schon einige Mitbewohner hatten verwundert die Köpfe geschüttelt und sich auch schon mal beschwert, wenn die beiden wie die wild gewordenen Teufel durch das Treppenhaus brausten.
 

Keck schaute sie die Stufen hinauf, wie Sesshoumaru ihr entgegen kam. Irgendwie kam er ihr inzwischen vertraut vor, wie ein Freund. Das Erlebnis in der Nacht hatte sie auf eine Art verbunden, wie es nur selten vorkam. Und sie konnte kaum den Blick von ihm lassen, wie er das die Stufen hinab schritt. Das schmale Gesicht wirkte müde und traurig, das halboffene Hemd ließ einen Einblick auf seine glatte Brust zu, die langen Beine steckten wieder in der schwarzen Lederjeans und seine langen Haare wehten wie ein Umhang hinter ihm her, als er ihr entgegen schwebte. Während er den Kopf hob und sie anblickte, gewannen seine bernsteinfarbenen Augen langsam an Feuer, und als er das quirlige Mädchen an dem Treppenabsatz auf sich warten sah, begann er zu lächeln. Mit leicht schräg gelegtem Kopf grinste er sie dann etwas anzüglich an.

Hi musterte ihn eingehend. Er war wirklich eine Augenweide, aber am meisten gefiel ihr das warme Lächeln, das nun endlich mal seine Züge erhellte. Vielleicht ging es ihm ja wirklich ein wenig besser. Es machte sein Gesicht noch schöner.

„Wah, du siehst verboten gut aus…“ schwärmte Hi völlig offen und verschmitzt.

Er betrachtete sie amüsiert, während er die letzten Stufen hinabstieg. Sie kam ihm wohl als ziemlicher Widlfang vor. Na und? Das war ihr egal. Sie war einfach so, und hatte keine Lust, sich zu verstellen, sich ‚gesittet‘ zu verhalten, wenn ihr doch ganz anders war. Es war ihr schon immer egal gewesen, wie andere Menschen sie sahen, ob sie schockiert waren oder gar empört. Sie versuchte niemanden zu stören, aber manchmal ging es auch einfach mit ihr durch und sie musste springen und rennen und hüpfen…wie zum Beispiel 5 Treppenstufen auf einmal nehmen. War das denn verboten? In der Firma musste sie lange genug still sitzen, aber zuhause ließ sie sich nicht bremsen.
 

Sie selbst war sich wohl gar nicht richtig bewusst, dass auch sie ganz gut aussah, mit den leicht geröteten Wangen, dem flatterndem Kleid, das der Bräune ihrer Haut schmeichelte. Ihre schokoladenbraunen Locken umtanzten ihr Gesicht, die nachtschwarzen Augen glitzerten vergnügt.
 

„Danke, und du auch.“, gab er das Komplimente zurück. „ Aber das ist nicht immer ein Segen.“, erwiderte er mit ruhiger Stimme.

„Ja, ich werde dich mal bedauern, wenn ich Zeit habe.“, gab sie frech zurück. Irgendwie fühlte sie sich heute so energiegeladen, so voller Tatendrang, einfach wie unter Strom. Und sie hatte keine Scheu vor ihm, war flapsig, locker, unbeschwert.

„Du wirst schon sehen…“ deutete er unbestimmt an.

„Was sehen?“, fragte sie ihn verwundert, während sie auf die Straße hinausgingen. Was er nur meinte? Aber schon nach wenigen Metern war es ihr klar.
 

Hi kam sich vor wie in einem schlechten Film, oder wie den Promis auf der Spur. Sie ging wie immer ganz normal den Gehweg entlang, passierte die alten, gotischen Fassaden der schmucken Stadthäuser und sah schon von weitem die großen Schaufenster der Bäckerei, die nur wenige hundert Meter entfernt lag. Sie ging ein ganz klein wenig voraus, um ihm den Weg zu zeigen, und so fiel ihr es erst ein wenig verspätet auf, dass die ersten Frauen, die ihnen begegneten, ihre Schritte verlangsamten und Sesshoumaru anstarrten. Anders als sonst, wo die Passanten sich geschickt aneinander vorbei schlängelten, blieben sie heute teilweise stehen. Manche starrten den jungen Mann mit offenem Mund an, ein paar Schulmädchen kreischten sogar und zeigten mit den Fingern auf ihn. Es gab einen richtigen Auflauf, und die Menschen auf der gegenüberliegenden Straßenseite schauten schon neugierig, was das los war. Nur ganz wenige gingen still und unauffällig an Sesshoumaru vorbei. Wirklich jeder wandte den Kopf um ihn zu betrachten. Sogar die Männer warfen ihm teilweise missgünstige Blicke zu und betrachteten verhohlen seinen wohlgeformten Körper.
 

„Geht dir das immer so?“ Hi schaute ihn ungläubig an. Er zuckte nur knapp mit der Schulter. Wie konnten diese Menschen ihn nur so offen anglotzen? Klar sah er gut aus, er fiel auf, und wie. Daran waren auch seine beinahe knielangen Haare schuld. Wer trug schon so lange Haare, und das noch als Mann? Sie selbst hatte auch noch nie einen Menschen mit so einer Mähne gesehen. Sie hatte immer gedacht, Inu Yashas Haare wären die längsten, die sie jemals gesehen hätte. Und dabei hatte er nicht mal so ausgefranste, dünne Strähnen, sondern schön kräftiges, dickes Haar. Es reichte ihm bis zur Hüfte, und Sesshoumarus Haare waren noch länger. Und die Farbe Weiß war nun mal auch nicht gerade häufig, vor allem nicht bei einem so jungen Menschen. Es war ja auch eine absolut ausgefallene Krankheit, der die beiden ihre silbernen Strähnen zu verdanken hatten. Und dann die Tätowierungen mitten im Gesicht. Dabei sah man die doch gar nicht so genau, weil seine langen Haare sie eh verbargen.

Aber sie würde sich schämen, einen Menschen so anzustarren. Und wenn er nur ein Bein hätte, so stiert man doch niemanden an. Nun, offenbar ging es nicht allen so. Sie kam sich seltsam vor an seiner Seite. Mühsam bahnten sie sich einen Weg durch die glotzende Menge, die sich dann endlich wieder zerstreute und jeder den Weg fortsetzte, den er eingeschlagen hatte. Manno, war das nervig. Hi kam alles total peinlich vor und war froh, als sie endlich die Bäckerei erreicht hatten. Dort wieder der gleiche Aufruhr, verstohlene Blicke von allen Seiten, offen stehende Münder, kichernde junge Teenager und eine Bedienung, die vor lauter Seitenblicke bedeutend langsamer war als sonst.

Hi bestellte hastig eine Auswahl an Brötchen und Croissants, die er schnell bezahlte, bevor sie ihre Börse hervorziehen konnte. Als die Angestellte ihn beim Rückgeben des Wechselgeldes anscheinend zufällig berührte, schoss tatsächlich eine satte Röte in ihr Gesicht. Das konnte doch nicht wahr sein! Hi wandte sich um, ihr Blick glitt über die Gesichter der hauptsächlich weiblichen Kundschaft in dem Geschäft. Strahlende Augen, deren Blicke an Sesshoumarus Gestalt hingen, völlig gebannt, als ob sie gerade einem Geist begegnen würden. Krass! Schnell rafften beide die Tüten zusammen und verschwanden wieder aus dem Laden. Auf dem Rückweg trafen sie zum Glück auf nicht gar so viele Leute, aber sie erregten immer noch eine Menge Aufsehen.
 

„Macht dir das nichts aus?“, fragte Hi mit hörbarem Ausatmen, als sie wieder in ihrem Wohnblock im Treppenhaus angelangt waren. Kopfschüttelnd stand sie da, konnten kaum wahr haben, was sie da gerade erlebt hatte.

„Ich kann nichts dagegen tun.“ Er grinste sie nur an.

„Na, du könntest deine Haare färben, sie kürzer schneiden, das Hemd geschlossen tragen, halt was tun, um nicht so derbe aufzufallen.“ Wieder lächelte er amüsiert.

„Und wenn ich das nicht will? Wenn ich meine Haare genau so mag, wie ich sie trage? Mit genau der Farbe und keine künstliche hinein schmieren mag? Das Hemd nun mal gerne im Sommer offen trage?“

Hi wusste darauf erst keine Antwort. Aber sie gab noch nicht auf.

„Na, deine Tattoos im Gesicht sind nun auch ein ganz schöner Hingucker, die hat nicht gerade jeder.“

Er schwieg, sagte nichts dazu.

„Ach komm, dir gefällt es doch, wenn du auffällst. Sonst würdest du nicht so rumrennen.“ Wieder schaute er sie amüsiert an.

„Na und? Hat nicht jeder das Recht, sich so zu zeigen, wie er am Besten aussieht? Du achtest doch bestimmt auch drauf, dass dir dein Kleid und deine Frisur stehen und nicht, das du damit möglichst unscheinbar aussiehst. Und ich muss sagen, du hast vollen Erfolg damit.“

Nun wurde Hi rot wie die Verkäuferin in der Backstufe.

„Äh, danke für das Kompliment. Na ja, eigentlich hast du recht. Aber mich würd es nur furchtbar stören, so angegafft zu werden.“

„Na und? Würdest du dich deswegen mit Absicht hässlich machen?“

„Na ja, hässlich muss es ja nicht gerade sein, aber vielleicht ein wenig…verbergen?“

„OK, tue ich…“, antwortete er ernst und zog seine Sonnenbrille, die im Ausschnitt seines Hemdes hing, und setzte sie auf. Dann wandte er sich ihr zu, damit sie ihn prüfen konnte.

„Besser?“

Hi lachte laut auf.

„Perfekt, nicht mehr wieder zu erkennen!“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  YoukaiYuuki
2009-04-01T18:36:07+00:00 01.04.2009 20:36
hahajhaha wie geil *kicherattacke*
Sessy is sooooooooo süß ey^^
Ich könnt glatt quitschen^^
abe glaub mir würde ich ihm auf der Straße begegnen, hätte ich garkeine zeit mehr zum anstarren, ich wär schon längst in ohnmacht gefallen^^
echt tolles Kappi mach schnell weiter


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