Dämonisches Blut
Nur kurz waren seine roten Augen geschlossen um das Gefühl von Freiheit vollkommen auszukosten. Der Winde, der durch seine feuerroten haare strich und an seinen Klamotten zog, als wollte er ihn wegwehen. In den Ohren hatte er das satte Geräusch von surrenden Motoren und den hämmernden Zylindern.
Plötzlich schlug er die Augen wieder auf und erhöhte die Geschwindigkeit mit der sein Bike über den Asphalt jagte. Fast schien es so, als würden die Autos und Lastwagen nur so an ihm vorbeifliegen, als er sie überholte.
All das lenkte ihn etwas davon ab, was passiert war.
Er hatte es gewonnen. Er hatte das Turnier gewonnen und er hatte Jin Kazama, den so sehr gehassten Rivalen geschlagen. Eigentlich müsste er der glücklichste Mensch auf Erden sein…eigentlich… aber eben nur eigentlich, denn der anfängliche Triumph hatte sich war einem Zustand gewichen, der einer benommenen, ziellosen Leere glich.
So sehr er den Japaner hasste, so sehr brauchte er ihn auch.
Moment mal, was für einen Dreck dachte er da gerade! Als ob er diesen Bastard brauchen würde! Er war nichts als ein Loser, denn er hatte verloren!
Mister Wonderful war besiegt worden…endgültig…also…wieso…wieso dachte er noch an…an ihn…
Es schien Hwoarang gerade so, als würde in jeder einzelnen seiner grauen Zellen ein dick gedrucktes ERROR blinken….in Leuchtschrift…
Mit einem gemurmelten „This sucks!“ versuchte er diesen Punkt abzuhaken und sich auf die Straße zu konzentrieren.
Aber was war DAS! Seine Augen verengten sich um, das was da auf dem Highway stand besser erkennen zu können. Dann fielen die Scheinwerfer des Motorrades auf diese und die Augen des Koreaners weiteten sich überrascht. Das konnte er nicht sein! UNMÖGLICH! Doch die schwarzen Schwingen ließen keine Zweifel, dass er es war. JIN KAZAMA.
Er trat auf die Bremse, sodass die Reifen ein hohes Quietschen von sich gaben, das am Trommelfell zu kratzten schien, aber diese Maßnahme wäre keineswegs notwendig gewesen, denn der Japaner hob die Hand und das Bike explodierte, noch während Fahren.
Zusammen mit Trümmerteilen wurde der Rotschopf auf den harten Asphalt geschleudert und keuchte dabei schmerzerfüllt auf. Vom Schein des brennenden Wracks beleuchtet schritt der Geflügelte Dämon auf ihn zu, während Hwoarang versuchte wieder auf die Beine zu kommen. Er war viele Strapazen gewöhnt, ABER BIKES DIE UNTER DEM EIGENEN ARSCH EXPLODIERTEN GEHÖRTEN VERDAMMT NOCHMAL NICHT DAZU!
Eine Mischung aus Wut und Vorfreude spielte sich in seinen braunen Augen wieder und ein Grinsen bildete sich auf seinem Gesicht, während er in Kampfstellung ging, fest entschlossen seinen Triumph zu wiederholen. „Los komm schon!“ murmelte er leise vor sich hin, jedoch nicht um den Gehörnten zu provozieren, sondern sich selbst etwas mehr anzuspornen, doch die Aussicht auf den Sieg rückte sofort in weite Ferne, als er einen plötzlichen schlag in die Magengrube spürte, der so stark war, dass die Muskeln an dieser stelle sich schmerzhaft zusammenzogen. Durch diese enorme Kraft wurde der sowieso schon etwas demolierte Koreaner gegen die Leitplanke geschleuderte, was nicht gerade die beste Wellnesskuhr für seine gematerten Knochen zu sein schien. Währende sich ein grausames Lächeln auf den Zügen seines Kontrahenten-…oder besser gesagt seines Quälers bildeten spuckte sein Opfer Blut und Gallensaft. Spätestens jetzt begriff er, dass dies hier kein harmloser Turnierkampf war und sein Gegner auch nicht der schweigsame und unnahbare Jin Kazama, sondern ein Monster, das sehr wohl fähig war ihn in kleine Hwoarang-Stücke zu zerreisen.
Wahrscheinlich war er nur das Spielzeug des dämonischen Wesens.
All dem zum Trotze war der Wille des rothaarigen Bikers noch nicht gebrochen und ein provokantes Grinsen stahl sich auf seine, an einigen Stellen aufgerissenen Lippen.
„Oh man…du bist so ein verdammter…“ Schon wurden die Worte erstickt, als sich im nächsten Augenblick eine Pranke um Hwoarangs Hals wand und ihm die Luft abschnürte.
Warum zum Henker war dieser Bastard so schnell!!! Er stand doch eben noch da drüben und grinste wie ein bekloppter…Wieso…!?!?
Ein grausiges Lachen durchdrang die Stille in der er Jin mit weitaufgerissenen, verwirrten und geschockten Augen anstarrte. Anscheinend fand dieses Arschloch das alles noch verdammt komisch. Nun versuchte er sich zu befreien in dem er nach dem gehörnten trat und seine Fingernägel sich in die Haut der Hand bohrten, aber zum seinem Entsetzen war der Widerstand zwecklos, denn alles wurde abgewehrt, als wären es die Attacken eines Anfängers.
Devil Jin störten diese Angriffe seines Opfers wirklich herzlich wenig, denn diesen Anblick waren sie alle Mal wert. Dieser verzweifelte Blick, der sonst so frechen Augen, diese keuchenden Laute, als er nach Luft jappste und vor allem das nervöse zucken der bis zum Zerreisen gespannten Muskeln war einfach zu köstlich. Mit der freien Hand riss er die Motorrad Brille vom Kopf des Koreaners und warf sie einfach weg, sodass die davon gebändigten haare ihrem Besitzer ins Gesicht fielen.
Schließlich jedoch löste der Japaner seinen verlangenden Blick von seiner Beute und schleuderte diese von sich, so dass sie ein paar Meter weiter hart auf dem Asphalt aufkam.
Hwoarangs gematerter Körper ließ ein leises Knacken aus dem Rippen bereich vernehmen und seine Schulter meldete auch ein Signal, dass wohl soviel bedeutet wie „Hey, ich bin ausgekugelt…“. Als ob das nicht schon genug wäre drückte ihn sein Peiniger mit dem fuß bäuchlings auf den Boden, um sich wieder an diesem gedemütigtem Anblick zu ergötzen.
Dann plötzlich war der Druck des Fußes verschwunden, aber bevor er sich jedoch aufrichten konnte, zertrümmerte er unglaublich mächtiger Kick den Oberschenkelknochen seines rechten Beines. Ein gellender Schrei war zu hören, doch als Hwoarang merkte, dass er es war, dessen Leid der Schrei verkündete biss er die Zähne fest zusammen. „ DU BASTAAAAAAAAAAAH~“ Die Zwischen zusammengebissenen Zähnen hervorgepressten Wörter endeten jäh, als ein weiterer Kick des Karatekämpfers seinen anderen Oberschenkelknochen in zwei Teile sprengte. Der Schmerz ließ schwarze punkte vor den Augen des Gepeinigten tanzen. Nachdem auch dieser Schrei verklungen war, lag der Verursacher kraftlos auf dem Asphalt. Seine roten Haaren hingen ihm wirr ins Gesicht, das er auf dem Untergrund ruhen ließ, während er mit seinen schmerzen rang. Doch auch jetzt ließ ihn der Dämon nicht in Ruhe, zerrte ihn an eben jenen roten Haaren solange, bis er vor ihm kniete und gezwungen war herauf zu blicken. Nun hinderte nur der schraubstockartige Griff ihn daran nach vorne zu kippen und sich endgültig der Ohnmacht hinzugeben, hoffend aus dieser nie wieder aufzuwachen. Wieder wurden die spitzen Zähne des Monsters entblößt, als sich ein Lächeln auf dessen Lippen stahl. Grob zog er sein Opfer noch höher und presste diesem dann gewaltsam einen harten Kuss auf die Lippen. Weit aufgerissen starrten die braunen Augen in die gelben des Ungeheuers, während dieses ihm gierig das Blut von den weichen Lippen leckte.
Das letzte was an Hwoarangs Ohren drang war ein gehauchtes, fast schon sanftes „Gute Nacht, mein Engel…“ Dann beförderte Devil Jin ihn mit einem Schlag in den Nacken ins Reich des traumlosen Schlafs.
Ende Kapitel 2
Nachwort:
Argh….endlich fertisch…und verdammt, es sind wieder nur 1200 wörter geworden...ich wollte es doch länger haben Q^Q
Ich hab so scheiße lange für das kapi gebraucht, dass ich mich noch mal bei meinen Lesern entschuldigen muss und bei Hwoarang, dass ich ihm so viel Leid zugefügt habe…
Glaub mir, Rotkäppchen, es hat mir mehr wehgetan als dir Q^Q~
Den Kuss am ende hab ich eigentlich nur eingebaut, weil mein Kutti meinte, dass das überhaupt nich nach Boys Love klingt
Ach ja ich hab mir für den Anfang mindestens 8 Mal das ending von hwoarang reingezogen u.u und fand das was er dort sagt so unpassend, dass ichs geändert hab…
Wie auch immer…
Ich hoffe euch hat, dass was ihr gelesen habt gefallen(oder auch nicht) [Mir doch egal]
