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A Japanese Girl's Trip Into The Shadows

von

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Survival of the fittest - der erste Tag an der Uni

Yui erhob sich aus dem Bett, als der Wecker zum dritten Mal klingelte. Sie war noch nicht wirklich wach und alles in ihr weigerte sich, jetzt schon aufzustehen. Aber es half ja nichts, noch mehr Zeit konnte sie sich wirklich nicht lassen. Also stellte sie sich erstmal unter die Dusche, zog sich an. Heute war also ihr erster Tag an der Universität.

Sie hatte jetzt eine Woche Zeit gehabt, um sich um alles zu kümmern, sich an New York zu gewöhnen, und sie musste sagen – sie hätte früher kommen sollen. Denn so war es jetzt schon wirklich fast stressig geworden. Nach ihrem ersten Abend im Hell’s Inn war sie noch öfter dort gewesen, auch ab und zu mit einem oder mehreren Mitgliedern von Black Crystal. Geprobt hatte sie mit den Jungs allerdings nie. Das wollte sie irgendwie nicht, sie hatte das Gefühl, Brian den „Job“ wegzunehmen, und dazu war sie einfach nicht bereit. Naja; und da sie dort nie wirklich früh gegangen war, waren ihre Tage schon mal gleich später los gegangen, dementsprechend kürzer geworden; allerdings hatte sich natürlich ihre To-Do-Liste nicht wirklich verkürzt dadurch daher --- Stress.

Nun aber war es soweit und sie würde heute das erste Mal wirklich als Studentin die Uni betreten. Ein wenig komisch war es schon… Doch dann rief sie sich innerlich zur Ordnung. Sie straffte die Schultern und betrat das Gebäude, in dem die Einführungsveranstaltung statt finden sollte. Sie war noch nie schüchtern gewesen und würde heut auch sicher nicht damit anfangen. Der Weg in den Saal zu finden war nicht wirklich schwer, schließlich strömten eine ganze Menge Leute dort hin. Und auch wenn sie selbst eben erst ihr Studium begann konnte sie nicht umhin, die meisten fast lächerlich zu finden. Sie sahen alle so angespannt und aufgescheucht aus, als wäre das hier schon ihre Abschlussprüfung. Sie schüttelte den Kopf. Hoffentlich war sie nicht mit lauter solchen Typen im Studiengang. Das war das letzte was sie brauchen konnte – Leute die sich ihrer selbst unsicher waren. Sie betrat den Saal, der schon recht gut gefüllt war und suchte sich einen Platz relativ weit vorne. Sie wollte ihr Studium gut machen und dazu gehörte eben auch, die Regeln, die jetzt am Anfang klar gemacht wurden, mitzubekommen und dann natürlich auch zu beherzigen. Sie wusste, dass Beziehungen eine Menge bedeuteten wenn es darum ging, später einen Job zu bekommen, und sie hoffte, dass einer ihrer künftigen Professoren ihr dabei behilflich sein könnte. Dazu musste sie natürlich eine gute, und vor allem regeltreue Studentin sein. Ganz davon ab, dass sie ihrem Vater natürlich keine Schande sein wollte. Sie merkte, wie sich jemand neben sie setzte, sah aber nicht auf. Wer auch immer es war, sie interessierte sich nicht besonders dafür.

Die Einführungsveranstaltung dauerte etwa eine Stunde. Zum Schluss wurde erklärt, welcher Studiengang sich in welchen Raum zu begeben hatte und sie wurden verabschiedet. Yui hatte sich alles genau notiert und sammelte ihre Tasche und ihre Jacke auf, um sich zu diesem Teil des Geländes zu begeben. Sie hatte sich ja schon etwas umgesehen, daher war es nicht weiter schwierig, das angegebene Gebäude und den bestimmten Raum darin zu finden. Sie ließ sich dort als eine der ersten auf einem der Plätze nieder. „Hi! Ich bin Patrick und du...?“ sagte einer der Jungs zu ihr. Sie sah auf. „Ishikawa Yui, sehr angenehm!“ sie lächelte leicht. Der andere grinste. „Japanerin?“ fragte er neugierig. „Ja, aber ich bin hier aufgewachsen.“ Das war schließlich die Wahrheit. Auch wenn sie recht viel ihrer Jugend in Japan verbracht hatte und auch von ihrem Vater nach japanischen Werten und Vorstellungen erzogen war, so wusste sie doch, dass die hiesige Gesellschaft anders tickte. „Ich komm aus New York, ich freu mich schon auf das Studium – wird sicher eine Party nach der andern!“ Sie sah ihn mit hochgezogener Augenbraue an. Und dann wählte er Biotechnologie als Fach? Weil er feiern wollte? Na, der würde sich umsehen, da war sie sicher. Sie wollte eben antworten, als ihr Studiengangsleiter den Raum betrat. „Guten Morgen zusammen, mein Name ist Jason Tucker, ich bin ihr Dekan. Sollten sie irgendwelche Fragen haben bezüglich ihres Studiums, können sie sich jederzeit an mich wenden. Allerdings wollen wir nun erstmal mit den Grundlagen anfangen, was sie in diesen Räumen in den kommenden Jahren erwartet…“
 

Als Yui am Mittag den Campus verließ, hatte sie ihren Stundenplan im Gepäck und eine Literaturliste, die sie schnellstmöglich besorgen sollte. Sie seufzte. Erstmal würde sie heimgehen und sich einen Tee machen, sie war immer noch furchtbar geschafft vom frühen Aufstehen. In ihrer Wohnung angekommen sah sie erstmal auf den Anrufbeantworter, der ihr verkündete, er hätte eine neue Nachricht für sie. Sie betätigte den dafür vorgesehenen Knopf und hörte kurz darauf die Stimme ihres Vaters, der ihr viel Glück an ihrem ersten Tag wünschte und sie bat, sie zurückzurufen, wenn sie wieder daheim sei. Sie lächelte, als sie ihn sagen hörte, dass er sehr stolz auf sie wäre. Sie sah auf die Uhr – jetzt war eine denkbar schlechte Zeit, um zurückzurufen, um die Mittagszeit war in der Sushi-Bar immer Hochbetrieb. Sie entschloss sich also, den Anruf heute Nachmittag zu erledigen, und vielleicht vorher noch ein wenig zu schlafen.

Sie hatte noch nicht lange gelegen, als ihr Telefon wieder klingelte – warum vergaß sie immer, das dumme Ding auszumachen, wenn sie ihre Ruhe wollte? Sie kletterte aus dem Bett und ging ran. „Moshi moshi?“ Wie immer im Halbschlaf rutschte sie automatisch ins Japanische, etwas, das Matt, ihren besten Kumpel, regelmäßig belustigte. „Yui, du weißt genau, dass ich kein Japanisch kann.“ – „Matt.. was verschafft mir die Ehre?“ sagte sie mit einem leichten Lächeln. „Lass mich überlegen… du lässt mich hier ganz allein sitzen, weil du meinst, in der großen weiten Welt ein Studium anfangen zu müssen, und wenn mich mein altes, schwaches Gedächtnis nicht trügt, dann war heute dein erster Tag – also erzähl schon!“ Sie lachte leise. Das klang ganz nach ihrem besten Freund. Dann begann sie ihm zu berichten, was sie heute erlebt hatte und auch, was sie die letzte Woche so gemacht hatte. Nach über einer Stunde legte sie schließlich wieder auf. Sie sah auf die Uhr. Dann wählte sie schnell die Nummer ihres Vaters, jetzt wäre schließlich eine gute Zeit, ihn anzurufen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  lorien_tirith
2011-01-14T00:27:40+00:00 14.01.2011 01:27
Ein schönes Ambiente, und so zuvorkommende Mitstudenten, es tut mir schon fast Leid, dass ich sie dann bald aus ihrer Idylle reisen werde, auch wenn sie dann noch nichts davon wissen wird, mit Was sie da in Berührung kommt.

Fandur
Butcher


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