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Feuerzauber

Eine Frau zwischen zwei Männern...Inu Yasha oder Sesshoumaru?
von

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Arabische Frauen

So, was ist in dem Päckchen? Schreibt mir, ob ihr richtig gelegen habt...
 

Arabische Frauen
 

Hi betrat ihr Zimmer, das vollkommen verlassen war. Inu fetzte wohl irgendwo der Gegend herum. Gleich Sie würde sie ihn suchen gehen. Aber erst öffnete sie neugierig das Paket und schaute hinein. Ihr Blick fiel auf einen Ballen burgunderroten Stoffs mit Stickereien...aber sie konnte noch nicht so recht erkennen, was es sein könnte. Was hatte er ihr da geschenkt? Sie fasste den Stoff und zog ihn vorsichtig auseinander, woraufhin sie ein Oberteil mit langen Ärmeln in Händen hielt. Im Paket lag noch ein zweites Teil, wohl ein Rock und noch Schmuck, ein Kette oder etwas ähnliches, die aus vielen gehämmerten Messingplättchen bestand, verziert mit filigranen Mustern und Perlen. Es war ein arabisches Festtagskleid, und sie fragte sich, wo er es so schnell herbekommen hatte. Sie schlüpfte in den weiten Rock, der ihr bis zu den Knöcheln reichte und zog dann das schmale, bestickte Oberteil an. Jetzt hätte sie ich gern im Spiegel betrachtet, aber in diesem Augenblick klopfte es an der Türe. Sie öffnete und ließ das Zimmermädchen herein, das zum Bett eilte, um dieses aufzuschütteln und neu zu machen.

„Oh, Bett schon gemacht sein!“ Sie drehte wieder ab und überprüfte im Badezimmer, ob sie Handtücher austauschen musste, dann ging sie wieder.

Hi starrte auf das Bett. Es lag unberührt vor ihr. Und Inu Yasha war bestimmt nicht derjenige, der in einem Urlaub mit Zimmerservice sein Bett alleine machen würde. Er hatte also nicht in diesem Bett geschlafen in dieser Nacht. Wo war er dann gewesen? Und vor allem: bei wem? Ihr Herz hämmerte wie wild, und sie spürte einen Stich in der Magengrube.

Nein, sie wollte sich nicht aufregen. Noch wusste sie gar nichts. Also warum gleich das Schlimmste annehmen? ‚Weil es meistens stimmt!‘, beantwortete ihre innere Stimme gleich unverblümt diese Frage und machte ihre eigene Hoffnung nieder. Ach, sie hatte doch auch nicht in diesem Bett geschlafen, und es war auch völlig harmlos, also was sollte das? Warum machte sie sich Sorgen und hatte gleich die schlimmsten Befürchtungen parat? Es gab bestimmt eine plausible Erklärung. ‚Ja klar, versuch dich nur einzulullen. Bist du nach all den miesen Erfahrungen noch nicht klüger geworden?‘ Sie schalt sich selbst und trotzdem versuchte sie sich zu beruhigen und abzulenken, wandte sich wieder ihrem neuen Kleid zu.
 

Mit aller Macht kämpfte sie das Misstrauen in sich nieder, aber trotzdem blieb ein mächtig ungutes Gefühl in ihr zurück. Sie dachte an die schlechten Erfahrungen, die sie schon in ihrem Leben gemacht hatte. Mit so einer Entdeckung hatten sie meist begonnen. Sie schüttelte den Kopf, versuchte die üblen Gedanken zu vertreiben und betrachtete weiter das Geschenk.

Die absolute Krönung des Kleides war der Kopfschmuck, als das sich das letzte Stück entpuppt hatte. Es passte genau auf ihre Haare, umfing dabei den Kopf wie eine Krone. An den Wangen waren lange perlen- und goldverzierte Gehänge, etwas kürzere Kettchen waren an dem Stirnteil befestigt, ein längeres wieder in der Mitte, das ihr bis zur Nasenwurzel reichte, wobei ein dunkelrot schimmernder Schmuckstein den Abschluss bildete. Lange hatte sie das Teil hin- und her wenden müssen, bis sie heraus hatte, wie man es anlegte. Als sie dann in den Spiegel schaute, meinte sie eine völlig Fremde zu erblicken. Ihr Gesicht war so sehr veränderte, dass sie sich selbst nicht wieder erkannte. Um den Effekt noch zu verstärken, zog sie ihre Augen mit Kajal so dunkler nach, wie es bei den Araberinnen üblich war und betrachtete sich dann ausgiebig. Das Kleid war ein Traum, sie sah darin wie eine arabische Prinzessin. Ihre Haut hatte eh schon die moccabraune Färbung der Einheimischen angenommen, die dunkelbraunen Locken mit dem rötlichen Schimmer passten ebenso gut wie ihre glutvollen, tiefdunklen Augen. Auf alle Fälle erkannte sie sich selbst nicht mehr. Wie konnte Sesshoumaru nur wissen, wie sehr ihr so etwas gefiel? Und woher wusste er, welche Größe sie hatte und welcher Schnitt ihr stehen würde? Er musste das Kleid bestellt haben, bevor sie abends ausgegangen waren. Da hatte er sie doch kaum gekannt und schon gar nicht über ihre Vorlieben Bescheid gewusst. Darüber hatten sie doch erst im Laufe des Abends gesprochen. Woher also hatte er das gewusst? Waren es wieder Rückschlüsse aus ihrer Wohnung wie bei der Musik? Wegen ihres arabischen Schlafzimmers? Das hatte er doch gar nicht gesehen, oder doch? Hatte er geschnüffelt? Nein, Hi, fiel es ein, sie ließen ja tagsüber alle Türen offen stehen. Natürlich hatte er reinschauen können. Und da konnte ein Blinder mit Krückstock sehen, auf was sie stand. Es war so leicht, an der Wohnungseinrichtung abzulesen, welch ein Mensch darin wohnte.
 

Am meisten sagte die Farbe aus, die in den Räumen vorherrschte. Die meisten Menschen zogen weiß vor, dabei war weiß gar keine Farbe im klassischen Sinn. Zwar wurden alle Wohnungen weiß übergeben, stellte dies doch die beste Grundlage dar für alles, was der neue Mieter oder Besitzer mit seinem Heim anfangen wollte. Nur blieb es bei beinahe 80 % der Bewohner bei diesem sterilen Anstrich.
 

Hi hatte schon oft gerätselt warum. War es Faulheit? Oder fehlender Ehrgeiz, sich für das eigeneWohlbefinden aufzuraffen und mal den Pinsel in die Hand zu nehmen? Wenn sie nachfragte, hieß es immer, dann müsse man nicht so viel renovieren, wenn man wieder auszog. Dabei mussten auch weiße Wände wieder getüncht werden. Daran konnte es eigentlich nicht liegen. Meist wurden gerade mal ein paar Bilder an die Wand gehängt, ein wenig Kleinkram aufgestellt, um es ‚gemütlich‘ zu machen.

Auch die Möbel waren bei den meisten nur willkürlich zusammengestellt, am ehesten noch hatten die Alternativen mit ihrer Massivholzschwemme einen gewissen Stil. Nur wenige gingen ihre Wohnungen komplett an, um sie zu ihrem Reich umzugestalten. Dabei verbrachte man die meiste Zeit doch in den eigenen vier Wänden. Nichts veränderte ein Zimmer so sehr wie ein farbiger Anstrich und einen konsequent durchgezogenen Stil, und wenigstens die TV-Serien mit professionellen Einrichtern gaben ihr recht. Die ließen keinen einzigen Raum ungestrichen, wenn sie die Ärmel hochkrempelten um eine Langweilerwohnung in ein gemütliches Zuhause zu verwandeln. Die Vorher-Nachher-Bilder waren immer eine Wucht und Hi hatte sich viel gemerkt, um es bei sich anzuwenden. So hatte sie sich in der ganzen Wohnung für warme Farben entschieden, meist Erdtöne und sonnige Farben, um ihr auch im Winter die Wärme zu vermitteln, die sie in ihrem Leben ständig benötigte. Das Schlafzimmer war in burgund gestrichen, das Wohnzimmer sandfarben und braun mit Wischtechnik, die Küche orange und nur das Badezimmer wies kühles Blau und Türkis auf. Sie kannte einige Menschen, die auch kalte Farben wie tiefes Blau in ihrem Wohnbereichen vorzogen, immer Menschen, die die Ruhe und Abgeschiedenheit suchten.
 

Jedes ihres Zimmer hatte ein eigenes Thema: das Wohnzimmer mit den vielen Masken und den kleinen Geckos an den Wänden war auf afrikanisch getrimmt. Rattan und dunkle Kolonialstilmöbel ergänzten das Ambiente, die Küche war im toskanischen Landhausstil gehalten mit einem massiven Tisch aus hellem Holz in der Mitte und hohen Rattanstühlen darum herum. Die Oliven- und Orangenbäume in den Ecken waren dabei die I-Tüpfelchen in den Ecken. Das Schlafzimmer war eher wie eine Höhle gestaltet. Die Decke war komplett mit üppigen Bahnen dunkelroten Stoffes abgehängt, die Wände ebenso mit Stoff und Tücher behängt, auch der Schrank verschwand hinter einem Vorhang. Dagegen setzten sich dir orangefarbenen Seidentücher besonders schön ab. Man fühlte sich wie in einem arabischen Beduinenzelt, in dessen Mitte ein großes Himmelbett thronte. Und da wunderte sie sich wirklich noch, woher jemand, der einen Blick in diesen Raum geworfen hatte, ihre Vorliebe für arabische Muster und Stoffe kannte?
 

‚So, und was mach ich jetzt?‘ Sie hätte ihr Geschenk gern ihren Freunden vorgeführt und beschloss, sie zu suchen. Vorsichtig öffnete sie die Türe ihres Appartements und lugte hinaus. Niemand war draußen zu sehen, und so huschte sie schnell durch die Türe. Es war kurz vor Mittag, und sie wollte erst mal Richtung Restaurant gehen, wo sie sich die größten Chancen ausmalte, ihre Freunde zu finden. Ein paar Gäste, auf die sie unterwegs stieß, musterten sie kurz irritiert, gingen dann aber weiter. Schnell huschte sie die schmalen Wege entlang und hatte schon bald den offenen Vorraum vor dem Restaurant erreicht, einer Art überdachte Nische mit vielen Sitzkissen auf gemauerten Bänken, kleinen Tischchen und Sesseln. Hier herrschte großer Trubel. Jede Menge Frauen waren dort versammelt, schwarzhaarig und mit bronzefarbener Haut, glutvollen Augen, einem stürmischen Temperament und losen Mundwerk. Sie schnatterten auf Arabisch wild durcheinander. Manche rannten ständig hin und her, als ob sie etwas suchen würden, andere standen in Gruppen herum oder lungerten in den bequemen Sesseln. Sie sahen alle phantastisch aus, hatten biegsame Körper und jede eine Topfigur, die schwarzen Haare trugen alle lang und glänzend. Das mussten die Tänzerinnen der Bauchtanzgruppe sein, die am Abend zuvor wohl aufgetreten waren. Du meine Güte, waren diese Frauen schön. Hi war stehen geblieben und beobachtete die quirlige Gruppe. Die meisten trugen Jeans und T-Shirts, aber auch diese westliche Kleidung brachte ihre sinnlichen Kurven voll zur Geltung. Wie atemberaubend sie wohl erst in ihrem Tanzdress aussahen?
 

Überall standen Taschen und Koffer herum. Die Damen waren wohl zur Abfahrt bereit, und außer Hi standen noch mehr Clubgäste herum, die neugierig die Gruppe begutachteten. Plötzlich ging eine Türe auf, die zu den Privaträumen des Clubs gehörten, und Hi staunte nicht schlecht, als Inu Yasha, umringt von mehreren Schönheiten, über die Schwelle schritt und sich den anderen Damen näherten. Die kreischten auf, wandten sich ihm zu und gackerten wild los. Ein Hahn im Hühnerstall! Hi war verblüfft. Ihr Inu unter lauter Frauen? Dafür war er doch gar nicht er Typ?

Ein kurzes Hupen drang vom Parkplatz her, und die Aufregung verdoppelte sich. Wild stürmten die Tänzerinnen durcheinander, stopften schnell noch irgendwelche Sachen in ihre Taschen, bevor diese abgeholt wurden. Und sie umringten ihren Inu, dass sie ihn fast nicht mehr sehen konnte. Jede schien sich von ihm verabschieden zu wollen, Küsschen wurden verteilt, Arme um seinen Hals geschlungen, ein paar streiften verführerisch mit ihren Wangen an seinem Gesicht entlang. Hi war völlig verblüfft.

‚Was hat der diese Nacht mit diesen Frauen getrieben, dass die sich so innig verabschieden?‘

Sie konnte eine Frau nach der anderen zusehen, wie sie ihrem Freund am Hals hing, ihm schöne Augen machte und flirtete, was das Zeug hielt.

Hi stand stocksteif da. War das ihr Freund? Der stille Kerl, der sich sonst nur um Sport und sein Essen kümmert und der viel zu schüchtern wäre, um Frauen anzusprechen? Sie wollte ihren Augen nicht trauen. Sprachlos blieb sie stehen und schaute zu, wie die Truppe dann Richtung Parkplatz davon zog und Inu Yasha winkend und lachend im Vorraum zurück ließen. Ein paar Kußhände wurden noch geworfen, dann war der laute Haufen verschwunden. Ein paar der männlichen Gäste blickten neidisch zu ihm hinüber und draußen auf dem Parkplatz hörte sie die Meute dann noch lauter johlen. Ob sie ihren Busfahrer auch so empfingen?

Hi trat langsam zu ihm hin und stand schon knapp hinter ihm, aber er bemerkte sie nicht. Selig lächelnd stand er da, sah ein wenig müde aus und er roch intensiv nach schweren, orientalischen Düften. Sie machte sich bemerkbar, aber sein Blick glitt nur kurz über sie hinweg, dann wollte er sich schon Richtung Restaurant umdrehen.

„Hast du denn keine Zeit für mich?“, frage Hi ihn ein wenig vorwurfsvoll. Dass er einfach wegging, damit hatte sie nun gar nicht gerechnet.

„Wie bitte?“ Er sah sie prüfend an, und ihr war klar, dass er sie gar nicht erkannt hatte. Sie musste wirklich total verändert aussehen. Er stierte ihr ins Gesicht, kam näher und begutachtete sie prüfend.

„Mensch Hi, wie schaust du denn aus? Ich hab dich gar nicht wiedererkannt.“

Lachend hob er die Arme und ergriff unbefangen ihre Hände, um sie ein wenig herum zu ziehen und das Kleid zu begutachten.

„Wow, meine Hi! Du kannst locker mit denen mithalten.“ Und er nickte mit dem Kopf in die Richtung, in der die Frauen verschwunden waren.

„Ah, schön dass ich meinen Platz verteidigen kann. Darf ich mich in der Reihe hinten anstellen?“ Sie konnte nicht vermeiden, dass die Frage etwas spitz heraus kam, und das, obwohl sie sich extrem beherrschte, dass ihr nicht etwa viel Gröberes heraus rutschte. Sie war empört. Erst mal. Aber sie wollte ruhig bleiben, wollte von ihm hören, was da abgegangen war. Vielleicht gab es eine ganz einfache, harmlose Erklärung. Wobei sie, egal welche Ausrede es da gab, wirklich keine Lust hatte, Frauen in solche Posen am Hals ihres Freundes zu sehen. Für ihren Geschmack ging das etwas zu weit.

„Hä? Was soll denn das? Bist du eifersüchtig? Das hast du doch gar nicht nötig.“ Er wollte sie gleich zu sich herziehen, aber sie machte sich steif und blieb auf Abstand.

„Ich würde gern mal wissen, was da los war und wo du heute Nacht gewesen bist.“ Wieder klang ihre Stimme ziemlich schroff.

„Ach Hi. Komm mit, ich erzähl dir alles.“ Seine Stimme klang völlig unbefangen und er zog sie mit zum nahegelegenen Cafe hinüber an einen Tisch, wo er für sie beide einen Mocca bestellte. Sie war willig mitgegangen. Seine Unbedarftheit machte ihr wieder Mut. Wenn er das so locker hinstellte, dann war vielleicht auch gar nicht viel passiert.

Hi nippte schweigend an ihrem Kaffe und wartete auf seine Erklärung, er blickte mit immer noch glänzenden Augen in weite Ferne. ‚Toll. Träumt er jetzt jede Nacht von denen?‘ Hi wurde doch wieder gereizter.

„Und wo warst du jetzt die ganze Zeit?“, fragte sie ungehalten und skeptisch, nachdem er sie so lange warten ließ auf seine ‚Erklärung‘.

„Ich war die ganze Nacht bei den Bauchtanzmädels. Nein, nicht was du denkt...“, ergänzte er gleich, als er ihr irritiertes Gesicht sah.

„Na, was denn dann?“ fragte Hi etwas provokant. Sie konnte nicht vermeiden, dass eine steile Falte des Misstrauens auf ihrer geschmückten Stirn erschien.

„Also die Mädels haben mich mit Sesshoumaru verwechselt. Sie haben mich am Empfang stehen sehen, sahen meine langen, weißen Haare und dachten, ich wäre er. Und dann schleppten sie mich gleich ab. Sie würden Sess gut kennen, er würde als Party mit ihnen machen, und wenn er schon nicht da sei, dann müsse ich wenigstens mit ihnen feiern. Sie haben einen völlig abgeschlossenen Raum für sich mit einem Leibwächter davor, weil betrunkene Touristen oft versuchen würden, in ihre Räume einzudringen. Sie zogen mich also mit, an dem Wächter vorbei in ihrem Harem oder wie man das nennen soll. Und da ließen sie mich nicht mehr weg.“

Inu grinste vergnügt, als er davon berichtete, ohne dabei seine Freundin aus den Augen zu lassen. Er wusste schon, dass es sich nicht gerade unschuldig anhörte, wenn er eine ganze Nacht bei lauter Frauen verbracht hatte. Hi versuchte sich eher, Sesshoumaru als Playboy vorzustellen. Passte zu ihm. Und Inu sonnte sich in seinem Ruhm. Eigentlich musste sie schmunzeln bei dem Gedanken.

„War aber auch lustig dort, und das, obwohl es nur Tee gab und so leckeres Zeug zu essen. Und ein paar Worte Arabisch kann ich jetzt auch. Ich musste dauernd erzählen, wo ich herkomme, und wie es war, mit Sess aufzuwachsen. Und dann haben sie noch getanzt. Nur für mich.“

E nahm wieder einen großen Schluck Mocca. Dann lachte er auf.

„Ich dachte mir, dass du wieder da bist, aber ich habe dich nicht erkannt. Doller Fummel, steht dir.“

Hi blieb unbeweglich sitzen. Das klang alles so harmlos und unschuldig. Und sie war trotzdem knatschig, weil ihr die Anhänglichkeit der Damen doch ein wenig zu heftig gewesen war. Sie hatte keine Lust, wieder einen Freund zu haben, dem alle Mädels um den Hals hingen und sie daneben stehen durfte, um freundlich lächelnd zuzusehen. Und wenn ihr nicht nach Lächeln war, dann sollte SIE sich wieder schuldig fühlen, wenn es ihr nicht gefiel? Sie hatte gedacht, das hätte sie hinter sich gelassen und gehofft, dass Inu dazu wirklich nicht der Typ wäre. Tja, getäuscht. Wieder mal.

Aber was sollte sie jetzt tun? Eine Szene machen? Er kam sich so vollkommen unschuldig vor und sah keinerlei Grund, über den sie sich ärgern könnte. Ach, was sollte sie nur machen? Was Inu zu berichten hatte, klang plausibel und irgendwie traute sie ihm auch nicht zu, sie auf diese schmähliche Weise zu intergehen und ihr dann auch noch mit diesem Grinsen ins Gesicht zu lügen. Aber es ging ihr gegen ihren Stolz, sich eine solche Szene mit ansehen zu müssen.

Hi seufzte ein wenig und schaute ihn dann etwas angestrengt lächelnd an.

"Na, dann hast du ja auch deinen Spaß gehabt. Ich würde es aber vorziehen, wenn ein paar Frauen weniger an deinem Hals hängen würden."

„Ach, das machen die bei allen so.“ Er sah immer noch keinen Grund, warum sie ihm das nicht gönnen sollte.

„Das kann schon sein, aber mir gefällt es eben nicht.“

„Ach, sei doch nicht so empfindlich. Wie war es denn bei dir?“

„Toll, einfach super. Ein prima Essen, dann hat er mich in einen Jazzclub eingeladen...“ -Inu Yashas Lippen verzogen sich-„und am nächsten Tag sind wir noch ins Aquarium gegangen.“

„Oh, süß, Fische gucken, es gibt hier ja so wenige.“ Irgendwie klang seine Stimme hämisch. Hi schwieg. Warum spottete er über ihre Erlebnisse? Sie sollte sich für ihn freuen, aber er nicht für sie? War er eifersüchtig? Sauer, dass sie mit seinem immer bevorzugten Bruder unterwegs war? Sie hatte den Eindruck, es wäre besser zu schweigen, um ihn nicht noch mehr zu provozieren. Und sie würde ihm auch lieber nicht sagen, dass sie das Kleid von ihm geschenkt bekommen hatte.

Er schien das Problem von alleine zu lösen, indem er den letzten Schluck Mocca hinunter stürzte und aufsprang.

„Ich brauch jetzt erst eine Dusche und eine Mütze voll Schlaf. Ich bin ganz schön kaputt. Kommst du mit?" Er schaute sie kurz prüfend an, sie schüttelte den Kopf.

„Geh nur, ruh dich aus, ich trink noch in Ruhe meinen Kaffee aus und schau dann, was ich mache.“ Dann verschwand er schon Richtung Ausgang.
 

Und Hi machte sich so ihre Gedanken. Egal wie sie reagieren würde, sie musste sich einfach klar werden, dass ihr lieber, süßer Inu entweder nicht das stille Wasser war, für den sie ihn immer gehalten hattet, oder dass er sich schlicht und einfach verändert hatte. Beides konnte der Fall sein. Niemand konnte wissen, wie sich der Partner verhält, wenn man selbst nicht dabei war, denn man ist ja eben gerade nicht da und sieht es nicht. Doch hätte sie sich schon gewundert, wenn er sozusagen ein geheimes Doppelleben geführt hätte. Das wäre doch irgendwann heraus gekommen, dass er doch der große Charmeur war. Eher tippte sie auf eine Veränderung. Aber was sollte ihren Freund auf einmal zum Frauenschwarm machen? Er sah ja schon gut genug aus dafür, das konnte sie nicht bestreiten. Aber warum gerade jetzt? Um es dem Bruder gleich zu tun? Der alte Konkurrenzkampf? Gut möglich. Sie sah ihm nach, seiner wehenden, silbernen Mähne, dem athletischen Körper, ja, er war ebenfalls eine Schönheit, wenn auch nicht so lasziv wie sein großer Bruder sein konnte. Vielleicht stachelte ihn das wirklich so an.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2010-03-31T16:36:37+00:00 31.03.2010 18:36
ui ui ui ärger im paradies hm... naja also ich mein das is echt net sooo toll ich wär wohl auch ein wenig sauer ... einfach so die nacht bei fremden frauen zu verbringen tss tss tss ...
*g* juhu ich hab richtig geraten ich hab richtig geraten *freu*
tolles kapi ^^
ich freu mich schon aufs nächste *g*

lg
Saturia


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