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Contrasts

The difference between us
von

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Das Bündnis

„Jetzt noch einmal zum Mitschreiben. Ihr wollt, dass wir sämtliche Informationen, die wir über Nakuni und das Bündnis zwischen Wind, Erde und Elektrizität haben, austauschen. Wir sollen uns in einem Kampf gegen sie unterstützen. Außerdem sollen wir euch alle Daten über Feuer, die wir haben, geben und sie nebenbei nicht angreifen.“ Naoki sah mich und meine Freunde an, als würde er und jeden Augenblick an die Gurgel springen. „Die ersten beiden Forderungen ergeben ja noch Sinn. Aber was wollt ihr mit der dritten erreichen.“

„Wir hoffen, dass wir sie davon überzeugen können, sich uns anzuschließen.“, erklärte Akira ruhig, „Aus diesem Grund suchen wir nach Yuuki. Doch bis jetzt konnten wir so gut wie nichts über ihn herausfinden, außer dass er sich in dieser Welt aufhält, in unserem Alter ist und wahrscheinlich hier irgendwo zur Schule geht.“

„Verstehe.“, murmelte Isamu, „Das macht Sinn. Aber leider sind unsere Informationen über ihn genauso Lückenhaft wie eure.“

Naoki nickte. „Wie wissen nicht mehr als ihr. Lediglich eine Kleinigkeit könnte hilfreich für uns sein. Isamu und ich haben ihn vor einigen Wochen hier ganz in der Nähe getroffen. Er hatte seine Schulsachen bei sich, woraus ich schlussfolgere, dass seine Schule nicht weit von unserer entfernt ist. Er hat uns nicht angegriffen, sondern meinte nur, er würde sich darauf freuen, uns beim Sportfest fertigzumachen. Wenn ihr ebenfalls daran teilnehmt, könnt ihr ihn wahrscheinlich treffen.“

„Und das nennst du lückenhafte Informationen?!“, rief Akira hörbar gereizt.

„Danke.“, unterbrach Daisuke seinen besten Freund, „Das hilft uns wirklich weiter.“ Er sah mich mit einem breiten Grinsen im Gesicht an. „Ren hat das auch gesagt, allerdings mit einer anderen Begründung.“

Die Widerstandskämpfer sahen mich überrascht an. „Sag bloß, du hast davon gewusst!“

Ich schüttelte meinen Kopf. „Habe ich nicht. Ich bin nur davon ausgegangen, dass er im Sportunterricht vielleicht genauso schummelt wie ihr. Dann wäre es nicht weiter wunderlich, ihn dort anzutreffen, oder?“

„Ach so.“, meinte Isamu, „Du hast also nur geraten. Sag das doch gleich.“

Beleidigt, dass er mich nicht richtig ernst nahm, streckte ich ihm die Zunge heraus. „Wenigstens lag ich richtig!“

Daisuke unterbrach unsere Streiterei, noch bevor sie überhaupt richtig begonnen hatte, indem er Naoki ansprach. „Was ist nun? Stimmst du dem Bündnis zu?“

Der Anführer der Widerstandskämpfer schien eine Weile zu überlegen, dann nickte er. „Wie man es auch dreht und wendet, ich kann keinen Haken an der Sache finden. Das Bündnis behindert uns nicht nut nicht, sondern verschafft uns auch einige Vorteile. Außerdem kann es nie schaden, mehr über seine Feinde zu wissen.“

Isamu lachte. „Dann wäre diese Sache also geklärt. Wer hat alles Hunger auf eine Pizza?“

Miku und Miyu, die bis jetzt nichts gesagt hatten, stimmten sofort gemeinsam mit mir in das Lachen ein. Einige Sekunden sahen Daisuke und Akira die drei verwundert an, doch dann taten sie es uns Mädchen gleich. Auch auf Naokis Gesicht zeigte sich ein Lächeln.

Ich ging in die Küche und holte das Schnurlose Telefon, bevor ich die Nummer des Pizzaboten wählte und es Isamu in die Hand drückte. „Für mich eine Salami.“

Mein Klassenkamerad nahm das Telefon grinsend entgegen und schaute den Rest der Gruppe abwartend an. „Was darf es für euch sein.“

„Hawaii!“, riefen Daisuke und Akira synchron, woraufhin erneut Gelächter ausbrach.

„Schinken.“, antwortete Naoki, noch immer lächelnd.

„Für uns jeweils eine Spinat.“, meinte Miku, „Die haben weniger Kalorien.“

Miyu kicherte. „Als ob es bei so vielen noch auf die zehn oder zwanzig weniger ankommt…“

Isamu gab die Bestellung durch. „In zwanzig Minuten bringen sie unser Essen vorbei.“, berichtete er vor Freunde strahlend.

„Sollten wir Saya nicht auch etwas bestellen?“, fragte Daisuke mich. Er kannte meine Schwester und wusste, dass sie es übel nahm, wenn man ihr Essen vergaß.

„Nicht nötig. Sie ist bestimmt schon weg, immerhin übernachtet sie heute bei Ayaka.“, entgegnete ich und brachte das Telefon an seinen Platz zurück.

„So, jetzt zum geschäftlichen Teil.“ Naoki warf einen kurzen Blick auf seine inzwischen verbundene Schulter. „Wie es aussieht, kann ich für die nächste Zeit nicht kämpfen. Das wird mir dieser Kaito büßen.“

„Immer mit der Ruhe.“, redete Isamu auf ihn ein, „Wenn wir überstürzt handeln, sind wir tot.“

„Ich weiß.“ Der Anführer der Widerständler ballte seine Hände zu Fäusten. Doch zu meiner Verwunderung war er im nächsten Augenblick wieder völlig ruhig. Er wandte sich an Daisuke. „Was ist in der Nacht vor vier Jahren zwischen deinem Vater und deinem Onkel wirklich vorgefallen?“

Der Erbe der Elektrizität senkte seinen Blick. „Genau weiß ich das auch nicht. Alles, was ich mitbekommen habe, ist dass mein Vater mich mitten in der Nacht geweckt hat. Er war schwer verletzt. Er sagte, ich solle gemeinsam mit meiner Mutter aus Nakuni fliehen. Danach hat er mir das Familienerbe gegeben. Er meinte, ich würde es brauchen. Wenn die richtige Zeit gekommen sei, sollte ich zurückkehren und mich seinem Bruder stellen. Danach hat er meine Kräfte versiegelt und mir einen Weltenschlüssel gegeben. Ich habe getan, was er von mir verlangt hat. Meine Mutter schien genauso überrascht zu sein wie ich. Sie hat versucht, ihn zu überreden, mit uns zu kommen. Aber er hat nur gelächelt und gesagt, sein Platz sei in Nakuni und er würde lieber sterben als vor seinen Pflichten wegzulaufen.“ Mein Klassenkamerad hielt inne. Es fiel ihm schwer, darüber zu sprechen, und er kämpfte gegen die Tränen an.

Akira legte ihm die Hand auf die Schulter, versuchte ihn zu trösten. „Daisuke.“ Er flüsterte den Namen seines besten Freundes.

Daisuke sah ihn dankbar an, ehe er weitersprach. „Im Schloss hat es gebrannt. Mein Onkel ist vor uns aufgetaucht. Er hat meinen Vater angebrüllt, er würde es bereuen, so egoistisch gehandelt zu haben. Er hat versucht, meine Mutter und mich umzubringen, aber mein Vater hat sich ihm in den Weg gestellt. Mein Onkel hat ihn ein Katana durch den Bauch gerammt. Mein Vater hat Blut gespuckt und ist zusammengebrochen. Er hat geschrien, ich solle endlich meine Mutter nehmen und von hier verschwinden. Ich habe getan, was er verlangt hat. Doch das Feuer hatte sich schon zu weit ausgebreitet. Wir konnten das Gebäude nicht mehr verlassen. Ich habe den Weltenschlüssen benutzt, um mit meiner Mutter in diese Welt zu fliehen. Mein Onkel hat vermutlich nichts von dem Schlüssel gewusst und geht davon aus, dass wir gemeinsam mit dem Schloss zu Asche verbrannt sind.“

„Seitdem gibt er sich als Daisukes Vater aus, um das Volk zu täuschen. Euren Tod hat er schon am nächsten Tag bekannt gegeben. Kurze Zeit später hat er begonnen, mit Erde und Wind zu verhandeln. Es hat nicht lange gedauert, bis sie das Bündnis geschlossen hatten.“

Die Kämpfer der Widerstandsbewegung warfen ihm verwunderte Blicke zu, schwiegen aber. Nur Isamu äußerte sich zu dieser Aussage. „Woher weißt du davon?“

„Ich habe wenige Tage später mit Daisukes Großvater gesprochen. Er hat mir davon erzählt.“, antwortete Akira während er jede von Daisukes Regungen beobachtete, „Die Sache hat ihn damals ganz schön mitgenommen. Er hat sich nichts sehnlicher gewünscht, als euch noch einmal zu sehen. Ich bin sicher, er wird sich freuen, wenn er erfährt, dass du noch lebst.“

„Ich weiß…“, flüsterte Daisuke, „Aber damit müssen wir noch ein wenig warten.“

„Wie meinst du das?“, fragte Miyu hörbar verwundert über diese Aussage.

Der Erbe der Elektrizität seufzte. „Es ist für uns ein Vorteil, wenn sie mich für tot halten. Dadurch schätzen sie unsere Kampfkraft schwächer und ihre stärker ein. Das erhöht unsere Chance auf einen Sieg. Außerdem sollten wir unser Bündnis so lange verheimlichen, wie wir können.“

„Daisuke hat recht.“ Naoki schaute an die Decke. „Wenn wir vortäuschen, weiterhin verfeindet zu sein, werden sie davon ausgehen, dass wir und gegenseitig bekämpfen. Sie rechnen nicht mit einem Bündnis und das könnte unsere Trumpfkarte sein. Ich halte es für sinnvoll, die nächste Zeit zu verschweigen, dass Daisuke noch lebt. So haben sie keine Zeit, sich zu überlegen, was sie seinetwegen unternehmen können. Es würde mich nicht wundern, wenn sie sonst versuchen würden, ihn heimlich aus dem Weg zu räumen.“

Akira nickte zustimmend. „Momentan wissen sie noch nichts von ihm. Auch wenn er schon auf Kaito getroffen ist, hält dieser ihn für einen gewöhnlichen Bürger. Wenn wir keine groben Fehler machen, wird sich das auch nicht ändern.“

Es klingelte an der Tür und sämtliche Blicke richteten sich auf mich.

„Willst du nicht aufmachen?“, erkundigte sich Isamu nach einigen Sekunden, „Das könnte unser Abendessen sein.“

Mit einem Seufzen erhob ich mich und lief zur Tür. Schon von weitem winkte mir der Pizzabote schon durch das kleine Fenster in der Tür entgegen. Ich öffnete die Tür, war allerdings überrascht, nicht den älteren Herrn, der sonst immer die Bestellungen vorbeibrachte zu sehen. Vor mir stand ein Junge, den ich auf mein Alter schätzte. Der Schürze mit einem großen Bild und dem Namen des Pizzaservice, für den er arbeitete, und einer Dachmütze mit dem selben Aufdruck, unter der er sein rotschwarzes Haar versteckte, entnahm ich, dass er die Vertretung für den älteren Mann war.

„Ihre Bestellung.“, trällerte der Junge fröhlich vor sich hin und reichte mir die Pizzakartons.

Sichtlich verwirrt nahm ich sie entgegen und gab ihm das Geld dafür, natürlich mit ein kleinwenig Trinkgeld.

Der Pizzabote zählte es nach, ehe er mich schief angrinste und es in seiner Hosentasche. „Ich danke.“ Er zog sich die Dachmütze einige Zentimeter aus Gesicht, wodurch ich einen blick auf seine leuchtend grünen Augen werfen konnte, und wandte sich zum Gehen. „Bis zur nächsten Lieferung. Und grüß Saya von mir.“ Kaum hatte er zu ende gesprochen, war er auch schon hinter der Hausecke verschwunden.

Eine Weile starrte ich auf die Stelle, an der er verschwunden war. So richtig verstand ich nicht, was das eben gewesen war. Woher kannte dieser Junge den Namen meiner Schwester und warum sollte ich sie von ihm grüßen? Konnte er das nicht selbst tun? Außerdem hatte er mir noch nicht einmal seinen Namen gesagt…

Seine Worte hallten in meinem Kopf wieder. Irgendwie kam mir seine Stimme bekannt vor. Ich hatte sie schon einmal gehört, das wusste ich. Jedoch konnte ich mich nicht mehr daran erinnern, wo das gewesen war. Und dann waren da noch seine Haare. Ich hatte sie schon einmal gesehen, glaubte ich. Allerdings war ich mir da nicht so sicher. Wenn ich jemand mit so einer auffälligen Haarfarbe gesehen hätte, könnte ich mich sicher daran erinnern.

„Ren!“ Isamus Stimme riss mich aus meinen Gedanken.

Erschrocken zuckte ich zusammen, bevor ich die Tür schloss und ihn mit einem gereizten Blick für die Unterbrechung meiner Gedankengänge strafte.

„Was ist denn jetzt schon wieder mit dir los?“, fragte er während er nach den Pizzakartons griff und in die Richtung der Küche lief. „Wenn du dich nicht beeilst, wird dein Essen kalt.“

„Ich komm ja schon!“, schnaubte ich und rannte meinem Klassenkameraden hinterher.

Als ich die Küche betrat, war er schon dabei, die Pizzas zu verteilen. Ich fischte mir meine aus dem Stapel und setzte mich auf meinen Platz. Schon bevor ich den Karton überhaupt geöffnet hatte, zog er Geruch von dessen Inhalt in meine Nase und ich bekam auch prompt Hunger. Es fiel mir schwer, zu warten, bis das gesamte Essen verteilt war und kaum hatte jeder, was er bestellt hatte, riss ich den Karton auch schon ungeduldig auf. Ich nahm ein Stück von der Pizza und biss genüsslich hinein.

Daisuke beobachtete mich grinsend. „Wenn man dich so betrachtet, Ren, könnte man denken, du wärst am verhungern.“

„Bin ich auch.“, entgegnete ich, meinte es jedoch nicht ernst. Aber der Spruch meines Klassenkameraden und guten Freundes war so fies gewesen, dass ich es mir nicht verkneifen konnte. Seit dem Trainingsbeginn hatten er und Akira streng darauf geachtet, dass ich nicht zu viel aß. Sie hatten außerdem kontrolliert, welche Lebensmittel ich zu mir nehmen durfte.

Miku und Miyu kicherten. „Wenn man euch so betrachtet, könnte man meinen, ihr wärt ein Liebespaar.“, meinte die erste der beiden.

Verwundert über die Aussage des Mädchens sah ich den Erben der Elektrizität an. Er tat es mir gleich und unsere Augen trafen sich. Dann lachten wir synchron los und schüttelten unsere Köpfe. „Das sind wir definitiv nicht.“, stellte Daisuke klar.

„Das weiß ich doch.“, entgegnete Miku freundlich lächelnd, „Ren mag Akira, nicht?“

Ich verschluckte mich an meiner Pizza. Während meines darauf folgenden Hustenanfalls versuchte ich wild mit den Armen gestikulierend, den anderen zu verdeutlichen, dass das nicht stimmte. Wie kam sie überhaupt darauf?

Daisuke klopfte mir auf den Rücken, wodurch es mir gleich etwas besser ging. Nachdem ich einen Schluck getrunken hatte, konnte ich wieder sprechen. „Das stimmt nicht!“, sagte ich mit fester Stimme. Innerlich war ich mir aber nicht. Mikus Worte hallten in meinem Kopf wieder und wollten nicht mehr verschwinden. Ich konnte Akira nicht leiden. Er war ein verzogener, selbstsüchtiger, eingebildeter Volltrottel. Ständig beleidigte er mich oder machte sich über mich lustig. Oft stritten wir wegen irgendwelcher Kleinigkeiten, wobei er immer derjenige war, der anfing. Meist provozierte er mich, bis ich ausrastete. Wie kam sie also darauf, ich könnte ihn auch nur im entferntesten mögen? Wenn ich mich nicht täuschte, hatte sie sich mit ihrer Aussage auch nicht auf Freundschaft bezogen, was das Ganze noch verschlimmerte.

„Miku!“, ermahnte Miyu ihre Zwillingsschwester, nachdem sie an die Uhr gesehen hatte, „Ich glaube, wir sollten langsam gehen. Unsere Eltern machen sich sicher schon Sorgen.“

Isamu hob seine Hand zum Abschied. „Lasst mal wieder etwas von euch hören und erzählt keinem, was heute vorgefallen ist.“

„Geht klar. Gute Besserung“, rief Miku und lief zur Tür. Hinter ihr und ihrer Schwester fiel die Tür ins Schloss und ich sah etwa eine Minute später, wie sie den Weg vor dem Haus entlangliefen, in die Richtung der Bushaltestelle.

„Was war das eben?“, fragte Akira nachdem sie aus der Sichtweite verschwunden waren.

„Keine Ahnung.“ Isamu hob seine Schultern, „Normalerweise sind sie nicht so.“

Naoki nickte zustimmend. „Ich weiß echt nicht, wie sie auf den dummen Gedanken gekommen ist, Ren könnte etwas für Akira empfinden.“

Ich schnitt eine Grimasse. „So schlimm ist es auch wieder nicht.“, redete ich drauflos, „Es ist nicht so, dass ich ihn überhaupt nicht leiden kann. Auch wenn er sich manchmal aufführt, wie der letzte Trottel. Ich mag ihn nur einfach nicht auf die Weise wie sie glaubt.“

„Ach so.“ Der Anführer der Widerständler gab sich mit dieser Aussage zufrieden.

„Eine Sache würde mich noch interessieren.“ Isamu wandte sich an Akira und Daisuke. „Wenn mich nicht alles täuscht, herrscht zwischen euren Familien seit Generationen Feindschaft. Vor dem Bündnis zwischen Elektrizität, Wind und Erde waren alle Familien der Kaiser verfeindet. Zwar herrscht seit Jahrzehnten kein Krieg mehr zwischen ihnen, aber das bedeutet nicht, dass sie sich in irgendeiner Weise wenigstens teilweise vertragen haben. Deshalb wundert es mich, dass ihr zwei so vertraut miteinander umgeht.“

„Du hast recht.“ Akira sah aus dem Fenster, „Wie sind seit Jahren beste Freunde. Kennensgelernt haben wir uns, als wir fünf oder sechs Jahre als waren. Wir haben uns sofort angefreundet und uns über Jahre hinweg immer getroffen. Allerdings wussten wir nur den Namen des jeweils anderen und nicht, welchen Stand er in Nakuni hatte. Irgendwann, Jahre später, haben unsere Väter davon Wind bekommen. Sie haben uns den weiteren Kontakt verboten. Doch keiner von uns hat sich daran gehalten. Wir waren nicht damit einverstanden, aus so einem niederen Grund unsere Freundschaft aufzugeben. Zwar konnten wir uns danach nicht mehr so oft treffen, da unsere Väter uns beobachteten, aber wir hatten die ganze Zeit über Kontakt. Daisukes Großvater hatte überraschenderweise nichts gegen die Freundschaft und hat uns sogar geholfen, sie vor den anderen geheim zu halten.“

„Verstehe…“, murmelte Isamu, „Das erklärt einiges.“ Er grinste. „Es würde mich nicht wundern, wenn es in der Zukunft zu einem Bündnis zwischen euch kommt.“

Auf Daisukes Gesicht erschien ein schwaches Lächeln. „Genau genommen haben wir es schon geschlossen und ihr seid vorhin vorrübergehend beigetreten.“

Naoki horchte auf. „Sagtest du nicht, es wäre eine spontane Idee gewesen?“

Der Erbe der Elektrizität nickte. „Die genauen Punkte hatten wir nicht ausformuliert, da wie das nicht gebraucht haben. Aber nachdem ich die spontane Idee hatte, euch mich einzubeziehen, war es nötig geworden.“

„Jetzt verstehe ich auch, warum du Daisuke nach dem Vorfall mit deinen Eltern vor Naoki geschützt hast.“ Isamu biss grinsend in sein letztes Stück der Pizza.

„Ich wollte nicht, dass ihr ihn umbringt.“ Akira senkte seinen Blick und starrte auf den Boden, „Auch wenn wir jahrelang keinen Kontakt mehr hatten, ist er ja immer noch mein bester Freund. Lieber sterbe ich, als dass ich so etwas zulasse!“

Der Erbe der Elektrizität wandte sich verlegen ab. „Sag so was nicht.“

„Was machen wir jetzt eigentlich bezüglich des Sportfestes?“, wechselte ich das meinen Freunden etwas unangenehme Thema, „Habt ihr schon eine Idee, wie wir diesen Yuuki dort finden können?“

Akira schüttelte seinen Kopf. „Ich bin noch nicht lange genug in dieser Welt, um durch solche komplexen Sachen durchsehen zu können.“

Für den Bruchteil einer Sekunde starrte ich ihn perplex an. „Was hast du gerade gesagt.“

Daisuke setzte einen genervten Blick auf. „Er meint, dass er keine Ahnung hat, wie so ein Sportwettbewerb abläuft, und es ihm deshalb nicht möglich ist, etwas zu planen.“ Er grinste. „Wenn wir uns geschickt anstellen, schaffen wir es, einen Blick auf die Teilnehmerliste zu schauen. Sollte der Erbe des Feuers wirklich dort sein, wovon ich ausgehe, müsste er darauf stehen. In der Liste ist jeder der teilnehmenden Sportler eingetragen, mit Namen, Klasse, Adresse, Schule und den Disziplinen, an denen er teilnimmt.“

„Und ihr glaubt, dass unsere Sportlehrerin euch die Teilnehmerliste einfach so gibt?“, fragte Naoki ungläubig.

Siegessicher schaute der Erbe der Elektrizität mich an. „Das wird Rens Aufgabe sein. Sie ist die einzige, bei der eine Chance besteht, dass es funktionieren könnte.“

Zuerst war ich überrascht über diese Aussage, aber ich verstand schnell, warum mir diese Aufgabe zugeteilt wurde. „Wenn ich ihr anbiete, unsere Schule einzutragen, könnte es tatsächlich funktionieren.“

„Dann ist es beschlossen.“, legte Akira fest, „Wir sorgen dafür, dass wir an diesem Sportfest teilnehmen können. Wenn wir dann angekommen sind, schauen Daisuke und ich mich um. Finden wir nichts, wird Seira zu Beginn die Liste checken und sich alles, was über diesen Yuuki drinsteht merken. Danach dürfte es nicht mehr schwer sein, ihn zu finden. Wir werden ihn kurz ansprechen und fragen, ob er sich uns anschließen möchte.“

„Genau.“, sagte ich, warf ihm aber danach einen wütenden Blick zu und deutete auf die Straße, die man durch das Fenster sehen konnte. „Was hatten wir besprochen, wie du mich nennen sollst? Raus!“

Daisuke, Isamu und Naoki lachten, während der Erbe des Wassers sichtbar beleidigt in die Richtung der Tür stapfte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  chrono87
2011-03-10T17:50:16+00:00 10.03.2011 18:50
ein tolles kapitel, irklich.
in ihm werden viele offene fragen beantwortet.
wenn ich mal so einen tipp abgeben dürfte, würde ich sagen, dass dieser pizzabote der letzte erbe des feuers ist. sicher bin ich mir nicht, aber ich kann es mir durchaus vorstellen. zumal ren selbst ja der meinung ist, ihns chon einmal gesehen zu haben - vielleicht in ihren träumen.
ich bin erfreut, dass das bündnis nun doch zu stande gekommen ist und das es auch einen plan für das weitere vorgehen gibt, die frage ist nur... haben akira und co. vergessen, was sie eigentlich gesucht haben? sie alle sind doch hinter dem auge der katze her und seit etlichen kapiteln gibt es keine suche oder keine frage mehr danach, was mich etwas irritiert.


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