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Blood and Desire: Bittersweet

von

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Flucht

Die Sekunden verstrichen, während Sasuke seinen Bruder schockiert anstarrte. Er fragte sich, wie er auf diesen Gedanken gekommen war und was es ihn überhaupt anging. Selbst wenn es so wäre, wäre es doch seine eigene Sache und hatte niemanden zu interessieren, den er eigentlich umbringen wollte. Was sollte Itachis Besorgnis jetzt eigentlich?

Ohne ein weiteres Wort zu sagen, befreite er sich aus dem Griff und diesmal ließ der Ältere ihn gewähren. Immerhin machte er nicht den Eindruck, als bestünde er weiter auf einen Kampf. Stattdessen wandte der Schwarzhaarige sich ab und schritt den langen Gang entlang. Er hatte keine Ahnung, wohin er ging und es war ihm auch egal, solange er von seinem älteren Bruder wegkam. Solange er seine Ruhe haben konnte.

Wieso kümmerte er sich plötzlich um ihn? All die Jahre hatte er für sich selbst sorgen müssen und war gut zu recht gekommen. Und nun, wo er keine Hilfe brauchte und wollte, sollte er sie bekommen? Irgendwas stimmte doch nicht.

Schlimm genug, dass er das durchmachen musste, jetzt wurde er auch noch bemitleidet.

War das der Grund? Konnte Itachi einfach nicht mit ansehen, wie er den stolzen Namen des Clans in den Dreck zog? Schließlich hatte er alles über sich ergehen lassen. Hatte ab einem bestimmten Punkt einfach nachgegeben. Hatte nicht mehr den Sinn darin gesehen, sich zu wehren ...
 

Immer weiter führte ihn sein Weg durch das Versteck, bog an Kreuzungen mal in diese, mal in jene Richtung ab. Es war ein typisches Versteck ihrer Familie, mit endlos verzweigten Fluren, die an unzähligen Zimmern vorbei führten, die seit einer Ewigkeit nicht mehr benutzt wurden.

Was ihr Vater wohl davon gehalten hätte, wenn er wüsste, was geschehen war?

Irgendwie zweifelte der 18-Jährige nicht daran, dass er es erfahren hätte, selbst wenn er versucht hätte, es geheim zu halten. Vielleicht hätte Itachi es ihm gesagt. Oder Fugaku hätte es irgendwann von selbst herausgefunden. Er wäre enttäuscht gewesen, hätte ihm einen nicht enden wollenden Vortrag über die Würde und Stärke ihrer Familie gehalten und ihn gewarnt, dass das ja nicht an die Öffentlichkeit kommen sollte.

Und was wäre mit seiner Mutter gewesen?

Sie hätte sich bestimmt gesorgt, wie er das verkraften würde, hätte Mitleid mit ihm gehabt, dass ihm so etwas angetan worden ist. Vermutlich hätte sie ständig Angst gehabt, dass ihm das wieder passieren könnte, wenn er abends zu lange trainierte, dass es bereits dunkel wurde oder das er auf einer Mission unachtsam war. Mikoto hätte ihn nur noch ungern aus den Augen gelassen.
 

Hätte er selbst eine andere Einstellung, wenn sie davon wüssten?

Wahrscheinlich nicht.

Er verstand nicht mal die Aufregung des anderen Uchihas. Es war passiert und es ließ sich nicht mehr ändern. Was machte es also für einen Unterschied? Genauso gut hätte ihm das widerfahren können und keiner hätte es bemerkt. Dann bräuchte er sich nicht zu rechtfertigen.

Um was anderes ging es doch gar nicht, Itachi machte nur einen Aufstand darum, weil er als Uchiha das nicht hätte zulassen dürfen. Ein Shinobi hatte darauf zu achten sich nicht in Situationen zu bringen, in denen er leicht überwältigt werden konnte.

Ihm selbst war es egal, er sah keinen Sinn darin, sich großartig Gedanken deswegen zu machen. Er musste damit leben und zu Recht kommen, also brauchte sich niemand sonst einzumischen.

Jetzt musste er nur noch dafür Sorgen, dass der 23-Jährige das verstand. Er kannte ihn gut genug, um zu wissen, dass der Ältere nicht nachgab, wenn er sich eine Sache in den Kopf gesetzt hatte. Und so seltsam es klang, es hatte den Anschein erweckt, als wollte er ihm beistehen.

Oder sah er darin nur eine weitere Möglichkeit, ihn zu quälen? Wollte er ihn weiter anstacheln, weil er befürchtete, Sasuke könnte sein Ziel aus den Augen verlieren und schwächer statt stärker werden? Anderenfalls hätte er ihn einfach in Ruhe lassen können.
 

Desinteressiert warf er einen Blick in die Räume, an denen er vorbei kam, wenn die Tür geöffnet war. Dennoch hielt er inne, als er ein Bad entdeckte. Die weißen Fliesen lockten gerade zu, es zu betreten und die Dusche glänzte einladend. Wenigsten schien sich irgendwer zu bemühen, die sanitären Anlagen sauber zu halten. Und da er eh nichts Besseres zu tun hatte, konnte er genauso gut duschen gehen.

Sorgsam verriegelte er die Tür, unangemeldete Besucher brauchte er beim besten Willen nicht. Schlimm genug, dass der Erbe des Sharingan ihn einmal nackt gesehen hatte.

Er entledigte sich seiner Kleidung und warf sie unachtsam in eine Ecke, stellte sich in die Duschkabine und ließ das Wasser angenehm warm über seinen Körper laufen.

In seiner Auseinandersetzung mit Itachi hatte er die Schmerzen verdrängt, doch nun, wo er seinen Körper entspannte, konnte er sie wieder deutlicher fühlen. Als Ninja war er es gewöhnt, solche zu empfinden und sie zu ignorieren, aber sie waren mit gewöhnlichen Wunden nicht zu vergleichen. Was anfangs ein Stechen war, war jetzt nur noch ein dumpfes Pochen, das nicht viel angenehmer war. Am liebsten würde er sich wieder ins Bett legen und einfach schlafen, an nichts mehr denken und alles vergessen.

Obwohl er das Zimmer, in dem er aufgewacht war, in seine Einzelteile zerlegt hatte, bot das Gebäude noch mehrere Möglichkeiten, um sich zu erholen. Gäbe es nicht dieses Problem namens Itachi Uchiha.

Wie sollte er abschalten, wenn er der Person so nahe war, die er umbringen wollte?
 

Mit geschlossenen Augen stand er unter dem Wasserstrahl und hatte das Gesicht zum Duschkopf erhoben. Es wäre das Beste, wenn er einfach gehen würde, es gab nichts, was ihn hier hielt. Und sein Bruder hatte keinen Grund ihn zurückzuhalten. Selbst wenn er es versuchen sollte, musste er nicht auf ihn hören.

Während er sich seufzend durch die schwarzen Haare strich, fiel sein Blick auf seine Handgelenke. Nicht nur blaue Flecke von Itachis erbarmungslosem Griff kennzeichneten seine weiße Haut, sondern auch rötliche Abschürfungen, die von den Fesseln stammten, mit dem der Typ ihn am Boden gehalten hatte.

Sein Blick wanderte hinab und an seinen Fußgelenken bemerkte er ähnliche Wunden. Sorgsam betrachtete er den Rest seines Körpers, doch sonst wies nichts auf den Vorfall hin. Abgesehen von dem stumpfen Schmerz.
 

Kopfschüttelnd stellte er das Wasser ab und stieg aus der Dusche. Während er die Gedanken aus seinem Kopf verbannte, trocknete er sich ab und zog die Sache wieder über, die Itachi ihm gegeben hatte. Immer noch besser, als nackt durch die Gegend zu laufen.

Als er das Bad verließ, bemerkte er den anderen Uchiha, der neben der Badtür an der Wand lehnte und scheinbar auf ihn gewartet hatte. Wenigstens hatte er so viel Anstand besessen, ihn in Ruhe duschen zu lassen. Den Älteren ignorierend, schlug Sasuke die entgegengesetzte Richtung ein und wollte dem Gang folgen, als ihn eine Stimme zurückhielt.
 

»Du läufst wieder davon?«
 

»Ich hab keine Ahnung, wovon du sprichst.« Der 18-Jährige blieb stehen und drehte sich zu der ruhigen Person um, die ihn still musterte. Seine Augen zeigten puren Hass.
 

»Du merkst nicht mal, wie sehr dich das beschäftigt«, stellte der junge Mann mit den längeren Haaren fest.
 

Gerade wollte Sasuke diese Behauptung anfechten, als ihn eine schwache Stimme in seinem Kopf davon abhielt.

Er hat Recht.
 

»Du spinnst.« Der junge Shinobi drehte sich um und setzte seinen Weg fort.
 

Wie kam sein Bruder auf diese dämliche Idee? Ihn interessierte nicht, was passiert war, er hatte das Erlebnis verdrängt.

Du belügst dich selbst.

Wieder hörte er diese leise Stimme, die ihm die Wahrheit zu flüsterte. Der Junge konnte es abstreiten so sehr er es wollte, aber es stimmte. Er hatte die ganze Zeit an nichts anderes gedacht. So sehr er jetzt auch versuchte sich einzureden, dass es anders war, seine Gedanken wurden nur noch von einer Erinnerung beherrscht.

Wie konnte es auch anders sein, wenn Itachi ständig davon anfing?

Er hatte selbst gemeint, dass es nicht sein erstes Mal gewesen war, also wieso schnitt er dieses Thema immer wieder an? Er war schon mal damit fertig geworden, er würde es wieder schaffen.

Er musste sich nur ablenken.

Und obwohl es schon dunkel war, ging das am leichtesten, wenn er trainierte.

~~~
 

Ich glaube fast, ich bin zu schnell mit dem Hochladen, aber die nächsten Kapitel könnten etwas dauern, kommt ganz drauf an, wie viel Zeit ich zum Schreiben finde. Aber das gibt euch die Möglichkeit mehr Kommis zu hinterlassen ^.^

Wie auch immer, in dem Kapitel ist nicht sonderlich viel passiert, aber wir dürfen gespannt sein, wie es weiter geht. Itachi scheint ja nicht locker zu lassen.

Wie immer sind Fragen, Wünsche, Kritik, Anregungen jeglicher Art gerne gesehen ^.^
 

An dieser Stelle möchte ich meinen Dank zum Ausdruck bringen:
 

Mira1990

Vielen lieben Dank für deinen Kommi, ich hab mich wahnsinnig gefreut ^.^

Was Itachis Motivation ist, wissen wir zu diesem Zeitpunkt ja noch nicht, aber wir werden es erfahren. Die Frage ist nur, wann. Auf alle Fälle bin ich bemüht, jede Frage meiner Fans irgendwann im Laufe der Geschichte zu beantworten ^.^



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2010-10-18T17:49:15+00:00 18.10.2010 19:49
3. Kapi durch und...

... ich finde es so irre süß von Ita,
wie er sich um seinen Bruder sorgt - er weicht
keine Sekunde von seiner Seite, egal was dieser
ihn gegen den Köpf wirft.

:3

*seuftz*

Wünscht sich nicht jeder so einen
großen Bruder?

Ö.Ö

*lieber schnell zum 4 Kapitel*


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