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Blood and Desire: Bittersweet

von

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Ziel

Seine schwarzen Augen schauten über die gewaltige grüne Fläche, die sich unter ihm erstreckte. Sasuke hatte sich auf das Dach des Verstecks zurück gezogen, von wo aus er einen guten Ausblick über den Wald hatte, der sich um das Gebäude herum erstreckte. Die Sonne war dabei unterzugehen und tauchte den Horizont in ein rotes Licht, dass sich bald über die gesamte Landschaft erstrecken würde. Ein kühler Wind wehte durch seine schwarzen Haare, doch er empfand ihn eher als angenehm. Seufzend wanderte seine Hand zu seiner Stirn.

Es war lange her, dass Itachi ihm gegen die Stirn getippt hatte, zehn Jahre.

Genauso lange war es her, dass er eine Familie gehabt hatte.
 

Früher hatte es ihn immer gestört, sein Bruder hatte doch nie das gehalten, was er gesagt hatte, und gleichzeitig hatte er sich danach gesehnt. Es war ein Moment der Zuneigung, die der Junge sonst kaum erfahren hatte. Ein Moment der körperlichen Nähe.

Er ließ sich nach hinten fallen, verschränkte seine Arme hinter dem Kopf und betrachtete den abendlichen Himmel. Seine Mutter hatte ihn in den Arm genommen, als er noch jünger gewesen war, bevor er sein Training als Ninja begonnen hatte. Er war jünger als die anderen gewesen, als sein großer Bruder ihn den Gebrauch von Shuriken und Kunai unterwiesen hatte. Danach hatte sicherlich sein Vater dafür gesorgt, dass er nicht verweichlichte.
 

Kein Wunder, dass sein Herz für die Person schlug, die immer für ihn da gewesen war. Der ihm auch in dieser Zeit half, über die Erlebnisse hinweg zu kommen, als er anderen näher gewesen war, als er es zugelassen hätte, wenn er sich hätte wehren können.

NEIN, ermahnte sich der 18-Jährige selbst, wollte die Gedanken nicht zulassen, die sich ihm aufdrängten.

Die letzten Tage war es einfacher gewesen, nicht daran zu denken, als die Gefühle für Itachi ihn abgelenkt hatten. Oder hatte er sich so sehr in die Liebe hineingesteigert, damit er an die Vorfälle nicht dachte? Normalweise versuchte er, seine Emotionen zu beherrschen, sich nur auf die wesentlichen zu konzentrieren. In den vergangenen Jahren war es der Hass gewesen.

Doch wie hätte er das gewohnte Feuer entfachen sollen, wenn er längst stärkere Empfindungen hatte? Konnte man jemanden gleichzeitig lieben, den man umbringen wollte?

Als wenn er es versucht hätte.
 

So oft hatte sich ihm mittlerweile die Gelegenheit geboten den anderen umzubringen, es wenigstens zu versuchen, aber er hatte nichts unternommen. Indem er sich auf die Liebe konzentriert hatte, dieses ungewohnte Gefühl, hatte er nicht nur seine Gedanken in Keim erstickt, sondern auch seine düsteren Erinnerungen.

Sollte er als Ninja nicht an andere Dinge denken? Regel 25 besagte, dass man keine Gefühle zulassen durfte und bisher hatte er sie vorbildlich befolgt. Seit dieser Sache auf der Lichtung kreisten seine Gedanken aber entweder um diesen Typen oder um Itachi. Und Letzteres wurde eindeutig von der Zuneigung hervorgerufen. Als sie zusammen waren, wollte er nicht an eine Beziehung denken, doch jetzt, wo sie getrennt waren, konnte er an nichts anderes mehr denken.

Es war zum verrückt werden!
 

Ruckartig setzte der junge Uchiha sich auf und blickte wieder auf den Wald. In einem Baum unweit von ihm konnte er schwarze Vögel ausfindig machen.

Raben.

Itachis Raben.

Selbst wenn sie nicht an einem Ort waren, so waren ihre Herzen doch immer vereint.

Früher durch Hass, heute durch Liebe.

Nur wieso war der Ältere gegangen, so kurz, nachdem sie miteinander geschlafen hatten?

Brauchten sie beide Zeit, um sich im Klaren darüber zu werden, wie es mit ihnen weiter gehen sollte?
 

War nicht die Tatsache, dass er an nichts anderes mehr denken konnte, Indiz genug, dass er in seiner Nähe sein wollte? Sofern es die Verpflichtungen des dunkelhaarigen Abtrünnigen zu ließen. Sasuke sah ein, dass Akatsuki Probleme darstellten, doch sie waren Uchiha, von solchen Kleinigkeiten konnten sie sich nicht abhalten lassen.

Neue Energie durchströmte seinen Körper, er fühlte einen neuen Antrieb. Vielleicht war das ein Weg mit der Vergangenheit abzuschließen. Indem er sich auf etwas einließ, dass er sonst vermied. Solange Itachi ihm keinen Strich durch die Rechnung machte.
 

Der Genin stand auf und ging ins Versteck zurück, wobei er als Eingang das Zimmer nutzte, dass er am ersten Tag so meisterhaft zerlegt hatte. Von dort aus führte ihn sein Weg in sein neues Zimmer, in dem er neben seinem Schwert auch seine Tasche für die Wurfwaffen untergebracht hatte. Sorgsam befestigte er alles an seiner Kleidung und verließ das Versteck anschließend. Er hatte keine Ahnung, wohin Itachi gegangen sein könnte, immerhin wusste er nicht, wo sich die Organisation verbarg und ob sein Bruder dort bereits angekommen war, doch besser als hier rumzusitzen und Däumchen zu drehen, war es alle Mal.

Aber er wollte etwas ausprobieren.
 

Zielsicher schritt er auf den Baum zu, auf dem sich die Vögel niedergelassen hatten, die ihn aufmerksam musterten.

»Wo ist Itachi?«
 

Sasuke kam sich seltsam vor mit den Tieren zu reden, nicht mal mit Orochimarus Schlangen hatte er ein Gespräch angefangen, doch waren sie sein einziger Anhaltspunkt. Nur blieb eine Reaktion aus. Die Krähen blickten weiter hin auf ihn hinab, ohne zu erkennen zu geben, ob sie ihn überhaupt verstanden hatten.

Sie gehörten eindeutig zu dem Chunin. Stur und mit einem Verhalten, das man nicht durchschauen konnte.
 

Das letzte Mal, als sie sich getroffen hatten, war der Ältere in ein Gasthaus in einem Dorf nicht weit von hier gewesen. Konnte es sein, dass er sich wieder dort befand? Oder das ihn wenigstens jemand gesehen hatte?

Da er nicht ewig hier stehen bleiben und warten wollte, ob doch noch eine Reaktion von den Tieren kam, beschloss der Schwarzhaarige es einfach zu versuchen. Was hatte er zu verlieren?
 

Er sprang auf einen nah gelegenen Baum und wandte sich Richtung Norden, wo das Dorf lag. Leichtfüßig nutzte er die Äste, kam so schneller voran, als wenn er einfach gelaufen wäre. Flügelschläge erregten seine Aufmerksamkeit, und als er aufsah, konnte er die schwarzen Wesen erkennen, die elegant durch die Lüfte flogen. Hatte er doch recht gehabt.

Der Junge beeilte sich, wollte vor Anbruch der Dunkelheit in dem Dorf sein und in Erfahrung bringen, ob jemand den anderen Uchiha gesehen hatte. In seinem schwarzen Mantel mit den roten Wolken war er nicht unauffällig gekleidet, auch wenn er es durchaus verstand, sich unbemerkt durch ein Dorf zu bewegen. Als Ninja konnte man das von ihm erwarten.
 

Wenn er glück hatte, brauchte er sich nicht zu lange dort aufhalten, wenn möglich wollte er nicht in einem Gasthaus übernachten müssen. Es würde ihn nur unnötig Zeit kosten. Nicht umsonst hatte er gelernt, auch mehrere Tage kampfbereit zu sein, nur wenige Stunden zu schlafen und selbst dann nicht so tief, dass man ihn überraschen könnte. Solange er sich in diesem Wald befand, würde er sich eh nicht ausruhen können. Unbewusst aktivierte der Ninja sein Kekkei Genkai, wollte nicht noch eine böse Überraschung erleben. Es verbrauchte Chakra, aber daran hatte er sich mittlerweile gewöhnt, viel machte es ihm nicht mehr aus. Itachi hatte das Sharingan selbst die meiste Zeit aktiviert.

Vielleicht konnte er deswegen so gut damit umgehen.

Seine Furcht einflößende Wirkung so gut einsetzen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2010-10-19T15:14:46+00:00 19.10.2010 17:14
ö_ö

Ich hab Eltstern vor meinen Haus - ob
ich es versuchen sollte das nächste Mal mit
ihnen zu quatschen!?

*nachdenklich*

Ach ja, ich wollte ja weiter lesen...

XD

Kleiner Tipp am Rande:

Weniger Rechtschreibfehler nehmen die Spannung
nicht gleich raus aus den Abschnitt...

;3

*gleich sich ans nächste Kapitel setzt*


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