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Tränen

von

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Mit einem leisen Schmerzenslaut lasse ich mich in die Kissen zurücksinken und schließe die Augen, als sich das Zimmer um mich herum zu drehen beginnt.

Kleine Tropfen, Spuren meiner Tränen, bedecken meine Wangen.

Ich zittere vor Schwäche und mir ist kalt.

Ich habe dich einmal gefragt, ob du weißt wie zerbrechlich und schwach Menschen sind. Du hast gelacht und gesagt: »Keine Angst. Ich bin ein maßvoller Genießer.«

Ob ich auch noch frieren werde, wenn ich sterbe, weil du das Maß halten vergessen hast?

Sanft breitest du eine Decke über mich.

Wie jedes mal bevor du gehst.

Dieses mal jedoch bleibst du.

Sitzt immer noch neben mir und hältst meine Hand, die du seit du kamst nicht losgelassen hast.

»Sind die Schmerzen so schlimm, dass du jedes mal weinen musst?«, fragst du und ich schweige.

Du solltest doch am besten wissen wie sehr es weh tut.

Aber die Schmerzen sind es nicht, welche die Tränen nicht versiegen lassen, wenn du bei mir bist.

Deine Hand berührt meine Wange, und ich verschwende kurz einen Gedanken daran dir auszuweichen.

Er verfliegt so schnell wie er gekommen war, als du mir beinahe zärtlich durch die schweißnassen Haare fährst. Du hast es nie bemerkt nicht wahr?

Hast nie verstanden warum ich weine.

Allein in meinen Träumen habe ich den Mut es dir zu sagen.

Hast du dich jemals gefragt, warum ich immer still und ohne Gegenwehr zulasse was du mir antust?

Nein.

Warum solltest du auch?

»Schläfst du?«, willst du wissen und ich schüttle den Kopf.

»Das solltest du aber. Du siehst blass aus. Blasser als sonst.«

Ich sehe erstaunt zu dir hoch, beinahe unfähig zu glauben, dass du es tatsächlich bemerkt hast.

»Ich bin ein bisschen krank.«, gebe ich leise zu und wende mich wieder ab.

Doch du lässt es nicht zu.

Packst mich an den Haaren und zwingst mich dazu dich anzusehen.

»Das nächste Mal…«, zischst du. ».. sagst du mir so etwas vorher.«

Und ich kann nichts anderes tun als ängstlich in deine vor Wut funkelnden Augen zu starren.

Wäre ich in diesem Moment nicht so schwach gewesen, du hättest mich mit Sicherheit geohrfeigt.

Das hast du ja schon ein paar Mal getan.

Du lässt mich los und ich drehe mich zur Wand um dein wütendes Gesicht nicht sehen zu müssen.

Du berührst mich sanft an der Schulter.

»Du Dummkopf. So geschwächt hättest du sterben können.«, sagst du ruhig und ich kämpfe schon wieder mit den Tränen.

Tu nicht so als würdest du dich um mich sorgen, flehe ich innerlich.

Denn ich kann es nicht ertragen wie dein Blick und dein Lächeln mich belügen.

Ich bedeute dir nichts.

Nichts was nicht ein anderer ersetzen könnte.

Und genau deshalb lasse ich es so wort- und wehrlos über mich ergehen.

Damit ich derjenige bleibe von dem du dir nimmst was du willst, wie du es dir egal von wem nehmen würdest. Ich beginne zu weinen und hasse mich dafür.

Nicht dich sondern mich, weil ich deine Nähe suche ohne sie ertragen zu können.

Dein Haar streift meine Wange, als du dich über mich beugst und ich versuche nicht meine Tränen zu verstecken.

Du kennst das: Ich weine jedes Mal.

Ein Schauer mischt sich in mein Zittern als du mir einen Kuss auf die Stirn hauchst.

Ich friere immer noch.

Wieder denke ich ans sterben und frage mich ob du mich dann ein letztes Mal so küssen würdest, während du aufstehst und die Wohnungstür hinter dir schließt.

Du bist fort.

Und wie jedes mal wenn du gehst nimmst du ein weiteres Stück meines Herzens mit.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2009-06-03T14:19:12+00:00 03.06.2009 16:19
gefällt mir sehr gut... mir hat ebenso wie Ze-chan der letzte satz irre gut gefallen... =)

lg
Von:  NightFoXx
2009-05-11T14:26:22+00:00 11.05.2009 16:26
danke erstmal, das du an meinem wb teilnimmst :)
als erstes mal verdienst du unmengen an kommis! ich hoffe die bekommst du noch.
es ist sehr spannend und fesselnd geschieben, besonders den letzten satz fand ich unheimlich ergreifend!
außerdem kommt es sehr gut, dann du nicht nennst, was genau ihm angetan wird, obwohl man es natürlich mitbekommt :)
und zu deinem bild passt das ganze auch noch sehr gut

grüßel


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