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Bis(s) wir zusammen sind

Die etwas andere Twilight Story
von

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Vorboten

Ich war so aufgewühlt, dass ich erst einmal aufstand und zum Bett schwankte.

Wie ein nasser Sack ließ ich mich auf die weichen Kissen plumpsen.

Langsam sortierte ich die Ereignisse des Tages neu.

Leah hatte mich warnen wollen.

Ich hatte mich für Jacob entschieden, noch während ich bei Leah war.

Jacob schenkte mir das wunderschöne Armband mit dem Wolfsanhänger, das ich gerade trug.

Bei der Heimfahrt trafen wir auf Edward und die Situation eskalierte beinahe zwischen den beiden.

Gerade eben hatte mir Edward ein Ultimatum gestellt.

Ich musste mich zwischen den beiden entscheiden.

Und zwar endgültig.

Ich wusste, wenn ich mich für Jacob entscheiden würde, dann würde Edward komplett aus meinem Leben verschwinden.

Für immer.

Plötzlich hatte ich Angst, dass meine Gefühle für Edward immer noch so stark sein könnten, dass aus mir wieder der Zombie von damals werden könnte.

Aber ich schob den Gedanken schnell wieder bei Seite, als ich ein leises klopfen an der Fensterscheibe hörte.
 

Das musste Alice sein.

Schnell sprang ich auf und öffnete das Fenster.

Ich hatte richtig getippt, es war wirklich Alice.

Sie sprang geschmeidig wie eine Ballerina von einem Ast in mein Zimmer und landete direkt vor mir auf ihren Füßen.

Für einen Menschen wie mich, wäre dieser Sprung unmöglich gewesen, doch für sie war es kein Problem.
 

„Hallo Bella, wie geht es dir, du siehst wirklich schrecklich aus!“, flötete sie besorgt und nahm mich sofort in den Arm.

Damit traf sie den Nagel auf den Kopf.

„Ich fühle mich auch schrecklich, Alice“, sagte ich und versuchte meinen Kloß im Hals endlich herunter zu schlucken.

Die Umarmung tat wirklich gut, auch wenn Alice` Haut eisig kalt war und ich ein wenig fröstelte.

Dann rümpfte sie die Nase und ließ mich wieder los.

Ich wusste genau, dass sie Jake an mir riechen konnte und das musste wahrscheinlich auch der Grund sein, weshalb sie mich so schnell wieder los ließ. Normalerweise beschwerte sie sich immer sofort, aber diesmal sagte sie nichts.
 

„Komm wir setzen uns und du erzählst mir, was los ist!“, sagte sie und sah mich beunruhigt an.

Gesagt getan, als wir nebeneinander auf dem Bett saßen erzählte ich ihr ruhig und ausführlich von dem Gespräch mit Edward gerade eben, von meinen Gefühlen für Jacob und meiner Angst vor seiner Prägung.

Von allem was mir einfiel.
 

Sie hörte mir aufmerksam zu und sagte erst Mal kein Wort. Also sprach ich eine ganze Weile ohne Unterbrechung, bis ich fertig war.

Dann sah ich sie vorsichtig an und fragte: „Was sagst du dazu Alice?“
 

Sie überlegte einen Moment bis sie schließlich antwortete: „Bella, Edward liebt dich wirklich sehr und ich weiß, dass er nur möchte, dass du glücklich bist. Deswegen hat er dich auch vor die Wahl gestellt. Wenn du so weiter machen würdest wie bisher, dann würdest du nie glücklich werden. Nach deiner Entscheidung, wird es dir bestimmt viel besser gehen. Dann bräuchtest du gegenüber Niemanden mehr Schuldgefühle zu haben, verstehst du? Also sei nicht böse auf ihn, dass er das von dir verlangt.“
 

Ich nickte: „Das stimmt, aber es tut mir einfach weh, ihn so zu sehen!“
 

„Wenn ich das richtig verstanden habe, dann hat alles mit dem Gedanken angefangen, dass du dir später einmal Kinder wünschst, nicht wahr?“
 

Wieder nickte ich: „ Ja, das war zumindest ein Grund. Du weißt, ich habe mit Rosalie darüber gesprochen. Das was sie damals gesagt hat, hat mich schwer getroffen. Auf mich hat sie beinahe wie eine Wahnsinnige gewirkt. Ich möchte nicht so enden Alice!“
 

Ihr Gesicht verzog sich ein wenig und ich erkannte, dass sie innerlich mit sich kämpfte.

Hatte ich sie etwa verletzt? Setzte es ihr auch so schwer zu wie Rosalie, dass sie niemals mit Jasper eine Familie gründen könnte? Dass sie immer gleich bleiben würden?

Unfähig zu einer Veränderung.

Ich war aber auch so ein Trampel…

Arme Alice.
 

Ich legte meine Hand auf ihre kühlen schmalen Finger: „Es tut mir leid Alice. Ich hab wieder etwas Falsches gesagt.“
 

Sie schüttelte den Kopf: „Ist schon gut Bella, ich dürfte es dir eigentlich nicht sagen. Edward wollte das nicht …“
 

Erwartungsvoll sah ich sie an.

Was war nur los, dass sie so mit sich kämpfte?

Und was wollte Edward mir verschweigen??
 

„Alice, bitte sag´s mir was ist los?“, bettelte ich förmlich um eine Antwort.

Sie sah mich bedrückt an, redete aber weiter: „Ich hatte vor kurzem eine Zukunftsvision. Es war an Dem Abend, als Edward erzählt hatte, dass ihr euch entschlossen habt zu heiraten. Ich kann nicht genau sagen wie und wann, aber ich habe gesehen, dass du ein Kind bekommen wirst.“
 

Mir entfuhr vor Schock ein Schrei: „Was…. !?“

Wie bitte?

Hatte ich mich eben verhört?

Ich - ein Kind?

Ich konnte mich nicht daran erinnern bei der Zeugung dabei gewesen zu sein!

Werden Kinder heut zu Tage durch Tröpfcheninfektion übertragen?

Was zum Teufel erzählte sie mir da?
 

Sie lächelte ein kleines Lächeln, das aber nicht zu ihren Augen durchdrang: „Keine Sorge Bella, du bist nicht schwanger. Zumindest jetzt noch nicht. Aber ich habe gesehen, dass du es in nicht allzu ferner Zukunft sein wirst!“
 

Ich konnte es immer noch nicht fassen, was zur Hölle sah Alice da in ihrem verrückten Kopfkino?

Klar wollte ich Kinder haben, aber um Gotteswillen nicht schon mit 19.

So eilig hatte ich es auch wieder nicht.

Ich bin immer davon ausgegangen, dass die Ewigkeit sicher irgendwann ermüdend wurde, wenn man nicht alterte und keine Kinder bekam.

Ich ging davon aus, dass ich irgendwann genauso durchdrehen würde wie Rosalie.
 

Moment mal – wenn ich in Alice´ Vision schwanger war, wer verdammt noch mal war dann der Vater??

Edward konnte es nicht sein.

Oder doch ?

Ich war verwirrt – wie eigentlich schon den ganzen Tag.
 

„Aber Alice, wer ist dann der Vater des Kindes?“, fragte ich vorsichtig.

Ich konnte mir keinen Reim darauf machen.

Wenn Edward ihr verboten hatte es mir zu erzählen, dann konnte es nicht Edwards Kind sein?

War Jacob etwa der Vater?
 

Ihr fester Blick suchte meinen.

Sie versuchte mich zu beruhigen und legte eine kühle Hand an meine glühenden Wangen.

„Es wird deines und Edwards Kind sein.“
 

Der Schock traf mich wie ein Blitz und hallte wie der Donner in meinen Knochen nach.

Wie war das möglich?

Vampire konnten doch keine Kinder zeugen!?

Das wussten doch alle!

Egal wie, Rosalie hätte bestimmt die kleinste und noch so riskanteste Möglichkeit genutzt um ein Baby zu bekommen.

Wieso sollte es dann bei mir möglich sein, wenn es ihr und allen anderen Vampiren auf der Welt nicht gelang?
 

Ich griff nach ihrem Arm und krallte meine Finger in ihre steinharte Haut: „Alice du musst mir jede noch so kleine Einzelheit erzählen – also was hast du gesehen?“
 

Sie starrte mich eine Sekunde lang an, aber sie schien mich nicht zu sehen, sondern in weite Ferne zu schweifen. Anscheinend wiederholte sie die Bilder im Geiste.

Dann plötzlich suchten ihre Augen nach meinen und fingen meinen Blick ein.
 

„Also, die Vision begann mit einer Frau im Hochzeitskleid. Ich glaube das warst du Bella, aber richtig erkennen konnte ich es nicht. Das nächste Bild, das ich sah war eine Südseeinsel. Aber ich kann mir leider keinen Reim darauf machen, was das mit deiner Schwangerschaft zu tun hat.“
 

Ich konnte Alice nur fragend anschauen und mit dem Kopf schütteln. Mein Mund stand offen und ich mochte mir gar nicht vorstellen wie in meiner Fassungslosigkeit aussah.
 

Sie stockte einen Moment, als müsse sie noch einmal genau überlegen: „Und das letzte Bild was ich sah war ganz deutlich. Edward und du – ihr beide glitzert in der Sonne. Ein kleines Mädchen hält Edwards Hand und sieht zu ihm auf. Du ergreifst ihre andere Hand und sie lächelt. Sie hatte rotbraunes Haar und Topazfarbene Augen. “
 

„Aber wie?“, stammelte ich benommen.

Das war wirklich zu viel für mich.

Der Tag war schon zu lang und anstrengend gewesen, dafür dass ich diese Information noch verkraftet hätte.
 

Alice nahm mich in den Arm streichelte mir sanft und beruhigend über den Rücken: „Ich weiß es nicht Bella, ich konnte leider nicht mehr sehen. Aber allein, dass ich es in der Zukunft gesehen habe, ist doch wunderbar! Du und Edward habt eine wunderbare Chance! Also nutzt sie.“
 

Ihre Stimme klang traurig und weit entfernt.

Im Stillen wünschte ich mir, dass sie sich und Jasper gesehen hätte und nicht mich.

Sie waren ein so schönes Paar und hatten es verdient glücklich zu sein und auf diese Weise, wie auch immer es möglich war – ihr größtes Glück zu finden.
 

Ich war richtig fertig.

Mit den Nerven am Ende.

War das die Wahrheit?

Hatte Alice die Geschichte nur erfunden um mich dazu zu bewegen bei Edward zu bleiben?

Ihrem Gesicht nach zu urteilen war es die Wahrheit.

Und sie hatte es mir sogar gegen Edwards Willen und ausdrücklichem Wunsch erzählt.
 

Ich glaubte ihr.

Ihre Visionen hatten sich schon früher bewahrheitet.

Daran war kein Zweifel.

Nur das Wie und Wann, konnte sie nicht bestimmen.
 

Aber so war das Leben nun mal.

Manches ergibt Rückwärts betrachtet erst einen Sinn…
 

„Danke Alice, du bist eine echte Freundin“, sagte ich und lächelte sie schwach an. Ich wusste nicht, was ich ihr sagen sollte. Momentan wirbelten die Gedanken und Gefühle noch wild durcheinander.

Eine Seite in mir schrie, ich solle bei Edward bleiben. Die andere forderte mich auf meiner Entscheidung treu zu bleiben und Jacob zu wählen.

Ich konnte meinen Weg nicht mehr klar vor mir sehen.
 

Sie legte ihre Hand auf meine Schulter und lächelte liebevoll wie eine Schwester: „Du weißt doch, dass du meine Beste Freundin bist Bella, ich helfe dir immer! Aber jetzt ruh dich ein wenig aus, du siehst noch schlimmer aus als vorhin!“
 

Ach ja, Alice war so erfrischend direkt.

Das musste Edward noch lernen. Er hielt immer mit allem hinter dem Berg.

Mir machte es nichts aus, dass Alice sagte ich würde schrecklich aussehen, denn ich fühlte mich auch schrecklich und hätte an Ort und Stelle einschlafen können.
 

„Ich könnte ein wenig Schlaf gut vertragen, dann sehe ich bestimmt wieder besser aus“, grinste ich.

Wirklich, ich hatte Schlaf dringend nötig. Ich wusste zwar nicht, ob ich nach diesem Schock und den ganzen Erlebnissen heute überhaupt schlaf finden könnte. Aber mein ganzer Körper schrie regelrecht nach Ruhe.
 

„Bella, ich weiß ich sollte mich nicht einmischen und es geht mich auch gar nichts an, aber Edward liebt dich. Wir alle lieben dich. Bitte vergiss das nicht.“

Sie sagte das mit einem traurigen und wehmütigen Blick.
 

Mir wurde ganz bang ums Herz. Es hatte ja nichts mit ihr zu tun, nichts mit Emmet oder Jasper und den anderen. Eigentlich dachte ich, es wäre nur eine Sache zwischen Edward und mir.

Aber anscheinend setzte es ihr auch sehr zu.

Ich wollte sie nicht um alles in der Welt verletzen.

Sie war schließlich meine Beste Freundin.

Und lange zeit auch meine einzige Freundin die ich hatte.
 

„Ich weiß…. Danke Alice!“, sagte ich mit so viel Dankbarkeit wie ich nur finden konnte.

Mir war beinahe zum heulen zumute.

Ich wusste, dass es wohl am Schlafmangel und an allem was ich heute erlebt hatte lag, dass meine sich Gefühle so überschlugen.
 

Egal was passieren würde, Alice würde immer meine Freundin bleiben. Das nahm ich mir fest vor.
 

Nach einer weiteren kurzen und kühlen Umarmung verabschiedete sich Alice und verschwand geschmeidig und zu schnell für mein Auge wieder in die Dunkelheit.
 


 

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Kommentar Nine90:
 

Hey alle zusammen!

Ich hoffe, dass euch das neue Kapi nicht verwirrt! Für alle die den 4. Band gelesen haben wird die Vision von Alice ja nichts neues ergeben. Ist ja quasi die Handlung vom letzten Buch. Ich habe es allerdings nicht fertig gelesen & direkt nach der Prägung von Jacob auf Renesmee aufgehört. Also wenn die Haarfarbe und Augenfarbe von Renesmee nicht stimmen sollten, dann sagt mir bitte bescheid ^^.
 

Viel Spaß beim lesen ! & danke für eure Kommis, ich freue mich immer sehr!

Nine90



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2015-11-14T20:15:54+00:00 14.11.2015 21:15
Hallo liebe Nine,

als erstes möchte ich mich bei dir für diese wunderbar FF bedanken! Du schreibst wirklich sehr gut und man kann sich wunderbar in die Figuren eindecken / einfühlen. Ich habe gerade alle 18 Kapitel am Stück gelesen und würde so unglaublich gern wissen, was als nächstes passiert. Es ist wirklich schade, dass du ausgerechnet an dieser Stelle unterbrochen hast. Aber vielleicht liegt das auch daran, dass du selbst dir im Unklaren warst / bist, was als nächstes passieren würde und wofür sich "deine" Bella entscheiden würde. Andererseits glaube ich, dass du tief im Inneren weißt, was du schreiben wollen würdest, aber es dich vielleicht nicht traust. Mach es einfach! Egal, was die Leser denken! Es ist deine FF und wenn sie dir nicht gefällt, dann schreib das Ende eben noch mal um. Wir sind dir dankbar für alles, was du uns gibst. :) Oder zumindest bin ich dir dafür dankbar!
Ich persönlich wüsste sofort, wofür ich mich entscheiden würde, aber das liegt vermutlich an vielen Dingen u.a. auch daran, dass ich seit Bis(s) das erste mal gelesen habe und jetzt unglaublich reifer geworden bin und mich der Teenie-Liebe einfach nicht mehr hingeben würde. Das ständige Beschützer-Gehabe ist mir auf eine gewisse Art nur noch zuwider und ich brauche mittlerweile mehr als das.
Hmm jetzt habe ich doch versteht gesagt, was für ein Ende ich mir wünschen würde. Aber lass dich davon nicht beirren. Schreib DEINE Geschichte! Wenn es jemandem nicht passt, kann er sich eine andere suchen. Es gibt mittlerweile solo Milliarden viele Geschichten, dass bestimmt für jeden die passende dabei ist.
So ich hoffe, dass dir meine Wort neuen Mut und neue Kraft gegeben haben - das war zumindest mein Ziel und ih hoffe, dass es dir gut geht.

Allerliebste Grüße und denk daran: Niemand kann dir ein Minderwertigkeitsgefühl geben, ohne deine Einwilligung.
Sunshine
Von:  RinKazumi
2012-09-24T22:57:07+00:00 25.09.2012 00:57
Ich finds super, dass du die Ff endlich weiterschreibst! :)
Aber ich bin ein absoluter B+J Fan, weswegen ich natürlich hoffe, dass Bella bei Jake bleibt.
Zudem hat dieser sich ja auch im Buch auf B+E Kind geprägt... wenn diese also nicht geboren wird, prägt er sich ja vllt gar nicht ;)
Ich fände es schade, wenn du nu nach dem Buch gehen würdest und Bella und Edward zusammen kommen.
Ansonsten finde ich deine Ff wirklich super!
Lg, Rin


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