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Feuerzauber

Eine Frau zwischen zwei Männern...Inu Yasha oder Sesshoumaru?
von

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Der Wolfsfreund

Der Wolfsfreund
 

Karis Hand stieß auf einen Widerstand. Langsam öffnete sie die Augen und sah das Muster ihrer Wohnzimmercouch nur Millimeter vor ihren Augen. Sie blinzelte ein-, zweimal und versuchte dann die Decke etwas höher zu ziehen – mit mäßigem Erfolg. Mit einem Seufzen drehte sie sich auf die andere Seite und sah nun Banko, der ruhig und friedvoll neben ihr schlief. Einen Arm hatte er um ihre Taille geschlungen – der Grund warum sie die Decke nicht höher ziehen konnte, sein Mund war halbgeöffnet.

Mit einem leisen Lächeln schob sie ihm einige der schwarzen Strähnen aus der Stirn, sodass seine Tätowierung besser sichtbar war. Am Anfang hatte sie sich ja schon gewundert, wie ein Mensch so blöd sein konnte und sich mitten auf die Stirn einen lilanen Stern tätowieren lassen konnte. Doch mittlerweile liebte sie dieses Tattoo genauso wie alles andere an ihm. Er war ja an und für sich ein wandelnder Widerspruch. Die langen Haare hätten ihm etwas Verweichlichtes geben können, aber dem war nicht so. Im Gegensatz, für Kari machten sie Banko noch männlicher, gaben ihm etwas Verwegenes, etwas Rebellisches. Doch das für sie schönste und wunderbarste an ihm verbargen nun seine Lider – die Farbe seiner Augen zu beschreiben war unmöglich. Man musste sie gesehen haben und ihnen zu widerstehen gelang nur wenigen. Kari gehörte nicht dazu. Sobald er sie angesehen hatte, war es um sie geschehen gewesen. Manchmal lachte er sie aus, wenn sie ihm verliebt in die Augen sah, doch sie wusste, dass er es mochte.

Ein letztes Mal sah sie in sein schlafendes Gesicht, dann robbte sie langsam unter seinem Arm nach unten weg. Sie wollte ihn nicht wecken, selbst aber auch nicht mehr liegen bleiben. Nachdem sie neben ihm stand, warf sie einen neugierigen Blick auf die Uhr. Es war knapp nach 10 Uhr. Kari seufzte auf. Sie konnte noch so müde sein, ihr Körper, ihre innere Uhr oder wer auch immer, erlaubte ihr nur höchst selten länger als bis halb 10 zu schlafen. Also streckte sie sich noch mal durch und überlegte, was sie nun machen sollte. Sie hatte keine Idee. Frühstücken wollte sie jetzt eigentlich nicht – jedenfalls nicht alleine. Plötzlich hatte sie eine Idee. Sie ging ins Arbeitszimmer und fuhr den Computer hoch. Früher hatte sie mit Hi fast nur über Mail kommuniziert, aber seit die Freundin in der Nähe wohnte, war das nicht mehr notwendig. Aber heute wollte sie Mails schreiben. Der Zufall wollte es, dass ihr sobald sie Media Player angeworfen hatte, Gackt entgegendröhnte. His Musik, Kari lächelte. Dann begann sie zu tippen.
 

Ehe sie es sich versah, war eine halbe Stunde um. Zufrieden warf sie einen letzten Blick auf die Mail. Es erinnerte sie an frühere Zeiten. Sie klickte auf den Senden/Empfangen-Button. Nun erst sah sie, dass sie auch Mails bekommen hatte. 4 Stück! Die erste war eine Review auf eine ihrer Geschichten, die sie im Netz online gestellt hatte. Schnell überflog sie das Geschriebene, war eh meist dasselbe. Dann noch zwei Mails von zwei Freundinnen! Auch die waren nicht sonderlich interessant. Als sie dann den Absender der letzten Mail sah, seufzte sie auf. Kouga! Unbewusst warf sie einen Blick zurück, um sicherzugehen, dass Banko nicht in der Nähe war. Er würde wieder toben.

Kari kannte Kouga schon einige Jahre, doch hatten sich ihre Wege getrennt. Es hatte sich unglücklich getroffen, dass sie genau zu der Zeit, als sie einen Streit mit Banko hatte – wieder einmal, wie Hi zweifelsohne feststellen würde, das Thema „Tiere des Waldes“ in ihrem Unterricht behandelte. Sie wusste auch nicht warum, aber Kouga war ihr eingefallen. Er hatte immer schon ein großes Interesse an den heimischen Raubtieren gezeigt und aus diesem Grund war er auch Tierforscher geworden. Seine Leidenschaft galt ganz besonders den Wölfen. Kari hatte sich also mit ihm in Kontakt gesetzt und er war als Vortragender an ihre Schule gekommen, hatte den Kindern etwas über Wölfe und andere Raubtiere erzählt. Sie hatte danach noch einen Kaffee mit ihm getrunken, sie hatte Erinnerungen aufgefrischt und Kari hatte neu entdeckt, wie nett und charmant er sein konnte. Darin hatte er sich nicht verändert. Er hatte sie abgelenkt, und sie musste gestehen, dass sie Wölfe recht gern mochte, auch wenn sie noch nicht viel mit ihnen zu tun gehabt hatte. Kouga hatte sie eingeladen, mit ihm einmal eine Spritztour in ein Wildreservat zu machen und sie hatte nicht ausdrücklich nein gesagt. Es hatte sie interessiert und außerdem wollte sie von Banko loskommen. Auf jeden Fall hatten sie Nummern und Mailadressen getauscht.

Sie wusste nicht, wie es zugegangen war, aber Banko hatte Wind von der Sache bekommen. Kari erinnerte sich, dass es damals einen heftigen Streit gab und er deshalb auch ein paar Tage verschwunden gewesen war. Sie hatte sich große Sorgen gemacht und war mehr als erleichtert gewesen, als er eines Abends wieder vor der Tür gestanden hatte. Doch die Erleichterung hatte sich schlagartig verzogen, als er ohne auch nur einen Gruß oder ein freundliches Wort Zeter und Mordio zu schreien begann. Sie war nur daneben gestanden und hatte ihn mit einer Mischung aus Überraschung und Unglauben angestarrt. Irgendwann hatte auch sie dann gerafft, dass er gekommen war, um sie wegen ihrer „Untreue“ zur Rede zu stellen. Ihr war das Ganze zu blöd gewesen, schließlich war ja nicht sie für mehrere Tage in der Versenkung verschwunden und so hatte sie ihn einfach im Gang stehen gelassen und war wieder zurück an ihren Computer gegangen – sie hatte es wenigstens vorgehabt, denn auf halben Weg hatten sich plötzlich seine Arme um ihre Taille geschlungen und sie zurück an seine Brust gezogen. Seinen Kopf hatte er in ihrem Haar verborgen und so hatte sie seine gemurmelten Worte nur undeutlich verstanden.

„Weißt du denn nicht, dass ich dich brauche…dass du nur mir gehören sollst!“

Sie war ruhig stehen geblieben, seine Worte, wenn auch recht machomäßig, hatten sie gerührt – aber so schnell wollte sie nicht klein beigeben. Er hatte sie noch enger an sich gezogen, so als befürchte er, dass sie sich wieder von ihm lösen würde. Sie hatte gespürt, dass er leicht gezittert hatte und langsam hatte sie sich in seinen Armen zu ihm umgedreht. Sie hatte gewusst, dass es ein Fehler war, denn sobald sie in seine Augen sah, würde sie ihm fast alles verzeihen – so war es immer. Auch dieses Mal. Dieser Blick so traurig, doch mit ein wenig Hoffnung, so unsicher und beinahe schon verletzt…er hatte sie erobert, zurückerobert. Ohne ihr Zutun und fast gegen ihren Willen hatten sich ihre Lippen getroffen, hatten sich erneut kennen gelernt, sich erneut gefunden und wieder erkannt. Worte waren nutzlos geworden. Sie verstanden sich auch so.

Kari hatte sich hochgehoben gefühlt. Nur undeutlich hatte sie wahrgenommen, dass Banko in ihr gemeinsames Schlafzimmer gegangen war. Erst als er sie auf dem breiten Bett niederließ, war sie wieder in die Realität zurückgekehrt. Langsam hatte sie sich von ihm gelöst, hatte ihm Halbdunkel des abendlichen Zimmers in seine Augen hoch geschaut, die verlangend und zärtlich geleuchtet hatten, wie zwei mysteriöse Steine, die ein geheimes Feuer in sich trugen. Ihr war ganz heiß geworden. Unsicher, wie sie sich verhalten sollte, hatte sie die Hand gehoben, hatte sie auf seine Wange gelegt. Er hatte nichts gesagt, war nur schweigend über ihr verharrt, seine Formen mehr dunkle Schatten. Kein Wort war gefallen in diesen Stunden, in denen sie ihre Liebe erneuert hatten. Nur geflüsterte Namen hatten sie begleitet auf der Suche nach dem anderen, der nur wenig entfernt war und doch unerreichbar schien.

Erschöpft waren sie eingeschlafen, den anderen fest im Arm, so als wollten sie sich nie mehr loslassen, das Versprechen ihrer Liebe neu besiegelt.
 

Kari seufzte, als sie sich an jene schwierigen Tage erinnerte, in denen sie Bankotsu wieder fand, aber in denen auch Kouga und Kagura in ihr gemeinsames Leben getreten waren. Auf der Unterlippe kauend fragte sie sich, ob sie Kougas Mail lesen sollte. Sie hatte ihm klar gemacht, dass sie wieder in einer festen Beziehung war, aber es schien so, als ließe er sich davon nicht abschrecken. Wieder sah sie auf die Mail vor ihr auf dem Bildschirm: Betreff: Ein nettes Wochenende. Das verhieß nichts Gutes. Sie gab sich geschlagen, sie wusste, dass ihre Neugier ohnehin siegen würde. Also klickte sie auf die Mail. Ein dicht beschriebenes Dokument öffnete sich vor ihren Augen. Sie begann zu lesen.

Nach den ersten Zeilen seufzte sie schon das erste Mal innerlich auf – nur innerlich, aus Angst, Banko könnte sie hören und in Folge die Mail sehen. Aber mutig, wie sie sich an diesem Morgen fühlte, las sie weiter. Bei der Hälfte war sie versucht, das Mail zu löschen, las dann aber doch weiter – weibliche Neugier eben. Als sie geendet hatte, musste sie sich erst mal zurücklehnen und den Kopf klar machen. Schlug er ihr da wirklich vor, was sie glaubte, dass er ihr vorschlug? Sie las es noch einmal und kam zum gleichen Schluss.

Er lud sie zum Wochenende in ein Wildreservat ein. Wölfe gucken. Das „Problem“, das seiner Meinung nach keines war, war nur, dass es dort keine Hütte und nichts gab. Man müsste also im Freien übernachten. Die Kälte wäre kein Problem, denn er hätte einen bequemen Doppelschlafsack, den man zur Not auch zusammenpacken könnte – zum Einander wärmen. Kari legte sich die Hand über die Augen. Der hatte Vorstellungen! Kari wagte nicht, daran zu denken, was geschehen würde, wenn Banko diese Mail zu Gesicht bekommen würde. Wenn Kouga dann mit dem Leben davon kam, konnte er seinem Schöpfer und am besten auch allen anderen danken. Wenn es kurz und schmerzlos ging, dann hatte Kouga noch Glück gehabt. Schnell schloss Kari die Mail und löschte sie. Nicht dass Banko eine Leuchte am Computer wäre, aber man konnte nie wissen. Es waren schon viel seltsamere Dinge passiert.

Sorgsam fuhr sie dann den Computer wieder runter und ging zurück ins Wohnzimmer. In Gedanken war sie aber immer noch bei der Mail. Es war ein gewisser Reiz vorhanden, zu den Wölfen zu fahren. Sie mochte die großen Tiere wirklich. Aber die Umstände, die mit dieser Reise zusammenhingen, behagten ihr gar nicht. Allein mit Kouga? Vielleicht noch in einen Schlafsack gekuschelt? Was würde Banko sagen? Na, der würde gar nichts mehr sagen, der würde handeln – ohne Rücksicht auf Verluste und mit geballter Zeichensprache…die Faust im Gesicht, nicht gerade der angenehmste Tod. Kari schüttelte den Kopf. Sie hatte gestern wohl etwas zu tief in die Flasche geguckt, wie sonst ließen sich ihre seltsamen Gedankengänge erklären?



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  YoukaiYuuki
2009-04-27T20:44:55+00:00 27.04.2009 22:44
UIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII
KOUGA!!
YAY!!!
Passirt da wohl noch was? Wird sie sich mit ihm treffen?*wissendes Grinsen aufsetzt*
Passiert eig. zwischen Ihr und Sessy noch etwas? BIIITTTEEE!!!!*quengel*
Gefällt mich!!
Ich liiiieeebbbbbee diese FF!!!


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