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Die Chroniken von Narnia

The golden age - kleine Lovestory mit Peter
von

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Vom Planen und Erinnern

Vom Planen und Erinnern
 

„Ein Treffen?“, Susan wrang ihre Haare aus, die nach einem langen heißen Bad wieder nass waren, und sah durch den Spiegel zu Peter, der plötzlich in ihr Gemach gestürmt war und von der Lösung sprach und ihr erklärte, wie er gedachte, den Konflikt mit den Telmarern friedlich lösen zu können.

„Ein Vertrag. Um nach Narnia zu kommen werden sie Archenland überrennen müssen. Wir schließen einen Vertrag mit Archenland und anschließend findet ein Treffen mit den Telmarern statt. Wir werden einen Vertrag aushandeln, der die Grenzen sichert und den Frieden bewahren soll. Archenland ist kein großes Königreich, aber ein Königreich mit einem guten stehenden Heer. Wenn Narnia und Archenland Bündnispartner sind und im Falle eines Krieges beide Heere zu einem Großen zusammenschließen, haben die Telmarer keine Chance.“

Susan seufzte: „Und wer soll nach Telmar um den Vertrag auszuhandeln?“

„Oraius hat sich bereit erklärt. Zusammen mit Binabik und Samtfell.“

Susan drehte sich auf ihrem Hocker um und sah ihren großen Bruder zweifelnd an: „Ein Zentaur, ein Zwerg und ein Fuchs?“

Peter grinste.

Susan musste unwillkürlich auch lächeln: „Und wer geht nach Archenland zu König Lune?“

Peter setzte sich auf einen Sessel: „Du und Edmund.“

„Und was machst du während der ganzen Zeit, die das in Anspruch nehmen wird?“

„Ich bleibe mit Lucy auf Cair Paravell und beaufsichtige die Vorkehrungen für die Einberufung der Armee.“

Susan runzelte ihre Stirn: „Wieso willst du das Heer einberufen?“

„Ich habe gesagt, dass mein Plan gut ist-… nicht perfekt. Wir müssen darauf vorbereitet sein, dass es zu einer Schlacht kommen kann.“

„Großartig Peter, wirklich großartig…“, seufzte Susan erschöpft, „Vorne nett lächelnd, aber hinter dem Rücken den Dolch gezückt.“

„Wenn sich die Telmarer tatsächlich auf militärische Aktionen vorbereiten, dann will ich das auch sein.“

Susan hob erschöpft die Hände: „Ich hoffe für dich, dass das klappt. Wie erklären wir Lucy, dass sie nicht nach Telmar darf?“

Peter schluckte: „Das habe ich vergessen.“

„Doch nicht so prächtig, was?“, sie zwinkerte.

Peter kniff bei der zweckentfremdeten Verwendung seines Zunamens die Augen zusammen und Susan beglückwünschte sich selbst, dass sie sich zumindest etwas für den Schock, den ihr Bruder ihr mit seinem Sprung zugefügt hat, revanchieren konnte.
 

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Zwei Tage später standen Peter und Lucy vor dem großen Tor und Peter half seiner Schwester in den Sattel. Susan richtete ihren Reiseumhang und strich mit ihren Fingern über den muskulösen Hals ihres tiefbraunen Pferdes.

„Ich hoffe, du weißt, worauf du dich einlässt.“, sagte sie nur, beugte sich runter, gab Peter einen Kuss auf die Wange und mit einem letzten Winken trieb sie ihr Pferd an.

Edmund folgte ihr, winkte ebenfalls und ritt seiner Schwester hinterher und ihnen folgte eine kleine Garnison berittener Wachen.

Peter drehte sich um und sah, dass seine Geschwister Amber zugewinkt hatten, die über ihnen an der Balustrade stand. Sie sah ihnen hinterher, bemerkte seinen Blick und lächelte.

Peter verzog nur kurz den Mundwinkel und drehte sich wieder um, als er merkte, dass sein Gesicht heiß wurde.

Oraius stand mit Binabik, dem griesgrämigen und furchteinflößenden Zwerg, der auf einem Pony ritt und Samtfell, dem schlauen Fuchs, vor ihnen.

Als auch sie durch das große Tor und außer Sichtweite verschwunden waren, zupfte Lucy an seinem Ärmel: „Ich will die Bieber besuchen.“

„Lucy, wir haben hier eine Menge zu tun.“

„Och bitte, bitte, bitte, Peter.“, sie setzte den Blick auf, dem kein großer Bruder widerstehen konnte.

Mit blutendem Herzen versuchte er ihm auszuweichen und sah zu Tumnus. Der grinste Peter an und nickte einmal kurz, was ungefähr so viel hieß wie In mathematischen sowie organisatorischen Dingen seid ihr eine Null, Hoheit, also überlasst mir das, reitet mit eurer Schwester aus und trampelt mir nicht zwischen den Füßen rum.
 

Peter seufzte, als Lucy wieder an seinem Ärmel zupfte. Er sah nach unten. Sie hatte ihre untere Lippe vorgeschoben und klimperte mit ihren Wimpern und Peter seufzte erneut: „Na gut.“

Lucy umarmte ihn kurz, aber kräftig und rannte in den Stall um ihr sprechendes Pony Windfuß zu satteln.

Peter pustete sich eine Haarsträhne aus der Stirn, als hinter ihm ein Lachen ertönte. Er sah zu Chezanne, die ihn mit einem skeptischen Lächeln ansah: „Vielleicht solltet ihr euren Gast fragen, ob sie mitkommen möchte, Hoheit. Immerhin könnte sie so mehr von Narnia sehen.“

Die Zentaurstute schwang triumphierend ihren Schweif, erwischte dabei Peters Hand, die jetzt von roten Striemen übersäht war (ein klares Zeichen, dass ihr Vorschlag ein Befehl war) und ließ ihn alleine auf dem Vorplatz stehen.

Peter kaute auf seiner Unterlippe um, Ich dachte, als König gebe ich die Befehle…

Er gestatte sich einen kurzen Blick nach oben.

Amber stand noch immer an der Balustrade und sah über die weißen Mauern von Cair Paravell über Narnia. Sie war sehr hübsch und bei diesem Gedanken bewegte sich etwas in Peters Magengegend, was er nicht kannte. Er spürte wieder die Hitze in seinem Gesicht und sah weg.

Dann fasste er sich ein Herz und ging, schneller als notwendig, die Treppen hinauf, bis er hinter dem Mädchen stand.

„Amber…“, war seine Stimme wirklich so rau?

Sie drehte sich um.

„Lucy hat mich überredet, mit ihr einen Ausflug zu machen und ich möchte dich dazu einladen.“

Amber lächelte etwas irritiert: „Und was ist mit deinen Aufgaben hier?“

Peters Magen machte einen Sprung, als er hörte, dass sie ihn nicht mehr förmlich ansprach und er räusperte sich: „In organisatorischen Dingen ist Susan die bessere von uns und hat sich deshalb mit Herr Tumnus verbündet, um sicherzustellen, dass ich keinen größeren Schaden anrichten kann.“

Amber kniff ihre Lippen aufeinander, um nicht zu lachen. Doch letztendlich nickte sie und sagte: „Ich würde euch beide wirklich gerne begleiten.“
 

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Lucy war begeistert von ihrem Pony gesprungen, als das Bieberpaar aus ihrem Bau gekommen war. Jetzt drückte sie Herrn Bieber so fest gegen ihre Brust, dass Amber ihn bis zu der Anhöhe keuchen hörte.

Peter neben ihr schmunzelte und sie beobachtete ihn aus den Augenwinkeln.

Etwas flatterte in ihrer Brust und sie sah hastig wieder weg.

Peter trieb sein weißes Pferd an und Amber folgte ihm. Unten angekommen stieg auch er ab und lächelte.

Die Bieber schienen erst nicht genau zu wissen, wie sie sich verhalten sollten, verbeugten sich hastig und ungeschickt und Amber sah, dass Peters Lächeln etwas abflaute.

Sie runzelte die Stirn.

Lucy rannte zu ihr und riss an ihrem Ärmel: „Das ist Amber. Sie ist in Telmar gewesen, und sonst war sie auch schon überall und sie hat gegen Peter gekämpft und sie sind von der Klippe gesprungen-… ach, es ist einfach viel zu viel passiert.“

Die Bieber sahen verwirrt von Lucy zu Peter, der lediglich mit den Schultern zuckte und eine

Hand lässig auf den Knauf seines Schwertes legte: „Sie wollte euch besuchen. Hier ist sie.“

Lucy redete schnell und verhaspelte sich immer wieder, dennoch fanden sie sich irgendwann zu einer Tasse Tee in dem Bau der Bieber ein.

Peter, der, seit er das letzte Mal dort gewesen war, ein großes Stück in die Höhe gewachsen war, musste ständig den Rücken gebeugt halten und sich auf den Boden setzen, da er auf einem Stuhl mit dem Kopf gegen die Decke des Baus gestoßen wäre.

„…Und jetzt sind Ed und Suse auf dem Weg nach Archenland und Oraius und Samtfell in Telmar, nur ich muss hier bleiben.“, Lucy endete ihre ausschweifende Zusammenfassung der Ereignisse, indem sie mit bösem Blick ihren großen Bruder ansah: „Das ist so langweilig. Ich muss in den Unterricht und darf sonst auch keine spannenden Sachen zu machen. Ich wünschte manchmal, ich wäre gar nicht Königin, dann könnte ich mit Amber durch den Wald zwischen den Welten reisen.“

Amber musste grinsen und Peter schüttelte hilflos den Kopf.

Frau Bieber schmunzelte: „Aber ich bin mir sicher, das Leben auf Cair Paravell hat auch seine schönen Seiten, Königin Lucy, oder etwa nicht?“

„Ich würde auch gerne von der Klippe springen. Aber Suse hat es mir verboten. Ed hat sie es auch verboten, und er hat geschimpft und Suse hat gesagt, nur weil Peter seine Hormone nicht im Griff hätte und aller Welt und vor allem Amber zeigen müsse, wie toll er doch sei, müssten Edmund und ich nicht auch noch so dumm sein und unsere Hälse riskieren.“

Peter prustete in seinen Tee.

Amber spürte, dass sie tiefrot wurde und die Bieber sahen mit großen Augen und verkniffenem Lächeln betreten auf ihr Toast.

Peter räusperte sich: „Das hat Susan gesagt?“

Lucy zuckte mit den Schultern.

„Dann weiß ich auch schon, was ich mache, wenn sie wieder da ist.“, murmelte er leise und wahrscheinlich eher zu sich selbst als zu den anderen.

Für ein paar Minuten herrschte betretenes Schweigen.

„Danke für den Tee.“, bedankte Amber sich und machte Anstalten aufzustehen.

„Wo möchtest du den hin, Kleines?“, fragte Frau Bieber und hielt ihr noch etwas Kuchen hin, doch Amber winkte ab und antwortete: „Ich würde mich gerne etwas umsehen. Ich habe bis jetzt noch kaum etwas von Narnia gesehen.“

„Ihr solltet sie begleiten, Majestät.“, schlug Frau Bieber freudig vor und als sie Peters Blick begegnete, fügte sie hinzu: „Sie ist hier doch vollkommen fremd, sie könnte sich verirren und das wollt ihr doch nicht, oder?“

Peter zuckte zusammen und Amber beschloss, es würde das Beste sein, wenn sie die zwickende Pfote von Frau Bieber ignorierte, die Peters Arm erwischt hatte.

Peter stand auf, stieß ein drittes Mal heftig mit dem Kopf gegen die Decke und fluchte, bevor er sich beherrschen konnte. Lucy sah ihn neugierig an und er wurde blass.

Er fuhr ihr mit der Hand durch die Haare und zwängte sich nach draußen.

Amber presste ihre Lippen aufeinander und folgte ihm.

Draußen rieb sich Peter den Hinterkopf und fluchte wieder: „Das letzte Mal war das alle noch wesentlich größer.“

„Jaha-…“, sagte Amber und musste fast grunzen, um sich das Lachen zu verkeifen.

Peter seufzte: „Lach ruhig. Anscheinend bin ich die neue Witzfigur von Narnia.“

Amber quietschte und flüchtete sich in die Büsche.
 

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„Und du hast wirklich keine Erinnerungen an das, was vor Aslan passiert ist?“, traute sich Peter nach einer kurzen Weile zu Fragen.

Amber strich mit ihren Fingern über das Gras auf dem sie saß und seufzte: „Nein…“

Sie legte den Kopf schief und sah über das traumhafte Panorama, das vor ihr ausgebreitet war.

Peter hatte sie zu einer Stelle geführt, an dem sie über den Großen Fluss zu dem westlichen Wald sehen konnten.

„Nichts Richtiges…“, setzte sie hinzu und Peter sah auf: „Also gibt es Erinnerungen?“

„Wie gesagt, es ist nichts -… Richtiges. Lichter. Ein-… Gefühl. Eine Melodie. Ich weiß nicht, ob es Erinnerungen sind oder ob ich mir das einfach nur unterbewusst als Erinnerungen einrede. Eine leise Stimme, die mir eine Geschichte erzählt und die Wärme von einem Feuer, während ich Arme um mich spüre. Manchmal spüre ich etwas Weiches an meinem Gesicht. Etwas-… wie Fell.“

Sie legte den Kopf zurück und sah in den Himmel, der sich langsam rosa färbte.

Dann sagte sie: „Etwas an dir war anders… als die Bieber dich begrüßten, da wurdest du so ernst. Darf ich fragen wieso?“

Peter sah über das Land: „Seit ich als ‚Hochkönig’ gekrönt wurde, behandeln mich viele anders als meine Geschwister… Ich hatte gehofft, dass die Bieber das nicht tun würden.“

„Und du?“, fragte sie weiter, „Wie war eure Heimat, bevor ihr nach Narnia gekommen seid?“

Peter atmete einmal tief durch und runzelte die Stirn: „Ich-… sie war nicht schön.“

Amber sah ihn an.

„Es herrschte Krieg-… vielleicht kämpfen sie immer noch gegeneinander. Wir-… wir wurden weggeschickt. Unser Vater ist in den Krieg gezogen. Und dann mussten wir unsere Mutter zurücklassen und wurden aufs Land gebracht. Ich-… weiß gar nicht mehr-…“, Peter versuchte sich zu erinnern, dann: „Helen! Sie hieß Helen… und hat uns am Bahnsteig verabschiedet. Lucy hat geweint. Ich habe einen Soldaten gesehen… er war nicht älter als ich, ich-… am Anfang wollte ich-… ich auch in den Krieg. Ich war alt genug, aber mein -… Vater hat es verboten. Hat gesagt, ich soll auf meine Familie aufpassen.“

„Und das tust du.“, sagte Amber leise.

„Ja-…“, er ließ seinen Blick über das Land fahren.

„Was ist das?“, Amber zeigte vor sich und Peter folgte ihrem Blick.

„Ach-… das ist der Laternenwald.“

„L-…aterne? Was ist eine Laterne?“

Peter runzelte wieder die Stirn: „Ich-… eine Art-… Lampe, glaub ich… wir sind von dort nach Narnia gekommen.“

Amber verzog skeptisch ihren Mund: „Eine Laterne-…sie leuchtet. Das sieht in der Dämmerung sehr schön aus.“

Peter richtete sich plötzlich hastig auf: „Dämmerung?“

Amber nickte: „Ja, es wird langsam dunkel.“

„Oh Gott.“, keuchte Peter, „Lucy!“

Er sprang so hastig auf, dass er sich fast in seiner Schwertscheide verhakte und rannte, von Amber gefolgt, durch den dämmernden Wald zum Bau der Bieber, den sie vor mehreren Stunden verlassen hatten und einer Gardinenpredigt entgegen, zu der nur Frau Bieber fähig war.
 

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Bis zum nächsten mal
 

aditu



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Lily_Toyama
2009-06-10T10:53:25+00:00 10.06.2009 12:53
„Ich würde auch gerne von der Klippe springen. Aber Suse hat es mir verboten. Ed hat sie es auch verboten, und er hat geschimpft und Suse hat gesagt, nur weil Peter seine Hormone nicht im Griff hätte und aller Welt und vor allem Amber zeigen müsse, wie toll er doch sei, müssten Edmund und ich nicht auch noch so dumm sein und unsere Hälse riskieren.“
das war der beste Satz, ich hab so gelacht, das ist so wie mich mir Susan vorstelle, toll.
Auch sonst hat mir das Kapitel gefallen, ich bin sicher Amber erinnert sich noch an ihrer Vergangenheit.^^
Ich bin mal gespannt wie das mit Susan und Edmund weiter geht, hälst du dich eigentlich an die Bücher? Ich meinen, dass was in Ritt nach Narnia beschreiben wird? Fändt ich toll, aber wenn du was anderes geplant hast, ich lasse mich überraschen.
Lg
Lily


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